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02.10.2018 22:28
#22
Zitat von Seelenschnitte
14 Millionen scheinen mir doch ein wenig zu viel zu sein. Ich meine, wofür meint er denn, so viel Geld zu brauchen?
Geld kann man immer gebrauchen. Ich kann dir sagen wieso ich 100 Mio Euro bräuchte.
Zitat von Lord Rhapthorne
Geldgeiler Depp, hat wohl nicht gedacht das die Games erfolgreicher sind als seine Bücher und kommt jetzt nicht drauf klar.
Ja und, wenn ich das hier richtig verstanden habe, sind die Gesetze in Polen anders und er kann im nachhinein noch was abstauben.
Zitat von Lord Kaktus
Gerechtfertigt.
Ja leider. Wirklich verdient hat er es aber nicht.
Zitat von HerrFenrisWolf
Der Artikel erwähnt das polnische Urheberrecht und eine Klausel die eine Gewinnbeteiligung in Aussicht stellt, wenn eine krasse Diskrepanz zwischen ursprünglicher Vergütung und dem eingefahrenen Gewinn zum tragen kommen. Von daher sehe ich Sapkowskis Forderungen jetzt nicht völlig unbegründet. Der Mann mag deswegen nicht sympathischer werden, aber wenn ich mich als jemand, der selbst schreibt, hin und wieder in seine Situation versetze, finde ich manche seiner Ansichten durchaus nachvollziehbar.
Die Kohle die er laut Gamestar für die Lizenz bekommen hat, ist ja im Vergleich wirklich fast ein Fliegenschiss, auch wenn er den Betrag selbst so verhandelt und damals auf eine Gewinnbeteiligung bewusst verzichtet hatte, weil er dachte "das wird eh nix".
Wären die Figuren und die Welt auf der die Spiele basieren auf meinem Mist gewachsen und ich hätte permanent im Kopf wieviel Asche andere mit meinen Figuren und einer Storyline für die ich die Grundlagen gelegt habe (The Witcher 3), machen, würde ich genauso Möglichkeiten prüfen, nochmal was von dem Kuchen zu bekommen und sei es nur für meinen Seelenfrieden.
Wie er das jetzt zu tun scheint, hat natürlich einen gewissen Beigeschmack. Aber ja, der Mann war nie der größte Sympathieträger. Der einzige Gedanke der mich dabei noch beschäftigt, sollte Sapkowski gewinnen und die Lizenz vollständig zurückerhalten, würde das dann den Zugang zu Witcher 3 und den DLCs verbauen?
Ja ich würde es sicherlich auch, würde aber nicht stark drauf verharren.
Zitat von Turambars
Warum macht man überhaupt noch Verträge wenn man sich eh nicht dran halten will?
Er hat auf eine Gewinn Beteiligung bewusst verzichtet, da man nicht weiß wie der Gewinn aus fallen wird ist es sinnvoll eine Gewinn Beteiligung anzustreben von 10% selbst wenn nur 1000 Spiele verkauft werden wären es immer hin 6000 Euro.
Einer seits ist Gewinn kleiner als der Umsatz und anderer Seits, sind glaube die PC Preise geringer. Dazu kommt noch, das CP die Dinger nicht selber an die Kunden bringt, sondern teilweise an Händler oder Zwischenhändler weiter verkauft. Da fällt sicherlich auch ein gutes Stück weg. Dann noch die Azüge in hinsicht auf Steuer, Mitarbeiter Kosten und co und aus 6000 Euro wird viel weniger, was dann den Gewinn darstellt.
Zitat von Turambars
Mh stimmt Umsatz ist nicht gleich gewinn, Produktions Marketing kosten müssen noch rausgerechnet werden kann man von einem Gewinn von 20 Euro pro Spiel ausgehen?
Oder ist es immer noch zu hoch?
Schwierig zu sagen. Das hängt davon ab. Wie viele Mitarbeiter haben die, wie werden diese Bezahlt, wohin haben die, das Produkt verkauft (Zwischenhändler, Händler oder Käufer). Je nach dem sind halt die Verkaufspreise anders. Ein Zwischenhändler der das noch mal weiterverkaufen will, an jemanden, der das auch noch mal weiter verkauft, wird pro Exemplar weniger Zahlen aber dafür auch eine Stange nehmen. Dann kommt die Umsatzsteuer auch drauf, sowie Marketing und x andere Sachen (Standort Kosten, Strom, möglicherweise Lizenzen ...).
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02.10.2018 23:14
#26
Sapkowski war nie der sympathischste Mensch, er hat beim Vertragsschluss einen Fehler gemacht, CD Projekt Red wird das als Aktiengesellschaft hart treffen, aber... ich sehe das Problem nicht, das hier manche haben?
Artikel 44 des polnischen Urheberrechts sagt, dass man bei einer sehr großen Diskrepanz zwischen den Profiten eine Erhöhung der Gewinnbeteiligung beantragen kann. Sapkowksi hat die Lizenz damals für 8000€ verkauft, während CD Projekt Red allein mit TW3 250 Millionen Umsatz gemacht hat. Das ist mehr als das 30.000-fache, während im Schreiben des Anwalts sogar noch großzügig von "mehr als dem Doppelten" die Rede ist. Der GameStar-Artikel verlinkt übrigens eine englische Übersetzung des kompletten Schreibens. Laut diesem ist in Polen wohl eine Gewinnbeteiligung von 5-15% üblich und gefordert werden nur "mindestens 6%".
Würde hier das Deutsche Gesetz greifen, würde ich die Forderung wohl ebenfalls belächeln. Aber Sapkowski steht hier definitiv im Recht und ist dabei sogar noch recht großzügig. Mag ja sein, dass die Spiele bereits gutes Marketing für seine Bücher waren, aber hätte ich als Autor die Chance, mehrere Millionen rauszuschlagen, würde ich diese ebenfalls wahrnehmen.
Vorallem verstehe ich die Aussagen hier nicht, dass Sapkowski das Geld nicht verdient hätte - womit verdient er sich denn bitte seinen Ruhestand, wenn nicht durch ein Werk, das Millionen von Spielern überhaupt erst eines der besten Spiele der letzten Jahre ermöglicht hat? Ich finde es heftig, wie viele Leute hier (sowie unter dem GameStar-Artikel) die Spiele lobpreisen, aber mit so viel Hass über den Menschen reden, ohne den es diese nie gegeben hätte - nur weil er Gebrauch von seinen Rechten macht.
~ That is not dead which can eternal lie
~ And with strange aeons even death may die
We shall swim out to that brooding reef in the sea and dive down through black abysses to Cyclopean and many-columned Y'ha-nthlei,
and in that lair of the Deep Ones we shall dwell amidst wonder and glory for ever.
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03.10.2018 11:01
#32
Die Summe ist vielleicht überzogen. Man könnte sich denken: eine Million wäre ja vielleicht auch in Ordnung? Aber 8000 Euro ist wirklich ein Witz … zumindest wenn man bedenkt wie viel Arbeit er in seine Bücher fließen ließ.
Das Vertrackte: wenn ein Autor gleich im Vertrag auf mehr Geld pocht stehen die Chancen gut, dass die andere Partei sich von ihm abwendet und sich lieber ein anderer Projekt sucht, wo der Autor nicht so "frech" nach mehr Geld fragt und sich mit dem Mindestmaß begnügt. Wirkliche Forderungen können sich nur sehr angesehene Autoren leisten, auf deren "Marke" man wirklich angewiesen ist. In diesem Fall hängt es in der Schwebe. CD Projekt könnte auch einfach kein weiteres Witcher Spiel erstellen lassen.
Und Autoren können nicht immer nur eine Sache, diese Aussage ist einfach dermaßen pauschal ... unglaublich...
Gibt einige Autoren, die ihre Bücher selbst illustrieren, oder Brettspiele dazu erfinden. Tolkien konnte zum Beispiel auch Gedichte und Lieder verfassen, das ist zwar indirekt auch schreiben, aber noch mal eine ganz andere Sparte. Autoren sind oft kreativ und können deswegen auch in anderen kreativen Bereichen gut sein. Das heißt aber nicht, dass sich damit gut Geld verdienen lässt. Wenn ich zum KFZ Mechaniker gehe, dann kosten sechs stunden Arbeit schon mal mehrere hundert Euro. Bei einer Zeichnung für die jemand sechs Stunden arbeit investiert hat, kriegt derjenige meist gar kein Geld zu sehen, ähnlich beim Buchschreiben. 200 Stunden für ein Buch, wenn das mal reicht und wenns tatsächlich im Verlag erscheint, darf der Autor vielleicht höchstens mit einem Euro pro verkauften Buch rechnen. Dessen muss sich jeder klar sein, der einen kreativen Beruf ergreifen will. Es ist erstaunlich wenig wert. Glück hat, wer eine Firma findet, bei der er seine Talente gut verkaufen kann. Airbrush wird vergleichsweise gut bezahlt, gerade wenn es um die Veredelung von Fahrzeugen geht.
Von da … die Forderung des Autors erscheint mir ein bisschen überzogen, ABER er sollte auf jeden Fall wirklich einen angemessen Stück vom Kuchen haben. Die Entwickler natürlich auch, aber im Management sitzen bestimmt einige, die nicht annähernd so viel Arbeit geleistet haben und mehr bekommen. So gesehen sind selbst die 14 Millionen gerechtfertigt.
Ich bin regelrecht erschrocken wie viel Hass hier gegen ihn mitschwingt. Zu seinem Verhalten als Mensch kann man stehen wie man will. Wichtig sind doch die Inhalte seiner Arbeit und mir zumindest gefällt was ich da bekomme.
Vielleicht haben hier einige keinen großen Bezug zur Literatur? Dann will ich es mal so sagen: Nur weil die Mitglieder einer Band hin und wieder Drogen nehmen oder sich daneben benehmen heißt das nicht, dass mir DESWEGEN ihre Musik nicht gefällt. Das kommt ganz allein auf die Musik an.
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03.10.2018 11:42
#36
Ich finde es insofern dreist, dass er selbst gesagt hat, dass er eine damals angebotene Gewinnbeteiligung abgelehnt hat, weil er dachte, dass das Spiel eh keine Chance auf Erfolg hätte. Und jetzt kommt er auf einmal an. Es war ihm alles vollkommen egal, aber jetzt, wo die Spiele seine Bücher überflügelt haben, will er doch etwas haben.
Ich verstehe seinen Ärger und seine Enttäuschung darüber, dass einige "Fans" tatsächlich glauben, die Spiele wären zuerst dagewesen. (Wie kann man sich eigentlich als Fan der Reihe bezeichnen, wenn man nicht einmal das weiß?) Ich verstehe auch, dass er gern mehr Geld haben möchte, würde ich an seiner Stelle ja auch. Aber jetzt auf einmal fällt ihm ein, dass sie ja eigentlich nur ein Spiel hätten machen dürfen. Jetzt. Jahre nach dem Erscheinen des letzten Addons zum dritten(!) Teil. Na klar. Meiner Meinung nach hätte er das schon bei der Ankündigung von Teil 2 feststellen müssen, um damit bei mir noch durchzukommen. Ich hoffe, die Richter sehen das ähnlich. Andere Autoren haben ja auch mehr Vertrauen in den Wert ihrer Welten und Charaktere und kümmern sich wesentlich besser darum. Hätte er ja auch machen können, wenn er seinen Geralt so sehr liebt.
Normalerweise stelle ich mich ja eher auf die Seite der Autoren, aber irgendwie kann ich ihn einfach nicht ausstehen. Auch wenn er da wirklich eine interessante Welt geschaffen hat.
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03.10.2018 13:43
#40
Ich weiß nicht, ob ihn das jetzt unbedingt sympathischer macht, aber ich kann es zumindest nachvollziehen. Wenn ich ein Universum erschaffen hätte und man hätte mir für die unlimitierte Nutzung eine vergleichsweise kleine Summe Geld gegeben, wäre ich wohl auch ziemlich pissed, wenn diese Firma dann plötzlich anfängt damit zig Millionen zu verdienen auf Basis dieser Sache, die ich erschaffen habe.
Von daher kann ich verstehen, wenn er die Gesetze soweit nutzt, dass er doch noch in irgendeiner Weise von den massiven Gewinnen profitiert, die damals wohl weder für ihn, noch für CD Project absehbar waren. Natürlich wäre es von Anfang an klüger gewesen, eine Gewinnbeteiligung für alle Produkte auf Basis der Lizenz auszuhandeln, aber leider handelt man halt nicht immer klug, vor allem, wenn es um Dinge geht, von denen man keine Ahnung hat (wie in seinem Fall halt Computerspiele).
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