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  1. #81
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Ich dachte, du willst wissen wie es weiter geht."
    Ihr Kuss konnte nicht mehr dieselben Lippen treffen. Denn die des Schweden waren reglos. Das Grinsen starb langsam, aber absolut sicher, noch bevor er wieder sprach. Dieser Satz hatte einen Stein losrollen lassen der kaum aufzuhalten war.
    "Ja, will ich.", gab er zu und meinte damit ganz und gar nicht diese Serie. Denn ginge es darum, hätte er sie weiter geküsst, statt diesen so plötzlichen und irgendwie unangenehmen Abstand zu schaffen, indem er sie losließ und sie ansah. Sie regelrecht durchdrang mit diesem unverkennbaren grau.
    "Ich will wissen wie es weitergeht hiermit, Luceija. Ich will wissen ob ich dich in den Arm nehmen und küssen darf. Ob du heute Nacht-...Neben mir im Bett schläfst oder ob es dich zurecht überfordert was hier gerade passiert."


    Ein schwaches, wieder erschlagenes Lächeln und Lachen zierte ihre Züge und lies sie den linken Teil ihrer Oberlippe leicht heben, sodass ihre Unsicherheit und Skepsis für einen Moment zu deutlich wurde. Er wollte eine Antwort und sie wusste, dass er nicht locker lassen würde. Und ja. Ja, sie war überfordert. Sie war sichtlich überfordert. Aber diese Überforderung war in Anbetracht dessen was alles hinter ihnen lag nicht wirklich verwunderlich. Alles was sie teilten schien sich so schnell zu zerstören, pures Glück wechselte sich mit Verlustängsten und Schmerz ab und verwirrten sie komplett. Wie jetzt, was sie die Augen schließen und den Kopf leicht senken ließ um sie nachdenken zu lassen. Für einige Momente.

    Bis sie ihre grünen Augen wieder offenbarte und die eigenen Hände auf die des Blonden an ihren Wangen legte und sie von sich zog. Es schien so, als sei es die niederschmetternde Antwort die es scheinbar werden sollte. Doch sie verlagerte die Hände um. Zurück an ihren Körper, an ihre Hüften. "Ja zu allem.", hauchte sie ihm zu und kam ihm wieder näher. Jedoch nicht, ohne ihr Bein um seine zu legen und sich plötzlich und unverhofft zwischen ihn und die laufende Serie zu schieben. Und dabei die Pizzaschachtel auf ihren zuvor besetzten Platz zu legen. Sodass sie auf ihm saß. Auf ihn hinunter blickte. Und einhändig diese langen Haare aus dem behelfsmäßigen Dutt löste, aus welchem sie sich, teilweise noch nass, in gesamter Länge Richtung Boden entfalteten und erst auf Hüfthöhe endeten. Die meisten fielen über ihre Schultern nach vorne."Bitte.", bat sie ihn mit diesem flehenden Ausdruck, den ihre Gesichtszüge annahmen. "Bitte küss mich.Lass mich nicht nochmal darum flehen."
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  2. #82
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    Ein schwaches, wieder erschlagenes Lächeln und Lachen zierte ihre Züge und lies sie den linken Teil ihrer Oberlippe leicht heben, sodass ihre Unsicherheit und Skepsis für einen Moment zu deutlich wurde. Er wollte eine Antwort und sie wusste, dass er nicht locker lassen würde. Und ja. Ja, sie war überfordert. Sie war sichtlich überfordert. Aber diese Überforderung war in Anbetracht dessen was alles hinter ihnen lag nicht wirklich verwunderlich. Alles was sie teilten schien sich so schnell zu zerstören, pures Glück wechselte sich mit Verlustängsten und Schmerz ab und verwirrten sie komplett. Wie jetzt, was sie die Augen schließen und den Kopf leicht senken ließ um sie nachdenken zu lassen. Für einige Momente.

    Bis sie ihre grünen Augen wieder offenbarte und die eigenen Hände auf die des Blonden an ihren Wangen legte und sie von sich zog. Es schien so, als sei es die niederschmetternde Antwort die es scheinbar werden sollte. Doch sie verlagerte die Hände um. Zurück an ihren Körper, an ihre Hüften. "Ja zu allem.", hauchte sie ihm zu und kam ihm wieder näher. Jedoch nicht, ohne ihr Bein um seine zu legen und sich plötzlich und unverhofft zwischen ihn und die laufende Serie zu schieben. Und dabei die Pizzaschachtel auf ihren zuvor besetzten Platz zu legen. Sodass sie auf ihm saß. Auf ihn hinunter blickte. Und einhändig diese langen Haare aus dem behelfsmäßigen Dutt löste, aus welchem sie sich, teilweise noch nass, in gesamter Länge Richtung Boden entfalteten und erst auf Hüfthöhe endeten. Die meisten fielen über ihre Schultern nach vorne."Bitte.", bat sie ihn mit diesem flehenden Ausdruck, den ihre Gesichtszüge annahmen. "Bitte küss mich.Lass mich nicht nochmal darum flehen."


    Seine Augen huschten sichtbar verwirrt hin- und her. Zwischen vermeintlich verschiedenen Szenarien, in welchen die Italienerin ihn einerseits so dringlich darum bat genau das zu tun wonach er sich sehnte und andererseits die Tatsache begutachtend, dass sie so plötzlich auf ihm saß. Dass er sie hielt, ohne die Sache selbst initiiert zu haben und seine Augen schließlich ihrem Haar folgen ließ. Bis er hinein griff. Und sie küsste. So leidenschaftlich und weich, den Atem nicht anhaltend, der sich immer wieder zwischen sie schob, während seine Hände ihren Körper abfuhren und dabei doch unbewusst mit Berührungen an allzu intimen Stellen sparte. Sie hielten, weiter an sich zogen, wobei seine Lippen unlängst ihr gesamtes Gesicht mit Küssen benetzten. Jeden Millimeter abfuhren, so akribisch als wolle er später blind ein Bild davon zeichnen.
    "Bleib. Ich bitte dich-..Bleib heute Nacht hier, ja?", flehte nun er und musste zweifelsfrei zu viel verlangen.
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  3. #83
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    Seine Augen huschten sichtbar verwirrt hin- und her. Zwischen vermeintlich verschiedenen Szenarien, in welchen die Italienerin ihn einerseits so dringlich darum bat genau das zu tun wonach er sich sehnte und andererseits die Tatsache begutachtend, dass sie so plötzlich auf ihm saß. Dass er sie hielt, ohne die Sache selbst initiiert zu haben und seine Augen schließlich ihrem Haar folgen ließ. Bis er hinein griff. Und sie küsste. So leidenschaftlich und weich, den Atem nicht anhaltend, der sich immer wieder zwischen sie schob, während seine Hände ihren Körper abfuhren und dabei doch unbewusst mit Berührungen an allzu intimen Stellen sparte. Sie hielten, weiter an sich zogen, wobei seine Lippen unlängst ihr gesamtes Gesicht mit Küssen benetzten. Jeden Millimeter abfuhren, so akribisch als wolle er später blind ein Bild davon zeichnen.
    "Bleib. Ich bitte dich-..Bleib heute Nacht hier, ja?", flehte nun er und musste zweifelsfrei zu viel verlangen.


    Die Antwort blieb sie dem Schweden schuldig. Denn sie ging unter. Zwischen jedem einzelnen, langsamen und intensiv geteilten Kuss, jedem Atemzug den sie kurz zwischendrin zu brauchen schienen, nur, um hiermit unendliche Minuten weiter zu machen. In keinem einzelnen ihrer Träume hätte sie sich jemals ausmalen können, dass es Lippen gab, die sie wahnsinniger machten. Die sie besser kannten als seine. Der Drang weinen zu wollen grub sich tief in ihren Körper und umschmeichelte ein längst zerfetztes Herz. Wie lange ging das hier noch gut? Wie lange konnten sie Worten ausweichen? Gespräche ignorieren? Offensichtlich sehr lange. Zumindest lange genug um diese Nacht zu genießen, irgendwie alles abzustellen, was ihnen an Fragen durch den Kopf schoss..oder zumindest so lange bis sie auf eine Weise intim werden würden, die zu sehr an Proteus erinnerte. Oder, bis ihr Verlangen nach neuen Drogen so stark wurde, dass sie unweigerlich hieran erinnert wurden.
    Luceija agierte wortlos, als sie eine seiner Hände an ihrer Rückseite und unter ihrem Shirt platzierte. Es war nicht die übliche, stürmische Art die jede Sekunde mit Intimitäten ausreizen wollte. Es war eine andere Art, in der sie einfach nur die Wärme und die Beschaffenheit seiner einzigartigen Hände an ihr spüren wollte. Ähnlich wie in dieser Nacht nach ihrem zweiten Suizidversuch. Von der sie mittlerweile wusste, dass sie kein Traum und keine Einbildung gewesen war. Sie war mindestens so real, und damit so schmerzlich, wie dieser Moment hier. Der sie an alles erinnerte, was sie an ihm verlor. An andere Frauen. Und diese beschissene Anwältin.
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  4. #84
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    Die Antwort blieb sie dem Schweden schuldig. Denn sie ging unter. Zwischen jedem einzelnen, langsamen und intensiv geteilten Kuss, jedem Atemzug den sie kurz zwischendrin zu brauchen schienen, nur, um hiermit unendliche Minuten weiter zu machen. In keinem einzelnen ihrer Träume hätte sie sich jemals ausmalen können, dass es Lippen gab, die sie wahnsinniger machten. Die sie besser kannten als seine. Der Drang weinen zu wollen grub sich tief in ihren Körper und umschmeichelte ein längst zerfetztes Herz. Wie lange ging das hier noch gut? Wie lange konnten sie Worten ausweichen? Gespräche ignorieren? Offensichtlich sehr lange. Zumindest lange genug um diese Nacht zu genießen, irgendwie alles abzustellen, was ihnen an Fragen durch den Kopf schoss..oder zumindest so lange bis sie auf eine Weise intim werden würden, die zu sehr an Proteus erinnerte. Oder, bis ihr Verlangen nach neuen Drogen so stark wurde, dass sie unweigerlich hieran erinnert wurden.
    Luceija agierte wortlos, als sie eine seiner Hände an ihrer Rückseite und unter ihrem Shirt platzierte. Es war nicht die übliche, stürmische Art die jede Sekunde mit Intimitäten ausreizen wollte. Es war eine andere Art, in der sie einfach nur die Wärme und die Beschaffenheit seiner einzigartigen Hände an ihr spüren wollte. Ähnlich wie in dieser Nacht nach ihrem zweiten Suizidversuch. Von der sie mittlerweile wusste, dass sie kein Traum und keine Einbildung gewesen war. Sie war mindestens so real, und damit so schmerzlich, wie dieser Moment hier. Der sie an alles erinnerte, was sie an ihm verlor. An andere Frauen. Und diese beschissene Anwältin.


    Es war genug. Mehr als das. Dieses überwältigende Gefühl ihres Atems in seinem Gesicht, der nur stoßweise ging, weil sie seine Lippen für so unentbehrlich hielt wie er ihre. Die große Hand auf dem Rücken der Sizilianerin, welcher gefühlt kaum breiter war als die Summe seiner Finger. Sie war so scheinbar stark wie sie im Grunde zerbrechlich war. Körperlich, seelisch-...Und ihm damit so ähnlich, der seine Hand über jedes Stück Haut fahren ließ, welches er erreichen konnte. Seine Fingerkuppen strichen ungewohnt zärtlich über ihren Rücken nach oben, schließlich wieder nach unten und über ihre Seite hinweg zu ihrem Bauch. Bis auf Herzhöhe. Wieder vorbei an jenen Stellen die er hätte erreichen wollen wenn das hier eine aufgeheiztere Situation gewesen wäre. Sein Körper hatte längst reagiert. Vielleicht nicht Sicht- aber sehr wahrscheinlich spürbar. Scham empfand er nicht. Nach Proteus wäre dieses Verhalten sicher ratsam, aber obgleich er nicht in diese Richtung steuerte, saß sie doch so mit offenem Haar und lediglich im Shirt auf ihm. Ließ kaum ein Blatt Papier zwischen sie, während er sie an das erinnerte, was sie hier eigentlich tun wollten. Auch wenn es ihm längst völlig egal geworden war.
    "Wir sollten uns-...Diese Serie ansehen.", sagte er und hielt sie so unfassbar ungerne für eine Sekunde davon ab einfach weiterzumachen.
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  5. #85
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    Es war genug. Mehr als das. Dieses überwältigende Gefühl ihres Atems in seinem Gesicht, der nur stoßweise ging, weil sie seine Lippen für so unentbehrlich hielt wie er ihre. Die große Hand auf dem Rücken der Sizilianerin, welcher gefühlt kaum breiter war als die Summe seiner Finger. Sie war so scheinbar stark wie sie im Grunde zerbrechlich war. Körperlich, seelisch-...Und ihm damit so ähnlich, der seine Hand über jedes Stück Haut fahren ließ, welches er erreichen konnte. Seine Fingerkuppen strichen ungewohnt zärtlich über ihren Rücken nach oben, schließlich wieder nach unten und über ihre Seite hinweg zu ihrem Bauch. Bis auf Herzhöhe. Wieder vorbei an jenen Stellen die er hätte erreichen wollen wenn das hier eine aufgeheiztere Situation gewesen wäre. Sein Körper hatte längst reagiert. Vielleicht nicht Sicht- aber sehr wahrscheinlich spürbar. Scham empfand er nicht. Nach Proteus wäre dieses Verhalten sicher ratsam, aber obgleich er nicht in diese Richtung steuerte, saß sie doch so mit offenem Haar und lediglich im Shirt auf ihm. Ließ kaum ein Blatt Papier zwischen sie, während er sie an das erinnerte, was sie hier eigentlich tun wollten. Auch wenn es ihm längst völlig egal geworden war.
    "Wir sollten uns-...Diese Serie ansehen.", sagte er und hielt sie so unfassbar ungerne für eine Sekunde davon ab einfach weiterzumachen.


    Die Position auf ihm hatte vor und Nachteile. Sie spürte jede Änderung. Jede Erweiterung dieses Beisammensein und jede Tendenz in welche Richtung das hier ging. Aber sie wurde auch unendliche Male daran erinnert, was sie verlor. Was diese Hände ihr nicht mehr gaben wenn sie hier auseinander gingen. Wenn das Gericht ihm die Zulassung nahm. Sein Leben und die Karriere zerstörte. Aber ihr Atem arbeitete gegen sie. Stieß sich leicht beschleunigt und heiß aus und trieb ihren Puls in die Höhe. Und ihr wurde schnell klar: sie war nicht mehr sie selbst. Sie wurde längst fremdgeleitet, von diesen Küssen, von Berührungen, dieser Nähe und den riesigen Händen an ihrer Haut. Bereit, jeden Moment in seinem Griff zu zerbrechen wenn er sie abstoßen würde, sie mit diesem eisigen Blick wieder von sich drücken und in die Hände ihres Bruders oder jemand anderem übergeben würde.
    "Ja...ja, wir sollten diese Serie ansehen.", wiederholte sie, wobei der Akzent weiter jeder ihrer Worte einhüllte. Sie stabilisierte sich auf ihm. Klemmte ihre Beine fest an seine Seite. Und streichelte seine eigenen Arme, die an ihr endeten, entlang, bis sie mit den Fingern an den Saum ihres Shirts gelangte und sie sich dieses schlussendlich langsam und unter stetigem Blickkontakt über den Kopf hinweg auszog. Noch immer zwischen ihm und dem Bildschirm. Wobei sie offen ließ, ob er die Serie weiter favorisierte, die im Hintergrund in eine Actionszene überging.
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  6. #86
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    Die Position auf ihm hatte vor und Nachteile. Sie spürte jede Änderung. Jede Erweiterung dieses Beisammensein und jede Tendenz in welche Richtung das hier ging. Aber sie wurde auch unendliche Male daran erinnert, was sie verlor. Was diese Hände ihr nicht mehr gaben wenn sie hier auseinander gingen. Wenn das Gericht ihm die Zulassung nahm. Sein Leben und die Karriere zerstörte. Aber ihr Atem arbeitete gegen sie. Stieß sich leicht beschleunigt und heiß aus und trieb ihren Puls in die Höhe. Und ihr wurde schnell klar: sie war nicht mehr sie selbst. Sie wurde längst fremdgeleitet, von diesen Küssen, von Berührungen, dieser Nähe und den riesigen Händen an ihrer Haut. Bereit, jeden Moment in seinem Griff zu zerbrechen wenn er sie abstoßen würde, sie mit diesem eisigen Blick wieder von sich drücken und in die Hände ihres Bruders oder jemand anderem übergeben würde.
    "Ja...ja, wir sollten diese Serie ansehen.", wiederholte sie, wobei der Akzent weiter jeder ihrer Worte einhüllte. Sie stabilisierte sich auf ihm. Klemmte ihre Beine fest an seine Seite. Und streichelte seine eigenen Arme, die an ihr endeten, entlang, bis sie mit den Fingern an den Saum ihres Shirts gelangte und sie sich dieses schlussendlich langsam und unter stetigem Blickkontakt über den Kopf hinweg auszog. Noch immer zwischen ihm und dem Bildschirm. Wobei sie offen ließ, ob er die Serie weiter favorisierte, die im Hintergrund in eine Actionszene überging.


    Leif fror vollständig in seiner Bewegung ein. Sah sie an und wollte sich für Sekunden dazu zwingen sie nicht zu betrachten. Nicht ausgiebig ihren Körper abtasten, nicht die eigenen Spuren wiederentdecken und eine Mischung aus Bedauern und Lust empfinden müssen. Doch Luceija spielte dieses Spiel zu gut. Unbewusst vielleicht. Ein so guter Seelenklempner war er nicht, um es einschätzen zu können. Er war nur Leif. Dieser Mann der bis in die kleinste Zelle voller Zuneigung und Liebe für diese Frau war. Der hätte vernünftig sein und sie schützen sollen. Vor sich selbst. Vor dieser unheiligen Kombination aus ihnen beiden, die jetzt dasaß, während er sie musterte. Seine Hände seinem Blick folgten, zwischen ihnen noch dieses abgestreifte Shirt und jetzt in Zonen übergingen, die er vorher so strikt gemieden hatte. Er sah sie an als er sie so berührte. Als seine Fingerspitzen erst über ihr Herz wanderten, beinahe symbolisch, um schließlich ihre Brüste zu streifen. Sie abtasteten wie ein Denkmal, welches seine ganze, ehrfürchtige Aufmerksamkeit verdiente.
    "Halt mich davon ab.", bat er sie mit schwankender Stimme. "Ich will nicht dass du auch diesen Abend bereust, also-...Lass uns vernünftiger sein."
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  7. #87
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    Leif fror vollständig in seiner Bewegung ein. Sah sie an und wollte sich für Sekunden dazu zwingen sie nicht zu betrachten. Nicht ausgiebig ihren Körper abtasten, nicht die eigenen Spuren wiederentdecken und eine Mischung aus Bedauern und Lust empfinden müssen. Doch Luceija spielte dieses Spiel zu gut. Unbewusst vielleicht. Ein so guter Seelenklempner war er nicht, um es einschätzen zu können. Er war nur Leif. Dieser Mann der bis in die kleinste Zelle voller Zuneigung und Liebe für diese Frau war. Der hätte vernünftig sein und sie schützen sollen. Vor sich selbst. Vor dieser unheiligen Kombination aus ihnen beiden, die jetzt dasaß, während er sie musterte. Seine Hände seinem Blick folgten, zwischen ihnen noch dieses abgestreifte Shirt und jetzt in Zonen übergingen, die er vorher so strikt gemieden hatte. Er sah sie an als er sie so berührte. Als seine Fingerspitzen erst über ihr Herz wanderten, beinahe symbolisch, um schließlich ihre Brüste zu streifen. Sie abtasteten wie ein Denkmal, welches seine ganze, ehrfürchtige Aufmerksamkeit verdiente.
    "Halt mich davon ab.", bat er sie mit schwankender Stimme. "Ich will nicht dass du auch diesen Abend bereust, also-...Lass uns vernünftiger sein."


    Luceija brachte die Kombination aus allem regelrecht um. Dass sie so gerade vor und auf ihm saß, völlig bar und auf eigenartige Weise gewohnt und ungewohnt zugleich, wo ihre Beziehung in Scherben lag und keine mehr war. Dass sie die Augen schließen musste, als er sie so genau ansah, der Atem deutlich hörbar, und es schließlich die sanften Fingerkuppen des Schweden waren, die sie vorsichtig berührten. Es war als berühre er ihre Seele. Als startete er etwas, setzte etwas in ihr in Gang was sie nicht aufhalten konnte. Ihre geschlossenen Augenlider verkrampften sich kurz, als sei es es schmerzhaft was er tat und ja, vermutlich war es das auch auf irgendeiner Ebene. Weil jeder seiner Finger eine brennend heiße Spur aus Lava auf ihr hinterließ und sie sich willig verbrennen wollte. Und seine Worte gaben ihr schließlich komplett den Rest. Auch, wenn sie den Kopf leicht anhob und so tatsächlich ein wenig an eine Skulptur erinnerte, wäre es nicht ihr dezent beschleunigter Atem der den Brustkorb mobilisierte, waren diese dünnen Rinnsale von Tränen kaum aufzuhalten. Als wäre sie nicht mehr in der Lage nur einen Abend mit ihm zu verbringen ohne zu weinen. "Ich kann nicht...", antwortete sie auf seine Bitte ihn aufzuhalten. Sie konnte nicht. Sie war ein seelisches und körperliches Wrack - sie konnte nichts tun außer sich diesem Mann hinzugeben, egal, was irgendwann irgendwie geschehen war und sie doch so sehr verdrängte. Die Sizilianerin schüttelte sogar leicht den Kopf. Aber die Augen öffneten sich nicht. Nicht wieder. Sie war irgendwo gefangen in diesem Moment. Wahrscheinlich war das die deutlichste Antwort darauf, dass sie diese Nacht hier bleiben würde.
    Obwohl dieses Armband von ihr gerade womöglich 1000 Anrufe in Abwesenheit aufzeichnete. Alle vom Besitzer dieser Wohnung.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (02.08.2018 um 12:50 Uhr)

  8. #88
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Schweigend sah die Japanerin zu, wie der Inhaftierte vor ihren Augen geistig zusammenbrach, seine bisherige Fassung verlor. Wie er verkrampfte und zitterte als würde er das was er Erzählte wieder durchleben. Aber was er erzählte, schien unwirklich fast albern in den Augen der Militärpolizistin. Er hatte Stimmen gehört und so wie seine Reaktion beim erzählen ausfiel, glaubte ihm Akina auch das er wirklich glaubte diese Stimmen gehört zu haben. Jedoch keine Stimmen die ihn antrieben etwas zu tun, sondern ihn nur langsam in den Wahnsinn getrieben hatten durch ihre Anwesenheit. Wie jemand der tagtäglich Lärm ausgesetzt war, dem er nicht entkommen konnte. Der Rest war symptomatisch, Abschottung, Paranoia, Suizidgedanken. Der Punkt auf dem Turm brachte sie zum nachdenken. Wahrscheinlich war es das er die Stimmen mit diesem Ort verband und deswegen in der Höhe des Turms entfernt von dem Alltag der Station, sich einbildete sie nicht mehr zu hören. Ein Gefühl der Freiheit und der nahe Sender war ihm dadurch als Quelle der Heilung erschienen. Das der gebaute Sender dann eine psychosomatische Wirkung hatte, erschien logisch immerhin glaubte der Geist des Japaners daran das der Sender half und zeigte deswegen keine Symptome. Das war das, was für Akina wissenschaftlich Sinn machte. Eine einfache Sache, sie könnte den Lieutenant einfach als nicht zurechnungsfähig ansehen und gehen. Was sie auf jedenfall für sich festhielt, war das er so schnell wie möglich von dieser Station verlegt werden musste, in eine andere Anlage wo man ihn psychologisch nachbehandelte und bei zunehmender geistiger Gesundheit nachuntersuchen und weiter befragen konnte. Hier gefangen in der Quelle seiner Leiden konnte er nicht gesund werden. Das würde sie auch so später in ihren Bericht als Empfehlung an den Commander schreiben. Ihr Instinkt hielt sie jedoch ab sich freundlich zu verabschieden und die Zelle zu verlassen. Der Lieutenant hatte sich geöffnet, wenn auch auf eine wirre und konfuse Weise. Wie er es wohl schon vorher getan hatte, weswegen die Leute vor Akina wohl auch zu dem Schluss gekommen waren das er keine Hilfe war. Vielleicht war es auch so, aber sie wurde das Gefühl nicht los das ihr unter all diesem Konstrukt aus Paranoia und Psychose etwas entging.
    Angestrengt dachte sie nach, welche Fragen vielleicht doch noch eine nützliche Information aus dem Japaner hervorlocken konnten, während ihr Gesicht weiterhin ein höfliches Lächeln präsentierte und nicht zeigte was sie Moment beschäftigte.
    "Ich verzichte auf die Wette, denn ich hoffe lieber das sich ihr Zustand weiter verbessert. Ich kann ihnen auch soweit versichern, dass ich mich dafür einsetzen werde das sie von dieser Anlage verlegt werden. Es bringt wohl niemanden etwas wenn man sie länger als nötig hier behält.", sprach sie freundlich und meinte es ehrlich, auch wenn es gleichzeitig dazu diente ihr mehr Zeit zum nachdenken zu verschaffen.
    "Ich weiß das sie die Erzählung mitgenommen hat und ich danke ihnen das sie es mir erzählt haben. Wenn sie sich dazu im Stande fühlen würde ich ihnen gerne noch weitere Fragen stellen.", fügte sie vorsichtig an, sah aber keine konkrete Geste der Verneinung von ihrem Gegenüber.
    "Sie sagten die Stimmen kamen plötzlich, aber es gab ja einen Zeitraum an dem sie noch nicht vorhanden waren. Können sie mir sagen wann sie die Stimmen das erste Mal gehört haben, vielleicht an einem Punkt in ihrer Behandlung festmachen? Irgendetwas was sie als Auslöser festmachen könnten? Und wenn sie davon sprechen das die Intensität der Stimmen oben neben dem Sender am kleinsten war, hatten sie den Eindruck das sie an einem Ort der Station am höchsten war?", fragte sie Iiyama und beugte sich aus dem Seizu leicht zu ihm nach vorne. Diese ganze Theorie war in ihren Augen natürlich Schwachsinn, aber momentan war es auch sehr diffus. Falls es etwas gab was man untersuchen konnte, brauchte sie Orte, Zeiten oder irgendwelche Handlungen denen man nachgehen konnten. Momentan konnte sie sich höchstens den Sender mal anschauen und sie war sich zu hundert Prozent sicher das sie dort nur einen Sender finden würde, etwas anderes implizierte die Aussage ehrlicherweise auch nicht.


    Die Zugeständnisse der Militärpolizistin nahm er mit einem etwas ungläubigen Nicken hin. Er wusste, dass wenig Hoffnung nach dieser Aktion bestand, dass er so bald die Freiheit sehen würde. Wenn es überhaupt stimmte, dass man ihn von dieser Anlage wegverlegte, dann nur, um ihn stattdessen in eine zivile Nervenheilanstalt zu bringen. Und wenn diese dann auch noch auf der überbevölkerten Erde liegen sollte, würde man mit einer Umverlegung dorthin nur die Pest gegen Cholera tauschen. Entsprechend nachdenklich wurde Iiyama, wie viel Sinn es überhaupt hatte, seinem Gegenüber irgendwelche Fragen zu beantworten. Doch als sie ihn dann fragte, seit welchem Zeitpunkt er die Stimmen hörte, hob sich sein Blick langsam wieder zu ihrem an. Tatsächlich hatte ihm bisher nie jemand diese Frage so direkt gestellt. Entweder war man davon ausgegangen, dass sich bei seiner langsam herausbildenden Psychose kein genauer Zeitpunkt festmachen ließ, und der Auslöser ohnehin eher in seiner posttraumatischen Belastungsstörung lag, oder man hatte sich auf den anschließenden Krankenbericht bezogen, in dem offiziell kein Zusammenhang zwischen den medizinischen Aktivitäten auf der Anlage und dem Kontrollverlust Iiyamas bewiesen werden konnte. Aber Akina fragte ihn dennoch, bot ihm somit tatsächlich die Gelegenheit, seinen Dämonen einen Namen zu geben. Das hatte man ihm bisher stets verwehrt, ihn stattdessen selbst für alles verantwortlich gemacht und keinerlei Umstände in Betracht gezogen. Erst jetzt wagte er tatsächlich zum ersten Mal, über die Auslöser nachzudenken, versuchte sich nach der anfänglichen Verwirrung also zu erinnern.
    "Nun, jetzt wo sie fragen... So genau hatte ich darüber noch nicht nachgedacht... Wie Sie sicher aus dem Krankenbericht wissen, war ich am Morgen des Tages, als es anfing, bei Doktor Ward in Behandlung. Ein Routinetermin, die hatte ich täglich, aber an diesem Tag ausnahmsweise bei Doktor Ward und nicht wie sonst üblich bei Doktor Svensson. Er bereitete mich auf die Operation vor, in der man den Gelenkkopf der Prothese in meine Schulter implantieren und die Nervenfasern mit dem Implantatsockel verbinden sollte. Dazu untersuchte man täglich meine Blutwerte, Nervenflüssigkeit, Knochenmark, machte diverse Scans, solche Dinge. Anschließend gab es meistens ein Mittel zur Erhöhung der Knochendichte. Ich hatte darüber nie so recht nachgedacht, aber an diesem Tag lief das alles anders ab als sonst bei Doktor Svensson. Sonst gab es meist die besagten Scans und Untersuchungen und ein Abschlussgespräch und erst zum Schluss eine lokale Injektion. Aber diesmal gab es keine Scans, keine Gespräche. Außerdem gab mir Ward an diesem Tag zwei Injektionen - eine wie immer lokal in die Schulter, an der ich operiert werden sollte, aber dann noch eine zweite intravenös. Das kam mir komisch vor, aber Ward versicherte mir, dass so üblich sei. Er drängte außerdem darauf, dass ich meinen OP-Termin sehr bald wahrnehmen sollte, obwohl mir Sharidi, mein Psychologe hier, wegen meines mentalen Zustandes noch von einer OP abriet... Ich weiß nicht, aber jetzt, wo ich so darüber nachdenke... Vielleicht hat mich das alles an diesem Tag mehr unter Stress gesetzt, als ich dachte. Das Wissen, dass ich bald schon gesundheitlich und nervlich für eine OP bereitstehen musste. Und überhaupt, der Gedanke an eine Prothese statt eines eigenen Arms... Ich nehme an, es war die Angst und das Misstrauen, weshalb ich begann, alles zu hinterfragen. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich, die Stimmen seien eine Art Gedankenwelle, mit der man in mich einzudringen versuchte. Aber inzwischen kommt mir das selbst albern vor. Die Stimmen sind vielleicht nur ein Ausdruck meines unterdrückten Misstrauens. Ich wurde oft von Autoritäten belogen, benutzt oder enttäuscht, müssen Sie wissen. Ich glaube, diese... Diese sächliche, gar nicht persönliche Art, mit der Ward seine Patienten behandelt... Diese aufgesetzt freundliche, aber extrem kühle Atmosphäre an ihm... Und zu dem Misstrauen noch der Stress der bevorstehenden OP... ich glaube, das war der Tropfen, der es an diesem Tag bei mir zum Überlaufen brachte", schlussfolgerte der Lieutenant mit äußerst sachlicher Selbstreflexion, deren Neutralität und Analytik beachtlich waren.
    "Aber nicht, dass Sie jetzt glauben, ich würde hiermit meine Theorien über die Anlage als Humbug abtun. Ich weiß, dass hier etwas faul ist. Vielleicht sind die Stimmen ein psychologisches Phänomen, vielleicht die Folge von irgendwelchen kranken Experimenten, die hier laufen. Aber in jedem Fall weiß ich, dass hier irgendwas vertuscht wird", hängte Iiyama mit einer Vehemenz und einem durchdringenden Blick an, die die vorige Objektivität beinahe wieder in Wahnsinn verkehrten.
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  9. #89
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    Luceija brachte die Kombination aus allem regelrecht um. Dass sie so gerade vor und auf ihm saß, völlig bar und auf eigenartige Weise gewohnt und ungewohnt zugleich, wo ihre Beziehung in Scherben lag und keine mehr war. Dass sie die Augen schließen musste, als er sie so genau ansah, der Atem deutlich hörbar, und es schließlich die sanften Fingerkuppen des Schweden waren, die sie vorsichtig berührten. Es war als berühre er ihre Seele. Als startete er etwas, setzte etwas in ihr in Gang was sie nicht aufhalten konnte. Ihre geschlossenen Augenlider verkrampften sich kurz, als sei es es schmerzhaft was er tat und ja, vermutlich war es das auch auf irgendeiner Ebene. Weil jeder seiner Finger eine brennend heiße Spur aus Lava auf ihr hinterließ und sie sich willig verbrennen wollte. Und seine Worte gaben ihr schließlich komplett den Rest. Auch, wenn sie den Kopf leicht anhob und so tatsächlich ein wenig an eine Skulptur erinnerte, wäre es nicht ihr dezent beschleunigter Atem der den Brustkorb mobilisierte, waren diese dünnen Rinnsale von Tränen kaum aufzuhalten. Als wäre sie nicht mehr in der Lage nur einen Abend mit ihm zu verbringen ohne zu weinen. "Ich kann nicht...", antwortete sie auf seine Bitte ihn aufzuhalten. Sie konnte nicht. Sie war ein seelisches und körperliches Wrack - sie konnte nichts tun außer sich diesem Mann hinzugeben, egal, was irgendwann irgendwie geschehen war und sie doch so sehr verdrängte. Die Sizilianerin schüttelte sogar leicht den Kopf. Aber die Augen öffneten sich nicht. Nicht wieder. Sie war irgendwo gefangen in diesem Moment. Wahrscheinlich war das die deutlichste Antwort darauf, dass sie diese Nacht hier bleiben würde.
    Obwohl dieses Armband von ihr gerade womöglich 1000 Anrufe in Abwesenheit aufzeichnete. Alle vom Besitzer dieser Wohnung.


    Er konnte nicht. Sitzen bleiben, die Hände sinken lassen und sie bitten sich wieder anzuziehen. Was hätte das aus ihr gemacht? Aus ihm? Dieselbe Frage stellte sich auch in diesem Moment, indem er sie erneut küsste, fester an sich zog und vom Sofa aufstand. Die Italienerin noch immer haltend, weder mit den Augen noch den Händen loslassend, was ihn sie mit langsamen Schritten durch das Wohnzimmer tragen ließ. Der Weg in das Schlafzimmer war vorgegeben. Erfuhr Unterbrechung als Leif die Schwarzhaarige leicht gegen die gläserne Trennwand lehnte, um sich voll auf die Küsse fokussieren zu dürfen, die er ihr gab, bevor er weiterging. Sie ansah, küsste und letztlich vollkommen bar auf das Bett legte. Umschlungen und eingetaucht in die graue Bettwäsche, auf die er seine Hände stützte, als er über ihr lehnte. Groß, aber wenig bedrohlich und ohne dass er etwas dafür tat sich auszuziehen. Sie hatte ihn vorher immerhin um etwas gänzlich anderes gebeten und vielleicht-...Unter Umständen war das hier noch aufzuhalten. Er wollte es nicht missen, aber sein Verstand riet ihm die Notbremse zu ziehen. Eine die es nicht vorsah, dass er ihr schon wieder näher kam und sie küsste.
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  10. #90
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    Er konnte nicht. Sitzen bleiben, die Hände sinken lassen und sie bitten sich wieder anzuziehen. Was hätte das aus ihr gemacht? Aus ihm? Dieselbe Frage stellte sich auch in diesem Moment, indem er sie erneut küsste, fester an sich zog und vom Sofa aufstand. Die Italienerin noch immer haltend, weder mit den Augen noch den Händen loslassend, was ihn sie mit langsamen Schritten durch das Wohnzimmer tragen ließ. Der Weg in das Schlafzimmer war vorgegeben. Erfuhr Unterbrechung als Leif die Schwarzhaarige leicht gegen die gläserne Trennwand lehnte, um sich voll auf die Küsse fokussieren zu dürfen, die er ihr gab, bevor er weiterging. Sie ansah, küsste und letztlich vollkommen bar auf das Bett legte. Umschlungen und eingetaucht in die graue Bettwäsche, auf die er seine Hände stützte, als er über ihr lehnte. Groß, aber wenig bedrohlich und ohne dass er etwas dafür tat sich auszuziehen. Sie hatte ihn vorher immerhin um etwas gänzlich anderes gebeten und vielleicht-...Unter Umständen war das hier noch aufzuhalten. Er wollte es nicht missen, aber sein Verstand riet ihm die Notbremse zu ziehen. Eine die es nicht vorsah, dass er ihr schon wieder näher kam und sie küsste.


    Natürlich grenzte es an Klischee wenn sie daran dachte, dass es mit ihm war wie in einem Traum. Es war pures Klischee, durchzogen von einer dicken Schicht Realität. Sie durfte ihn küssen und erfühlen, während er ihren nackten Körper hielt, an Schenkel, Rücken oder Hals und Gesicht und er sie gegen diese durchsichtige Trennwand drückte. Sie durfte sich vorstellen wie die Beziehung zwischen ihnen vermutlich weiter gegangen wäre, wenn die Verhandlung vorbei war. Hinter ihnen lag. Weit weg von all dem negativen Einfluss um sie herum. Und sie genoss jede reine Sekunde davon. Insbesondere wie sie unter ihm auf der Matratze lag, im Gegensatz zu ihm völlig nackt, hilflos und ihm in vielen Arten unterlegen. Sie atmete schwer als sie ihm von unten in die Augen sah und auf so betörend langsame Weise weitere Rinnsaale an Tränen verlor.
    "Tut mir leid wegen der Pizza.", wimmerte sie ihm leise zu. Es schien so, als befürchte sie etwas für diese Tat. Was natürlich komplett unsinnig war. Stattdessen "Diese Verhandlung hätte in Neapel stattfinden sollen. Ich hätte dir die beste verdammte Pizza der Welt gezeigt. Oder dir noch auf Sizilien eigenhändig Arancini gemacht. Oder mit dir die Küche in Brand gesteckt, welche gekauft und dann behauptet ich hätte sie gemacht weil ich das eigentlich nichtmal wirklich kann." Sie lächelte ihn mit diesen Tränen vorsichtig an. Ja. Es war ein Traum in dem sie sich bewegte. In dem sie irgendwann, weil sie es nicht ertrug, tot war oder durchnässt vor seiner Tür in Schweden stand.
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  11. #91
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    Natürlich grenzte es an Klischee wenn sie daran dachte, dass es mit ihm war wie in einem Traum. Es war pures Klischee, durchzogen von einer dicken Schicht Realität. Sie durfte ihn küssen und erfühlen, während er ihren nackten Körper hielt, an Schenkel, Rücken oder Hals und Gesicht und er sie gegen diese durchsichtige Trennwand drückte. Sie durfte sich vorstellen wie die Beziehung zwischen ihnen vermutlich weiter gegangen wäre, wenn die Verhandlung vorbei war. Hinter ihnen lag. Weit weg von all dem negativen Einfluss um sie herum. Und sie genoss jede reine Sekunde davon. Insbesondere wie sie unter ihm auf der Matratze lag, im Gegensatz zu ihm völlig nackt, hilflos und ihm in vielen Arten unterlegen. Sie atmete schwer als sie ihm von unten in die Augen sah und auf so betörend langsame Weise weitere Rinnsaale an Tränen verlor.
    "Tut mir leid wegen der Pizza.", wimmerte sie ihm leise zu. Es schien so, als befürchte sie etwas für diese Tat. Was natürlich komplett unsinnig war. Stattdessen "Diese Verhandlung hätte in Neapel stattfinden sollen. Ich hätte dir die beste verdammte Pizza der Welt gezeigt. Oder dir noch auf Sizilien eigenhändig Arancini gemacht. Oder mit dir die Küche in Brand gesteckt, welche gekauft und dann behauptet ich hätte sie gemacht weil ich das eigentlich nichtmal wirklich kann." Sie lächelte ihn mit diesen Tränen vorsichtig an. Ja. Es war ein Traum in dem sie sich bewegte. In dem sie irgendwann, weil sie es nicht ertrug, tot war oder durchnässt vor seiner Tür in Schweden stand.


    "Wir können alles machen was du willst.", versprach er ihr pauschal und legte seinen Daumen auf wenigstens eine ihrer Wangen, um von aufgewärmter Haut eine Träne abzufangen. "Alles.", betonte er noch einmal. "Wir versuchen es zuerst mit diesen Ari-...Aran-...Wie auch immer. Damit. Und für den wahrscheinlichen Fall dass wir das Haus in Brand stecken oder sogar vollständig in die Luft jagen, halte ich den guten alten Schwedenfisch bereit, den wir dann über dem offenen Feuer der ehemaligen vier Wände machen.", sinnierte Leif und diese Vorstellung verstand sich in seinen Ohren so unfassbar schön dass sogar er die Augen kurz schloss und lächelte. "Du weißt doch. Wir Wikinger machen den besseren Fisch.", stichelte er leise. Seine Lippen setzten auf der Seite ihres Gesichts an, auf der sein Daumen nicht gelegen hatte. "Lass uns dorthin, Luceija. Wenn du willst-...Fahren wir nach Sizilien. Nach dieser Verhandlung."
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  12. #92
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Wir können alles machen was du willst.", versprach er ihr pauschal und legte seinen Daumen auf wenigstens eine ihrer Wangen, um von aufgewärmter Haut eine Träne abzufangen. "Alles.", betonte er noch einmal. "Wir versuchen es zuerst mit diesen Ari-...Aran-...Wie auch immer. Damit. Und für den wahrscheinlichen Fall dass wir das Haus in Brand stecken oder sogar vollständig in die Luft jagen, halte ich den guten alten Schwedenfisch bereit, den wir dann über dem offenen Feuer der ehemaligen vier Wände machen.", sinnierte Leif und diese Vorstellung verstand sich in seinen Ohren so unfassbar schön dass sogar er die Augen kurz schloss und lächelte. "Du weißt doch. Wir Wikinger machen den besseren Fisch.", stichelte er leise. Seine Lippen setzten auf der Seite ihres Gesichts an, auf der sein Daumen nicht gelegen hatte. "Lass uns dorthin, Luceija. Wenn du willst-...Fahren wir nach Sizilien. Nach dieser Verhandlung."


    Die Vorstellung davon war zu schön. Viel zu schön. Sizilien. Ihre Heimat. Ihr Gesicht bewegte sich wie automatisch in seine Richtung als sie wieder die Küsse auf sich spürte. Und hinter geschlossenen Augen liefen so viele Bilder ab, die sie in ihrer Kindheit und Jugend erlebt und abgespeichert hatte. Die Sonne, die ihr so angenehm auf die Haut brannte. Der zarte, von Salz durchsetzte Wind, der ihr in die Nase stieg. Die wundervolle Landschaft, mit Höhen und Tiefen, mit dem östlichen Vulkan und...und dieses Meeresrauschen. Dieser perfekte Klang. "Lass mich einfach glauben, dass wir das irgendwann tun können..", flüsterte sie. Ihr Gesicht war nah genug, dass sie ihn abfangen, nun ihn selbst beim Kinn nehmen und sanft zu ihren Lippen drehen konnte. Wo sie ihn küsste. Eigenständig und wieder und wieder. Dann flüsterte sie sanft dazu: "Ihr macht nicht den besseren Fisch. Nur...anderen. Aber ich kann beides akzeptieren. Und es heißt Arancine." Und dann küsste sie ihn nochmals.
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  13. #93
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    Die Vorstellung davon war zu schön. Viel zu schön. Sizilien. Ihre Heimat. Ihr Gesicht bewegte sich wie automatisch in seine Richtung als sie wieder die Küsse auf sich spürte. Und hinter geschlossenen Augen liefen so viele Bilder ab, die sie in ihrer Kindheit und Jugend erlebt und abgespeichert hatte. Die Sonne, die ihr so angenehm auf die Haut brannte. Der zarte, von Salz durchsetzte Wind, der ihr in die Nase stieg. Die wundervolle Landschaft, mit Höhen und Tiefen, mit dem östlichen Vulkan und...und dieses Meeresrauschen. Dieser perfekte Klang. "Lass mich einfach glauben, dass wir das irgendwann tun können..", flüsterte sie. Ihr Gesicht war nah genug, dass sie ihn abfangen, nun ihn selbst beim Kinn nehmen und sanft zu ihren Lippen drehen konnte. Wo sie ihn küsste. Eigenständig und wieder und wieder. Dann flüsterte sie sanft dazu: "Ihr macht nicht den besseren Fisch. Nur...anderen. Aber ich kann beides akzeptieren. Und es heißt Arancini." Und dann küsste sie ihn nochmals.


    Er wollte widersprechen. Und konnte doch nicht. Viel zu schnell griffen diese Küsse wieder um sich, hielten ihn bei der Schwarzhaarigen und ließen ihn schließlich einseitig mit dem Arm nachgeben. Leicht auf die Seite und neben sie fallen, die nun freie Hand an ihrem Gesicht, welches er zu sich drehte.
    "Arancine.", wiederholte er leise, lachte bei seiner vermutlich lächerlich schlechten Aussprache und küsste sie. Nahm ihre Lippen vollends für sich ein und schenkte ihr nur den absolut nötigen Atem, während seine Hand sich von ihrem Kinn abwandte, den Hals hinunter wanderte, begann ihren Oberkörper detailliert abzufahren und zu zeichnen. War es möglich dass je jemand so viel Liebe für einen anderen Menschen empfunden hatte? Auf eine Weise die zu gleichen Teilen so egoistisch und doch selbstlos war? Vielleicht. Leif würde Glückwünsche und Beileid bekunden wollen, denn er fand sich genau darin wieder. Und gerade in jenem Moment war er so voller Glück, dass er an sich halten musste sie nicht zu überfordern. Nicht zu tun was sich 'normal' anfühlte, während sie sich hatten.
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  14. #94
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    Er wollte widersprechen. Und konnte doch nicht. Viel zu schnell griffen diese Küsse wieder um sich, hielten ihn bei der Schwarzhaarigen und ließen ihn schließlich einseitig mit dem Arm nachgeben. Leicht auf die Seite und neben sie fallen, die nun freie Hand an ihrem Gesicht, welches er zu sich drehte.
    "Arancini.", wiederholte er leise, lachte bei seiner vermutlich lächerlich schlechten Aussprache und küsste sie. Nahm ihre Lippen vollends für sich ein und schenkte ihr nur den absolut nötigen Atem, während seine Hand sich von ihrem Kinn abwandte, den Hals hinunter wanderte, begann ihren Oberkörper detailliert abzufahren und zu zeichnen. War es möglich dass je jemand so viel Liebe für einen anderen Menschen empfunden hatte? Auf eine Weise die zu gleichen Teilen so egoistisch und doch selbstlos war? Vielleicht. Leif würde Glückwünsche und Beileid bekunden wollen, denn er fand sich genau darin wieder. Und gerade in jenem Moment war er so voller Glück, dass er an sich halten musste sie nicht zu überfordern. Nicht zu tun was sich 'normal' anfühlte, während sie sich hatten.


    "Gut gemacht." Sie musste lächeln. Konnte nicht anders, als er versuchte diese Aussprache zu simulieren, die sie ihm vorgegeben hatte. Natürlich gelang es nur so halb, nur dadurch, dass sie gerade vorgesprochen hatte, aber der Versuch alleine überzeugte sie bereits im Ganzen. Und dass er sie berührte wo immer er wollte oder konnte, schnürte ihr jeden letzten Rest Verstand ab. Ihr fehlte wirklich beinahe der Atem, aber zu stoppen, aufzuhören und ihn nicht zu küssen wie jetzt war einfach keine Option. Genau sowenig, wie ein Label auf das zu setzen, was sie noch hatten. Wenn sie etwas hatten.
    Und jetzt, wo er neben ihr lag, übernahm sie ein weiteres Mal die Initiative, rollte den Schweden mit einer Hand an der Schulter zurück auf den Rücken und setzte sich wieder auf ihn. Es war egal, dass sie so schnell weinte. Es war egal wenn Tränen flossen. Es war gleichgültig. Wichtig war, dass sie ihn noch einmal bei sich haben durfte. In falschen Hoffnungen schwelgen, wenn er sie am nächsten Tag wieder aus dem Haus warf...so vermutete sie blind.

    Jeweils eine Hand legte sich nun wiederum an seine Seite. Links und Rechts seines Oberkörpers, bis jeder Finger die Option hatte vorsichtig unter seinen Stoff zu kommen und diesen schließlich langsam aber sicher nach oben zu schieben und über den Kopf des Blonden hinweg. Womit sie dies sah. Diese Narben. Das, was nach dem Angriff auf ihm sichtbar blieb. Und sie erwischte sich, ihn...sie..diese Verletzungen anzustarren.
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  15. #95
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Nicht unwillig lag der Schwede unter ihr. Richtete den Blick auf und sah sie aus wachem grau heraus an. Seine Hände legten sich an ihre Seiten. Fassten ihre Hüften oder wollten es bis-.. sie es initiierte. Ihm keinen Raum für Entscheidungen ließ und ihn so auszog. Ansah. Und er unfreiwillig zurück in die Erinnerung rutschte. Seine Augen trüb schienen, während Leif zu Boden fiel. Unzählige Male in der Summe eines gesamten Lebens. Elysium, Lennart, Proteus und sie. Die ihn ansah, regelrecht starrte, wo er keine Möglichkeit fand sich zu verstecken. Seine Narben, die wahrlich nicht alles abbildeten was er erlebt hatte.
    "Ich hasse diesen Anblick.", gab er plötzlich und matt zu und schloss die Augen vor ihren.
    "Erspar ihn dir."
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  16. #96
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    Nicht unwillig lag der Schwede unter ihr. Richtete den Blick auf und sah sie aus wachem grau heraus an. Seine Hände legten sich an ihre Seiten. Fassten ihre Hüften oder wollten es bis-.. sie es initiierte. Ihm keinen Raum für Entscheidungen ließ und ihn so auszog. Ansah. Und er unfreiwillig zurück in die Erinnerung rutschte. Seine Augen trüb schienen, während Leif zu Boden fiel. Unzählige Male in der Summe eines gesamten Lebens. Elysium, Lennart, Proteus und sie. Die ihn ansah, regelrecht starrte, wo er keine Möglichkeit fand sich zu verstecken. Seine Narben, die wahrlich nicht alles abbildeten was er erlebt hatte.
    "Ich hasse diesen Anblick.", gab er plötzlich und matt zu und schloss die Augen vor ihren.
    "Erspar ihn dir."


    Luceija verzog ihr Gesicht in absoluter Skepsis und Unglauben. Die Tränen und deren Reste, die an ihren Wangen und in den Augen klebten verfeinerten dieses Bild nur und schienen passend zu den Blicken, die sie auf seinen Körper warf. Sie sah auf ihn hinunter. Permanent. Formte Worte die sie dann erstmal sein ließ und es vorzog, mit vorsichtigen und sehr sanften Berührungen ihres rechten Zeigefingers eine seiner Narben zu berühren als müsse sie sich versichern, dass sie echt waren. Die, die rechts oberhalb des Bauchnabels sass überstrich sie also zuerst und seufzte leis, wobei sie die Lippen gegeneinander presste.
    "Wie könnte...irgendjemand das nicht lieben.", flüsterte sie geistesabwesend und schien sich etwas besessen ihre eigene Geschichte aufzuwärmen, die sie zu diesen Verletzungen im Kopf hatte. Sie hatte beobachtet wie sie ihn aufschnitten, jedes einzelne, abgeschabte Projektilteilchen aus seinem Körper zogen und ihm die Brust aufgeschnitten und und auseinandergedrückt hatten, als sei er nichts weiter als eine Proteinquelle, bereit, entnommen und verwurstet zu werden. Keine Operation, der sie normalerweise nicht stand gehalten hätte. Aber...es war Leif. Und an ihm herum zu schnibbeln grenzte schon fast an Blasphemie - nun, vorausgesetzt eben, man rettete ihm das Leben. "Außerdem", schob sie schnell nach und blinzelte eine weitere, aufkeimende Träne weg. "gelten Narben allgemein als ziemlich heiß, hab ich gehört.", wobei sie dieses bezaubernde und etwas fiese Grinsen äußerte. "Vielleicht denkst du noch über eine Augenklappe zu deinem Bösewicht-Kostüm nach, aber ansonsten macht dich das nicht weniger..eh..arrapato? Nicht weniger...scharf."
    Trotzdem sah sie nicht von den Hinterlassenschaften der Verwundungen ab. Viel eher berührte sie sie so vorsichtig weiter...als könne sie irgendetwas davon reparieren. Irgendetwas, was nach diesem verdammten Angriff passiert war. Als könne sie Dämonen aus seinem Körper reißen, die nach ihrem Verschwinden nur noch die Perfektion ihres Traumes hinterließen. Doch so einfach war es nicht. Auch nicht, als sie vorsichtig tiefer rutschte und schließlich ihren Kopf ungefragt in Richtung dieser Verletzungen bewegte um die Narben, die sie berührt hatte, so vorsichtig zu küssen wie er es einst bei ihr getan hatte. Damals. Als dieses Versprechen geleistet wurde, dass so früh danach schon wieder in tausende Teile zerbrach. Zwei Male. Und so viele Scherben zurückließ, dass sie glaubte es niemals zu schaffen alle wieder aufzusammeln..
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  17. #97
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen

    Die Zugeständnisse der Militärpolizistin nahm er mit einem etwas ungläubigen Nicken hin. Er wusste, dass wenig Hoffnung nach dieser Aktion bestand, dass er so bald die Freiheit sehen würde. Wenn es überhaupt stimmte, dass man ihn von dieser Anlage wegverlegte, dann nur, um ihn stattdessen in eine zivile Nervenheilanstalt zu bringen. Und wenn diese dann auch noch auf der überbevölkerten Erde liegen sollte, würde man mit einer Umverlegung dorthin nur die Pest gegen Cholera tauschen. Entsprechend nachdenklich wurde Iiyama, wie viel Sinn es überhaupt hatte, seinem Gegenüber irgendwelche Fragen zu beantworten. Doch als sie ihn dann fragte, seit welchem Zeitpunkt er die Stimmen hörte, hob sich sein Blick langsam wieder zu ihrem an. Tatsächlich hatte ihm bisher nie jemand diese Frage so direkt gestellt. Entweder war man davon ausgegangen, dass sich bei seiner langsam herausbildenden Psychose kein genauer Zeitpunkt festmachen ließ, und der Auslöser ohnehin eher in seiner posttraumatischen Belastungsstörung lag, oder man hatte sich auf den anschließenden Krankenbericht bezogen, in dem offiziell kein Zusammenhang zwischen den medizinischen Aktivitäten auf der Anlage und dem Kontrollverlust Iiyamas bewiesen werden konnte. Aber Akina fragte ihn dennoch, bot ihm somit tatsächlich die Gelegenheit, seinen Dämonen einen Namen zu geben. Das hatte man ihm bisher stets verwehrt, ihn stattdessen selbst für alles verantwortlich gemacht und keinerlei Umstände in Betracht gezogen. Erst jetzt wagte er tatsächlich zum ersten Mal, über die Auslöser nachzudenken, versuchte sich nach der anfänglichen Verwirrung also zu erinnern.
    "Nun, jetzt wo sie fragen... So genau hatte ich darüber noch nicht nachgedacht... Wie Sie sicher aus dem Krankenbericht wissen, war ich am Morgen des Tages, als es anfing, bei Doktor Ward in Behandlung. Ein Routinetermin, die hatte ich täglich, aber an diesem Tag ausnahmsweise bei Doktor Ward und nicht wie sonst üblich bei Doktor Svensson. Er bereitete mich auf die Operation vor, in der man den Gelenkkopf der Prothese in meine Schulter implantieren und die Nervenfasern mit dem Implantatsockel verbinden sollte. Dazu untersuchte man täglich meine Blutwerte, Nervenflüssigkeit, Knochenmark, machte diverse Scans, solche Dinge. Anschließend gab es meistens ein Mittel zur Erhöhung der Knochendichte. Ich hatte darüber nie so recht nachgedacht, aber an diesem Tag lief das alles anders ab als sonst bei Doktor Svensson. Sonst gab es meist die besagten Scans und Untersuchungen und ein Abschlussgespräch und erst zum Schluss eine lokale Injektion. Aber diesmal gab es keine Scans, keine Gespräche. Außerdem gab mir Ward an diesem Tag zwei Injektionen - eine wie immer lokal in die Schulter, an der ich operiert werden sollte, aber dann noch eine zweite intravenös. Das kam mir komisch vor, aber Ward versicherte mir, dass so üblich sei. Er drängte außerdem darauf, dass ich meinen OP-Termin sehr bald wahrnehmen sollte, obwohl mir Sharidi, mein Psychologe hier, wegen meines mentalen Zustandes noch von einer OP abriet... Ich weiß nicht, aber jetzt, wo ich so darüber nachdenke... Vielleicht hat mich das alles an diesem Tag mehr unter Stress gesetzt, als ich dachte. Das Wissen, dass ich bald schon gesundheitlich und nervlich für eine OP bereitstehen musste. Und überhaupt, der Gedanke an eine Prothese statt eines eigenen Arms... Ich nehme an, es war die Angst und das Misstrauen, weshalb ich begann, alles zu hinterfragen. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich, die Stimmen seien eine Art Gedankenwelle, mit der man in mich einzudringen versuchte. Aber inzwischen kommt mir das selbst albern vor. Die Stimmen sind vielleicht nur ein Ausdruck meines unterdrückten Misstrauens. Ich wurde oft von Autoritäten belogen, benutzt oder enttäuscht, müssen Sie wissen. Ich glaube, diese... Diese sächliche, gar nicht persönliche Art, mit der Ward seine Patienten behandelt... Diese aufgesetzt freundliche, aber extrem kühle Atmosphäre an ihm... Und zu dem Misstrauen noch der Stress der bevorstehenden OP... ich glaube, das war der Tropfen, der es an diesem Tag bei mir zum Überlaufen brachte", schlussfolgerte der Lieutenant mit äußerst sachlicher Selbstreflexion, deren Neutralität und Analytik beachtlich waren.
    "Aber nicht, dass Sie jetzt glauben, ich würde hiermit meine Theorien über die Anlage als Humbug abtun. Ich weiß, dass hier etwas faul ist. Vielleicht sind die Stimmen ein psychologisches Phänomen, vielleicht die Folge von irgendwelchen kranken Experimenten, die hier laufen. Aber in jedem Fall weiß ich, dass hier irgendwas vertuscht wird", hängte Iiyama mit einer Vehemenz und einem durchdringenden Blick an, die die vorige Objektivität beinahe wieder in Wahnsinn verkehrten.


    "Selbstverständlich. In diesem Punkt waren sie ja mehr als deutlich.", erwiderte Akina beschwichtigend damit sich der Japaner ein wenig beruhigte. Gleichzeitig beendete sie ihre kleine Notiz die in ihrem schwarzen Notizbuch. Mit einem hörbaren Klacken klappte sie das Notizbuch zu und steckte ihren Stift in die Seitentasche. Ihre Laune war merklich besser geworden, endlich hatte sie etwas verwertbares durch dieses Gespräch bekommen. Sie hatte einen Namen bekommen und eine Handlung, damit konnte sie arbeiten. Wobei es nach der Aussage von Iiyama eher nach einem Fall für die Ärztekammer klang, als nach etwas was eine Militärpolizistin erforderte. Ein schlechtes Verhältnis zu Patienten war schließlich keine Straftat und zu fachlichen Dingen wie Injektionen oder OP Terminen fehlte ihr die Expertise. Dennoch würde es wohl nicht schaden sich ein genaueres Bild von der Sache zu machen, falls Unregelmäßigkeiten auftauchten konnte sie es bei Bedarf ja an die zuständigen externen Stellen weiterleiten. Sie schaute in das Gesicht des Japaners, welcher sie immer noch mit Nachdruck anschaute. Sie überlegte kurz ob es vielleicht noch Fragen gab die er beantworten konnte, aber ihr fiel nichts ein. Das Thema mit den Stimmen hatte er zu Genüge erläutert und hinsichtlich der Injektionen hatte er wohl alles geschildert was er wusste. Ein erneuter Blick in den Krankenbericht würde da wohl mehr helfen als den Lieutenant weiter zu befragen.
    "Ich danke ihnen für die Kooperation und ihre ausführlichen Antworten. Ich werde der Sache nachgehen und falls ich weitere Fragen haben sollte, komme ich auf sie zurück.", bedankte sich Akina höflich und nickte ihrem Gegenüber zu. "Falls ihnen noch etwas einfällt, was aus ihrer Sicht wichtig erscheint oder hilfreich sein könnte, dann zögern sie nicht mich über das Wachpersonal zu informieren. Oder das sie mich persönlich sprechen wollen, was ihnen sinnvoller erscheint.", fügte sie noch an und begann langsam das Notizbuch wegzustecken. "Bleiben sie ruhig sitzen bis ich draußen bin.", erklärte sie freundlich und erhob sich trotz des weichen Untergrundes behände aus dem Seizu. Mit zwei Schritten trat sie an die Wand hinter sich und ging bedächtig zum Ausgang der Zelle. Kurz vor der Schwelle, drehte sie sich nocheinmal zu dem Japaner um und verbeugte sich leicht zum Abschied. Dann trat sie rückwärts aus seiner "Wohnung". Sobald ihr Fuß wieder festen Boden unter sich hatte fuhr auch schon das Kraftfeld wieder hoch. Nachdenklich begann die Japanerin sich wieder die Schuhe anzuziehen. Es war schwierig den Nutzen dieses Besuchs einzuschätzen, aber dennoch schien es ihr nicht eine komplette Zeitverschwendung gewesen zu sein. Der wahre Wert würde sich wohl erst im Laufe der Untersuchung zeigen. Sie warf noch einmal kurz einen Blick in die Zelle zu Iiyama, zu ihm hatte sie sich auch noch kein abschließendes Urteil gebildet.
    *
    "Fünfzig Meter. Stehend. Start.", sprach Akina und kurz darauf erschiend das Ziel 50 Meter vor ihr auf der Schießbahn. Die Japanerin atmete tief ein, zielte und feuerte einen Doppelschuß auf die Alpha Zone ab, dem simulierten Kopfbereich der Zielscheibe. Nach ihrem Besuch im Zellentrakt hatte sie der Waffenkammer einen Besuch abgestattet und dort eine der leichten Rüstungen auf sich einstellen lassen. Glücklicherweise hatte das nicht lange gedauert, weswegen die Rüstung jetzt im Notfall einsatzbereit war und sie sich jetzt im Untergeschoß der Anlage befand um ihre neue M5 zu justieren. Die Zielscheibe vor ihr zerflimmerte nach den Treffern und Akina rief das Trefferbild vor sich auf. Es sah schon ganz gut aus. "Neukalibrierung, zwei Strich Hoch, vier Strich links.", sprach sie nach Auswertung und wartete bis das Kalbrierungsprogramm die Änderungen vorgenommen hatte. "Neues Ziel, vierzig Meter, Halbdeckung. Start." Links von ihr projizierte ein neues Ziel hinter einer simulierten Deckung. Die Schwarzhaarige feuerte zwei schnelle Einzelschüße ab und erneut verschwand die Projektion. Zufrieden betrachtete sie das Trefferbild und nahm noch eine kleine Justierung vor. "Neue Simulation, unbekannte Entfernung, Ziel im Ansturm. Ort und Zeitpunkt des Auftauchens zufällig. Start." Die Militärpolizistin nahm eine wartende Position ein, die Waffe ruhend vor sich auf den Boden gerichtet. Konzentriert aber in lockerer Stellung beobachtete sie die Schießbahn. Plötzlich erschien das Ziel links vor ihr, etwa 35 Meter entfernt und begann sich sofort schnell auf ihre Position zu bewegen. Sofort spannte sich ihr Körper an und ihre Arme rissen die Pistole in den Anschlag, ein kurzes Ziel nehmen und schon brach sich der Schuß Bahn, gefolgt von einem zweiten auf die gleiche Stelle. Erneut traf Akina und ihr Körper entspannte sich wieder. Nach einem bestätigenden Blick auf das Trefferbild beendete sie das Kalibrierungsprogramm und steckte die Pistole ins Holster. Nachdenklich überlegte sie ihren nächsten Schritt. Eigentlich hatte sie vor gehabt Doktor Ward einen Besuch abzustatten, nicht unbedingt wegen dem Gespräch im Zellentrakt, sondern weil es die Höflichkeit gebot. Immerhin schien dieser ja nach neuesten Informationen Stationsleiter zu sein und an so einem Ort war es erforderlich sich mit dem zivilen Personal vertraut zu machen. Und neben dem formellen Aspekt könnte sie sich dann direkt persönlich ein Bild von dem Mann machen. Allerdings sollte dieser vorhin noch im Gespräch gewesen sein und Akina wusste nicht ob das noch immer der Fall war. Sie schaute auf die Zeitangabe ihres Omnitools, vielleicht wäre es ja auch keine schlechte Idee mal dem Darwin Tower einen Besuch abzustatten. Seit ihrer Ankunft hatte sie noch nichts gegessen und ein Kaffee wäre vermutlich auch nicht verkehrt.
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  18. #98
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Luceija verzog ihr Gesicht in absoluter Skepsis und Unglauben. Die Tränen und deren Reste, die an ihren Wangen und in den Augen klebten verfeinerten dieses Bild nur und schienen passend zu den Blicken, die sie auf seinen Körper warf. Sie sah auf ihn hinunter. Permanent. Formte Worte die sie dann erstmal sein ließ und es vorzog, mit vorsichtigen und sehr sanften Berührungen ihres rechten Zeigefingers eine seiner Narben zu berühren als müsse sie sich versichern, dass sie echt waren. Die, die rechts oberhalb des Bauchnabels sass überstrich sie also zuerst und seufzte leis, wobei sie die Lippen gegeneinander presste.
    "Wie könnte...irgendjemand das nicht lieben.", flüsterte sie geistesabwesend und schien sich etwas besessen ihre eigene Geschichte aufzuwärmen, die sie zu diesen Verletzungen im Kopf hatte. Sie hatte beobachtet wie sie ihn aufschnitten, jedes einzelne, abgeschabte Projektilteilchen aus seinem Körper zogen und ihm die Brust aufgeschnitten und und auseinandergedrückt hatten, als sei er nichts weiter als eine Proteinquelle, bereit, entnommen und verwurstet zu werden. Keine Operation, der sie normalerweise nicht stand gehalten hätte. Aber...es war Leif. Und an ihm herum zu schnibbeln grenzte schon fast an Blasphemie - nun, vorausgesetzt eben, man rettete ihm das Leben. "Außerdem", schob sie schnell nach und blinzelte eine weitere, aufkeimende Träne weg. "gelten Narben allgemein als ziemlich heiß, hab ich gehört.", wobei sie dieses bezaubernde und etwas fiese Grinsen äußerte. "Vielleicht denkst du noch über eine Augenklappe zu deinem Bösewicht-Kostüm nach, aber ansonsten macht dich das nicht weniger..eh..arrapato? Nicht weniger...scharf."
    Trotzdem sah sie nicht von den Hinterlassenschaften der Verwundungen ab. Viel eher berührte sie sie so vorsichtig weiter...als könne sie irgendetwas davon reparieren. Irgendetwas, was nach diesem verdammten Angriff passiert war. Als könne sie Dämonen aus seinem Körper reißen, die nach ihrem Verschwinden nur noch die Perfektion ihres Traumes hinterließen. Doch so einfach war es nicht. Auch nicht, als sie vorsichtig tiefer rutschte und schließlich ihren Kopf ungefragt in Richtung dieser Verletzungen bewegte um die Narben, die sie berührt hatte, so vorsichtig zu küssen wie er es einst bei ihr getan hatte. Damals. Als dieses Versprechen geleistet wurde, dass so früh danach schon wieder in tausende Teile zerbrach. Zwei Male. Und so viele Scherben zurückließ, dass sie glaubte es niemals zu schaffen alle wieder aufzusammeln..


    Obleich es ihre Hände waren, schien es unerträglich. Kaum auszuhalten, dass sie diese Beweise des Beginns ihrer beider absoluter Zerstörung als attraktiv betrachtete. Als formschön und ihn auf eine Art komplettierend die Leif nie hatte haben wollen. Die ihn den Kopf neigen und kurz Luft holen ließ. Die Augen schließend, um nicht dieselben Tränen zuzulassen wie die Italienerin auf ihm. Und schließlich lächelte er. Schwach, aber genug um diese Grübchen anzudeuten die sich um seine grauen Augen herum bildeten, wann immer er diesen Ausdruck zeigte. Jetzt geprägt von der Trauer die er spürte, während er ihre vollen Lippen spürte. Während Leif fühlte wie sie auf ihm saß, sich minimal bewegte und ihr Haar seinen Oberkörper kitzelte. Mehr wollte. So unangebracht viel mehr von ihr.
    "Scharf, hm-...?", hauchte der Blonde geistesabwesend und reagierte nur damit wenigstens irgendwie auf ihre Beschönigung seiner Makel. Seine große Hand griff parallel in ihr Haar. Hielt es nicht fest, sondern durchzog es seicht mit den Fingern, die er davon ablenken musste, sie beide nicht weitergehen zu lassen.
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    Obleich es ihre Hände waren, schien es unerträglich. Kaum auszuhalten, dass sie diese Beweise des Beginns ihrer beider absoluter Zerstörung als attraktiv betrachtete. Als formschön und ihn auf eine Art komplettierend die Leif nie hatte haben wollen. Die ihn den Kopf neigen und kurz Luft holen ließ. Die Augen schließend, um nicht dieselben Tränen zuzulassen wie die Italienerin auf ihm. Und schließlich lächelte er. Schwach, aber genug um diese Grübchen anzudeuten die sich um seine grauen Augen herum bildeten, wann immer er diesen Ausdruck zeigte. Jetzt geprägt von der Trauer die er spürte, während er ihre vollen Lippen spürte. Während Leif fühlte wie sie auf ihm saß, sich minimal bewegte und ihr Haar seinen Oberkörper kitzelte. Mehr wollte. So unangebracht viel mehr von ihr.
    "Scharf, hm-...?", hauchte der Blonde geistesabwesend und reagierte nur damit wenigstens irgendwie auf ihre Beschönigung seiner Makel. Seine große Hand griff parallel in ihr Haar. Hielt es nicht fest, sondern durchzog es seicht mit den Fingern, die er davon ablenken musste, sie beide nicht weitergehen zu lassen.


    Seine Hand in ihrem Haar war nur die Andeutung einer Geste, die in einen anderen Kontext gepasst hätte. Die sie ihn auch zwischen den Narben sanft küssen ließ. Sanft und immer häufiger. Sie bemerkte selbst kaum, wie diese wenigen, salzigen Tränen auf seinen Körper tropften und hauchte ein "Entschuldige..", als sie realisieren wollte, dass die Tränen die Wunden nur noch mehr reizen würden. Aber anstatt sich daran aufzuhalten, fuhr sie die Bereiche, die mit den Rinnsaalen getroffen wurden, schlicht mit der Zunge ab. Und schließlich war sie in einer Situation gefangen, von der sie nicht gedacht hatte, so schnell eingenommen zu werden. Überwältigt zu werden. Mit seinem Geruch und dieser perfekten Haut. Ihre Stirn lehnte sich gegen ihn und sie musste seufzen. Tief seufzen. "Sì. Molto arrapato.", übersetzte sie nicht weiter, sondern sprach gegen seine Haut. Und als sie die Augen wieder schloss, sanft und langsam, lenkte sie die Küsse unbewusst tiefer, bis sie an den Rand von Stoff stieß. Und jeder normal denkende Mensch hätte ihr nun vermittelt, dass es eine dumme Idee war zu intim zu werden. Intimer als sie bereits waren. Dass es sie vollständig zerstören würde sich diesem Mann nochmals hinzugeben um ihn noch einmal ziehen zu lassen und zu verlieren. Aber sie schien sich nicht wehren zu können, nicht gegen das eigene, drängende Bedürfnis ihn besitzen zu wollen und sich den Gedanken auszutreiben, dass diese Nutten sich an ihm auslebten während sie ihn nicht haben durfte. Und vielleicht trieb sie das über die Grenze des Stoffes hinweg. Tiefer.
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    #16  Avatar von Forenperser
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    Ein Teil des Spurensicherungsteams war mittlerweile wieder zurückgekehrt und hatte die Verkleidung, welche in Bole's Kleiderschrank vorgefunden worden war, mitgebracht. Der Asari-Spectre war noch nicht wieder ins Revier zurückgekommen, laut der Männer war sie noch vor Ort geblieben um eigene Ermittlungen durchzuführen. Yuhki derweil war mit Schreiben beschäftigt. Wie besessen und blitzschnell glitten seine Finger über die virtuellen Tasten. Er tippte, löschte zwischendurch Buchstaben oder gar ganze Sätze und fing dann wieder neu an. Das Dokument war schon gut über 5 Seiten lang und nun erst, wo er sicher schon mindestens eineinhalb Stunden daran geschrieben hatte, war er so langsam zufrieden damit. Es war eine Erklärung an die Presse, welche er in wenigen Minuten losschicken würde. Nichts was ihm Spaß machte, vor allem in diesem konkreten Fall. Es hatte eine schreckliche Verwechslung gegeben. Wer auch immer der Killer wirklich war, durch perfide Trickserei hatte er seine Taten Beyo Vhan in die Schuhe geschoben. Der Turianer war unschuldig. Der Japaner hatte das nicht sehen wollen. Doch nachdem er alle Informationen abgewägt hatte, war es ihm endlich klar geworden. Bevor diese Erklärung rausging musste er die Sache jedoch noch seinen eigenen Leuten erklären. "Achtung an alle Mitarbeiter. Bitte finden Sie sich alle in 5 Minuten im Besprechungsraum ein. Ich muss etwas verkünden." Nachdem die Asari es vorhin befohlen hatte, ruhten momentan sämtliche aktiven Ermittlungsschritte. Viele der Beamten auf dem Revier wurden langsam unruhig und wollten wissen wann und wie die Suche nach dem Mörder endlich weitergehen würde. "Worin hast du dich da nur verrannt....." seufzte Yuhki innerlich in sich hinein. Erst jetzt, wo alles was er getan hatte quasi auf den Kopf gestellt worden war, erkannte er wie falsch er doch an diesen Fall herangegangen war. Der ganze Druck, all der Stress.....es hatte ihn geblendet. Seine Frau hatte ihn so oft gewarnt, hatte ihn gebeten die Sache abzugeben, wieder etwas mehr Zeit mit ihr und den Mädchen zu verbringen. Vielleicht wäre das wirklich das Beste gewesen.
    Langsam erhob er sich aus seinem Stuhl und ging schweren Schrittes in Richtung seiner Tür, als er es plötzlich hörte. Ein lautes Krachen, splitterndes Glas. Und kurz darauf entsetzte Schreie. Captain Yuhki stürmte aus seinem Büro. Vor seiner Tür liefen einige aufgeschreckte Mitarbeiter durcheinander. "Ruhe! Was ist hier los?" Durch die Sichtscheibe im Eingangsbereich sah er dass sich draußen, direkt an der Auffahrt zum Revierparkplatz, bereits eine kleine Menge gebildet hatte. Einige Polizisten standen auch schon dort und versuchten die Zivilisten von irgendwas fernzuhalten. "Aus dem Weg!" Draußen angelangt bahnte der bullige Japaner sich mit bestimmter Miene und (nicht zu) sanfter Gewalt einen Weg durch die Traube von Menschen und Aliens. "Captain!" "Es ging so....wir konnten nicht sehen wer - " "Lassen Sie mich doch mal durch verdammt nochmal. Ich will - Oh Gott." Der Anblick welcher sich ihm bot war schrecklich. Das Dach des C-Sicherheit Sky Cars war beinahe vollkommen eingedrückt. Die Scheiben waren zerborsten und ringsum lagen überall Splitter. Und direkt daneben, in einer sich immer weiter vergrößernden Lache seines eigenen Blutes.....lag er. "Junge!" Verzweifelt kniete der Captain sich zu Lonnie's Körper hinab. Rüttelte an ihm, untersuchte Atmung und Herzschlag und rief 2 Mal seinen Namen. Ein sinnloses Unterfangen, wie jeder dessen Augen halbwegs funktionierten sehen konnte. Die Gelenke des Jungen waren in verdrehten, unnatürlichen Positionen, Glassplitter hatten sich überall in seinen dünnen Körper gebohrt, das Blut floss immer weiter aus ihm raus. "Scheiße....verdammt nochmal. Wie konnte er....wie konnte er nur....." Wie hatte der Killer das nur so schnell herausgefunden? Und warum hatte er ihn töten müssen? Noch dazu auf so eine Art? Den Verletzungen nach zu urteilen war der Fall aus mindestens 30 Metern Höhe erfolgt. "Captain......" Einer der Beamten zog Yuhki vorsichtig vom Körper des Jungen weg. "Es tut mir Leid.....wir können nichts mehr für ihn tun." "Helfen Sie mir mal eben durch......" murmelte Yuhki. "Holen Sie die Gerichtsmediziner.....und dann schicken Sie die Leute weg!" sagte er, nachdem sie sich einen Weg durch die schaulustige Menge gebahnt hatten und die automatische Reviertür hinter ihnen zugeschlagen war. Lonnie's Blut klebte überall. An seiner Kleidung, seinen Händen, ein wenig sogar in seinem Gesicht. Aber er ging nicht ins Bad um es abzuwaschen. Es war ihm egal. Gerade war absolut alles egal.....
    Wieder in seinem Büro verriegelte er die Tür und sank kraftlos in seinem Stuhl zusammen. Was hatte er da nur angerichtet? Wie hatte er den Jungen nur wieder wegschicken können? Noch dazu mit dem Auftrag sich weiter für ihn umzuhören? Wo er doch gewusst hatte zu was dieser Psychopath fähig war? Nun hatte er seinen Tod zu verantworten. Und der Killer hatte eine unmissverständliche Nachricht geschickt dass er vor nichts Halt machen würde und keinerlei Angst vor dem Gesetz hatte.
    Bzzzt
    Sein Kommunikator vibrierte. Einmal. Zweimal. Dreimal. Schließlich resignierte der Japaner und nahm ab. "Ja?......" >>Hallo Captain. Wie geht es Ihnen?<< Yuhki stockte der Atem. Dann jedoch überkam ihn der Zorn. Er hätte es sich denken können. Der Killer hatte den Kommunikator an sich genommen, welchen er Lonnie gegeben hatte. "Monster!" schrie er. "Sie fühlen sich jetzt sicherlich stark, oder? Jetzt, wo sie ein Kind umgebracht haben! Ich schwöre Ihnen, sobald ich Sie in die Finger bekomme.....und das werde ich! Dann werde ich Sie leiden lassen! Glauben Sie ja nicht, Sie werden je einen Gerichtssaal von innen sehen!" >>Das glaube ich kaum. Vielmehr glaube ich dass Sie genau das tun werden was ich Ihnen gleich sagen werde. Andererseits.....<< Etwas knackte in der Leitung. Dann hörte er etwas anderes. Ein Wimmern. "Kaneko....." Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Seine Stimme versagte für einen Moment völlig, dann stammelte er. "M-Marlene! W-wo seid...was hat....ich...wie..." >>Hören Sie jetzt ganz genau zu Captain!<< ertönte wieder die Stimme des Killers. >>Sie werden vergessen was auch immer Sie der Öffentlichkeit verkünden wollten! Und Sie werden die Fahndung nach Beyo Vhan fortsetzen! Andererseits......<< Im Hintergrund ertönten weitere vertraute Stimmen. "Jemma! Anzu! Bitte....ich bitte Sie, lassen Sie meine Töcher frei! Sie sind unschuldig, Sie haben nichts damit - " >>Seien Sie still! Tun Sie was ich Ihnen sage!<< "Aber ich kann nicht! Der Spectre, er wird - " >>Das ist ihr Problem! Ich werde mich nicht wiederholen. Sie haben 2 Stunden Zeit um die Fahndung nach Beyo Vhan wieder ins Rollen zu bringen. Wenn Sie das nicht tun werden Sie ihre Familie bald schon wiedersehen......Stück für Stück!<< Er hörte eine seiner Töchter im Hintergrund weinen und wie seine Frau versuchte sie zu beruhigen. Dann wurde die Verbindung unterbrochen. Am ganzen Körper zitternd versank Captain Yuhki in seinem Stuhl.
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (06.08.2018 um 21:22 Uhr)

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