Die Angst, Opfer einer Straftat zu werden, ist verständlich. Und auch die Neigung, nach Anhaltspunkten, Gemeinsamkeiten und Mustern zu suchen, um einer solchen Situation zu entgehen, bevor es zu spät ist. Aber wenn daraus ein "Wir gegen die!" wird, das über das "Wir, die gesetzestreuen Bürger, gegen die Gewalttäter" hinaus geht, kann es eben schon problematisch werden. Also mal sehen: Was haben Ärgersucher, die ggf. sogar gern das Messer zücken und Frauen als Freiwild betrachten, denn so gemeinsam? Und dann sieht man sich in seinem Umfeld um und vergleicht mit Berichten. Werde ich jetzt auch mal machen: Könnte der nette syrische Ingenieur aus der Cafeteria so einer sein? Einer von den freundlichen Türken, denen der Späti gehört? Der ägyptische Arzt aus dem Vorderhaus? Oder der Iraner, der bei uns die Grafiker ausbildet? Wohl kaum. Das sind keine von "denen". Die gehören zu "uns". Ethnischer Background taugt nicht als Warnzeichen. Aber was dann? Hm. Bildungsferne scheint doch eher eine verlässliche Gemeinsamkeit zu sein. Und eher sportliche Kleidung, als klassische. Und auch die Statur dürfte eher sportlich als sofaaffin sein. Wer sich generell ungern mehr bewegt, als nötig, findet i.d.R. auch bei Auseinandersetzungen bessere Herangehensweisen, als körperliche.
Wovor aber fürchtet sich dann der sportbegeisterte Schulabbrecher? Vor seinesgleichen? Wäre vielleicht besser, aber dann fiele ja das angenehme "Wir gegen die!"-Gefühl weg. Hm. Dann sind´s eben die Ausländer. Die sehen anders aus. Heißen auch anders. Angstparkplatz gefunden - Problem gelöst. Ist zwar realitätsfremd, aber wann hat die Realität schon je zur Beruhigung getaugt?