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Und in der Mangelwirtschaft der DDR lebte es sich (materiell) zwar schlechter als in der BRD, in den USA oder in Groißbritannien, aber immernoch besser als im großen Rest der Welt, selbst in Teilen Europas jenseits der eisernen Vorhangs (selbst Teilen der NATO, wie Portugal oder Griechenland).
Kill the Past
Mir ist die Geschichte sehr bekannt. Auch die Bemühungen vor allem von der BRD-Seite aus. Die Wiedervereinigung war immer das Ziel, war im Grundgesetz verankert und so ziemlich jeder Politiker mit Rang und Namen setzte sich dafür ein. Und deswegen half man auch, wo man konnte, auch wenn das Ziel der Wiedervereinigung durchaus unerreichbar schien.
Kannst Dir also deine Unterstellungen sparen.
Ernsthaft jetzt? Die DDR war in erster Linie ein Unrechtsstaat.
Kill the Past
Wie war das nochmal mit DDR Zwangsarbeitern die für westdeutsche Firmen geschuftet haben?
Wäre es nicht also auch legitim (und überspitzt) zu sagen, dass die deutsche Wirtschaft nur aufgrund billiger Zwangsarbeiter aus Ostdeutschland überlebte, und sonst in Westdeutschland die Lichter ausgegangen wären?
Nein, hier bringst du die Begriffe durcheinander.
Ein Herrschaftssystem oder Herrschaftsform beschreibt die Struktur der Machtausübung, also ob diese beispielsweise mittels einer Monarchie, Rebublik oder Dikatutur ausgeübt wird. Und diese Form kann die Bourgeoisie in der Tat frei wählen, nicht aber das Wirtschafts- oder Gesellschaftssystem, denn dies ist eine conditio sine qua non.
Denn im Marxschen Sinne beschreibt der Begriff Kapitalismus in der Tat ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, nämlich die Herrschaft der Bourgeoisie über das Proletariat. Nur wird der Begriff heute doch nicht mehr so verwendet, vor allem in der angelsächsischen Literatur beschreibt capitalism die Wirtschaftsform der Industriestaaten. Hierzulande spricht man üblicherweise gerne von Marktwirtschaft, ein Begriff, der fälschlicherweise synonym verwendet wird.
Der Vergesellschaftung der Produktionsmittel geht allerdings notwendigerweise zunächst eine grundlegende Demokratisierung der Gesellschaft während der Dikatatur des Proletariats voraus. Das Wirtschaftssystem ist also eine Folge der gesellschaftlichen Umwälzungen.
Marx sagte von sich selbst, dass er eines auf keinen Fall sei: ein Marxist. Man darf also durchaus annehmen, dass er von der Leninschen Interpretation seiner Philosophie nicht viel gehalten hätte.
An welche Staaten denkst du denn? Die Bundesrepublik? Trotz aller sozialer Flankierungen haben wir ein durch und durch kapitalistisches Wirtschaftssystem.
Nein, es ist durch und durch nicht legitim.
Die Leistung war viel zu gering. Vielleicht waren tatsächlich ein paar wenige Firmen darauf angewiesen, was ich nicht glaube, aber der wirtschaftliche Faktor durch Zuarbeit von ein paar Arbeitskräften aus der DDR war zur Leistung der Wirtschaft der BRD minimal.
Nein, in der BRD lief es und in der DDR lief es nicht und ohne Kredite aus der BRD wäre für Honecker schon weit früher die Lichter ausgegangen. Allerdings mit ungewissen Folgen. Da gab es ja noch kein Glasnost und das Klima war durchaus angespannt.
Das waren 1 Milliarden DM damit kam die DDR noch ein paar Jahre aus. Sowas würde ich nicht unbedingt miswirtschaft des Geldes nennen.
Im Gegenteil 1 Milliarde minus wären bei der West-LB ein guter Tag gewesen.
Das war übrigen das erste und letzte mal das eine größere Summe aus dem Westen in den Osten floss.
Und man bedenke hier das Geld kam nicht aus ganz West-Deutschland sondern hauptsächlich von der Landesbank Bayern und der Regierung Bayern die anderen Bundesländer hatten damit weniger zu tun.
Ich weiß nicht was diese Woche los ist aber es scheint als müsste ich Ulix schon wieder Recht geben.
Volker Pispers sagte mal so schön: "wir hatten immer einen Niedriglohnsektor nur dank Mauer mussten wir ihn nicht sehen."
Die Mauer war für die Westliche Wirtschaft unabdingbar. Der Westen hat teure Exportware in die Osteuropäischen Länder verschickt während die günstigeren Arbeitskräfte aus dem Osten nicht zu uns kommen konnten. Das hat auch das Lohnniveau in West-Deutschland weiter oben gehalten. Während in der DDR Leute für Ikea schufteten um Regale zu bauen die sie sich selbst nie hätte leisten können aber im Westen bei vielen Leuten und Studenten wegen dem niedrigen Preis beliebt waren.
Das sollte man sich erstmal vor Augen führen ein Student im Westen konnte sich mehr leisten als die Arbeiter in der DDR welche für uns genau diese Waren herstellte.
Great holy armies shall be gathered and trained to fight all who embrace evil. In the name of their gods ships shall be built to carry our warriors out amongst the stars and we will spread Origin to all the unbelievers.
Da kommt auch immer mehr ans Licht. Erst 2015 wurde aufgedeckt, dass auch die großen BRD-Chemiekonzerne sich großzügig an für sie günstiger ostdeutscher Zwangsarbeit bedient haben. Natürlich so, dass "plausible deniability" gewahrt wurde.
Es werden sicher noch deutlich mehr Konzerne gewesen sein.
Was haben denn die westlichen Staaten in die COMECON-Staaten exportiert? Womit sollten diese Staaten zahlen? Mit Transfer-Rubeln? Die wurden ja nicht mal mehr unter den Bruderstaaten akzeptiert.
Die meisten wussten doch gar nicht woher die Möbel/Elektrogeräte kamen, die sie damals kauften. OTTO, Neckermann und Quelle haben zu über 70 Prozent diese Waren in der DDR fertigen lassen. Diese Deviseneinnahmen haben doch dafür gesorgt, dass in der DDR nicht die Lichter ausgingen. Der große Bruder in Moskau hat z.B. auch bestimmte Waren nur gegen Devisen an die Bruderstaaten geliefert.
Grundsätzlich wurden hochwertige Waren gegen Devisen verkauft, minderwertige dagegen mit Transferrubeln bezahlt. Vielfach gab es auch Kompensationsgeschäfte z.B. die paar Tausend VW Golf, die in die DDR "verkauft" wurden. Als Gegenleistung gab es Thüringer Rostbratwurst, Dresdener Stollen und ein Planetarium, die in den Westen geliefert wurden.
Es ist auch ein Märchen, dass es den Arbeitern in der DDR schlecht ging, oder das sie arm waren. Um die Inflation auszugleichen, die es auch in der DDR gab, waren die meisten hochwertigen Waren unverschämt teuer und wurden in Exquisit- oder Delikatgeschäften verkauft. Nicht umsonst hatten DDR-Bürger im Durchschnitt 10 Tausend Mark auf Sparkonten. Diese Sparguthaben sollten durch die exorbitanten Preise für hochwertige Waren abgeschöpft werden.
Es gab auch DDR Arbeiter, die ein Leben wie die Made Speck hatten. Mein Cousin hat bei Deutrans gearbeitet. Dadurch hatte er Devisen, er musste ja im Westen tanken und brauchte auch Spesen. Für einen Teil der Spesen kaufte er Westwaren, die er dann in der DDR verscherbelte - natürlich nicht gegen Mark - sondern gegen "Gefälligkeiten".
Deutrans LKWs waren meist Volvos, die auch durch "Kompensation" bezahlt wurden, meist landwirtschaftliche Güter.
Ich denke, er meint vor allem die Mentalität vieler Personaler und Chefs, aber auch Kollegen, welche eben in der DDR aufgewachsen sind.
Es war für mich ein wahrer Schock, zu erleben, welche Rolle mein Geschlecht bei Vorstellungsgesprächen spielte, als ich mich aus Sachsen raus und in die BRD hinein gewagt hatte.
„Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“
Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord