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  1. #201 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Rabenkopf
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    Amany

    Raneb hörte den Worten der jungen Frau zu. Eine Diebin mit edlen Gemüt?, wunderte er sich, während sie gerade eine alte Festungsruine zur ihrer Linken passierten, Vielleicht ist sie ja doch gutes Material für die Bruderschaft…
    Plötzlich schien die Diebin sich wohler im Sattel zu fühlen – sie saß zwar immer noch leicht verkrampft da, aber sie schien zumindest selbstbewusster zu sein. "Na los... Ich dachte, wir wollen so schnell wie möglich nach Letopolis.", erklärte sie breit grinsend und brachte ihr Pferd dazu schneller zu werden. Der Verborgene musste schmunzeln und trieb auch sein Pferd dazu an schneller zu werden, um mit der Diebin spielend mitzuhalten.

    Die Sonne wanderte entlang des Firmaments vom Osten Richtung Westen und blieb lange über ihren Köpfen hängen, während sie ostwärts ritten. Amany wurde dabei zunehmend zuversichtlicher mit ihrem Pferd – auch wenn es nichts Wirkliches gab, was sie in irgendeiner Weise herausfordern würde. Raneb behielt trotzdem meist die Führung, auch weil er das Gelände deutlich besser kannte und im Fall einer Gefahr schneller würde reagieren können. Etwas Rotes, was er in der Ferne erspähte, motivierte ihn sein Pferd noch schneller anzutreiben und die junge Ägypterin hinter sich zu lassen.
    Als er dort ankam, zügelte er sein Tier und sprang herab. Die Leiche lag in ihrem eigenen Blut, stellte er fest, noch bevor er sich zu ihr hinuntergehockt hatte, um sie sich genauer anzuschauen. Wut, dachte der Verborgene, als er die Austrittswunden in der Bauchgegend sah. Er schaute sich die weibliche Leiche genauer an und stellte fest, dass ihre leeren Augen so aussahen, als hätte sie viel geweint. Jemand hat die Geduld verloren, dachte er sich, anfangend die Puzzlestücke zusammenzusetzen und sich erhebend. Er schaute sich kurz um, entdeckte aber nirgendwo weitere Leichen.

    Er hörte das andere Pferd ankommen, als er zu seinem eigenen zurückkehrte. „Wir müssen weiter.“, erklärte er der jungen Frau, die die Leiche entdeckt hatte, „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Er warf der jungen Leiche, fast noch ein Mädchen, einen weiteren Blick zu, es bereuend sie einfach so liegen zu lassen, aber sie hatten keine Wahl – mitnehmen ging nicht und beerdigen würde zu lange dauern. Möge ihre Seele mir vergeben, dachte er sich und trieb sein Pferd an den Weg wieder zu folgen.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  2. #202 Zitieren
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Raneb

    Ein leises "Hey." kam ihr über die Lippen, als Raneb schmunzelnd im vollen Galopp an ihr vorbei ritt und sie schnell hinter sich ließ.
    Amany trieb ihr Pferd weiter an, um hinterher zu eilen. Doch er war einfach ein zu guter Reiter, so das sie sich recht bald geschlagen gab und ihm einfach hinterher ritt.

    Die heiße Sonne wanderte von Osten nach Westen, während sie östwärts weiter ritten. Irgendwann wurde Raneb langsamer und sprang von seinem Pferd ab, wo er etwas Rotes in Augenschein nahm.
    Amany hatte ein ungutes Gefühl und je näher sie der Position kam, umso deutlicher konnte sie es sehen. Es handelte sich um eine Leiche, ein Mädchen.
    Doch als sie dort ankam, saß Raneb bereits auf seinem Pferd und drängte zum weiter reiten.
    Amany blickte kurz auf die Leiche, wandte sich aber gleich wieder angewidert ab. Wieder waren die Schreie von letzter Nacht und die weinenden Menschen von heute Morgen in ihrem Kopf. Und wieder stellte sich die Frage in ihren Gedanken, wer tat sowas nur.
    Sie senkte den Kopf und flüsterte auf Ägyptisch: "Mögest du Ruhe und Frieden finden..."

    Dann folgte sie Raneb, der den Weg entlang ritt und schloss schließlich zu ihm auf.
    "Was ist dieser Ordo, von dem Yu, Chen und Titos heute Morgen im Tempel gesprochen haben?" fragte sie leise, um diese unangenehme Stille zu durch brechen.
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  3. #203 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Titos & Sigurd

    Gespannt schaute Yu Jiao in die Richtung wo der Hauptarm des Nils liegen sollte, jedoch würde es wohl noch eine Weile dauern bis sie ihn erreicht hatten. Da Titos sich jedoch jetzt wieder auf das Steuern konzentrierte, überlegte sie wie sich die Zeit vertreiben sollte. Sie hätte gerne ein wenig im Fluss geschwommen, jedoch war dies natürlich während der Fahrt kompletter Irrsinn. Sie konnte auch ein wenig in der Sonne dösen, doch im Moment fühlte sie sich tatsächlich frisch und ausgeruht. Außerdem war das schattenspendende Segel trügerisch und in der Sonne schlafen war riskant. Das letzte Mal als sie dabei nicht aufgepasst hatte war ihre Haut krebsrot geworden. Außerdem hatte ihr Kopf sehr geschmerzt und sie nach Aussage ihres Bruders irgendwelche Dinge halluziniert und vor sich hin gebrabbelt. Das konnte sie jetzt wirklich nicht gebrauchen. Sie schaute zu ihrem Bruder, dieser schien in Gedanken versunken. Bisweilen verfiel er in solche Grüblereien, die Chinesin reiste jetzt schon lange genug mit ihm um zu wissen das er dann seine Ruhe brauchte. Wenn man andauernd mit dem anderen zusammen war, benötigte man ab und an etwas Freiraum. Und wenn es auf einem kleinen Boot nur die eigenen Gedanken waren.

    Ihr Blick wanderte zu Chloe und Sigurd, die sich auseinandergesetzt hatten. Das kleine Mädchen schien langsam wegzunicken, der Jüte hingegen musterte umsichtig die Axt in seiner Hand. Diese erweckte auch die Aufmerksamkeit der Asiatin, hatte sie die Waffe doch schon öfters in der Hand gehabt. Wenn auch nur um Feuerholz zu schlagen, doch es war eindeutig Chens Axt. Vermutlich hatte er sie dem Hünen für den gestrigen Kampf geborgt, eigene Ausrüstung hatte der entflohene Sklave wohl kaum. Sein Blick auf der Axt schien recht fachmännisch, wenn auch neugierig. Vielleicht sahen diese Waffen bei ihm in der Heimat anders aus, oder sie nutzten andere Materialien. Es war schließlich allgemein bekannt das die Schmiedearbeiten der Barbaren im Westen nicht ganz so gut waren wie in ihrer Heimat.
    Lächelnd erhob sich die Chinesin und schritt leichtfüßig über das Boot, hinüber zu Sigurd welcher immer noch in die Axt vertieft. Yu Jiao ließ sich im Schneidersitz nieder, so das sie leicht schräg vor ihm saß und schaute ihn wohlwollend an.
    "Ich kenne diese Axt.", verkündete sie im fehlerfreien Latein, wobei sie recht langsam sprach um nicht über ihre eigenen Worte zu stolpern. "Ich habe sie jedoch nur zum Holz schlagen genutzt.", fügte sie an, wobei sie sich ziemlich sicher war wieder falsch konjugiert zu haben und deswegen verlegen lächelte.
    "Wie gefällt euch die Axt?", fragte sie den Jüten interessiert und sah neugierig zu ihm auf.
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  4. #204 Zitieren
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    Yu Jiao

    Sigurd inspizierte die Axt bisschen genauer. Sie war scharf, kein Zweifel daran das festzustellen, aber ihre Form schien so unnatürlich für den Jüten. Zeitgleich wirkte sie aber besser als jede Axt, die er je zuvor in den Händen gehalten hatte. Und die Zahl war nicht gering. Sie wirkt wie die perfekte Waffe, dachte sich Sigurd, Wäre sie nur nicht so klein…und offenkundig für etwas anderes entworfen worden. Die Axt ist gut, keine Frage, das sagt schon das Material über sie aus. Aber sie wurde nicht für den Kampf entworfen und das gibt ihr einen Makel….
    "Ich kenne diese Axt.", unterbrach eine ihm vertraute Stimme plötzlich seinen Gedankengang. Er warf schnell einen Blick in die Richtung aus der die Stimme gekommen war – und wäre um ein Haar zurückgewichen. Die Frau in Rot hatte sich zu ihm gesetzt und er hatte es nicht einmal bemerkt – er fühlte die Röte in sich aufsteigen, während sein Blick unfreiwillig über ihren doch viel zu einfach zu erkennenden Körper wanderte.

    "Ich habe sie jedoch nur zum Holz schlagen genutzt.", setzte die Chinesin fort, völlig unschuldig klingend, "Wie gefällt euch die Axt?"
    Der Jüte brauchte eine Weile um seine Gedanken zu ordnen – und um seinen Blick unter Kontrolle zu bringen. Er räusperte sich, bewusst versuchend der jungen Frau in die Augen zu schauen und nirgendwo sonst. „Sie ist scharf.“, erklärte er in vorsichtigen Latein um sicher zu sein, dass sie die Worte auch aus dem Kontext heraus richtig interpretieren konnte, „Besseres Stahl, als ich bisher zu Gesicht bekommen durfte. Aber am Ende ist es ein Werkzeug, keine richtige Waffe. Und sie ist zu klein für mich.“, wobei er schnell noch einwarf um die junge Frau nicht zu beleidigen, „Wobei die meisten Waffen hier zu klein für mich sind…
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  5. #205 Zitieren
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    Amany

    Sie ritten weiter, dem Weg folgend, als die junge Ägypterin ihn wieder einholte. Der Verborgene warf ihr einen neugierigen Blick zu, eine Frage zur Leiche erwartend, als sie ihn dann doch überraschte: "Was ist dieser Ordo, von dem Yu, Chen und Titos heute Morgen im Tempel gesprochen haben?"
    Er blickte sie zunächst nur an, seine Verwunderung deutlich auf dem Gesicht zeigend. Er brauchte eine Weile um auf die Frage zu reagieren, aber er versuchte so wahrheitsgetreu zu bleiben wie es möglich war: „Der Ordo biformis Dei – also der Orden des doppelgesichtigen Gottes, in Latein – ist der Feind von uns Verborgenen. Er ist älter als unsere Bruderschaft, aber das bedeutet nicht viel. Er giert nach Kontrolle, selbst in Orten, die nicht kontrollierbar sind. Und jeder der ihm dabei im Weg steht, wird entweder rekrutiert oder ruiniert – bis zum größtmöglichen Ende.“, wobei er damit das Töten besagter Personen meinte und hoffte, dass die Ägypterin das verstand, „Der Orden ist im ganzen Imperium aktiv – und wie wir dank unserer Freunde aus Sais wissen, auch darüber hinaus. Die Bruderschaft ebenso, auch wenn wir es bisher nicht für nötig hielten das Imperium dafür zu verlassen – ein Fehler, den wir korrigieren werden.“, er lenkte das Pferd bisschen genauer, denn der Weg veränderte sich, indem er sandiger wurde als bisher, „Der Orden ist gefährlich – für jeden der ihm im Weg steht. Für jeden anderen kann er eine Leitersprosse auf dem Weg zum Wohlstand oder Ruhm bedeuten – im Austausch für alles was einem etwas bedeutet. Es ist verführerisch, aber etwas dem wir Verborgenen entsagen müssen, wenn wir wirklich diesen Kampf führen wollen.“, womit er der jungen Ägypterin hoffentlich zu verstehen gab, dass ihre Entscheidung sie genau diesen Weg entlang führen würde, „Andernfalls verraten wir alles wofür wir kämpfen…
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    Sigurd

    Aufmerksam hörte die Chinesin dem Jüten zu, wobei dieser sich Mühe gab sich nicht allzu umständlich auszudrücken. So verstand die Schwarzhaarige auch alles war er sagte, auch wenn sie manchmal kurz nachdenken musste. Tatsächlich stellte sie zufrieden fest wie mit jedem Gespräch auf ihrer Reise westwärts ihr Verständnis dieser Sprache wuchs. Natürlich würde es wohl noch eine Weile dauern, aber Yu Jiao war zuversichtlich bald dieses Latein ordentlich sprechen zu können. Lernen war ihr stets einfach gefallen und Latein schien zudem um einiges einfacher als Griechisch. Bei der letzten Bemerkung von Sigurd musste sie kichern.
    "Das glaube ich euch gerne.", antwortete sie mit einem amüsierten Gesichtsausdruck. "Bei eurer Größe nicht verwunderlich.", fügte sie an und schaute zu ihm auf.
    "Kommt ihr aus den Ländern im Norden? Ich habe Geschichten darüber gehört, von bleichen Riesen, mit Waffen groß wie Bäume und Haaren wie Gold und Feuer.", fragte sie unschuldig und musterte neugierig ihr ihr Gegenüber. Inzwischen war das Boot auf einen größeren Nilarm gekommen und in der Ferne konnte man schon die ersten anderen Frachtkähne und Boote erkennen. Gleichzeitig wurde ihr eigenes Boot ein wenig schneller, jedoch schien Titos keinerlei Probleme zu haben.
    "Zumindestens von eurer Größe passt es, das mit den Haaren..Hm", plapperte sie nachdenklich, dies zu beurteilen war anhand des rasierten Kopfs von Sigurd recht schwer. Dann wurde Yu Jiao bewusst das diese Beobachtung vielleicht ein wenig unhöflich war und sie lief leicht rot und und schaute kurz verlegen beiseite.
    Sie hob leicht beschämt den Blick und sah den Jüten beschämt an. "Verzeiht, ich will euch nicht mit meinen Fragen beleidigen, es ist nur vieles neu für mich.", entschuldigte sie sich und sah den Germanen scheu an. "Das war vermessen, sicherlich wirke ich mit meinem Aussehen selbst sehr sonderbar auf euch." merkte sie an und lächelte gutmütig.
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  7. #207 Zitieren
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    Yu Jiao

    Als die Chinesin auf seine Worte amüsiert reagierte, erlaubte sich auch der Jüte ein Lächeln. Sie schien alles verstanden zu haben und fing an ihn zu inspizieren, während sie einfach weiterredete. Sigurd kam nicht umhin, dies auch zu tun, weswegen er bemerkte, wie sie rot wurde – er hörte auf der Stelle damit auf.
    Er blinkte weg und versuchte mit der Beantwortung ihrer Frage – zumindest den Teil, den er beantworten konnte – bisschen von den Blicken abzulenken. „Eh…ich weiß nicht…“, fing er zögerlich an, „Ich weiß nicht wo genau meine Heimat von hier aus liegt. Ich bin in den letzten Jahren viel…rumgekommen, kann man sagen.“, er schluckte und nahm dann doch seinen Mut zusammen und blinkte sie wieder an, in ihre braunen Augen schauend, „Aber das was du sagst, scheint meiner Heimat zu entsprechen – wenn meine Haare wieder nachwachsen, werden sie wohl wieder wie…“, er schluckte erneut, „…wie Gold aussehen.“, er erkannte die Scham in ihrem Gesicht und fing instinktiv an zu lächeln, auch seine eigene Scham damit versuchend zu verdecken, „Du beleidigst mich nicht. Und ja, jemanden wie dich habe ich noch nie gesehen – an jemanden so schönes hätte ich mich nämlich erinnert.
    Für einen Moment konnte er nicht fassen, was er gerade gesagt hatte. Schnell wandte er sich ab, mit weit geöffneten Augen und versuchte überall hinzuschauen, nur nicht zu ihr. „Eh, ich meine…ehem…“, er bemerkte ein Schiff, dass unweit ihrer Position war, „Hey, das Schiff sieht sonderbar aus…“, lenkte er ab und zeigte mit dem Finger auf das größere Schiff. Erst hinterher bemerkte er, dass es tatsächlich gerissene Segel hatte, aber ansonsten auch nicht wirklich besonders auffiel, verglichen mit allen anderen Wasserfahrzeugen. Kacke, hallte in seinen Gedanken und er senkte seinen Blick, wieder auf die Axt schauend.
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    Selene XIII

    Sie bemerkte, dass sie wieder saß. Aber es kümmerte sie nicht. Die Kälte…sie war überall. Egal wie sehr sie sich rieb, egal wie sehr sie versuchte sich Wärme zu spenden, sie kam nicht. Ihre Haut…einst so blass wie der erste Schnee, gebräunt durch ihre Reise, war nun blasser den je. Sie blickte an ihren Armen entlang und konnte kein Leben in ihnen erkennen. Ich sterbe…wurde ihr bewusst, aber es kümmerte sie nicht. Denn es würde das Ende des Leidens werden.
    Sie saß in einem Boot. Es war nicht groß, es war nicht klein. Es kümmerte sie nicht.
    Sie war nicht allein. Andere Gestalten umgaben sie, solche wie sie. Sterben sie alle?, dachte sich die junge Frau, nur um ihren Kopf zu schütteln, Egal…
    Sie hatte das Gefühl in ihren Beinen verloren, wusste nicht einmal, ob sie noch da waren. Es kümmerte sie nicht. Die Gestalten um sie herum schienen sich auch nicht um vieles zu kümmern, blickten sie nicht einmal an. Sie blickte sich um, bemerkte zur ihrer rechten das Geländer des Bootes. Sie bemerkte, dass die Zahl die Gestalten vor ihr endlos zu schien. Und hinter ihr war…eine dunkle Gestalt, kälter als sie. Ein Gefühl überkam sie, dass sie überraschte: Angst. Sie fürchtete sich vor dem, was unter der Kapuze verborgen war. Sie fürchtete sich so sehr, dass sie wegschaute.

    Sie beugte sich nach rechts, zum Geländer des schwarzen Bootes. Sie blickte hinab und sah…sich selbst. Ihr Spiegelbild begrüßte sie. Es sah so blass aus, fast schon transparent, als wäre sie nicht wirklich hier. Als wäre sie nur eine Erscheinung, ein Hirngespinst ihres Verstandes. Ich bin tot…kam ihr der Gedanke und sie verstand langsam wo sie war, Habe ich den Fährmann bezahlt?
    Sie blickte hinab auf das dunkle Wasser unter dem Boot. Ihr Spiegelbild verzerrte sich, wenn das Ruder ins Wasser getaucht wurde. Immer und immer wieder. Aber ihr totes Ebenbild kehrte auch immer wieder zurück. So geht es zu Ende…überlegte sie und stellte fest, dass sie noch weinen konnte, dass es sie noch so sehr kümmerte, Zu früh…viel zu früh…die Tränen flossen durch sie hindurch, als wenn sie gar nicht da wäre, Vater ich habe versagt…ich habe dich enttäuscht…ich bin daran gescheitert, was mein größter Triumpf hätte werden sollen, sie schluchzte, Es tut mir Leid…es tut mir so entsetzlich Leid…

    Die Tränen zwangen sie dazu ihre Augen zu schließen. Als sie sie wieder öffnete, sah sie etwas: einen hellen Punkt. Zwischen den Augen ihres Spiegelbildes. Was ist das?, dachte sie und versuchte es besser zu erkennen. Der Punkt wurde größer, je näher sie ihm kam. Bald bedeckte er die Augen ihres Spiegelbildes. Bald ihren Mund. Bald ihr ganzes Gesicht. Das Wasser rührte sich, stürmte fast. Was…war ihr letzter Gedanke, als das Maul des Drachen sie ein weiteres Mal umschloss…
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  9. #209 Zitieren
    #16  Avatar von Forenperser
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    Irgendwo da draußen.....
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    Silos

    Lateef seufzte innerlich. Wieder einer weiteren Spur folgen. So langsam hatte er die Nase voll davon. Aber was hatte er erwartet?
    Natürlich würde ein Mörder nicht einfach so eine gerade Spur zu sich auslegen.
    Nebenbei bemerkte er, dass weitere große Ausgaben bald nicht mehr möglich sein würden. Die werte Dame hatte sich ihr Wissen einiges kosten lassen. Offenbar hatte der alte Apotheker nicht ganz richtig gelegen mit seiner Meinung über ihren geistigen Horizont.
    Er sah auf die Zeichnung, welche Klymene an die Wand fabrizierte, und versuchte sich das Zeichen genau einzuprägen, ebenso wie ihre Beschreibung.
    "Äh....nein, nein vielen Dank Verehrteste. Ich danke euch für eure....Dienste. Aber nun muss ich schnell zusehen, dass ich diesen Mann finde. Meine Frau.....wird sonst äußerst schwierig, ihr versteht?"
    Sie lachte wieder schelmisch, nickte dann verstehend und drehte sich um, während Lati sich langsam zur Tür bewegte. Nachdem er sie geöffnet hatte, huschte er blitzschnell aus dem Raum und schloss sie wieder hinter sich. Möglichst unauffällig versuchte er wieder hinunter zu gehen, doch die alte Puffmutter sah ihn sofort. "Was denn, schon fertig? Eine Frau wie Klymene ist wohl zu viel für eure Standhaftigkeit, wie?" Einige Umstehende lachten. Lati schnaubte nur kurz gereizt und erblickte dann Silos, welchen er gestikulierend schnell zum Gehen bat. Wieder draußen erzählte er ihm von den neu erworbenen Informationen. "Bis zum Abend ist noch lange Zeit.....ich glaube ich werde mein Glück in den Gärten versuchen." Er wusste nicht, ob Silos ihn noch weiter begleiten wollte oder konnte. Doch noch etwas wusste er nicht, oder besser gesagt bemerkte er nicht.
    Nämlich das Augenppaar, was die beiden Männer aus nur wenigen Metern Entfernung, aber für sie unsichtbar zwischen einer Menge von Leuten beobachtete.
    "Interessant, interessant....Wohin führt dich dein Weg, mein Junge?"
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  10. #210 Zitieren
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    Sigurd

    Die Chinesin war froh das Sigurd nicht beleidigt war und lächelte erleichtert, während ihr Hirn beschäftigt war den zweiten Satz des Jüten zu übersetzen.
    Und ja, jemanden wie dich habe ich noch nie gesehen – an jemanden so schönes hätte ich mich nämlich erinnert.“ Kurz war sich die Yu Jiao nicht sicher ob sie Sigurd richtig verstanden hatte, bemerkte dann aber auch schon wie ihr die Hitze wieder ins Gesicht stieg. Peinlich berührt schaute sie zur Seite, wobei jedoch ein Lächeln ihren Mund umspielte. "Hat er mich wirklich gerade schön genannt?", dachte die Schwarzhaarige nach und überlegte wie sie jetzt am Besten mit dem Kompliment umgehen sollte.
    Der Germane schien jedoch nicht auf eine Antwort zu warten, schaute stattdessen mehr durch die Gegend und brachte plötzlich ein Boot zur Sprache. Leicht irritiert schaute die Chinesin auf den Fluss. Ihr Blick fiel auf das größere Boot, sie sah jedoch nichts aufälliges.
    "Ehm, wenn du meinst.", antwortete sie irritiert. Immerhin hatte ihr diese Sache die Gelegenheit gegeben sich wieder zu beruhigen. Sie drehte sich wieder zu Sigurd um, der jetzt wieder auf seine Axt starrte. Yu Jiao musste zugeben das sie nicht immer alle Dinge verstand die Sigurd so machte, aber vielleicht würde sich das mit der Zeit verbessern. Vielleicht würde sie dann auch beobachten wie die Haare wieder goldig wurden, sie war neugierig wie das bei ihm aussah. Amany hatte auch so einen goldenen Glanz in den Haaren gehabt, wenn auch sehr dunkel.
    "Danke für das Kompliment Sigurd.", entgegnete sie höflich und spürte wieder wie sie leicht rot anlief. Jedoch hatte sie sich wieder im Griff weswegen es kaum zu sehen war.
    So hatte das auf ihrer Reise noch niemand formuliert, normalerweise waren es anzügliche Kommentare gewesen. "Das ist sehr schmeichelhaft, immerhin habe ich kein goldiges oder feuriges Haar, wie die Frauen aus deiner Heimat. Und bin vermutlich viel kleiner.", erklärte Yu Jiao verlegen, wandte jedoch nicht den Blick ab.
    "Sind die Frauen bei euch auch so groß wie du?", fragte sie neugierig, den Augenkontakt zu Sigurd suchend.
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  11. #211 Zitieren
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    Yu Jiao

    Sigurd traute sich nicht aufzublicken, aber immerhin fühlte er sich erleichtert, dass sie das Ganze als Kompliment aufnahm – selbst wenn ihre Stimme dabei seltsam klang. "Sind die Frauen bei euch auch so groß wie du?", fragte sie ihn hinterher und er traute sich wieder aufzublicken.
    Er nahm jede Gelegenheit wahr um von seinem Ausrutscher abzulenken. „Nun…ich…“, fing er zögernd an, bevor er einen tieferen Atemzug nahm, „Ich war ein Kind als man mich versklavt hatte. Jeder war damals größer als ich, Männer wie Frauen.“, er versuchte ein Lächeln aufzusetzen, „Meine Eltern. Meine Tanten und Onkel. Meine Großeltern. Die Nachbarn. Selbst die Nachbarskinder. Jeder.“, dann fiel ihm etwas ein, weswegen er sich verlegen über den bandagierten Schädel rieb, „Nun mit Ausnahme von Thyri und Finnr natürlich.“, als er Yus verwundertes Gesicht sah, fügte er hinzu, „Meine Schwester und mein Bruder. Ich war ihr großer Bruder, der älteste.“, plötzlich wurde sein Blick trauriger und seine Stimme leiser, „Mein Vater hat mir immer gesagt, ich soll auf sie aufpassen, weil ich der Älteste bin. Und nun? Nun weiß ich nicht einmal ob sie überhaupt noch leben.“, er atmete die Luft durch die Nase ein und aus, während sein Blick sich senkte, „Ich habe versagt. Ich habe als großer Bruder versagt.“, er blickte die junge Frau wieder an, fügte leicht verbittert hinzu, „Ich wette dein großer Bruder hat dich niemals so enttäuscht…
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    Raneb

    "Sympathischer Haufen." witzelte Amany, wobei eine ordentliche Spur Sarkasmus in ihrer Stimme lag, während sie über das eben erfahrene noch grübelte.
    Ordnung? Kontrolle? Was wollte dieser Ordo biformis Dei dann hier in Ägypten? Ein bunter Haufen von unterschiedlichesten Menschen, die ganz eigene Vorstellungen von Leben haben. Ägypten würde sich denen doch nicht unterwerfen, oder doch?
    Wenn sie genauer darüber nachdachte, waren in Alexandria in den vergangenen Jahren schon ein paar sehr merkwürdige Dinge geschehen.
    Familien wurden auseinander gerissen oder verschwanden vollständig. Freunde wurden plötzlich zu Feinden, während der eine ein angesehener Soldat und der andere als Rebell hingerichtet wurde. Eine auf der Straße lebende Diebin wurde plötzlich zu einer reichen Händlerin und stieg sogar in den Adel auf. Es gab noch einige solcher merkwürdiger Dinge und Amany dachte immer, dass diese Menschen einfach nur Glück hatten.
    Doch nach Raneb´s Worten bekam sie so ihre Zweifel und es gefiel ihr überhaupt nicht, wie sich die Gesellschaft zu entwickeln schien.
    Kreischende Geier zogen am Himmel ihre Kreise und flogen in die Richtung, wo sie die Leiche zurück gelassen hatten.
    Nicht nach hinten sehen. Bloß nicht nach hinten sehen. ermahnte sich die junge Ägypterin in Gedanken. ABer wie das Schicksal so spielte, riskierte sie ein kurzen Blick über die Schulter, wo sich mehrere Geier über die Leiche her machten und sie bereute es. Angewidert starrte sie nach vorne und es tat ihr furchtbar leid, dass sie die Leiche nicht begraben hatten.
    "Ich bin lieber arm und frei..." begann sie leise an Raneb gewandt und fügte hinzu: "Als mich irgendeinem Ordo zu unterwerfen und reich zu sein."

    Sie folgten weiterhin der Straße, während Amany sich fragte, wie es wohl den anderen -Yu Jiao, Chen, Sigurd, Chloe und Titos auf der schaukelnden Nusschale erging, die gerade über den Nil schipperte. Sie war froh, dass sie nicht auf dem Boot war.
    Nachdenklich blickte sie zu Raneb rüber, der in Gedanken versunken schien. Worüber er wohl nachdachte?
    Nervös rutschte die Ägypterin im Sattel herum. "Was wird uns in Letopolis erwarten?" fragte sie schließlich.
    eis engel ist offline
  13. #213 Zitieren
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    Amany

    Ich bin lieber arm und frei...Als mich irgendeinem Ordo zu unterwerfen und reich zu sein.“, erklärte die Ägypterin, auch wenn sie nicht so sicher klang wie ihre Worte vermuten ließen.
    Solche Worte solltest du nicht zu leichtfertig äußern.“, entgegnete der Verborgene, ihr ein Blick zuwerfend, „Wäre es nämlich so einfach, wäre der Orden wohl nicht so erfolgreich.

    Sie ritten weiter. Die Gegend wurde trockener und sandiger – ein Hinweis darauf, dass sie sich Letopolis näherten. „Was wird uns in Letopolis erwarten?", fragte Amany, als sich Raneb auf den Weg konzentrierte, denn hier gab es keine Straße mehr – die nahe Wüste machte die Instandhaltung solcher völlig sinnlos.
    Sand, Ruinen und verzweifelte Leute.“, erklärte der Verborgene, „Zumindest war es so, als ich zuletzt in Letopolis war. Hoffnung, dass sich irgendwann etwas daran ändert, ist der einzige Grund, warum die Siedlung überhaupt noch Bestand hat. Diese Hoffnung ist vermutlich der Grund, warum die Räuber sich dort einnisten konnten.“, er blickte ihr in die Augen, während er sein Reittier bisschen verlangsamte, „Wir müssen auf der Hut sein – die Räuber werden sich uns dort sicherlich nicht einfach zeigen. Vermutlich werden wir sie sogar von normalen Dörflern nicht unterscheiden können. Wir werden also auf unsere Worte achten müssen – und wem wir was anvertrauen.“, er grübelte kurz, nachdem er das Tempo wieder angezogen hatte, „Am besten ist, wir geben uns als einfache Reisende aus. Löwen- oder Hyänenjäger am besten, das würde meine Bewaffnung erklären. Und du…“, er warf ihr wieder einen Blick zu, „…entweder meine Schwester oder meine Schülerin. Verzeih, aber du siehst nicht wirklich wie eine geübte Jägerin aus. Und diese Dinger…“, er verwies auf seine eigenen Verborgenen Klingen, „…versuch sie geheim zu halten. Hol sie nur raus, wenn du keine Wahl hast, ok?“, sie passierten ein paar alte zusammengebrochene Häuser, die mehr als zur Hälfte im Sand vergraben waren, „Wir müssten bald da sein. Eine Sache noch: Titos und ich haben uns abgesprochen, dass wir die Siedlung erst einmal getrennt unter die Lupe nehmen wollen. Besser ist, wenn die Räuber in Letopolis nicht wissen, dass wir eine einzige große Gruppe sind – am besten ist also, dass du die anderen, falls du sie siehst, als Fremde behandelst. So fallen wir weniger auf.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
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    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Raneb

    Ich würde das nicht sagen, wenn ich mir nicht sicher wäre. Zumal...." Sie brach kurz ab und sah ihm mit festem Blick in die Augen.
    "... Ich hätte bestimmt nicht das wenige mit noch ärmeren Menschen geteilt, wenn nach Reichtum streben würde."

    Sie ritten weiter, während sich die Umgebung um sie herum langsam veränderte. Es wurde trockener und sandiger, woraus man schließen konnte, dass sie sich Letopolis näherten.
    Raneb erklärte ihr, was sie in Letopolis erwartete und das es schwierig werden würde, die Räuber zu finden, weil sie sehr wahrscheinlich wie Einwohner getarnt waren.
    Desweiteren machte er ihr auch klar, dass sie sich bedeckt halten mussten und selbst die andere Gruppe - Titos, Yu Jiao, Chen, Sigurd und Chloe - als Fremde betrachten mussten.
    "Verstehe." antwortete sie nur knapp und überlegte einen Moment.
    "Ich glaube, es ist wohl besser, wenn ich mich als deine kleine Schwester ausgebe. Jägerin würde mir kein Mensch glauben und Schülerin.....?" gab sie zu bedenken und streifte die Ärmel über ihren Klingen, so das niemand sie sehen konnte.
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  15. #215 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Sigurd

    Yu Jiao musste grinsen als der Jüte sein Dorf aus Kindersicht beschrieb. Solange bis er auf seine Geschwister zu sprechen kam, beide waren wie er als Kinder verschleppt worden. Getrennt von der Familie, in die Fremde verkauft. Die Chinesin wollte sich gar nicht vorstellen wie sich das anfühlte, sie war schon froh das sie ihren Bruder auf dieser freiwilligen Reise bei sich hatte. Betroffen schaute sie Sigurd an, sie fühlte sich schuldig das er jetzt an seine verlorenen Geschwister erinnert worden war. Doch dann richtete er seine Frage an sie. Der Blick der Asiatin wanderte kurz zu ihrem Bruder, dieser starrte irgendwo auf den Nil, immer noch in Gedanken versunken.
    Ihre Gedanken gingen kurz zu der Reise, wo sich die beiden Geschwister gegenseitig unterstützt hatten. Als sie auf der Reise an Fieber erkrankt war und das Gefühl über ihren eigenen Körper zu schweben. In dieser Nacht hatte sie auf der Schwelle gestanden zu ihren Ahnen überzutreten. Doch Chen war nicht von ihrer Seite gewichen, hatte sie behandelt, an ihrem Lager gesessen und ihre Hand gehalten. Ein verträumtes Lächeln umspielte kurz ihren Mund, dann wurde ihr jedoch gewahr das sie Sigurds Frage noch nicht beantwortet war, auch wenn sie sich nicht ganz sicher war ob er überhaupt eine Antwort darauf wollte. Sie drehte sich zu ihm um.
    "Nein, er hat mich nicht enttäuscht.", erklärte sie stolz. Da dies Sigurd Laune jedoch keineswegs verbesserte sprach sie weiter:
    "Er ist jedoch auch noch nie an eine Situation gestoßen die wir nicht zusammen bewältigen konnten.", erklärte sie umsichtig im freundlichen Tonfall. Sie rückte etwas näher an Sigurd heran und legte ihm tröstend die Hand auf seine Schulter. "Ihr konntet damals nichts tun, ihr wart noch ein Kind. Doch jetzt seid ihr groß. Stark. Und frei! Es ehrt euch das ihr immer noch an eure Geschwister denkt, sie nicht aufgegeben habt. Ihr könntet versuchen sie zu finden.", sprach sie aufbauend und schenkte dem Jüten einen aufmunternden Blick. Natürlich wusste sie das es nach all der Zeit unmöglich erscheinen mochte, doch sie fand das man die Hoffnung niemals aufgeben durfte.
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  16. #216 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Lateef

    Es war ein auf und ab der Gefühle. Beide Kontrahenten schenkten sich nichts und aufgrund der gleichen Bewaffnung hing es allein von den Fähigkeiten der Gladiatoren ab. Beide schienen in guter Tagesform zu sein, weder Dio noch Pollux zeigten eine Schwäche. Irgendwann würden sie jedoch müde werden, dann gab es automatisch Fehler. Die Frage war nur wer den ersten Fehler machen würde und ob der Kontrahent schnell genug war ihn auszunutzen.
    Erneut prallte ein Angriff von Pollux an dem Schild von Dio ab. Dessen Gegenangriff wurde schnell gegen den Kopf des Gegners geführt. Neferu hielt kurz aufgeregt die Luft an, doch der Gladius traf zwar den Kopf, glitt aber vom Helm ab. Mit seinem scutum, dem Legionärsschild stieß Pollux den Kontrahenten zurück. Verärgert atmete die Ägypterin aus. Das war knapp. Jede Attacke konnte jetzt in einem Sieg enden und damit ihr Schicksal bestimmen. Auch wenn hier nicht ihr eigenes Leben, sondern nur ihre geschäftliche Selbstständigkeit auf dem Spiel stand, die Anspannung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Hent hatte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter gelegt, schien aber selbst mitzufiebern. Marcus schien recht entspannt, wenn auch ein konzentrierter Zuschauer des Geschehens. Allerdings hatte er nicht viel zu verlieren. Wenn er gewann, wurde die Ägypterin ein Mitglied seines Konsortiums. Wenn nicht hatte er zwar ein fremdes Schiff im Konvoi und Neferu war ihm einen Gefallen schuldig.
    Der Römer war eindeutig in einer besseren Position und sich dessen bewusst. Neferu wusste das sie noch hart arbeiten musste, wollte sie je so eine Position erreichen.
    Ein Raunen ging durch die Arena als Pollux die Verteidigung von Dio durchbrach, am Schild vorbeitauchte und sein Schwert gegen dessen Brust führte. Ein klingendes Geräusch erklang in der Arena, die Klinge traf nur die Brustplatte des Provocator. Dieser sah jetzt seine Chance, schaffte es mit seinem Schild den Schwertarm des Gegners einzuklemmen. Mit seinem Schwertknauf schlug er hart gegen den Helm des Gegners, dieser gab ein klingendes Geräusch von sich. Mit einem Ruck versuchte sich Pollux loszureißen, doch ein zweiter Knaufschlag traf seinen Helm. Der Körper des Gladiators fing an zu zittern. Dio lockerte seinen Griff und rammte mit seinem Schild gegen seinen Gegner. Pollux, immer noch von den Schlägen benommen, schaffte es nicht sich dagegen zu stemmen. Sein Gladius segelte in den Sand, der Gladius von Dio stieß nach vorne, seinen Weg in den ungeschützten Hals findend.
    Purpurner Lebenssaft schoß aus der getroffenen Arterie, während Pollux nach vorne zusammensackte. Dio zog sein Schwert heraus und drehte sich der Menge zu. Diese brach in tobenden Applaus aus und jubelte dem siegreichen Gladiator zu. Auch Neferu ließ sich kurz von der Freude übermannen und stand kurz von ihrem Sitz auf und applaudierte. Ihr Blick fiel auf ihren Gastgeber, doch dieser schien sehr gefasst und klatschte ebenfalls, wenn auch eher langsam und wenig enthusiastisch.
    Neferu setzte sich wieder und nahm einen Schluck Wein. Isis war ihr heute gnädig, sie musste daran denken ihr eine Gabe darzubringen.
    "Ich gratuliere euch, euer Schiff segelt im nächsten Konvoi mit uns.", verkündete Marcus großmütig und prostete der Ägypterin mit seinem Kelch zu.
    "Seid bedankt dafür und für eure Gastfreundschaft. Was diesen Gefallen angeht...", bedankte sich Neferu, doch Marcus hob abwiegelnd die Hand.
    "Alles zu seiner Zeit. Macht euch darüber erstmal keine Gedanken.", erwiderte er beschwichtigend. Neferu seufzte innerlich, gerade weil es noch dauern würde machte sie sich Gedanken. Marcus grinste trotz seiner Niederlage zufrieden und ließ sich von der Thrakerin eine Pastete reichen.
    "Nun denn, genießen wir doch einfach den letzten Kampf.", sprach Marcus gutgelaunt und wandte seinen Blick wieder in die Arena.

    *

    Die Gärten waren also ihr nächstes Ziel. Silos fragte sich wie viel er noch durch Alexandria hetzen musste. Doch seine Herrin hatte ihm den Auftrag gegeben Lateef zu begleiten, also würde sie dem Folge leisten. Allein damit dieser die Gärten auch fand, zudem würde Neferu durch die Spiele wohl eh erst am späten Nachmittag wieder im Anwesen sein. Außerdem war Mittag schon vorbei, die Sonne brannte jetzt wieder auf die Stadt herab. Da waren die Gärten mit ihren Schatten spendenden Bäumen und Wasserbecken wohl keine schlechte Idee.

    Die Gartenanlagen waren in der Nähe des Palast des Statthalters gelegen, auch der Tempeldistrikt lag nicht weit von ihnen. Anders als die Gartenanlagen der reicheren Anwesen war dieser jedoch für alle Bewohner frei zugänglich. Zumindestens theroretisch Bettler wurden in gewisser Regelmäßigkeit von den Wachen vertrieben, doch gaben die zahlreichen Hecken im hinteren Bereich gute Möglichkeiten sich deren Blicken zu entziehen. Silos und Lateef waren jedoch vorerst an den Wasserbecken, dort wo hauptsächlich Palmen und andere Bäume Schatten spendeten. Aufgrund der Mittagshitze war der Garten natürlich voller Menschen die Schutz vor der Hitze suchten und sich an den Becken erfrischten. Obwohl verboten badeten ein paar nackte Kinder in dem Wasser und spielten, während ihre Mütter erschöpft am Rand saßen. Silos lächelte, die Gärten hatten etwas idyllisches. Ein Ruhepol in der umtriebigen Stadt. Dennoch bezweifelte er das sie in dieser Menge jemanden finden würden. Aber vielleicht war ihnen Fortuna wohlgesonnen, oder sie fanden jemanden der den Burschen schon hier gesehen hatte. Schwer zu sagen wie sehr sie den Worten von Klymene trauen konnte. Beide standen unter der Statue von Marc Aurel und beobachteten die Menge.
    "Es ist viel los hier um diese Zeit. Ich bezweifle das wir ihn finden werden, aber um die Chance zu verbessern sollten wir uns aufteilen. Dabei können wir direkt ein paar der Passanten fragen, vielleicht kommt er wirklich häufiger hier hin. Ich würde sagen wir treffen uns in einer halben Stunde wieder hier an der Statue. Was denkt ihr?"
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  17. #217 Zitieren
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    Amany

    Ich glaube, es ist wohl besser, wenn ich mich als deine kleine Schwester ausgebe. Jägerin würde mir kein Mensch glauben und Schülerin.....?“, erwiderte die Ägypterin, woraufhin sie ihre versteckte Klingen verbarg.
    Raneb beäugte sie bisschen genauer. „Hmm…“, entwich es seinem Mund, als er bereits an seinem Gürtel kramte und ein Messer zum Vorschein brachte. Bevor Amany irgendetwas erwidern konnte, reichte er ihr das Werkzeug, Griff vorwärts. „Selbst als Schwester ist ein Messer niemals verkehrt.“, erklärte der Verborgene, „Funktioniert auch gut, wenn du nur Essen schneiden möchtest.“, sie nahm die Waffe an sich und verstaute sie.
    Zusammen ritten sie weiter ostwärts, während die Sonne langsam aber sich anfing unterzugehen.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
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    Yu Jiao

    Die junge Frau blieb schweigend sitzen, als der Jüte ihr diese Worte an den Kopf geworfen hatte. Unsäglich lange für Sigurd, selbst wenn es für sie wohl nicht länger als wenige Momente gewesen sein konnten – am Ende antwortete sie ihm, wieder die Einfühlsamkeit unter Beweis stellend, die der Jüte schon zuvor festgestellt hatte. Und sie gehörte zu ihren besten Eigenschaften, fand Sigurd.
    ...Ihr könntet versuchen sie zu finden.“, erklärte Yu schlussendlich und brachte den Jüten zum Grübeln.
    Das Imperium ist groß.“, gab er schlussendlich zu, „Selbst wenn man es nur aus dem Winkel eines Tieres in einem Käfig sehen durfte. Sie zu finden wird nicht leicht.“, er kratzte sich an dem bandagierten Kopf, bevor er sich der jungen Frau wieder zuwandte, „Aber du hast recht: ich könnte sie finden.“, er versuchte zu lächeln, „Vielleicht wenn die ganze Sache hier vorbei ist…“, er verschränkte die Arme und schaute wieder nachdenklich auf den Fluss, dem sie immer noch folgten.
    Erst als er erneut einen tieferen Atemzug genommen hatte, wandte er sich wieder Yu Jiao zu, sie dieses Mal vorsichtig fragend: „Könntest du mir griechisch beibringen?“, er hatte sie mit der Frage überrascht, weswegen er anfing zu erklären, „Ursprünglich sprachen alle auf die ich im Imperium traf Latein – dann fingen sie an griechisch zu sprechen. Und das ist schon ne Weile so. Wenn ich meine Familie finden möchte, kann ich nicht die eine Hälfte der Leute im Imperium einfach auslassen, nur weil ich ihre Sprache nicht spreche, oder?“, er fühlte sich unwohl sie um so etwas zu bitten, denn eigentlich sollte es eher umgekehrt sein, „Aber wenn du nicht willst…nun…“, er wusste nicht was er sonst sagen konnte.
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    Neferu

    Die junge Syrerin beendete ihr letzes Lied und schielte runter auf ihren Teller: er war schon zur Hälfte gefüllt, weswegen dieser Tag schon allein deswegen als Erfolg gelten konnte. Sie stand unweit eines der Eingänge zur Arena der Stadt und dankte Apollo immer noch dafür, dass dieser Platz frei war – die Zahl der vorbeigehenden Passanten war recht ordentlich und nicht wenige von ihnen waren äußerst großzügig gewesen. Die meisten von ihnen hatten ein Grinsen auf ihrem Gesicht, was Ino vermuten ließ, dass sie irgendwelche Wetten in der Arena gewonnen haben mussten – zumindest war es in Antioch immer so gewesen, vermutlich also auch hier. Obendrein sahen diejenigen, die ihr keine Münzen hinwarfen, auch ziemlich niedergeschlagen oder aggressiv aus.
    Sie nahm einen Atemzug und blickte rauf zur Arena. Dort war gerade der laute Applaus zu hören, der auf das Ende eines Kampfes hindeutete. Die Syrerin ging ein paar Schritte zurück, wo ein Baum ihr bisschen Schatten spendete – ein weiterer Grund warum dieser Platz so gut war. Sie nahm sich bisschen vom Wasser, dass sie in einem Wasserschlauch mitgebracht hatte – Singen macht die Kehle trocken und sie war heute noch nicht fertig damit. Heute Abend würde sie der Ägypterin zeigen müssen wie gut sie war – wenn sie erfolgreich war, musste sie vielleicht in Zukunft nicht mehr auf der Straße ihre Kunst feilbieten. Benjamin war gerade dabei das Haus der Ägypterin ausfindig zu machen und wenn er das getan hatte, sollte er sie holen und hinführen – Ino wunderte sich wie der Abend wohl verlaufen würde.

    Der Applaus war abgeebbt, was wohl darauf hindeutete, dass ein weiterer Kampf in Gange war. Ino wusste, dass die Kämpfe bald vorbei sein würden. Während zuvor die Zahl der Leute überschaubar war, die die Arena wieder verlassen hatten, würde es dann wohl eine Flut geben – der perfekte Zeitpunkt um für die Syrerin ihre Kunst zur Schau zu stellen. So viele Leute…ich hoffe es werden nicht nur Geizhälse dabei sein, hoffte sie insgeheim und bereitete sich darauf vor – sie wollte ausgeruht sein, wenn die Massen kommen.
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    Raneb

    Hmm…“, entwich es seinem Mund, als er bereits an seinem Gürtel kramte und ein Messer zum Vorschein brachte. Bevor Amany irgendetwas erwidern konnte, reichte er ihr das Werkzeug, Griff vorwärts. „Selbst als Schwester ist ein Messer niemals verkehrt.“, erklärte der Verborgene, „Funktioniert auch gut, wenn du nur Essen schneiden möchtest.

    Amany warf einen kurzen Blick auf das Messer. Nichts besonderes und wegen seinem schlichten Aussehen auch durchaus mit einem gewöhnlichen Werkzeug zu verwechseln. Tarnen und Täuschen. schoss ihr der Gedanke plötzlich durch den Kopf und blickte lächelnd zu Raneb rüber.
    "Danke..... Bruder." sagte sie schließlich leise und zögerlich, während sie das Messer verstaute. Das sie für die nächste Zeit sowas wie einen Bruder hatte, an diesen Gedanken musste sie sich auch erst noch gewöhnen.
    Schweigend ritten sie weiter und allmählich fühlte sie sich so sicher auf dem Pferd, dass die Zügel etwas lockerer ließ und nicht mehr annähernd so krampfhaft im Sattel saß, wie noch zu Anfang.
    Die Sonne stand schon recht tief und tauchte die Umgebung in ein unheimlich wirkendes rot, als Raneb und Amany Letopolis erreichten.

    [Bild: 2000?cb=20171126130948]

    Mittlerweile war von einer Straße nichts mehr zu sehen und Raneb ritt quer über den Sand, als sie sich der Siedlung näherten. Eine Anhäufung von Gebäuden, die bereits aus dem Sand gebuddelt wurden, während der Rest noch teilweise oder gar vollständig unterm Sand vergraben war.
    Amany dachte an den Marktschreier in Sais, der für Letopolis geworben hatte, um neue Bewohner an zu locken und irgendwie hatte sie ein wenig mehr erwartet.
    Doch als sich die junge Ägypterin hier umsah, war dies schon sehr ernüchternd.
    Günstiges Eigentum... ja ja, man muss es nur selbst ausbuddeln. überlegte sie und kicherte dabei.
    Raneb steuerte auf eine kleine Menschenmenge zu, Händler, die zwischen den Gebäuden Stände aufgebaut hatten und dort ihre Waren präsentierten. Der Verborgene stieg dann von seinem Pferd und ging zu Fuss weiter, während er sich aufmerksam umsah.
    Die junge Ägypterin tat es ihm gleich und fragte sich, ob Titos, Yu, Chen, Sigurd und Chloe auch schon hier waren?! Doch bislang konnte sie keinen von ihnen entdecken.
    "Suchst du was bestimmtes?" fragte sie leise an Raneb gewandt, während sie ihr Pferd sicher durch die Siedlung führte.
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