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[Serien] Das beste kommt nicht zum Schluss?

  1. #1 Zitieren
    Irregular  Avatar von Zetubal
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    Wer öfters Serien schaut und über eben jene mit Freunden quatscht, hat sie bestimmt schonmal erlebt - die Frage nach der besten Staffel. Neben viel Fachsimpelei, die dabei so rumkommt, höre ich immer wieder eine bestimmte Aussage: Dass die "alten Staffeln" die besten gewesen seien. Kann ich tatsächlich gut nachvollziehen - bei so ziemlich allen längeren Serien, die ich schaue oder geschaut habe, packen mich die früheren bis "mittleren" Staffeln mehr als die späteren bzw. als die letzte.

    Geht euch das auch so? Habt ihr Ideen, woran das liegen könnte? Oder gibt es Serien, wo ihr speziell die allerletzte Staffel sogar am besten fandet?
    Zetubal ist offline

  2. #2 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Naja, frühe Folgen sind länger her. Man hat viele Details inszwischen vergessen, mit denen sie einem beim Rewatch wieder begeistern können. In Serien mit durchgehendem Handlungsbogen liegen die Elemente, die einem am besten gefallen haben, vielleicht auch schlicht am Anfang oder der Mitte, nicht am Schluss der Handlung.

    Hinter den Kulissen sind manchmal auch das Personal noch anders verteilt, ein Schreiber dessen Arbeit man sehr mag, der in späteren Sachen nicht mehr dabei ist, oder gleich Schauspieler die an irgendeinem Punkt die Serie verlassen haben.

    Die Simpsons sind ja so ein Beispiel bei dem sich viele einig sind, dass die "frühen" Sachen, die besten waren und man die neuen Folgen total vergessen kann.
    HerrFenrisWolf ist offline

  3. #3 Zitieren
    Ritter Avatar von Tandrael
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    Das kommt bei mir meist auf das Genre an. Bei Dramas habe ich irgendwie das Gefühl, dass das ständige Noch-eins-Draufsetzen (dafür gibt es einen besseren Begriff, äh, Eskalation?) irgendwann außer Kontrolle gerät, weshalb es sich dann so anfühlt, als müsste man permanent bei jeder Wendung mit den Augen rollen. Es gibt aber auch ein paar Ausnahmen dabei, zum Beispiel GoT fand ich in den ersten Staffeln ziemlich lahm und daher gefallen mir die mittleren und späteren Staffeln besser.

    Bei Comedy ist es meistens genau umgedreht. Perfektes Beispiel dafür ist meiner Meinung nach Brooklyn 99. Die frühen Staffeln waren zwar schon recht gut, aber gerade die letzten beiden waren übertrieben stark. Ich denke mal, das hängt damit zusammen, dass mit fortschreitender Zeit die Serie immer mehr ihren eigenen Humor findet und mit den schon etablierten Charakteren immer mehr absurde Szenarien durchspielen kann.
    Tandrael ist offline

  4. #4 Zitieren
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    Ist auch aus meiner Sicht total unterschiedlich.
    Serien wie im Star Trek Franchise zum Beispiel neigen oft dazu, anfangs etwas holpriger zu sein und/oder den Zuschauer noch etwas warten zu lassen. Man hat immer das Gefühl, Schreiber und Cast müssen sich erst zusammen raufen. Ganz besonders hat man das mit Enterprise gemerkt. Aber da war es dann leider schon zu spät, als die Serie dann doch deutlich an Fahrt aufgenommen hat, da waren schon zu viele bereits von Bord. Ob es daran liegt, dass sich ENT extra viel Zeit gelassen hat, oder ob es an der Schnelllebigkeit liegt, die aufgrund des überbordenden Angebotes in der Serienlandschaft entstanden ist, wer weiß?

    Ebenfalls empfinde ich das bei Doctor Who so. Jetzt nur bezogen auf die neueren Serien.
    So gern ich Christopher Ecclestone als Doctor auch mochte, die Schreibe in diesen ersten Folgen war (bis auf Ausnahmen) ebenfalls noch etwas holprig, fand ich. Wurde dann langsam mit Tennant als Doc besser und steigerte sich noch weiter in der Smith-Ära, obwohl er der Doctor ist, den ich am wenigsten mochte, also im Vergleich zu den anderen.

    Gibt auch Serien, die (fast) durchgehend gut sind, spontan würde mir da Orphan Black einfallen. Sicher, da gab es auch die ein oder andere Folge mit Längen, besonders in der Mitte irgendwann. Aber alles in allem hatte die Serie direkt einen packenden Start, wusste im weiteren Verlauf zu fesseln und hatte ein tolles und befriedigendes Finale, wie ich fand.

    BSG könnte man auch noch nennen, auch durchgehend gut gewesen für meine Begriffe. Auch wenn die letzte Folge etwas schwächer war, aber wegen einzelner Folgen will ich nicht urteilen, sonst müsste ich auch anfangen, über die letzte Folge von DS9 zu meckern.

    Bei Comedy ist es halt immer etwas schwierig. Irgendwann ist die Luft bei einem Konzept halt raus, und dann kann man entweder trotzdem zwanghaft so weitermachen und beginnt, die Zielgruppe allmählich zu langweilen, oder aber man fängt an, Dinge zu ändern, um frischen Wind reinzubringen, wodurch man dann die Hardcore-Fans gegen sich aufbringt, weil eben "nichts mehr so ist, wie es mal war".
    Man muss dazu auch sagen, dass das ein recht undankbares Geschäft ist. Ich würd's nicht machen wollen. Man kann es einfach nicht allen recht machen, und dabei merkt man es noch extremer als anderswo.
    Corvayne ist offline

  5. #5 Zitieren
    praise the o)))  Avatar von Tawarien
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    Das kommt oft auch auf das Serienformat an.

    Viele ältere Serien wurden Staffel für Staffel gedreht und mussten auch nach jeder Staffel erst das Go für die nächste bekommen. Heute gibt es auch einige Konzept-Serien, die von vornherein auf eine bestimmte Anzahl an Staffeln geplant sind und dementsprechend auch eine konstantere Qualität bieten können (ich glaube ein frühes Beispiel davon war Babylon 5).

    Ein weitere Punkt ist auch, dass Finale Staffeln möglichst alle offenen Fragen beantworten müssen (außer natürlich bewusst offen gelassene Dinge, aber das ist auch immer ein Zweischneidiges Schwert [gutes Beispiel: Das Ende von Sopranos]). Da fällt es vor allem Mysterieserien wohl oftmals schwierig, wie man z.B. an Lost sieht.

    Dann spielt wohl auch die sogenannte Flanderisation eine nicht allzu kleine Rolle.
    Tawarien ist offline

  6. #6 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Häufiger Grund dafür ist wohl, wenn Serien profitabel sind und deswegen über ihre eigentlich angedachte Lebenszeit gestreckt werden. Wird ja gerne für das "Scheitern" von "Lost" verantwortlich gemacht. Ansonsten was Blaidd sagte, ist ganz unterschiedlich. Agents Of S.H.I.E.L.D. ist von Staffel zu Staffel besser geworden, Banshees letzte Staffel war der absolute Höhepunkt der ganzen Serie, die dritte Staffel Twin Peaks war ein schlechter Scherz, die siebte Staffel Game Of Thrones hat schon etwas geschwächelt im direkten Vergleich mit den vorigen (wobei da auch sicher die ersten beiden Staffeln nicht die stärksten waren), Into The Badlands hat sich von der ersten zur zweiten definitiv gesteigert (und die dritte könnte möglicherweise auch noch mal etwas besser sein), etc. pp. Es gibt garantiert genug Beispiele für Entwicklungen in beide Richtungen, aber die Art und Weise, wie Menschen emotionale Erlebnisse wahrnehmen (und in ihrer Erinnerung abspeichern) sorgt eben dafür, dass wir uns eher an die Beispiele erinnern, bei denen wir eine größere Enttäuschung erlebt haben, also die, die dann im Verlauf schlechter geworden sind. Irgend eine Form von Formel in der Hinsicht gibt es aber selbstverfreilich nicht.
    Harbinger ist offline

  7. #7 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Zitat Zitat von Harbinger Beitrag anzeigen
    Wird ja gerne für das "Scheitern" von "Lost" verantwortlich gemacht.
    Was doppelt witzig ist, weil Lost sicherlich nicht gescheitert ist und weil man schon Jahre davor einen Endpunkt gesetzt hatte. Ich glaub, es war schon während der vierten Staffel klar, dass es nur noch zwei geben wird.
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    Justice ist offline

  8. #8 Zitieren
    praise the o)))  Avatar von Tawarien
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    Zitat Zitat von Justice Beitrag anzeigen
    Was doppelt witzig ist, weil Lost sicherlich nicht gescheitert ist und weil man schon Jahre davor einen Endpunkt gesetzt hatte. Ich glaub, es war schon während der vierten Staffel klar, dass es nur noch zwei geben wird.
    Kommt drauf an, wie man es sieht.
    Finanziell gescheitert ist es sicherlich nicht und hat natürlich auch 'ne riesen Fanbase.
    Aber ich meine mich zu erinnern, dass viele frühen Fans die Formatänderung nach Staffel 3 nicht mochten und auch viele eher unzufrieden mit dem Ende waren.
    Tawarien ist offline

  9. #9 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Zitat Zitat von Tawarien Beitrag anzeigen
    Kommt drauf an, wie man es sieht.
    Finanziell gescheitert ist es sicherlich nicht und hat natürlich auch 'ne riesen Fanbase.
    Aber ich meine mich zu erinnern, dass viele frühen Fans die Formatänderung nach Staffel 3 nicht mochten und auch viele eher unzufrieden mit dem Ende waren.
    Es gab natürlich Leute, die die Serie danach nicht mehr so sehr gemocht haben, klar. Aber das ist völlig normal. Man kann es ja nicht jedem recht machen.
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    Justice ist offline

  10. #10 Zitieren
    praise the o)))  Avatar von Tawarien
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    Zitat Zitat von Justice Beitrag anzeigen
    Es gab natürlich Leute, die die Serie danach nicht mehr so sehr gemocht haben, klar. Aber das ist völlig normal. Man kann es ja nicht jedem recht machen.
    Ja, und es geht in dem Thread ja eben um dieses "Früher ist alles besser" denken und da ist das schon ein valides Beispiel.
    Zumal ich bei Lost gerade die sichtbare Transition der Serienlandschaft interessant finde, also von 24-Folgen Staffel mit teilweise in sich abgeschlossenen Folgen (das von z.B. Akte X etablierte "Monster-of-the-Week" Format) mit der großen Geschichte mal mehr und mal weniger eingeflochten (wobei Lost ja schon immer mehr den Gesamtkontext im Fokus hatte und glaube keine komplett alleinstehende Folgen) hin zu dem HBO 12 Folgen Format mit sehr großem Fokus auf die Gesamtgeschichte.

    Und auch ja, von Scheitern kann man bei Lost nicht sprechen, aber deswegen hat Count es wohl auch in Anführungszeichen gesetzt.
    Tawarien ist offline

  11. #11 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Zitat Zitat von Tawarien Beitrag anzeigen
    Ja, und es geht in dem Thread ja eben um dieses "Früher ist alles besser" denken und da ist das schon ein valides Beispiel.
    Zumal ich bei Lost gerade die sichtbare Transition der Serienlandschaft interessant finde, also von 24-Folgen Staffel mit teilweise in sich abgeschlossenen Folgen (das von z.B. Akte X etablierte "Monster-of-the-Week" Format) mit der großen Geschichte mal mehr und mal weniger eingeflochten (wobei Lost ja schon immer mehr den Gesamtkontext im Fokus hatte und glaube keine komplett alleinstehende Folgen) hin zu dem HBO 12 Folgen Format mit sehr großem Fokus auf die Gesamtgeschichte.

    Und auch ja, von Scheitern kann man bei Lost nicht sprechen, aber deswegen hat Count es wohl auch in Anführungszeichen gesetzt.
    Naja, in der vierten Staffel gab es nur 14 Folgen wegen des Drehbuchautorenstreiks. Danach hat man sich auf 16 Folgen pro Staffel geeinigt, weil das mehr Sinn gemacht hat. Man musste ja nicht mehr so viel zum Hintergrund der Charaktere erzählen.

    Und was du mit "Monster-of-the-Week"-Folgen meinst, versteh ich nie. Das gab's bei Lost nie. Allgemein hat man schon ziemlich viel verpasst, wenn man mal eine Folge nicht geschaut hat. Es gab natürlich auch Folgen, die sich wie "Filler" angefühlt haben. Aber das ist bei über 20 Folgen pro Staffel völlig normal.
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    Justice ist offline

  12. #12 Zitieren
    banned
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    Ganz gutes Beispiel die Simpsons. Wurden nach Staffel 8 immer schlechter und sind nun am Tiefpunkt angekommen

    Die alten Folgen waren einfach richtig gut. Jetzt sind die Simpsons nicht mal mehr ein Schatten ihrer selbst. Qualität hat dermaßen stark nachgelassen. Ab Staffel 13 war es dann echt immer flacher. Zumindest Staffel 8 bis 13 gab es noch immer wieder gute Folgen.
    Takeda Shingen ist offline

  13. #13 Zitieren
    Myth Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von Harbinger Beitrag anzeigen
    die dritte Staffel Twin Peaks war ein schlechter Scherz,
    Ich nehme Anstoß an dieser Aussage.
    Raider ist offline

  14. #14 Zitieren
    Forentroll Avatar von Harbinger
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    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    Ich nehme Anstoß an dieser Aussage.
    Das kannst du gerne tun. Aber dann liegst du falsch
    Harbinger ist offline

  15. #15 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Chris Sabion
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    Zitat Zitat von Justice Beitrag anzeigen
    Und was du mit "Monster-of-the-Week"-Folgen meinst, versteh ich nie. Das gab's bei Lost nie.
    Was Tawarien ja auch schrieb...wenn auch nicht so definitiv. Das Monster-of-the-week gab es halt bei Akte X, sprich: Die Filler-Episoden waren der Hauptteil der Serie, die Folgen mit dem roten Faden gehörten der Minderheit an.

    Die ersten Beiden Staffeln Twin Peaks gefielen mir darüber hinaus auch erheblich besser, und das hat nichts mit Verklärtheit zu tun, oder dem nostalgischen Blick auf Dinge die weit zurückliegen, wie es Star Wars Fans oft angelastet wird.
    Für Twin Peaks war ich damals definitiv zu jung und nicht Zielgruppe, die Serie habe ich erst vor ein/zwei Jahren das erste mal gesehen, mit Mitte/Ende 30.
    "Hooray...people are paying attention to me!"
    Chris Sabion ist offline

  16. #16 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Zitat Zitat von Chris Sabion Beitrag anzeigen
    Was Tawarien ja auch schrieb...wenn auch nicht so definitiv. Das Monster-of-the-week gab es halt bei Akte X, sprich: Die Filler-Episoden waren der Hauptteil der Serie, die Folgen mit dem roten Faden gehörten der Minderheit an.
    Ah, okay. Dann hab ich den Satz falsch verstanden.
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    Justice ist offline

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