ENTSTEHUNGSMYTHOS MYRTANAS UND DER WIDERSTAND AUF DEM ARCHIPEL

Vor sehr langer Zeit brach der junge Rhobar auf. Er befand sich damals auf einer Mission. Der Auftrag seines Königs – Es war ehrenwerte Iotar I. von Lakonia – lautete, in ein bis dahin, noch unerschlossenes Land vorzustoßen. Das zerfallende Königreich Iotars, kämpfte damit, dass es einfach keine Rohstoffe und auch zunehmend immer weniger Nahrung für die Menschen gab. Über Jahrtausende hatte das Volk Rhobars dieses Land besiedelt und seine natürlichen Kapazitäten bis zum Limit ausgeschöpft. Nun war fast nichts mehr da. Die Flüsse und Seen waren leergefischt. Die Wälder kahl gerodet und das meiste Wild war erlegt worden. Eines Tages kam die Nachricht eines Fernhändlers der über das große Meer fuhr und dabei das Neue Land (Myrtana in der Sprache der Lakonier „Mittelerde“) entdeckt hatte. Dort, so habe er berichtet, sollte es alles im Überfluss geben haben. Der König war sehr erfreut über diese Botschaft und entsandte sofort seine besten Soldaten, um zu sehen, ob es der Wahrheit entsprach, was der Händler ihm erzählt hatte.Schon wenige Wochen später hat Rhobar, ein Ritter, im Dienste der königlichen Armee, das Festland von Mittelland erreicht. Er war dort mit einer ganzen Schar an Soldaten & Forschern gelandet. Sie waren erst ein paar Tage in dem Gebiet und staunten bereits über die Pracht dieser Ländereien. Nachdem sie nun gut eine Woche durch das Land gezogen waren, beschloss der junge Rhobar - entgegen des Befehls seines Königs, die Expedition nicht zu einem Ende zu bringen und auch nicht mehr zurückzukehren nach Lakonia. Als Hauptmann, konnte er seinen Männern Befehle erteilen, solange sie nicht direkt unter königlichem Kommando standen, was zu dem Zeitpunkt nicht der Fall gewesen war. Er gab seinen Männern die Anweisung, in das damals ebenfalls noch unbekannte Land im Süden Myrtanas - namens Varant, vorzurücken. Um Varant ragten sich viele Mythen. Es sei einst das Land des alten Volkes gewesen. Einer Kultur, die laut der alten Sagen, für die Gründung des Adanos- und Innoskultes verantwortlich war. Innos war der Gott von Rhobars Volk. Die Geschichte Innos´ ging auf den uralten Götterzwist zwischen dem Gott des Lichtes - Innos und dem Gott der Finsternis - Beliar zurück. Zwischen diesem Streit lag der mächtige Titan Adanos, welcher wiederum ein Produkt der Naturgottheit Gaja war, die ihn erschuf, um den Streit zwischen Beliar und Innos zu schlichten. Rhobar kannte die alten Mythen gut und war sich deshalb im Klaren darüber, dass er vermutlich nicht den Zorn seines Königs fürchten müsste, wenn dieser herausfände, dass er nach Varant aufgebrochen war. Denn falls es ihm gelingen könnte die Artefakte des alten Volkes aus Varant zu bergen, dann würde das Reichtum und Macht auf Ewigkeit bedeuten. Doch das allein, reichte Rhobar nicht aus. Er hatte früher mal in einem alten Folianten gelesen, dass es ein mächtiges Artefakt gab, dass dem Träger übermenschliche Macht verliehen haben soll. Es war das sagenumwobene Zepter von Varant. Nach einer Reihe von weiteren Abenteuern in der riesigen Wüste, konnte Rhobar mit seinen Männern schließlich das Zepter ausfindig machen. Als er wieder in der Heimat ankam war sein König bereits an Altersschwäche verstorben. Rhobar wurde nun zu „Rhobar I. von Myrtana“ und somit zum neuen Herrscher, über das kürzlich - auf dem neu entdeckten Festland - gegründete Reich.
Einige Jahre nachdem Rhobar I. erfolgreich das Zepter von Varant erbeutet hatte, brach der große Orkkrieg (1.Orkkrieg) im Norden seines Reiches aus. Angetrieben von der Suche nach neuem Siedlungsraum stürmten ganze Scharen von Orks, aus den nördlichen Bergen, in den Süden. Es war der erste Krieg den die Menschen, mit den für sie noch unbekannten Wesen, geführt hatten. Die Entscheidungsschlacht gegen die Orkarmeen, fand - laut alter Überlieferungen - nahe des großen Gletschersees in Nordmar statt. Rhobar I. führte das Zepter während der Schlacht mit sich und besiegte mit seinen tapferen Kriegern schließlich die Orks. Bis heute ist die Schlacht am Nordmarer Gletschersee nur als mündliche Überlieferung bekannt und niemand weiß so recht, ob sie vielleicht nichts weiter als nur ein uralter Mythos ist.

Viele Jahrzehnte später übernahm Rhobar II., der Sohn des alten Rhobar I., schließlich die Macht im Königreich Myrtana. Während seiner Herrschaft gelang es ihm den Einflussbereich des Reiches um einiges zu erweitern. Neben der Errichtung der Festung Trelis, am Pass nach Varant, ließ Rhobar II. mehrere Schiffsexpeditionen aussenden, die neben dem bekannten Festland von Myrtana nach neuen Gebieten zur Besiedlung suchen sollten. Man entdeckte kurz darauf den Archipel rund um die Insel Austri, die man rasch besiedelte und bewirtschaftete. Darüber hinaus stieß man während der Fahrten in das neugewonnene Eiland auch auf die Insel Khorinis, welche bis vor kurzem noch als wichtiger Stützpunkt und Erzabbaugebiet (Minental) der königlichen Armee fungiert hatte. Das ehemals unbekannte Varant, beziehungsweise die große Wüste, aus der es hauptsächlich besteht, bewohnten alte Nomadenstämme. Rhobar II. arbeitete eng mit ihnen zusammen und versorgte die Nomaden mit Gold und Schmuck aus Myrtana (besonders aus der Stadt Geldern), während sie ihm dafür seltene Felle von Wüstenraubtieren oder alte Artefakte, aus den verlassenen Tempelruinen des alten Volkes, lieferten. Als der zweite Orkkrieg ausbrach verschlechterten sich die Beziehungen zu den Nomaden, da diese nun von den Assassinen, einem ebenfalls in der Wüste Varants lebenden Volk, überfallen und bekämpft wurden. Rhobar II. war so sehr damit beschäftigt die Erzminen von Khorinis zu sichern, dass er den Nomaden keine militärische Unterstützung schicken konnte. Außerdem kam es nach mehreren Wochen des Ausnahmezustands in Myrtana und bedingt durch die Leiden, der hungernden und kriegsmüden, Landbevölkerung zu einer Reihe von Revolten und sonstiger Ausschreitungen. Teile der Bauern erhoben sich gegen den König, andere blieben ihm treu. Jedoch war die Mehrheit gegen ihn, was unter anderem dazu führte, dass wohlhabende Großbauern sich nun eigene Söldnerheere anheuerten und sie gegen die königlichen Milizen in den Kampf schickten. Nun herrschte Bürgerkrieg! Unter dem Druck der antiroyalistischen Stimmung und den ständigen Orkangriffen auf die Städte & Burgen des Reiches, brach die Befehlshoheit des Königs mehr und mehr zusammen. Nach einer letzten Entscheidungsschlacht innerhalb der Festungsmauern seiner eigenen Burg von Vengard (der damaligen Hauptstadt des Reiches), fiel Rhobar II. im Kampf an der Seite seiner Garde. Einige kritische Stimmen munkeln noch heute, dass der Tod des Königs, durch einen prominenten Ex-General (Lee) seiner eigenen Armee verschuldet worden war. Dieser soll anscheinend mit den Orks im Bunde gewesen sein. Beweise dafür gibt es - bis heute - allerdings keine...

Im Reich wurden die Kräfte auf diese Weise neu verteilt. Die Orks unter der Führung Kans“des Großen“, richteten eine neue Regierung ein, bei der die Menschen, eine eigenes Gremium erhielten, das sie nun (eingeschränkt) in politischen Fragen vertrat. Außerdem wurde von Kan bald darauf ein Friedensvertrag, mit den, noch zahlreich vorhandenen königstreuen Rebellen, unterzeichnet. Es bleibt jedoch immer noch ein Gebiet bestehen, dass vollkommen außerhalb der Reichweite, der orkischen Kriegsmaschinerie zu liegen scheint. Der weit vom myrtanischen Festland entfernte Archipel, rund um die Insel Austri, konnte bisher noch nicht von den Orks erobert werden. Dort leben bis heute, sehr viele Menschen, die immer noch an den Idealen des untergegangenen Königreichs festhalten und sich dazu bekennen die "letzte Bastion der des freien Myrtana zu sein". Es ist unklar, ob es je zu einem orkischen Angriff auf Austri kommen wird, da die Orks keine große Flotte besitzen, während im Hafen von Austri noch immer einige gut ausgerüstete Schlachtschiffe, aus der Zeit des Krieges, vor Anker liegen. Darüber hinaus ist die örtliche Garnison ziemlich groß, da der Archipel, Teilen von Rhobars Streitkräften als Stützpunkt gedient hatte und viele der Soldaten dort blieben, nachdem die Königstadt gefallen war. Dem obersten Paladin von Austri, Lord Patrick, unterstehen neben Rittern & Milizen auch einige Hundertschaften an Hilfstruppen aus dem Umland. Mit dieser Truppenstärke ließe sich vermutlich auch eine orkische Landstreitmacht für eine Weile in Schach halten. Die Mauern der Hauptstadt Austris´ (Port D´Austri) sind noch höher und dicker als die des alten Khorinis. Bei einer Belagerung würden die Orks definitiv hohe Verluste riskieren. Nichts desto trotz herrschen sehr strenge Regeln auf der Insel. Stadtbewohnern beispielsweise ist es nicht gestattet die Mauern der Stadt zu verlassen. Die Versorgung mit Gütern aus der Landwirtschaft wird über Boten abgewickelt die alle paar Wochen mit großen Karren in die Stadt ziehen um die Menschen dort mit den nötigen Nahrungsmitteln zu versorgen. Diese Boten widerum, erhalten dabei Gold von der Stadtverwaltung, das es ihnen ermöglicht bestimmte Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände oder sonstige Waren zu erwerben, die nur in der Stadt hergestellt werden können. Bei ihrer Rückkehr zu den Bauern brachten sie diese Güter dann schließlich aufs Land. Grundsätzlich ein sehr stabiler Kreislauf.
In letzter Zeit häufen sich auf Austri allerdings vermehrt Gerüchte über Spionage, die möglicherweise von Gesandten der Orks (Menschen aus dem unterworfenen Myrtana im Dienste orkischer Heerführer) betrieben wird. Als Oberbefehlshaber der Insel, ist Paladin Patrick nun mit der Aufgabe betraut worden den Gerüchten auf den Grund zu gehen.


Hintergrund: Die Idee kam mir als ich versuchte eine zusammenhängende Story für die Geschehnisse in G1, G2 & G3 (und Einflüssen aus der Mod "Orkkrieg") zu erfinden.
P.S. Gelegentlich schaue ich hier rein um Teile des Textes zu ergänzen/überarbeiten um die Story noch etwas interessanter zu gestalten. (also quasi "work in progress"...)
P.P.S. Viel Vergnügen beim Lesen!! :-)