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Now Watching/Zuletzt gesehene Filme #15 [We like to watch]

  1. #1 Zitieren
    Ritter Avatar von Socke
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    SPECTRAL

    [Bild: Spectral.jpg]

    Schon länger neugierig auf den Film gewesen und gestern mal dazu gekommen ihn zu gucken.
    Habe gelesen, dass er wohl eigentlich für's Kino gedacht war, aber dann doch direkt bei Netflix veröffentlicht wurde, was vielleicht keine schlechte Idee war.
    Der Film spielt in einer Osteuropäischen Stadt, die vom Krieg völlig zerstört ist. Natürlich sind auch die Amerikaner vor Ort und führen gegen die regierungstreuen Truppen krieg.
    Doch schon am Anfang des Films treffen sie auf einen neuen Feind. Unsichtbare und übernatürliche Anomalien, die Menschen bei Berührung toten können.
    Natürlich ist die US-Army interessiert daran herauszufinden was diese Anomalien sind und wo sie her kommen. Wird Anfangs noch davon ausgegangen, dass es sich eventuell um eine neue Technologie handelt, wie zb. einem Tarnanzug, müssen sie schnell feststellen, dass es viel mehr ist...
    Der Film versprüht ein wenig den Charme von Metro 2033(Das Spiel), hat aber nichts mit dem Spiel oder den Büchern zu tun.
    Die Atmosphäre passt also schon einmal, kommen wir zu dem wichtigstem Punkt des Films, die Action.
    Diese ist solide gelungen, unterhält auch durchgehend und sieht auch gut aus. Auch wenn das Ende ein wenig übertrieben ist.
    Zur Geschichte gibt es nur zusagen, Hirn aus. Die Dialoge sind flach und kurz, soll den Film aber nicht stören.
    Die schauspielerische Leistung ist okay.
    Mit der Auflösung am Ende war ich zufrieden, auch wenn es besser gegangen wäre.

    Von mir bekommt Spectral eine Empfehlung für alle, die auf Action und Militärfilme mit Sci-Fi Aspekten stehen.
    6/10
    Socke ist offline

  2. #2 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Spuk in Hill House

    Leider keine Serie, die mich gepackt hat. Ich hatte sie dank zahlreicher guter Bewertungen auf dem Schirm. Es handelt sich hierbei um eine Horrorserie, gemischt mit einer ordentlichen Portion Familiendrama. Während letzteres durchaus überzeugend war, kam mir der Horror viel zu kurz. Ich glaub, ich habe mich nur einmal ernsthaft erschrocken, was nicht so schlimm ist, da ich subtilem Horror Jumpscares vorziehe. Allerdings mangelte es meiner Meinung auch daran. Die Serie schafft es zwar, zeitweise ein beklemmendes Gefühl aufzubauen, kann dies mMn aber nur mäßig gut halten. Meine Theorie ist, dass 10 Stunden für eine Horrorshow einfach zu viel sind. Irgendwann hab ich mich einfach zu sehr an den Grusel gewöhnt und die Serie dann mit mäßigem Interesse zuende geschaut. Von daher gibts leider nur

    6,5/10
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

  3. #3 Zitieren
    Deus Avatar von FlashX
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    R'lyeh
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    [Bild: 220px-Saw_official_poster.jpg]

    SAW

    Ich kannte bisher nur Teil 3 und 4 (?), hab aber sehr oft gehört, dass nur Teil 1 gut sein soll. Dass es die gesamte Serie gratis mit Amazon Prime gibt, hatte ich endlich einen Anlass, das Debüt nachzuholen. Obwohl Teil 1 dort als FSK 16 ausgewiesen ist, handelt es sich um die ungeschnittene Fassung.

    Nun, was soll ich sagen. Kaum zu glauben, dass aus einem großartigen Psycho-Thriller, der ohne jegliche explizite Gewaltdarstellung auskommt, eine so öde Splatter-Orgie wurde. Über die schauspielerischen Leistungen kann man sich streiten, aber der Film war durch und durch spannend.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Selbst der Twist am Ende hat mich erwischt. Zep sieht Jigsaw doch recht ähnlich und aufgrund des Alters des Films ging ich einfach davon aus, dass der Schauspieler da noch sehr jung war
    Aber dass er dann den ganzen Film über im selben Raum lag... das war cool.

    edit: Ich sehe gerade, der Film ist von 2004. Wirkte auf mich etwa 10 Jahre älter, lol

    Ich kann den Film, im Gegensatz zu seinen Nachfolgern, sehr empfehlen. Wobei ich schon zugeben muss, dass mich nun interessiert, wie die Geschichte zum Ende kommt
    FlashX ist offline

  4. #4 Zitieren
    The Ashen King Avatar von Defc
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    um diese angespannte situation aufzulockern, entschied ich mich spontan, rein in gedanken, heidi zu schauen:
    [Bild: 43e1ce9cd77d06c476d3aacea4f13309acc2d702.jpg]
    Defc ist offline

  5. #5 Zitieren
    Kriegerin Avatar von KeyWii
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    Affenzirkus hier schon wieder...

    Ich hab jedenfalls Venom im Kino gesehen, und ich fand ihn entgegen aller Kritik sehr cool und unterhaltsam :3

    Ja, der Film hatte seine kleinen Logikschlaglöcher, aber es wurde nichts gemacht, was mich wirklich aus der Bahn geworfen hätte oder dem Source Material irgendwie besonders widersprochen hätte.

    Wer den Charakter mag und den Unfall aus Spiderman 3 vergessen möchte, ist mit diesem Film gut beraten
    KeyWii ist offline

  6. #6 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
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    Projekt: Antarktis

    [Bild: Projekt.jpg]

    [Video]

    “MACH LIEBER WAS VERNÜNFTIGES” hörten wir früher immer.

    Doch kann man das heute noch so sagen?
    Darf das Leben auch Spaß machen? Und lohnt es sich, für etwas zu kämpfen, das andere vielleicht als „verrückt” abstempeln?

    Ein Beispiel dafür dürfte unsere – zugegeben – ziemlich abgedrehte Idee sein, einen eigenen Kinofilm in der Antarktis zu drehen.
    Mit PROJEKT: ANTARKTIS nehmen wir euch mit in das größte Projekt, an das wir uns jemals gewagt haben – auf die Reise unseres Lebens.
    Ich verfolge diese Jungs schon seit ca. 1 1/2 Jahren. Schon als damals die Hilferufe in der FB Gruppe "Filmemacher Deutschland" geschrieben wurden. Hab es endlich geschafft, den Film gestern im Kino anzuschauen. Was soll ich sagen? Als selbst begeisterter Filmemacher hat mich dieser Doku Film umgehauen. Einfach aus dem Grund, da man diese Erzählweise so eigentlich noch nicht von Dokumentarfilmen kennt oder selbst so im Kino erlebt habe. Denn hier geht es zwar im Grund genommen um das Ziel Antarktis, werden aber auf die Reise der 3 Filmemacher von Anfang bis Ende mitgenommen. Man bekommt erzählt, wie das Projekt an vielen Fronten am Rand der Scheiterung war, sie es aber trotzdem wieder geschafft haben, das beste daraus zu machen. Ist allemale sehenswert, freue mich schon auf die DVD.
    Chris Di Cesare ist offline Geändert von Chris Di Cesare (15.11.2018 um 15:48 Uhr)

  7. #7 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
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    The Crazies - Fürchte deinen Nächsten

    [Bild: 4006680059068xxl.jpg]

    Sehr guter Film, bin nach wie vor begeistert. Die Darsteller sind gut gewählt, genauso wie die Idee. Muss mir irgendwann mal das Original anschauen, wenn es schon von Romero ist, der eine Reihe guter Filme gemacht hat.
    Geißel Europas ist offline

  8. #8 Zitieren
    Deus Avatar von Geißel Europas
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    Halloween (2018)

    [Bild: Halloween-Poster-2018-rcm589x842u.jpg]

    Ich kenne noch nicht alle Filme der Reihe, aber mein bisheriger Favorit war der erste Teil von Rob Zombies Halloween. Der Film hier ist auch gut, hat seine brutalen, hat seine lustigen Szenen - aber ich hab (und damit stehe ich nicht alleine) auf mehr blutige Szenen gehofft. Meine Hoffnungen ruhen jetzt auf die Blu-Ray Veröffentlichung und einer Unrated Fassung
    Geißel Europas ist offline

  9. #9 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Es gibt viele Emotionen, die Filme bei einem Menschen wachrufen können, positive wie negative, aber eine davon ist sehr schwer in Worte zu fassen. Es erfüllte mich mit einer Form erwartungsvoller Ehrfurcht, auf meinem Fernsehgerät Netflix zu öffnen und mir bewusst zu machen: Ich werde mir, in wenigen Minuten, einen neuen Film von Orson Welles ansehen können. Orson Welles. Der Regisseur von Citizen Kane. Von The Chimes of Midnight. von F for Fake und The Trial. Der legendäre amerikanische Filmemacher ist, natürlich, schon seit einer ganzen Weile nicht mehr am Leben, die Geschichte von Other Side of the Wind benötigt also ein bisschen Kontext: Other Side of the Wind war, seit dem Ende der 70er Jahre, eine mythenumrankte Filmproduktion, die, aus diversen Gründen, die fertiggestellt werden konnte. Die Geschichte dahinter ist zu lang, und zu komplex, um in ihrer Gänze erzählt zu werden, sie involviert zwielichtige Produzenten, zerstrittene Schauspieler, veruntreute Geldmittel, ein vielschichtiges Geflecht aus Hollywood-Intrigen, aber sie endet damit, dass zum Zeitpunkt von Welles' Tod, in 1985, zwar das Drehbuch und das Material von Other Side of the Wind existierten, es aufgrund zahlreicher Konflikte aber nie in die Postproduktion kam. Wir schreiben das Jahr 2018 und Streaming-Gigant Netflix nahm es auf sich, Welles' Meisterwerk, mithilfe vieler seiner Veteranen, fertigzustellen. The Other Side of the Wind wurde im Sommer dieses Jahres auf diversen Filmfestivals gezeigt und jetzt, im November, auf Netflix veröffentlicht. Eine jahrzehntelange Geschichte nimmt ihr Ende. Welles' Meisterwerk wurde endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

    Die Handlung von Other Side of the Wind war, schon damals, Ende der 70er ausgesprochen meta, jetzt, ist 2018, angesichts der Geschichte des Filmes, ist sie es noch mehr. The Other Side of the Wind ist ein Film über einen unfertigen Film namens... The Other Side of the Wind. Regisseur des Filmes im Film ist ein Mann namens Jake Hannaford (John Huston). Hannaford lädt zu einer privaten Vorstellung des Filmes in dem Anwesen seiner Freundin Zarah Valeska (Lilli Palmer) ein. The Other Side of the Wind (Welles' Film, nicht Hannaford's) besteht effektiv aus zwei Hälften. Eine davon ist, praktisch, als Dokumentation gefilmt, eine Reihe von Interviews und Gesprächen, sowohl von Jake Hannaford selbst als auch von diversen Wegbegleitern, Lehrlingen, Freunden, Journalisten und so weiter.
    Die andere Hälfte ist Hannaford's Film, ein experimenteller Stummfilm, gefilmt in den traumartigen Farben eines italienischen Giallo, über einen langhaarigen Biker (Robert Random), der eine geheimnisvolle, südländische Schönheit (Oja Kodar, Orson Welles' Lebensgefährtin) verfolgt.
    Wenn Other Side of the Wind einer Handlung folgt, so besteht sie aus der immer weiter aus dem Ruder laufenden Premierefeier von Hannaford's Film. Streitigkeiten brechen aus, technische Probleme stören die Vorstellung des Filmes, große Persönlichkeiten geraten aneinander. Die Erzählweise von Other Side of the Wind hat ihre Gemeinsamkeiten mit der von F for Fake, gefilmt als hektische Montage, schnell schneidet der Film zwischen verschiedenen Personen, die verschiedene Gespräche über verschiedene Themen führen. Ereignisse passieren und wir beobachten ihre Konsequenzen, bevor der Zuschauer selbst sie verarbeiten kann. Und punktiert wird all das von dem Film im Film, ein erotischer Arthouse-Thriller, der Jake Hannaford's Meisterwerk sein soll.
    Beinahe vom Anfang seiner Karriere war Orson Welles Pionier zahlreicher filmischer Techniken, was Citizen Kane damals auszeichnete, egal ob man seinen Status als "wichtigster Film aller Zeiten" als gerechtfertigt betrachtet, war, dass praktisch jede einzelne Aufnahme irgendetwas technisch interessantes an sich hatte. Das gleiche lässt sich über Other Side of the Wind sagen. Kaum ein Film brachte jemals so eine Energie zu seinen Dialogen und so eine Experimentierfreude zu seiner Erzählweise. Während man sich relativ schnell darauf eingestellt hat, dass die Ereignisse in der Gegenwart in schmalem, die Auszüge aus Hannaford's Film in Widescreen-Format dargestellt werden, scheint er wie besessen zwischen verschiedenen Kameras, zwischen Farbe und Schwarz-Weiss, und zwischen verschiedenen Perspektiven zu wechseln.
    The Other Side of the Wind ist, im besten Sinne, ein anstrengender Film, mit Sicherheit aber kein ermüdender. Viel eher bleibt er konstant interessant. Er stellt einen dieser seltenen introspektiven Momente der amerikanischen Filmindustrie dar, wie Sunset Boulevard vor ihm und Mulholland Drive nach ihm, und während er zwar ohne Frage eine Momentaufnahme aus dem Hollywood seiner Zeit sein mag, ist er nicht weniger faszinierend. Viele seiner Figuren sind, mit Sicherheit, fiktionalisierte Versionen realer Persönlichkeiten aber die Geschichte eines exzentrischen alternden Regisseures und seinem letzten großen Film ist eine universelle. Und es ist nicht zuletzt... die Geschichte von Orson Welles, so sehr er auch bestreitet, dass die Figur von Jake Hannaford auf ihm selbst basiert.
    Niemand kann sagen, wie der Film damals, zum Ende der 70er Jahre aufgenommen worden wäre, ebenso wie noch niemand sagen kann, wie die Welt sich an ihn erinnern wird, jetzt, wo er endlich veröffentlicht wurde. Er ist schwierig, er ist experimentell, auch aus heutiger Sicht noch, und er wird stellenweise unangenehm. Aber er ist ohne Frage ein beeindruckendes Werk eines beeindruckenden Künstlers. Es gibt wenig faszinierendes als dabei zuzusehen, wie ein Meister sich über sein Handwerk unterhält und Other Side of the Wind ist nicht nur Orson Welles's Abrechnung mit der Filmindustrie sondern seine Meditation über die Filmemacherei. Eine Meditation, die mitunter düstere Orte aufsucht, nicht zuletzt endet er mit den Worten ""Who knows? Maybe you can stare too hard at something, huh? Drain out the virtue, suck out the living juice. You shoot the great places and the pretty people, all those girls and boys - shoot 'em dead." aber eine, die ich zu jedem Zeitpunkt gebannt verfolgte.

    Other Side of the Wind ist ein kleines Wunder, ein unbezahlbares Artefakt aus dem goldenen Zeitalter Hollywoods, und auch wenn vielleicht das eine oder andere kleine Stück bei seiner Bergung verloren ging, bleibt es ein Museumsstück nahezu unerreichter Filmkunst. Ich bin mehr als glücklich, dass ich eine Gelegenheit hatte, ihn zu sehen, die Welt wäre um einen großen Film ärmer geworden, wenn er nie veröffentlicht worden wäre. Auch aus heutiger Sicht ist Other Side of the Wind noch ein undurchdringlicher Film, thematisch dicht und voller kleiner und großer Allusionen zur Philosophie der Filmemacherei, aber genau das macht ihn so unglaublich lohnenswert. Other Side of the Wind ist der Schwanengesang eines Regisseurs, der gut und gerne der beste amerikanische Filmemacher der Geschichte sein mag, eines erstaunlichen Ausnahmeskünstlers, der die Filmkunst weit über das Ende seines Lebens hinaus geprägt hat. Er zeigt einen Orson Welles der, trotz seines hohen Alters, aus allen Rohren feuert, Hollywood ebenso schonungslos kritisiert, wie er mit sich selbst abrechnet und dabei nie die Schönheit der Filmkunst aus den Augen verliert. The Other Side of the Wind ist, mit Abstand, mein bisheriger Lieblingsfilm dieses Jahres und, vielleicht mit Ausnahme von Terry Gilliam's noch ausstehendem "Man Who Killed Don Quixote", wird er es mit Sicherheit auch bleiben. Orson Welles ist es gelungen, einen würdigen Schlusstrich unter seiner eigenen Karriere zu ziehen... auch wenn wir ihn erst 35 Jahre später zu sehen bekamen.
    Raider ist offline

  10. #10 Zitieren
    General
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    [Bild: outlaw.jpg]

    Outlaw King auf Netflix. Ein Film über Robert the Bruce (Robert I.) & seinen Kampf gegen die englische Besatzung Schottlands.

    Der Film an sich ist nicht schlecht. Es kommt keine Langeweile auf und die Geschehnisse abseits von Braveheart und (fast) ohne William Wallace zu sehen ist erfrischend. Allerdings fehlt es dem Film meiner Meinung nach an erinnerungswürdigen Szenen & Höhepunkten. Man merkt zwar welche Szenen als Höhepunkte inszentiert werden sollten, aber für mich fühlten sie sich trotzdem nicht so an. Ich glaube so eine Geschichte wäre als Triologie besser angelegt gewesen. Dann hätte man sich im ersten Teil mehr der Vorgeschiche (vielleicht inklusive Wallace und der wenig ruhmreichen Teilnahmslosigkeit von Robert I.) widmen können, den aktuellen Film als zweiten Teil nehmen und die Geschehnisse rund um die Schlacht von Bannockburn als Abschluss inszenieren können. Aber wahrscheinlich ist so eine Triologie dann doch noch ein größeres finanzielles Risiko.

    So bleibt am Ende ein insgesamt guter, aber nicht überragender Film - 7 von 10 Punkten.
    Carador ist offline

  11. #11 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
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    BOHEMIAN RHAPSODY feiert auf mitreißende Art die Rockband Queen, ihre Musik und ihren außergewöhnlichen Leadsänger Freddie Mercury. Freddie Mercury widersetzte sich Klischees, trotzte Konventionen und wurde so zu einem der beliebtesten Entertainer der Welt.

    Mehr lesen
    Der Film erzählt vom kometenhaften Aufstieg der Band durch ihre einzigartigen Songs und ihren revolutionären Sound. Sie haben beispiellosen Erfolg, bis Mercury, dessen Lebensstil außer Kontrolle gerät, sich unerwartet von Queen abwendet, um seine Solokarriere zu starten. Freddie, der sehr unter der Trennung litt, gelingt es gerade noch rechtzeitig, die Band für das ”Live Aid”-Konzert wieder zu vereinigen. Trotz seiner AIDS-Diagnose beflügelt er die Band zu einem der herausragendsten Konzerte in der Geschichte der Rockmusik. Queen zementiert damit das Vermächtnis einer Band, die bis heute Außenseiter, Träumer und Musikliebhaber gleichermaßen inspiriert.
    Habe den Film zusammen mit meiner Freundin angeschaut, weil Sie den unbedingt sehen wollte. Bin da ehrlich gesagt eher halbwegs uninteressiert und ohne Erwartungen hineingegangen, hab mich aber überreden lassen, weil Rami Malek mitspielt und ich seit Mr. Robot in einfach nur feier. Und ich bin ganz ehrlich. Ich war total überrascht von diesem Film. Unglaublich, bei diesem Film hatte ich bisher die größte Gänsehaut überhaupt, bzw. jemals im Kino. (Gut, bei einigen Filmen habe ich auch viel Gänsehaut bekommen, konnte aber diese nie im Kino anschauen, HdR usw.). Der Film ist richtig gut. Diese Mischung zwischen Story und Musik wurde einfach super umgesetzt. Man erlebt von Queen die Schlüsselmomente, wie alles zusammen kam, wie alles fast den Bach hinunter geht und sich wieder fängt. Dazu die unglaubliche Musik und der unglaubliche Rami Malek, der seine Figur des Freddie Mercury wunderbar in Szene setzt. Die Rolle passt einfach wie gegessen und ich finde, er ist für spezielle Persönlichkeiten wie gemacht. Ich will eigentlich nicht zu viel verraten, aber wer Rami Malek cool findet, die Musik von Queen cool findet sollte sich unbedingt diesen Film im Kino anschauen. Ich verspreche euch, Gänsehaut pur.
    Chris Di Cesare ist offline

  12. #12 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
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    Operation Overlord — unter diesem Decknamen wurde die Invasion der Alliierten in der Normandie geplant und durchgeführt. Am D-Day, dem 6. Juni 1944, soll ein Trupp Fallschirmjäger (Jovan Adepo und Wyatt Russell) einen deutschen Funkturm ausschalten. Doch ihr Flugzeug wird abgeschossen, die blutjungen und unerfahrenen Soldaten landen hinter feindlichen Linien. Abgeschnitten vom Rest der Streitmacht sind sie völlig auf sich allein gestellt. Bald bemerken sie ungewöhnliche Ereignisse. Im Geheimen haben die Nazis mit okkulten Kräften experimentiert.
    Mein bester Kumpel hat mich dazu überredet, diesen Film mit ihm anzuschauen. Ich bin mit 0 Erwartungen hineingegangen, weil ich ehrlich gesagt vom Nazi Zombie Zeug nicht viel halte. Was man aber hier abgeliefert hat, hat mich dann doch überrascht. Ich würde diesen Film in 2 Fokuspunkte teilen.

    Einmal haben wir den Fokus auf dem 2. Weltkrieg, der hier in brachialen Bildern gezeigt wird. Ich wünsche mir insgeheim, dass diese brachiale Gewalt von Krieg in einem reinen separaten Kriegsfilm vorkommt. Ich habe ehrlich gesagt noch nie solch dermaßen und brutale Action in einem Kriegsfilm gesehen. Leider muss man auch dazu sagen, dass der Fokus hier mehr auf die Einführung liegt und über den Film hinweg etwas abschwächt, schade aber diesen überhaupt nicht.

    Der 2. Fokuspunkt liegt auf den Experimente der Nazis. Ich würde mal nicht behaupten, dass es hier um Zombies geht. Sondern eher um Experimente, die sowohl fehlgeschlagen als auch erfolgreich sind. Es werden die wichtigsten Punkte gezeigt, warum die Experimente, wie diese gemacht werden und was daraus für ein Resultat entsteht. Sehr gut gemacht.

    Das besondere an diesem Film ist, dass er weder zu viel noch zu wenig der beiden Punkte zeigt. Also eine gesunde Mischung, die als Film funktioniert und es macht definitiv Spaß, diesen anzuschauen. Der Cast ist auch überzeugend gespielt, vor allem Pilou Asbæk in seiner Rolle als Nazi Offizier. Kann ich nur empfehlen. Am besten in der englischen Version, denn hier kommt man in den Genuss der verschiedenen Sprachen, die im Film zwischen den Figuren gesprochen werden (Englisch, Französisch und Deutsch).
    Chris Di Cesare ist offline Geändert von Chris Di Cesare (18.11.2018 um 23:16 Uhr)

  13. #13 Zitieren
    Ritter Avatar von Socke
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    Rape & Revenge im Doppelpack

    Als erstes: I spit on your grave(2010, Uncut)
    [Bild: f_gr-1.jpg]
    Lange von gehört und nun geguckt. War okay, aber irgendwie überhaupt nicht spannend oder sonderlich interessant. Er ist zwar ziemlich heftig was die Inszenierung der Vergewaltigung angeht, aber der Rache-Teil des Films ist echt langweilig und erstaunlich "harmlos". Okay, auch hier ist der Film sicherlich nix für empfindlichere Menschen.
    Insgesamt 4/10. Kein Film, den ich jetzt empfehlen würde oder nochmal gucken muss.

    Und zweites: Revenge(2018, Uncut)
    [Bild: Revenge-UK-quad-poster-600x450.jpg?resize=600%2C400&ssl=1]
    Per Zufall gefunden und gleich mal geguckt. Gefiel mir besser als "I Spit On Your Grave". War spannender, intensiver inszeniert auch brutaler, wenn auch übertrieben. Bin mir nicht so sicher, ob der menschliche Körper wirklich so viel Bluten kann. Was mir auch zusagt ist, dass der Teil ihrer Tortour nicht so übertrieben ist, sondern eher schon fast "bodenständig". Zumindest was das Genre angeht. Und auch ist der Teil mit der "Rache" im Grunde nicht die klassische, sondern sie ist schon fast dazu gezwungen. Denn ohne ihre Peiniger kommt sie auch nicht aus der Wüste.
    Die Schwäche des Films liegt im Realismus. Wunden, die einen eigentlich mehrere Wochen Krankenhaus Aufenthalt bescheren würden, vorausgesetzt man würde sie überleben, verheilen hier durch selbstverarztung doch sehr schnell.
    Insgesamt 7/10
    Socke ist offline Geändert von Socke (13.12.2018 um 23:50 Uhr)

  14. #14 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
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    Im Doppelfeature


    Ich habe es im Doppelfeature angeschaut. Leider lief alles nicht nach Plan. Eigentlich sollte erst der 1. Teil und dann der 2. Teil laufen. Aber weil der Techniker alles versemmelt hat lief erst der 2. Teil und nach 1 Stunde Verspätung dann der 1. Haben dafür ne Freikarte und kostenlose Essen/Trinken bekommen als Entschuldigung. Konnte leider, weil ich mich aufgeregt habe dem 2. Teil nicht ganz so folgen. Wollte eben erst den 1. Teil sehen, weil ich den bisher nur 1mal gesehen hatte und alles auffrischen wollte. Naja, was will man machen. Werde Grindelwalds Verbrechen nochmals anschauen, um mich nochmals in Ruhe darauf konzentrieren zu können.

    Aber ich bin generell HP Fan und finde beide Teile daher tolle Filme, die Spaß machen, anzuschauen. Freue mich schon auf den 3. Teil.
    Chris Di Cesare ist offline

  15. #15 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Chris Di Cesare
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    Komme gerade aus dem Kino. Was soll ich sagen? Erstmal, dieser Film, auch wenn er die Thematik Weltraum vertritt, ist nicht mit Interstellar oder Apollo 13 zu vergleichen. Denn die Erzählweiße ist eine ganz andere. Und genau das ist der Punkt, warum dieser Film in meinen Augen grandios ist. Die Reise zum Mond und wie Sie begann. Erzählt wird die Geschichte über einen gebrochenen Mann namens Neil Armstrong (verkörpert von Ryan Gosling, der diese Rolle so gut rüber bringt, dass man fühlen kann, wie es einem ergeht) und sein Wunsch, einen inneren Konflikt zum Ende zu bringen. Ryan Gosling spielt einfach diesen eiskalten Mann sehr gut. Über den Film hinweg wird dieser gebrochene Mann mit vielen harten Schlägen konfrontiert, schafft es aber doch bei der Sache zu bleiben und seine Mission voran zu bringen. Begleitet wird diese Geschichte mit einem Soundtrack und Musik wie ich sie schon lange nicht mehr in einem Film gesehen haben, so kräftig, so spürend. Gefolgt von der Kamera, die die Hektik der Missionen, erstaunliche Perspektiven auf das Ziel und ruhige Moment als Paket komplett abrundet. Glaub mir, ich saß da und dachte mir, wow, bin ich jetzt hier auf der Erde oder wirklich da oben. Man bekommt sowas von Lust, selbst auf den Mond zu wollen. Durch den gesamten Look fühlt man sich auch gleich in die 60er Jahre zurück geworfen (IMAX 70mm und 35mm ). Die Effekte kommen realistisch herüber und das ganze ist ein abgerundeter Film. Der nicht zu viel und nicht zu wenig Erzählt. Das Ende finde ich auch Klasse. Man darf hier nicht ein Apollo 13 erwarten. Es ist was eigens und der Kernpunkt des Filmes wird definitiv getroffen.

    Fazit. Ein grandioser Film. Kann ich nur ans Herz legen
    Chris Di Cesare ist offline Geändert von Chris Di Cesare (18.12.2018 um 11:37 Uhr)

  16. #16 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Ich mach jetzt keine umfassende Inhaltsangabe. Es geht kurz gesagt um die Geschichte einer Frau names June bzw. Desfred in einem dystopischen Gegenwartsszenario. Irgendetwas sorgt in diesem Universum dafür, dass Menschen unfruchtbar werden oder in großer Zahl nur Fehlgeburten Zustande kommen. Im Zuge dessen hat sich wohl eine religilös-motivierte Sekte/Religionsgruppe die Macht in den USA unter den Nagel gerissen. Diese gibt der sündhaften Gesellschaft die Schuld an der zunehmenden fruchtlosigkeit und etabliert ein Regierungsapparat, der die wenigen fruchtbaren Frauen zu Nutzvieh macht, denn sie sollen Kinder kriegen und sonst nix.
    Ich habe die Serie angefangen, weil die Wertungen durchweg ziemlich gut sind. Zugegebenermaßen hat mich das Szenario nicht wirklich angesprochen, da ich es für unglaubwürdig halte. Aber ich dachte mir, ich geb der Serie ne Chance, vielleicht erklärt sie die Hintergründe gut genug, dass ich mich ins Szenario versetzen kann. Leider hat das bisher nicht geklappt. Ich bin jetzt bei FOlge drei. In Rückblenden wird erzählt, wie dieses Szenario zustande kam, so Stück für Stück. Was mir dabei missfällt ist, dass ich die gesellschaftliche Reaktion nicht nachvollziehen kann. Die Welt vor dem Putsch wirkt wie unsere, abgesehen vom Geburtenschwund scheint die Fruchtlosigkeit der MEnschheit bisher wenig geschadet zu haben.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Doch plötzlich, so kommt es jedenfalls rüber, wird die Regierung gestürzt. Aha. So richtig besorgt scheint aber niemand zu sein. Eine schwarz gekleidete bewaffnete Truppe betritt Junes Arbeitsstelle in einer Rückblende und zwingt den Chef, alle weiblichen Angestellten zu entlassen, weil es "ein neues Gesetz" gäbe. Der Chef scheint offenbar informiert zu sein, wer diese Leute sind und setzt die Forderung prompt um, während sich alle Angestellten fragen, was zum Geier los ist. Das erscheint mir unlogisch. In einer anderen Szene joggt June zusammen mit Moira, einer Freundin, durch die Gegend. Sie machen Pause in einem Cafe, dort jedoch wird Jundes Kreditkarte abgelehnt und sie beide sehr schroff vom Barkeeper abgewiesen und auf üble homophobe Art und Weise beleidigt. Offenbar eine Folge der zunehmend religiös-fundamentalistischen Gruppierung, die sich da in den USA ausbreitet. June und Moira jedoch verhalten sich so, als sei dieses Verhalten völlig neu. Man könnte ja davon ausgehen, das, wenn eine Gruppierung eine Regierung stürzt, sich diese Aktion schon Monate, vielleicht Jahre vorher angebahnt hat und öffentliche Aufmerksamkeit erlangt hat. Stattdessen kommt es mir so vor, als wäre dieser Putsch eine Art Zombieseuche, so überrascht sind die Hauptdarsteller davon. Bestärkt wird das Gefühl in einer späteren Szene, als die beiden rausfinden, dass ihre Konten eingefroren sind. Offenbar hat man den Frauen der USA in einer Nacht und Nebelaktion allen Besitz und alle Rechte genommen, sodass diese nicht einmal auswandern konnten. Joa, und ne Minute später lachen sie drüber, weil, das könne die Regierung ja nicht machen, und sie überstehen das schon irgendwie. Ich mein, wat? Äh, nein? Spätestens in diesem Moment hätte ich die Beine in die Hand genommen, hätte insant meine Sachen gepackt und wäre heimlich über irgendeine Grenze gehuscht.
    Ich halte das Szenario nicht für absurd, aber den Zeitraum, in dem das alles passiert, den halte ich für unglaubwürdig. June sagt ja selber in einem Satz, dass man in einer Badewanne zu Tode kocht, wenn die Temperatur langsam erhitzt wird, weil man es dann nicht merkt. Zwar wird angedeutet, dass die Verfassung nach und nach außer Kraft gesetzt wurde und die Bevölkerung daher nicht rebelliert hat. Aber in der Serie wirkt es halt überhaupt nicht so. Es gibt zwar noch eine Szene, in der offen demonstriert wird. Aber die wirkt halt auch eher, als demonstriert da eine Minderheit und nicht ein ganzes Geschlecht, welches immerhin (!) die Hälfte der Menschheit ausmacht).Es muss ja offenbar große Teile der Bevölkerung geben, die diese Sekte unterstützen, und das hat sich vorher nicht im Verhalten wiedergespiegelt? Vielleicht unterscheidet sich ja schon die "alte Welt", wie sie von The Handmaids Tale abgebildet wird, erheblich von der echten. Vielleicht ist die Vergangenheit in der Serie schon von Hause aus sehr viel christlich-fundamental geprägt, als wir das kennen aus unserer Welt. Aber es gibt keinerlei Hinweise darauf. Zumindest bisher nicht.


    Ich will The Handmaids Tale aber nichts unrechtes tun und die Serie schon jetzt abwürgen. Ich geb ihr noch ein paar Folgen, aber ich möchte dann irgendwie schon einen etwas glaubwürdigeren Hintergrund haben. Vielleicht löst sich ja noch alles in Wohlgefallen auf. Also, nicht die Serie, sondern meine Schwierigkeit damit
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline Geändert von Heinz-Fiction (05.12.2018 um 07:45 Uhr)

  17. #17 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Bis vor wenigen Tagen wusste ich überhaupt nicht, dass es eine Spinoff-Serie von Narcos gibt. Schlimmer noch, es gibt schon Pläne für Staffel 2. Da die Wertungen auch ziemlich gut sind, hab ich mich entschieden, mal reinzuschauen, und verfolge die Serie mittlerweile gespannt. Zwar finde ich das "Original" besser, aber die Qualität der Serie kann meiner Meinung nach gut an das Vorbild anschließen. Der einzige Punkt, der mich etwas stört, ist dieser:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    kein großer Spoiler, aber einer der Hauptakteuere, namentlich Felix Gallardo, Chef des mexikanischen Drogenschieberrings, ist nicht so furchterregend und skrupellos wie Escobar. Im Gegenteil, es passiert häufig, dass ihn andere mächtige Personen nicht respektieren, ihm ans Bein pissen und er dennoch häufig versucht, einen diplomatischen Weg zu finden. Ganz ohne Morde, Attentate und offene Gewalt, so wie das Escobar praktiziert hat. Er wirkt auf mich schlicht nicht größenwahnsinnig genug für die Rolle als Chef eines Drogenkartells. Auf der anderen Seite ist es mal erfrischend, einen Akteur zu haben, der kein Arschloch durch und durch ist. Probleme habe ich aber mit seiner Motivation. Er wird von Escobar selber gefragt, warum er vom Marihuana ins Koks-Geschäft einsteigen will, schließlich sei das deutlich gefährlicher als nur mit Gras zu handeln. Die Begründung ist, dass er in seinem Leben früher zu wenig Kontrolle hatte und das nun ändern will. Sprich: Er ist machtbesessen. Keine rationale Entscheidung meiner Meinung nach, denn er macht allein mit der Grasdealerei schon 30 Millionen pro Woche. Wozu das ganze Geld? Was will er mit 300 statt 30 Millionen pro Woche anstellen? Warum sich nicht damit zufrieden geben, dass man schon einer der mächtigsten und reichsten Männer im Land ist? Warum dieses Streben nach immer mehr, obwohl das (wie kurz nach dem Koksdeal geschehen) schon die Probleme anfangen?


    Abesehen davon mag ich die Serie. Neben Gallardo gefällt mir auch Daniel Penas aka Kikis Performance ziemlich gut. Ich mag den Schauspieler, kannte ihn bis dato aber eher aus humorigen Produktionen, wie zuletzt Ant-Man. Aber er kann ganz offensichtlich auch seriöse Rollen spielen.

    Ich werde die erste Staffel auf jeden Fall zuende schauen und kann sie Fans des Originals sehr empfehlen
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    Heinz-Fiction ist offline

  18. #18 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Sie wurde mittlerweile zu ihrem eigenen Subgenre, die Geschichte über den Aussenstehen, der, aus eigenem Antrieb oder nicht, ein kompliziertes Dickicht aus Intrigen und Verschwörungen in Los Angeles durchstreift. In diese illustre Gruppe aus Phillipp Marlowe, Larry "Doc" Sportello, Jeffrey "The Dude" Lebowski, Betty Elms und dem veschrobenen Ensemble Cast von Southland Tales reiht sich nun der nachnamenlose Sam (Andrew Garfield), Protagonist von D.R. Mitchells drittem Feature "Under The Silver Lake" ein. Mitchell ist nicht der erfahrenste Regisseur, hat aber mit mit dem Horrorfilm "It Follows" ein nicht von der Hand zu weisendes Talent bewiesen, das sich auch in Silver Lake ausdrückt. Seine früheren Filme deuteten bereits darauf hin, dass er unter der Oberfläche der amerikanischen Gesellschaft ein Geflecht aus sexuellen Ängsten, paranoiden Wahnvorstellungen und düsteren Fantasien sah, in Silver Lake sind es diese Dinge, aus denen die Oberfläche besteht. Under The Silver Lake ist ein paranoider Thriller über Kräfte jenseits unserer Vorstellung, die Frage ist, ist er ein guter paranoider Thriller über Kräfte jenseits unserer Vorstellung?

    Sam lebt in Los Angeles. Über seine Verhältnisse, wie es scheint, ihm droht der Rauswurf aus seinem Apartment aufgrund seiner überfälligen Miete. Ein Apartment, das sehr schön eingerichtet ist und daneben ein Auto, das sich jemand in seiner Situation nicht leisten sollte, sei erwähnt. Wie dem auch sei, eines Tages begegnet ihm in einer Wohnung neben ihm eine attraktive Blondine, die wenige Tage später spurlos verschwindet. Auf der Suche nach ihr verliert er sich immer mehr in den Geheimnissen von Los Angeles.
    Das alles würde euch stark an Inherent Vice erinnern, wenn ihr es gelesen (oder die, alles in allem nicht schlechte Filmadaption gesehen) hättet aber Mitchell ist kein Pynchon, all seiner Bemühungen zum Trotz. Die Faszination von Pynchon, so fern es möglich ist, den notorisch geheimnistuerischen Autor zu charakterisieren, sind kulturelle Wendepunkte. Die Welt von Under the Silver Lake ist eine auffällig stagnante, egal mit wie vielen Rätseln Mitchell sie auch füllen mag. Und er füllt sie mit einer ganzen Reihe von Rätseln.
    Eine Popband mit codierten Nachrichten in ihren Texten. Ein Serienmörder von Hunden. Eine nackte Assassinin mit einer Eulenmaske die vielleicht oder vielleicht auch nicht ein Fabelwesen sein mag, ein verschwundener Großkapitalist (Erneut, Inherent Vice lässt grüßen), manche dieser Handlungsstränge laufen zusammen, manche nicht, den größten Fehler macht der Film gegen Ende, wenn er eine seine Verschwörungen ein bisschen zu genau erklärt.
    All dieser, mit Sicherheit interessanten, Ansätzen zum Trotz tut sich der Film schwer, der "ja, und?" Frage standzuhalten. Was er zu sagen hat, wurde von anderen Filmen gesagt, was er zu zeigen hat, wurde von anderen Filmen gezeigt und für einen Film, der für sich beansprucht, ein Produkt seiner Zeit zu sein, das moderne Los Angeles bloßzulegen (Der altbekannte "Hollywood" Schriftzug eine konstante, ominöse Präsenz im Hintergrund), muss er sich eingestehen, dass es heute nicht viel mehr bloßzulegen gibt, als in den 70ern und 90ern. Die amerikanische Filmindustrie macht Frauen zu Objekten? Die Reichen Eliten schmieden finstere Pläne? Die Medien sind nicht so frei, wie sie sich darstellen? Hinter den schönsten Fassaden der Westküstenmetropole stecken die finstersten Geheimnisse? Was du nicht sagst, Dave.
    Wo die besseren Beispiele dieses Genres durch ihre Verschwörungen und Kabale größere soziale und kulturelle Ängste ihrer Zeit offenlegen, ist Under The Silver Lake die meiste Zeit über ein enttäuschend zahnloses Kalifornisches Kuriositätenkabinett, eine, sicher, schön inszenierte, Geisterbahnfahrt die all die altbekannten Schreckgespenster Hollywood's zur Schau stellt aber dabei nichts zu zeigen hat, das den Fahrgast wirklich erschrecken könnte. Hinter dem Diner mögen zwar noch die weiß nachgezeichneten Konturen einer alten Leiche, ein paar gebrauchte Heroinspritzen und einige lang vertrocknete Blutspritzer zu bewundern sein, der Mann mit dem geschwärzten Gesicht, die Kreatur, die den Hollywoodianern in ihren finstersten Träumen erscheint und deren bloßer Anblick sie in Ohnmacht versetzt, ist allerdings längst weitergezogen.
    Mache ich den Film schlechter, als er ist? Wahrscheinlich. Er schafft es nicht, zu überraschen aber er bekommt es meistens hin, zu unterhalten. Wie es sich für einen Film seines Genres gehört, trommelt er eine ganze Reihe exzentrischer Figuren, dargestellt von ebenso exzentrischen Charakterdarstellern, zusammen, die alle sehr unterhaltsam anzusehen sind. Sky Elobar als Comicbuchverkäufer? Grace van Patten als Performancekünstlerin? David Yow als Bettlerkönig? Sie alle sehen aus, als hätten sie ihren Spaß an der Sache, ein Spaß, der durchaus ansteckend ist. Mitchell hat auch keine Probleme damit, den Film audivisuell am Laufen zu halten, der Soundtrack ist gut, die Bilder sind gut und wie es sich für einen Thriller gehört, schafft er es, wenn es darauf ankommt ein tatsächliches Gefühl der Spannung aufzubauen.


    Under The Silver Lake ist atmosphärisch, er ist spannend, er ist (meistens) intelligent und er ist, grob gesagt, auch "gut". Aber er ist es in erster Linie deshalb, weil er sich an eine Formel hält, die andere Filme für ihn ausgelegt haben. Und bei einem Genre, das so spezifisch ist, wie dieses, ist es schwer, das zu rechtfertigen. Doc Sportello's Los Angeles war eines, in dem gerade die Nachwehen der Hippiezeit einsetzten, und das Bewusstsein, dass die friedliche Revolution keinen Erfolg hatte. Das Los Angeles des Dude's war eines, in dem diese Nachwehen langsam überwunden waren und etwas sehr viel nihilistischerem wichen. Southland Tale's damals alternative, Zukunft war die Geschichte der, ebenfalls erfolglosen, Rebellion gegen den protofaschistischen Kontrollwahn von George W. Bush's Amerika. Wogegen wird in Silver Lake rebelliert? Mit Sicherheit nicht gegen die Konventionen seines eigenen Genres. Er kann auch nicht von sich behaupten, in dem kulturellen Vakuum zu existieren, in dem Mulholland Drive seinen Platz fand, dieser bestehenden Erinnerung des alten Hollywood's. Under the Silver Lake ist das Los Angeles Mystery als begleitete Tour für Touristen. Nett, es sich mal anzusehen? Sicher. Aber das authentische Erlebnis ersetzt es nicht.
    Raider ist offline

  19. #19 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Neo-Link
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    Trainspotting 2

    Ja Trainspotting 2, wie lang haben Fans doch auf diesen Film gewartet.
    Und als bekannt war, dass er kommt und auch noch mit allen original Schauspielern, dacht ich das kann ja nur super werden.
    Leider hat der Film mich aber komplett enttäuscht, obwohl ich keine besonderen Erwartungen hatte.
    Trainspotting ist zurecht ein Kultfilm und einer meiner Lieblingsfilme, er ist mMn quasi ein Anti-Feel-Good-Film
    Habe ihn kurz vor der Ankündigung von Trainspotting 2 noch einmal angeschaut und der Film hat mich einfach umgehauen.
    Primär, weil er so eine starke 90er Nostalgie geweckt hat, aber auch durch seine genialen Szenen und seiner "in your face" direkten Art.

    Ich dachte mir vorm schauen noch wie cool wäre es, wenn es ein paar Referenzen zum ersten Film gäbe, nun ja, hab dann gemerkt gar nicht cool.
    t2 is voll von Referenzen zum ersten Film und ontop gibt es dann auch noch direkte Ausschnitte.
    Für mich war das zu viel, wenn ein Film sich so stark auf den Vorgänger stützt, dann ist er im Normallfall in meinen Augen kein eigenständiges Werk mehr.

    Plot/Story:
    Der Plot ist einfach eine 0815 Story und nach so einem Meisterwerk wie Trainspotting einfach Nichts. Zudem wiederholen sich ständig die Handlungen.
    kleiner Spoiler zum Film an sich:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Eine spannende Frage vor dem Film war natürlich wie haben sich die Charaktere entwickelt, wie haben sie sich verändert?
    Antwort, quasi gar nicht. Habe häufiger von anderen Leuten gelesen wie toll sie das fanden, und diese meinten auch das wäre die Kernaussage des Films.
    Also die Charaktere hätten es nicht geschafft sich zu ändern und hätten deswegen ihr Leben verschwendet, und der Film soll so ein "Mahnmal zum Wachrütteln" sein,
    und die Aussage haben, "Leute verschwendet euer Leben nicht! Ändert euch bevor ihr auch 20 Jahre in den Sand setzt".
    Ich weiß ja nicht, dass ist ja schon eine schöne und wichtige Message, aber mir kommt es eher so vor als würden sich die Leute den Film damit gutreden.


    Szenen:
    Leider verschenkt fast jede Szene ihr Potential, und ich dachte mir jedes mal, eine kleine Boyletypische künstlerische Änderung hätte da einiges rausgeholt.
    Ich konnte ab und zu lachen aber es war schon ein recht gezwungenes lachen und meist bezog sich das auch eher darauf, dass ich in dem Moment an den ersten Film denken musste.

    Musik:
    Während der Erste vollgepackt war mit großartigen Liedern, die einen irgendwie perfekt in den Bann des Filmes gezogen haben,
    gab es in t2 nur ein Lied das ich ok fand, der Rest war schwer zu ertragen bzw. auch nur aus dem Ersten.

    Naja, also was fand ich gut?
    -Wir sehen was aus unseren Charakteren geworden ist.
    -Ich sehen zumindest einen kleinen Ansatz einer Sozialkritik

    3,5/10 ohne den ersten würde ich dem Film wohl so 6/10 geben, aber wenn man sich erst diesen anschaut, spoilert und zerstört man sich mMn fast komplett den Ersten und das würde ich niemandem wünschen.

    Meine Hoffnung, ein Indieregisseur macht irgendwann einen würdigen geistigen Trainspotting Nachfolger.
    Neo-Link ist offline

  20. #20 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Achtung, die Wertung vergebe ich aus Sicht eines Trash-Fans, für "normale" Filmgucker dürfte die deutlich niedriger ausfallen!

    Bei The Return of the Living Dead oder, alternativ, die bescheuerte deutsche Übersetzung "Verdammt, die Zombies kommen" handelt es sich um eine trashige Horrorkomödie, die auf die damals sehr beliebten Untoten als Bedrohung setzt. Bei den Untoten im Film handelt es sich aber nicht um klassische Zombies, denn sie sind wesentlich zäher, da sie schlicht nie vollständig getötet werden können und auch organisches Material wie Knochen wieder zum Leben erwecken können. Also im Prinzip alles, was irgendwie mal lebendig war, und sei es nur ein Zehnagel. Außerdem sind sie in der Lage, mit Menschen zu sprechen, wenngleich sie darauf eher wenig Lust haben.

    Dass es sich hier um eine Horrorkomödie handelt, merkt man schon in den ersten Minuten, denn der Film nimmt sich häufig selbst nicht ernst und bedient sich ordentlich an Horrorfilmklischees. Ausgelöst wird die Zombieseuche etwa durch zwei Mitarbeiter eines medizinischen Versandhauses, Frank und Freddy. Frank erzählt Freddy, dass sich im Keller "projekte" vom US-Militär befinden. Obwohl Top Secret, zeigt Frank Freddy, um was es sich dabei handelt, um lässt natürlich das giftige Trioxin-Gas (übrigens entwickelt auf "Marihuanabasis") frei, welches Untote wiederbelebt. Die beiden atmen es ein und werden bewusstlos. So beginnt das große Chaos ...

    zunächst die Kritikpunkte. Das Budget des Films ist niedrig, das sieht man deutlich. Zombies sind im Prinzip nur blass und blutig geschminkte Menschen, "zersetztere" Körper sind Puppen, die heute eher komisch als gruselig wirken. Es gibt nicht übermäßig viel Splatter zu sehen. Zwar sterben so einige Personen, aber oftmals sieht man deren Tode nicht im Detail. Und wenn, dann wirkt das auch eher albern als eklig. Außerdem bedient sich der Film wie gesagt einiger Popkulturellen Elemente aus der Zeit. Man darf sich also auf Punks, Friedhöfe, Nacktheit (wie ist die Verbindung von Untoten und Pornografie jemals zustande gekommen??) und schlechte Rockmusik freuen. Viel mehr kann ich dem Film eigentlich nicht vorwerfen ...

    Auf der Haben-Seite stehen Schauspieler, die ihre Rollen im Rahmen des Trashkinos größtenteils überzeugend spielen. Ich empfand den Streifen als durchgängig spannend, mir wurde zu keiner Minute langweilig. Die weniger klassischen Untoten verleihen dem Film in der Masse von Zombie-Trash-Streifen eine gewisse Eigenständigkeit. Ehrlich gesagt kann gar nicht genau beschreiben, warum mir der Film spaß gemacht hat. Er ist einfach albern, schön trashig, kurzweilig und ziemlich kultig. Wer für Low-Budget-Produktionen aus den 80ern was übrig hat, dem kann ich The Return of the Living Dead nur empfehlen.

    7,5/10
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
    Heinz-Fiction ist offline

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