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  1. #341 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
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    Meisterspionin Amany

    Sie brauchten nicht lange um das Gebäude zu verlassen und auf die offene Straße zurückzukehren. Dort blieben sie dann auch alle erst einmal stehen und schauten sich um. „Seht ihr sie?“, fragte Sigurd, zwar diverse Passanten vorbeigehen sehend, aber keines der Gesichter wirkte vertraut – selbst die Bank des Gebäudebesitzers war aktuell leer.
    Nein.“, erklärte Chloe, ihren Kopf schüttelnd, kurz bevor sie etwas erblickte, „Aber vielleicht wissen die etwas.“, und zeigte mit ihrem Finger in die Richtung.
    Auf der anderen Seite der Straße war ein kleines Geschäft, eine Taberna. Sie bestand aus einem kleinen, rechteckigen Raum, der im Erdgeschoss des Gebäudes lag. Drinnen fand sich eine kleine Theke und ein paar Tische für Stehplätze. Man konnte diverse Gäste dabei beobachten wie sie irgendwelche Mahlzeiten verspeisten oder irgendetwas tranken was verdächtig nach unverdünntem Wein aussah, während eine ältere Frau hinter der Theke stand und etwas in einem Topf zubereitete oder mit den Gästen sprach. Chloe ging zu ihr und fragte nach Amany.

    Ob ich so jemanden gesehen haben?“, fragte die Alte auf Griechisch, bereits ihren Kopf schüttelnd, „Keine Ahnung. Ich bin hier ziemlich beschäftigt, Kleine.“, aber sie fügte hinzu, nachdem sie Nilas niedergeschlagenes Gesicht sah, „Aber vielleicht weiß der alte Spanner irgendetwas.
    Wen nennst du hier Spanner?!“, rief plötzlich eine Stimme hinter Sigurd. Aus dem dritten Stock des Gebäudes wo die Gruppe wohnte, saß ein alter, bärtiger Mann am Fenster und sah ziemlich wütend aus.
    Dich du, alter Lustmolch!“, entgegnete die Alte, „Sieh dir doch nur deine Arme an! Sie sind bereits richtig festgewachsen an der Fensterbank!
    Ich bin kein Spanner!“, erwiderte der Alte unwirsch, „Ich genieße nur einen schönen Ausblick auf diese wunderbare Stadt.
    Ah und wie viel von der Stadt kannst du aus dem dritten Stock wohl sehen, hm?“, entgegnete die Alte und verwies nun auf die beiden Mädchen, „Du kannst endlich mal was nützliches mit deiner Zeit anfangen als andauernd auf hübsche Hintern zu starren. Hilf den beiden hier, sonst verpetz ich dich bei deiner Alten bei meinen nächsten Besuch auf dem Friedhof.
    Der Alte starrte nun runter zu Chloe und Nila, die zu ihm aufblickten. „Was wollt ihr?!“, rief er runter.
    Wir suchen eine Freundin von uns.“, erklärte Chloe, „Sie ist mit uns vorher hier angekommen.
    Welche von beiden meint ihr?“, fragte der Alte, sich seinen Bart kratzend, „Die Schwarzhaarige oder die Blonde?
    Die Blonde.
    Ah, die…“, er überlegte nicht lange und zeigte bereits mit dem Finger in die Richtung, „Sie ist in die Richtung gegangen und viel zu schnell um die Ecke verschwunden. Sagt ihr mal, dass sie nächstes Mal langsamer machen soll um ihr Leben mal genießen zu können.
    Danke.“, antwortete Chloe und Nila schloss sich an.

    Sie gingen bereits vor und Sigurd folgte ihnen. „Worum ging es da gerade? Warum hat das so lange gedauert?“, hakte der Jüte nach.
    Der Alte ist ein Lustmolch.“, erklärte Chloe schlicht, kein weiteres Wort mehr sagend, während sie um die Ecke gingen.
    Und weiter?“, fragte Sigurd, aber sie schwieg weiterhin, „Der Kerl hat euch doch hoffentlich nicht angemacht, oder?“, er sah angeekelt nach hinten.
    Nein, nein, er…“, wollte Chloe bereits widersprechen, als sie gegen jemanden stieß, schnell hinzufügend, „Oh, Entschuldigung!
    Hey, pass doch auf!“, erwiderte der Angerempelte. Er war ein junger Mann, in seinen Zwanzigern, braun gebräunt, Grieche und mit einem Oberlippenbärtchen gesegnet, das offenkundig nur sehr langsam wuchs. „Hast du keine Augen im Kopf oder-!“, er brach ab, als er Sigurd erblickte, „Oh,…mach dir nichts raus.“, und so schnell wie ihm diese Worte über die Lippen gekommen waren, verschwand er auch schon um die Ecke.
    Dich dabei zu haben, hat wirklich seine Vorteile.“, sinnierte Chloe auf Latein, „Vielleicht sollten wir mal ausprobieren wie viel man uns durchgehen lassen würde, solange du bei uns bist.
    Sigurd schaute dem jungen Mann hinterher, der sich in einer Gasse mit einem weiteren Mann unterhielt, dabei mehrmals in ihre Richtung zeigend. Der andere Mann war größer und hatte ein Messer in seinem Gürtel, das nicht aussah, als wenn es fürs Kochen gedacht war. „Ja vielleicht.“, erklärte Sigurd abgelenkt, sich fragend ob er die Typen vielleicht mal aufmischen sollte – nur zu Sicherheit. Sie rochen nach Ärger.

    Als er bemerkte, dass Chloe und Nila bereits ein gutes Stück vorangekommen waren, verwarf er diesen Gedanken aber wieder schnell. Er holte die Beiden auf, als die Mädchen angefangen hatten zu lachen – anscheinend hatte einer der beiden ein Witz erzählt oder ähnliches. Sie gingen den Weg weiter, sich weiterhin unterhaltend, während Sigurd kein Wort verstand.
    Plötzlich blieb Nila stehen. „Chloe.... Sigurd.... davorne ist Amany.“, sagte sie und zeigte mit dem Finger in die Richtung. Sie hatte recht – dort stand die Diebin. Sie war offensichtlich noch vor wenigen Momenten in Gedanken gewesen, schreckte aber nun auf. Sie erkannte das Grüppchen auf der Stelle.
    Hallo, Amany, wir haben dich gesucht.“, erklärte Chloe noch bevor die Diebin irgendetwas sagen konnte, „Hast du gerade Zeit?
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  2. #342 Zitieren
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    Der Krieger und seine Baby-Nachwuchsspione

    Hallo, Amany, wir haben dich gesucht.“, erklärte Chloe noch bevor die Diebin irgendetwas sagen konnte, „Hast du gerade Zeit?
    Verwundert blickte Amany die drei abwechselnd, ging erst garnicht auf Chloe ein, während ihr Nila gleich um den Hals fiel. "Hatte ich euch nicht gesagt, dass ihr im Zimmer auf mich warten sollt?" fragte die junge Ägypterin leicht verärgert und enttäuscht, wobei sie Nila wieder auf ihre Füße stellte und sie böse ansah. Ihr Blick fiel erst auf Sigurd, der ratlos da stand. Von ihm erwartete sie auch keine Antwort, er verstand sie so oder so nicht. Dann sah sie zu Nila, die nur zu Boden starrte und schließlich zu Chloe.
    Da offenbar keiner von ihnen gewillt war, ihre Frage zu beantworten, entschloss sie sich das ganze auf später zu verschieben.
    "Warum habt ihr mich denn gesucht, Chloe?" wollte Amany nun doch wissen und lächelte freundlich.
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  3. #343 Zitieren
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    Amany

    Nachdem Chloe der Ägypterin anscheinend das Problem geschildert hatte – vermutete Sigurd – wechselte die Diebin ein paar Worte mit den beiden Mädchen und dabei wirkte sie verärgert. Sigurd wusste zwar nicht worum es ging, merkte aber, dass die beiden Mädchen sich zu schämen schienen – am Ende waren sie ja doch nur Kinder. Er erinnerte sich auch noch lebhaft wie er sich geschämt hatte, wenn seine Mutter ihn gescholten hatte. Und das kam häufig vor.
    Am Ende fragte die Ägypterin Chloe erneut etwas und das Mädchen antwortete auf Griechisch: „Er, hier, sucht einen Schmied.“, erklärte er sie, dabei ganz frech mit dem Finger auf den Jüten zeigend, „Ich habe ihm vorgeschlagen dich danach zu fragen – du kennst dich doch aus in Alexandria, oder?
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  4. #344 Zitieren
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    Sigurd, Chloe und Nila

    Amany sah erst fragend zum Jüten und anschließend zu Chloe. "Einen Schmied?" hakte die junge Ägypterin verwirrt nach. Wozu zum Teufel brauchten die ein Schmied? Und was für einer? fragte sie sich in Gedanken und blickte grübelnd über die Schulter.
    Dann wandte sie sich wieder den dreien zu. "In der Stadt gibt es fünf Schmiede. Welcher darf es sein?" wollte die junge Ägypterin wissen. Chloe sah kurz zu Sigurd, doch dieser blickte nur planlos drein.
    Er, hier, sucht einen Schmied.“ wiederholte Chloe mit den Schulter zuckend.

    "Wie du meinst." antwortete Amany völlig verwirrt und deutete den drei an, dass sie ihr folgen sollten. Sie führte Sigurd und die Mädchen auf den nahe liegenden Markt, wo verschiedene Händler ihre Waren anboten. Darunter war auch ein Händler Schmied, der Werkzeuge, Nägel und verschiedensten Schmuck im Angebot hatte. "Meinst du das?" hakte Amany nach.
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  5. #345 Zitieren
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    Und hinter Tor Nummer 1 ist...

    Amany sah zwar nicht aus, als wenn sie sich sicher wahr, aber sie fing an die Gruppe zu führen. Sie verließen dabei die Nebenstraße und betraten einer der größeren Straßen – und der Verkehr nahm auf der Stelle deutlich zu. Sie waren ja eher am morgen in der Stadt angekommen, aber jetzt war gerade Mittagszeit und hier auf dieser Straße wimmelte es nur so von Leuten, die entweder hier oder da hineilten. Manche waren auf Pferden, andere auf Wagen, die meisten zu Fuß unterwegs; manchmal allein, von Zeit zu Zeit in Gruppen von zwei, drei, fünf, sechs oder mehr Leuten. Der Lärm hatte auch zugenommen und das lag nicht nur an der Bewegung selbst – wenn jemand nicht allein unterwegs war, so redeten man was das Zeug hielt.
    Ihr kleine Gruppe musste sich gerade an einer Gruppe Frauen im mittleren Alter vorbeidrängen, die so sehr in ihr Gespräch vertieft waren, dass sie keine Augen nach vorne gerichtet hatten und fast schon in Sigurd hineingelaufen wären. Der Jüte bemerkte auch, dass die meisten Leute auf Läden zustrebten, die wie diese taberna aussahen – nur war die Auswahl an unterschiedlichen Größen mannigfaltig. Es war Mittagszeit – also gingen die Leute essen. Dass trotzdem nirgendwo der Betrieb abgebrochen wurde, bewies nur einmal mehr wie viele Menschen es in dieser Stadt gab.

    Sie erreichten eine Nische, die voller hölzerner Verkaufsstände war, wobei an den Rändern – wo die Häuser wieder zu finden waren – auch wieder Geschäfte im Erdgeschoss zu finden waren. Amany führte die Gruppe zu einem Stand, wo ein gut gebräunter Mann im mittleren Alter und mit einem stolzen Bart stand. Die Waren waren alle aus Metall und Sigurd fing an sie zu begutachten, ohne überhaupt sich die Mühe zu machen, zu fragen, ob er sie überhaupt anfassen durfte. „Beste Facharbeit, mein Herr.“, erklärte der Verkäufer inzwischen, Griechisch sprechend, „Sie finden keine besseren Nägel in der ganzen Stadt.“, Sigurd ignorierte ihn, was der Verkäufer als ‚Beschäftigt sein‘ interpretierte, weswegen er sich Amany zuwandte, „Und was kann es für euch sein, werte Dame?“, er hob eine Halskette aus Silber hoch, „Vielleicht etwas um euren werten Gatten hier zu verführen?
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  6. #346 Zitieren
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    Sigurd, Chloe und Nila

    Sigurd wirkte sehr beschäftigt, während er die Waren des gut gebräunten Händlers genauer in Augenschein nahm, während dieser wiederrum ihm sie noch schmackhafter machen versuchte. Doch der Gro'e ignorierte ihn, wodurch der Händler sich an Amany wandte.
    Und was kann es für euch sein, werte Dame?“, er hob eine Halskette aus Silber hoch, und Amany wollte gerade mit einem abwinkenden Nichts, danke. antworten, als dieser nach setzte.
    "Vielleicht etwas um euren werten Gatten hier zu verführen?
    Die junge Ägypterin sah den Händler mit weit aufgerissenen Augen an. Hatte er dies wirklich gerade gesagt? Oder hatte sie sich verhört?
    Unter ihrem dunklen Hautton machte sich eine verlegene röte breit, während Chloe und Nila sich das Lachen verkneifen mussten und immer wieder hinter vorgehaltener Hand kicherten.
    Amany warf den beiden Mädels einen bösen Blick zu und wandte sich an den Händler.
    "Nein, nein.... so ist das nicht." sagte sie verlegen und schüttelte vehement den Kopf. "Er ist nicht mein Gatte."

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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    Missverständnis, Runde 1

    Sigurd merkte zwar, wie die beiden Mädchen lachten, aber wusste nicht worum es ging. Da niemand bereit war ihm das zu erklären und er beschäftigt war, zuckte er mit den Achseln und schaute sich weiter um.
    Oh…“, sagte der Händler und wirkte verlegen. Er warf Sigurd einen kurzen Blick zu, woraufhin er sich wieder Amany zuwandte und ihr offenkundig zuzwinkerte. „Natürlich wie konnte ich so blind sein…“, erklärte er, legte die Halskette zurück und hob ein goldenes Armband hoch, auf dem ein Löwenkopf geprägt worden ist, „Die Göttin Sachmet höchstpersönlich wacht über jene, die dieses Armband tragen, werte Herrin. Es wird ihm sicherlich die Kraft des Herkules in seinem nächsten Gefecht verleihen…und möglicherweise auch im übernächsten…“, wobei er erneut zwinkerte.
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    Missverständnis Runde 1
    Das soll ja wohl ein Witz sein? schoss es der jungen Ägypterin durch den Kopf, während sie den Worten des Händlers lauschte und sein Zwinkern bemerkte.
    "Ich glaube, sie verstehen immer noch nicht..." begann Amany leise und geduldig. Chloe und Nila kicherten immer noch, auch wenn sich Amany sicher war, dass die beiden Mädchen überhaupt nicht verstanden worum es hier ging. Der Händler blickte sie nachdenklich an, während er immer noch das goldene Armband mit dem Löwenkopf in Händen hielt.
    Amany blickte kurz zu Sigurd, der weiterhin die Ware begutachtete und von dem ganzen nichts mitbekam, bzw. nicht verstand.
    "Er ist nichts dergleichen... nicht mein Gatte, nicht mein Freund. Ich helfe ihm nur einen Schmied zu finden." erklärte sie geduldig.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  9. #349 Zitieren
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    Amany

    Während Amany sich versuchte zu erklären, legte Sigurd die letzte Sache zurück, die er begutachtet hatte. Nichts, dachte er verärgert. Er drehte sich zu den anderen um, hörte noch wie die Ägypterin irgendetwas zum Händler sagte, während er sich an Chloe wendete. „Hier ist nicht das was ich suche.“, erklärte er auf Latein zur ehemaligen Sklavin, „Sag mal Amany, dass der Typ hier eh nur Krimskrams hat. Ich brauche richtiges Werkzeug für eine Waffenpflege.
    Der Händler wollte gerade etwas entgegnen, immer noch sein zuversichtliches Lächeln aufgesetzt, als Chloe sich einmischte und Amany sagte, was Sigurd ihr gerade erklärt hatte: „Wir sind hier falsch. Er sucht nach Werkzeugen, mit denen er seine Waffe pflegen kann.
    Der Händler hatte mitgehört. „Wenn ihr sowas sucht, empfehle ich euch meinen Schwager – er betreibt die große Waffenschmiede im Westen der Stadt.“, erklärte er, „Und ihr werdet nirgendwo etwas billigeres finden, was trotzdem qualitativ hochwertig ist – das schwöre ich bei Serapis.
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  10. #350 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
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    "Räum die Papyrusrollen in das obere Regal. Das obere Regal!", ermahnte Neferu ihren Angestellten welcher gerade ein paar neuere Güter in das Lager des Handelshauses einräumte. Natürlich war es nur ein kleinerer Lagerraum, die Händlerin hatte größere Lagerhäuser unweit des Hafen gemietet. Das Getreide aus dem Nildelta brauchte viel Platz und auch die anderen Waren konnten nicht in den kleinen Lagerraum eingelagert werden. Dieser hier diente mehr für direkte Ankäufe, oder Waren die wertvoll waren, aber wenig Platz wegnahmen.
    Plötzlich stürmte Cereo, ein anderer Angestellter in das Lager hinein und sprach die Ägypterin an. "Herrin, ich muss euch sprechen."
    "Was ist los? Kann es nicht warten bis ich wieder vorne bin?", erwiderte sie skeptisch und schaute ihn taxierend an. Cereo schaute verlegen drein.
    "Aber..es sind Fremde da, welche Waren anbieten. Sie sprachen von Seide.", erklärte Cereo aufgeregt. Neferu hob skeptisch die Augenbrauen. Seide war selten und wertvoll. Es kam selten vor das jemand Seide anbot und wenn doch hatte er schon längst einen der Seidenhändler als Vertragspartner. Man brach nicht auf um Seide zu kaufen ohne den Verkauf gut durchdacht zu haben, dafür war der Weg nach Seres zu lang.
    "Seidenhändler? Also vermutlich Araber? Wieso kommen die hierhin, wir sind doch gar nicht auf den Verkauf von Seide spezialisiert?", hakte sie nach.
    "Ich weiß nicht Herrin. Aber es sind keine Araber. So welche wie die habe ich noch nie gesehen. Bleiche Haut, schwarze Haare. Und ihre Augen sind sonderbar, länglich gezogen, wie enge Schlitze. Es sind wohl ein Mann und eine Frau. Auch ihre Gewänder sehen recht eigentümlich aus."
    Bleiche Gesichter, schmale Augen? Neferu hatte Berichte über die Bewohner von Seres gehört, doch nicht das sich einer von diesen nach Alexandria verirrt hätte. Welch ein sonderbarer Zufall wäre dies? Sie nickte Cereo zu und ging an ihm vorbei zu den Geschäftsräumen. Das musste sie selbst sehen.

    Im Verkaufsraum angekommen sah sie sofort wen ihr Angestellter meinte. Einen kleinen Mann, kaum größer als sie, mit strengem Blick welcher distanziert, mit etwas Abstand zur Ladentheke stand. Seine Arme waren verschränkt und er sah recht ungeduldig. Wie ein Kontrast wirkte da die kleine Frau welche direkt an der Ladentheke stand. Weiche und freundliche Gesichtszüge und ein neugieriger Blick den sie durch den Raum schweifen ließ. Bisweilen merkte man wie ihr Blick an einem der exotischeren Artikel hängen blieb, bis er wieder von einem anderen Gegenstand abgelenkt wurde. Ihre Haut war weiß wie Alabaster, das Haar schwarz wie Kohle. Ebenso wie der Mann hatte sie Mandelaugen, Cereo hatte nicht gelogen. Neferu straffte sich kurz und setzte dann ein Lächeln auf, bevor sie komplett in den Raum trat. Langsam, mit einer wogenden Eleganz trat sie an die Ladentheke und stützte sich so ab das sie auf Augenhöhe mit der Fremden war. Diese lächelte Neferu an, sobald sie diese erblickte und verfolgte neugierig ihre Weg zur Theke. Auf Neferu machte sie direkt einen symphatischen Eindruck, fremdartig aber hübsch. Der Reiz der Exotik spielte sicher keine kleine Rolle daran.
    "Mein Name ist Lucretia Antonius Pius Neferu, Mitbesitzerin dieses Laden. Wie kann ich euch behilflich sein?", stellte sie sich freundlich auf griechisch vor.

    Yu Jiao hatte gerade einen Tierkopf im Laden bewundert, als die gebräunte Dame das Ladenzimmer betrat. Sie war sicher ein gutes Stück größer als Yu, hatte schönes welliges und langes Haar und strahlte beim gehen eine gewisse Eleganz und Selbstsicherheit. Neugierig betrachtete die Chinesin das Augen Make-up der Ägypterin und nahm mit ihrer Nase verschiedene wohlriechende Düfte vom Körper der Händlerin wahr. Nach der langen Reise durch die Wüste und Kämpfen mit schwitzigen Räubern war das eine interessante Abwechslung. Der Chinesin schoßen verschiedene dumme Fragen hinsichtlich des Make-ups durch den Kopf, welche sie aber direkt wieder verwarf als sich die Dame vorstellte. Yu Jiao hielt Augenkontakt mit den oliven Augen der Ägypterin und lächelte dankbar.
    "Es freut mich eure Bekanntschaft zu machen Lucretia.", erwiderte sie, nicht genau wissend mit welchem der vielen Namen sie die Frau ansprechen sollte.
    "Ich bin Yu Jiao Lian, dieser Mann dort ist mein Bruder Chen Lian. Wir sind hier weil wir etwas verkaufen möchten.", stellte sie sich vor und holte ein kleines Stoffbündel hervor. Vorsichtig schob sie es der Händlerin zu. Neferu nickte dankbar und öffnete es umsichtig. Kurz weitete sich ihr Blick und ein feines Lächeln umspielte ihren Mund. Es war tatsächlich Seide. Unbearbeitete Rohseide, das Gewicht in Gold wert. Vorsichtig hob sie die Seide an, ließ sie durch die Finger gleiten und prüfte sie mit ihrem Blick. Sie war weich und leicht, keine Risse oder Makel waren zu erkennen. Ihr Blick ging wieder zu der Frau namens Yu Jiao, jetzt bemerkte sie auch unter deren Mantel etwas rotes, leuchtendes durchschimmern. Vermutlich ein Unterkleid, welches wohl auch aus Seide war.
    "Das ist Seide, von guter Qualität.",verkündete sie anerkennend. Die Chinesin nickte zustimmend. "Ihr seid anders als die Leute welche sonst Seide nach Alexandria bringen und diese kommen direkt mit ganzen Karawanen an. Wenn ihr mir die Frage gestattet, stammt ihr direkt aus den Landen namens Seres?"
    "Ihr sprecht wahr, unsere Reise war lang und führte uns aus diesem Land in eure Stadt. Wäret ihr denn an unserer Seide interessiert?"
    , erwiderte Yu Jiao gutgelaunt und lächelte breit. Vielleicht waren sie wirklich direkt im richtigen Geschäft gelandet. Neferu ließ es sich nicht anmerken, aber sie war tatsächlich ein wenig aufgeregt. Und neugierig. Wann bekam man schon Gelegenheit mit Angehörigen dieses Volkes zu sprechen. Vielleicht ließen sich hier sogar Kontakte direkt in das Land der Seide knüpfen? Vorsichtig faltete sie das Seidenpaket wieder zusammen.
    "Ich wäre durchaus interessiert, auch wenn ich zugeben muss das ich normalerweise nicht viel mit Seide handel. Dennoch denke ich das wir zu einem vernünftigen Geschäft kommen können. Folgt mir doch ins Nebenzimmer, dort können wir uns ungestört unterhalten.", bot sie freundlich an.
    Yu Jiao wechselte kurz einen Blick mit ihrem Bruder, dieser schaute skeptisch, nickte aber dann. Vermutlich wollte Chen die Zahl der Händler welche sie aufsuchen mussten auf ein Minimum beschränken. "Sehr gerne.", antwortete Yu Jiao und die beiden Asiaten folgten der hübschen Ägypterin.


    "Also diese Seide die ihr bei euch habt, würde ich direkt zu dem genannten Preis nehmen. Damit würde ich sicher jemanden finden der Bedarf hat, wodurch noch ein höherer Preis für weitere Seide erzielt werden kann.", fasste Neferu das Gespräch zusammen und sprach dabei mehr an Yu Jiao gewandt. Auch wenn die Chinesin immer stumme Rücksprache mit ihrem Bruder hielt, so war sie eindeutig die offenere Person von den Beiden. Zudem honigsüß wie Neferu fand, es aber nicht offen aussprach. Sie hatte sogar den Eindruck das es keine Verkaufsmasche war, sondern tatsächlich der Charakter der Asiatin. In dieser Hinsicht war es wohl kein Wunder das ihr Bruder ein wenig argwöhnisch und vorsichtig erschien.
    "Das klingt fair. Wir wollen aber nicht die ganze Seide verkaufen.", merkte Yu Jiao höflich an und trank einen Schluck von dem angebotenen mulsum. Er war süß und trieb ihr eine leichte röte ins Gesicht. Yu trank deswegen äußerst vorsichtig, aber dafür mit großem Genuss.
    "Selbstverständlich. Ich weiß nicht ob es sicherer ist mit Seide anstatt Gold zu reisen, aber sie ist natürlich durchaus leichter zu transportieren und verstecken.", erwiderte Neferu einsichtig. Dann erhob sie sich von dem Kissen und schlenderte zu einer kleinen verschlossenen Schatulle. Unaufällig zauberte sie einen Schlüssel aus ihrer Kleidung und öffnete das Schloss. Mit einem Lächeln stappelte sie die Münzen auf dem niedrigen Tisch vor den Chinesen.
    "Wenn ihr es mir gestattet, ich würde euch gerne morgen gegen Abend in mein Haus einladen. Dann dürfte ich einen Preis für die restliche Seide ermittelt haben. Und wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne mehr über euer Reich erfahren. Man hört allerlei faszinierende Geschichten aus dem Osten. Von Einhörnern und Drachen.", verkündete die Ägypterin und lachte kurz. Auch Yu Jiao muss kichern und schüttelte amüsiert den Kopf.
    "Bei uns erzählt man allerlei Geschichten über die Länder im Westen. Von Riesen und anderen Wesen. Aber wir würden uns geehrt fühlen in euer Haus zu kommen.", erwiderte sie, worauf sie ein Stups unterhalb Neferus Sichtlinie traf. Die Chinesin verzog ganz kurz das Gesicht und drehte sich langsam zu Chen.
    "Was ist? Das ist eine gute Idee!", fuhr sie diesen in ihrer Muttersprache an und lächelte weiterhin Neferu an.
    "Zu einer Wildfremden ins Haus gehen? Und ihr lustigen Anedokten über unsere Heimat zu erzählen? Wir haben das Geld, das wird erstmal reichen!", meinte Chen bestimmt.
    "Sie ist nicht fremd, sie hat sich vorgestellt. Und sie scheint sich hier auszukennen. Wenn wir mehr über die Stadt erfahren wollen könnte das eine gute Gelegenheit sein."
    "Haben wir uns nicht gerade mit einer ganzen Gruppierung Ortsansäßiger angefreundet? Was ist wenn sie zu diesem ordo gehört?", fragte Chen vorwurfsvoll, das Wort ordo bewusst leise sprechend. Yu Jiao verdrehte leicht die Augen.
    "Dann wäre sie noch ein besserer Anlaufpunkt, wir werden ihr ja ganz sicher nicht unsere Mission erzählen. Und ich glaube sie kommt vielleicht an Orte wo unsere neuen Freunde nur sehr schwer hinkommen.", erklärte die Chinesin nachdenklich. Diese Verborgenen schienen nicht unbedingt in den höheren Kreisen zu verkehren. Yu Jiao wusste nicht viel über diesen ordo, doch er war in ihre Heimat gekommen. Es lag nahe das er Händler als Verbündete hatte, diese waren schon immer wegen der Seide gekommen. Und diese Neferu kannte sicherlich viele Händler.
    "Wenn du willst kann ich auch alleine gehen.", schloss sie unnachgiebig und wandte sich dann wieder Neferu zu.
    "Tut mir Leid, wir mussten kurz diskutieren ob wir überhaupt Zeit haben. Aber ich denke das sollte funktionieren, ich danke euch für die Einladung.",bedankte sich Yu Jiao. Neferu nickte wohlwollend. Sie war sich zwar trotz der fremden Sprache sicher das es nicht nur um Zeit gegangen war, aber es hätte sich auch gewundert wenn der Mann keine Einwände gehabt hätte. Offensichtlich hatte die Schwester ihren eigenen Kopf.
    Geld und Seide wechselten jetzt ihren Besitzer und schließlich standen die beiden Geschwister wieder auf der Straße, Zeit und Ort mit der Händlerin vereinbart und die Taschen voller Münzen.
    "Hat doch gut funktioniert.", merkte Yu Jiao stolz an. Chen seufzte leicht, lächelte ihr dann aber zu. Immerhin war es recht zügig von statten gegangen.
    "Wir sollten dann vielleicht erstmal zurück gehen.", verkündete er angesichts des neuerworbenen Reichtums in den Taschen. Sicherlich hatten sich bei ihren Weg durch die Straßen ein paar Einheimische Gedanken über die beiden fremden Gestalten gemacht und wie man diese ausnehmen konnte.
    "Gerne. Ich freue mich schon die Anderen wieder zu sehen.",erklärte die Chinesin freudestrahlend und schaute nach links und rechts die Straße entlang.
    "Wo mussten wir überhaupt nochmal lang?", fügte sie unsicher an.
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    Schwager muss man haben!

    Der Jüte verstand nur das Wort ‚Stadt‘ in dem was der Händler gesagt hatte – gibt es etwa keinen Waffenschmied in dieser Stadt?, dachte sich Sigurd, Das kann nicht sein. Die Stadt ist doch so riesig…
    Amany schien immer noch leicht rot angelaufen wegen dem was zuvor gesagt worden war, weswegen sie eher schweigsam blieb und einfach vorging. „Hey, was ist nun?“, sprach Sigurd Chloe an, „Gibt es hier einen Ort, wo ich das Zeug kriegen kann?
    Chloe blickte zu ihm hoch. „Ja, der Händler hat einen Schwager.“, erklärte die ehemalige Sklavin, „Der ist Waffenschmied. Zu dem gehen wir jetzt.
    Ist er gut?“, fragte der Jüte.
    Keine Ahnung…“, entgegnete Chloe mit den Achseln zuckend.
    Frag mal Amany ob sie den kennt und weiß ob er gut ist.“, bat Sigurd.
    Die ehemalige Sklavin kicherte. „Sie…sie hat gerade anderes im Sinn.“, erklärte sie.
    Wovon redest du?“, fragte Sigurd verwirrt.
    Wenn du es nicht verstehst, lern die Sprache schneller.“, antwortete Chloe schlicht, immer noch amüsiert.
    Sigurd schnaubte.

    Sie erreichten den Waffenschmied nach einer Weile beleidigten Schweigens.
    Man sind das viele Kunden…“, murmelte Chloe bewundernd, „Er muss ein ziemlich guter Schmied sein.
    Sigurd beschien sich diese Kunden: jeder von ihnen wirkte wie ein Kämpfer oder ein Soldat. Sie waren ausschließlich männlich und manche von ihnen trugen recht feine Kleidung. Andere wiederum wirkten wie Sklaven, wobei keiner schlecht behandelt wurde. Sie alle bemerkten Sigurd schnell, den er überragte sie, aber sie kümmerten sich nicht viel mehr um ihn – stattdessen begutachten sie die angebotenen Waren.
    Der Schmied selbst arbeitete mit ein paar Gehilfen im Hintergrund, während eine ältere Frau mit ein paar jüngeren Frauen, bei den Tischen mit der ausgestellten Ware stand. Sie begnügte sich damit nur zuzuschauen oder mit den jüngeren Leuten zu sprechen, während die Kunden sich die Waren anschauten. Sigurd wollte auch bereits anfangen, als eines der Mädchen ihn auf Griechisch anfuhr: „Finger weg!
    Was?“, gab er auf Latein von sich, aber die junge Frau redete einfach weiter, einen strengen Blick aufsetzend und mit dem Finger wedelnd, weswegen er sich an Chloe wandte, „Was will sie?
    Die ehemalige Sklavin fühlte sich in der Präsenz so vieler Sklavenbesitzer nicht wohl. „Du siehst wie ein Bettler aus.“, erklärte sie, kurz angebunden, „Sie verkaufen nicht an Bettler.
    Wir sehen aus wie Bettler?“, fragte Sigurd überrascht und blickte an sich herunter, „Das kann man sehen? Ich dachte ich sehe normal aus für diese Gegend…“, dabei kam ihm etwas in den Sinn, „Hey, haben wir eigentlich Geld? Frag mal Amany, ob wir…“, aber dann brach er ab.

    Zwei Männer, die wie wohlhabende Herren aussahen, lachten gerade, wobei einer seinen Zeigefinger in ihre Richtung ausstreckte. Chloe starrte sie an und bemerkte nicht, dass Sigurd sie nun auch bemerkt hatte, sie wütend anstarrend. Diese sagten nur wieder etwas auf Griechisch und lachten erneut. „Ist es das, was ich denke, dass es ist?“, fragte der Jüte ohne seinen Blick von den Beiden zu lösen.
    Zunächst zögerte Chloe, dann wurde sie der Frage gewahr. „Tu es nicht.“, erklärte sie, fast flehend, „Wir wollen nicht auffallen…wir dürfen nicht auffallen.
    Dafür ist es bereits zu spät.“, entgegnete Sigurd und ging auf die beiden zu, als sie wieder laut loslachten, „Ich bringe den beiden Mal Manieren bei.“, wobei er die Fäuste knacken ließ.
    Chloe, alarmiert, wandte sich bereits an Amany. „Amany, schnell!“, sagte sie auf Griechisch, „Sigurd will gerade etwas dummes tun!
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    Sigurd und seine Dummheiten

    Amany trottete in Gedanken versunken neben der kleinen Gruppe her, bestehend aus einem Riesen und zwei kleinen Mädchen, die es kaum erwarten konnten, den nächsten Schmied zu erreichen. Selbst als sie den gewünschten Schmied erreicht hatten, reihte sie sich nur desinteressiert in die Menschenmenge ein, die sich vor dem Stand versammelt hatten und neugierig die Waren begutachteten. Sie bekam das ganze nur beiläufig mit und war erst wieder geistig anwesend, als sie eine flehende Mädchenstimme vernahm.
    Amany, schnell!“ sagte Chloe auf Griechisch. „Sigurd will gerade etwas dummes tun!
    "Was ist denn, Chloe?" fragte sie etwas harscher als gewollt und schaute überumpelt zu den Mädchen, die sie wiederrum mit einem verdatterten Blick anstarrten. Nila stellte sich unterstützend neben Chloe und fuchtelte wirr mit den Händen rum, die immer wieder auf Sigurd und die beiden Frauen deuteten.
    "Da.... DA!!! Schau doch... Sigurd..." rief Nila und sah aus großen, grünen Augen zu Amany hoch.
    "Das ist ja unerhört. So ein verzogenes Gör." schimpfte ein älterer Herr in feiner Kleidung empört und drehte sie nach ihnen um. Auch andere Kunden des Schmied drehten ihre Köpfe und glotzten.
    Die junge Ägypterin wäre am liebsten vor Scham in den Erdboden versunken und warf der empörten Kundschaft einen entschuldigenden Blick zu. Mehr Aufmerksamkeit bekamen diese Leute nicht von Amany. Stattdessen drängte sie sich rasch an den Mädchen vorbei, Richtung Sigurd, der gerade auf zwei Männer zu ging, die den Jüten skeptisch beobachteten, sich leise unterhielten und lachten.
    Sie halten ihn für einen Bettler. schoss es der jungen Ägypterin durch den Kopf, während sie leises Knacken von Händen vernahm, die sich für einen Kampf vorbereiteten.
    Amany ging zwischen die Herren. Die fein gekleideten Herren in ihrem Rücken und vor ihr Sigurd. Sachte aber bestimmt legte sie ihre Hand auf seinen Oberkörper und sah ihm eindringlich in die Augen. "Lass es gut sein." sagte sie leise und schüttelte den Kopf. Auch wenn er ihre Worte nicht verstand. Die aufhaltende Hand auf seinem Oberkörper und das Kopfschütteln sollten ihm zu verstehen geben, dass es falsch war, was er vor hatte. Gleichzeitig griff Amanys andere Hand nach ihrem Gürtel, wo sie einen Beutel befestigt hatte. Sie umfasste den gut gefüllten Beutel und nahm das vertraute Klimpern von Münzen war.
    Amany sah nochmal zu Sigurd hoch, um sich zu vergewissern, dass er keine Dummheiten machte.
    Dann wandte sie sich keck grinsend zu den beiden Herren, die inzwischen verstummt waren und riss den Münzbeutel während der Drehung von ihrem Gürtel.
    "Meine Herren...," begann Amany leise und blickte die beiden freundlich an. Mit einem kecken Grinsen schüttelte sie den vollen Beutel. "..... ist unser Geld etwa nicht gut genug?" fragte sie an die beiden Herren gewandt und lächelte. Der Waffenschmied mischte sich nun ein....
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  13. #353 Zitieren
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    Amany

    Der Jüte hatte die beiden Männer bereits angefangen böse anzustarren und wollte gerade seinen Mund öffnen, als Amany in seinen Weg trat. Er verstand zwar ihre Worte nicht, aber es war eindeutig was sie wollte – Sigurd blickte sie Zähneknirschend an, nickte aber. Daraufhin drehte sie sich zu den beiden um und sprach einige Worte mit ihnen, wobei sie auf ihren Geldbeutel verwies. Der Jüte hoffte, dass sie klarstellte, dass hier keine Bettler zum Schmied gekommen waren.
    Plötzlich trat ein weiterer Mann zu ihnen. Er sah älter aus, hatte einen grauen Vollbart und trug nur einen blauen Chiton, der aber bereits teilweise seine Farbe verloren hatte. Seine Muskeln waren beachtlich für sein Alter und seine Bräunung bewies, dass er häufig unter der brennenden Sonne arbeitete – was in Ägypten vermutlich jeder in irgendeiner Weise tun musste. „Gibt’s hier Ärger?“, fragte er auf Griechisch, generell in die Runde fragend, jeder beteiligten Person einen Blick zuwerfend, „Belästigt ihr meine Kundschaft?“, wobei die letzte Frage an Amany und Sigurd gerichtet war. Die beiden Männer grinsten schadenfreudig.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
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  14. #354 Zitieren
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    Sigurd/ Chloe

    Wir belästigen seine Kundschaft? wollte sie dem Waffenhändler -der Schwager des Schmuckhändlers, vermutete sie- gerade zornig entgegen spucken, vorallem als sie sah, wie die anderen beiden Männer da standen und sie schadenfreudig an grinsten. Doch Amany beherrschte sich. Provokationen würden nicht zum Ziel führen, dass wusste auch ein auf der Straße aufgewachsenes Mädchen wie sie. Zudem wusste sie, dass die alexandrianische Oberschicht zusammen hielt, wenn es um die einfachen Leute ging.
    Amany holte kurz tief Luft, schluckte den ganzen Zorn herunter, den sie für diese ganzen aufgeblasenen Gockel der Oberschicht empfand und setzte ein entzückendes Lächeln auf, während sie einen Schritt auf den älteren Mann zu ging.
    "Mein Herr, ihr seid doch ein Welt gewandter Mann,..." begann sie überaus freundlich. ".. dann ist euch doch bestimmt nicht entgangen, dass dieser Mann..." Sie deutete auf den großen Jüten. ".. garnicht aus dieser Gegend stammt. Er hat eine lange Reise auf sich genommen, nur weil er hörte, dass es in Alexandria die besten Waffenschmiede von Ägypten gibt und ihr sollt sogar der beste sein." schmeichelte sie dem Händler und machte eine kurze Pause.
    Der Waffenschmied zupfte ein wenig verlegen an seinem blauen Chiton herum, ehe er erstmal Sigurd skeptisch musterte und sich dann wieder an Amany wandte. Die junge Ägypterin sah ihn erwartungsvoll an...
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  15. #355 Zitieren
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    Mit Zucker fängt man Schmiede

    Der Schmied blickte den Jüten für eine kurze Zeit an. Er sieht zumindest wie ein Kämpfer aus, keine Frage…, dachte er sich, während sein Blick von oben nach unten und wieder zurück wanderte, Aber sind diese Barbarenfürsten nicht normalerweise so herausgesputzt wie bunte Gockel?, er zupfte sich am Bart, Vielleicht nicht ganz auf den Kopf gefallen, der Gute…
    Er wandte sich wieder Amany zu. „Tut mir Leid für das Missverständnis.“, entschuldigte er sich, „Ich habe hier normalerweise nur Stammkunden und eurer Aussehen entspricht nicht dem, was ich gewohnt bin. Aber falls ihr etwas kaufen wollt, dann muss ich euch leider enttäuschen: all die ausgestellten Waren hier sind bereits verkauft. Ihr könnt sie bestaunen, aber nicht anfassen. Ich nehme aber Bestellungen für eine Anzahlung von 20 Drachmen auf, weil ihr eine Privatperson seid.
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    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
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    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    "Also diese Seide die ihr bei euch habt, würde ich direkt zu dem genannten Preis nehmen. Damit würde ich sicher jemanden finden der Bedarf hat, wodurch noch ein höherer Preis für weitere Seide erzielt werden kann.", fasste Neferu das Gespräch zusammen und sprach dabei mehr an Yu Jiao gewandt. Auch wenn die Chinesin immer stumme Rücksprache mit ihrem Bruder hielt, so war sie eindeutig die offenere Person von den Beiden. Zudem honigsüß wie Neferu fand, es aber nicht offen aussprach. Sie hatte sogar den Eindruck das es keine Verkaufsmasche war, sondern tatsächlich der Charakter der Asiatin. In dieser Hinsicht war es wohl kein Wunder das ihr Bruder ein wenig argwöhnisch und vorsichtig erschien.
    "Das klingt fair. Wir wollen aber nicht die ganze Seide verkaufen.", merkte Yu Jiao höflich an und trank einen Schluck von dem angebotenen mulsum. Er war süß und trieb ihr eine leichte röte ins Gesicht. Yu trank deswegen äußerst vorsichtig, aber dafür mit großem Genuss.
    "Selbstverständlich. Ich weiß nicht ob es sicherer ist mit Seide anstatt Gold zu reisen, aber sie ist natürlich durchaus leichter zu transportieren und verstecken.", erwiderte Neferu einsichtig. Dann erhob sie sich von dem Kissen und schlenderte zu einer kleinen verschlossenen Schatulle. Unaufällig zauberte sie einen Schlüssel aus ihrer Kleidung und öffnete das Schloss. Mit einem Lächeln stappelte sie die Münzen auf dem niedrigen Tisch vor den Chinesen.
    "Wenn ihr es mir gestattet, ich würde euch gerne morgen gegen Abend in mein Haus einladen. Dann dürfte ich einen Preis für die restliche Seide ermittelt haben. Und wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne mehr über euer Reich erfahren. Man hört allerlei faszinierende Geschichten aus dem Osten. Von Einhörnern und Drachen.", verkündete die Ägypterin und lachte kurz. Auch Yu Jiao muss kichern und schüttelte amüsiert den Kopf.
    "Bei uns erzählt man allerlei Geschichten über die Länder im Westen. Von Riesen und anderen Wesen. Aber wir würden uns geehrt fühlen in euer Haus zu kommen.", erwiderte sie, worauf sie ein Stups unterhalb Neferus Sichtlinie traf. Die Chinesin verzog ganz kurz das Gesicht und drehte sich langsam zu Chen.
    "Was ist? Das ist eine gute Idee!", fuhr sie diesen in ihrer Muttersprache an und lächelte weiterhin Neferu an.
    "Zu einer Wildfremden ins Haus gehen? Und ihr lustigen Anedokten über unsere Heimat zu erzählen? Wir haben das Geld, das wird erstmal reichen!", meinte Chen bestimmt.
    "Sie ist nicht fremd, sie hat sich vorgestellt. Und sie scheint sich hier auszukennen. Wenn wir mehr über die Stadt erfahren wollen könnte das eine gute Gelegenheit sein."
    "Haben wir uns nicht gerade mit einer ganzen Gruppierung Ortsansäßiger angefreundet? Was ist wenn sie zu diesem ordo gehört?", fragte Chen vorwurfsvoll, das Wort ordo bewusst leise sprechend. Yu Jiao verdrehte leicht die Augen.
    "Dann wäre sie noch ein besserer Anlaufpunkt, wir werden ihr ja ganz sicher nicht unsere Mission erzählen. Und ich glaube sie kommt vielleicht an Orte wo unsere neuen Freunde nur sehr schwer hinkommen.", erklärte die Chinesin nachdenklich. Diese Verborgenen schienen nicht unbedingt in den höheren Kreisen zu verkehren. Yu Jiao wusste nicht viel über diesen ordo, doch er war in ihre Heimat gekommen. Es lag nahe das er Händler als Verbündete hatte, diese waren schon immer wegen der Seide gekommen. Und diese Neferu kannte sicherlich viele Händler.
    "Wenn du willst kann ich auch alleine gehen.", schloss sie unnachgiebig und wandte sich dann wieder Neferu zu.
    "Tut mir Leid, wir mussten kurz diskutieren ob wir überhaupt Zeit haben. Aber ich denke das sollte funktionieren, ich danke euch für die Einladung.",bedankte sich Yu Jiao. Neferu nickte wohlwollend. Sie war sich zwar trotz der fremden Sprache sicher das es nicht nur um Zeit gegangen war, aber es hätte sich auch gewundert wenn der Mann keine Einwände gehabt hätte. Offensichtlich hatte die Schwester ihren eigenen Kopf.
    Geld und Seide wechselten jetzt ihren Besitzer und schließlich standen die beiden Geschwister wieder auf der Straße, Zeit und Ort mit der Händlerin vereinbart und die Taschen voller Münzen.
    "Hat doch gut funktioniert.", merkte Yu Jiao stolz an. Chen seufzte leicht, lächelte ihr dann aber zu. Immerhin war es recht zügig von statten gegangen.
    "Wir sollten dann vielleicht erstmal zurück gehen.", verkündete er angesichts des neuerworbenen Reichtums in den Taschen. Sicherlich hatten sich bei ihren Weg durch die Straßen ein paar Einheimische Gedanken über die beiden fremden Gestalten gemacht und wie man diese ausnehmen konnte.
    "Gerne. Ich freue mich schon die Anderen wieder zu sehen.",erklärte die Chinesin freudestrahlend und schaute nach links und rechts die Straße entlang.
    "Wo mussten wir überhaupt nochmal lang?", fügte sie unsicher an.


    "In Ordnung. Du hattest Recht. Wir sind wohl doch nicht durch diese Gassen gegangen.", gab Yu Jiao zu und lächelte verlegen. Chen hatte sich auf eine Kiste in der Gasse gesetzt und gewartet bis seine Schwester wieder um die Ecke zurückgekommen war. Der kleine Exkurs bei der Händlerin hatte dem Selbstbewusstsein der Chinesin einen kleinen Höhenflug gegeben, weswegen sie unbeirrt vorangeschritten war. Irgendwann hatte ihr Bruder es einfach zugelassen, sollte sie ihren Fehler lieber selbst einsehen. Dieser Moment war wohl jetzt gekommen. Chen erhob sich von der Kiste.
    "Wirklich? Und wie kommt meine kleine Schwester zu dieser Erkenntnis?", erkundigte er sich triumphierend. Die Chinesin rieb sich verlegen den linken Arm und scharrte ein wenig unsicher mit dem rechten Fuß im Sand. Ihr Blick war betreten zu Boden gerichtet, dann hob sie wieder ihren Kopf.
    "Weil, dort um die Ecke eine Sackgasse ist.", verkündete die Asiatin lächelnd und wich dem Blick ihres Bruders aus. Dieser lächelte wohlwollend.
    "Hm. Dürfte ich dann jetzt über den Rückweg entscheiden?", erwiderte Chen mit gespielter Untertänigkeit. Die Chinesin lief leicht rot an.
    "Ich bitte darum.", sprach sie peinlich berührt, froh das niemand sonst es sehen konnte. Obwohl, das stimmte nicht.
    Aus der Richtung aus welcher sie gekommen waren, tauchten plötzlich fünf Männer auf. Unterschiedliches Alter, aber alle sahen nicht besonders alt aus. Yu Jiao sah sie skeptisch, aber auch neugierig an. Chen drehte sich zu ihnen um und positionierte sich zwischen ihnen und seiner Schwester.
    "Ihr seht fremd in der Stadt aus, eigentlich sogar in der Gegend. Habt ihr euch verlaufen?", erkundigte sich ein gebräunter Mann mit Pockennarben.
    "Ja, das war meine Schuld.", gab Yu Jiao freigiebig zu, um Chen die Schande zu ersparen. Dieser gab ihr mit einem Blick zu verstehen, dass sie Schweigen sollte.
    "Nun, die Stadt ist groß, da kann das schon passieren. Wir könnten euch vielleicht helfen, für eine kleine Entlohnung.", erklärte der Mann und lächelte schmierig. Yu Jiao überlegte kurz, irgendwie klang das nach einem fairen Angebot, in so einer Stadt machte natürlich niemand was umsonst.
    "Nein, danke. Wir finden schon alleine zurück.", erklärte Chen mit fester Stimme. "Wirklich? Die Straßen sind gefährlicher als man denkt. Vor allem für eure kleine Frau.", erwiderte der Pockennarbige freundlich. "Ich bin nicht..", setzte Yu Jiao an, als Chen seine flache Hand hob.
    "Wir können auf uns aufpassen, danke.",bekräftigte Chen seine Aussage. Einer der Männer holte einen Knüppel hervor, der Wortführer ein kleines Messer.
    "Nun, wir haben es euch angeboten. Gebt uns das Geld was ihr sicher bei der Händlerin bekommen habt, dann dürft ihr gehen. Auch das kleine Frauchen."
    "Ich glaube die wollen uns überfallen.", sprach Yu Jiao verwundert in ihrer Muttersprache zu Chen. Dieser rollte leicht mit den Augen.
    "Ach wirklich?" "Ja.", antwortete Yu, die Ironie nicht bemerkend. "Sollen wir kämpfen?", fragte sie nervös und griff an das in Tuch gewickelte Schwert.
    "Wir müssen wohl, aber ohne Waffen. Wir sind fremd und wenn wir jemanden umbringen, kann uns das teuer zu stehen bekommen, im Recht oder nicht. Nutz deine Fäuste und wenn die Gelegenheit kommt, lauf.", erwiderte Chen. Yu Jiao nickte entschlossen, ihre Muskeln spannten sich an.
    Der Mann mit dem Messer kam näher zu Chen. "Was ist nun Kleiner. Gibst du uns es freiwilig, oder hole ich es mir und wir haben dann noch ein wenig Spaß mit ihr?", drohte er grinsend, als plötzlich die Faust des Chinesen seine Ellbogenbeuge traf. Schmerzerfüllt ließ er das Messer fallen, als ihn schon ein zweiter Schlag auf den Solarplexus traf. Yu Jiao spurtete plötzlich nach vorne, wich einem Keulenschwinger aus und verpasste dem Träger dieser, einen schnellen Beinschwinger. Verdutzt segelte dieser zu Boden und landete unsanft auf dem Rücken. Die Überraschung ausnutzend, rammte sie dem nächsten Mann ihren Ellbogen in den Magen und sprintete zu dem Ausgang der Sackgasse. Chen verpasste einem zweiten verblüfften Angreifer einen Schlag gegen den Kehlkopf und schloss dann schnell zu ihr auf.
    "Los, schnell. Mir nach!", rief er zwischen zwei Atemstößen. Yu Jiao nickte knapp und rannte so schnell wie sie konnte. Hinter sich konnte sie schon wutentbranntes Geschrei und schnelle Schritte hören.
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    Sigurd und Chloe - Mit Zucker fängt man Schmiede

    Amany lauschte dem Schmied aufmerksam und konnte einen leichten Anflug von Enttäuschung nicht verbergen, als dieser sagte, dass die Ware bereits verkauft wäre und sie diese nur anschauen könnten. Kann mich garnicht daran erinnern, dass es jemals so schwer war, hier an Waffen heran zu kommen. überlegte sie. Ein winziger Hoffnungsschimmer flammte in ihr auf, als der alte Schmied ihr anbot, eine Bestellung entgegen zu nehmen für 20 Drachmen, weil Privatperson. Sie durchwühlte ihren Münzbeutel, kam aber nur auf 10 Drachmen, die sie vor einer Weile mal erbeutet hatte. Allerdings fiel ihr ein, dass sie in ihrem Versteck noch mehr Drachmen hatte, vorausgesetzt man hatte sie nicht bestohlen.
    "Ich verstehe. Würdet ihr für den Anfang auch 10 Drachmen akzeptieren?" fragte sie verständnisvoll an den Schmied gewandt und lächelte freundlich. Dieser schien kurz zu überlegen, schüttelte aber dann den Kopf. "Nein, tut mir leid. 20 Drachmen."
    Amany überlegte einen Augenblick. "Entschuldigen sie mich kurz, mein Herr. Aber das muss ich diesem Herrn erst mal übersetzen, er spricht unsere Sprache nicht so gut." entschuldigte sie sich höflich und wandte sich an Sigurd und Chloe.
    "Also.... der Schmied verkauft eigentlich nur an Stammkunden und die Ware, die dort zu sehen ist, dürfen wir zwar anschauen, aber die ist bereits verkauft. Der Schmied hat mir allerdings das Angebot gemacht, dass wir bei ihm eine Bestellung aufgeben können, möchte aber 20 Drachmen als Anzahlung, weil wir Privatpersonen sind. Ich habe 10 Drachmen." erklärte sie leise und sah schließlich zu Chloe. "Kannst du das Sigurd übersetzen?"
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    Amany

    Die ehemalige Sklavin übersetzte die Worte der Diebin.
    20 Drachmen?“, fragte Sigurd, mal Chloe, mal Amany anschauend, „Ist das viel?
    Es ist mehr, als Amany besitzt.“, erklärte das Mädchen weiterhin Latein sprechend, „Musst du mehr wissen?
    Der Jüte überlegte kurz, schüttelte aber schlussendlich den Kopf. „Da kann man nichts machen.“, erklärte er und Chloe übersetzte. Sigurd konnte sehen, dass die Diebin etwas erwidern wollte, weswegen er noch schnell hinzufügte: „Sag ihr, dass ich nicht der Grund dafür sein möchte, dass sie kein Geld mehr hat. Ich werde das Geld, was ich brauche, selbst verdienen, so dass es meiner Snaga bald wieder besser geht. Titos sagte ja, dass er einen Beruf hier in der Stadt hat – die Obscurii könnten mir da also weiterhelfen. Ich schaue mir aber vorher mal die Arbeit des Mannes an, bevor ich mich überhaupt entscheide, ob er es wert ist.
    Während Sigurd sich daran machte, sich die Waren genauer anzuschauen – er musste dabei nochmal daran erinnert werden, sie nicht anzufassen – stahl sich einer der Kunden klammheimlich davon. Er hatte etwas Interessantes gehört und wusste, wer daran interessiert wäre.

    Es dauerte eine Weile, aber am Ende war Sigurd überzeugt: der Schmied war sein Mann. Er würde ihm sicherlich helfen können. Er wandte sich wieder an Chloe, und quasi auch Amany, die daneben stand. „Kann sie fragen, wie teuer Arbeiten an Äxten sind?“, sprach er an beide gewandt zu, „20 Drachmen sind ja nur eine Anzahlung – wie viel würde er für eine Reparatur einer Axt verlangen?
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    Sigurd und Chloe

    Chloe übersetzte, so wohl für Sigurd, wie auch dann wieder für Amany. Als die junge Ägypterin etwas erwidern wollte, fügte Sigurd an Chloe gewandt noch etwas dazu, was sie wiederum Amany übersetzte. Es ging um die Münzen, die Amany bei sich hatte und Sigurd nicht haben wollte, weil er nicht der Grund sein wollte, dass sie kein Geld mehr hatte. Sigurd betrachtete sich dann schließlich die Ware.
    Amany überlegte, während sie den Münzbeutel in ihrer rechten Hand auf und ab hüpfen, als sie einen Kunden bemerkte, der sich recht flott aus dem Staub machte. Hatte er uns etwa belauscht? Sie versuchte ihn in der Menschenmenge ausfindig zu machen, doch er war bereits verschwunden. "Mist." fluchte die junge Ägypterin leise, aks sich Sigurd und Chloe wieder an sie wandten.
    Kannst du den Schmied fragen, wie teuer Arbeiten an Äxten sind?“ übersetzte das Mädchen und Amany nickte.
    Sie ging erneut mit einem Lächeln auf den Schmied zu. "Könntet ihr mir verraten, wie teuer eure arbeiten an Äxten sind?" erkundigte sie sich freundlich. "300 Drachmen für Zivilisten, je nach Axt sogar etwas mehr." antwortete der Schmied und wandte sich an den nächsten Kunden, der bereit war einen Kauf zu tätigen.
    Amany wandte sich schließlich an Sigurd und Chloe. "Minimum 300 Drachmen, je nach Axt sogar mehr." Die ehemalige Sklavin übersetzte das und dann verließen die vier den Stand. Als sie einen ruhige Ecken erreicht hatten, blieb Amany stehen. Sie hatte immer noch den Münzbeutel in der Hand. Dann drehte sie sich abrupt zu Sigurd, nahm seine Hand und legte den Münzbeutel hinein. "Nimm das Geld." sagte sie und nickte ihm zu, ehe sie sich an Chloe wandte. "Ich habe noch Geld in meinem Versteck, er darf das gerne behalten."

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    eis engel ist offline
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Y A S

    Mit schnellen Stößen Luft durch ihre Lunge pumpend, hetzte Yu Jiao hinter Chen her. Dieser lief voraus, zielsicher den Weg bestimmend und ohne zu Zögern die richtige Abzweigung bestimmend. Auf jedenfall hoffte die Chinesin das es die richtige war, sie selbst hatte durch die Rennerei vollkommen die Orientierung verloren.
    Ein schneller Blick nach hinten zeigte ihr das die Bande langsam aufgeholt hatte. Verflucht waren ihre kleinen Beine!
    Der Blick nach vorne zeigte ihr, das sie nicht nach hinten schauen sollte, kollidierte sie doch beinahe mit einem Wagen welcher in der Gasse stand. Die Chinesin schlug einen Haken, geriet ins Trudeln, konnte aber verhindern zu straucheln. Sofort zog die Schwarzhaarige wieder das Tempo an und stellte fest das eine Abzweigung vor ihr war, jedoch nicht mehr ihr Bruder. Offensichtlich hatte dieser ihre kleine Aktion nicht bemerkt, was sie ihm nur bedingt vorwerfen konnte.
    Links, rechts, links, rechts? Yu musste sich entscheiden und lief nach links, wissend das der Abstand zu ihren Verfolgern kleiner geworden war.
    Sie bog um die Ecke, aber ihr Bruder war nicht zu sehen. "Yuuu!", kam es aus einer ganz anderen Richtung rufend, die Ahnung der Chinesin bestätigend.
    "Du bist so unfassbar dämlich.", schalt sich die Chinesin selbst, bevor sie beschloss zu antworten. "Lauf weiter! Ich finde dich wieder!", rief sie so laut es ihre gequälte Lunge zuließ und sprintete dann die Gasse hinunter. Sie musste es nur schaffen auf die Marktstraße zurückzukommen. Auf der belebten Straße würde die Räuber aufgeben müssen. Und irgendwie würde sie von dort schon zum Gymnasium wiederfinden.
    Die Chinesin konzentrierte sich auf ihre Atmung und spitzte die Ohren, dem Geräusch der Straße folgend. Langsam wurde das Sprachgewirr lauter.
    Instinktiv nahm Yu Jiao zwei Abzweigungen, dann leuchtet vor ihr hell die Marktstraße auf. Ohne zu zögern stürzte sie auf den Ausgang der Gasse zu.
    Nur knapp konnte sie eine Kollision mit zwei Sänftenträgern vermeiden, die Asiatin schlitterte unter der Sänfte durch, mitten in das Gewirr.
    Sofort bekam sie ein paar Beine und Hüfte gegen den Kopf, schaffte es sich aber aufzurichten und vorwärts durch die Menge zu streunen.
    Die Chinesin schlängelte sich durch den Pulk und reihte sich in den Strom die Straße hinab ein, in deren Anonymität aufgehend. Dabei hielt sie sich in der Nähe eines breiten Kaufmannes, deren massige Gestalt sie als gute Abschirmung betrachtete. Nach einer Weile bemerkte dieser die plötzliche Eskorte und warf ihr einen skeptischen Blick zu. Ertappt lächelte die Chinesin breit und löste sich dann von ihrer Begleitung, weiter nach vorne in den Strom abtauchend.
    Vorsichtig schaut sie nach hinten, von ihren Verfolgern war weit und breit keine Spur mehr zu sehen.
    Erleichtert verlangsamte sie ihren Schritt ein wenig, atmete wieder entspannter. Nachdenklich sah sie sich um, ging sie in Richtung Hafen oder davon weg. Sie erinnerte sich daran das man das Hafenbecken vom Gymnasium aus hatte sehen können.
    Vermutlich war es besser sich eine erhöhte Position zu suchen und einen Orientierungshalt zu machen. Immerhin hatte sie jetzt gar keinen Schimmer mehr wo sie war und war jetzt vollkommen alleine. Vor allem letzteres missfiel ihr sehr, ein leichtes Unwohlsein stieg langsam in ihr auf.
    "Alles wird gut Yu, nur nicht die Nerven verlieren.", murmelte sie sich selbst bestärkend zu, während sie durch die Menge schritt.
    Plötzlich bemerkte sie eine große Gestalt die sich ein wenig über die Masse erhob und etwas abseits des Treibens stand.
    "Den kenne ich!", bemerkte sie freudenstrahlend, als sie Sigurd erkannte. Dem menschlichen Leuchtturm anpeilend, bewegte sie sich auf ihn zu, darauf hoffend das sich der Jüte nicht auch einfach in den Straßen verlaufen hatte. Als sie näherkam, erkannte sie jedoch das auch Amany und die beiden Mädchen dabei waren. Glück gehabt.
    Erleichtert trat sie aus der Menge zu dem stillen Eckchen, welches sich die Gruppe gesucht hatte.
    "Hallo. Schön das ihr auch hier seid. Welches Anliegen treibt euch denn zu den Händlern hier?", rief sie freudestrahlend und dabei winkend der Gruppe zu, während sie auf diese zutrat. Dabei bemühte sie sich nicht zu abgehetzt oder verloren zu wirken, auch wenn die durchgeschwitzten Klamotten und leicht derangierte Frisur dabei vermutlich nicht förderlich waren.
    numberten ist offline
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