Ergebnis 1 bis 6 von 6

Selbstbau-NAS

  1. #1 Zitieren
    Demigod
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    9.255
    Tag zusammen,

    aktuell möchte ich mir mein eigenes kleines NAS-System zusammenstellen und brauche Hilfe bezüglich der Hardware.

    Habe zum einem überlegt, mir einen möglichst stromsparenden kleinen Rechner zu suchen und dort die Platten zu erbauen.
    Sowas wie einen Dell Optiplex 755, nur eben mit deutlich weniger Stromverbrauch und mindestens 2, optimal 4 Sata-Ports.

    Die zweite Überlegung war, ein Board mit verlöteter CPU zu kaufen und eben dazu RAM, Case usw. Wichtig wäre natürlich dass es Flach und Kompakt ist und Platz für mindestens zwei 3,5 Zoll Platten ist. Vielleicht mit nem Atom, falls es sowas gibt...


    Hat jemand eine Idee, was und wie hier optimal wäre?
    Sollte möglichst günstig sein, aber dennoch nen gewissen Standard haben.


    Mit freundlichen Grüßen
    GRiva ist offline Geändert von GRiva (29.10.2018 um 13:27 Uhr)

  2. #2 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.064
    Was soll das Ding denn machen? Die allerbilligste Lösung wären externe USB-Platten, die über einen Raspi ins Netz gehängt werden. Fertig. So ein Raspi kostet ~40 Euro. Wenn du keine Speicherkarte und kein USB-Netzteil rumliegen hast oder ein Gehäuse für die Platine willst, kommen die halt noch dazu. Aber da sind wir dann trotzdem nur bei ~60 Euro. Und der Strombedarf des Raspi liegt bei ca. 2 Watt im Leerlauf, das ist konkurrenzlos.

    Das wird nicht sonderlich schnell werden, weil der Raspi nur USB 2.0 hat und zudem der Ethernetchip ebenfalls da angebunden ist (sich also mit den Festplatten um die Bandbreite prügeln muss), aber es würde gehen und mit ca. 10 MB/s für viele einfache Anwendungen, bei denen man es nur mit kleinen Dateien zu tun hat oder Zeit kein Thema ist, völlig reichen. Es gibt aber auch andere Einplatinen-Computer, die das Problem mit dem Ethernet nicht haben und über USB 3.0 verfügen. Die kosten dann natürlich mehr, kommen aber immer noch günstiger als ein x86-Rechner, auch im Stromverbrauch. Ein Beispiel wäre der Odroid XU4 für knappe 80 Öcken.

    Natürlich kriegst du auf den ARM-Minirechnern kein Windows zum Laufen, du musst dich also mit richtigen Betriebssystemen (wie z.B. Linux) auseinander setzen wollen.

    Ansonsten bist du mit einem günstigen Leergehäuse am besten bedient. Die Dinger sind intern i.d.R. ähnlich aufgebaut (eine ARM-CPU), haben allerdings dann vollwertige SATA-Ports und schnell angebundenes Ethernet. Auch läuft da letztlich ein Linux drauf, aber die Hersteller verstecken das hinter einer Klickibunti-Oberfläche, die selbst der letzte Windows-Dödel noch per Webbrowser bedienen kann. Merkt man also nix von. Auch da kommst du für unter 100 Euro (natürlich ohne die Platten) an brauchbare Einsteigerware. Ich habe z.B. ein Zyxel NAS326 (aktuell ca. 100 Euro) und das reizt die beiden eingebauten Magnetplatten mit 7.200 U/min voll aus. Potentiell überfordern könnte ich es also höchstens mit SSDs, habe ich aber nicht getestet.

    Wenn du wirklich ein x86-Gerät willst, dann gibt's da z.B. den TerraMaster F2-220. Der ist irgendwie schwer zu kriegen, wird aber noch für 230 Euro auf Amazon verkauft. Für ca. 360 Euro gibt's HPs Proliant Microserver Gen10. Der hat dann auch ECC-RAM, 4 SATA-Buchten und 2 Netzwerkports. Aber da überschreiten wir eigentlich so langsam die Grenze vom NAS und kommen in den Bereich der Microserver. Wonach du ja nicht gefragt hattest.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist offline Geändert von foobar (29.10.2018 um 15:07 Uhr) Grund: Wort vergessen

  3. #3 Zitieren
    Demigod
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    9.255
    Also einen Pi nutze ich aktuell. Ist prinzipiell auch nicht übel, nur möchte ich kein NAS mit 2,5 Zoll Platten betreiben. die werden mir zu warm und sind zu fehleranfällig, daher wollte ich was geeignetes zum ablösen finden.

    An sich wäre mir ein Selbstbau weiterhin am liebsten, da ich hier frei entscheiden kann, welche Distribution ich verwendet etc und über die Software mehr Kontrolle habe als bei QNAP oder ähnlichem.

    Vielleicht wäre ein Eigenbau aus kleinem Board usw gar keine so schlechte Idee. Das wäre glaube ich auch fast meine liebste Lösung
    GRiva ist offline Geändert von GRiva (29.10.2018 um 18:09 Uhr)

  4. #4 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
    Registriert seit
    Sep 2004
    Ort
    Direkt hinter dir! Buh!
    Beiträge
    24.064
    Zitat Zitat von GRiva Beitrag anzeigen
    Also einen Pi nutze ich aktuell. Ist prinzipiell auch nicht übel, nur möchte ich kein NAS mit 2,5 Zoll Platten betreiben. die werden mir zu warm und sind zu fehleranfällig, daher wollte ich was geeignetes zum ablösen finden.
    Man kann auch 3,5 Zoll USB-Platten an Pi & Co. anschließen. Die brauchen dann halt eine eigene Stromversorgung. Entweder über ein entsprechendes Steckernetzteil oder über einen aktiven USB-Hub.

    Es gibt außerdem Erweiterungsplatinen für den Raspi, die SATA und USB 3.0 nachrüsten. Oder halt gleich einen SoC mit ausgeführtem SATA-Port und direkt angebundenem Ethernet nehmen. Da SATA eigentlich kein Bus mehr ist, sondern eine serielle, geschaltete Punkt-zu-Punkt-Verbindung, sollte man einzelne Ports auch mit einem Multiplexer vervielfachen können. So kann man selbst an nur einen Port mehrere Platten hängen. Müsste man testen, ob das zuverlässig läuft, wäre aber bestimmt ein spannendes Bastelprojekt.

    Die sagen zwar meistens alle, nur für 2,5 Zoll zu sein, aber natürlich ist das dem SATA-Anschluss völlig egal. Das ist ein reines Stromproblem. Die großen Platten ziehen zu viel Strom, speziell beim Anlaufen (können bis zu 2A werden). Sofern du das gelöst irgendwie kriegst, sollten die eigentlich auch mit 3,5 Zoll Platten funktionieren.

    Möglichkeiten dazu habe ich oben genannt. Eine weitere wäre z.B. ein altes (aber noch funktionierendes) oder neues billiges PC-Netzteil (~25 Euro, braucht ja nicht viel Leistung zu haben). Die 5V-Leitung nimmst du für die Versorgung des Raspi, und die SATA-Stromstecker kannst du direkt an die Platten hängen.

    EDIT: Bei Hubs aufpassen, dass man keinen erwischt, der den Upstream-Port auch mit Strom versorgt. Den ganz billigen ist offenbar noch die eine Schottky-Diode zu teuer, geschweige denn die eigentlich vorgeschriebenen Schutzschaltungen, die eine Überlastung des Hosts verhindern sollen, wenn das NT vom Hub ausfällt. Sowas könnte den Raspi bretzeln.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist offline Geändert von foobar (29.10.2018 um 19:12 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Demigod
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    9.255
    Okay, ich glaube das ganze mit einem Pi zu realisieren, ist zu experimentell. Da würde ich ehrlicherweise wirklich bevorzugen mir ein simples und stromsparendes x86 System zu basteln, wo ich mehrere Platten dranhängen kann.


    EDIT:
    Mal ne ganz blöde Frage. Es ist doch möglich sich eine HDD-Dockingstation zu kaufen, die über USB angebunden wird oder?
    Die hätte ein ausreichend Starkes Netzteil für die verbauten Platten und alles geht per USB zum Pi.
    Da das Netzwerk ohnehin nur 100Mbit hat, ist nichtmal der Pi mein Flaschenhals, Daten lassen sich da mit rund 10MB die Sekunde drauf schieben.
    GRiva ist offline Geändert von GRiva (29.10.2018 um 19:51 Uhr)

  6. #6 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    15.176
    Ich stand vor einer ähnlichen Problematik. Ich wollte die Flexibilität eines richtigen Servers (eigenes OS, Programme, volle Kontrolle über die Software), brauchte aber bei weitem nicht so viel Leistung. Hab auch viel über verschiedenen Kombinationen aus Raspberry Pi und USB-Platten und/oder Adaptern sowie Banana-Pi und dergleichen nachgedacht. Aber letztlich machten die alle an der falschen Stelle einen Kompromiss: Beim IO. Rechenleistung ist ja prinzipiell genug vorhanden.

    Selber bauen ist natürlich auch eine Option. Kleines, günstiges Board mit Stromspar-CPU und n bisschen RAM. Dann noch Gehäuse und Netzteil und man hat schon fast alles beisammen. Problem bei mir war immer, dass die Boards die mehr als 2 SATA-Anschlüsse hatten entweder zu teuer wurden, oder plötzlich auch dicke CPUs brauchten, oder nicht mehr ins Gehäuse passten.

    Letztlich war ich die ewigen Kompromisse leid.
    Es gab eine Zeitlang die HP ProLiant-MicroServer der 8ten Generation für unter 200 €. Da hab ich zu geschlagen. 2x Gigabit Ethernet, 4 Platten-Einschübe, 4GB ECC-RAM. CPU ist nur n Celeron mit 2 Kernen, aber wie gesagt, ich brauch auch nicht viel Leistung (Ja, Celeron mit ECC, hab auch gestaunt). Zur Not gibt es die Kiste aber auch mit ein paar Xeons, und es genügt wirklich nur die CPU aus zu tauschen, an die man auch noch gut ran kommt. Der Kasten lässt sich also noch aufrüsten. RAM passt auch noch mehr rein, und wenn die 4 Platteneinschübe mal nicht mehr reichen, kann ich immernoch über USB erweitern. Wobei ich dann wahrscheinlich wirklich langsam zu nem richtigen Server greifen muss. Ist aber in näherer Zukunft nicht ab zu sehen.
    Lookbehind ist offline

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •