Ergebnis 1 bis 19 von 19

Hardware für Datenarchivierung

  1. #1 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
    Registriert seit
    Jan 2010
    Beiträge
    6.344
    Ich miste gerade von meinen letzten Umzug auf und habe ein altes HP StorageWorks RDX1000 gefunden. Ich überlege gerade, ob ich es noch verwenden soll oder lieber verkaufen. Ich habe das mal vor einigen Jahren für Backups kaufen wollen. Habe mich nochmals über das System informiert, die Bänder kosten ja relativ viel. Bei LTO ist es ja zum Teil anders, günstige Bänder und teure Laufwerke. Und nochn paar Unterschiede. Was meint Ihr, behalten, ja nein?

    Würde es sich evtl. rentieren für die Zukunft ein entsprechendes Backup System aufzusetzen mit RDX?
    Chris Di Cesare ist offline

  2. #2 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
    Registriert seit
    Aug 2004
    Ort
    Erde
    Beiträge
    18.598
    Wo liegt, bei privater Nutzung (?) denn der Vorteil zu HDDs?

    - Keine verdammte Hechtrolle zum ausweichen in Kämpfe!
    - 01100100 00100111 01101111 01101000 00100001
    Homerclon ist offline

  3. #3 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
    Registriert seit
    Jan 2010
    Beiträge
    6.344
    Ich habe damals aus dem Gedanken der Langlebigkeit gegen über HDDs und den Spaß daran das Bandlaufwerk gekauft. War relativ günstig.
    Chris Di Cesare ist offline

  4. #4 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    15.176
    Zitat Zitat von Chris Di Cesare Beitrag anzeigen
    Ich habe damals aus dem Gedanken der Langlebigkeit gegen über HDDs und den Spaß daran das Bandlaufwerk gekauft. War relativ günstig.
    Willst du Backups, oder ein Archiv?
    Lookbehind ist offline

  5. #5 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
    Registriert seit
    Jan 2010
    Beiträge
    6.344
    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Willst du Backups, oder ein Archiv?
    Gedanke war die Archivierung.
    Chris Di Cesare ist offline

  6. #6 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    15.176
    Zitat Zitat von Chris Di Cesare Beitrag anzeigen
    Gedanke war die Archivierung.
    Dann sind Tapes gegebenenfalls durchaus nicht schlecht. Ob genau das Gerät, darüber kann man streiten.
    Lookbehind ist offline

  7. #7 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
    Registriert seit
    Jan 2010
    Beiträge
    6.344
    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Dann sind Tapes gegebenenfalls durchaus nicht schlecht. Ob genau das Gerät, darüber kann man streiten.
    Bei der Datenmenge sind die RDX Bänder schon sehr teuer. Für 2TB RDX zahlt man sowas um die 215€, für LTO mit 2 bis 6TB(komprimiert) um die 30€. Dafür bekommt man RDX Laufwerke sowas um die 100 bis 200€, LTO erst über die 1000€. Alles Neu. Ich schaue gerade schon nach LTO Laufwerken, die gibt es schon ab 50€ gebraucht bei ebay Kleinanzeigen. Die Frage wäre nur, worauf müsste ich dann achten, damit ich dann neuere Bänder nutzen könnte. Evtl. starte ich dazu nochmals ein separates Thema zu Backup und Archivierung.
    Chris Di Cesare ist offline Geändert von Chris Di Cesare (15.11.2018 um 21:49 Uhr)

  8. #8 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.064
    Zitat Zitat von Chris Di Cesare Beitrag anzeigen
    für LTO mit 2 bis 6TB(komprimiert) um die 30€.
    Rechne mit 2. Die meisten Daten sind heutzutage bereits weitestgehend redundanzfrei. Da lässt sich nicht mehr viel komprimieren. ODF und DOCX sind beispielsweise bereits ZIP-Archive, Bilder und Videos sind sogar meistens verlustbehaftet komprimiert, und so weiter. Ein Bandlaufwerk mit eingebauter Kompression ist vielleicht ganz nett, wenn man regelmäßig größere SQL-Dumps dahin schicken und den produktiv genutzten Datenbankserver nicht mit der Kompression belasten will. Oder solche Geschichten. Aber für die meisten "normalen" User dürfte es nicht viel bringen.

    Was die Archivierung angeht, muss man auch ein wenig aufpassen. Die Hersteller geben häufig Sachen wie 30 Jahre an. Das stimmt auch. Im Prinzip. In der Praxis sind Magnetbänder sehr empfindlich und brauchen ideale Lagerbedingungen, wenn sie diese Lebensdauer wirklich erreichen sollen. Um die 20°C und etwa 35% relative Luftfeuchte sollen es bitte sein. Dauerhaft. Und die Kurve ist relativ steil, d.h. selbst kleine Abweichungen von den Idealbedingungen führen schnell zu einer großen Reduktion der Lebensdauer. Wer also keinen vollklimatisierten Archivraum zum Lagern der Bänder hat, muss mit erheblich verkürzter Haltbarkeit rechnen.

    Für große Firmen und Institutionen können Bänder Sinn machen. Für Privatleute und kleine Betriebe halte ich sie dagegen eher nicht für sinnvoll.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist offline

  9. #9 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
    Registriert seit
    Jan 2010
    Beiträge
    6.344
    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Rechne mit 2. Die meisten Daten sind heutzutage bereits weitestgehend redundanzfrei. Da lässt sich nicht mehr viel komprimieren. ODF und DOCX sind beispielsweise bereits ZIP-Archive, Bilder und Videos sind sogar meistens verlustbehaftet komprimiert, und so weiter. Ein Bandlaufwerk mit eingebauter Kompression ist vielleicht ganz nett, wenn man regelmäßig größere SQL-Dumps dahin schicken und den produktiv genutzten Datenbankserver nicht mit der Kompression belasten will. Oder solche Geschichten. Aber für die meisten "normalen" User dürfte es nicht viel bringen.

    Was die Archivierung angeht, muss man auch ein wenig aufpassen. Die Hersteller geben häufig Sachen wie 30 Jahre an. Das stimmt auch. Im Prinzip. In der Praxis sind Magnetbänder sehr empfindlich und brauchen ideale Lagerbedingungen, wenn sie diese Lebensdauer wirklich erreichen sollen. Um die 20°C und etwa 35% relative Luftfeuchte sollen es bitte sein. Dauerhaft. Und die Kurve ist relativ steil, d.h. selbst kleine Abweichungen von den Idealbedingungen führen schnell zu einer großen Reduktion der Lebensdauer. Wer also keinen vollklimatisierten Archivraum zum Lagern der Bänder hat, muss mit erheblich verkürzter Haltbarkeit rechnen.

    Für große Firmen und Institutionen können Bänder Sinn machen. Für Privatleute und kleine Betriebe halte ich sie dagegen eher nicht für sinnvoll.
    Interessant zu wissen, danke. Die Gedanken, die ich dahinter habe sind auch die Datenmengen, die ich produziere. Welche Möglichkeiten die beste für Archivierung sind. Wir sprechen hier von unzähligen Daten. Aktuell pendelt es sich bei mir Privat noch bei ca. 20TB ein. Aber ich kratze schon an die 25TB Marke. Nächstes Jahr evtl. schon an der 40TB HDDs/SSDs sind ja nicht so langlebig wie Bänder. Leider könnte ich aber auch Privat nicht die entsprechenden Voraussetzungen geben, dass Bänder 30 Jahre halten. Die würden halt im Wohnzimmer oder im Keller einfach im Schrank liegen.
    Chris Di Cesare ist offline

  10. #10 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.064
    Das sind natürlich schon Datenmengen, die du da hast. Man kann ja mal rechnen. Nehmen wir mal LTO-6 an. Nicht das neueste auf dem Markt, aber wir wollen ja auch noch halbwegs im bezahlbaren Rahmen bleiben.

    Wenn die Dateien nicht zufällig gerade sehr gut komprimierbar sind (außer Textdateien wie Sourcecode oder HTML und SQL fällt mir gerade nix ein), wirst du vielleicht 3 TB auf ein Band kriegen. Für 40 TB brauchst du also 14 Bänder. Die kosten etwa 20 Euro pro Stück, also 280 Euro. Dann noch das Bandlaufwerk. Das günstigste, welches ich bei Geizhals finde, kostet 1.400 Euro. Insgesamt also 1.680 Euro.

    Für das Geld kriegst du aber auch schon 18 externe Festplatten mit 4 TB Kapazität, also insgesamt 72 TB Speicherplatz.

    Willst du hingegen 100 TB Daten speichern, brauchst du 34 Bänder, also Gesamtkosten von 2.080 Euro. Wofür man auch 23 Platten mit insgesamt 92 TB kriegt. Da sind wir also gerade so jenseits des Break-Even-Punktes, wo Bänder anfangen, sich zu rechnen.


    Nun zur Lebensdauer. Bei Festplatten können natürlich verschiedene Dinge kaputt gehen. Die Mechanik kann ausfallen und die Magnetisierung kann nachlassen. Der erstere Fall ist wahrscheinlicher, aber nicht ganz so schlimm, weil die Daten ja dann noch da sind. Man könnte sie also theoretisch bei einem professionellen Datenretter wiederherstellen lassen. Die meisten Hersteller geben Garantien zwischen 3 und 5 Jahren ab, aber das heißt natürlich nicht, dass HDDs nur 5 Jahre halten und gilt außerdem im Betrieb. Ungenutzte Platten dürften weniger schnell verschleißen. Und natürlich kann das Bandlaufwerk selbst auch kaputt gehen (und billig sind die Dinger ja nicht gerade).

    Die Magnetisierung ist schwierig einzuschätzen. Ich glaube aber nicht, dass sie sich großartig von Bändern unterscheidet, die ja auch magnetisch sind. Vermutlich sind die Partikel kleiner, dafür ist die Konstruktion aber auch weniger anfällig. Schließlich bleiben die Magnetscheiben immer im gut isolierten Gehäuse und müssen nicht, wie beim Band, herausgeführt und an einem Lesekopf vorbei gezogen werden. Manche modernen Platten sind sogar hermetisch versiegelt.

    Zudem kann man Schäden dadurch begegnen, dass man die zusätzliche Kapazität der Platten dafür benutzt, gezielt Redundanzinformationen mit zu speichern, anhand derer man verloren gegangene Daten wiederherstellen kann. Das kann dateiweise sein oder plattenweise. Wenn ich bspw. immer je drei Platten zu einem RAID5 zusammen fasse, kann eine davon komplett ausfallen, ohne dass ich Daten verliere. Und ich habe immer noch eine Gesamtnettokapazität von 47 TB, also mehr als bei den Bändern.

    Und es gilt auch bei Bändern als "Best Practice" die Dinger spätestens alle 10 Jahre umzukopieren, weil man sich auf die vom Hersteller genannte Lebenserwartung eben nicht verlassen kann. Selbst wenn man einen guten Lagerraum hat, der die Specs der Bandhersteller einhält. Hast du weniger geeignete Lagerbedingungen, nimmt sich das mit den Festplatten nicht mehr viel.

    Obendrein hat man bei Festplatten wahlfreien Zugriff. Willst du beim Band nur die eine Datei ganz hinten haben, musst du trotzdem durch das ganze Band spulen. Bei der Festplatte kannst du die Datei direkt abrufen.

    Ich will dir die Bänder nicht ausreden oder so, aber es hat halt seinen Grund, weshalb ich sie praktisch nie empfehle, wenn mich einer nach einem Backup-Medium fragt.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist offline Geändert von foobar (16.11.2018 um 00:25 Uhr) Grund: Ergänzung

  11. #11 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
    Registriert seit
    Jan 2010
    Beiträge
    6.344
    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Das sind natürlich schon Datenmengen, die du da hast. Man kann ja mal rechnen. Nehmen wir mal LTO-6 an. Nicht das neueste auf dem Markt, aber wir wollen ja auch noch halbwegs im bezahlbaren Rahmen bleiben.

    Wenn die Dateien nicht zufällig gerade sehr gut komprimierbar sind (außer Textdateien wie Sourcecode oder HTML und SQL fällt mir gerade nix ein), wirst du vielleicht 3 TB auf ein Band kriegen. Für 40 TB brauchst du also 14 Bänder. Die kosten etwa 20 Euro pro Stück, also 280 Euro. Dann noch das Bandlaufwerk. Das günstigste, welches ich bei Geizhals finde, kostet 1.400 Euro. Insgesamt also 1.680 Euro.

    Für das Geld kriegst du aber auch schon 18 externe Festplatten mit 4 TB Kapazität, also insgesamt 72 TB Speicherplatz.

    Willst du hingegen 100 TB Daten speichern, brauchst du 34 Bänder, also Gesamtkosten von 2.080 Euro. Wofür man auch 23 Platten mit insgesamt 92 TB kriegt. Da sind wir also gerade so jenseits des Break-Even-Punktes, wo Bänder anfangen, sich zu rechnen.
    Also könnte man rein rechnerisch sagen, dass ab ca. 100TB sich kostenmäßig Bänder mehr lohnen als wenn man auf HDD/SSD setzt? Interessant für die Zukunft zu wissen. Denn ich denke mal, dass sich in den nächsten 2 bis 3 Jahren sicherlich die Datenmenge auf über 100TB steigern wird. Aber ich denke, wenn es soweit kommt, passiert es nicht mehr Privat und da denke ich eher über eine externe Auslagerung nach. Aber zumindest für jetzt und Privat weiß ich zumindest, was sich Geldmäßig mehr rentiert.

    Nun zur Lebensdauer. Bei Festplatten können natürlich verschiedene Dinge kaputt gehen. Die Mechanik kann ausfallen und die Magnetisierung kann nachlassen. Der erstere Fall ist wahrscheinlicher, aber nicht ganz so schlimm, weil die Daten ja dann noch da sind. Man könnte sie also theoretisch bei einem professionellen Datenretter wiederherstellen lassen. Die meisten Hersteller geben Garantien zwischen 3 und 5 Jahren ab, aber das heißt natürlich nicht, dass HDDs nur 5 Jahre halten und gilt außerdem im Betrieb. Ungenutzte Platten dürften weniger schnell verschleißen. Und natürlich kann das Bandlaufwerk selbst auch kaputt gehen (und billig sind die Dinger ja nicht gerade).

    Die Magnetisierung ist schwierig einzuschätzen. Ich glaube aber nicht, dass sie sich großartig von Bändern unterscheidet, die ja auch magnetisch sind. Vermutlich sind die Partikel kleiner, dafür ist die Konstruktion aber auch weniger anfällig. Schließlich bleiben die Magnetscheiben immer im gut isolierten Gehäuse und müssen nicht, wie beim Band, herausgeführt und an einem Lesekopf vorbei gezogen werden. Manche modernen Platten sind sogar hermetisch versiegelt.

    Zudem kann man Schäden dadurch begegnen, dass man die zusätzliche Kapazität der Platten dafür benutzt, gezielt Redundanzinformationen mit zu speichern, anhand derer man verloren gegangene Daten wiederherstellen kann. Das kann dateiweise sein oder plattenweise. Wenn ich bspw. immer je drei Platten zu einem RAID5 zusammen fasse, kann eine davon komplett ausfallen, ohne dass ich Daten verliere. Und ich habe immer noch eine Gesamtnettokapazität von 47 TB, also mehr als bei den Bändern.

    Und es gilt auch bei Bändern als "Best Practice" die Dinger spätestens alle 10 Jahre umzukopieren, weil man sich auf die vom Hersteller genannte Lebenserwartung eben nicht verlassen kann. Selbst wenn man einen guten Lagerraum hat, der die Specs der Bandhersteller einhält. Hast du weniger geeignete Lagerbedingungen, nimmt sich das mit den Festplatten nicht mehr viel.
    Da sieht man wieder wie gut eigentlich doch HDD Platten sind. Wenn man sowieso alle 10 Jahre die Bänder wechseln sollte, dann kann man wirklich auch bei kleinen Mengen auf HDDs setzten. Sind das dann spezielle Platten mit zusätzlicher Kapazität wie bei den Bändern, das z. B. es zwar 2TB sind aber 6TB komprimierte Daten drauf geschrieben werden können? Oder wird nur ein Teil beschrieben und dann ein anderer komprimierter Teil wie in der unteren Infografik?

    Im Sinne von HDD 1 wäre der zu beschriebene Teil Block 1, 3 und 7 und der komprimierte Teil dann Block 5+6?

    GRAFIK


    Obendrein hat man bei Festplatten wahlfreien Zugriff. Willst du beim Band nur die eine Datei ganz hinten haben, musst du trotzdem durch das ganze Band spulen. Bei der Festplatte kannst du die Datei direkt abrufen.

    Ich will dir die Bänder nicht ausreden oder so, aber es hat halt seinen Grund, weshalb ich sie praktisch nie empfehle, wenn mich einer nach einem Backup-Medium fragt.
    Das habe ich jetzt gar nicht mehr beachtet. Wäre es eigentlich sinnvoller (auch wenn teurer) SSDs herzunehmen? Im Vergleich zu HDDs sind die ja widerstandsfähiger (Stoßfest, Staubfest, etc). Oder geht eher Flashspeicher kaputt als wie magnetisches Speichermedium?
    Chris Di Cesare ist offline

  12. #12 Zitieren
    Wannen-Nikolausi  Avatar von Juli Karen
    Registriert seit
    Feb 2011
    Ort
    In einer südlichen Wanne
    Beiträge
    16.210
    Zitat Zitat von Chris Di Cesare Beitrag anzeigen
    (...)
    Wäre es eigentlich sinnvoller (auch wenn teurer) SSDs herzunehmen? Im Vergleich zu HDDs sind die ja widerstandsfähiger (Stoßfest, Staubfest, etc). Oder geht eher Flashspeicher kaputt als wie magnetisches Speichermedium?
    (Hervorhebung durch mich)
    SSDs sind derzeit noch mindestens sechsmal teuerer als HDDs:

    1TB HDDs fangen ab € 20.63,- an; 1TB SSDs (TLC, 2D-NAND) ab € 120/125,-. MLC-SSDs liegen derzeit bei ab € 150/160,-/TB und je nach Garantielänge wirds nochmals teuerer, bis hoch auf ab € 287,- je TB bei 10 Jahren Garantie. Die "Krönung" bilden die SLC-SSDs, die ab € 1500/1600,-/TB beginnen.
    (alle Preise lt. geizhals)

    Die Lebensdauer von SSDs wird in Schreib-, bzw. Löschzyklen angegeben, wobei es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen SSD-Typen gibt:
    SLC kann 100.000 bis zu einer Million Zyklen "vertragen", MLC bis zu 10.000 und TLC bis zu 3000 - so mein derzeitiger Wissensstand.

    Da du aber wohl - wie ich mal vermute - eine dauerhafte Sicherung deiner Filme haben willst, nehme ich an, dass du die Platten (sei es HDD oder SSD) wohl eher selten bis nie erneut beschreiben/löschen wirst? Dann müsste eine SSD eigentlich lebenslang halten, da ein Verschleiß der Speicherzellen nur beim Schreiben/Löschen erfolgt.

    Andererseits sind auch SSDs nicht vor plötzlichem Ausfall geschützt. Da softwareunterstützt, könnten fehlerhafte Firmware-Updates oder Viren Schäden verursachen. Weiters könnte eine extreme Spannung für irreparable Schäden sorgen, ebenso, wie eine extreme Temperatur (SSDs können wohl bis 100° aushalten, HDDs auch darüber).
    Dank & Gruß, JK
    -------------------------------------------------------------------
    (Entschuldigt bitte, aber ich kann mit Freundschaftslisten nicht viel anfangen. Daher sind Freundschaftsanfragen an mich zwecklos! Sorry)

    "2 Dinge sind unendlich: Das Universum und die Dummheit des Menschen.
    Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher!" (A. Einstein)
    Juli Karen ist offline

  13. #13 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.064
    Zitat Zitat von Chris Di Cesare Beitrag anzeigen
    Sind das dann spezielle Platten mit zusätzlicher Kapazität wie bei den Bändern, das z. B. es zwar 2TB sind aber 6TB komprimierte Daten drauf geschrieben werden können? Oder wird nur ein Teil beschrieben und dann ein anderer komprimierter Teil wie in der unteren Infografik?
    Platten in einem RAID sind normale Platten. Komprimiert wird da normalerweise nichts, obwohl es da natürlich auch Möglichkeiten gäbe, wenn man es unbedingt will.

    Das habe ich jetzt gar nicht mehr beachtet. Wäre es eigentlich sinnvoller (auch wenn teurer) SSDs herzunehmen? Im Vergleich zu HDDs sind die ja widerstandsfähiger (Stoßfest, Staubfest, etc). Oder geht eher Flashspeicher kaputt als wie magnetisches Speichermedium?
    Das kann man schwer sagen.

    Ok, kurze Erklärung: Wie funktioniert eigentlich Flash? Ganz stark vereinfacht (die Details kannst du ja auf Wikipedia oder so nachschlagen), handelt es sich um eine quantenmechanische Ladungsfalle. Ein Stück stromleitendes Material (das sogenannte Floating Gate) sitzt als einsame Insel rundum von einem Isolator umgeben. In groß würde das nicht funktionieren, in klein kommt die Quantenmechanik zum Tragen und wenn man eine ausreichend starke Spannung anlegt, tunneln die Elektronen durch den Isolator in den Leiter. Fällt die Spannung weg, bleiben sie dort gefangen, weil sie ja nirgendwo hin können. Ist ja alles Isolator rundrum. Diese Ladung, die nun im Floating Gate steckt, kann man erkennen, indem man eine kleinere Spannung (die keinen Tunneleffekt auslöst) anlegt.

    "Kaputt" in dem Sinne, dass er sich nicht mehr beschreiben lässt, geht Flash nur beim Beschreiben. Weil diese hohen Spannungen auf das Material schlagen. Jede Zelle verkraftet ein paar Tausend Schreibzyklen und dann ist sie fertig. Wieviele Zyklen genau, hängt von der Technologie ab (dazu später mehr). Der Controller in der SSD verteilt die Zugriffe aber gleichmäßig und es gibt auch Reserven, so dass normale SSDs recht lange halten. Die c't hat's mal getestet und kam zu dem Ergebnis, dass selbst billige Noname-SSDs mindestens die von Hersteller garantierte Schreibleistung erreichen. Manche nur knapp, aber trotzdem.

    "Kaputt" im Sinne von: Die SSD ist an sich noch ok, aber die Daten sind weg, kann natürlich auch passieren. Wie bei der Magnetplatte die Magnetisierung nachlassen kann, kann bei der SSD die Ladung im Floating Gate nachlassen. Tunneln ist halt Quantenmechanik und das hat ein Zufallsmoment. Die allermeisten Elektronen tunneln nur, wenn man ihnen mit viel Spannung ordentlich in den Arsch tritt. Aber ein paar werden immer auch einfach mal so durch den Isolator wegtunneln. Die mögen das Floating Gate schließlich nicht, denn gleiche Ladungen stoßen sich ab. Also wollen die Elektronen da raus und ein paar werden es schaffen. Über die Zeit kann das zu einem Problem werden. Und so wie bei Magnetspeichern externe Magnetfelder ein Problem sein können, so kann es bei Flashspeicher ionisierende Strahlung sein. Beispielsweise die allgemeine Hintergrundradioaktivität oder wenn du z.B. erhöhte Radonbelastung im Keller hast. Die radioaktiven Strahlen können den Isolator ionisieren und damit einen Kanal erschaffen, durch den die Elektronen stiften geben können.

    Wie schlimm das ist, hängt auch von der Technologie ab. Einer der Hauptmechanismen, mit denen die Hersteller in den letzten Jahren die Kapazitäten von SSDs gesteigert haben (ohne dass es mehr Geld kostete) war, dass man einfach mehr Bits in einer Zelle speicherte. Anstatt nur ein Bit pro Zelle (SLC = Single Level Cell), hat man zuerst zwei Bits gespeichert (MLC = Multi Level Call). Dann drei (TLC = Triple Level Cell) und aktuell kommen die ersten SSDs auf den Markt, die vier Bits pro Zelle speichern (QLC). Das macht den Speicher aber auch empfindlicher, weil man jetzt mehr Zustände auseinander halten muss. Bei nur einem Bit muss ich nur zwei Zustände sicher unterscheiden können (viel Ladung = 1, wenig Ladung = 0). Bei zwei Bits bereits vier Zustände (z.B. 00 = 0%, 01 = 33%, 10= 66%, 11 = 100% Ladung), bei drei Bits 8 Zustände und bei vier Bits dann sogar 16.

    Wenn ich also bspw. bei teurem SLC-Flash eine Ladung von sagen wir mal 66% messe, dann ist klar, dass das eine 1 sein soll. Messe ich diesen Wert beim günstigeren MLC-Flash, kann ich nicht mehr erkennen, ob das von Anfang an 66% (entsprechend dem Wert 10) waren oder mal 100% (Wert 11), von denen ein Drittel verloren ging. Und so weiter. Je mehr Information ich in die Zelle packe, umso schwieriger wird es, sie auslesen. Das gilt sowohl für den allgemeinen Ladungsverlust als auch für die Abnutzung der Zelle durch zu viele Schreibvorgänge.

    Der andere Mechanismus zur Kapazitätssteigerung war die Verkleinerung von Strukturen, damit mehr Chips auf die gleiche Siliziumfläche passen. Je kleiner die Zelle, desto kleiner das Floating Gate und desto kleiner die Gesamtladung, die es halten kann. Und desto kleiner die Unterschiede zwischen den einzelnen Zuständen, die man messen kann.

    Ein weiteres Problem mit Flash ist der Controller. Da die Schreibzugriffe verteilt werden (um das Problem mit der Abnutzung in den Griff zu kriegen), gibt es keine direkte Zuordnung zwischen logischen Sektoren und physischem Speicher mehr. Wenn du auf einer Magnetplatte versehentlich die falsche Datei löschst, sind die Daten i.d.R. noch da. Sie sind nur nicht mehr im Inhaltsverzeichnis eingetragen. Mit Glück kannst du dann die leeren Bereiche der Platte durchforsten und versuchen, die Datei zurück zu gewinnen. Bei einer SSD geht das nicht mehr. Fragst du den Controller einer SSD nach den leeren Bereichen der SSD, liefert er konstant 0 zurück. Weil er (nach dem Trim) gar nicht mehr weiß, welcher physische Bereich im Flash denn eigentlich zuletzt zu der angefragten Sektornummer gehörte. Mit gelöschten Dateien auf SSDs tun sich selbst professionelle Datenretter sehr schwer.

    Letztlich sind SSDs nicht auf lange Datenspeicherung ausgelegt. Der JEDEC-Standard schreibt bspw. für Desktop-SSDs ohne Stromversorgung nur eine DRT (Data Retention Time) von 1 Jahr bei 30°C vor. Manche Hersteller gehen darüber hinaus und nennen eine DRT von 3-5 Jahren, aber das ist keine verbindliche Angabe. Ich kenne keine SSD, von der der Hersteller eine längere DRT tatsächlich garantiert.

    Wenn man sich mal überlegt, wie fragil das Ganze wirklich ist, dann ist es schon irre, dass SSDs so gut funktionieren, wie sie es aktuell tun. Aber als Backup- oder gar Archivmedium würde ich persönlich sie nicht nutzen. Für USB-Sticks und Speicherkarten gilt ferner, dass man da im Prinzip mit Ausschuss-Ware arbeitet. Das läuft in der Fabrik nämlich ungefähr so: Der fertige Flashspeicher rollt vom Band und wird getestet. Der allerbeste wandert in SSDs. Der zweitbeste geht in Speicherkarten und Smartphones. Und der Müll, der übrig bleibt und gerade so eben noch funktioniert, wird für USB-Sticks verwurstet. Entsprechend darf man denen noch weniger trauen als einer SSD.



    EDIT: Und noch ein wichtiger Punkt zum Thema Archivierung: Man darf sich nicht nur auf die Lebensdauer der Medien stützen, sondern muss auch Schnittstellen und Geräte beachten. Wenn ich bspw. vor 30 Jahren auf die damals noch gebräuchlichen 5¼-Zoll-Disketten archiviert hätte, stünde ich nun vor einem Problem. Selbst, wenn die Disketten heute noch völlig in Ordnung wären. Mein aktueller Rechner hat nämlich kein 5¼-Zoll-Floppylaufwerk mehr. Die werden auch meines Wissens nicht mehr hergestellt. Vielleicht würde ich eines gebraucht kaufen können, aber dann wäre die Frage, in welchem Zustand es sich befindet. Will ich dem wirklich meine wichtigen Disketten anvertrauen? Und wie schließe ich es an? Ein altes, aber noch funktionsfähiges bzw. restauriertes Laufwerk würde einen Floppycontroller benötigen. Sowas hat mein aktuelles Board gar nicht mehr. Ein altes Board bräuchte auch alte CPU, alten RAM und so weiter. Ich müsste de-facto hergehen und mir einen kompletten "Retro-PC" aus alten Teilen zusammen bauen, nur um die Daten lesen zu können.

    Also selbst wenn Bänder bei dir tatsächlich 30 Jahre halten würden, kriegst du die auch in 30 Jahren noch eingelesen? So wie ich z.B. LTO verstehe, können die Laufwerke immer maximal die vorletzte Generation noch lesen. Alle zwei Jahre soll was neues kommen, in 30 Jahren hast du also LTO-25 und das kann dann maximal noch LTO-23 lesen. Wenn es das Format dann überhaupt noch gibt. Und wenn du ein altes gebrauchtes LTO-6-Drive benutzt, geht wieder die Frage nach den Schnittstellen los. Das wäre übrigens bei anderen Sachen genauso. RDX kann in ein paar Jahren tot sein, USB wird auch nicht ewig abwärtskompatibel bleiben, SATA entwickelt sich schon jetzt nicht mehr weiter, etc. etc.

    Und jenseits der Hardware stellt sich die gleiche Frage auch bei Dateisystemen, Datenformaten und dem ganzen Krams.

    Deswegen gehört es zum guten Ton bei Langzeitarchivierung, dass man regelmäßig auf die dann jeweils aktuellen Formate umsteigt. Man muss also sowieso regelmäßig umkopieren.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist offline Geändert von foobar (15.04.2020 um 10:26 Uhr) Grund: Ergänzung für zukünftige Verlinkung

  14. #14 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
    Registriert seit
    Jan 2010
    Beiträge
    6.344
    foobar, ich weiß aktuell nicht was ich sagen soll außer, wow, danke für diese sehr ausführliche Erklärung über Flash Speicher. Wie das Prinzip bei HDDs funktioniert war mir bekannt, aber über Flash Speicher habe ich mich ehrlich gesagt nicht so wirklich informiert. Interessant ist auch, dass eine Datenwiederherstellung von Flash Speicher wesentlich schwieriger ist (würde schon behaupten als Laie unmöglich) als wie der von Magnetplatten. Dann kann ich mir schon vorstellen, warum ich schon mal ein komplettes Projekt nicht mehr wiederherstellen konnte (SD Karte, hatten aber 3fach Sicherung zum Glück).

    Ich kann jetzt wesentlicher besser einschätzen, worauf es ankommt bei "Langzeitarchivierung" und was evtl. eine gute Methode wäre. Man merkt ja jetzt schon wie USB langsam von USB C verdrängt wird. Bei Datenformaten finde ich die Entwicklung persönlich wesentlicher schneller als die der Speichermedien Anschlüsse, aber du hast Recht. Wenn es wirklich darum geht in die Zukunft zu schauen, kann keiner sagen, ob überhaupt ein LTO6 Band ich noch in 30 Jahren lesen könnte, geschweige denn ein USB Anschluss.

    Ich denke, solange es noch Privat ist werde ich besser auf HDDs setzen, einfach auch aus dem Punkt, dass man bei den Fall der Fälle Daten in irgendeiner weise zu einem bestimmten Prozentsatz viel viel besser retten kann als wie die einer SSD. Bänder rentieren sich dann wirklich nur ab dem Punkt, wenn die Datenmenge die 100TB erreichen wird. Aber inwiefern das in Zukunft geschieht wird sich dann zum gegebenen Punkt zeigen. Sofern bleibt es jetzt erstmal bei HDDs.

    @Juli Karen

    Bei 20€? Das ist eine Ansage. Wenn ich jetzt über die Google Suche gehe, finde ich erst Preise ab 35€. Hast du evtl. einen Link dafür? SSDs sind teurer, aber immer noch wesentlich günstiger als SDHC, MicroSD und vor allem XQD Karten. Dazu muss man auch sagen, dass ich hier nicht von einfachen Foto Karten spreche, sondern von Video Karten, die speziell den Anforderungen der aktuellen Filmkameras gerecht werden. Die sind einfach unheimlich teuer, da bin ich doch froh direkt auf SSD aufnehmen zu können über entsprechende Recorder. Man muss auch dazu sagen, dass einige Hersteller ihre eigenen Speichermedien mitbringen. Die sind so unheimlich teuer, da kostet einfach mal 480GB umgerechnet 1960€ brutto. Und ohne diese Karten kann die Kamera nichts aufnehmen. Aber man merkt auch hier, dass ein Umbruch statt findet. Ich kenne jeweils eine Kamera, die schon "intern" auf normale SSDs aufnimmt und eine andere direkt auf USB C SSD/HDD.

    Und in der Tat, mir geht es um die Filme sowie das ganze Rohmaterial. In der Regel 15 Jahre. Je nach Lizenzen kann dies auch länger sein. Schwierig zusagen, wie oft wir die Speichermedien beschreiben und lesen. Zurzeit bin ich dabei, alles zu sortieren und der Regelfall soll sich eigentlich so einpendeln, dass jedes Projekt seine eigenen Speichermedien bekommt. Heißt im Umkehrschluss, wenn ein Film mit Rohdaten an die 2TB hat, soll dieser auf eine 2TB Platte gespeichert werden. Am liebsten wäre mir in diesem Punkt, die Platte sollte solange halten wie die Lizenzvereinbarungen laufen. Dass die Platte dann in diesem Zeitraum noch beschrieben wird eher unwahrscheinlich, genauso wie lesen. Also ja, in dem Punkt eine seltene Nutzung.

    Wie die Bedingungen der Lagerungen aussehen für die Zukunft, kann ich nicht sagen. Aktuell liegt einfach alles in meinem Zimmer im staubfreien Schrank.

    In dem Sinne komme ich mal zu einem Fazit. Bei den Mengen an Daten und bei den ganzen Umständen erschließt sich mir, dass aktuell für mich die HDD weiterhin die preiswerteste Methode bleibt, die im Falle von Probleme einfacher und mit größeren Chancen zu Retten sowie bei entsprechenden Umgebungen mehr Witterungsbeständig als wie eine SSD ist. Eine SSD bleibt dann für mich weiterhin die Arbeitsplatte und das Thema Bandlaufwerk rentiert sich meiner Erachtens nach erst ab einer viel größeren Datenmenge wie bei 100TB. Wie sich das dann alles entwickelt, kann keiner sagen.

    Aber ich möchte mich bei euch beiden für eure Erklärungen, Vorschläge, Ratschläge und dieser Menge an Informationen bedanken. Viele Grüße, Chris.
    Chris Di Cesare ist offline

  15. #15 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
    Registriert seit
    Aug 2004
    Ort
    Erde
    Beiträge
    18.598
    Juli meinte wohl: Ab 20,633€ pro TB, aber nicht als 1TB-HDD.

    Interessanterweise sind bei den große Modelle (>=5TB) die externen HDDs günstiger als die Internen.

    - Keine verdammte Hechtrolle zum ausweichen in Kämpfe!
    - 01100100 00100111 01101111 01101000 00100001
    Homerclon ist offline

  16. #16 Zitieren
    Wannen-Nikolausi  Avatar von Juli Karen
    Registriert seit
    Feb 2011
    Ort
    In einer südlichen Wanne
    Beiträge
    16.210
    Ach je, japp, Preise beziehen sich auf das Preis/Platz-Verhältnis - hab beim Schreiben des Posts immer wieder was geändert und diese Info einfach vergessen

    Derzeit fängt die günstigste Platte derzeit bei ab € 20.63,- je TB an, wobei es sich in dem Fall um eine 3TB-Platte ab € 62,- handelt. Gilt auch für die SSD-Preise: Die für ab € 120,- ist ein 512GB-Modell für etwas über ab € 61,-.

    Die Preise beziehen sich aber in der Tat auf interne Platten. Ob es für deine Zwecke besser geeignete Platten gibt, bzw. wie es um deren Lagerung aussieht (in ihren Kartons, nachdem sie beschrieben wurden?) müssten andere ihre Meinung kundtun.

    Externe sind je nach Kapazität teuerer - 2TB Platten etwa € 20,- und 3TB etwa € 10,- - während 4TB-Platten preislich gleichauf mit den Internen sind.
    Dank & Gruß, JK
    -------------------------------------------------------------------
    (Entschuldigt bitte, aber ich kann mit Freundschaftslisten nicht viel anfangen. Daher sind Freundschaftsanfragen an mich zwecklos! Sorry)

    "2 Dinge sind unendlich: Das Universum und die Dummheit des Menschen.
    Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher!" (A. Einstein)
    Juli Karen ist offline

  17. #17 Zitieren
    Wannen-Nikolausi  Avatar von Juli Karen
    Registriert seit
    Feb 2011
    Ort
    In einer südlichen Wanne
    Beiträge
    16.210
    Aufgrund der "gut frequentierten Debatte" habe ich auf Anregung das Thema in einen eigenen Thread ausgegliedert
    Dank & Gruß, JK
    -------------------------------------------------------------------
    (Entschuldigt bitte, aber ich kann mit Freundschaftslisten nicht viel anfangen. Daher sind Freundschaftsanfragen an mich zwecklos! Sorry)

    "2 Dinge sind unendlich: Das Universum und die Dummheit des Menschen.
    Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher!" (A. Einstein)
    Juli Karen ist offline

  18. #18 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
    Registriert seit
    Jan 2010
    Beiträge
    6.344
    Habe mal vor einiger Zeit eine 6TB externe Festplatte bei Amazon für 90€ bekommen, Neu natürlich.

    Bin jetzt aktuell auf der Suche nach robusten HDD Gehäusen. Unter Filmemachern sind diese Festplatten weit verbreitet. Leider gibt es die Gehäuse nicht einzeln zu kaufen.

    Habe dann noch diese und diese gefunden. Was haltet Ihr von den beiden? Würde gerne die aktuellen Festplatten in solche Gehäuse verpacken, bevor ich mir die LaCie besorge. Oder habt Ihr evtl. Alternativen?

    @Juli

    Danke fürs herausnehmen

    Nachtrag: Habe auch dieses Modell gefunden.
    Chris Di Cesare ist offline Geändert von Chris Di Cesare (19.11.2018 um 22:02 Uhr)

  19. #19 Zitieren
    Halbgott Avatar von Morrich
    Registriert seit
    Feb 2013
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    9.661
    Zitat Zitat von Chris Di Cesare Beitrag anzeigen
    @Juli

    Danke fürs herausnehmen
    Und ich bekomme keinen Dank dafür, dass ich das angeregt habe? Da bin ich ja jetz voll ungehalten...

    Desktop: Nanoxia DeepSilence 1/ AMD Ryzen 7 5800X3D + Thermalright Peerless Assassin 120 SE / MSI MPG X570 Plus Gaming / Sapphire Pulse RX 6700XT / 64 GB G.Skill FlareX 3200MHz / Sabrent Rocket NVMe 4.0 1TB / MegaElectronics M200 2TB / Crucial MX500 2TB / be quiet! Pure Power 12M 650W / Teufel Concept E Magnum PE
    Notebook: Lenovo Legion 5 / Ryzen 5 4600H / GTX 1650Ti / 16GB DDR4 3200MHz / 2TB Adata XPG SX6000 Pro / 2TB WD SN550
    Morrich ist offline

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •