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  1. #41
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "..ich hab' nicht vor sofort wieder zu gehen.", flüsterte sie. Selten hatten sich ihre Arme so hartnäckig und unnachgiebig um ihn geschlungen und sich an ihm festgehalten. Sie schloss sich unbewusst an und ihre Augen, als sie ohnehin dieses atemlose Wimmern verlor und er ihren Hals geküsst hatte. Ihr Gesicht lag irgendwo an seinem. Lucis Finger gruben sich so tief in den Stoff seines Sakko und den feuchten Ansatz seiner blonden Haare, dass es den Eindruck machte, als wolle sie sich ewig so festhaken. Und am liebsten hätte sie das auch. Denn das, was da in ihrem Brustkorb pulsierte, war das schnellste und schönste Gefühl, dass sie in ihrem Leben empfinden konnte. Das schönste überhaupt.

    Irgendwann, vermutlich nach Stunden, tatsächlich aber eher einigen Minuten, lockerten sich ihre Beine um ihn und fanden irgendwann einen Boden, den sie glaubte, nie wieder finden zu können, weil sie so sehr über allem zu schweben schien. Die Stiefel setzten auf dem asphaltierten Weg auf. Irgendwann verließen ihre Hände die Schultern des Mannes und strichen stattdessen an seinen Armen hinunter, bis sie diese, seine perfekten Hände in ihren halten durfte. Und sah auf. In das bezaubernde Grau, dass sie lächeln lies. Wieder. So ehrlich und ja, längst überwältigt. Nicht ewig war es möglich einfach nur so vor ihm zu stehen, tatsächlich musste sie sein Gesicht an der Wange wieder zu sich ziehen, hinunter auf ihre eigene, so viel tiefere Augenhöhe, um ihn vor der kitschigen Kulisse des Wassers und der dürftigen Beleuchtung Londons nochmal so zu küssen als sei es etwas, dass sie nie zuvor getan hatte. Sanft. Zärtlich. Langsam. "Was hast du diese Nacht vor?", flüsterte sie ihm zwischen zwei Küssen zu.


    Die Antwort auf diese Frage hatte er sich anders vorgestellt. Nüchterner. Ähnlich vernünftig wie dieses Szenario auf der Toilette bei Gericht. Das was er hörte war so viel schöner. Es ließ sein Herz aussetzen, so lange und ausgiebig pausieren dass er glaubte jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, als seine Lippen ihre wieder trafen, obgleich sie diese Gesten lenkte. Ihn seufzen und schwerlich innehalten ließ.
    "Hm-...", brummte er unter den lauten Tropfen, die einen Starkregen innerhalb der nächsten Minuten, vielleicht sogar Sekunden ankündigten. Das schwarze Haar hatte längst einen noch glatteren, schweren Vorhang über ihr wunderschönes Gesicht gelegt, welches er am Kinn fasste und hob. Für einen weiteren Kuss.
    "Muss es was passend überaus romantisches sein oder lässt du auch die neue Staffel Singus und Pizza im Apartment deines Bruders ohne deinen Bruder gelten? Wegen diesem Autorenstreik hat sie nur-...Neun Folgen? Scheint mir machbar.", fragte er und grinste ein so breites, lang vermisstes Grinsen.
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  2. #42
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    Die Antwort auf diese Frage hatte er sich anders vorgestellt. Nüchterner. Ähnlich vernünftig wie dieses Szenario auf der Toilette bei Gericht. Das was er hörte war so viel schöner. Es ließ sein Herz aussetzen, so lange und ausgiebig pausieren dass er glaubte jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, als seine Lippen ihre wieder trafen, obgleich sie diese Gesten lenkte. Ihn seufzen und schwerlich innehalten ließ.
    "Hm-...", brummte er unter den lauten Tropfen, die einen Starkregen innerhalb der nächsten Minuten, vielleicht sogar Sekunden ankündigten. Das schwarze Haar hatte längst einen noch glatteren, schweren Vorhang über ihr wunderschönes Gesicht gelegt, welches er am Kinn fasste und hob. Für einen weiteren Kuss.
    "Muss es was passend überaus romantisches sein oder lässt du auch die neue Staffel Singus und Pizza im Apartment deines Bruders ohne deinen Bruder gelten? Wegen diesem Autorenstreik hat sie nur-...Neun Folgen? Scheint mir machbar.", fragte er und grinste ein so breites, lang vermisstes Grinsen.


    "Ich dachte du fragst nie", war die kitschigste aller kitschigen Romanzenantworten und so bewusst gewählt wie sie breit und so gewohnt gehässig grinsen musste und ihre Geste am Ende mit einem weiteren Kuss besiegelte. Tatsächlich gab es im Moment keine schönere Vorstellung für die Neunundzwanzigjährige als das. Diese leichtlebige, so natürlich-normale Art ihre Liebe zu diesem Mann zu zelebrieren die so sehr in ihrem Leben fehlte. Aber sie war auch nicht naiv genug um zu glauben, dass es ewig so sein konnte. Dass einfach alles was sie beide zerstört hatte hinfort gefegt und ihre Liebe alles was es gab einfach bedingungslos retten konnte. Aber wenigstens für jetzt. Für diese wenigen Stunden. Für den Moment...wollte und konnte sie nichts außer sich diesen Küssen hingeben, ihn zu genießen als wäre es das letzte Mal, dass es eine Möglichkeit gab so unbeschwert zu sein wie sie es zusammen nie sein konnten weil es immer jemanden oder etwas gab, dass ihnen das hier zerstören wollte.
    "Ich weiß gar nicht wer dir diese neue Staffel gekauft haben könnte..", sinnierte sie mit dem gehässigen Grinsen und wusste natürlich, woher er sie hatte. Von ihr.
    Sie hielt seine Hand, wie sie es nie getan hatte. Fast so, als seien sie beide ein völlig normales Paar. Als sei alle Bedrohung...alle anklagenden Augen...heute irgendwo anders hin gerichtet.
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  3. #43
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    "Ich dachte du fragst nie", war die kitschigste aller kitschigen Romanzenantworten und so bewusst gewählt wie sie breit und so gewohnt gehässig grinsen musste und ihre Geste am Ende mit einem weiteren Kuss besiegelte. Tatsächlich gab es im Moment keine schönere Vorstellung für die Neunundzwanzigjährige als das. Diese leichtlebige, so natürlich-normale Art ihre Liebe zu diesem Mann zu zelebrieren die so sehr in ihrem Leben fehlte. Aber sie war auch nicht naiv genug um zu glauben, dass es ewig so sein konnte. Dass einfach alles was sie beide zerstört hatte hinfort gefegt und ihre Liebe alles was es gab einfach bedingungslos retten konnte. Aber wenigstens für jetzt. Für diese wenigen Stunden. Für den Moment...wollte und konnte sie nichts außer sich diesen Küssen hingeben, ihn zu genießen als wäre es das letzte Mal, dass es eine Möglichkeit gab so unbeschwert zu sein wie sie es zusammen nie sein konnten weil es immer jemanden oder etwas gab, dass ihnen das hier zerstören wollte.
    "Ich weiß gar nicht wer dir diese neue Staffel gekauft haben könnte..", sinnierte sie mit dem gehässigen Grinsen und wusste natürlich, woher er sie hatte. Von ihr.
    Sie hielt seine Hand, wie sie es nie getan hatte. Fast so, als seien sie beide ein völlig normales Paar. Als sei alle Bedrohung...alle anklagenden Augen...heute irgendwo anders hin gerichtet.


    "Du würdest jedem den Hals umdrehen der es auch nur im Ansatz wagen würde mir etwas Singus-ähnliches zu schenken.",
    spöttelte er, küsste sie abermals und ließ die eigenen Lippen kaum zu lange an diesem Platz von dem er sich so sehr wünschte er würde wieder ihm gehören. Der Regen aber verspottete nicht Luceija allein, sondern sie beide. Ein völlig unangekündigter Lichtblitz schoss vom Himmel und weit entfernt in den Boden. Ließ Leif auf- und schließlich wieder zu ihr sehen. Der Regen bestritt endlich den Krieg gegen die am Tag herrschende Wärme und raste mit einer beinahe schmerzhaften Geschwindigkeit auf den Boden und in ihre Gesichter.
    "Wie schnell bist du auf deinen kurzen Beinen?", wollte er wissen und zog die Braue über seinem Lächeln nach oben. "Wenn wir Glück haben kriegen wir vorne an der Hauptstraße ein Taxi.", sinnierte er und musste längst sehr viel deutlicher sprechen als noch zuvor.
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  4. #44
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    "Du würdest jedem den Hals umdrehen der es auch nur im Ansatz wagen würde mir etwas Singus-ähnliches zu schenken.",
    spöttelte er, küsste sie abermals und ließ die eigenen Lippen kaum zu lange an diesem Platz von dem er sich so sehr wünschte er würde wieder ihm gehören. Der Regen aber verspottete nicht Luceija allein, sondern sie beide. Ein völlig unangekündigter Lichtblitz schoss vom Himmel und weit entfernt in den Boden. Ließ Leif auf- und schließlich wieder zu ihr sehen. Der Regen bestritt endlich den Krieg gegen die am Tag herrschende Wärme und raste mit einer beinahe schmerzhaften Geschwindigkeit auf den Boden und in ihre Gesichter.
    "Wie schnell bist du auf deinen kurzen Beinen?", wollte er wissen und zog die Braue über seinem Lächeln nach oben. "Wenn wir Glück haben kriegen wir vorne an der Hauptstraße ein Taxi.", sinnierte er und musste längst sehr viel deutlicher sprechen als noch zuvor.


    Sie fing an zu lachen als sie aufsah, den Blitz bemerkte und zurück zu ihm sah. Lief um ihn herum während sie seine Hand hielt und ihn, mit langsamen Rückwärtsschritten, die sie diesmal gemeinsam und nicht alleine taten. "Schnell. Ziemlich schnell.", grinste sie und log damit. Er hatte selbst gesehen wie wenig ideal in Form die kleine Sizilianerin war - auch wenn sie über kurze Strecken durchaus sehr schnell war. "Aber wovor hast du Angst, hm, Dottor Spaßbremse? Du bist doch offensichtlich", sie zupfte mit der freien Hand an seinem Sakko, welches sich längst anfühlte wie ein vollgesogener Schwamm. Der Rest seiner und auch ihrer Klamotten sahen ähnlich aus und auch die jeweiligen Haare, besonders ihre, hingen aalglatt und tiefschwarz glänzend an ihr hinunter. Je dicker die Tropfen wurden, desto mehr perlten sie auch von ihren Lippen als sie sprach. "schon komplett durchnässt."
    Sanft zog sie ihn an der Hand mit sich als sie rückwärts ging, an schnell rennenden Passanten, selbst denen mit Schirm, vorbei, die sie skeptisch betrachteten wenn sie es denn in ihrem Sprint konnten. Aber Luceija schien es egal. Wasser schien Wasser. Gewitter Gewitter. "Außerdem hast du die hier sicher...SUPER gute Pizza vergessen. Ohne ausführliche Vorberatung kann ich leider nicht zulassen, dass sowas in deine...seine...unsere vier Wände kommt."
    Und damit zog sie ihn mit sich. Gemächlich durch den Regen auf dem Weg in Richtung Stadt zurück. Und war für die Sekunde so glücklich wie selten.
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  5. #45
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    Sie fing an zu lachen als sie aufsah, den Blitz bemerkte und zurück zu ihm sah. Lief um ihn herum während sie seine Hand hielt und ihn, mit langsamen Rückwärtsschritten, die sie diesmal gemeinsam und nicht alleine taten. "Schnell. Ziemlich schnell.", grinste sie und log damit. Er hatte selbst gesehen wie wenig ideal in Form die kleine Sizilianerin war - auch wenn sie über kurze Strecken durchaus sehr schnell war. "Aber wovor hast du Angst, hm, Dottor Spaßbremse? Du bist doch offensichtlich", sie zupfte mit der freien Hand an seinem Sakko, welches sich längst anfühlte wie ein vollgesogener Schwamm. Der Rest seiner und auch ihrer Klamotten sahen ähnlich aus und auch die jeweiligen Haare, besonders ihre, hingen aalglatt und tiefschwarz glänzend an ihr hinunter. Je dicker die Tropfen wurden, desto mehr perlten sie auch von ihren Lippen als sie sprach. "schon komplett durchnässt."
    Sanft zog sie ihn an der Hand mit sich als sie rückwärts ging, an schnell rennenden Passanten, selbst denen mit Schirm, vorbei, die sie skeptisch betrachteten wenn sie es denn in ihrem Sprint konnten. Aber Luceija schien es egal. Wasser schien Wasser. Gewitter Gewitter. "Außerdem hast du die hier sicher...SUPER gute Pizza vergessen. Ohne ausführliche Vorberatung kann ich leider nicht zulassen, dass sowas in deine...seine...unsere vier Wände kommt."
    Und damit zog sie ihn mit sich. Gemächlich durch den Regen auf dem Weg in Richtung Stadt zurück. Und war für die Sekunde so glücklich wie selten.


    Er lachte. Ein Lachen das vom Regen verschluckt wurde, als Leif irgendwann diese unglaublich niedliche Geste des Händchenhaltens überschrieb und sie an sich band, während sie gingen. Die Italienerin in eine linksseitige Umarmung zog und das Kinn vorstreckte, womit gefühlt jeder Regentropfen über London sein Gesicht zu treffen schien. Diese Nähe hier-..Würde morgen enden müssen. Sobald er in einen neuen Anzug stieg und sie sich einer neuen Verkleidung bediente, nur um allen zu beweisen dass es das hier nicht gab. Auch wenn es das einzige schien was sie beide noch hatten. Dieses Gefühl welches sie so unbeschwert an den trüben Laternen vorbei in Richtung der Stadt laufen ließ. Und irgendwo sehr weit weg die ersten Reklametafeln erhaschen ließ.
    "Pizza ist okay?", versicherte der Schwede sich mit einem Blick auf die Dunkelhaarige. "Falls ernsthaft Gefahr besteht hier in London daran zu sterben oder fürchterlichen Magenkrämpfen zu erliegen-...Dann wäre auch ein nostalgisch geprägtes, indisches Essen drin."
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  6. #46
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    Er lachte. Ein Lachen das vom Regen verschluckt wurde, als Leif irgendwann diese unglaublich niedliche Geste des Händchenhaltens überschrieb und sie an sich band, während sie gingen. Die Italienerin in eine linksseitige Umarmung zog und das Kinn vorstreckte, womit gefühlt jeder Regentropfen über London sein Gesicht zu treffen schien. Diese Nähe hier-..Würde morgen enden müssen. Sobald er in einen neuen Anzug stieg und sie sich einer neuen Verkleidung bediente, nur um allen zu beweisen dass es das hier nicht gab. Auch wenn es das einzige schien was sie beide noch hatten. Dieses Gefühl welches sie so unbeschwert an den trüben Laternen vorbei in Richtung der Stadt laufen ließ. Und irgendwo sehr weit weg die ersten Reklametafeln erhaschen ließ.
    "Pizza ist okay?", versicherte der Schwede sich mit einem Blick auf die Dunkelhaarige. "Falls ernsthaft Gefahr besteht hier in London daran zu sterben oder fürchterlichen Magenkrämpfen zu erliegen-...Dann wäre auch ein nostalgisch geprägtes, indisches Essen drin."


    Es forderte wieder ein Lächeln aus ihr heraus, als der Schwede zugab, doch so gut von ihr gelernt zu haben, indisches Essen in London allem anderen vorzuziehen. "Gut zugehört.", gab sie zu. Wissend, wie viel Klischee in ihrem gemeinsamen Gang lag und wie unüblich diese gemeinsame Szenerie wirken musste. So..fremd. Weil sie für so etwas nie wirklich die Zeit oder den Raum gefunden hatten. "Hast du viel Hunger?", sah sie sich um und hob nachdenklich und absichernd die Augenbrauen. "Ich habs vorgezogen nicht mit den fünfzig Leuten meiner "Familie" an einem Tisch zu essen. Fühlte sich nicht richtig an. Das falsche-..", sie schnaubte. "Nicht was das Essen betrifft. Die Blicke? Das künstliche...was ist es? Mitleid? Ich weiß nicht.. . Ja. Ja..Pizza ist okay."
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  7. #47
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    Es forderte wieder ein Lächeln aus ihr heraus, als der Schwede zugab, doch so gut von ihr gelernt zu haben, indisches Essen in London allem anderen vorzuziehen. "Gut zugehört.", gab sie zu. Wissend, wie viel Klischee in ihrem gemeinsamen Gang lag und wie unüblich diese gemeinsame Szenerie wirken musste. So..fremd. Weil sie für so etwas nie wirklich die Zeit oder den Raum gefunden hatten. "Hast du viel Hunger?", sah sie sich um und hob nachdenklich und absichernd die Augenbrauen. "Ich habs vorgezogen nicht mit den fünfzig Leuten meiner "Familie" an einem Tisch zu essen. Fühlte sich nicht richtig an. Das falsche-..", sie schnaubte. "Nicht was das Essen betrifft. Die Blicke? Das künstliche...was ist es? Mitleid? Ich weiß nicht.. . Ja. Ja..Pizza ist okay."


    Jeder Schritt trug sie den Bars und Restaurants der Innenstadt näher. Ließ sie die viel befahrene Straße überqueren und diese Art mit der sie Leif sofort wieder etwas so persönliches von sich preisgab tat ihm vermutlich noch mehr Gutes als ihr selbst. Er lächelte. Drückte merklich die Hand sanft etwas fester in die eigene und störte sich längst nicht mehr daran dass sie beide wirklich tropfnass waren und der Regen kein Ende versprach.
    "Ich schätze dir könnte es falsch vorkommen weil du es nie hattest. Diesen Alltag mit ihnen, meine ich.", versuchte er das offensichtliche zu ergründen. Er würde töten für einen Abend mit seiner Familie. Seiner Mutter, die so typisch schwedisch dem Weg der Karrierefrau mit Kind gegangen war. Der es schier mühelos gelang, nicht nur den ganzen Tag arbeiten zu gehen, sondern auch noch ein Kind zu erziehen. Und hin- und wieder auch einen Mann, soweit er sich an seinen Vater erinnerte.

    Die Pizzeria die sie kaum später zufällig streiften und die sofort von Leif auserkoren wurde versprach was ihm beigebracht wurde: Die halb von der Frontscheibe des Ladens gekratzte Aufschrift und das Innere des Ladens, selbst von außen sichtbar gespickt mit zerfetzten Sitzpolstern unter Neonlichtern, sah alles andere als hochwertig aus. Der Blonde verzog das Gesicht. Wollte seinem Ego von vor drei Jahren recht geben können und dieses Essen, welches kein Indisches war, probieren, um sagen zu können dass tatsächlich etwas anderes als nur ein Gericht aus Südasien schmackhaft war, aber-...Jetzt sah er die Schwarzhaarige dezent angewidert an und rümpfte die Nase.
    "Ich überlasse die Entscheidung über Leben und Tod dir, Müslischleuder. Wenn du willst dann bestellen wir einfach was beim Inder. Ich glaube der von damals dürfte sogar zu Gil's Wohnung liefern. Dürfte nicht allzu weit sein."
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  8. #48
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    Jeder Schritt trug sie den Bars und Restaurants der Innenstadt näher. Ließ sie die viel befahrene Straße überqueren und diese Art mit der sie Leif sofort wieder etwas so persönliches von sich preisgab tat ihm vermutlich noch mehr Gutes als ihr selbst. Er lächelte. Drückte merklich die Hand sanft etwas fester in die eigene und störte sich längst nicht mehr daran dass sie beide wirklich tropfnass waren und der Regen kein Ende versprach.
    "Ich schätze dir könnte es falsch vorkommen weil du es nie hattest. Diesen Alltag mit ihnen, meine ich.", versuchte er das offensichtliche zu ergründen. Er würde töten für einen Abend mit seiner Familie. Seiner Mutter, die so typisch schwedisch dem Weg der Karrierefrau mit Kind gegangen war. Der es schier mühelos gelang, nicht nur den ganzen Tag arbeiten zu gehen, sondern auch noch ein Kind zu erziehen. Und hin- und wieder auch einen Mann, soweit er sich an seinen Vater erinnerte.

    Die Pizzeria die sie kaum später zufällig streiften und die sofort von Leif auserkoren wurde versprach was ihm beigebracht wurde: Die halb von der Frontscheibe des Ladens gekratzte Aufschrift und das Innere des Ladens, selbst von außen sichtbar gespickt mit zerfetzten Sitzpolstern unter Neonlichtern, sah alles andere als hochwertig aus. Der Blonde verzog das Gesicht. Wollte seinem Ego von vor drei Jahren recht geben können und dieses Essen, welches kein Indisches war, probieren, um sagen zu können dass tatsächlich etwas anderes als nur ein Gericht aus Südasien schmackhaft war, aber-...Jetzt sah er die Schwarzhaarige dezent angewidert an und rümpfte die Nase.
    "Ich überlasse die Entscheidung über Leben und Tod dir, Müslischleuder. Wenn du willst dann bestellen wir einfach was beim Inder. Ich glaube der von damals dürfte sogar zu Gil's Wohnung liefern. Dürfte nicht allzu weit sein."


    Dunkles Lachen kroch aus einer heiseren Kehle. "Bisschen kotzen hat noch keinem geschadet.", grinste sie halbseitig, quetschte sich an Leif vorbei und nach vorne, weit genug, um die Erste zu sein die nicht nur vor Leif, sondern wohl auch die erste seit einer langen Zeit den Laden betrat, so seltsam, wie der Mann hinter der Bar, die Alkoholsorten und eine Kaffeemaschine aus dem letzten Jahrtausend beherbergte und einen Ofen, der vermutlich mehr Ratten briet als italienische Soßenbrote. Mit einem Mal hob sich ihr Körper merklich zu einem sehr arroganten Wesen hinauf, obwohl sie den schmalen Eingang des Lokals inmitten britischer Traditionsgebäude mit einer feuchten Regenwasserspur tränkte und ihre Schuhe bei jedem Schritt merklich quietschten. "Lass mich das mal regeln. Ganz einfacher Test.", warf sie über die Schulter und lehnte sich auf jenen Tresen. Sie räusperte sich und haengte, wohl noch an Leif gerichtet, ein leises "Na gut. Standard-Italienisch. Umschalten.", als gab sie isch selbst Anweisungen.
    "Buongiorno, a tutti. Qui c'è un piccolo negozio fatiscente. Possiamo avere una pizza per andare? Margherita, nessuna merda inutile sulla parte superiore. Olio d'oliva, basilico, fior di latte, pomodori. Va bene? Guten Morgen zusammen. Recht zerfallener, kleiner Laden hier. Gebt ihr uns eine Pizza zum Mitnehmen? Margherita, kein überflüssiger Mist obendrauf. Olivenöl, Basilikum, Fior di Latte, Tomaten. Okay?"
    Sie hatte die Reaktion, die von dem etwas aufgelösten Mann entgegen kam, gerechnet. Man scherte gewisse niemanden allein durchs Äußere über einen Kamm, aber dass der Mann hier eindeutig Inder und kein Italiener war, war nicht mal durch die rote Außenaufschrift "Echt Italienisch" nicht zu übersehen. Zudem verzog er das Gesicht und versuchte der durchnässten Frau in Englisch und Zeichensprache klar zu machen, dass er sie nicht verstand und sie doch ihren Universalübersetzer einschalten sollte.
    "Margherita? Reicht ne Große.", sie wandte sich zu Leif um, sah zu ihm auf. "Reicht ne Große? Du hast nicht gesagt, ob du Hunger hast." Und wieder etwas leiser schob sie nach "Was auch immer wir da heute essen es wird nicht..", sie schüttelte den Kopf einfach nur andeutend, aber...lächelte dennoch. Irgendwie war so vieles egal. Was spielte die schlechteste Fakepizza für eine Rolle heute Abend.
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  9. #49
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    Dunkles Lachen kroch aus einer heiseren Kehle. "Bisschen kotzen hat noch keinem geschadet.", grinste sie halbseitig, quetschte sich an Leif vorbei und nach vorne, weit genug, um die Erste zu sein die nicht nur vor Leif, sondern wohl auch die erste seit einer langen Zeit den Laden betrat, so seltsam, wie der Mann hinter der Bar, die Alkoholsorten und eine Kaffeemaschine aus dem letzten Jahrtausend beherbergte und einen Ofen, der vermutlich mehr Ratten briet als italienische Soßenbrote. Mit einem Mal hob sich ihr Körper merklich zu einem sehr arroganten Wesen hinauf, obwohl sie den schmalen Eingang des Lokals inmitten britischer Traditionsgebäude mit einer feuchten Regenwasserspur tränkte und ihre Schuhe bei jedem Schritt merklich quietschten. "Lass mich das mal regeln. Ganz einfacher Test.", warf sie über die Schulter und lehnte sich auf jenen Tresen. Sie räusperte sich und haengte, wohl noch an Leif gerichtet, ein leises "Na gut. Standard-Italienisch. Umschalten.", als gab sie isch selbst Anweisungen.
    "Buongiorno, a tutti. Qui c'è un piccolo negozio fatiscente. Possiamo avere una pizza per andare? Margherita, nessuna merda inutile sulla parte superiore. Olio d'oliva, basilico, fior di latte, pomodori. Va bene? Guten Morgen zusammen. Recht zerfallener, kleiner Laden hier. Gebt ihr uns eine Pizza zum Mitnehmen? Margherita, kein überflüssiger Mist obendrauf. Olivenöl, Basilikum, Fior di Latte, Tomaten. Okay?"
    Sie hatte die Reaktion, die von dem etwas aufgelösten Mann entgegen kam, gerechnet. Man scherte gewisse niemanden allein durchs Äußere über einen Kamm, aber dass der Mann hier eindeutig Inder und kein Italiener war, war nicht mal durch die rote Außenaufschrift "Echt Italienisch" nicht zu übersehen. Zudem verzog er das Gesicht und versuchte der durchnässten Frau in Englisch und Zeichensprache klar zu machen, dass er sie nicht verstand und sie doch ihren Universalübersetzer einschalten sollte.
    "Margherita? Reicht ne Große.", sie wandte sich zu Leif um, sah zu ihm auf. "Reicht ne Große? Du hast nicht gesagt, ob du Hunger hast." Und wieder etwas leiser schob sie nach "Was auch immer wir da heute essen es wird nicht..", sie schüttelte den Kopf einfach nur andeutend, aber...lächelte dennoch. Irgendwie war so vieles egal. Was spielte die schlechteste Fakepizza für eine Rolle heute Abend.


    Ähnlich verwandelt wie die Italienerin selbst betrat Leif den Laden und rümpfte erneut die Nase. Sah sich um und entschied sich nicht wegen seines klatschnassen Aufzugs gegen einen der Sitzplätze.
    "Reicht ne Große? Du hast nicht gesagt, ob du Hunger hast.", hörte er ihre Frage etwas zu spät. Das Surren des beängstigend vollen Fliegenfängers hinter dem Tresen hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Es machte ihn mürbe. Gerade ihn. Den Chirurgen in ihm, der seit jeher darauf getrimmt worden war in peinlichster Form auf Sauberkeit und Hygiene zu achten. Zur Übelkeit hin drängte ihn jedoch ebenfalls selten jemand. Also streckte er den Daumen hoch, grinste künstlich und nickte.
    "Perfekt.", erwiderte er und wickelte die eigenen langen Arme um den Oberkörper. Hoffentlich beeilte sich dieser Typ. Unter seinem Hemd meldete sich die Wärme und das Pochen, wobei beides sich verdächtig nach einem kleinen Rückfall seiner Wunde anfühlte. Alles was darauf hätte hinweisen können kaschierte der Schwede jedoch unter seinem Mantel. Wahrscheinlich war es nichts. Nur der Regen und die Kälte, die sich so einschneidend auf die hin- und wieder juckenden Narben legten.
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  10. #50
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    Ähnlich verwandelt wie die Italienerin selbst betrat Leif den Laden und rümpfte erneut die Nase. Sah sich um und entschied sich nicht wegen seines klatschnassen Aufzugs gegen einen der Sitzplätze.
    "Reicht ne Große? Du hast nicht gesagt, ob du Hunger hast.", hörte er ihre Frage etwas zu spät. Das Surren des beängstigend vollen Fliegenfängers hinter dem Tresen hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Es machte ihn mürbe. Gerade ihn. Den Chirurgen in ihm, der seit jeher darauf getrimmt worden war in peinlichster Form auf Sauberkeit und Hygiene zu achten. Zur Übelkeit hin drängte ihn jedoch ebenfalls selten jemand. Also streckte er den Daumen hoch, grinste künstlich und nickte.
    "Perfekt.", erwiderte er und wickelte die eigenen langen Arme um den Oberkörper. Hoffentlich beeilte sich dieser Typ. Unter seinem Hemd meldete sich die Wärme und das Pochen, wobei beides sich verdächtig nach einem kleinen Rückfall seiner Wunde anfühlte. Alles was darauf hätte hinweisen können kaschierte der Schwede jedoch unter seinem Mantel. Wahrscheinlich war es nichts. Nur der Regen und die Kälte, die sich so einschneidend auf die hin- und wieder juckenden Narben legten.


    Irgendwann verstand auch der Inder, der ansonsten keine anderen Gäste zu bewirten hatte und auch ein wenig selbst so aussah als wolle er sagen 'nicht mal ich als Mitarbeiter esse hier'. Dennoch nahm er Lucis Credits gerne - und ja, sie diskutierte garnicht erst ob sie ihm das Ding mitzahlen sollte, sondern tat es einfach. Und nun, als die Italienerin den Blick des Schweden auffing und in die Richtung des Fliegenfängers verfolgte, hob sie kurz die Brauen. "Wenigstens sind die nicht im Preis inbegriffen.", kommentierte sie knapp und nahm sich dann das Recht heraus mit ihrer nassen Kleidung eine Sitzecke zu besetzen während sie auf das lächerliche Equivalent einer Pizza warteten und an der mitgenommenen Glasscheibe, die mit hüpfenden Neonreklamen ausgeleuchtet war, kurz nach draußen sah. Wieder ein Blitz. Dann ein tiefes Grollen. Und als sie zurück zu Leif sah, sich auf dem Tisch abstützte und ihn betrachtete, war da eine weitere Besonderheit an der sonst so gesprächigen Sizilianerin: Sie war sprachlos. Irgendwo gefangen in diesem betörenden, wenn auch dreckigen Halbdunkel, dass die Gesichtszüge ihres Arztes in ein oft wechselndes Muster tauchte, dass sogar die Maserung der an der Scheibe hinab laufenden Regentropfen auffing. Alles was sie sagen konnte und wollte hatte sie schon gesagt. Er kannte jeden ihrer Zweifel und jede Hoffnung die sie in sich trug. Zumindest alle der letzten Tage. Für den Moment versuchte sie nur alles beiseite zu schieben, was sie irgendwie betrüben konnte. Vermutlich sah sie ihn zu lange an. Zu intensiv. Aber dieses Gefühl, dass sich durch ihren Körper und bis in jeden einzelnen ihrer Fingerspitzen schob kannte keinen Vergleich.
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  11. #51
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    Irgendwann verstand auch der Inder, der ansonsten keine anderen Gäste zu bewirten hatte und auch ein wenig selbst so aussah als wolle er sagen 'nicht mal ich als Mitarbeiter esse hier'. Dennoch nahm er Lucis Credits gerne - und ja, sie diskutierte garnicht erst ob sie ihm das Ding mitzahlen sollte, sondern tat es einfach. Und nun, als die Italienerin den Blick des Schweden auffing und in die Richtung des Fliegenfängers verfolgte, hob sie kurz die Brauen. "Wenigstens sind die nicht im Preis inbegriffen.", kommentierte sie knapp und nahm sich dann das Recht heraus mit ihrer nassen Kleidung eine Sitzecke zu besetzen während sie auf das lächerliche Equivalent einer Pizza warteten und an der mitgenommenen Glasscheibe, die mit hüpfenden Neonreklamen ausgeleuchtet war, kurz nach draußen sah. Wieder ein Blitz. Dann ein tiefes Grollen. Und als sie zurück zu Leif sah, sich auf dem Tisch abstützte und ihn betrachtete, war da eine weitere Besonderheit an der sonst so gesprächigen Sizilianerin: Sie war sprachlos. Irgendwo gefangen in diesem betörenden, wenn auch dreckigen Halbdunkel, dass die Gesichtszüge ihres Arztes in ein oft wechselndes Muster tauchte, dass sogar die Maserung der an der Scheibe hinab laufenden Regentropfen auffing. Alles was sie sagen konnte und wollte hatte sie schon gesagt. Er kannte jeden ihrer Zweifel und jede Hoffnung die sie in sich trug. Zumindest alle der letzten Tage. Für den Moment versuchte sie nur alles beiseite zu schieben, was sie irgendwie betrüben konnte. Vermutlich sah sie ihn zu lange an. Zu intensiv. Aber dieses Gefühl, dass sich durch ihren Körper und bis in jeden einzelnen ihrer Fingerspitzen schob kannte keinen Vergleich.


    Kaum lange nachdem Leif ihrer stummen Überredungskunst auf die Sitzbank gefolgt war, konnte er ihn einfangen. Diesen Blick. Unbedarft und bohrend, aber keineswegs unangenehm. Auf diese wenig neutrale Weise angesehen zu werden ehrte ihn viel mehr. Ließ ihn lächeln. Nur dass dieses Lächeln dieses Mal rasch wieder versiegte und durch eine gänzlich andere Geste ersetzt wurde. Seine Hand, die den Mantel losließ und nach ihrer griff. Sie drückte und doch etwas anderes versprach als noch zuvor.
    "Irgendwann müssen wir miteinander reden. Nicht nur vor Gericht.", mutmaßte-...Nein, wollte er. Auch wenn diese Sache dann kaum noch gut für ihn ausgehen konnte. "Ich will das hier nicht kaputt machen. Nicht jetzt. Aber ich bin nicht in der Position den richtigen Zeitpunkt dafür auszumachen. Also wann immer du willst-...", sagte der Arzt und seine Worte versiegten unter dem Versprechen des Mannes hinter dem Tresen, ihre Pizza sei sehr bald fertig.
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  12. #52
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    Kaum lange nachdem Leif ihrer stummen Überredungskunst auf die Sitzbank gefolgt war, konnte er ihn einfangen. Diesen Blick. Unbedarft und bohrend, aber keineswegs unangenehm. Auf diese wenig neutrale Weise angesehen zu werden ehrte ihn viel mehr. Ließ ihn lächeln. Nur dass dieses Lächeln dieses Mal rasch wieder versiegte und durch eine gänzlich andere Geste ersetzt wurde. Seine Hand, die den Mantel losließ und nach ihrer griff. Sie drückte und doch etwas anderes versprach als noch zuvor.
    "Irgendwann müssen wir miteinander reden. Nicht nur vor Gericht.", mutmaßte-...Nein, wollte er. Auch wenn diese Sache dann kaum noch gut für ihn ausgehen konnte. "Ich will das hier nicht kaputt machen. Nicht jetzt. Aber ich bin nicht in der Position den richtigen Zeitpunkt dafür auszumachen. Also wann immer du willst-...", sagte der Arzt und seine Worte versiegten unter dem Versprechen des Mannes hinter dem Tresen, ihre Pizza sei sehr bald fertig.


    Luceijas Blick fiel. Hinauf auf die Tischplatte, die nicht nur an allen Ecken und Enden zerkratzt war, sondern auch, wie sie nun bemerkte, glänzte und auf eklige Weise klebte. Unangenehm. In etwa so wie dieses Gefühl, dass nun das durchweg schöne ersetzen wollte, was sich in ihr breit gemacht hatte. Für eine Sekunde, wirklich nur Sekunden, sprang diese wenig liebsame Erinnerung über. Das Geräusch dieses zerkratzenden Holzes, dass unter ihren Nägeln litt als ihre Kuppen ähnlich aufsetzten wie ihre Finger es im hier und jetzt taten. Seine Stimme mit dieser eindeutigen Aufforderung sich besser nicht zu wehren. Das ihrer eigenen Schreie, die die Wände hochkrochen. Ihre freie Hand stützte ihren Kopf. Durchfuhr mit gespreizten Fingern ihr nasses Haar, zerfurchten es und drückten es über den Kopf hinweg aus ihrem Gesicht. Sie lächelte nun anders. Schwach und mit diesem gebrochenen ausdruck. "Nicht jetzt, okay? Non posso pensarci. Non ora.", sie flüsterte ihre Bitte. Versuchte es mit dem Druck gegen seine Hand zu verdeutlichen wie wenig sie darüber sprechen konnte wo sie gerade es geschafft hatten, ein wenig Frieden in ihr Leben zu schleusen. Und wenn es nur ein paar lächerliche Stunden waren die ihnen noch blieben. Sie wollte einige Minuten lang nicht mehr in seine Augen sehen. Vielleicht die stumme Anklage vermeiden diese Sache thematisieren zu müssen. Stattdessen drehte sie seine Hand auf dem Holztisch und fuhr sie beinahe akribisch ab, als wäre sie dabei sie zu kartographieren. Ja. Diese Hände waren wirklich in jeder Hinsicht perfekt.
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  13. #53
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    Luceijas Blick fiel. Hinauf auf die Tischplatte, die nicht nur an allen Ecken und Enden zerkratzt war, sondern auch, wie sie nun bemerkte, glänzte und auf eklige Weise klebte. Unangenehm. In etwa so wie dieses Gefühl, dass nun das durchweg schöne ersetzen wollte, was sich in ihr breit gemacht hatte. Für eine Sekunde, wirklich nur Sekunden, sprang diese wenig liebsame Erinnerung über. Das Geräusch dieses zerkratzenden Holzes, dass unter ihren Nägeln litt als ihre Kuppen ähnlich aufsetzten wie ihre Finger es im hier und jetzt taten. Seine Stimme mit dieser eindeutigen Aufforderung sich besser nicht zu wehren. Das ihrer eigenen Schreie, die die Wände hochkrochen. Ihre freie Hand stützte ihren Kopf. Durchfuhr mit gespreizten Fingern ihr nasses Haar, zerfurchten es und drückten es über den Kopf hinweg aus ihrem Gesicht. Sie lächelte nun anders. Schwach und mit diesem gebrochenen ausdruck. "Nicht jetzt, okay? Non posso pensarci. Non ora.", sie flüsterte ihre Bitte. Versuchte es mit dem Druck gegen seine Hand zu verdeutlichen wie wenig sie darüber sprechen konnte wo sie gerade es geschafft hatten, ein wenig Frieden in ihr Leben zu schleusen. Und wenn es nur ein paar lächerliche Stunden waren die ihnen noch blieben. Sie wollte einige Minuten lang nicht mehr in seine Augen sehen. Vielleicht die stumme Anklage vermeiden diese Sache thematisieren zu müssen. Stattdessen drehte sie seine Hand auf dem Holztisch und fuhr sie beinahe akribisch ab, als wäre sie dabei sie zu kartographieren. Ja. Diese Hände waren wirklich in jeder Hinsicht perfekt.


    Würde Leif sich je glauben können ebenso zu leiden wie Luceija? Vielleicht. Und doch schien es ihm Sekunden darauf wieder so erbärmlich lächerlich und heuchlerisch zu sein. Anmaßend sich mit ihr und dieser Lage zu vergleichen in der sie steckte. In der sie noch immer Liebe-...Oder wenigstens etwas für ihn empfand.
    "Ist gut.", nahm er ihre Antwort hin und war ehrlich mit sich selbst: Er wollte diese Aussprache. Wusste wie notwendig sie war, während sie ihm doch das Genick brechen konnte. Jedenfalls dann, wenn ihn die angekündigte Pizza nicht umbrachte. Der Bäcker hinter dem Tresen unterbrach sie unwirsch, als er wie von Sinnen auf die kleine, silbrige Klingel auf der Glasplatte vor sich hämmerte. Ihnen versicherte dass sie besser gingen und ihn seine Talkshow weitersehen ließen. Und so entzog Leif der Sizilianerin nur ungern die eigene Hand, drehte sie und nahm ihre viel kleinere in seine auf, während er sich erhob. Ein gewisser Schmerz dabei war nicht zu verleugnen. Körperlich, aber auch in seinem Innersten. Er hatte schon weitaus bessere Verfassungen gekannt.
    "Ich hoffe du weißt was du mit dieser Pizza tust.", stichelte er nunmehr wieder grinsend gegen die Schwarzhaarige.
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  14. #54
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    Würde Leif sich je glauben können ebenso zu leiden wie Luceija? Vielleicht. Und doch schien es ihm Sekunden darauf wieder so erbärmlich lächerlich und heuchlerisch zu sein. Anmaßend sich mit ihr und dieser Lage zu vergleichen in der sie steckte. In der sie noch immer Liebe-...Oder wenigstens etwas für ihn empfand.
    "Ist gut.", nahm er ihre Antwort hin und war ehrlich mit sich selbst: Er wollte diese Aussprache. Wusste wie notwendig sie war, während sie ihm doch das Genick brechen konnte. Jedenfalls dann, wenn ihn die angekündigte Pizza nicht umbrachte. Der Bäcker hinter dem Tresen unterbrach sie unwirsch, als er wie von Sinnen auf die kleine, silbrige Klingel auf der Glasplatte vor sich hämmerte. Ihnen versicherte dass sie besser gingen und ihn seine Talkshow weitersehen ließen. Und so entzog Leif der Sizilianerin nur ungern die eigene Hand, drehte sie und nahm ihre viel kleinere in seine auf, während er sich erhob. Ein gewisser Schmerz dabei war nicht zu verleugnen. Körperlich, aber auch in seinem Innersten. Er hatte schon weitaus bessere Verfassungen gekannt.
    "Ich hoffe du weißt was du mit dieser Pizza tust.", stichelte er nunmehr wieder grinsend gegen die Schwarzhaarige.


    "Entweder essen oder nach dir werfen.", rang sie sich ein wieder aufmunterndes Schmunzeln zurück auf die Lippen und nahm dem Bäcker hinter dem Tresen das Backwerk in Form einer "Pizza" ab, welches Luceija, bevor sie es sich an sich nahm lieber noch aufklappte und skeptisch beäugte. Es SAH schon mal gar nicht aus wie eine Pizza die sie - zum Glück und jetzigem Unglück - kannte und liebte. Es war ein..ja. Das was es eben war. Ein Soßenbrot. Aber vielleicht wenigstens genießbar. Die linke Augenbraue erhoben rückversicherte sie sich noch mit einem Blick beim selbsternannten Pizzabäcker (den Luceija besser Pizza-Vergewaltiger nennen würde) und holte sich ein Nicken ab als sei es der Tauschhandel mit mehreren Millionen gegen eine Geisel oder Drogen. Sie nickte ebenfalls, klemmte die Schachtel unter ihren Arm und verließ, mit Leif an der anderen Hand, den Laden.

    Und ja. Kaum, dass sie draußen war, musste sie lachen. Wirklich lachen. "Ach du scheiße..", spottete sie hörbar und prustete etwas Regenwasser von ihren Lippen. "Das ist...oh das ist sowas von keine Pizza."
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  15. #55
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    "Entweder essen oder nach dir werfen.", rang sie sich ein wieder aufmunterndes Schmunzeln zurück auf die Lippen und nahm dem Bäcker hinter dem Tresen das Backwerk in Form einer "Pizza" ab, welches Luceija, bevor sie es sich an sich nahm lieber noch aufklappte und skeptisch beäugte. Es SAH schon mal gar nicht aus wie eine Pizza die sie - zum Glück und jetzigem Unglück - kannte und liebte. Es war ein..ja. Das was es eben war. Ein Soßenbrot. Aber vielleicht wenigstens genießbar. Die linke Augenbraue erhoben rückversicherte sie sich noch mit einem Blick beim selbsternannten Pizzabäcker (den Luceija besser Pizza-Vergewaltiger nennen würde) und holte sich ein Nicken ab als sei es der Tauschhandel mit mehreren Millionen gegen eine Geisel oder Drogen. Sie nickte ebenfalls, klemmte die Schachtel unter ihren Arm und verließ, mit Leif an der anderen Hand, den Laden.

    Und ja. Kaum, dass sie draußen war, musste sie lachen. Wirklich lachen. "Ach du scheiße..", spottete sie hörbar und prustete etwas Regenwasser von ihren Lippen. "Das ist...oh das ist sowas von keine Pizza."


    Leicht benommen von der Bestimmtheit ihrer Geste folgte Leif der Italienerin, nickte dem nicht-Italiener hinter dem Tresen im hinausgehen noch zu und fand schließlich zurück auf die Straße.
    "Das ist...oh das ist sowas von keine Pizza.", hörte er sie spotten und vor allem lachen. Jede Sekunde in der sie sich und auch ihn mit dieser unbedarften Geste befreite, genoss er. Stimmte nicht ganz mit ein, sondern musterte sie. Ihre lange nicht so gesehenen, vollen Lippen deren Mundwinkel sich hoben, das Grün ihrer Augen das infolge ihrer irrsinnigen Freude hierüber beinahe verschwand und die Art wie sie ihn irgendwann einfach ansah, weil sie wohl dachte Doktor Spaßbremse sei wieder mit von der Partie. So war es ganz und gar nicht. Nicht als er unvermittelt ein weiteres Mal an diesem Abend ihr Kinn leicht hob, sich zu ihr nach unten beugte und sie küsste. Er würde ihr sagen müssen wie bedingungslos er sie liebte. Irgendwann an diesem Abend oder in dieser Nacht, obgleich er es lange zuvor bereits behauptet und plötzlich nicht mehr daran geglaubt hatte, so unglaublich dumm wie er war.
    "Schätze wir werden es überleben.", sprach er ihnen beiden Mut zu und lächelte. "Lass uns jetzt ein Taxi nehmen, okay? Dein Körper wird sich nicht gegen eine Erkältung und eine Lebensmittelvergiftung gleichzeitig wehren wollen. Du bist wirklich nass bis auf die Knochen."
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  16. #56
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    Leicht benommen von der Bestimmtheit ihrer Geste folgte Leif der Italienerin, nickte dem nicht-Italiener hinter dem Tresen im hinausgehen noch zu und fand schließlich zurück auf die Straße.
    "Das ist...oh das ist sowas von keine Pizza.", hörte er sie spotten und vor allem lachen. Jede Sekunde in der sie sich und auch ihn mit dieser unbedarften Geste befreite, genoss er. Stimmte nicht ganz mit ein, sondern musterte sie. Ihre lange nicht so gesehenen, vollen Lippen deren Mundwinkel sich hoben, das Grün ihrer Augen das infolge ihrer irrsinnigen Freude hierüber beinahe verschwand und die Art wie sie ihn irgendwann einfach ansah, weil sie wohl dachte Doktor Spaßbremse sei wieder mit von der Partie. So war es ganz und gar nicht. Nicht als er unvermittelt ein weiteres Mal an diesem Abend ihr Kinn leicht hob, sich zu ihr nach unten beugte und sie küsste. Er würde ihr sagen müssen wie bedingungslos er sie liebte. Irgendwann an diesem Abend oder in dieser Nacht, obgleich er es lange zuvor bereits behauptet und plötzlich nicht mehr daran geglaubt hatte, so unglaublich dumm wie er war.
    "Schätze wir werden es überleben.", sprach er ihnen beiden Mut zu und lächelte. "Lass uns jetzt ein Taxi nehmen, okay? Dein Körper wird sich nicht gegen eine Erkältung und eine Lebensmittelvergiftung gleichzeitig wehren wollen. Du bist wirklich nass bis auf die Knochen."


    In Anbetracht des sich langsam mit Feuchtigkeit benetzenden Pizzakartons war es keine schlechte Idee gewesen ein Taxi zu nehmen. Aber Luceija hing gedanklich, körperlich sowie seelisch noch immer an und in diesem letzten Kuss den er ihr aufdrückte. Ihr Kinn wie immer so bestimmend und perfekt liebevoll anhob und ihre Lippen mit seinen aufnahm. Egal wie sehr es regnete. Egal ob sie vorher ein negatives Gefühl teilten, ob sie sich anschrieen oder stritten, es waren immer diese Küsse, immer wieder, die sie so sehr aus jedem Konzept brachten. Und es waren wirklich..so grundsätzlich andere als mit jedem anderen Mann die sie jemals geteilt hatte. Mit einem so sehnsüchtigen Lächeln rieb sie sich provisorisch den Regen aus dem Gesicht und stimmte ihm irgendwie zu. "Ausnahmsweise einverstanden. Damit uns auch nicht diese absolute Meisterleistung eines italienischen Backwerks zerstört wird." Wieder spielte sich ein Grinsen in ihr Gesicht. "Nach dir."
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  17. #57
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    London meinte es gut mit ihnen. Eine späte Stunde wie diese gewährte ihnen schnell einen der standardmäßig schwarzen Wagen am Straßenrand inmitten der Stadt. Ein Glück, wenn Leif kurz darauf den Weg hinter dem Schutz der Fensterscheibe verfolgte, den sie andernfalls noch hätten gehen müssen, obwohl er letztlich wirklich lächerlich viel Geld für diese Fahrt bezahlte. Vielleicht ein versteckter Zuschlag für die Unordnung die sie zwangsweise hinterließen, als sie von nassen Sitzen direkt vor dem Apartment ausstiegen.
    "Warst du schonmal hier?", wollte der Blonde von Luceija wissen, die er samt Pizzakarton längst wieder an der Hand hielt, während er die Haustür öffnete als wäre er hier wirklich Zuhause. Es hatte sich kaum so angefühlt. Bis sie hier war.
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  18. #58
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    London meinte es gut mit ihnen. Eine späte Stunde wie diese gewährte ihnen schnell einen der standardmäßig schwarzen Wagen am Straßenrand inmitten der Stadt. Ein Glück, wenn Leif kurz darauf den Weg hinter dem Schutz der Fensterscheibe verfolgte, den sie andernfalls noch hätten gehen müssen, obwohl er letztlich wirklich lächerlich viel Geld für diese Fahrt bezahlte. Vielleicht ein versteckter Zuschlag für die Unordnung die sie zwangsweise hinterließen, als sie von nassen Sitzen direkt vor dem Apartment ausstiegen.
    "Warst du schonmal hier?", wollte der Blonde von Luceija wissen, die er samt Pizzakarton längst wieder an der Hand hielt, während er die Haustür öffnete als wäre er hier wirklich Zuhause. Es hatte sich kaum so angefühlt. Bis sie hier war.


    Die Fahrt durch die Innenstadt Londons war dann doch länger als sie erwartet hätte. Und das, obwohl es schon so spät oder früh war, eine Zeit, in der die meisten wahrscheinlich schon zu Hause waren und die Strassen deshalb primär frei waren und sie problemlos durch den Großstadtverkehr tingeln ließen. Als sie ausstiegen und zurück im strömenden Regen waren, der Blitz in einer noch weiteren Ferne den lauten Donner ankündigte, ging seine Frage fast unter. Aber Luceija schüttelte den Kopf. "Nein. Du sagst, dass Gil das Apartment gehört? Hat er dich bestochen hier zu übernachten?", fragte sie neugierig und war ziemlich froh als er aufgeschlossen hatte und den Weg industriell-angehauchte Treppen nach oben in den ersten Stock nahm. Raus aus dem Regen, vor eine weitere, noch verschlossene Türe die in das Apartment führen würde. Und an dem hier auch der Name am Klingelschild stand. Wenn auch nur der Nachname. "Ah, schau an. Hier wohn' ich wohl, also..", wedelte sie mit der Hand so, als wolle sie, dass er den Schlüssel rausrückte.
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  19. #59
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    Die Fahrt durch die Innenstadt Londons war dann doch länger als sie erwartet hätte. Und das, obwohl es schon so spät oder früh war, eine Zeit, in der die meisten wahrscheinlich schon zu Hause waren und die Strassen deshalb primär frei waren und sie problemlos durch den Großstadtverkehr tingeln ließen. Als sie ausstiegen und zurück im strömenden Regen waren, der Blitz in einer noch weiteren Ferne den lauten Donner ankündigte, ging seine Frage fast unter. Aber Luceija schüttelte den Kopf. "Nein. Du sagst, dass Gil das Apartment gehört? Hat er dich bestochen hier zu übernachten?", fragte sie neugierig und war ziemlich froh als er aufgeschlossen hatte und den Weg industriell-angehauchte Treppen nach oben in den ersten Stock nahm. Raus aus dem Regen, vor eine weitere, noch verschlossene Türe die in das Apartment führen würde. Und an dem hier auch der Name am Klingelschild stand. Wenn auch nur der Nachname. "Ah, schau an. Hier wohn' ich wohl, also..", wedelte sie mit der Hand so, als wolle sie, dass er den Schlüssel rausrückte.


    Dem Umstand geschuldet dass er zuerst gar nicht recht verstand was sie von ihm verlangte, sah Leif sie verwirrt an, bemerkte dann aber den Deut auf den Schlüssel. Gespielt untertänig verneigte er sich leicht vor der Italienerin und reichte ihr das Werkzeug zum öffnen der schlichten Tür.
    "Wie anmaßend von mir.", hüstelte er und grinste betont dreist, als er wieder auf- und ihr dabei zusah wie sie den Eingang entriegelte und schließlich aufschob. Das Innere war gewohnt dunkel und ruhig. Nur die Wassertropfen die sich aus den Stoffen ihrer Kleidung drückten schlugen hörbar auf dem Boden auf. Nicht allein deswegen entledigte sich Leif noch vor dem anschalten des Lichts seines Sakkos, tat ebendies im Anschluss und nahm Luceija den "Pizzakarton" ab.
    "Geh ruhig schon falls du ins Bad musst. Ich seh solange nach was du anziehen könntest bis deine Klamotten trocken sind.", forderte er sie auf und wurde sich rasch bewusst wie eigenwillig diese Situation jetzt war. Wie wenig normal es sein konnte, dass sie sich getrennt voneinander aus- oder umzogen, wo sonst immer so etwas wie Nähe entstanden war.
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  20. #60
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    Dem Umstand geschuldet dass er zuerst gar nicht recht verstand was sie von ihm verlangte, sah Leif sie verwirrt an, bemerkte dann aber den Deut auf den Schlüssel. Gespielt untertänig verneigte er sich leicht vor der Italienerin und reichte ihr das Werkzeug zum öffnen der schlichten Tür.
    "Wie anmaßend von mir.", hüstelte er und grinste betont dreist, als er wieder auf- und ihr dabei zusah wie sie den Eingang entriegelte und schließlich aufschob. Das Innere war gewohnt dunkel und ruhig. Nur die Wassertropfen die sich aus den Stoffen ihrer Kleidung drückten schlugen hörbar auf dem Boden auf. Nicht allein deswegen entledigte sich Leif noch vor dem anschalten des Lichts seines Sakkos, tat ebendies im Anschluss und nahm Luceija den "Pizzakarton" ab.
    "Geh ruhig schon falls du ins Bad musst. Ich seh solange nach was du anziehen könntest bis deine Klamotten trocken sind.", forderte er sie auf und wurde sich rasch bewusst wie eigenwillig diese Situation jetzt war. Wie wenig normal es sein konnte, dass sie sich getrennt voneinander aus- oder umzogen, wo sonst immer so etwas wie Nähe entstanden war.


    Mit diesem siegessicheren Lächeln, Herrscherin über diese Wohnung zu sein, trat sie neben ihrem 'Untertan' ein. Alles nur wegen eines schlichten 'Ascaiath' am Klingelschild. Sie schlurfte ins Innere und zog den Regen mit sich ins Innere und damit auch eine ausladende Pfütze. Sie sah bislang noch nicht viel. Stolperte eher irgendwie ins Innere und hörte schließlich, wie Leif hinter ihr Mantel und Sakko los wurde und alles wie ein nasser Sack zu Boden klatschte, bevor er es zum Trocknen aufhing. Aus Nostalgie oder Naivität heraus legte sie selbst über Kreuz Hand an den Saum ihres Shirts und zog es, ähnlich wie einen nassen Kartoffelsack, über ihren Kopf. "Geh ruhig schon falls du ins Bad musst. Ich seh solange nach was du anziehen könntest bis deine Klamotten trocken sind." ließ sie in ihrer Bewegung nahezu einfrieren und sich bei all den Spielereien und der scheinbaren, temporären Leichtigkeit bewusst werden, dass sie tatsächlich nicht mehr zusammen waren. Ihrerseits wäre es einerlei gewesen, dass sie nur in BH vor ihrem Exfreund stand und sich die kurzen Ärmel des Shirts gerade von Unterarmen und Händen schälte, aber der Umstand, wie nah sie sich wirklich immer gewesen waren trübte diese unbewusste Handlung. "Oh..stimmt. Scusami.", korrigierte sie sich selbst und wirkte wirklich ein bisschen beschämt, als sie sich in der düsteren, dunklen Wohnung drehte und mit ihren Augen scannte, wo sich das Badezimmer befinden konnte, bevor sie es im Eck, durch das kleine, von Glas umschlossene Schlafzimmer hindurch, fand und Leif irgendwann den Dimmlichtschalter.

    Als sie im Badezimmer angekommen war schnaubte sie. Drückte das nasse Shirt ins Waschbecken und stützte ihr Gesicht für eine Sekunde in ihren Händen ab, dessen Arme sie auf den Armaturen platzierte. Es fühlte sich alles zu vertraut an. Zu unbeschwert. Dabei wurde sie dennoch daran erinnert, dass sie nicht länger zusammen waren. Und dass Leif es auch offensichtlich nicht anders wollte, indem er sie, Abstand wahrend, ins Badezimmer vorließ. Ohne das Anzeichen ihr irgendwie diese Privatsphäre nehmen zu wollen. Und dabei wurde ihr ziemlich klar, wie viel sie eigentlich nicht mehr hatte. In welchem unwohlen Schwebezustand sie sich aktuell befanden und weder in die eine noch zu sehr in die andere Richtung gehen konnten.
    Eine Weile lang sah sie sich hier um und schien mit jeder weiteren Bewegung unsicherer zu werden. Dennoch verlor sie die schwere, vollgesogene Hose. Und irgendwann die Unterwäsche um sich, wenigstens kurz, das Regenwasser von der Haut zu waschen. Im Grunde kam sie nur Sekunden später wieder aus der hochmodernen Dusche, griff sich ein Handtuch, trocknete sich, aber vor allem ihr Haar langsam ab und wickelte sich das Handtuch schließlich um den Körper. Und genau so trat sie schließlich zurück in den Hauptraum der Wohnung. Noch immer umwabert vom Geruch des Chlors aus dem Pool ihrer Familie. Nur leicht getrübt von dem einzigen, recht neutralen Duschgel, dass sie hier fand.
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