Der Laden läuft seit knapp 7 Jahren. Und die größten Gefahren für den Laden sind nicht innere Unruhen, sondern ein Autokrat Erdogan, der keinen Kurden-"Staat" duldet (auch wenn es streng genommen kein Staat ist bzw. sein will) und dort bereits in Teile einmarschiert ist. Und natürlich muss man schauen was Assad macht, wenn er die restlichen Landesteile wieder unter seiner Kontrolle hat. Ein de facto unabhängiges Nordsyrien wird er dann kaum weiter dulden können. Andererseits sind die Kurden dort ein guter Puffer gegen Erdogan... also vielleicht doch?
Das ist aber ein genereller Trend:
Die erfolgversprechendsten sozialistischen Experimente wurden meist gewaltsam, oft mit westlicher Unterstützung zum Beispiel durch die CIA, niedergeschlagen.
Ein Beispiel ist auch der Urfunke des heutigen Islamismus, und der heutigen Spaltung zwischen westlicher und islamischer Welt: der Coup gegen den demokratisch gewählten Präsidenten des Iran Mossadeq, der durch einen Alleinherrscher, einen "Kaiser", den Shah ersetzt wurde, der dem Westen wohlgesonnen war.
Hätte es diesen durch den Westen eingefädelten Coup nicht gegeben, dann gäbe es heute auch kaum radikalen Islamismus. Auch in der nachfolgenden Geschichte hat der Westen, um die säkulären, meist sozialistischen Pan-arabischen Bewegungen zu stören, allerorten radikale Islamisten gestützt, und so erst auf die Bildfläche gespült.
Die Hamas zum Beispiel entstand mit Hilfe der USA und Israels, das war aus deren damaliger Perspektive das kleinere Übel gegenüber einer UDSSR-nahen PLO. Außerdem: teile und herrsche usw.
Du pickst dir beim herrschenden System doch auch einzelne Punkte raus, die deiner Meinung nach gut funktionieren, während du andere ausblendest.