Eine Anmerkung noch:
Die offizielle Zahl der Toten im Mittelmeer hat sich zwar verringert, das Sterben wurde aber nicht gestoppt. Das Risiko zu ersaufen wurde massiv erhöht.
Und die Dunkelziffer dürfte, u.a. durch die Verunmöglichung der Rettung durch den Faschisten Salvini, beträchtlich sein. Und zwar sehr viel beträchtlicher als zuvor.
Desweiteren gibt es schlicht keine, also wirklich null, Indizien dafür, dass irgendwelche NGOs die Leute zur Überfahr animiert hätten. Ich wäre mir nichtmal sicher ob du durch Statistiken eine Korrelation herstellen könntest, aber bitte probier es. Das Problem der Überfahrt in runtergekommenen Kähnen und Schlauchboten gibt es nicht erst seit gestern, und die Leute haben es früher auch ohne NGOs auf die andere Seite geschafft... wenn sie nicht ersoffen sind.
In den nächsten *sicheren* Hafen, und die gibt es im Bürgerkriegsland Lybien nicht. Die Zurückschaffung nach Lybien ist nach Ansicht diverser Experten schlicht illegal. Selbst dort, wo "Frieden" herrscht, herrscht entweder Militär- oder Milizen-Diktatur. Von der Sklaverei-Geschichte vor einiger Zeit hast du ja vielleicht gehört.Menschen die aus der Seenot gerettet wurden, sind meines wissens
nach in den nächsten Hafen zu verbringen. Und das ist im Falle von Lybien weder Malta,
noch Italien.
Eine Frage:
Stimmst du zu, dass "Europa" eine Verantwortung trägt, in Afrika für Perspektive zu sorgen? Oder müssen die afrikanischen Staaten, gewachsen auf dem Mist der europäischen Kolonialisierung, das allein ausbaden?