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Mhytor über den Islam

  1. #41 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Mhytor Beitrag anzeigen
    Hallo,

    ich sehe da keine Widersprüche. Wo siehst du diese denn?

    MfG
    Mhytor
    Naja, entweder jeder muss seinen eigenen Zugang zum Glauben finden oder es gibt einen "besten Glauben" der tatsächlich allen anderen überlegen ist, oder nicht?
    Kann natürlich sein, dass du dich nur unglücklch ausgedrückt hast und zu verstehen geben wolltest, dass das Christentum eben für dich persönlich dieser "perfekte Zugang" ist. Deswegen frage ich ja nach
    Alo ist offline

  2. #42 Zitieren
    Hero Avatar von SvenniLifestyle
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    Wenn eine Religion die Gesetze und Regeln eines Staates vorgeben, nennt man das nicht einfach Theokratie - oder Gottesstaat? Das könnte es doch genauso gut fürs Christentum und Judentum geben, ich sehe nicht dass es nötig ist, dass "Islam" als Regierungsform spezifiziert wird.
    Ist sowieso sehr schwierig, weil der so viele unterschiedliche Ausprägungen und Ausrichtungen hat.
    SvenniLifestyle ist offline

  3. #43 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von SvenniLifestyle Beitrag anzeigen
    Wenn eine Religion die Gesetze und Regeln eines Staates vorgeben, nennt man das nicht einfach Theokratie - oder Gottesstaat? Das könnte es doch genauso gut fürs Christentum und Judentum geben, ich sehe nicht dass es nötig ist, dass "Islam" als Regierungsform spezifiziert wird.
    Ist sowieso sehr schwierig, weil der so viele unterschiedliche Ausprägungen und Ausrichtungen hat.
    In den Augen vieler, gerade so genannter "Islamkritiker", gibts nur eine Art von Muslim, und die sind alle gleichgeschaltet. Ist natürlich eine vollkommen realitätsfremde Vorstellung, aber gerade unter Rechten weit verbreitet.

    Theorkratie wird ein Staat hauptsächlich dann genannt, wenn die Regierung von Priestern und Geistlichen gebildet wird, wie im Iran wo der Ayatollah die höchste Instanz ist.

    Oder im Vatikan. Religiöse Regeln, die Eingang in die weltlichen Gesetze finden, gibt es fast überall. So war in Irland bis vor kurzem Abtreibung illegal, u.a. weil der Papst es so wollte (ich simplifiziere). Und in Bayern hängen Kruzifixe in den Behörden...
    ulix ist offline Geändert von ulix (20.09.2018 um 16:43 Uhr)

  4. #44 Zitieren
    Waldläufer
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Naja, entweder jeder muss seinen eigenen Zugang zum Glauben finden oder es gibt einen "besten Glauben" der tatsächlich allen anderen überlegen ist, oder nicht?
    Kann natürlich sein, dass du dich nur unglücklch ausgedrückt hast und zu verstehen geben wolltest, dass das Christentum eben für dich persönlich dieser "perfekte Zugang" ist. Deswegen frage ich ja nach
    Hallo,

    schon möglich das ich mich wieder einmal so verklauselt ausgedrückt habe, das es missverständlich ankommen muß. Mir scheint aber, das du vielleicht übersehen hast, das ich zwischen Konzept und Glauben trenne.
    Glauben halte ich für etwas sehr persönliches. Ein Lebenskonzept kann natürlich auch etwas sehr persönliches sein, aber die Konzepte von Organisationen und größeren Gemeinwesen sind dann vielleicht doch etwas anderes.

    Wenn Glauben etwas persönliches ist, dann kann es - aus meiner Sicht - so etwas wie den Besten Glauben nicht geben. Jedenfalls nicht als allgemeinen Anspruch.
    Dagegen ist ein Konzept welches ohne Gewalt auskommen will für mich eben jedem anderen Konzept überlegen.


    Den Zugang zum Glauben halte ich für so vielfältig, wie es menschliches Leben, in all seinen Schattierungen, gibt. Für mich der beste Zugang ist einer welcher ohne Zwang auskommt.
    Allerdings bezahle ich meine Kirchensteuer auch deshalb weiter, damit es Einrichtungen gibt, welche jemanden, der auf der Suche ist auch weltliche Anlaufstellen hat. Für die Erkenntnis, das es da mehr geben muß sind Religionsgemeinschaften für mich eigentlich nicht nötig.
    Die Frage nach welchen Regeln unsere Welt und ihre Naturgesetze eigentlich funktioniert ist vermutlich eine Frage, welche in jedem Leben auftaucht und damit auch die Frage ob diese Regeln sich wirklich alle selbst geschaffen haben können.
    Natürlich dürfte die Antwort darauf bei jedem etwas anders ausfallen .

    Ich hoffe das ich damit auch die letzte Klarheit bei dir beseitigt habe <lach>.

    MfG
    Mhytor
    In Memoriam Iris Christa Linke Der Morgen wird kommen
    Mhytor ist offline

  5. #45 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    @ Myrthor

    Also betrachtest du für dich gewisse christliche Lehren den Lehren anderer Glaubensgemeinschaften als überlegen und räumst Anderen bereitwillig das Recht ein, dies ganz anders zu sehen, als du es tust?

    War dies vielleicht der Gedanke hinter deiner ursprünglichen Aussage?

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

    Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
    Seelenschnitte ist offline

  6. #46 Zitieren
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    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    @ Myrthor

    Also betrachtest du für dich gewisse christliche Lehren den Lehren anderer Glaubensgemeinschaften als überlegen und räumst Anderen bereitwillig das Recht ein, dies ganz anders zu sehen, als du es tust?

    War dies vielleicht der Gedanke hinter deiner ursprünglichen Aussage?
    Mich würde interessieren, wie es aussieht, wenn sich jemand vollkommen freiwillig, zum Beispiel im Erwachsenenalter, entscheidet Muslim zu werden. Was meint Mythor dann dazu?

    Natürlich kein Islamist wie so mancher Konvertit.
    ulix ist offline

  7. #47 Zitieren
    Waldläufer
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    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    @ Myrthor

    Also betrachtest du für dich gewisse christliche Lehren den Lehren anderer Glaubensgemeinschaften als überlegen und räumst Anderen bereitwillig das Recht ein, dies ganz anders zu sehen, als du es tust?

    War dies vielleicht der Gedanke hinter deiner ursprünglichen Aussage?
    Hallo,

    natürlich bin ich unfehlbar <grins>. Ich weiß nicht wie irgend jemand auf die Idee kommen kann das er unfehlbar ist. Also ja, natürlich räume ich jedem seine eigene Meinung ein.

    Das meine Meinung (nicht zum ersten Mal) gegen den "Mainstream" gerichtet ist, ändert aber nichts daran, das ich sie für richtig halte. Ich bin mir nicht sicher, was du mit ursprünglicher Aussage meinst und die Aussage "gewisse christliche Lehren" ist mir zu schwammig um darauf eine vernünftige Antwort geben zu können.

    Geschrieben habe ich das es mir um die Konzepte geht, welche deutlich erkennbar sind. Nicht darum, was der Einzelne aus diesen Konzepten macht, oder wie er sie lebt\umsetzt.

    MfG
    Mhytor
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    Mhytor ist offline

  8. #48 Zitieren
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    In Pakistan haben Teile der Sharia Eingang in die Gesetzgebung gefunden, die Gesetzgebung dort umfasst aber um einiges mehr als nur die Sharia. Und hat Texas auch keine Existenzberechtigung? Schließlich gibt es dort eine Todesstrafe die nur allzu oft mit der Bibel begründet wird (wenn auch nicht nur dort). Ich würde dazu ja "same shit" sagen, fehlende Säkularisierung ist halt leider kein reines Nah-Ostproblem, sondern leider ziemlich omnipräsent, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt.
    Nun es ist nochmal ein Unterschied ob du wegen mehrfachen Mordes die Todesstrafe bekommst, oder aber gehängt wirst weil du homosexuell bist, oder die Frau gesteinigt weil sie mit einem anderen Mann geschlafen hat.
    Ganz zu schweigen wirst du in Teilen der islamistischen Ländern wie Pakistan dafür getötet wenn du was gegen den Koran sagst.

    Schwerverbrecher die ein Gerichtsverfahren bekommen und auch schwere vergehen begangen haben sind da wohl ein kleiner Unterschied. Findest du nicht?
    Takeda Shingen ist offline

  9. #49 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Mhytor Beitrag anzeigen
    Hallo,

    schon möglich das ich mich wieder einmal so verklauselt ausgedrückt habe, das es missverständlich ankommen muß. Mir scheint aber, das du vielleicht übersehen hast, das ich zwischen Konzept und Glauben trenne.
    Glauben halte ich für etwas sehr persönliches. Ein Lebenskonzept kann natürlich auch etwas sehr persönliches sein, aber die Konzepte von Organisationen und größeren Gemeinwesen sind dann vielleicht doch etwas anderes.

    Wenn Glauben etwas persönliches ist, dann kann es - aus meiner Sicht - so etwas wie den Besten Glauben nicht geben. Jedenfalls nicht als allgemeinen Anspruch.
    Dagegen ist ein Konzept welches ohne Gewalt auskommen will für mich eben jedem anderen Konzept überlegen.


    Den Zugang zum Glauben halte ich für so vielfältig, wie es menschliches Leben, in all seinen Schattierungen, gibt. Für mich der beste Zugang ist einer welcher ohne Zwang auskommt.
    Allerdings bezahle ich meine Kirchensteuer auch deshalb weiter, damit es Einrichtungen gibt, welche jemanden, der auf der Suche ist auch weltliche Anlaufstellen hat. Für die Erkenntnis, das es da mehr geben muß sind Religionsgemeinschaften für mich eigentlich nicht nötig.
    Die Frage nach welchen Regeln unsere Welt und ihre Naturgesetze eigentlich funktioniert ist vermutlich eine Frage, welche in jedem Leben auftaucht und damit auch die Frage ob diese Regeln sich wirklich alle selbst geschaffen haben können.
    Natürlich dürfte die Antwort darauf bei jedem etwas anders ausfallen .

    Ich hoffe das ich damit auch die letzte Klarheit bei dir beseitigt habe <lach>.

    MfG
    Mhytor
    Deckt sich tatsächlich überraschenderweise stark mit meinen persönlichem Meinungsbild.
    Ich denke auch das Glauben eine persönliche und individuelle Sache ist. Allerdings lehne ich das was du Konzept(e) nennst grundsätzlich ab, da sie meiner Meinung nach damit in Widerspruch stehen und in der Vergangenheit meist stets die "schlechtesten" Auswüchse des religiösen Glaubens provozierten. Einzige Ausnahme wäre vllt der Buddhismus bei dem die hochrangigen Geistlichen tatsächlich oft ihren Idealen gerecht werden und sich dementsprechend vernünftiger verhalten als ein Großteil ihrer Anhänger.
    Alo ist offline

  10. #50 Zitieren
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Deckt sich tatsächlich überraschenderweise stark mit meinen persönlichem Meinungsbild.
    Ich denke auch das Glauben eine persönliche und individuelle Sache ist. Allerdings lehne ich das was du Konzept(e) nennst grundsätzlich ab, da sie meiner Meinung nach damit in Widerspruch stehen und in der Vergangenheit meist stets die "schlechtesten" Auswüchse des religiösen Glaubens provozierten. Einzige Ausnahme wäre vllt der Buddhismus bei dem die hochrangigen Geistlichen tatsächlich oft ihren Idealen gerecht werden und sich dementsprechend vernünftiger verhalten als ein Großteil ihrer Anhänger.
    Wobei auch der Budhismus genug Platz für gewaltsame Auswüchse lässt. Nehmen wir den "burmesischen Bin Laden", einen budhistischen Mönch der regelmäßig zur Gewalt gegen die burmesischen Muslime aufruft.
    ulix ist offline

  11. #51 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wobei auch der Budhismus genug Platz für gewaltsame Auswüchse lässt. Nehmen wir den "burmesischen Bin Laden", einen budhistischen Mönch der regelmäßig zur Gewalt gegen die burmesischen Muslime aufruft.
    Die Situation in Burma ist mir bekannt, dort wurden Buddhisten schon öfters gewalttätig. Genau darauf wollte ich ja auch hinaus, im Buddhismus gibt es durchaus Gewalt. Dennoch ist mir aber in der gesamten Geschichte kein Fall bekannt, in dem ein hochrangiger buddhistischer Geistlicher zu Gewalt aufrief oder diese untersützte.
    Alo ist offline

  12. #52 Zitieren
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Die Situation in Burma ist mir bekannt, dort wurden Buddhisten schon öfters gewalttätig. Genau darauf wollte ich ja auch hinaus, im Buddhismus gibt es durchaus Gewalt. Dennoch ist mir aber in der gesamten Geschichte kein Fall bekannt, in dem ein hochrangiger buddhistischer Geistlicher zu Gewalt aufrief oder diese untersützte.
    Mir fällt jetzt erst auf dass ich Fox News verlinkt habe. Hatte den Fall noch im Kopf und dann schnell was auf Google rausgesucht

    Hätte man natürlich auch eine bessere Quelle für finden können. Dass du von solchen Fällen nichts gehört hast hängt wohl mit deiner begrenzten Perspektive zusammen. Zumal ich auch gerade der Meinung bin, dass es in budhistiscdhen Mönchsorden keine Ränge gibt, zumindest nicht in der Art wie du es meinst. Natürlich hat der Mönch der seit 20 Jahren Mönch ist einen höheren Rang als der Klosterneuling, aber soweit ich weiß sind alle Neulinge bzw. alle 20-Jährigen Mönche (etc.) gleichrangig. Es gibt also nichtmal sowas wie Tempelvorsteher.

    Und selbst wenn, gibt es halt Tempelvorsteher... und den Dalai Lama. Und dazwischen nix. Also nicht so wie im Christentum mit seinen etlichen Hierarchien in den Kirchen. Es gibt also keine "hochrangigen Geistlichen", außer einem.

    Aber vielleicht täusche ich mich auch, meine Perspektive ist da ebenfalls beschränkt.

    Zu Gewalt im modernen Budhismus hat die englische Wikipedia einen Artikel.
    ulix ist offline Geändert von ulix (21.09.2018 um 16:24 Uhr)

  13. #53 Zitieren
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Mir fällt jetzt erst auf dass ich Fox News verlinkt habe. Hatte den Fall noch im Kopf und dann schnell was auf Google rausgesucht

    Hätte man natürlich auch eine bessere Quelle für finden können. Dass du von solchen Fällen nichts gehört hast hängt wohl mit deiner begrenzten Perspektive zusammen. Zumal ich auch gerade der Meinung bin, dass es in budhistiscdhen Mönchsorden keine Ränge gibt, zumindest nicht in der Art wie du es meinst. Natürlich hat der Mönch der seit 20 Jahren Mönch ist einen höheren Rang als der Klosterneuling, aber soweit ich weiß sind alle Neulinge bzw. alle 20-Jährigen Mönche (etc.) gleichrangig. Es gibt also nichtmal sowas wie Tempelvorsteher.

    Und selbst wenn, gibt es halt Tempelvorsteher... und den Dalai Lama. Und dazwischen nix. Also nicht so wie im Christentum mit seinen etlichen Hierarchien in den Kirchen. Es gibt also keine "hochrangigen Geistlichen", außer einem.

    Aber vielleicht täusche ich mich auch, meine Perspektive ist da ebenfalls beschränkt.

    Zu Gewalt im modernen Budhismus hat die englische Wikipedia einen Artikel.
    Es gibt sehr wohl eine Hierarschie in budhistischen Klöstern. Zumindest gab es sie seinerzeit, als ich in Leh ein paar Wochen in einem Kloster sein konnte. Das läuft total geräuchlos ab. Der Vorsteher hat das Sagen in Zusammenarbeit mit den Ältesten. Mit einem Lächeln hat mir der Leitende erklärt, dass er fast immer auf den Rat der Ältesten hört. Die Betonung lag auf dem Wort Fast. Dann kommen die "normalen" Mönche und zum Schluß die Aspiranten. Diese Aspiranten sind die Läufer und dienstbaren Geister für alle anderen. Das geht ohne Lautstärke von sich. Da genügt ein Blick vom jeweiligen Mönch, bei den Oberen ist nicht mal das unbedingt vonnöten, und der Nachwuchs spurt. Alles zur Schulung für ein besseres miteinander. Inwieweit das alles wirklich ohne Konflikte ablief, konnte ich währent meiner Zeit dort nicht beurteilen. Sehr unglücklich kamen mir die Jungen nicht vor. Das kann aber auch an der Kunst der Selbstbeherrschung liegen, die den Jungen früh beigebracht wird. Nur kurz als Einwurf von mir.


    Moors
    Moors ist offline

  14. #54 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Mir fällt jetzt erst auf dass ich Fox News verlinkt habe. Hatte den Fall noch im Kopf und dann schnell was auf Google rausgesucht

    Hätte man natürlich auch eine bessere Quelle für finden können. Dass du von solchen Fällen nichts gehört hast hängt wohl mit deiner begrenzten Perspektive zusammen. Zumal ich auch gerade der Meinung bin, dass es in budhistiscdhen Mönchsorden keine Ränge gibt, zumindest nicht in der Art wie du es meinst. Natürlich hat der Mönch der seit 20 Jahren Mönch ist einen höheren Rang als der Klosterneuling, aber soweit ich weiß sind alle Neulinge bzw. alle 20-Jährigen Mönche (etc.) gleichrangig. Es gibt also nichtmal sowas wie Tempelvorsteher.

    Und selbst wenn, gibt es halt Tempelvorsteher... und den Dalai Lama. Und dazwischen nix. Also nicht so wie im Christentum mit seinen etlichen Hierarchien in den Kirchen. Es gibt also keine "hochrangigen Geistlichen", außer einem.

    Aber vielleicht täusche ich mich auch, meine Perspektive ist da ebenfalls beschränkt.

    Zu Gewalt im modernen Budhismus hat die englische Wikipedia einen Artikel.
    Das solltest du eigentlich besser wissen, z.B. ist der genannte Dalai Lama das höchste Mitglied (Trülku) der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus Aber fast jeder mehrheitlich buddhistisches Land hat so ein Oberhaupt. Guck mal hier zum Beispiel: "Die Erklärung wurde unter anderem unterzeichnet vom Dalai Lama sowie den buddhistischen Oberhäuptern aus Vietnam, Bhutan, Sri Lanka, Myanmar, der Mongolei, Malaysia, Korea, Japan und Bangladesch."

    Zitat Zitat von Moors Beitrag anzeigen
    Es gibt sehr wohl eine Hierarschie in budhistischen Klöstern. Zumindest gab es sie seinerzeit, als ich in Leh ein paar Wochen in einem Kloster sein konnte. Das läuft total geräuchlos ab. Der Vorsteher hat das Sagen in Zusammenarbeit mit den Ältesten. Mit einem Lächeln hat mir der Leitende erklärt, dass er fast immer auf den Rat der Ältesten hört. Die Betonung lag auf dem Wort Fast. Dann kommen die "normalen" Mönche und zum Schluß die Aspiranten. Diese Aspiranten sind die Läufer und dienstbaren Geister für alle anderen. Das geht ohne Lautstärke von sich. Da genügt ein Blick vom jeweiligen Mönch, bei den Oberen ist nicht mal das unbedingt vonnöten, und der Nachwuchs spurt. Alles zur Schulung für ein besseres miteinander. Inwieweit das alles wirklich ohne Konflikte ablief, konnte ich währent meiner Zeit dort nicht beurteilen. Sehr unglücklich kamen mir die Jungen nicht vor. Das kann aber auch an der Kunst der Selbstbeherrschung liegen, die den Jungen früh beigebracht wird. Nur kurz als Einwurf von mir.


    Moors
    Das deckt sich weitestgehend mit meinem Wissen über den Buddhismus
    Alo ist offline Geändert von Alo (22.09.2018 um 12:38 Uhr)

  15. #55 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Das solltest du eigentlich besser wissen, z.B. ist der genannte Dalai Lama das höchste Mitglied (Trülku) der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus Aber fast jeder mehrheitlich buddhistisches Land hat so ein Oberhaupt. Guck mal hier zum Beispiel: "Die Erklärung wurde unter anderem unterzeichnet vom Dalai Lama sowie den buddhistischen Oberhäuptern aus Vietnam, Bhutan, Sri Lanka, Myanmar, der Mongolei, Malaysia, Korea, Japan und Bangladesch."
    Und wer sind die konkret? Wenn ich das richtig sehe sind das einfach nur budhistische Mitglieder bestimmter Institutionen, zum Teil auch budhistischer NGOs, die aufgrund ihrer Rechtsform eben ein Oberhaupt haben müssen.
    ulix ist offline

  16. #56 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Und wer sind die konkret? Wenn ich das richtig sehe sind das einfach nur budhistische Mitglieder bestimmter Institutionen, zum Teil auch budhistischer NGOs, die aufgrund ihrer Rechtsform eben ein Oberhaupt haben müssen.
    Dieser Herr hier war z.B. bis zu seinem Tod der oberste Mönchspatriarch der thailändischen Buddhisten. Nur weil man keine Oberhäupter außer dem Dalai Lama regelmäßig in den Medien sieht heißt es eben nicht, dass sie nicht existieren. Ich spare mir jetzt die Mühe dir für jede einzelne buddhistische Lehre und jedes buddhistsch-geprägt Land die jeweiligen Oberhäupter zu verlinken. Fakt ist jedenfalls das es innerhalb des Buddhismus sehr wohl Hierachien und Oberhäupter gibt, der Buddhismus ist keine egalitäre Religion in der alle Mönche die gleiche geistliche Autorität haben.
    Alo ist offline Geändert von Alo (26.09.2018 um 14:50 Uhr)

  17. #57 Zitieren
    So weit die Füße tragen.. Avatar von Almalexia
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    Almalexia ist offline

  18. #58 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Säkularisierungsdefizite sind für mich der zentrale Punkt.

    Solange Religionsgemeinschaft B sich darauf berufen kann, dass Religionsgemeinschaft A doch auch ihren Wahn über die Vernunft (und daraus abgeleiteten, leider nötigen, Regeln) stellen darf, haben wir ein ernstes Problem.

    Säkularisierung ist der einzige Ausweg, denn mit religiös oder ideologisch Verstrahlten lässt sich nicht über qualitative Aspekte ihrer indoktrinierten Regeln diskutieren. Diese Vernunftebene ist ihnen nicht zugänglich, weswegen das andere regeln müssen, nämlich ein laizistischer Staat, der sich nicht von wahnhaften Vorstellungen korrumpieren lässt.

    Ganz alltagspraktisch würde das bedeuten, dass z.B. klein Mohammed seine Hausaufgaben nicht wegen des Koranunterrichts am Nachmittag erlassen bekommt, wie ich es noch zu meiner Schulzeit erleben musste. Andere huldigen Computerrollenspielen, in die sie ebenso eintauchen können, und bekommen dafür auch nicht ihre Hausaufgaben erlassen, was gut so ist.

    Ein starker praktizierter religiöser Pluralismus führt über kurz oder lang ins Verderben. Deswegen waren die Väter des Grundgesetzes auch so schlau, die Bekenntnisfreiheit und nicht das Praktizieren hervorzuheben. Aber das wird von einigen, auch hier, gerne anders ausgelegt. Praktizieren ist der Keim der Übergriffigkeit. Der Wesensgehalt unseres Grundgesetzes und natürlich auch der darin gegebenen Bekenntnisfreiheit ist vor allem ein Abwehrrecht gegen Übergriffigkeiten (zumeist anders Motivierter), von welcher Seite oder unter welchem Vorwand auch immer sie stattfinden mögen. Und dieser schützenswerte, friedenssichernde, menschliche und vernünftige Wesensgehalt ist bestimmten religiösen Gruppierungen ein Dorn im Auge, weswegen sie alles daran setzen, ihn in den Diskussionen zu verzerren, um davon abzulenken.
    jabu ist offline Geändert von jabu (25.09.2018 um 12:24 Uhr)

  19. #59 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    @ Jabu

    Auch das Praktizieren einer Religion steht dir durch unser Grundgesetz als gutes Recht zu. Immerhin ist es ja ein Grundgedanke unserer Verfassung, dass man tun darf, was man will, so lange man damit keinen anderen Menschen stört und beeinträchtigt.
    Wenn man ihn vernünftig umsetzen und ausleben würde, dann führt auch ein starker praktizierter religiöser Pluralismus nicht ins Verderben. Auch religiöse Menschen sind zu gegenseitiger Rücksichtnahme fähig, ebenso, wie auch unreligiöse Menschen zu Fanatismus fähig sind.

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

    Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
    Seelenschnitte ist offline

  20. #60 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    @ Jabu

    Auch das Praktizieren einer Religion steht dir durch unser Grundgesetz als gutes Recht zu.
    Nicht absolut, sondern als Abwehrrecht gegen Übergriffe (die zumeist von außen kommen). Mehr gibt die Formulierung zum Glück nicht her.

    Es gibt
    a) eine Bekenntnisfreiheit, was bedeutet, dass du dich zu einer x-beliebigen Weltanschauung bekennen kannst, ohne deswegen Nachteile fürchten zu müssen.
    b) ein Recht auf ungestörte Religionsausübung, was heißt, dass man dich dabei in Ruhe zu lassen hat.

    Das sind Abwehrrechte zum Schutz der Menschen, damit eben keine Minderheiten verfolgt werden, wie es unter dem Nazi-Regime in schändlichster Weise der Fall gewesen ist.

    Eine positivistische Interpretation, es gebe ein Recht auf Ausübung jeglicher religiöser Praktiken - wie es DITIB, Linksradikale, Islamversteher, Kreuzaufhänger usw. gerne hätten, gibt das Grundgesetz nicht her.

    Das Nichtverstehen dieses wichtigen Unterschiedes ist so eine Art Achillesferse der Deutschen - was eine Kerbe ist, in die Feinde der Freiheit allzu gerne einhauen.

    Immerhin ist es ja ein Grundgedanke unserer Verfassung, dass man tun darf, was man will, so lange man damit keinen anderen Menschen stört und beeinträchtigt.
    Wenn man ihn vernünftig umsetzen und ausleben würde, dann führt auch ein starker praktizierter religiöser Pluralismus nicht ins Verderben.
    Das kommt darauf an, inwieweit die einzelne Religion dazu fähig ist, sich vernünftigen Gesetzen unterzuordnen. Zumindest die abrahamitischen Religionen sind per Definition (und teils nach Auslegung) mehr oder minder nicht dazu in der Lage, sondern weisen lediglich Schnittmengen dazu auf, weswegen es nicht zu ständigen Konflikten kommt, sehr wohl aber, wenn die Schnittmenge verlassen wird und es hart auf hart kommt.

    Gewisse Gruppierungen sind sich sehr wohl dieses Umstandes bewusst, weswegen sie die Säkularisierungsdefizite geschickt auszunutzen versuchen, indem sie eben sagen, wenn A wegen Religionsfreiheit etwas dürfe, dann dürfe B auch alles, was zur Religion von B gehört (was hochgefährlich und grundgesetzwidrig ist, würde man es gelten lassen).

    Diesen immer wieder einsuggerierten Automatismus gibt es zum Glück (noch) nicht. Und weil man das genau weiß, drängt man die Debatten eben in die Richtung zum Pluralismus hin, der ihnen letztendlich erlauben soll, was (noch) nicht vom Grundgesetz gedeckt ist. Dass dieses auf einer Scheinlogik beruht, die eben gerade dem Wesen unseres Grundgesetzes (Abwehrrechte) zuwiderläuft, fällt den Meisten nur nicht auf.

    Auch religiöse Menschen sind zu gegenseitiger Rücksichtnahme fähig, ebenso, wie auch unreligiöse Menschen zu Fanatismus fähig sind.
    Trotz dieser Fähigkeit zur Rücksichtnahme haben religiöse Menschen Kriege betrieben, ebenso wie unreligiöse Menschen zum Frieden beigetragen haben. Was der Mensch kann, führt in diesem Zusammenhang nicht weiter, sehr wohl aber, was Verstrahlte betreiben, wenn man sie lässt.

    Das Kirchenchristentum hat sich so weit abgeschliffen, dass es nur noch wenig fordert, was mit dem Grundgesetz nicht in Einklang steht, weswegen sich die meisten Menschen keine Gedanken mehr darum machen und in die Falle hineintappen, die ihnen Kirchenvertreter und Islamverbände immer wieder aufstellen, wenn sie die angebliche Religionsfreiheit, die so nicht mal im Grundgesetz steht, hochhalten. Von deren Seite ist sie nämlich stets positivistisch gemeint.

    Nicht etwa wegen Religionsfreiheit können DITIB, Wahabiten, Dämonenaustreiber etc. berechtigterweise viel höhere Forderungen stellen, als sie tatsächlich stellen, sondern weil sie wegen des Gleichbehandlungsgrundsatzes grundsätzlich über dieselben Rechte wie eben auch die evangelische oder katholische Kirche verfügen! Sie können also z.B. ihre eigenen Kindergärten betreiben und diese aus der öffentlichen Hand bezuschussen - äh, fast komplett finanzieren lassen, wie bei kirchlichen Kindergärten auch! Und selbstverständlich dürfen sie auch dort ihre überaus edlen Ideologien in die Kinderköpfe implantieren, wenn unsere Kirchen das auch dürfen. Inwieweit sie alle es wirklich dürfen, wäre eine andere Debatte.

    Das^ ist der starke religiöse Pluralismus, den ich meine und den ich nicht verantworten kann.

    Wenn der Themenersteller etwas fürchtet (sonst hätte er wohl nicht dem Islam den Religionsstatus aberkennen wollen), dann sollte das darauf zurückzuführen sein, dass es eben in Deutschland keine richtige Trennung zwischen Staat und Kirche gibt. Denn würde es sie geben, so hätte sich sein Problem (und die Probleme vieler anderer Leute, auch mancher, die irgendwo mitlaufen, wo sie besser nicht mitlaufen sollten) schon viel weniger oder gar nicht gestellt. Unserem Grundgesetz steht ein weitestgehend laizistischer Staat nicht entgegen. Er muss nur garantieren, was im Grundgesetz steht, was die einzige (winzige) Ausnahme vom Laizismus wäre.
    jabu ist offline Geändert von jabu (25.09.2018 um 16:34 Uhr)

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