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03.10.2018 17:03
#44
Zitat von HerrFenrisWolf
Das ist was ich als Worst Case bezeichnet habe. Im GS-Artikel stand etwas davon, dass Sapkowskis Seite teilweise die Position bezieht, dass sich die Lizenz nur auf ein Spiel erstreckt und nicht die Fortsetzungen. Wenn Musiklizenzen bei Spielen auslaufen, werden die Songs ja häufig entfernt oder Spiele verschwinden teilweise dauerhaft beim Verlust anderer Lizenzen.
Da es Sapkowski aber nur ums Geld geht, wie er ja bereits zuvor desöfteren gesagt hat, würde er sich schon irgendwie mit CD Projekt einigen. Und CD Projekt mit ihm, denn auf Witcher 3 können die nicht verzichten, immernoch nicht. Das Spiel macht immernoch Geld.
Zitat von Matteo
Das find ich ja sehr gut. Hatte mich schon gefragt, ob es sowas nicht auch in Deutschland geben sollte. Scheint also durchaus gängig zu sein, solche Gesetze.
Und ich finde sie auch sinnvoll. Jetzt nicht unbedingt für halbwegs erfahrene und zu dem Zeitpunkt schon recht erfolgreiche Autoren wie Sapkowski, sondern vor allem für Newcomer (Autoren, Musiker, etc.), die von den Rechteverwertern und Verlagen ja gerne mal über den Tisch gezogen werden.
Zitat von Progrinator
In Deutschland hätte ich dir bei den Punkt zu gestimmt.
Siehe den eben von Matteo zitierten Post. In Deutschland scheint so eine Klage ebenfalls möglich.
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04.10.2018 09:27
#45
Über den Tisch gezogen ist relativ.
Vertrag ist Vertrag in meinen Augen. Man kann nicht mal sagen, dass hier bewusst oder unbewusst getäuscht wird.
Wenn etwas ein Erfolg wird, was niemand vorhersagen kann, sollen auf einmal die Regeln geändert werden. Wie ist es dann, wenn es ein Flop wird, was der Regelfall ist, sollen dann auch die Verträge geändert werden? Firma X stellt fest, dass viel zu viel Geld verausgabt wurde und verlangt ein Teil vom Künstler oder wem auch immer zurück?
The Witcher wurde ein Erfolg, ein sehr großer sogar. Und sicher, dass Universum, die Geschichte lieferte der Autor. Das heißt aber gar nichts. Das es so angenommen wurde, lag vor allem an der Umsetzung.
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04.10.2018 09:32
#46
Ganz unverständlich war Sapkowskis Verzicht auf eine Gewinnbeteiligung gegenüber einer, wie ich annehme, höheren Summe ohne Beteiligung, damals auch nicht. Der Mann hatte schon Erfahrungen mit der Verwertung seines geistigen Eigentums gemacht, sei es durch die Serie, den aus der Serie zusammengeschnittenen Film, Comics, Pen & Paper und einem Videospiel.
CDProject war nicht die erste Firma die ein Spiel aus Geralt von Rivas Abenteuern machen wollte. Bereits 1997 versuchte sich Metropolis Software an einem solchen Projekt (2008 wurden sie von CDProject gekauft), welches aber in der Production Hell landete. Man könnte also durchaus sagen Sapkowski war in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind.
Das ist allerdings eher ein Funfact, den ich euch unterbreiten möchte. Was meine Ansichten zu dem Fall angeht, so habe ich diese ja schon geschildert.
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04.10.2018 09:37
#47
Zitat von HerrFenrisWolf
Ganz unverständlich war Sapkowskis Verzicht auf eine Gewinnbeteiligung gegenüber einer, wie ich annehme, höheren Summe ohne Beteiligung, damals auch nicht. Der Mann hatte schon Erfahrungen mit der Verwertung seines geistigen Eigentums gemacht, sei es durch die Serie, den aus der Serie zusammengeschnittenen Film, Comics, Pen & Paper und einem Videospiel.
CDProject war nicht die erste Firma die ein Spiel aus Geralt von Rivas Abenteuern machen wollte. Bereits 1997 versuchte sich Metropolis Software an einem solchen Projekt (2008 wurden sie von CDProject gekauft), welches aber in der Production Hell landete. Man könnte also durchaus sagen Sapkowski war in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind.
Das ist allerdings eher ein Funfact, den ich euch unterbreiten möchte. Was meine Ansichten zu dem Fall angeht, so habe ich diese ja schon geschildert.
Finde auch, dass seine damalige Entscheidung nicht unsinnig war. Wann hat CD Projekt die Lizenz ergattert? 2001? 2002?
Da sah damals die Videospiellandschaft gewaltig anders aus. Besonders in Polen.
Hits wie Gothic aus Deutschland/Europa, waren eine Seltenheit.
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04.10.2018 10:28
#54
Zitat von HerrFenrisWolf
Worin liegt die Dummheit nicht die Zukunft vorhersehen zu können? Dumm wäre doch nur gewesen, wenn der Autor gewusst hätte, was für ein Erfolg es wird und sich dennoch gegen eine Beteiligung entschieden hätte.
Man kann die Zukunft in den meisten Fällen nicht voraussehen. Deshalb muss man abwägen. Er hat es getan und sich dafür entschieden, keine Gewinnbeteiligung zu nehmen.
Auch die Entwickler konnten nicht voraussehen, dass ihr Projekt ein so großer Erfolg wurde. Es gibt etliche wirklich gute Spiele, die wirtschaftlich ein Flop wurden und heute eher ein Perle-Dasein genießen.
Es gibt etliche Sachen, die billig verkauft wurden und der Käufer ein glückliches Händchen in Verbindung mit einer besseren Voraussicht zeigten. Aber es lief mindestens genauso oft auch umgekehrt. Der Käufer hat nachträglich etwas viel zu teuer erkauft, weil die Sicht auf die Zukunft viel zu optimistisch war.
Wenn man vorher ganz sicher sein kann, dass etwas ein Erfolg wird, ok. Dann aber muss man eventuell eher von Täuschung des Verkäufers durch den Käufer reden.
Aber so hört sich das nur nach billigen Abgreifen an.
Wobei, wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, geht es wohl eher darum, dass die Rechte, die er verkauft hat, stark eingrenzt waren und jetzt nur Vergütung haben will für das, was über die verkauften Rechte hinaus geht. Das ist ja dann schon ein anderer Fall.
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04.10.2018 10:45
#57
Lehrling
Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig anmaßend, zu behaupten, Sapkowski wäre der Urheber der Spiele und ohne ihn würden sie gar nicht existieren.
Ja, Sapkowski mag die Welt und die Charaktere geschaffen haben. Aber die Geschichte, die von den Spielen erzählt wird, haben andere geschrieben. Diese Autoren mögen die Bücher aufgegriffen und als Grundlage verwendet haben, aber die Spiele sind keine Nacherzählung von Sapkowskis Werk, sondern eigenständige Geschichten.
Jemand, der eine Geschichte in einem bestehenden Universum ansiedelt, ist doch trotzdem der Urheber dieser Geschichte. Oder würdet ihr zu jemandem, der zum Beispiel eine Geschichte auf Khorinis spielen lässt, sagen, dass der Urheber dieser Geschichte Piranha Bytes ist?
Die Autoren, die für CD Project an den Witcher-Spielen gearbeitet haben, hatten die Erlaubnis, Sapkowskis Welt zu verwenden. Er (bzw. vermutlich eher sein Verlag oder seine Agentur) hat fremden Autoren erlaubt, das Witcher-Universum für eigene Geschichten und kommerzielle Produkte zu verwenden. Jetzt zu behaupten, er sei der Urheber, nur weil er eine klassische Fantasy-Welt zur Verfügung gestellt hat, ist lächerlich.
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04.10.2018 13:08
#60
Gab doch schon genug Fälle in der Vergangenheit, die genauso waren. Sei es bei Filmen, Songs oder gar einfachen Symbolen wie beim Fall von Nike.
Da wurden auch Verträge ausgehandelt, bei denen der eigentliche Schöpfer einen Betrag auf die Hand bekommen hat, aber keinen prozentualen Anteil am späteren Gewinn.
Und wenn man etwas ausgehandelt und vertraglich festgehalten hat, dann muss man sich auch daran halten. Er hat damals das Geld bekommen, das er ausgehandelt hatte, und fertig.
Wenn Polen jetzt ein Gesetz hat, um die Urheber hinter einem Werk nochmal am Gewinn zu beteiligen, wenn er wirklich bedeutend größer ausfällt, als anfangs abzuschätzen war (was hier wohl auch der Fall ist), dann ist das vielleicht nicht mal ein schlechtes Konzept. (wäre eine Debatte für sich)
Fakt ist jedenfalls, dass es dieses Gesetz dort momentan gibt, und das weiß auch CDPR. Warum kommt er also direkt mit Anwälten, Klagen etc. und macht sich selbst so unsympathisch, als das ganze auf eine vernünftige Weise zu klären
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