Hat mit dem Quark nichts zu tun.
Ich glaube, um das ganze theoretische Brimborium und diesen Etikettenfetischismus schert sich mancher Otto Normalverbraucher nicht. Ihm ist egal, ob er von irgendwem rechts, links oder mittig eingeordnet wird, Hauptsache, er findet Vertreter, die sich endlich mal seiner Probleme annehmen.
Wenn man sich zwanzig Jahre lang angeguckt hat, dass sich keine der etablierten Parteien um geringe Löhne, niedrige Renten, hohe Mieten, Pflegenotstand und folgenloser Betrug durch Teile der Großindustrie gekümmert hat, dann sucht man sich halt Alternativen. Auch vermeintliche.
Ich setze nicht extreme Linke mit extremen Rechten gleich, wie es die ideologiefokussierte Hufeisentheorie tut, sondern die Interessen eines großen Teils der Wählerschaft, der offenbar problemlos, auch horizontal, von links nach rechts wechseln kann, sofern es ihm unmittelbaren Erfolg verspricht.
Lucigoth meinte mal, dass er schon alle Parteien durch hat. Keine konnte liefern. Jetzt ist eben was neues dran.
Das man sich ausgerechnet mit dieser Alternative zielsicher ins Knie schießt, sieht halt nicht jeder.
Geh mal zu einem Zeitarbeiter am Fließband bei Ford und frag den nach Menschenbildern, Weltanschauungen und den sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen und was das alles damit zu tun hat, dass er zu wenig verdient um eine bezahlbare Wohnung für seine Familie zu finden und später mal genügend Rente zu bekommen.
Wenn ihm irgendjemand, egal ob von links oder rechts, mehr Kohle verspricht, dann wird er sich dem anschließen.
Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Hat mal ein Linker gesagt.
War Brecht je Werktätiger? [Bild: 021.gif]
In dieser Zeit verdiente er seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter. Im Entschluss, eine praktische Ausbildung zu beginnen, war er von seinen sozialistischen Freunden beeinflusst worden, die sehr politisch waren und sich als zukünftige Führer der Arbeiterklasse sahen. Davon abgestoßen fasste er den vorübergehenden Entschluss, selbst ein Arbeiter zu werden.[3] Parallel zur Lehrerausbildung schloss er daher 1924 eine Tischlerlehre mit dem Gesellenbrief ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper
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Das ist doch gelogen! [Bild: 144.gif]
Ich bin jetzt kein Experte für italienische Politik, finde es aber immer etwas befremdlich wenn die 5-Sterne als Linkspopulisten bezeichnet werden. Die sind als reine Anti-Establishment-Partei gegründet worden, und haben sich diesen "Charme" bis heute erhalten. Da gibts und gabs sowohl Rechte alsauch Linke aller Coleur.
Der Kit der das ganze zusammenhält ist die Ablehnung der etablierten Politik, keine wirkliche politische Position (wie z.B. bei der AfD oder Lega die Ablehung des Islam, oder halt ganz klassischer Rassismus).
Gut, Verzweiflung und Strohhalm sind eine klare Triebfeder aller, die aufbegehren. Und das geschickte Aufgreifen des kanzlerschen "alternativlos" war ein unbenommener Geniestreich. DAS hätte Wagenknecht mal als erster einfallen sollen. Aber um sich tatsächlich als Kern all der benannten Probleme ausgerechnet die Flüchtlingspolitik servieren zu lassen, muß schon vorher ein latenter Rassismus vorhanden gewesen sein. Hinzu kommt das bereitwillige Aufheben dieses Handschuhs durch die Steigbügelhalter der Etablierten. Der große Schachzug der Neoliberalen war die Unterwanderung und schließlich die Übernahme der SPD. Die Entstehung der Linken war ein Kolateralschaden. Aber das Erstarken der AfD dürfte klammheimlich als wahres Gottesgeschenk betrachtet werden. Jeder, der sich dort vertreten wird, ist ein Unzufriedener weniger, der die Systemfrage stellt.
Mit freundlicher Genehmigung von Casablonga
Absolut korrekt. Aber jeder Linksextreme, der ein bisschen was gelesen hat (und das war bisher bei allen Linksextremen der Fall, die ich kennengelernt habe), hat ein dezidiertes Menschenbild, das sich radikal von dem eines Liberalen oder eines Konservativen oder Rechtsextremen unterscheidet. Sonst ließe sich auch die Logik eines Klassenkampfes oder die Veränderung der Menschen, nicht nachvollziehen.
Dass das beim "Otto-Normalo" so ist ist, stelle ich nicht in Abrede. Im Gegenteil. Das ist aber auch ein Phänomen, welches in den letzten Jahren zugenommen hat. In der alten BRD war die Parteibindung viel stärker. Das mag sicherlich zum einen daran liegen, dass wir von einem de-facto 3-Parteiensystem zu einem Vielparteiensystem gekommen sind, aber auch an der inhaltlichen Annährung der beiden "großen" Parteien CDU/SPD. Das ist aber eine Stelle im Diskurs (Weltanschauung, Menschenbild), die eine linke Partei dringend besetzen muss. Das kann aber weder die SPD leisten, weil sie schlicht keine linke Partei mehr ist, noch die Linke, weil sie innerlich völlig zerstritten ist.
War Popper nicht anfangs sogar noch Linker? Das war bestimmt zu der Zeit!
Dies. Das. Jenes.
Für mich ist er immer ein Linker geblieben. Nur eben kein Spinner. [Bild: 006.gif]
Wer sich mit Popper beschäftigt merkt, dass Marx eigentlich nur bei Platon abgeschrieben hat.[Bild: 989.gif]
Wer würde glauben, dass jene, die derart in Hass gegeneinander entbrannt sind, aus einer Art stammen, die gleiche Natur haben, der gleichen menschlichen Gesellschaft angehören? Wer würde glauben, dass sie Brüder sind, deren Vater im Himmel ist?Papst Benedikt XV.
Auf einer ideologischen Ebene ist das ein Querfront-Projekt von Leuten wie Wolfgang Streek, jemand der die Agenda 2010 unterstützt hat (wie es Lafontaine auch hätte, hätte er nicht den Machtkampf in der SPD verloren, sein Problem war vor allem die Deregulierung) und heute das nationale Kapital, Institutionen gegen das internationale Kapital, Institutionen in Stellung bringen will.