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Zum Totalitarismus

  1. #41 Zitieren
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Wie gut das funktionieren wird, wird man dann sehen, wenn es um größere Einheiten geht und wie lange der Laden laufen wird.
    Der Laden läuft seit knapp 7 Jahren. Und die größten Gefahren für den Laden sind nicht innere Unruhen, sondern ein Autokrat Erdogan, der keinen Kurden-"Staat" duldet (auch wenn es streng genommen kein Staat ist bzw. sein will) und dort bereits in Teile einmarschiert ist. Und natürlich muss man schauen was Assad macht, wenn er die restlichen Landesteile wieder unter seiner Kontrolle hat. Ein de facto unabhängiges Nordsyrien wird er dann kaum weiter dulden können. Andererseits sind die Kurden dort ein guter Puffer gegen Erdogan... also vielleicht doch?

    Das ist aber ein genereller Trend:
    Die erfolgversprechendsten sozialistischen Experimente wurden meist gewaltsam, oft mit westlicher Unterstützung zum Beispiel durch die CIA, niedergeschlagen.

    Ein Beispiel ist auch der Urfunke des heutigen Islamismus, und der heutigen Spaltung zwischen westlicher und islamischer Welt: der Coup gegen den demokratisch gewählten Präsidenten des Iran Mossadeq, der durch einen Alleinherrscher, einen "Kaiser", den Shah ersetzt wurde, der dem Westen wohlgesonnen war.

    Hätte es diesen durch den Westen eingefädelten Coup nicht gegeben, dann gäbe es heute auch kaum radikalen Islamismus. Auch in der nachfolgenden Geschichte hat der Westen, um die säkulären, meist sozialistischen Pan-arabischen Bewegungen zu stören, allerorten radikale Islamisten gestützt, und so erst auf die Bildfläche gespült.

    Die Hamas zum Beispiel entstand mit Hilfe der USA und Israels, das war aus deren damaliger Perspektive das kleinere Übel gegenüber einer UDSSR-nahen PLO. Außerdem: teile und herrsche usw.

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Einzelne Punkte rauszugreifen ist da nicht zielführend.
    Du pickst dir beim herrschenden System doch auch einzelne Punkte raus, die deiner Meinung nach gut funktionieren, während du andere ausblendest.
    ulix ist offline

  2. #42 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Wie gut das funktionieren wird, wird man dann sehen, wenn es um größere Einheiten geht und wie lange der Laden laufen wird.
    Es wird keine größeren Einheiten geben, die Kurden sind im Grunde nur ihren Bedürfnis nach Selbstverwaltung nachgekommen und machen keine Anstalten um die nicht-kurdischen Gebiete Syriens zu ihrem "Staatsgebiet" hinzuzufügen. Im übrigen ist Westkrudistan/Rojava bereits so schon größer als die meisten deutschen Bundesländer.
    Alo ist offline

  3. #43 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    Manchmal denke ich, dass es völlig egal ist, ob die Leute im Sozialismus oder Kapitalismus, Demokratie oder Monarchie und den anderen Modellen der Gesellschaft, des Herrschens und des Geldes, etc. leben.
    Sie finden immer genug Gründe und Möglichkeiten sich gegenseitig das Leben so schwer als möglich zu machen. Dies findet sich wohl immer und überall und unterscheidet sich jeweils nur im Detail.

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

    Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
    Seelenschnitte ist offline

  4. #44 Zitieren
    Mythos
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    Deshalb sollte man auch versuchen die Anreize dafür wegzunehmen. Geld ist beispielsweise einer der größten Anreize dafür anderen Menschen das Leben unnötig schwer zu machen. Daher ist der kommunistische Grundgedanke ja auch gar nicht so verkehrt. Natürlich wird immer irgendein Anreiz bei jedem System vorhanden bleiben, aber vielleicht kann man mit irgendeinem System irgendwann einmal wenigstens die größten und störensten Anreize aus dem System hauen. Ich erlebe es halt auch tag täglich hundertfach, wie sich die Menschen gegenseitig behindern. Die häufigsten Ursachen sind: Geld, Egoismus (z.B. "ich will als erster in den Bus einsteigen") und "nicht mitdenken" (was im Gegensatz zu den anderen 2 Punkten wenigstens unbeabsichtigt ist).
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  5. #45 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Manchmal denke ich, dass es völlig egal ist, ob die Leute im Sozialismus oder Kapitalismus, Demokratie oder Monarchie und den anderen Modellen der Gesellschaft, des Herrschens und des Geldes, etc. leben.
    Sie finden immer genug Gründe und Möglichkeiten sich gegenseitig das Leben so schwer als möglich zu machen. Dies findet sich wohl immer und überall und unterscheidet sich jeweils nur im Detail.
    Es ist halt auch eine Frage davon, welche Möglichkeiten man den Leuten zur Konfliktbewältigung an die Hand gibt. Und in dem Sinne gibt es durchaus bessere und schlechtere Systeme.
    Alo ist offline

  6. #46 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Es ist halt auch eine Frage davon, welche Möglichkeiten man den Leuten zur Konfliktbewältigung an die Hand gibt. Und in dem Sinne gibt es durchaus bessere und schlechtere Systeme.
    Das mag schon sein.
    Ich rede aber davon, dass es wohl in jedem System Konflikte geben wird. Wie sollte ein System dagegen entwas ausrichten können?

    @Xarthor

    Den Egoismus sehe ich ganz vorne mitspielen, wenn es darum geht Probleme zu verursachen. Aber ich meine auch, dass der Mensch ohne Egoismus garnicht überlebensfähig ist. Also wird es wohl immer Konflikte geben.

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

    Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord
    Seelenschnitte ist offline

  7. #47 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    ...
    Ein Beispiel ist auch der Urfunke des heutigen Islamismus, und der heutigen Spaltung zwischen westlicher und islamischer Welt: der Coup gegen den demokratisch gewählten Präsidenten des Iran Mossadeq, der durch einen Alleinherrscher, einen "Kaiser", den Shah ersetzt wurde, der dem Westen wohlgesonnen war.
    ...
    Eine sehr erstaunliche Ansicht, wenn man bedenkt, dass es gar kein großes Problem mit schiitischem Extremismus gibt, sondern mit sunnitisichem Extremismus, dass die Wahabiten unabhängig davon schon viel länger existieren, dass die Gründung von Israel damit nicht unproblematischer geworden wäre, dass trotzdem im Sudan das Öl im Boden der christlichen Minderheit gelegen hätte etc. pp

    Die Iran-Politik zeigt die Verlogenheit der USA, aber keineswegs erklärt sie den Islamismus.
    Dieser liegt viel mehr darin begründet, dass jeder Kulturkreis, der einer fundamentalen kuturellen Neuordnung ausgesetzt ist, Extremismen entwickelt.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (16.09.2018 um 22:09 Uhr)

  8. #48 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Seelenschnitte Beitrag anzeigen
    Aber ich meine auch, dass der Mensch ohne Egoismus garnicht überlebensfähig ist. Also wird es wohl immer Konflikte geben.
    Also überlebt der Mensch es nicht, wenn er 5 Sekunden wartet, bis alle Leute aus dem Bus ausgestiegen sind, ehe er einsteigt? Das ist die selbe Art von Egoismus, welche die meisten Probleme verursacht. Er bringt in der Regel nichtmal für die egoistische Person selbst einen Vorteil, oft sogar Nachteile und trotzdem wird er praktiziert - und das nicht wenig. Ich weiß nicht wie so ein Verhalten das Überleben sichern soll, das gefährdet doch eher das Leben von sich selbst und anderen Personen (z.B. im Straßenverkehr).

    Andersrum gibt es auch intelligenten Egoismus, bei dem man den Vorteil einer gleichgestellten Gruppe zieht in der jeder die selbe Leistung einbringt (die, die er halt bringen kann). Davon provitiert dann jeder einzelne Egoist, da jeder insgesamt weniger Leistung erbringen muss und keiner abgehängt wird.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  9. #49 Zitieren
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Du pickst dir beim herrschenden System doch auch einzelne Punkte raus, die deiner Meinung nach gut funktionieren, während du andere ausblendest.
    Eigentlich suche ich mir gar nichts raus, außer das der Mensch sein kann, wie er will.

    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Deshalb sollte man auch versuchen die Anreize dafür wegzunehmen. Geld ist beispielsweise einer der größten Anreize dafür anderen Menschen das Leben unnötig schwer zu machen. Daher ist der kommunistische Grundgedanke ja auch gar nicht so verkehrt. Natürlich wird immer irgendein Anreiz bei jedem System vorhanden bleiben, aber vielleicht kann man mit irgendeinem System irgendwann einmal wenigstens die größten und störensten Anreize aus dem System hauen. Ich erlebe es halt auch tag täglich hundertfach, wie sich die Menschen gegenseitig behindern. Die häufigsten Ursachen sind: Geld, Egoismus (z.B. "ich will als erster in den Bus einsteigen") und "nicht mitdenken" (was im Gegensatz zu den anderen 2 Punkten wenigstens unbeabsichtigt ist).
    Es muss nicht Geld sein. Es geht darum, gut zu leben. Und das jeder selbst entscheiden, was er mit gut leben meint. Da braucht es nicht unbedingt Geld. Geld erleichtert es nur sehr, seine Wünsche umzusetzen, weil man für Geld alles bekommt und nicht erst langwierig Waren tauschen muss.
    Und da sich Mensch gerne vergleicht mit seinen Mitmenschen, gibt es einen unglaublichen Antrieb. Mit dem kommunistischen Anreiz, wie es bisher versucht wurde, hat dann schnell keiner mehr Lust, irgendwas zu machen. Es sei denn, er hat irgendwelche besonderen Kenntnisse. Arzt, Wissenschaftler, oder sowas. Da konnte man dann mit Westwaren aufwarten. Das war dann gleich doppelt wertvoll, weil eigentlich nicht gerne gesehen. Bei so einem Arzt kann man dann aber schon mal ne Ausnahme machen.
    Wenn Du also die Anreize weg nehmen willst, kannst Du auch gerne eine Zombies züchten. Das wäre das gleiche.
    Stiller Leser ist offline

  10. #50 Zitieren
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    Zitat Zitat von Ciao Beitrag anzeigen
    Eine sehr erstaunliche Ansicht, wenn man bedenkt, dass es gar kein großes Problem mit schiitischem Extremismus gibt, sondern mit sunnitisichem Extremismus, dass die Wahabiten unabhängig davon schon viel länger existieren, dass die Gründung von Israel damit nicht unproblematischer geworden wäre, dass trotzdem im Sudan das Öl im Boden der christlichen Minderheit gelegen hätte etc. pp
    Das mit dem einen Urfunken, wie ich es ausgedrückt habe, ist natürlich Quatsch.

    Es war aber sehr wohl einer der Urfunken. Ich verweise mal darauf, dass die Spaltung zwischen Schiiten und Sunniten erst seit dem US-Eingriff im Irak wirklich stark ausgeprägt ist (was die jüngere Geschichte betrifft). Vorher gab es sie schon auf politischer Ebene, aber nicht so stark auf der Ebene der jeweiligen Bevölkerungen.

    Auch wurde durch die iranische Revolution mittem im Kalten Krieg gezeigt, dass es Alternativen zur Anbiedrung an den Westen bzw. die Sowjetunion gab. Desweiteren hat sich ein großer Teil des sunnitischen Extremismus gebildet, und wurde zum Beispiel durch Saudi-Arabien unterstützt, um den schiitischen/iranischen Einfluss in der jeweiligen Region zu begrenzen bzw. zu bekämpfen. Das sind jetzt nur einige Aspekte, die extrem bedeutsam dafür sind, dass die iranische Revolution einen riesigen Einfluss auf erstens die Entwicklung des Islamismus (auch bei Sunniten) hatte, zweitens auf die Spaltung zwischen Sunniten und Schiiten (was sich natürlich gegenseitig beeinflusst).

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Eigentlich suche ich mir gar nichts raus, außer das der Mensch sein kann, wie er will.
    Aber das stimmt halt gar nicht.

    Ich kann zum Beispiel kein Mörder sein, sonst werde ich sanktioniert. Nicht dass ich das sein wollte, aber diese Leute gibts. Ich kann auch nicht offen Nazi sein, das heißt schon. Aber ich kann es nicht durch bestimmte Symbolik zeigen, ist verboten. Ich kann auch nicht einfach so meine Drogen kaufen, außer Alkohol, da sie illegal sind. Ich kann nichtmal unangeschnallt Auto fahren, ohne bestraft zu werden, obwohl ich mich dabei hauptsächlich selbst gefährde. Etc. pp.

    Der Staat schränkt, aus unterschiedlichsten Gründen, die persönliche Freiheit der Bürger auf tausenden Ebenen ein. Das meiste davon ist sogar relativ sinnvoll.

    Das heißt du hast dir wieder was rausgepickt, und damit meine EInschätzung bestätigt. Du hast dir die Aspekte rausgepickt, in denen der Mensch sich in unserem System tatsächlich frei entfalten kann... die anderen Aspekte hast du ausgeblendet.

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Wenn Du also die Anreize weg nehmen willst, kannst Du auch gerne eine Zombies züchten. Das wäre das gleiche.
    Textbook Homo Oeconomicus. Ist zum Glück weitgehend widerlegt. Das heißt du hast Unrecht:
    Es muss keine persönlichen, egoistischen Anreize geben, damit Mensch etwas tut.

    Wobei man natürlich auch jeden Altruismus durch Egoismus erklären kann, aber das würde ja auch reichen:
    Man tut es, weil man sonst sozial ausgestoßen wird und alle anderen einen doof finden.
    ulix ist offline Geändert von ulix (17.09.2018 um 09:36 Uhr)

  11. #51 Zitieren
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Aber das stimmt halt gar nicht.

    Ich kann zum Beispiel kein Mörder sein, sonst werde ich sanktioniert. Nicht dass ich das sein wollte, aber diese Leute gibts. Ich kann auch nicht offen Nazi sein, das heißt schon. Aber ich kann es nicht durch bestimmte Symbolik zeigen, ist verboten. Ich kann auch nicht einfach so meine Drogen kaufen, außer Alkohol, da sie illegal sind. Ich kann nichtmal unangeschnallt Auto fahren, ohne bestraft zu werden, obwohl ich mich dabei hauptsächlich selbst gefährde. Etc. pp.

    Der Staat schränkt, aus unterschiedlichsten Gründen, die persönliche Freiheit der Bürger auf tausenden Ebenen ein. Das meiste davon ist sogar relativ sinnvoll.

    Das heißt du hast dir wieder was rausgepickt, und damit meine EInschätzung bestätigt. Du hast dir die Aspekte rausgepickt, in denen der Mensch sich in unserem System tatsächlich frei entfalten kann... die anderen Aspekte hast du ausgeblendet.
    Also wenn Du dich jetzt über grundsätzliche Dinge unterhalten möchtest, tu das bitte. Hat dann aber nichts mehr mit dem Thema zu tun. Wäre eher was für grundsätzliche Regeln in einer größeren Gemeinschaft. Kannst kein Mörder sein. Lachhaft.

    Der Rahmen, der hier gelassen wird, ist gewaltig. Abseits von natürlich überall auf der Welt geächteten Dingen ist hier sehr viel mehr möglich.

    Aber wir können das ja auch anders aufzäumen: Hier ist wesentlich mehr möglich, als es in jedem sozialistischen Staat schon per Definition möglich wäre.



    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Textbook Homo Oeconomicus. Ist zum Glück weitgehend widerlegt. Das heißt du hast Unrecht:
    Es muss keine persönlichen, egoistischen Anreize geben, damit Mensch etwas tut.

    Wobei man natürlich auch jeden Altruismus durch Egoismus erklären kann, aber das würde ja auch reichen:
    Man tut es, weil man sonst sozial ausgestoßen wird und alle anderen einen doof finden.
    Nein, da ist gar nichts widerlegt.

    Du siehst es nur schon wieder als einzige Möglichkeit an. Es gibt für Menschen zig Möglichkeiten sich zu motivieren. Werden auch alle genutzt.
    Aber es gibt Antriebe, die häufiger genutzt werden, als andere und da ist der persönliche, egoistische ganz weit vorne und auch viel besser als Grund, dass man sonst sozial ausgestoßen werden könnte.
    Vielleicht ist es so leichter verständlich für dich. Warum nur muss bei dir alles auf ein Entweder oder hinauslaufen?
    Stiller Leser ist offline

  12. #52 Zitieren
    Operaist Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Es muss nicht Geld sein. Es geht darum, gut zu leben. Und das jeder selbst entscheiden, was er mit gut leben meint. Da braucht es nicht unbedingt Geld. Geld erleichtert es nur sehr, seine Wünsche umzusetzen, weil man für Geld alles bekommt und nicht erst langwierig Waren tauschen muss.
    Und da sich Mensch gerne vergleicht mit seinen Mitmenschen, gibt es einen unglaublichen Antrieb. Mit dem kommunistischen Anreiz, wie es bisher versucht wurde, hat dann schnell keiner mehr Lust, irgendwas zu machen. Es sei denn, er hat irgendwelche besonderen Kenntnisse. Arzt, Wissenschaftler, oder sowas. Da konnte man dann mit Westwaren aufwarten. Das war dann gleich doppelt wertvoll, weil eigentlich nicht gerne gesehen. Bei so einem Arzt kann man dann aber schon mal ne Ausnahme machen.
    Wenn Du also die Anreize weg nehmen willst, kannst Du auch gerne eine Zombies züchten. Das wäre das gleiche.
    Eigentlich waren weniger die studierten Berufe wie Ärzte die grundsätzlichen Gewinner im Realsozialismus, sondern die Handwerker, weil es die einzigen waren die neben ihrer "normalen Arbeit" schwarzarbeiten konnten und somit ihr Gehalt gehörig aufstocken konnten.
    Alo ist offline

  13. #53 Zitieren
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Also wenn Du dich jetzt über grundsätzliche Dinge unterhalten möchtest, tu das bitte. Hat dann aber nichts mehr mit dem Thema zu tun. Wäre eher was für grundsätzliche Regeln in einer größeren Gemeinschaft. Kannst kein Mörder sein. Lachhaft.
    Das war ein Beispiel von mehreren dafür, dass deine Argumentation leider keinen Sinn ergibt. Wenn du das lachhaft findest hat sich jede Diskusion hier erübrigt. Die anderen Beispiele blendest du vorhersehbarerweise aus. Das ist durchschaubare Rosinenpickerei.

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Der Rahmen, der hier gelassen wird, ist gewaltig. Abseits von natürlich überall auf der Welt geächteten Dingen ist hier sehr viel mehr möglich.
    Was spricht dagegen, dass er auch in einem theoretischen sozialistischen/kommunistischen System gewaltzig wäre? Wäre er ohne ökonomischen Zwang nicht sogar noch viel gewaltiger?

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Aber wir können das ja auch anders aufzäumen: Hier ist wesentlich mehr möglich, als es in jedem sozialistischen Staat schon per Definition möglich wäre.
    Warum? Und nach welcher Definition?

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Nein, da ist gar nichts widerlegt.

    Du siehst es nur schon wieder als einzige Möglichkeit an. Es gibt für Menschen zig Möglichkeiten sich zu motivieren. Werden auch alle genutzt.
    Nein. Du hast suggeriert, dass es die einzige Möglichkeit wäre, jemanden materiell zu belohnen. Ich habe dem Widersprochen, und auf andere Möglichkeiten hingewiesen.

    Du stimmst mir hier also (wohl ungewollt) zu: du hattest Unrecht, ich habe Recht.
    Es gibt - anders als du suggeriert hast - zahlreiche Möglichkeiten, Menschen zu konkret solidarischem bzw. unkonkret beliebigem Verhalten zu motivieren.

    Nochmal zur Erinnerung, was du gesagt hattest:
    Wenn Du also die Anreize weg nehmen willst, kannst Du auch gerne eine Zombies züchten. Das wäre das gleiche.
    Du tust hier so, als könne es nur in einem kapitalistischen System Anreize geben, irgendwas sinnvolles zu tun.

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Aber es gibt Antriebe, die häufiger genutzt werden, als andere und da ist der persönliche, egoistische ganz weit vorne und auch viel besser als Grund, dass man sonst sozial ausgestoßen werden könnte.
    Vielleicht ist es so leichter verständlich für dich. Warum nur muss bei dir alles auf ein Entweder oder hinauslaufen?
    Bei dir lief es auf ein Entweder-Oder hinaus, ich habe dir widersprochen. Du hattest suggeriert, nur in einem kapitalistischen System gäbe es "die Anreize" (also überhaupt irgendwelche Anreize), etwas sinnvolles zu tun. Du sprachst von "den" Anreizen, nicht von "manchen" Anreizen.

    Bitte drücke dich präziser aus. Und bitte versuche dann nicht, mir deine eigenen Fehler unterzuschieben.
    ulix ist offline Geändert von ulix (17.09.2018 um 14:08 Uhr)

  14. #54 Zitieren
    Auserwählter
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Das war ein Beispiel von mehreren dafür, dass deine Argumentation leider keinen Sinn ergibt. Wenn du das lachhaft findest hat sich jede Diskusion hier erübrigt. Die anderen Beispiele blendest du vorhersehbarerweise aus. Das ist durchschaubare Rosinenpickerei.
    Wenn Du meinst.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Was spricht dagegen, dass er auch in einem theoretischen sozialistischen/kommunistischen System gewaltzig wäre? Wäre er ohne ökonomischen Zwang nicht sogar noch viel gewaltiger?
    Hier ist er jedenfalls gewaltig, gemessen an dem, was bisher in der Geschichte der Menschheit für die Bürger möglich war.
    Und ein theoretischen sozialistisches/kommunistisches System als Vergleich ist ein wenig blöd, weil in diesem theoretischen System ja alles möglich ist, quasi das Paradies auf Erden.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Warum? Und nach welcher Definition?
    Nach der Definition der bisherigen Versuche von sozialistischen Systemen. Gegen theoretische Systeme, wo Milch und Honig fließen kann man sich leider nicht messen.


    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Nein. Du hast suggeriert, dass es die einzige Möglichkeit wäre, jemanden materiell zu belohnen. Ich habe dem Widersprochen, und auf andere Möglichkeiten hingewiesen.
    Nö, habe ich nicht. Aber belassen wir das dabei, weil völlig unwichtig.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Du stimmst mir hier also (wohl ungewollt) zu: du hattest Unrecht, ich habe Recht.
    Es gibt - anders als du suggeriert hast - zahlreiche Möglichkeiten, Menschen zu konkret solidarischem bzw. unkonkret beliebigem Verhalten zu motivieren.
    Ich hatte nicht Unrecht, weil ich weder suggeriert noch tatsächlich ausgesagt habe, dass es nur eine Möglichkeit gibt, sich zu motivieren. Du hattest damit recht, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, sich zu motivieren, was ich allerdings auch nie bestritten habe. Insofern... Noch Fragen?


    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Bei dir lief es auf ein Entweder-Oder hinaus, ich habe dir widersprochen. Du hattest suggeriert, nur in einem kapitalistischen System gäbe es "die Anreize" (also überhaupt irgendwelche Anreize), etwas sinnvolles zu tun. Du sprachst von "den" Anreizen, nicht von "manchen" Anreizen.
    Genau sprach ich von Anreize. Und logischerweise hast Du in einem System, wo Du sein kannst, wie Du willst, auch alle möglichen Anreize. Und wenn es nur um den Schnöden Mammon geht, ist es auch völlig ok.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Bitte drücke dich präziser aus. Und bitte versuche dann nicht, mir deine eigenen Fehler unterzuschieben.
    Bitte lese deutlich und bitte versuche nicht, mir deine Defizite beim Lesen unterzuschieben.
    Stiller Leser ist offline

  15. #55 Zitieren
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    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Hier ist er jedenfalls gewaltig, gemessen an dem, was bisher in der Geschichte der Menschheit für die Bürger möglich war.
    Und ein theoretischen sozialistisches/kommunistisches System als Vergleich ist ein wenig blöd, weil in diesem theoretischen System ja alles möglich ist, quasi das Paradies auf Erden.
    Nein. Ich meine schon ein theoretisches System auf Basis realer Erkenntnisse. Du hast also keine Argumente dagegen, dass es nicht besser sein könnte, dass die persönliche Freiheit nicht größer sein könnte, außer dass sie heute schon ziemlich groß ist...

    Das dachten die Leute im Athen des Jahres 500 v.Chr. auch, und die Revolutionäre in Paris 1789 ebenfalls. Kann ja kaum besser werden...

    Zitat Zitat von Stiller Leser Beitrag anzeigen
    Nach der Definition der bisherigen Versuche von sozialistischen Systemen. Gegen theoretische Systeme, wo Milch und Honig fließen kann man sich leider nicht messen.
    Nach welcher Definition konkret? Jetzt drück dich doch nicht so offensichtlich vor einer Antwort.

    Ansonsten wieder mal vollkommene Realitätsverweigerung, und Weigerung eigene Fehler einzugestehen. Doch, du hast direkt suggeriert, es gäbe nur im jetzigen System Anreize... was natürlich Blödsinn ist. Vielleicht hast du es ja nicht so gemeint, du hast es aber so geschrieben. Bitte lern ein wenig Selbstreflektion und Selbstkritik.

    Ich zeig dir mal wie das geht:
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Das mit dem einen Urfunken, wie ich es ausgedrückt habe, ist natürlich Quatsch.
    ulix ist offline Geändert von ulix (17.09.2018 um 14:33 Uhr)

  16. #56 Zitieren
    Halbgott Avatar von Seelenschnitte
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Also überlebt der Mensch es nicht, wenn er 5 Sekunden wartet, bis alle Leute aus dem Bus ausgestiegen sind, ehe er einsteigt? Das ist die selbe Art von Egoismus, welche die meisten Probleme verursacht. Er bringt in der Regel nichtmal für die egoistische Person selbst einen Vorteil, oft sogar Nachteile und trotzdem wird er praktiziert - und das nicht wenig. Ich weiß nicht wie so ein Verhalten das Überleben sichern soll, das gefährdet doch eher das Leben von sich selbst und anderen Personen (z.B. im Straßenverkehr).

    Andersrum gibt es auch intelligenten Egoismus, bei dem man den Vorteil einer gleichgestellten Gruppe zieht in der jeder die selbe Leistung einbringt (die, die er halt bringen kann). Davon provitiert dann jeder einzelne Egoist, da jeder insgesamt weniger Leistung erbringen muss und keiner abgehängt wird.
    Egoismus ist halt auch nicht das Selbe wie Rücksichtslosigkeit.

    Der bedeutende Philosoph Arthur Schopenhauer, von dem ich sehr gerne erzähle, hat den Egoismus einmal als "...[den] Drang zum Dasein und zum Wohlsein"... beschrieben.
    Wenn du den Egoismus so auffasst, dann wirst du verstehen, wieso er unerlässlich für das Überleben des Einzelnen ist, wodurch wiederum das Überleben der Spezies gesichert wird.

    „Die Menschen bedienen sich ihrer Vernunft nur dazu, um ihre Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen, und die Sprache dient ihnen allein dazu, ihre Gedanken zu verbergen.“

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  17. #57 Zitieren
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Nein. Ich meine schon ein theoretisches System auf Basis realer Erkenntnisse. Du hast also keine Argumente dagegen, dass es nicht besser sein könnte, dass die persönliche Freiheit nicht größer sein könnte, außer dass sie heute schon ziemlich groß ist...

    Das dachten die Leute im Athen des Jahres 500 v.Chr. auch, und die Revolutionäre in Paris 1789 ebenfalls. Kann ja kaum besser werden...
    Wie gesagt, ist sinnlos mit Utopien zu vergleichen, da Du einfach alles reinpackst, was dir einfällt, weil Du es nicht beweisen musst, während ich ein System nehme, welches tatsächlich real existiert.


    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Nach welcher Definition konkret? Jetzt drück dich doch nicht so offensichtlich vor einer Antwort.

    Ansonsten wieder mal vollkommene Realitätsverweigerung, und Weigerung eigene Fehler einzugestehen. Doch, du hast direkt suggeriert, es gäbe nur im jetzigen System Anreize... was natürlich Blödsinn ist. Vielleicht hast du es ja nicht so gemeint, du hast es aber so geschrieben. Bitte lern ein wenig Selbstreflektion und Selbstkritik.

    Ich zeig dir mal wie das geht:
    Du bist wirklich unverbesserlich. Nein, ich habe es nicht so gemeint und auch nicht suggeriert.
    Lern bitte deutlich weniger Überheblichkeit an den Tag zu legen. Ich weiß, was ich geschrieben habe und ich weiß, was ich damit gemeint habe. Wenn Du es anders verstanden haben willst, dann kann ich das nicht ändern.
    Stiller Leser ist offline

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