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Dune - von Denis Villeneuve

  1. #61 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Frank Herberts Schreibstil ist durchaus ungewöhnlich, weil er sich völlig auf das Innenleben seiner Figuren konzentriert, Gedanke für Gedanke, für Hintergedanke. Du erlebst die Entscheidungsfindung der Figuren absolut nachvollziehbar mit. Das ist super a-typisch und steht Dingen entgegen wie Twists oder Geheimniskrämerei, jede Intrige liegt recht schnell offen für den Leser dar. Die Spannung entsteht dadurch, zu wissen was geplant wird, was eintreten soll und nachzuverfolgen, ob der unvermeidliche Abgrund vielleicht doch noch überwunden werden kann.

    Die ersten drei Bücher erzählen noch relativ nahe die Geschichte um Paul und seine Erben. Ab Buch 4 beginnen große Zeitsprünge (über 1000ende von Jahre). Ihr könnt in der Literaturecke meine Reviews zu Buch 1-4 finden.

    Mit den Prequels und Sequels seines Sohns kann ich die Bücher nicht vergleichen, die habe ich nicht gelesen.
    HerrFenrisWolf ist offline

  2. #62 Zitieren
    Ritter Avatar von Ghost Rider
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    Hier auf Moviejones findet ihr meine Original-Kritik:

    https://www.moviejones.de/kritiken/d...ml#commentstop

    Meine Kritik ist spoilerfrei!

    Schauspieler / Dialoge / Handlung und Logik

    Die Story um Dune ist extrem interessant und spannend, was unter anderem auch an der komplexen Hintergrundgeschichte der Menschheit seit tausenden von Jahren liegt. Hier steckt unwahrscheinlich viel Geschichte drin, und das spürt man in jeder Sekunde des Films. Hier stecken Themen wie Mystizismus, Religion, Politik, Krieg, Gesellschaft und Familie drin. Atmosphärisch unglaublich dicht! Natürlich wurde nur die Hälfte des ersten Buches von Frank Herbert verfilmt, sodass die Handlung am Ende völlig offen bleibt. Als Nicht-Buch-Kenner weiß ich dadurch nur das, was ich aus dem Film von David Lynch von 1984 kenne, der sich aber bekanntermaßen eher schlecht als recht an das erste Buch hält und alles recht gehetzt erzählt. Ich mochte den Film aber immer gerne. Ich bin daher sehr gespannt auf die Fortsetzung, die hoffentlich auch kommen wird. Grundsätzlich liebe ich offene Enden und epische Geschichten, die sich über mehrere Filme und mehrere Jahre erstrecken. Das hält die Spannung hoch und lädt zu Spekulationen und Diskussionen und vielen Gedanken ein.

    In diesem ersten Teil wird dem World-Building wesentlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt als den Emotionen um die Charaktere. Nur Paul (Timothy Chalamet) bekommt hier wirklich viel Aufmerksamkeit, alle anderen sind eher Nebencharaktere, die mir leider noch nicht so richtig ans Herz gewachsen sind. Aber nach dem Ende sehe ich da noch viel Potential.

    Timothy Chalamet spielt Paul Atreides wirklich verdammt gut und glaubwürdig. Auch Rebecca Ferguson als Pauls Mutter gefällt mir richtig gut, denn ihr Charakter ist noch sehr geheimnisvoll, ebenso die Gruppe der Bene Gesserit, der sie angehört. Welche Ziele die wohl noch verfolgen? Die restlichen Schauspieler spielen ihre Rollen durch die Bank weg sehr gut, wenn auch etwas kühl und distanziert, was jedoch auch wohl der Gesellschaftsform in der Zukunft liegt und natürlich daran, dass das World-Building und Paul Atreides im Vordergrund stehen. Wir sehen hier ja außerdem mehr die Gesellschaft des Adels und die benehmen sich ja bekanntermaßen meistens eher steif und kühl und hier auch sehr militärisch.

    Leider bleiben die Emotionen dadurch aber ein wenig auf der Strecke, was die Charaktere abseits von Paul und seiner Mutter betrifft.

    CGI-Animationen / Actionszenen / Kampfchoreografien

    Die Computeranimationen in Dune sind über jeden Zweifel erhaben. Ob Fluggeräte wie die Libelle oder große Raumschiffe, ob Explosionen, die Körperschilde oder auch alles andere, alles davon wirkt extrem realistisch und glaubwürdig, so als käme es nicht aus dem Computer. Die echten Drehorte machen das Universum bzw. Arrakis erst so richtig greifbar und fühlbar. Die Sandwürmer sind selten zu sehen, dann aber wirklich furchteinflößend und extrem toll designt und animiert.

    Die Actionszenen in dem Film sind rar, aber dafür extrem gut gelungen, wie schon bei Blade Runner 2049. Sie sind übersichtlich und als Zuschauer behält man dadurch immer eine gute Übersicht über das Geschehen. Die Kreativität ist ebenfalls auf hohem Niveau. So wie in Dune habe ich noch niemals Bomben und Raumschiffe explodieren sehen. Einfach grandios!

    Die Nahkämpfe mit den Schilden sind auch sehr gut gemacht und originell. Fernwaffen können wegen der Körperschilde nicht eingesetzt werden, weswegen vermehrt auf Nahkampf gesetzt wird, denn langsame Objekte können die Körperschilde durchdringen. Sehr gut gemacht!

    Kamera / Szenenbilder / Schnitt

    Die Kameraführung und auch der Schnitt sind wirklich auf allerhöchstem Niveau. Die Zuschauer bekommen sehr viele unglaublich tolle Aufnahmen der Settings zu sehen. Es gibt viele Total-Aufnahmen, die die unglaubliche Ästhetik des Films einfach perfekt einfangen. Langsame Kameraflüge über die Stadt oder die Wüste sind einfach nur der Hammer! Auch bei den Actionszenen behält man als Zuschauer stets die volle Übersicht. Auch die Schnitte sind wunderbar und niemals hektisch oder nervig. So etwas wie eine Wackelkamera kennen Villeneuve und sein Kamerateam nicht. Perfekt! Der Film ist ungeheuer bildgewaltig. Das visuelle Erlebnis ist einfach atemberaubend genial und das MUSS man so auf einer großen Kinoleinwand oder einem riesigen 100-Zoll Fernseher im Heimkino erleben.

    Die Bekleidung, die Kostüme und die Ausstattung ist ein echter Hingucker. Eigentlich ist alles im Film, ob Räume, Städte, Bekleidung oder die Wüste, sehr minimalistisch und schlicht, aber das in einer Form, die einfach großartig ist. Nie war Minimalismus so toll anzusehen. Die Setpieces sind einfach ein echter Hingucker, die Bauwerke schlicht aber faszinierend. Die Wüsten von Arakis wird ebenfalls grandios in Szene gesetzt.

    Musik

    Obwohl ich ein großer Fan von Hans Zimmer und seiner Filmmusik bin (Gladiator, Blade Runner 2049, Interstellar, Batman v Superman, etc.), hat mir die Musik in Dune nicht immer gefallen. Einiges ist natürlich wieder richtig gut und passt absolut zum Film und zu den jeweiligen Szenen, aber in den ruhigeren Momenten waren mir einige Stücke einfach etwas zu sehr drüber, zu aufdringlich und zu laut und unpassend. Da der Film ja ohnehin schon eher etwas kühler rüberkommt und sich mit den Emotionen eher zurückhält, wäre es besser gewesen, wäre die Musik in ruhigeren Momenten eher emotionaler gewesen. Ein wenig mehr Feingefühl hätten Hans Zimmer und Denis Villeneuve da schon beweisen können.

    Aber nichtsdestotrotz ist die Musik meistens eben doch hervorragend, wenn auch in meinen Augen längst nicht Zimmers beste Arbeit.

    Ton

    Tontechnisch ist Dune auf sehr hohem Niveau. Die räumliche Klangkulisse und die Abmischung ist wirklich klasse und man denkt bei der Kriegsszene mit den Bombenabwürfen und den Explosionen, dass man mittendrin dabei wäre. Geiles Feeling!

    Kostüme / Make-Up / Design

    Die Bekleidung, die Kostüme und die Ausstattung ist ein echter Hingucker. Eigentlich ist alles im Film, ob Räume, Städte, Bekleidung oder die Wüste, sehr minimalistisch und schlicht, aber das in einer Form, die einfach großartig ist. Nie war Minimalismus so toll anzusehen. Die Setpieces sind einfach ein echter Hingucker, die Bauwerke schlicht aber faszinierend.

    3D-Technik

    Ich habe den Film in 3D gesehen und kann nur sagen, dass die 3D-Effekte sich eher dezent einfügen und sich niemals stark in den Vordergrund drücken. Also praktisch das absolute Gegenteil von Avatar. Man könnte also meinen, dass das 3D eigentlich bei Dune nicht nötig sei, was sicherlich auch stimmen mag. Dennoch mochte ich diesen dezenten Einsatz der 3D-Technik in Dune sehr gerne, weil das das Mittendrin-Gefühl in den grandiosen Aufnahmen noch verstärkt hat, ohne zu übertreiben. Klasse!

    Fazit

    Emotional ist Dune leider eher kühl und distanziert und musikalisch manchmal etwas zu aufdringlich und unpassend, aber diese negativen Aspekte macht Dune locker wieder wett mit einem unglaublichen Universum, einer extrem spannenden Hintergrundgeschichte und einer tollen Hauptgeschichte, sympathischen und interessanten Charakteren gespielt von tollen Schauspielern, einem extrem tollen Design und einer Wahnsinns-Ästhetik, einer unglaublich guten Kameraführung, einem hervorragenden Schnitt, den tollen Kostümen, einer hervorragenden Soundkulisse und einer extremen Bildgewalt und einer perfekten Sci-Fi-Atmosphäre, die es so kein zweites Mal gibt. Die knapp 150 Minuten Film vergingen wie im Flug, trotz des geringeren Action-Anteils. Die Szenen sind unglaublich toll und bieten jede Menge Abwechslung für das Auge.

    Daher vergebe ich trotz der kleineren Mängel die volle Punktzahl, die jedoch nur für eine Sichtung in einem gut ausgestatteten Kino mit guter Bild- und Tontechnik und großer Leinwand gilt. Zuhause wirkt das ganze sicherlich eine Ecke sparsamer und weniger imposant, es sei denn, man hat ein imposantes Heimkino Zuhause.

    Zuletzt bleibt nur eines noch zu sagen: Dune 2 MUSS kommen! Und gerne auch noch weitere Filme danach für die weiteren Bücher!

    10/10 Punkte (im gut ausgestatteten Kino) – Hoher Wiederschauwert
    Ghost Rider ist offline Geändert von Ghost Rider (19.09.2021 um 13:18 Uhr)

  3. #63 Zitieren
    Mythos Avatar von Raider
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    Hier mal das, was ich dazu geschrieben haben.

    Dune
    Dune 2021
    ★★★ Watched by TheGermanSnob 18 Sep 2021

    New adaptation of Frank Herbert's science-fiction novel Dune, which has had a few of them already. Famously, one of the first people attached to it was Hollywood's very own witch doctor Alejandro Jodorowsky, with a rather overambitious take on it. An actually finished version was directed by David Lynch and stands as one of histories biggest studio hackjobs. There was a miniseries, at some point, I think, and now quebecois wunderkind Denis Villeneuve got to release his take on the material.

    Villeneuve made a name for himself as a SciFi director with Arrival and Blade Runner 2049. You know, I rewatched BR49 very recently and came to the conclusion that it doesn't hold up as well as I remember it. While the production values are excellent, it seems like a much colder, much more sterile and emotionally empty movie than Ridley Scott's original. I mention this because I have some of the same problems with Dune. So, what it's about? There is a desert planet named Arakis on which a material named Spice can be found. Spice is both a drug and a material necessary for interstellar travel . Arakis belongs to the powerful Harkonnen dynasty, but, in a political move by the galactic emperor, is given to the Atreides dynasty, its youngest son Paul being our viewpoint character, a melancholy aristocratic prettyboy.

    Dune deals with the escalating conflict between the Atreides and Harkonnens and Paul eventually having to flee the capital to live with the planets natives, a nomadic people called the Fremen, eventually becoming something a bit like a futuristic Lawrence of Arabia, though the movies doesn't get that far.

    Here's something you might not have been aware of: Dune (2021) doesn't actually cover the entire book. While the movie itself gets the fact that it's a Part 1 out of the way fairly quickly, the marketing seems to deliberately omit that fact, which left me rather dissapointed right away. The movie gets just about to the novels halfway point before rolling its credits, but overall adapts it fairly well. It glosses over a lot of backstory but trying to fit it in past the point it's necessary to follow the plot would have been excessive, considering it has quite a lot of exposition as it is.

    Somewhere inside Dune, the novel, there's a relatively straight forward Heroes Journey, that you'd think would lend itself to a movie adaptation, but it's decorated with generous helpings of spirituality and space opera weirdness that are by nature a bit of a hard sell. With Lynch's version from the 80s I always got the impression that Lynch didn't take the material especially seriously. Villeneuve does. Boy, does he ever. He adapts Dune with the leaden self importance of a war drama. The colors are muted, the score is heavy and pounding, practically every actor plays their role with stone faced seriousness and almost every aspect of its visual design appears to go out of its way to avoid anything that could be considered too whimsical. While the film follows the books plot just fine, I'm not sure it really captures its spirit. Mind you, I haven't read it since I was a teenager but this adaptation struck me as weirdly sterile.

    While Dune is certainly a visually impressive work, a lot of it felt a bit sterile to me. Almost all of its locations feel very sparse and empty, even those that are supposed to express wealth and power. Most of Dune is set in mostly empty rooms with murky lighting. Even a lot of the spaceships look like brutalist architecture that somehow learned to fly. Dune is at its most impressive in its depiction of futuristic warfare, its what its gritty visual style actually seems to be best suited for. The violence is intense and feels grounded, even when the technology on display is rather fantastical. It expands on what Star Wars: Rogue One only managed to hint at.

    Dune has quite the all star cast, though it's a movie that feels a lot more concerned with places and events than characters which means that hardly any of them manage to really stick out. My personal favorite was probably Stellan Skarsgard as Baron Harkonnen. Skarsgard brings a very menacing aura to a character whose defining personality traits are gluttony and cruelty and reminded me rather of an old Marlon Brando.

    Dune is an impressive piece of film making on a technical level, but a lot of it fell a bit flat for me. Most of it for the same reasons Blade Runner 2049 fell a bit flat for me and considering that is a widely beloved movie I imagine Dune will end up that way too. It does its best to turn a classic novel into a work of shakespearian drama and by god, does Villeneuve want you to know that he's taking this story seriously. It pays off in some regards but hurt the movie for me in others. It lacked a sense of wonder for me, it didn't draw me into this world because, frankly it made that world look lifeless and dreary, even past the point that it made sense for the setting.
    Raider ist offline

  4. #64 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    @Raider vielleicht solltest du Dune nochmal lesen, dann würdest du manches am Film vielleicht wohlwollender einordnen.
    HerrFenrisWolf ist offline

  5. #65 Zitieren
    Ritter Avatar von Ghost Rider
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    Heute habe ich mir Dune ein zweites Mal im Kino angesehen, dieses Mal aber in einem kleineren Kino mit kleinerer Leinwand, einer weniger guten Soundanalge und eine etwas schlechteren Bildqualität als das des Top-Kinos in meiner Nähe. Es ist aber immer noch ein gutes Kino und kein Vergleich zu den kleinen Art-House-Kinos. Zudem habe ich ihn mir dieses Mal in 2D angesehen. Das 3D meiner ersten Sichtung habe ich nicht wirklich vermisst.

    Alles, was ich in meiner Kritik (s. o.) schrieb, bleibt bestehen. Allerdings stört es mich nun doch schon etwas mehr, dass der Film mir eine Spur zu kühl, zu distanziert und damit ein wenig zu emotionslos ist. Bei Blade Runner 2049, Arrival, Prisoners und Sicario waren Gefühle und Emotionen einfach ein stärkerer Teil der Filme und ich habe mit den Personen richtig mitgefiebert und sie ins Herz geschlossen. Bei Dune hingegen habe ich die Personen nicht so richtig ins Herz schließen können, denn dafür fehlt mir einfach der aufbauende Bezug zu den Charakteren, der mich die Charaktere lieben lernen lässt. Einzig Paul und seine Mutter Jessica Atreides sind emotional etwas greifbarer, aber für meinen Geschmack einfach noch zu wenig.

    Die Musik von Hans Zimmer ist klasse, keine Frage, aber auch sie ist mir in ruhigen Szenen oft eine Spur zu drüber und viel zu selten mal emotional. Eine gute und emotionale Musik erkenne ich daran, dass sie bei mir eine Gänsehaut erzeugt, doch das passiert hier leider gar nicht. Das hat Hans Zimmer bereits besser hinbekommen, z. B. bei Gladiator, Interstellar oder Der König der Löwen.

    Eine Sache ist mir dieses Mal noch ins Auge gefallen: Wenn es auf Arrakis so heiß ist, weshalb schwitzt dann eigentlich niemand? Das unterstreicht nochmals die Kühlheit des Films, wie ich finde.

    Ich wünsche mir sehr, dass diese Dinge bei Dune - Part 2 (falls er denn kommen sollte) verbessert werden.

    Alles in allem gehe ich nun doch mit meiner Wertung um einen Punkt nach unten.

    9/10 Punkte - Hoher Wiederschauwert
    Ghost Rider ist offline

  6. #66 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    Ich kann den Hype nicht so ganz nachvollziehen. Zwar ist der Film ein Visuelles Meisterwerk, kein Zweifel. Aber mit eher dünner Handlung und sehr vorhersehbar. Es fehlt deutlich an Spannung und Dramatik. Noch dazu wirkt dieses Retro Sci FI Setting auf mich sehr unnahbar und künstlich. Man sieht die meiste Zeit entweder große Raumschiffe oder große Uniformierte Soldaten Bataillone.

    Wird aber sicher alles der Vorlage geschuldet sein und ich bin dennoch gespannt auf die Fortsetzung. Bin einfach Fan der Totalen und der gemächlichen Kamera. Visuell wars wie gesagt ein Augenschmaus, für solche Filme gibt es das Kino
    EfBieEi ist gerade online

  7. #67 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Ich kann den Hype nicht so ganz nachvollziehen. Zwar ist der Film ein Visuelles Meisterwerk, kein Zweifel. Aber mit eher dünner Handlung und sehr vorhersehbar. Es fehlt deutlich an Spannung und Dramatik. Noch dazu wirkt dieses Retro Sci FI Setting auf mich sehr unnahbar und künstlich. Man sieht die meiste Zeit entweder große Raumschiffe oder große Uniformierte Soldaten Bataillone.

    Wird aber sicher alles der Vorlage geschuldet sein und ich bin dennoch gespannt auf die Fortsetzung. Bin einfach Fan der Totalen und der gemächlichen Kamera. Visuell wars wie gesagt ein Augenschmaus, für solche Filme gibt es das Kino
    Interessante Frage.

    Die Kurzfassung, falls du keine Zeit hast
    Du hast eben nur die halbe Geschichte gesehen, deswegen muss sie dünn auf dich wirken. Ich will jetzt nicht sagen, dass der eigentliche Fortlauf der Handlung wie wunder innovativ sei. Das war die Handlung schon bei Erscheinen des Buchs wahrscheinlich nicht. Sehr archetypisch und oft kopiert. Es geht allerdings nicht um die eigentlichen Geschehnisse, sondern viel mehr um das was sie aus den Figuren machen. Falls du verstehst. Es ist ein monumentales SciFi Universum voller Intrigen zwischen Häuserun und Institutionen, geduldeter Blutfehden, welche Millarden Leben kosten, aber auch Social Engineering ganzer Planetensysteme durch Religion und Prophetie.

    Das findet man in den teils sehr symbolträchtigen Bildern und Aufnahmen wieder. Findet sich in Dialogen und den dargestellten Gefühlen. Der Score verleiht allem zurecht eine gewisse Mystik. Alles in allem ist der Film eine reiche Erfahrung, jenseits des Action SciFi Spekatkels eines StarWars oder Valerian. Ich hoffe das Studio bleibt dem Plan treu Part II umzusetzen, damit die Geschichte in ihrer Gesamtheit bewertet werden kann.

    Längere Gedanken, weitere Ausführungen
    Tatsächlich war ich am Samstag zum zweiten Mal drin und hab mich seitdem mal mit ein paar Freunden unterhalten, die ihn ebenfalls gesehen haben. Der Konsens war: "Das ist ein fantasatischer Film. Richtig Geil, aber auch ein ziemlich sperriger Oschi." Wichtig dabei ist die allgemeine Feststellung: "Wir wären von dem Film wahrscheinlich nicht ganz so begeistert, würden wir das Buch/die Bücher nicht kennen."

    Frank Herberts - Dune ist ein Buch, das meiner Meinung nach mit den Lesegewohnheiten der meisten Menschen bricht. Die Art und Weise wie es erzählt, fand ich erstmal ziemlich Banane. Mal ein Auszug aus meiner Review in der Literaturecke:

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zuerst sollte ich erwähnen, wie ungewöhnlich ich Herberts Stil finde. Er vergeudet in den ersten Kapiteln kaum Zeit um erstmal alles offenzulegen, was bei einem anderen Autoren vielleicht der Spannungsbogen gewesen wäre: Das ist Paul Atreides, wahrscheinlich der Messiahs, das ist die Verschwörung gegen seine Familie, das sind die Verschwörer und hier haben wir den Verräter in den eigenen Reihen... What? Ok. Aber in Der Wüstenplanet erwächst die Spannung aus anderen Plotelementen. "Zu wissen das es eine Falle gibt, ist der erste Schritt ihr auszuweichen." Viel mehr geht es um einen Versuch das Unvermeidliche abzuwenden, was daraus erwächst, das Hellseherei ein wichtiger Bestandteil des Dune-Universums ist.

    Für alle die sie nicht kennen, die Handlung kurz umrissen: Das Haus Atreides erhält vom Imperator der Galaxis den Wüstenplaneten Arrakis als Lehen. Zuvor war der Planet unter der Kontrolle der Harkonnen. Zwischen Atreiden und Harkonnen schwelt eine Jahrhunderte übergreifende Blutfehde. Auf Arrakis leben nicht nur die, von den Mächtigen völlig ignorierten, eingeborenen Fremen, hier wird ebenfalls das kostbare Exportgut Spice geerntet. Im Zuge der Geschichte wird Paul Teil der Fremengesellschaft und hier begann das Buch für mich so richtig spannend zu werden. Herberts Talent liegt nicht in der Action oder Suspense im Kleinen, nein, viel mehr hält er den Fokus permanent auf der Gedankenwelt seiner Protagonisten, die jederzeit ihre Worte abwägen und versuchen ihr Gegenüber zu durchschauen. Nebenbei zeichnet er das Bild einer interessanten, auf einem feudalen System basierenden, SciFi-Welt. Erforscht deren Kultur, sei es durch sakrale Orden oder die Fremen.


    Darüber hinaus schenkt Frank Herbert uns eine sehr reiche SciFi Welt, voller Eigenheiten, von denen Nachzügler wie StarWars munter abkupferten. Die Welt ist so reich daran, dass Buch 1 einen langen Appendix hat, der wie ein Lexikon (das gab es später ebenfalls noch) bzw. Glossar funktioniert und dabei auch Dinge nennt, die erst vier Bücher später erwähnt oder relevant werden, andere sogar nie.

    Jetzt stell das mal dar, in einem Film. Da hat man entweder die Wahl unheimliche Expositionsbomben zu zünden oder es gar nicht erst zu bringen. Der Film bekommt das aber ganz gut hin. Obskurere Sachen wie die verschiedenen hauseigenen Codesprachen in denen die Familienmitglieder und ihre Dienerschaft sich unterhalten, werden dem Nichtkenner nur durch den Kontext klar. Die Bedeutung der Krismesser in der Fremenkultur wird erwähnt, du musst die Linie zu einer später nur wenige Sekunden lang vollzogenen rituellen Handlung damit jedoch selbst ziehen. Ebenso wie die Gesten, die sich um das Geben & Nehmen von Wasser drehen.

    Du hast Pauls Träume bzw. Visionen, die recht eindeutig ankündigen, was geschehen wird und auf der anderen Seite Symbole die du selbst ausdeuten musst, wie den Stierkämpfer, bzw. die Stiertrophäe. Dessen Bedeutung in einem Part II deutlich klarer werden sollte. In manchen Nebensätzen von Figuren wie der Ehrwürdigen Mutter der Bene Gesserit steckt sehr viel mehr als sich einem auf den ersten Blick erschließen mag.

    Das alles haben sie in den Film gepackt, der dadurch für Nichtkenner vielleicht zuweilen kryptisch oder sperrig wirken mag. Aber insgesamt nimmt man den Zuschauer ernst und dummt die Geschichte nicht unnötig runter. Technisch ist der Film über jeden Zweifel erhaben und hat ein Pacing, welches einen nicht einschlafen lässt, ohne dass der Film zu etwas verkommt, was die Handlung gar nicht hergeben sollte.
    HerrFenrisWolf ist offline

  8. #68 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    Ich hatte doch gar keine Frage gestellt

    Ist mir schon aufgefallen dass der Film voller "Exposition" ist und world building aber dass hinter dem Film eine umfangreiche Vorlage steht und diese gewürdigt wurde hatte ich ja auch nicht angezweifelt.
    EfBieEi ist gerade online

  9. #69 Zitieren
    Bücherwolf  Avatar von HerrFenrisWolf
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    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Ich hatte doch gar keine Frage gestellt

    Ist mir schon aufgefallen dass der Film voller "Exposition" ist und world building aber dass hinter dem Film eine umfangreiche Vorlage steht und diese gewürdigt wurde hatte ich ja auch nicht angezweifelt.
    Sorry, ich bin die Antwort auf Fragen, die nie gestellt wurden. Wie Lisa Simpson.
    HerrFenrisWolf ist offline

  10. #70 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    Zitat Zitat von HerrFenrisWolf Beitrag anzeigen
    Sorry, ich bin die Antwort auf Fragen, die nie gestellt wurden. Wie Lisa Simpson.
    Ich bin mir fast sicher dass mir der Film noch mal deutlich besser zusammen mit dem 2. Teil gefallen wird.
    EfBieEi ist gerade online

  11. #71 Zitieren
    Ritter Avatar von Ghost Rider
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    Super tolle Nachricht:

    Dune - Part 2 wurde offiziell bestätigt!

    https://www.moviejones.de/news/news-...igt_43484.html
    Ghost Rider ist offline

  12. #72 Zitieren
    Mythos Avatar von OuterHaven
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    YES! Das freut mich so sehr

    Der erste Teil ist ein Meisterwerk und ich kann es jetzt schon kaum erwarten den zweiten Teil zu sehen. Ich finde es toll, dass der Film überall so gut aufgenommen wurde und auch an der Kinokasse ein Erfolg war.
    OuterHaven ist offline

  13. #73 Zitieren
    Kämpfer Avatar von Dougall
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    Ich kann nur sagen: ich war noch nie so geflasht im Kino und ich bin 43! Dune hat mich umgehauen! Ich kenne den alten Film, ich kenne das Buch. Ich liebe den neuen Film, die "Ruhe", mit der die Geschichte erzählt wird, den Sound! Mit Ruhe meine ich das Gegenteil vom letzten Star Wars Film, wo Szene an Szene gequetsch wurde, damit ja keine Emotion entsteht
    Dougall ist offline

  14. #74 Zitieren
    Held Avatar von melcom
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    Guten Morgen,

    ich habe den Film leider nicht im Kino gesehen. Habe mich zu der Zeit nicht getraut, ins Kino zu gehen. Pandemie und so.
    Habe mir den Film gerade im M$ Store fuer 14,99 gekauft inkl. Bonusmaterial und werde ihn mit heute Abend anschauen. Gerade 10min reingeschaut und konnte mich nur schwer trennen. Habe ueber Kopfhoerer und Dolby Access die ersten 10min genossen. Woah ^^

    Eure Beitraege hier habe ich mir noch nicht getraut durchzulesen. Viele Presseartikel ueber den Film habe ich zudem auch noch nicht wirklich gelesen. Ich habe also echt null Plan, was da auf mich zukommt. Die alten Filme kenne ich natuerlich aber schon hundert Jahre her ^^

    So, nun startet mein Tag und ich muss was tun. Freue mich auf heute Abend und ich bin jetzt schon ganz gespannt

    Kommt gut in den Tag
    melcom
    melcom ist offline

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