Der macht auch E-Mail. Also er ruft die E-Mails ab und stellt sie mir lokal via IMAP zur Verfügung. Die liegen bei mir nicht beim Provider. Dadurch habe ich praktisch unbegrenztes Speichervolumen, keine Datenschutzprobleme und kann sie problemlos mit ins Backup packen. Und ich habe mehr Filtermöglichkeiten für Spam. Du kennst bestimmt diese Spam-Mails, die wie ein Bounce (wenn eine Mail nicht zugestellt werden kann und zurück an den Absender geht) aussehen. Oder es sind echte Bounces, die aber daher kommen, dass ein Spammer meine Adresse als Absender bei seinem Spam eingetragen hat. Die sind schwer zu filtern, weil man sie ja eigentlich haben will, diese Fehlermeldungen. Man will schon wissen, wenn Mails nicht ankommen.
Was ich bei mir mache, ist folgendes: Mein Server, über den ja alle Mails laufen (ein- wie ausgehend), setzt bei jeder ausgehenden Mail einen persönlichen X-Header. Sowas in der Art von "X-Foobars-Server-Was-Here: yes". Der Spamfilter wiederum (Spamassassin) hat eine dazu passende Regel. Kommt ein Bounce, der diesen Header nicht beeinhaltet, kam die ursprüngliche Mail nicht von meinem System und kann demzufolge direkt in die Rundablage. Ist der Header vorhanden, war es ein echter Bounce und ich werde benachrichtigt.
Eine andere Sache, die ich mache: Von jeder ausgehenden E-Mail wird die Empfänger-Adresse in ein Adressbuch eingetragen, welches der Spamfilter dann als Whitelist verwendet. Wenn du mir also eine Mail schreibst und - aus welchen Gründen auch immer - im Spamordner landest, muss ich dir nur einmal antworten und du bist automatisch vom Spamfilter ausgenommen. Es kann also höchstens einmal vorkommen, dass eine erwünschte Mail falsch sortiert wird - bei der allerersten Kontaktaufnahme. Sobald wir hin und her korrespondieren, kann es nicht mehr passieren.
Für diese Dinge braucht man einen mächtigen Mailserver. Postfix, der gerne verwendet wird, weil er einfach(er) zu konfigurieren ist und IIRC auch die Vorgabe bei Debian und Ubuntu ist, konnte diese Dinge nicht, als ich ihn mir zuletzt angesehen habe. Exim, der (zurecht) als etwas sperrig verschrien ist, kann es. Also habe ich den vorinstallierten Postfix bei mir durch Exim ersetzt. Das geht, weil ich halt bei meinem Selbstbau-Server feinkörnig kontrollieren kann, welche Software zum Einsatz kommt. Eine Fertiglösung (wie es OMV zu sein scheint - wie gesagt, keine eigenen Erfahrungen) muss das entweder alles vorbereitet haben (dann ist sie aber nicht mehr einfach zu bedienen) oder sie vereinfacht die Bedienung dadurch, dass sie Optionen weglässt, die die meisten Leute eh nicht brauchen.
Der Nachteil meiner Lösung ist, dass ich halt nicht einfach irgendwo ein Kontrollkästchen anhaken konnte. Ich musste mich hinsetzen, die Doku lesen, und selber ausknobeln, wie ich den Exim und den SpamAssassin dazu überrede, sich wie gewünscht zu verhalten.