[Kai87]

Hallo, ich habe mich nun in dem Forum angemeldet da bei mir einige Fragen während des gameplay entstanden sind.
Ich habe schon gesehen das man auch schon allein durch einige Themen die Fragen von selbst beantworten wie z.b. mit dem Kartenspiel gwint.

Also ich muss zugeben das mein erstes The Witcher Teil 3 ist den ich spiele. Mit den Vorgängern habe ich keine Erfahrungen gemacht. Mit Sicherheit werden in den nächsten Tagen und Wochen noch einige Fragen von meiner Seite entstehen die ich dann in diesen Thread äußern werde.

Habe mir das Spiel letzte Woche erworben und schon 30 Std. Spielzeit. ESmacht mir Spass, die Story ist echt gut und es gibt viel zu entdecken.
Habe mich auch schon viel um die nebensächlichen Dinge gekümmert, in der Story habe bin ich jetzt an der Stelle, in der der Baron sich erhängt hat.

Und nun zu meiner ersten Sache, ich muss wirklich sagen es hat mich echt ein wenig enttäuscht wie ich den Verlauf "gesteuert" habe. Ich habe das Waldmonster befreit, es sollte die Weisen retten. Hat es das getan? Ich denke ja da Hansi sagte Anna habe Ärger bekommen. Nun konnte ich den Fluch zwar aufheben doch Anna starb und der Baron hat sich ermordet.
Ich muss ehrlich sagen als ich dies heute so gespielt hatte, war ich schon enttäuscht. Ich mochte den Baron irgendwie, er tat mir Leid, da es Ihm Leid wie er in der Vergangenheit mit der Anna und der Tochter umging. Ich hoffte darauf das es ein Happy end gegeben hätte und ich immer mal zum Baron gehen könnte zum "Besuch".

Naja schade ändern kann ich dies ja nun nicht mehr... Doch wie kann man solche unwilligen Storyrichtungen verhindern?
Wie macht Ihr es so?
Und wie habt Ihr das man dem Baron entwickelt, was wären die Alternativen das würde ich gerne wissen.

[Ruhigsteller]

Bei The Witcher ist es ein Merkmal der Welt, dass es keine richtigen Happy ends gibt.
Es ist nichts schwarz oder weiß, die Grenzen zwischen gut und schlecht verschwimmen.

Das andere Ende der Quest:

Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

Die kinder werden nicht gerettet und die gefolterte und verwirrte Anna
überlebt, ist jedpch psychisch sehr angeschlagen und nicht mehr zurechnungsfähig.
Der Baron macht sich dann auf die suche nach einem Mann, der sie heilen kann und verlässt das Land.
Du siehst ihn nicht wieder!

[Schuhbandli]

Das was Ruhigsteller sagt! So siehts aus. Und es ist einfach nur geil Dude. Wenn du in Velen rumgelaufen bist, ist dir wahrscheinlich das melancholische Artdesign aufgefallen. Der Buckelsumpf, die von herbstlichem Sonnenlicht bestrahlten Holzhütten der Waisenkinder und die allgemein slawisch angehauchte Architektur. Es ist alles einfach so stimmig schön, aber eben melancholisch aufreizend. Und irgendwie passt es dann auch, wenn es keine typischen Heldenenden - im Sinne von: ich rette alle - gibt. Und jeder, der heute die polnischen Lande vielleicht etwas genauer kennt, der sieht auch, wie detailreich hier am Beispiel von Velen eine reale Welt und ihre "realen" Gebräuche (Gallizien, Waldschrate etc.) in die Videospielwelt übernommen worden. Traumhaft.

[Nikon23]

Doch wie kann man solche unwilligen Storyrichtungen verhindern?
Wie macht Ihr es so?
Und wie habt Ihr das man dem Baron entwickelt, was wären die Alternativen das würde ich gerne wissen.

Der einfachste Weg sowas zu "verhindern" ist sicherlich regelmäßig Spielstände anzulegen vor wichtigen Entscheidungen. Der Geist im Wald ist ja so ein offensichtliches, wichtiges Ereignis.
Es gibt jedoch auch einige Entscheidungsmomente, die erst viel später zum Tragen kommen.
Meine Vorgehensweise war tatsächlich den ersten Durchgang einfach zu spielen ohne über die Konsequenzen groß nachzudenken. Dies führte zu sehr interessanten, aber auch sehr frustrierenden Momenten. Davon lebt ein Story-basiertes Spiel aber auch. Stell dir mal Game of Thrones ohne Tote vor ;-).
Bei meinem zweiten Durchgang habe ich dann schon darauf geachtet einige Fehler nicht zu wiederholen.

[Carador]

Ja die Kinder werden gerettet und sind später im Waisenhaus bzw. der Schule in Novigrad.

Mir tat es auch sehr leid um den Baron und seine Frau. Der Baron hatte am Ende wohl endlich seine Schuld eingesehen. Aber er und seine Frau haben viele Fehler gemacht und haben sich ihr zerstörtes Leben selbst zuzuschreiben. Die Kinder hingegen sind unschuldig. Sie zu retten war für mich die klar richtige Entscheidung.

Grundsätzlich wirst du bei The Witcher oft mit den negativen Konsequenzen deiner Handlungen konfrontiert. Es gibt keine Möglichkeit alles positiv zu lösen. Du bist eben nur ein einzelner Hexer und kannst nicht das Leben aller Menschen verändern oder retten. Das macht aber gerade auch den Reiz der Serie aus.

[melcom]

Guten Morgen,

die Questreihe um den Baron hat mich damals (wie wahrscheinlich jeden hier) doch sehr ueberrascht und mitgenommen. Ich habe aber einfach weiter gespielt, und zwar so, wie ich auch wirklich entscheiden wuerde, waere ich Geralt. Mein Rat; spiel das Spiel erst einmal durch und nimm all die Emotionen mit, die das Spiel auf deinem Weg fuer dich bereitstellt. Den ersten Durchgang wird man nie vergessen und viele Stellen werden kommen, an die man sich garantiert erinnern wird! In dem naechsten Durchgang kann man es ja aendern und anders spielen und auch mal ein paar SaveGames zurueck gehen bzw einen Spielstand laden, den man vor einer Entscheidung angelegt hat.

Es gibt wirklich noch viele krasse Stellen und wenn man - gerade in dem 1. Durchgang des Spiels - die ein oder andere Entscheidung infrage stellt, oder gar ein paar Spielstaende zurueck geht, dann denke ich, wird man nicht so die Freude haben an dem Spiel. Daher meine Empfehlung; spiel gerade den 1. Durchgang erst einmal durch, ohne dir viele Gedanken zu machen oder gar Hunderte von SaveGames anzulegen, um immer wieder zu schauen, welche Auswirkung die Entscheidungen haben. Wobei man ja auch nicht immer sofort sieht, was passiert, wenn man sich so oder so entscheidet.

Weiterhin (hoffentlich) viel Spass

Liebe Gruesse,
melcom

[eddievedder]

Ja die Kinder werden gerettet und sind später im Waisenhaus bzw. der Schule in Novigrad.

Hmm, ist das so? Ich dachte immer, die Kinder wären dann aus dem Spiel heraus und man sieht sie nie wieder.

Mir tat es auch sehr leid um den Baron und seine Frau. Der Baron hatte am Ende wohl endlich seine Schuld eingesehen. Aber er und seine Frau haben viele Fehler gemacht und haben sich ihr zerstörtes Leben selbst zuzuschreiben. Die Kinder hingegen sind unschuldig. Sie zu retten war für mich die klar richtige Entscheidung.

Sicherlich richtig, allerdings lässt man auch einen uralten, nicht gerade froh gestimmten Dämon auf die Welt los. Also, ich weiß ja nicht, was der mit seiner wieder erworbenen Freiheit anzufangen gedenkt, aber irgendwas sagt mir, dass Plätzchen backen und Blümchen pflücken nicht auf seiner Liste stehen.

[Ruhigsteller]

Hmm, ist das so? Ich dachte immer, die Kinder wären dann aus dem Spiel heraus und man sieht sie nie wieder.

Das habe ich mich auch gefragt. Ich habe in Novigrad zwar nie Ausschau gehalten, aber ich dachte soetwas wäre mir nicht entgangen

Sicherlich richtig, allerdings lässt man auch einen uralten, nicht gerade froh gestimmten Dämon auf die Welt los. Also, ich weiß ja nicht, was der mit seiner wieder erworbenen Freiheit anzufangen gedenkt, aber irgendwas sagt mir, dass Plätzchen backen und Blümchen pflücken nicht auf seiner Liste stehen.

Wenn man sich mit dem Baron trifft, um seine Frau zu befreien, ist eines der Holzfäller-Dörfer ziemlich verwüstet und es starben Leute durch einen "Dämonischen Hengst".
Ich würde zwar mutmaßen, dass er "lediglich" den Wald retten will, aber dafür bringt er arme Menschen ums Leben

[eddievedder]

Wenn man sich mit dem Baron trifft, um seine Frau zu befreien, ist eines der Holzfäller-Dörfer ziemlich verwüstet und es starben Leute durch einen "Dämonischen Hengst".
Ich würde zwar mutmaßen, dass er "lediglich" den Wald retten will, aber dafür bringt er arme Menschen ums Leben

Ach ja, stimmt, da hat er ja schon zugeschlagen, hatte ich vergessen. Und ich bezweifle mal, dass er es dabei belassen wird.

[Carador]

Ja stimmt das Dorf hatte ich unterschlagen / vergessen. Aber selbst diese Leute dort haben den Muhmen geholfen und gedient und sich ihr Schicksal somit selbst ausgesucht. Obwohl dort sicher auch (unschuldige) Kinder gestorben sind, zumindest laut der Aussage des Ältesten. Ich glaube aber nicht, dass der Geist noch weiter Schaden anrichten wird. Er wollte seine Rache und hat sie bekommen. Im Endeffekt sterben so oder so Unschuldige. Man muss nur entscheiden welche...

Ab 16:00 sieht man in dem Video hier die Kinder aus dem Buckelsumpf an der Schule in Novigrad...

[Video]

[eddievedder]

Ja stimmt das Dorf hatte ich unterschlagen / vergessen. Aber selbst diese Leute dort haben den Muhmen geholfen und gedient und sich ihr Schicksal somit selbst ausgesucht. Obwohl dort sicher auch (unschuldige) Kinder gestorben sind, zumindest laut der Aussage des Ältesten. Ich glaube aber nicht, dass der Geist noch weiter Schaden anrichten wird. Er wollte seine Rache und hat sie bekommen. Im Endeffekt sterben so oder so Unschuldige. Man muss nur entscheiden welche...

Ab 16:00 sieht man in dem Video hier die Kinder aus dem Buckelsumpf an der Schule in Novigrad...

[Video]

Ach, man lernt ja nie aus, die sind tatsächlich dort untergekommen, wie cool. Und in der Notiz, die auf dem Tisch im Waisenhaus liegt, klingt es so, als ob es tatsächlich der Dämon/Geist war, der sie dort sicher abgeliefert hat:

"They were left on the shelter's doorstep during the night and were asleep when found. We have not been able to determine how they came to be in Novigrad."

Er hat also noch mehr getan als versprochen, indem er sie nicht nur vor dem Kochtopf gerettet, sondern sie ganz bis nach Novigrad in Sicherheit gebracht hat. Vielleicht muss ich meine Meinung über ihn doch nochmal überdenken; ist halt nur schade um den Baron, seine Frau und das Dorf, das er zerstört...

Aber gut zu wissen für den nächsten Durchgang, also danke!