"Jedes Metier hat so seine Vorlieben...gehst du zum Apotheker, verschreibt man dir eine Salbe. Gehst du mit dem gleichen Leiden zum Chirurgen, kommt man dir mit 'nem Skalpell."
Social Justice Warrior, der beliebte Kampfbegriff jener Leute, die soziale Gerechtigkeit für eine Art Krankheit halten. Wird gerne eingebracht, wenn gewisse Leute mit Themen wie "Politik", "Frauen" oder "Minderheiten" in Videospielen konfrontiert werden und sich davon irgendwie angegriffen fühlen.
Wobei das ganze inzwischen in einer Art Paranoia ausgeartet ist. Sobald auch nur einmal ein Charakter in Spielen nicht der Norm entspricht befürchten besagte Spieler gleich eine Verschwörung der SJW.
Wobei ich persönlich nie erlebt habe, dass ein SJW aufgrund seiner Ideologie ein Spiel kaputt gemacht hat, sondern lediglich aufgrund mittelprächtigen Schreibstils. Und für letzten braucht man kein SJW zu sein.
Ich würde sogar mal behaupten, dass es sich bei dieser Paranoia um eine konstruierte handelt. Alleine auf Youtube gibt es zahllose Channels, die sich ausschließlich mit vermeintlichen Machenschaften einer finsteren SJW-Verschwörung beschäftigen. Viele Videos dieser Channels halten einer kritischen Betrachtung nicht lange stand. Zuletzt gab es etwa prominent einen angeblichen SJW-Aufstand gegen DOOM Eternal. Das wurde zumindest von diversen Youtubern behauptet. Bei genauer Betrachtung wurde offensichtlich, dass sich besagte Youtuber allesamt auf das gleiche halbe Dutzend Tweets bezogen, die dann von den beteiligten "Anti-SJWs" aber zu einer Riesensache aufgeblasen wurde - einer Riesensache, die es eigentlich nie gab. Ich unterstelle den Akteuren hier mal kommerzielle Interessen und/oder das Heischen um die Aufmerksamkeit ihrer Viewer/Fans/was-auch-immer. Als Resultat wird die SJW-Paranoia immer weiter angeheizt und vergiftet inzwischen immer wieder den sachlichen Diskurs um Spiele. Und Youtube ist auch nur die Spitze des Eisbergs. Hinzu kommen noch politische Stellvertreterkriege oder die mir seltsam anmutende Neigung mancher Leute, Dingen, die ihnen nicht zusagen, mit maximaler Ablehnung zu begegnen und imaginäre Feinde (= SJW) für alles verantwortlich machen zu wollen, was ihnen nicht passt.
Ich fürchte, es geht dabei schlicht darum, seiner Feindseligkeit gegenüber bestimmten Personen o.ä. Ausdruck zu verleihen. Man ist ja doch ungern ein Sexist, Rassist, homophob usw., also schreit man nicht "Scheiß Schwule!", sondern es heißt "Dass es in diesem Spiel Schwule gibt, macht mir total die Immersion kaputt, denn das gab es so ja nicht, mimimimi..."
So richtig komplex scheinen mir solche Leute nicht zu denken.
"Jedes Metier hat so seine Vorlieben...gehst du zum Apotheker, verschreibt man dir eine Salbe. Gehst du mit dem gleichen Leiden zum Chirurgen, kommt man dir mit 'nem Skalpell."
Wobei ich es nachvollziehen kann, wenn man sich als Spieler darüber beklagt, dass Homosexuelle, Transgender etc. schlecht in das Spiel hineingeschrieben wurden.
Ein Transgender sollte z.B. nicht einfach als 'politische Werbefläche' am Straßenrand stehen, und jeden Vorbeilaufenden in der Spielwelt zurufen: 'Wir kennen uns zwar nicht. Aber du musst wissen, dass ich ein Transgender bin! Eine Runde Mitleid bitte!'
Dann verstehe ich, dass sich Spieler durch diese Art von Umsetzung... ähem... belästigt fühlen, denn dieser Charakter erfüllt dann keinen anderen Zweck als besagter politischer Botschaft. Wenn ein Transgender hingegen als vollwertiger Charakter gut in die Erzählung integriert wurde gibt es mMn auch keinen Grund sich dagegen auszusprechen.
Gleiches gilt für homosexuelle Charaktere. Wenn in einen Spiel plötzlich überhaupt kein Hetero dabei ist, und der Spieler nur noch die Auswahl hat zwischen Bisexuellen oder gleich Homosexuellen, wirkt es ebenfalls... komisch.
Wenn hingegen neben Hetero auch Bisexuelle oder Homosexuelle im Spiel existieren kann man nichts dagegen sagen.
Wie bereits gesagt, ein Teil der Kritik an sogenannten SJW Einfluss bei Spielen ist auch schlicht schlechten Autoren zu verdanken, die einfach nicht in der Lage sind besagte Charaktere durch mehr zu charakterisieren als ihre Sexualität, oder 'normale' Charakter gleich außen vor lassen. Dadurch wirkt die, sicherlich gut gemeinte, Botschaft doch sehr aufgezwungen, und, zumindest ich, kann den Ärger der Spieler in dieser Richtung verstehen.
Für die Leute, die auf Steam Spiele runterwerten oder die ganzen Leute, die sich in Youtube-Kommentaren auskotzen, stimmt das durchaus. Und Da solche Leute offenbar - wie die meisten Menschen - ihre Sichtweise gerne bestätigt sehen und daraus eine gewisse Nachfrage entsteht, gibt es passende Angebote in den Tiefen des Internet, die das passende Angebot dazu liefern. Das Resultat ist eine Art "Empörungsindustrie", die mit diversen Beiträgen (z.B. Videos oder Blogeinträgen) diese Feindseligkeit aufgreifen und schüren, zugleich aber die von dir genannte vermeintliche Legitimation dafür liefern. Da sind es dann nicht mehr Homophobie oder Rassismus, auf denen der Shitstorm fußt, sondern "historische Korrektheit", "Realismus" oder eine irgendwie geartete "Diskriminierung weißer Männer", gegen die man pseudo-intellektuell ankämpfen will. Und gerade diese orchestrierte Empörung, die den teils abgrundtiefen Hass mancher Leute auf irgendwas oder irgendwen noch verstärken (weil die Leute dahinter irgendwie davon profitieren wollen, und sei es nur dadurch, dass ihr Ego geschmeichelt wird), bereitet mir immer wieder eine tiefsitzende Übelkeit.
@maekk03: Ich kenne zwar keine Spiele, die so daherkommen wie du sie darstellst (ich kenne aber auch nicht alle Spiele dieser Welt), aber ja, grundsätzlich kann sich die vermeintliche SJW-Verschwörung einfach als Überreaktion auf schlechtes Writing oder einfach auf Unterschiede im persönlichen Geschmack zurückführen. Leider ist das ganze SJW-Thema inzwischen aber dermaßen zum Selbstläufer geworden, dass man die "Anti-SJWs" mit solchen Argumenten schlicht nicht mehr erreichen kann. Die holen sich einfach irgendwo ihre nächste Portion Hass und Selbstbestätigung her und phantasieren von irgendeiner "linken Agenda", die nur sie aufhalten können durch ständiges Rumschreien.
Naja Battlefield Shitstorm war schon zu verstehen. Wird groß geworben ein historisches immersives WW2" Geballer zu machen. Stattdessen sind im E3 Trailer Fortnite Charaktere zu sehen. Und die Frau als BadAss Sarah Connor mit Terminator Style auf dem Cover... Das ist halt so weit von 2 Weltkrieg entfernt wie Mc Donalds von gutem gesunden Essen
Nun haben sich einige Leute aber eben nicht speziell an der historischen Korrektheit hochgezogen, sondern alberne Argumente geliefert, warum Frauen a) nix in diesem Spiel und b) eigentlich in überhaupt keinem Spiel als Kämpferinnen vorkommen sollten. Da gab es dann echt Leute, die auf Youtube Comments hinterlassen haben, dass man sich an den Leistungen seiner Großväter versündige (kA, bei welchem Video ich das gelesen habe, aber solche Argumente kamen echt vor), weil in einem komplett fiktionalen Spiel, das irgendwie was mit WW2 zu tun hat, komplett fiktionale Charaktere das falsche Geschlecht haben. Die Hakenhand, die es in der Art übrigens bereits nach dem Ersten Weltkrieg gab, wirkte da oft wie ein vorgeschobenes Feigenblatt, damit die Kritik legitimiert werden kann.
Ich bestreite allerdings nicht, dass die meiste Kritik dem Gameplay und der Präsentation galt. Zurecht, wie ich finde. Rasende Panzer mit Champagner-Flaschen in der Gepäckhalterung und Michael-Bay-Kaboom lassen schon gewisse Zweifel aufkommen. Aber es gab eben auch anderes zu hören und lesen (s. oben). Davon abgesehen sollte man schon fair sein und sagen, dass Battlefield seit jeher von historischer Korrektheit so weit entfernt ist wie McDonalds von gutem gesundem Essen.
Da wurde nichts angepasst - es war von Anfang an bekannt, dass zumindest der Multiplayer deutlich authentischer sein sollte als in den Vorgängern. Der Trailer ist auf EAs Mist gewachsen. Wenn ich mich recht erinnere sogar mit dem Ziel, jüngere Spieler (Fortnite-Trend) anzusprechen.
~ That is not dead which can eternal lie
~ And with strange aeons even death may die
We shall swim out to that brooding reef in the sea and dive down through black abysses to Cyclopean and many-columned Y'ha-nthlei,
and in that lair of the Deep Ones we shall dwell amidst wonder and glory for ever.