[Luke the Wolf]

Hi,

ich würde gerne meine Systemplatte (Laufwerk C) austauschen. Die Neue hab ich bereits hier liegen. Ich weiß nur nicht so recht, was die Beste Lösung ist.
Dazu sei gesagt, dass mein Win 10 ursprünglich ein Win 7 war, ich also damals das kostenlose Upgrade genutzt habe. Heißt ich habe lediglich eine Win 7 CD hier kein Win 10.

Weiter ist anzumerken, dass sich der Bootsektor aktuell auf einer anderen Festplatte befindet (Laufwerk E). Da hat sich damals bei der Installation irgendwie ein Fehler eingeschlichen. Diese HDD soll ebenfalls rausfliegen.

Wie gehe ich nun am besten vor?

[Juli Karen]

Ich weiß, dass es sog. "Clon-Tools" geben soll, kenne mich damit aber überhaupt nicht aus.

Ich persönlich würde zunächst mal die aktuellste Win 10 Version als ISO ziehen und mir mit dem Media Creation Tool (Link auf gleicher Seite) ein bootbares Medium erstellen (DVD oder USB-Stick).

Hernach würde ich alle Platten abstöpseln und nur die neue Systemplatte anschließen und anschließend Win 10 installieren. Zum einen hast du m.E. die wenigsten Schwierigkeiten mit dem Wechsel, zum anderen ein "sauberes (= virenfreies)" BS.


Inwieweit man die alte Systemplatte hernach anstöpseln kann, ohne Schwierigkeiten beim Booten zu erhalten: Da sie einen neuen Laufwerksbuchstaben erhalten sollte, sollte m.E. nicht viel geschehen, aber da bin ich mir nicht sicher. Zur Not solltest du vor dem Abstöpseln alle wichtigen Dateien sichern.

[Luke the Wolf]

Danke Dir für die schnelle Antwort!
In dem Fall durfte doch bei einer Neuinstallation über USB/DVD mit der ISO auch der Bootsektor neu installiert werden oder?
Das von mir genannte E Laufwerk fliegt komplett raus und die alte SSD mit 128GB nehm ich als Externe, wenn ich dafür ein Gehäuse finde.

Wie sieht es mit dem Key aus? Geht dann der Win 7 Key noch?

[Juli Karen]

Wenn keine Platte ausser der Sytemplatte angestöpselt ist, hat Win 10 keine Möglichkeit, irgendwas auf eine andere Platte zu installieren. Gab früher immer wieder Probleme, obwohl im BIOS entsprechend eingestellt wurde, weshalb ich immer das Abstöpseln empfehle.


Bzg. Windows:

Wie schauts derzeit mit deiner Lizenz aus -> "Windows Einstellungen" -> "Update & Sicherheit" -> "Aktivierung"?

Die geringsten Probleme gibt es m.E., wenn du dein Win 10 mit einem MS-Konto verbindest. Das ganze musst du aber vor dem Wechsel der Hardware machen!

[Homerclon]

Inwieweit man die alte Systemplatte hernach anstöpseln kann, ohne Schwierigkeiten beim Booten zu erhalten: Da sie einen neuen Laufwerksbuchstaben erhalten sollte, sollte m.E. nicht viel geschehen, aber da bin ich mir nicht sicher. Zur Not solltest du vor dem Abstöpseln alle wichtigen Dateien sichern.

Einfach die Bootreihenfolge im BIOS so einstellen, das auf der neuen SSD zuerst nach einem OS gesucht werden soll. Dann sind auch keine Probleme zu erwarten.

[Luke the Wolf]

Also da steht:
"Windows 10 Home

Windows wurde durch eine digitale, mit Ihrem MS-Konto verknüpfte Lizenz aktiviert."

Wusste gar nicht, dass ich ein MS konto habe

Laut Anleitung auf der MS Seite brauche ich demnach keinen Key. Dann muss ich mal nach dem Konto schauen...

Besten Dank, jetzt hab ich einen Plan

Einfach die Bootreihenfolge im BIOS so einstellen, das auf der neuen SSD zuerst nach einem OS gesucht werden soll. Dann sind auch keine Probleme zu erwarten.

Ja ich werde bei Neuinstallation sicherheitshalber alles abstöpseln. Das mit dem Bootsektor brauch ich nicht nochmal.

[Homerclon]

Wusste gar nicht, dass ich ein MS konto habe

Wenn man nicht explizit ein Offline-Konto in Win10 erstellt, wird automatisch ein MS-Konto angelegt.

Ja ich werde bei Neuinstallation sicherheitshalber alles abstöpseln. Das mit dem Bootsektor brauch ich nicht nochmal.

Das bezog sich auf die Vorgehensweise NACH der Neuinstallation.

[Lookbehind]

Einfach die Bootreihenfolge im BIOS so einstellen, das auf der neuen SSD zuerst nach einem OS gesucht werden soll. Dann sind auch keine Probleme zu erwarten.

Und dann gabs da noch ... UEFI.

Ja, theoretisch braucht es für den Start mit einem UEFI-System gar keinen Bootloader mehr. Windows hinterlegt trotzdem einen. Das Problem dabei: Dabei ist die Reihenfolge der Boot-Devices im UEFI egal, weil Windows im UEFI einen komplett neuen Boot-Eintrag anlegt, und damit hat es wieder die freie Wahl der Platte, die für den Bootloader verwendet werden soll. ... Es ist wirklich einfacher alle anderen Platten vorher ab zu ziehen.

[Homerclon]

Dann hatte ich ja Glück, das ich damit noch kein Problem hatte, und das bisher so funktioniert hatte wie von mir genannt.
(Bin mir aber nicht sicher, ob ich seit Umstellung auf UEFI schon mal eine zweite Platte mit installiertem OS angeschlossen hatte.)

[foobar]

Ja, theoretisch braucht es für den Start mit einem UEFI-System gar keinen Bootloader mehr.

Mitnichten. Im Gegenteil, UEFI spezifiziert sogar ein Executable-Format für Programme, die jede UEFI-Firmware ausführen können muss. Darin werden dann u.a. die Bootloader geschrieben, die das jeweilige Betrübssystem starten.

Theoretisch erleichtert UEFI sogar die Nutzung mehrerer Betriebssysteme, weil es eine eigene Partition vorsieht, in der jedes OS seinen Bootloader parken kann, ohne sich mit anderen ins Gehege zu kommen. Anders als beim klassischen BIOS-Boot, wo halt stur der erste Sektor der ersten Platte eingelesen und ausgeführt wird. Der Sektor kann halt nur einem gehören und wer ihn zuletzt überschrieben hat, gewinnt.

In der Praxis sieht es natürlich anders aus, weil es 100 andere dämliche Designentscheidungen enthält, während für die Sache mit dem nur einen MBR schon lange funktionierende Lösungen existieren (z.B. Bootmanager wie GRUB).


EDIT: Ich empfehle dem OP auch, einfach während der Installation des Betriebssystems alle anderen Massenspeicher abzuklemmen und sicherzustellen, dass die Bootplatte die erste im System ist (bei SATA in der Regel der Port 0, müsste auf dem Board stehen und/oder im Handbuch dokumentiert sein). Dann landet der Bootloader auch garantiert an der richtigen Stelle.

[Luke the Wolf]

So wirds gemacht, danke euch!