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    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Also ich wohne nicht im Hotel Mama! (Das wäre auch ein ziemlich elendes Einsternehotel gewesen, wo ich selbst das Zimmermädchen hätte spielen müssen.)
    Aber dem Hotel Papa werde ich sicher noch eine Weile treu bleiben [Bild: rotes_niedliches_laecheln.gif]

  3. Beiträge anzeigen #43
    Auserwählter Avatar von alibombali
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    alibombali ist offline
    Ich wohne nicht mehr im Hotel Mama/Papa. Nachdem ich aus Frankreich wieder da war, musste ich dort erstmal bis ich was neues hatte wieder für zwei Monate einziehen. Es war dann auch okay für die Zeit, aber da doch ständig wegen Kleinigkeiten Konfliktpotential besteht, will ich nicht mehr ohne eigenen Rückzugsort (in einer anderen Stadt) sein.

  4. Beiträge anzeigen #44
    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Ich habe das Hotel Mama ursprünglich schon mit 19 verlassen, aber ähnlich wie ali lege ich gerade einen zweimonatigen Zwischenstopp in eben diesem Hotel ein, nur um anschließend in dieselbe Stadt wie ali zu ziehen. Verrückt!

    Für mich wäre das auch tatsächlich nichts gewesen, so lange bei meinen Eltern wohnen zu bleiben. Nicht weil ich mich nicht mit ihnen verstehen würde, sondern weil ich mich einfach freier fühle, wenn sie nicht alles aus meinem Leben mitbekommen. In meinem näheren Freundeskreis fällt mir auch tatsächlich niemand ein, der noch bei seinen Eltern wohnt, trotzdem finde ich es nicht verwerflich, wenn jemand mit über 25 noch bei seinen Eltern wohnt. Das hat ja auch einfach Vorteile und wenn man nicht ein gewisses Einkommen hat, kann man es sich halt einfach nicht leisten, auszuziehen. Wäre ich vom Bafög-Amt nicht so verwöhnt worden, hätte ich mir den Auszug damals wohl auch nicht leisten können, so doof ich das dann auch gefunden hätte. Und wenn ich so an die Mieten in Hamburg denke, kann ich mir gut vorstellen, dass es in Berlin echt nicht so einfach ist, sich was eigenes zu leisten.

  5. Beiträge anzeigen #45
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Wenn ich nicht im "Hotel Rohten" wohnen würde, wäre ich auch noch Dauergast im "Hotel Mama".

  6. Beiträge anzeigen #46
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Ich wohne auch nicht mehr bei meinen Eltern, bin aber als erst mit 25 Ausgezogener wohl höchstens ganz knapp an der Merkwürdigkeit vorbeigeschrammt. In dem was ali und MiMo geschrieben haben, finde ich mich auch ganz gut wieder, was so die Gründe dafür angeht, warum ich irgendwann ganz dringend meine eigene Wohnung wollte. Gerade so was das "Konfliktpotential wegen Kleinigkeiten" angeht, da bin ich schon sehr froh, dem nicht mehr ständig ausgesetzt zu sein. Es ist einfach ein tolles Gefühl, auch mal eine Milchpackung anbrechen zu können, obwohl da schon eine andere angebrochene Milchpackung im Kühlschrank steht oder eine andere Milchpackung mit einem niedrigeren Haltbarkeitsdatum, ohne damit gleich das nächste große Familiendrama heraufzubeschwören. Oder die ganze Zeit W-LAN anlassen zu können, auch wenn ich es gerade eigentlich gar nicht brauche und sich jederzeit Gangster in mein Netzwerk hacken könnten. Oder bis sechs Uhr aufbleiben zu können, ohne mich dafür irgendwie vor irgendwem außer meiner eigenen Plattheit am nächsten Nachmittag rechtfertigen zu müssen. Wegen all sowas bin ich schon sehr, sehr froh, ausgezogen zu sein, und ich glaube, dem Verhältnis zu meinem Vater hat es auch nur gut getan.

  7. Beiträge anzeigen #47
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von MiMo Beitrag anzeigen
    Und wenn ich so an die Mieten in Hamburg denke, kann ich mir gut vorstellen, dass es in Berlin echt nicht so einfach ist, sich was eigenes zu leisten.
    Och na ja, man muss das Rumgejammere vieler auch nicht überbewerten. Also Geld hat für meine Entscheidung keine Rolle gespielt. Wenn ich gewollt hätte, wäre ich ausgezogen. Ich habe ja auch Bafög bekommen, hätte ja nebenher auch noch gut arbeiten können, wenn mir eine eigene Wohnung so wichtig gewesen wäre. Dann kann man ja in eine WG und sich die Miete teilen, wenn man nicht gerade allein leben will (für mich wäre das keine Option gewesen, aber für mich war ja auch Ausziehen generell keine Option, insofern ist das ja nicht der Punkt). Billige Wohnungen gibt's in Berlin auch genug, die Leute sind sich nur zu fein, die zu beziehen - ist halt cooler im hippen Neukölln als in Marzahner Plattenbauten. Und schließlich heißt ausziehen ja auch nicht zwangsläufig selbstversorgen: Ich habe z.B. eine Freundin, die, einerseits weil der ständige Ehekrach zwischen den Eltern daheim doch leicht beim Lernen für die Uni gestört hat, andererseits weil sie auch ziemlich weit von der Uni weg wohnte, von zuhause aus- und in eine Einzimmerwohnung gezogen ist, die Miete übernehmen aber die Eltern. Würden nicht alle Eltern machen und muss man sich auch leisten können, selbst bei so einer billigen Wohnung, klar, aber ist eben für manche auch eine Option.
    Also das geht schon alles irgendwie. Man ist nicht gezwungen, zuhause zu bleiben, wenn man das auf keinen Fall will. Nur warum sollte ich das nicht wollen? Eine eigene Wohnung, das würde unnötig Geld und Zeit fressen. Außerdem müsste ich Gewohnheitstier da wohl einige Zeit verbringen, um mich ordentlich wohl zu fühlen; die Wohnung hier kenne ich, hier war ich immer, hier ist es schön muckelig und ich fühle mich daheim! [Bild: rotes_laecheln.gif] Dass ich hier schön bedient werde, ist natürlich auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Und schließlich wäre es ganz allein einfach blöd. Einige Stunden am Tag für mich zu haben, mag ja ganz nett zu sein, aber wenn dann auch abends niemand heimkäme, ich ganz allein und ohne Gespräche den Tag zubringen, essen, schlafengehen sollte usw. - nee, das muss doch nciht sein. Also allein möchte ich eigentlich nie leben. Insofern steht für mich auch fest, dass ich auch künftig nicht ausziehe, wenn ich ein bestimmtes Alter erreiche oder so, und wenn ich dann mit vierzig noch bei Papa leben sollte; warum auch nicht? Ändern würde ich nur dann was, wenn ich heiraten oder eine Familie gründen würde oder so (meine Ehefrau zusammen mit mir und Papa in unsere Zweizimmerwohnung ziehen zu lassen und hier dann noch Kinder großzuziehen, wäre dann wohl doch nichts [Bild: roter_ugly.gif]). Aber solange das nicht ansteht
    Natürlich hängt das sehr vom Verhältnis zu den Eltern ab. Eure Gründe kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn ich statt bei Papa bei meiner Mutter aufgewachsen wäre, wäre ich auch sofort mit 18 ausgezogen, da bin ich mir ganz sicher. In meinem ganzen Bekannten- und Freundeskreis gibt es neben obengenannter Freundin nur noch eine Person, die nicht mehr bei den Eltern wohnt (das mag aber auch mit an Neukölln liegen; unter den Ausländern hier kommt das noch viel öfter vor, dass man die ganze Studien- oder Ausbildungszeit zuhause bleibt oder bis zur Hochzeit nicht auszieht), und bei beiden ist das auf Grund der Lage daheim nur verständlich (und bei sehr vielen anderen ist es kaum verständlich und wohl tatsächlich Geldmangel oder Trägheit geschuldet, dass sie bleiben, denn da sind die Zustände auch so, dass ich lange ausgezogen wäre). Aber Papa ist der letzte, durch den meine Freiheit eingeschränkt wäre, und von meinem Leben darf der gerne alles mitkriegen. Und Konfliktpotential wegen zu früh geöffneter Milch gibt es ebenso wenig, weil ich einfach gar keine Milch öffne, sondern das ganz ihm überlasse |-)

  8. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #48
    Drachentöter Avatar von König Rhobar II
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    König Rhobar II ist offline
    Ich wohne jetzt seit ziemlich genau zehn Jahren im Hotel Rhobar a.k.a. Thermodynamische Wunderwohnung a.k.a. Dachgeschossauna
    Und da ich mir nur drei Szenarien (abgesehen vom Weltuntergang) vorstellen kann, die mich dazu bewegen würden hier wegzuziehen, und keines davon in absehbarer Zeit eintreten wird, werde ich wohl noch einige katzenkekslastige Sommer hier drin ausharren müssen

  9. Beiträge anzeigen #49
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von Jünger des Xardas Beitrag anzeigen
    Aber Papa ist der letzte, durch den meine Freiheit eingeschränkt wäre
    Moment! Ist er nicht derjenige, der verhindert, dass du an einem Speedbattle teilnehmen kannst, weil er dich nicht mal zwei Stunden am Stück am PC sitzen lässt? Da wär ich ja schon mit 16 ausgezogen, wenn ich so einen grausamen Tyrannen als Vater hätte!

    Zitat Zitat von König Rhobar II Beitrag anzeigen
    Ich wohne jetzt seit ziemlich genau zehn Jahren im Hotel Rhobar a.k.a. Thermodynamische Wunderwohnung a.k.a. Dachgeschossauna
    Und da ich mir nur drei Szenarien (abgesehen vom Weltuntergang) vorstellen kann, die mich dazu bewegen würden hier wegzuziehen, und keines davon in absehbarer Zeit eintreten wird, werde ich wohl noch einige katzenkekslastige Sommer hier drin ausharren müssen
    Naja, also was Szenario 2 (Super-GAU im belgischen AKW) angeht, wär ich ja an deiner Stelle nicht so optimistisch!

  10. Beiträge anzeigen #50
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Ich bin zum 1.1.2017 mit 31 Jahren aus meinem Elternhaus ausgezogen,wobei ich das Jahr davor, bis zu dessen Tod, zuerst an der Pflege meines Vaters beteiligt war und danach eben Zeit brauchte, um eine bezahlbare Wohnung zu finden. Davor handelte sich aber streng genommen nicht um ein Hotel Mama, insofern das Küchenpersonal in erster Linie aus mir bestand und ich, anders als meine Geschwister (wenngleich diese schon viel früher auszogen), schon in der Schulzeit wesentliche Aufgaben im Haushalt übernommen habe.
    Grund für den Auszug waren zum einen der Wille, in die Region zu ziehen, wo sich mein Nachwuchs aufhält, und zum anderen der Umstand, dass der neue Lebensgefährte meiner Mutter recht unerträgliche, meist politische Schimpftiraden von sich gibt. (Er hat eindeutig einen schlechten Einfluss auf meine Mutter, aber irgendwann muss sie sich ihre Freunde halt auch selbst aussuchen können.)

  11. Beiträge anzeigen #51
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Ich bin mit 18 aufgrund meiner Lehre ausgezogen und habe seitdem wegen der Arbeit noch zwei weitere mal die Wohnung gewechselt. Ist heute eben so, man zieht dahin wo die Arbeit ist. Nach der Lehre hatte ich üblicherweise eine befristete Stelle bekommen und jetzt bin ich hier unbefristet und könnte dauerhaft hier in Potsdam wohnen. Die Nachbarn sind überwiegend nett, die Lage ist gut, die Miete ist saftig, aber es ist eben Potsdam und in München oder ähnlichem wäre sie wohl noch um einiges höher von da will ich mich mal nicht so laut beschweren.


    Schön zu hören, dass viele so von ihren Eltern unterstützt werden, sei es zu Hause wohnen bleiben oder mit Geld die Wohnung sponsern. Das zeigt doch, dass da auch Geld und Wille vorhanden ist. An und für sich ist ja nichts dabei, wenn man noch bei seinen Eltern wohnt und die das auch in Ordnung finden. Gibt ja auch Eltern, die wollen ihre Kinder gar nicht gehen lassen, weil es dann so still und leer im Haus wäre und sie sich plötzlich reichlich alt vorkommen würden. Andere Eltern wollen dagegen, dass ihre Kleinen endlich mal das Nest verlassen, die das aber trotz sanften Schubsern einfach nicht raffen. Nicht immer gibt es da offene Gespräche, weil sie die Kinder nicht verletzen wollen. Manche fressen ihren Frust auch einfach in sich rein. Das ist einfach unterschiedlich.


    Allerdings gibt es dann noch den psychischen Faktor, der hier ja auch schon angesprochen wurde, will man denn überhaupt so lange bei den Eltern wohnen? Mal ganz abgesehen von angefangener Milch, W-Lan Zeiten oder so. Manchmal will man ja auch einfach für sich sein, oder Freunde oder gar Geliebte einladen und bei sich übernachten lassen, ohne dass ständig jemand stört und ins "Kinder"zimmer kommt. Man stelle sich vor, man ist in einer Bar oder vielleicht auch bei einer Party oder einem anderen Event, lernt jemanden nettes kennen, erzählt, hat Spaß zusammen und will den Abend noch nicht so enden lassen und wenn man dann sagt, man wohnt noch bei den Eltern .... ja, andere Person hebt vermutlich eine Augenbraue und ist dann doch recht schnell weg. Wer hat schon Lust da irgendwas anzufangen, wenn nebenan die Eltern schlafen?
    Ich bin ehrlich gesagt wirklich froh so früh ausgezogen zu sein, so musste ich mir etliche Streitereien nur an Feiertagen oder im Urlaub anhören, aber was wohl noch viel wichtiger ist: Erst als ich ausgezogen war und von einem Tag auf dem anderen auf eigenen Füßen stand, konnte ich mich richtig entfalten und weiter entwickeln. Als ich dann völlig auf mich allein gestellt war, lernte ich viel darüber wer ich eigentlich bin und wie ich sein möchte, wie meine Zukunft aussehen soll und was ich im Leben erreichen möchte. Wenn ich noch zuhause geblieben wäre, wäre ich nie so selbstständig und selbstsicher geworden wie ich es jetzt bin. Erst als ich Sachen selbst erledigte, auch wenns nicht immer einfach war, merkte ich, dass einfach niemand da ist, der mir gewisse Entscheidungen abnimmt und das auch gut so ist. Dass ich selbst für mich sorgen kann und ich mich auf mich selbst auch verlassen kann. Ich wuchs mit meinen Aufgaben und ich finde, dass das eine sehr schöne Erfahrung ist.

    Naja und dann gibt es ja auch immer noch die Außenwirkung. Damals in der Ausbildung waren einige meiner Mitschüler ganz schön beeindruckt, dass ich so weit von zu Hause einfach mal eine Ausbildung angefangen hatte, viele meinten, sie hätten sich das nicht getraut. Wenn es ein Problem gäbe, wäre ja niemand da und manche konnten sich auch noch gar nicht vorstellen sich abzunabeln. Da war ich schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich das alles so alleine gebacken bekam, sah aber auch kein Problem, dass andere noch zu Hause wohnten. Heute ist es etwas anders. Vielleicht weil ich so erzogen wurde, dass man seinen Eltern möglichst wenig zur Last fallen soll und es kann schon eine Belastung sein, wenn die Kinder einfach nicht ausziehen wollen, damit man endlich nach über 20 Jahren mal wieder ein eigenen Leben haben kann. Wie gesagt, muss das nicht der Fall sein. Ich hab im Freundeskreis beide Fälle erlebt. Eltern wollten ihr Kind nicht gehen lassen und eben auch die unausgesprochene Frage, wann haust du endlich ab? Mir wäre es peinlich zu meinen Freunden sagen zu müssen, dass ich noch bei meinen Eltern wohnen würde. Ich würde das gleichsetzen mit: Ich brauche noch Hilfe, ich bin noch nicht erwachsen, ich kann noch nicht auf eigenen Füßen stehen, ich brauche jemanden der eine schützende Hand über mich hält.

    @ Sir Ewek Emelot
    Diese Stelle mit deinen Kindern habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Heißt das, du hast Kinder, aber die wohnen gar nicht bei dir und du hast bis Anfang letzten Jahres stattdessen bei deinen Eltern gewohnt?

  12. Beiträge anzeigen #52
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    @ Sir Ewek Emelot
    Diese Stelle mit deinen Kindern habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Heißt das, du hast Kinder, aber die wohnen gar nicht bei dir und du hast bis Anfang letzten Jahres stattdessen bei deinen Eltern gewohnt?
    Ja, so ist es.

  13. Beiträge anzeigen #53
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Also, ich würde das auch so wahrnehmen, dass das "Noch bei den Eltern wohnen" ab einem bestimmten Alter in manchen Kreisen oder vielleicht auch allgemein praktisch den eigenen sozialen Tod bedeuten kann, wenn man es dann anderen erzählt oder sie es sonstwie erfahren oder so. Eben wegen der Botschaften "Ich brauche noch Hilfe, ich bin noch nicht erwachsen ..." etc., die andere daraus dann stricken.

    Aber naja: Fragt sich halt, über wen das mehr aussagt! #deep

  14. Beiträge anzeigen #54
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Eweks Beispiel zeigt ja schon, dass das so grundsätzlich Quatsch ist. Er kann da ja im Gegenteil sogar zurecht stolz drauf sein.

    Persönlich bin ich schon ganz froh, dass ich meiner Mutter jetzt nicht mehr ständiges Wäschewaschen, Bügeln und Kochen für mich zumute, denn spätestens so mit 30 jetzt wär mir das dann vermutlich doch irgendwann mal peinlich geworden. Gut, ich komme zwar natürlich immer noch ständig vorbei und lasse mich bekochen und bebacken, aber dann bin ich ja Gast, da ist das ganz was anderes!

  15. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #55
    Drachentöter Avatar von König Rhobar II
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    König Rhobar II ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Naja, also was Szenario 2 (Super-GAU im belgischen AKW) angeht, wär ich ja an deiner Stelle nicht so optimistisch!
    Also, das hätte ich jetzt mal unter (lokalem) Weltuntergang verbucht

    Wobei tatsächlich nicht alle drei Szenarien gut sind. Würde mein Vermieter Eigenbedarf anmelden, wäre das schon scheiße für mich...

    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Persönlich bin ich schon ganz froh, dass ich meiner Mutter jetzt nicht mehr ständiges Wäschewaschen, Bügeln und Kochen für mich zumute, denn spätestens so mit 30 jetzt wär mir das dann vermutlich doch irgendwann mal peinlich geworden. Gut, ich komme zwar natürlich immer noch ständig vorbei und lasse mich bekochen und bebacken, aber dann bin ich ja Gast, da ist das ganz was anderes!
    Naja, nachdem mein Haus keinen Waschkeller hat, meine Wohnung einfach viel zu klein ist, um eine Waschmaschine drin unterzubringen und mir der Waschsalon auf Dauer einfach zu teuer ist, gebe ich zu, dass ich als Gastgeschenk ab und zu auch mal nen Koffer voll Wäsche mitbringe, wenn ich mal auf Familienbesuch bin

  16. Beiträge anzeigen #56
    Deus Avatar von Sir Ewek Emelot
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    Sir Ewek Emelot ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Eweks Beispiel zeigt ja schon, dass das so grundsätzlich Quatsch ist. Er kann da ja im Gegenteil sogar zurecht stolz drauf sein.

    Persönlich bin ich schon ganz froh, dass ich meiner Mutter jetzt nicht mehr ständiges Wäschewaschen, Bügeln und Kochen für mich zumute, denn spätestens so mit 30 jetzt wär mir das dann vermutlich doch irgendwann mal peinlich geworden. Gut, ich komme zwar natürlich immer noch ständig vorbei und lasse mich bekochen und bebacken, aber dann bin ich ja Gast, da ist das ganz was anderes!
    Naja, ich habe ja auch schon lange dort gelebt, bevor mein Vater pflegebedürftig wurde. Ein Grund dazu, stolz zu sein, ist das also nicht.

    Wäschewachen, Bügeln und Kochen kann man jedenfalls auch dann selbst machen, wenn man noch im Elternhaus lebt.

  17. Beiträge anzeigen #57
    Held Avatar von Lord Regonas
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    Lord Regonas ist offline
    Ich wohne in meiner schnöden Residenz in Onsabrücker Land (deswegen ja auch der Adelstitel).

    Bei meinen Eltern bin ich etwa ein Jahr nach der Lehre ausgezogen... so mit 21, 22... weiß nimmer so genau.

  18. Beiträge anzeigen #58
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Bin ja erst diese Woche aus dem Urlaub zurück gekommen und als ich gestern baden wollte, habe ich mich erschreckt, als ich an der Decke lauter MiniFlecken gesehen habe. Dachte erst, das wäre Schimmel, als ich auf die Badewanne kletterte, sah ich aber, dass es lauter Minispinnen waren. Offenbar haben sich während meiner Abwesenheit Haufenweise Spinnen bei mir im Bad eingefunden und eine riesen Orgie gefeiert. So sah es dann auch aus. Haufenweise Netze, viele Spinnen (eine besonders Fett) und viele Babys. Es war das erste mal das ich Spinnenbabys gesehen habe (naja außer einmal auf Arbeit, aber da bin ich mir nicht mal sicher, dass das ein Spinnenbaby war, vielleicht war die auch einfach nur klein). So viel zum Thema Spinnen und ihre Netze im Badezimmer.

  19. Beiträge anzeigen #59
    Sapere aude  Avatar von Jünger des Xardas
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    Jünger des Xardas ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Moment! Ist er nicht derjenige, der verhindert, dass du an einem Speedbattle teilnehmen kannst, weil er dich nicht mal zwei Stunden am Stück am PC sitzen lässt? Da wär ich ja schon mit 16 ausgezogen, wenn ich so einen grausamen Tyrannen als Vater hätte!
    Als ob ich mal weniger als zwei Stunden am Stück am PC sitzen würde
    Nee, es ist halt nur so, dass es, wenn er zuhause ist, sein kann, dass er dann im selben Zimmer, wo mein Computer steht, rumrödelt oder Fernsehen guckt, was bei so einem heftigen Zeitlimit natürlich eine unzumutbare Ablenkung wäre! Ganz abgesehen davon, dass er mich ja immer mal ansprechen, irgendwas wollen oder eine Plauderei anfangen könnte oder so. Gut, ich könnte natürlich vorher sagen, dass ich jetzt für zwei Stunden auf keinen Fall gestört werden darf, aber das fände ich auch doof.
    Das hindert mich natürlich nicht, einfach irgendwann tagsüber zu speedbattlen, wenn er arbeiten ist. Daran hindere ich mich nur selbst.
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Allerdings gibt es dann noch den psychischen Faktor, der hier ja auch schon angesprochen wurde, will man denn überhaupt so lange bei den Eltern wohnen? Mal ganz abgesehen von angefangener Milch, W-Lan Zeiten oder so. Manchmal will man ja auch einfach für sich sein, oder Freunde oder gar Geliebte einladen und bei sich übernachten lassen, ohne dass ständig jemand stört und ins "Kinder"zimmer kommt.
    Das hat ja erstmal nichts mit Eltern im Speziellen, sondern ganz generell damit zu tun, nicht alleine zu wohnen. Wenn man in einer WG lebt oder mit einer eigenen Familie, hat man vielleicht auch nicht immer Zeit für sich oder es kann auch "ständig" jemand ins Zimmer kommen. Dagegen sollte doch aber in den meisten Fällen helfen, dass man seine Tür ja vielleicht auch mal abschließen kann bzw. die Wohnungsmitnutzer hoffentlich so nett sein werden, es zu respektieren, wenn man mal vorübergehend in Ruhe gelassen werden will.
    Vor allem aber ist es schlicht eine Entscheidung, was ich gerne haben will im Leben und wie ich wohnen möchte: Wenn ich mit meinen Eltern oder mit Kumpels oder mit meiner Frau oder so zusammenwohne, hat das den "Nachteil", dass ich nicht jederzeit für mich sein kann. Wenn ich aber allein wohne, hat das den "Nachteil", dass ich immer für mich bin. Dem einen ist dies lieber, dem anderen jenes. Wie schon gesagt, allein bin ich genug, den halben Tag ist Papa ja eh arbeiten, aber dann auch noch den ganzen Abend allein sein, mir ganz alleine kochen, ganz alleine essen, das mag ich mir gar nicht vorstellen, das könnte ich nie, weshalb für mich auch höchstens der direkte Tausch Papa -> Frau infrage käme, aber niemals ein Auszug, um dann für mich allein zu wohnen.
    Man stelle sich vor, man ist in einer Bar oder vielleicht auch bei einer Party oder einem anderen Event, lernt jemanden nettes kennen, erzählt, hat Spaß zusammen und will den Abend noch nicht so enden lassen und wenn man dann sagt, man wohnt noch bei den Eltern .... ja, andere Person hebt vermutlich eine Augenbraue und ist dann doch recht schnell weg. Wer hat schon Lust da irgendwas anzufangen, wenn nebenan die Eltern schlafen?
    Na ja, für das Problem gibt es doch aber nun wirklich eine ganz simple Lösung: Man hält sich von Bars, Partys und anderen Events fern, weil die eh scheiße sind, man lernt keine neuen Leute kennen, weil man schon genug Leute kennt, und man verbringt sowieso keine Zeit und führt keine Gespräche mit Leuten, die sich ernsthaft drum kümmern, ob ihre Mitmenschen mit Eltern, Freunden, allein oder unter einer Brücke leben, weil das Leute sind, die man sowieso ganz sicher nicht kennen oder gar zu sich nachhause einladen will (es sei denn, man ist selber solch ein Leut, aber dann wird man ja hoffentlich auch längst ausgezogen sein und dieses Problem eh nicht haben; dafür aber jede Menge andere).
    Ich bin ehrlich gesagt wirklich froh so früh ausgezogen zu sein, so musste ich mir etliche Streitereien nur an Feiertagen oder im Urlaub anhören, aber was wohl noch viel wichtiger ist: Erst als ich ausgezogen war und von einem Tag auf dem anderen auf eigenen Füßen stand, konnte ich mich richtig entfalten und weiter entwickeln. Als ich dann völlig auf mich allein gestellt war, lernte ich viel darüber wer ich eigentlich bin und wie ich sein möchte, wie meine Zukunft aussehen soll und was ich im Leben erreichen möchte. Wenn ich noch zuhause geblieben wäre, wäre ich nie so selbstständig und selbstsicher geworden wie ich es jetzt bin. Erst als ich Sachen selbst erledigte, auch wenns nicht immer einfach war, merkte ich, dass einfach niemand da ist, der mir gewisse Entscheidungen abnimmt und das auch gut so ist. Dass ich selbst für mich sorgen kann und ich mich auf mich selbst auch verlassen kann. Ich wuchs mit meinen Aufgaben und ich finde, dass das eine sehr schöne Erfahrung ist.
    Auch das ist ja aber einfach typabhängig: Die einen versuchen sich als Babys früh im Laufen und fallen immer wieder auf die Schnauze, bis es irgendwann geht, andere bleiben länger an der Hand der Eltern, wenn sie dann aber von sich aus loslassen, können sie auch sicheren Schrittes laufen, ohne hinzufallen. Manch einer hat schon in der Grundschule seine erste Beziehung, die dann aber nach drei Wochen auch wieder vorüber ist, und übt dann noch über viele Jahre, bis vielleicht mal etwas Dauerhafters dabei rauskommt, und dann gibt's andere, die warten etwas länger, wenn sie dann aber mal mit wem zusammengehen, dann ist das auch direkt was Ordentliches.
    Mir persönlich war immer mein Froh-und-munter-Sein und mein Mut sehr wichtig. Ich kümmere mich im Leben erst drum, eine sichere Basis für eine Aufgabe zu haben, anstatt mich vorschnell an diese Aufgabe zu machen. Mit den Händen jonglieren, während ich in den Füßen noch ganz wacklig bin, weil ich mich nicht zuerst gekümmert habe, auf festem Boden zu stehen, das ist nichts für mich. Ich wollte z.B. als Kind auch nie bei Freunden oder meiner Mutter übernachten, habe mich auch geweigert, bei Klassenfahrten mitzufahren usw. Es hat sehr lange gedauert, bis ich mal auswärts übernachtet habe. Aber nun kann ich das ebenso wie jeder andere und habe ja z.B. keine Probleme, auf CTs zu fahren. Viele Mitschüler von mir sind schon in der ersten Klasse mit auf Klassenfahrt, haben dann aber da die ersten paar Nächte auch geweint und geheult oder haben immer wieder Alpträume gehabt. Brauche ich nicht. Auf mich selbst verlassen kann ich mich, weil ich Charakter habe, selbstsicher und selbstständig bin ich eh, mehr als beinahe jeder andere Mensch auf Erden, will ich meinen, da muss ich nicht für ausziehen, und an der Selbstentfaltung hindert mich Papa auch nicht (im Gegenteil, es kann sich ja keiner ganz allein entwickeln; Solipsismus ist völlig steril, ein Ich braucht immer ein Du, an dem es wachsen kann, und da könnte ich schwerlich ein besseres finden) - aber man muss ja auch zu allererst ein Selbst haben, damit es sich dann entfalten kann, und das hätte ich nicht in diesem Umfange, wenn ich früher ausgezogen wäre.
    Wie gesagt, wie man ans Leben rangeht, bleibt jedem selber überlassen. Wichtig ist nur, dass die Eltern ihr Kind in seiner Entscheidung unterstützen, statt klüger sein zu wollen als dieses. (Nichts auf dieser Welt ist für mehr Böses und Abscheuliches verantwortlich als gute Absichten und Klugheit.) Viele Eltern haben leider kein Interesse daran, ihr Kind in seiner Individualität und Persönlichkeit zu achten und ihm in seiner Entwicklung die Zeit zu lassen, die es eben braucht (egal, ob andere nun mehr oder weniger Zeit brauchen mögen), sondern ziehen die Erziehungsmethode "Schwimmen lernt man, indem man ins Wasser gestoßen wird" vor. Wenn ich bei normalen deutschen Eltern aufgewachsen wäre, wenn Papa etwa die gut gemeinten Erziehungsratschläge meines Onkels beherzigt hätte, dann wäre mir sicher frühzeitig die Hand beim Laufen verweigert, ich wäre frühzeitig gezwungen worden, im eigenen Bett zu schlafen, mit auf Klassenfahrt zu gehen, all solche Herzlosigkeiten eben. Was dabei rauskommt, sieht man ja, wenn man sich in der Welt um- und den Durchschnittsdeutschen anguckt: Zutiefst unaufgeklärte Menschen voller Ängste und Unsicherheiten, die gar nicht wissen, wie sich Geborgenheit anfühlt, und nie das Grundvertrauen entwickelt haben, das man braucht, um überhaupt Leben zu können. Bei so einer das Kind in seiner Entwicklung nicht achtenden und früh überfordernden Erziehung nicht derart zu enden bzw. sich da selbst herauszuarbeiten, erfordert eine Kraft, die unter zehntausend kaum einem gegeben ist. Und auch wenn ich solche Kraft habe, bin ich doch froh, sie für anderes einsetzen zu können, statt wertvolle Jahre damit zubringen zu müssen, mich aus irgendwelchen Kindheitslasten rauszuwühlen und Versäumtes nachzuholen.
    Naja und dann gibt es ja auch immer noch die Außenwirkung. Damals in der Ausbildung waren einige meiner Mitschüler ganz schön beeindruckt, dass ich so weit von zu Hause einfach mal eine Ausbildung angefangen hatte, viele meinten, sie hätten sich das nicht getraut. Wenn es ein Problem gäbe, wäre ja niemand da und manche konnten sich auch noch gar nicht vorstellen sich abzunabeln. Da war ich schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich das alles so alleine gebacken bekam, sah aber auch kein Problem, dass andere noch zu Hause wohnten.
    Wieder: Die Menschen sind halt unterschiedlich. Wenn ich irgendwann mal ausziehe, werde ich da sicher nicht stolz drauf sein. Wie ich auch auf andere "Leistungen" nie stolz war oder bin. Stolz ist überhaupt ein Gefühl, das mir ziemlich fremd ist. Wenn ich irgendetwas mache oder schaffe, es sei nun ein Auszug oder nicht, dann ist das ganz einfach ein Faktum. Ich wollte es machen, ich habe es gemacht, fertig. Dass ich alles schaffen kann, was ich schaffen will, ist ja eh a priori klar; hätte ich nicht die Kräfte, es zu schaffen, wollte ich es auch nicht, bzw. umgekehrt. Mit Stolz halte ich mich nicht auf, und ich gebe zu, dass mir Stolz auf die eigene Person stets nur unwesentlich weniger suspekt war als Stolz auf irgendeine Gruppe, der man angehört.
    Heute ist es etwas anders. Vielleicht weil ich so erzogen wurde, dass man seinen Eltern möglichst wenig zur Last fallen soll und es kann schon eine Belastung sein, wenn die Kinder einfach nicht ausziehen wollen, damit man endlich nach über 20 Jahren mal wieder ein eigenen Leben haben kann.
    Also nichts für ungut, aber das hier hat nun nichts mit verschiedenen Typen zu tun, das ist einfach eine ziemlich verquere Einstellung: Wer Kinder als Last empfindet, hat die moralische Pflicht, ja niemals welche zu bekommen, denn der selbst ist es, der seinen Kindern während ihrer ganzen Entwicklung und ein Leben lang eine Last sein wird. Ich würde nie auch nur dran denken, ein Kind zu kriegen, wenn es mir nicht eine riesige Bereicherung und jeder Moment mit ihm ein Geschenk wäre. Und diese Einteilung in "eigenes Leben", "fremdes Leben" ist sowieso völlig pervers. Wiederum: Wenn Kinder mir nach meinem Empfinden meine Lebenszeit rauben und mir irgendwas von meinem eigenen Leben wegnehmen, dann kriege ich einfach keine.
    Die Entscheidung für ein Kind ist mit hoher Verantwortung verbunden; es ist immer wieder erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit das ignoriert und davon ausgegangen wird, Menschen, die sich nicht selbst erzogen haben, hätten irgendein Recht, ein Kind erziehen zu wollen.
    Mir wäre es peinlich zu meinen Freunden sagen zu müssen, dass ich noch bei meinen Eltern wohnen würde. Ich würde das gleichsetzen mit: Ich brauche noch Hilfe, ich bin noch nicht erwachsen, ich kann noch nicht auf eigenen Füßen stehen, ich brauche jemanden der eine schützende Hand über mich hält.
    Na ja, selbst wenn es das bedeuten würde (was doch Quatsch ist): Was wäre daran peinlich? Dann wäre es halt so, dass doch Hilfe brauchst. Deutlich peinlicher, als Hilfe zu brauchen und dann auch in Ansprauch zu nehmen, wäre es doch, Hilfe zu brauchen, aber dich selbst in etwas zu stürzen, wofür du nicht bereit bist, und dir alle möglichen unguten Gefühle zu bereiten, statt dir helfen zu lassen, nur weil dir das "peinlich" ist und du aus irgendwelchen Eitelkeiten und wegen irgendwelcher Vorurteile deiner Gesellschaft, zu deren Sklaven du dich hast machen lassen, ignorierst, was dein Bauch dazu sagt. Ich hätte weit mehr Respekt vor einem Menschen, der danach geht, was er kann, statt danach, was er seiner (sicherlich nicht selbst gebildeten) Meinung nach müsste.
    Aber da wären wir schon wieder bei der Sache mit der Verschiedenheit der Menschen: Jedem sind halt andere Dinge peinlich. Der eine lässt sich halt vorsagen, wie "richtige" Leben auszusehen hat, und dem ist es dann peinlich, von irgendwelchen willkürlichen Idealen seiner Kultur abzuweichen. Mir hingegen z.B. wären gerade sehr viele Dinge peinlich, die andere für ganz normal galten, die man tagtäglich bei tausenden Menschen auf der Straße beobachten oder im Gespräch erleben kann und auf die sich manch einer sogar was einbildet: In aller Öffentlichkeit mit gegelten Haaren rumzulaufen oder durch die Straßen zu joggen, wäre mir peinlich. Oder mit einer Primarktüte oder beim Misshandeln eines Kindes gesehen zu werden und somit meine Unsittlichkeit zur Schau zu stellen. Oder wie andere es peinlich finden, wenn jemand mit über 20 noch bei den Eltern wohnt, so finde ich es sicher um ein Vielfaches so peinlich, wenn sich jemand mit über 20 noch für Politik interessiert oder gar als irgendwie "links" einordnet. Mir wäre es auch peinlich, zu gendern oder sonst bei irgendeinem moralischen Aberglauben erwischt zu werden oder mich als Sklaven des Zeitgeistes zu outen. Oder wenn ich etwa nicht lesen könnte oder mich bei atheistischen Denkmustern erwischen ließe, das wäre auch peinlich. Überhaupt, lesen, ich würde mich ja nie trauen, mich in der U-Bahn oder so mit einem schlechten Buch sehen zu lassen, also mit irgendeinem beliebigen Werk, das gerade vorne in der Bestsellerliste steht. Im Grunde eigentlich alles, womit ich den gänzlichen Verzicht auf den Gebrauch meiner Vernunft zur Schau stellte. Das sind aber alles Dinge, mit denen sehr, sehr viele Menschen keine Probleme haben. Woraus folgt: Wann immer jemand auf mich herabschauen sollte, weil ich so lebe, wie ich es möchte und mich wohlfühle, wird derselbe Mensch mir mehr als einen Grund liefern, um mit viel mehr Recht meinerseits auf ihn herabzuschauen - und daher auf seine Meinung nichts zu geben, womit mir wiederum vor ihm sowieso gar nichts mehr peinlich sein muss.
    In kurz: Das Leben kann echt sauunkompliziert sein, wenn man aufgeklärt ist, so lauter normale Sorgen wie "falle ich meinen Eltern damit zur Last?", "wie sieht das denn aus?", "kann ich eigentlich stolz auf mich sein oder nicht?", "muss mir das nicht peinlich sein?" hat man ganz einfach nicht. Ist echt dufte [Bild: rotes_laecheln.gif]

    (Und übrigens sind das, wie schon angedeutet, ja auch von Gesellschaft zu Gesellschaft ganz unterschiedlich bewertete Dinge. Ich nannte ja schon, dass hier bei den Ausländern in Neukölln und unter meinen Freunden sowieso viele noch länger zuhause bleiben. In Spanien gibt es genug, die bis sie vierzig oder so sind, bei den Eltern leben. In vielen Ländern ist es ganz normal, dass die Kinder erst mit dem Heiraten ausziehen. Oder auch gar nicht. Anderswo ist es dann eben so, dass mehrere Generationen unter einem Dach wohnen, dass z.B. die Frau bei der Hochzeit zu ihrem Mann zieht, der selbst aber weiterhin bei den Eltern wohnt. Es ist noch nicht so lange her, da gab es das auch hier noch öfter. Und heute ist es nach verschiedenen Statistiken wieder so, dass Kinder, während sie vor ein paar Jahrzehnten vielleicht gerne gleich mit 18 auszogen, wieder öfter noch einige Jahre länger bei den Eltern bleiben (wobei die, die später ausziehen, oft dann nach verschiedenen psychologischen Untersuchungen die sind, die am Ende fester im Leben stehen und sich eher auf der Reihe haben). So was ist halt auch einem steten kulturellen Wandel unterworfen )
    Zitat Zitat von Sir Ewek Emelot Beitrag anzeigen
    Wäschewachen, Bügeln und Kochen kann man jedenfalls auch dann selbst machen, wenn man noch im Elternhaus lebt.
    Wäschewaschen, Bügeln und Kochen kann man eigentlich auch dann an wen anders delegieren, wenn man nicht mehr im Elternhaus lebt, finde ich

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Bin ja erst diese Woche aus dem Urlaub zurück gekommen und als ich gestern baden wollte, habe ich mich erschreckt, als ich an der Decke lauter MiniFlecken gesehen habe. Dachte erst, das wäre Schimmel, als ich auf die Badewanne kletterte, sah ich aber, dass es lauter Minispinnen waren. Offenbar haben sich während meiner Abwesenheit Haufenweise Spinnen bei mir im Bad eingefunden und eine riesen Orgie gefeiert. So sah es dann auch aus. Haufenweise Netze, viele Spinnen (eine besonders Fett) und viele Babys. Es war das erste mal das ich Spinnenbabys gesehen habe (naja außer einmal auf Arbeit, aber da bin ich mir nicht mal sicher, dass das ein Spinnenbaby war, vielleicht war die auch einfach nur klein). So viel zum Thema Spinnen und ihre Netze im Badezimmer.
    Also mich beeindruckt das weiterhin, dass die sich da einnisten und wohlfühlen. Spinnenbabys habe ich schon gesehen. Abr im Bad, da bleibt es dabei, hockt höchstens alle Jubeljahre mal ein verirrter Weberknecht in der Dusche, findet aber auch schnell wieder raus. (Gut, der Himmel allein weiß, was sich hinter der Waschmaschine abspielen mag...)
    Geändert von Jünger des Xardas (13.09.2018 um 19:59 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #60
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Meeensch, aus all den schönen Wörtern hätteste auch ein paar wunderbare Battle-Royal-Kommentare zusammenbasteln können! Außerdem ist ali nicht peinlich.

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