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Umfrageergebnis anzeigen: Wer sollte dieses Speedbattle gewinnen?

  • Deutschland (Dean)

    0 0%
  • Elfenbeinküste (Lady Xrystal)

    3 100,00%
 
Teilnehmer
3. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 16 von 16
  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline

    [Speedbattle]Deutschland (Dean) vs. Elfenbeinküste (Lady Xrystal)

    Hallo und herzlich Willkommen zu einer weiteren hoffentlich hochspannenden Partie bei der Speedbattle-WM! Es ist ein schöner Nachmittag, wunderbares Speedbattlewetter, und nach mehr als einer Woche ohne Battle sind wir natürlich alle gespannt auf das nächste Duell.

    Anders als in anderen sportlichen Turnieren ist Deutschland bei der Speedbattle-WM noch voll im Rennen, und der deutsche Speedbattleteilnehmer Dean wird heute sicherlich alles dafür geben, dass das auch so bleibt. Lauschen wir jetzt ergriffen einer Hymne, die wir in anderen Sportarten schon länger nicht mehr hören durften, nämlich der deutschen Nationalhymne.

    Deans Gegner ist heute niemand Geringeres als die Vertreterin der Elfenbeinküste höchstpersönlich, nämlich die heute zum dritten Mal in diesem Turnier speedbattlende Lady Xrystal. Brisant: Xrystal soll Gerüchten zufolge ein Faible für die deutsche Kultur haben, angeblich sogar fließend deutsch sprechen. Das wird sicherlich ein besonders emotionales Duell heute für sie. Aber bei der Nationalhymne der Elfenbeinküste, da singt sie natürlich aus vollem Herzen mit!

    Beginnen wird diesmal Dean. Viel Erfolg euch beiden!


    -------------------------------------------------


    "Jetzt bleib doch mal stehen - denk doch mal einen Moment nach, bevor du - hör mal, Jesse, das kannst du doch nicht machen!"
    "Und wie ich das kann." Entschlossen packte Jesse den Griff seines frisch erworbenen Schwertes noch ein bisschen fester, während er strammen Schrittes den Marktplatz des alten Lagers hinter sich ließ.
    "Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist!", fuhr Guy fort. "Du kannst doch nicht all dein Erspartes für dieses rostige alte Schwert ausgeben und -"
    "So rostig ist es gar nicht", fiel ihm Jesse ins Wort. "Es wird schon nicht gleich beim ersten Schlag zerbrechen. Und der erste Schlag, der wird direkt sitzen, ich sag's dir!"
    "Du hast doch gar keine Ahnung, was du da tust", stöhnte Guy. "Du hast noch nie in deinem Leben irgendwen besiegt, egal ob mit Schwert oder ohne!"
    "Das stimmt nicht, und das weißt du genau, Guy."
    "Das Molerat letzten Winter zählt nicht, das hatte schon drei Pfeile im Rücken. Und es steckte in einer Felsspalte fest. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es nicht schon vorher tot war!"
    "Du kannst erzählen was du willst", stellte Jesse klar, als sie das größte Gebäude außerhalb der Burg erreicht hatten. "Wenn du auf ewig ein armer Buddler bleiben willst, dann viel Spaß dabei. Aber ich, ich werde jetzt endlich was aus meinem Leben machen."
    Damit wandte er sich von Guy ab, legte die letzten paar Schritte zur Arena zurück und blieb breitbeinig vor dem Gardisten stehen, der gerade seine Klinge an einem Schleifstein schärfte.
    "Kirgo, ich fordere dich zum Duell!"

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    Held Avatar von Dean
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    „Wie? Ich habe aber gerade keine Lust zu kämpfen.“, antwortete Kirgo gelangweilt während er mit einer Flasche Bier in der Hand am Lagerfeuer saß, „komm, setz dich zu uns und trink mit uns.“ Ein Bier hörte sich für Jesse gar nicht so schlecht an. Aber er ließ sich nicht ablenken. „Das Bier kann warten. Ich will jetzt gegen dich antreten. Oder hast du Angst?“ „Ich und Angst? Ein Kämpfer, wie mich, hat niemals Angst.“, antwortete Kirgo und fing an langsam vom Boden aufzustehen. „Das möchte ich gerne sehen.“, provozierte Jesse ihn weiter. „Dann zahle schön dein Erz an Scatty. Du kennst die Regeln: Erst Erz an Scatty zahlen und wenn du gewinnst, bekommst du das Doppelte zurück. Falls nicht, wirst du arm.“, lauteten Kirgos letzte Worte und ging zur Arena. Bereit und völlig motiviert lief Jesse auf Scatty zu. „Ich möchte gerne antreten.“ „Wie bitte?!“, wirkte Scatty verdutzt. „Du hast mich richtig verstanden. Ich möchte kämpfen!“ „Tut mir Leid. Das geht nicht.“, erwiderte er. „Warum nicht?!“, schrie er vor Wut. „Die Zuschauer möchten echte Kämpfer sehen und keinen lumpigen Buddler, der solch eine Waffe trägt.“ „Etwa ein Problem mit meiner Waffe?“, wirkte er weiter verärgert. Bevor Scatty weiter zu Wort kam, sah Jesse, wie Guy auf ihm zulief. Ob er ihm dem Kampf verhindern möchte?

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    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    "Halt dich da raus, Guy!" schrie Jesse, noch ehe sein Kumpel ein Wort gesagt hatte. "Ich werde kämpfen und keiner wird mich daran hindern!"
    "Die Barriere!" Guy fuchtelte wild mit den Armen und Jesse erkannte Panik in seinen glasigen Augen.
    Einen Moment lang schien es still zu sein. Jesse fühlte sich fast schwerelos, während er zum Himmel hinauf sah. Er bemerkte, dass Guys Mund sich noch immer hastig bewegte, aber er hörte keinen Ton mehr. Stattdessen drückte eine unsichtbare Macht auf seinen Kopf.

    Die Schmerzen dauerten nur einen Augenblick, dann war alles vorbei.

    "Was war das?" fragte Jesse. Er hatte das Schwert immer noch in der Hand, doch der Gedanke an einem Kampf erschien ihm plötzlich so abwegig.

    War es möglich? Hektisch suchten Jesses Augen den Himmel ab. Nichts. Keine lilafarbene Struktur über ihnen, kein Zischen, das sie sonst daran erinnerte, dass sie gefangen waren.
    Plötzlich wurde es Jesse Leicht ums Herz. Konnte es wirklich sein? War die magische Barriere wirklich verschwunden? Waren sie wirklich ... frei?

    Jesse begann zu lachen. Doch sein Lachen wurde übertönt von einem Gerümpel, dass so klang, als würde eine Mauer einstürzen. Er sah rüber zur Arena, die nun in Trümmern lag.

    "Scheiße!" rief Jesse. Instinktiv warf er sein Schwert zur Seite und stürmte auf den Geröllhaufen zu. "Kirgo ist noch da drin!"

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    Held Avatar von Dean
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    Der Eingang zur Arena war vollkommen gesperrt und niemand konnte mehr rein, um Kirgo aus dem Haufen zu befreien. Schnell rannte Jesse zu Scatty. „Scatty, gibt es eine andere Möglichkeit in die Arena hineinzugelangen?“ „Leider nicht.“, musste er ihn enttäuschen. Aber nach mehreren Überlegungen fiel ihm eine Idee ein. „Mir fällt eine Lösung ein. Wir können von der Zuschauerplattform aus in die Arena rein, aber das kann sehr gefährlich werden. Die Höhe von der Plattform bis zu den Boden von der Arena ist schon ziemlich hoch. Es kann sehr gefährlich sein, einfach von dort aus runterzuspringen.“ „Das ist mir egal. Es geht hier um ein Menschenleben!“ Schnell rannten Jesse, Guy und Scatty um die komplette Arena herum bis zu der Zuschauerplattform während andere Gardisten und Schatten versuchten den Eingang vom Geröllhaufen mit ihren Händen zu säubern. Aber wie es schien, könnte es lange dauern, bis sie den Eingang frei bekommen würden. Dort angekommen, sahen sie, wie ein paar andere Buddler und Gardisten auf der Plattform befanden. Als Jesse einen Blick herunterwarf, änderte er doch auf einmal seine Meinung. Von hier aus runterzuspringen könnte er seine Beine brechen, selbst wenn die vielen Brocken in der Arena die Landung ihn bisschen erleichtern würden.

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    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Jesses Blick wanderte von den zerstörten Steinbrocken weiter zu einem am Boden liegenden Körper. Es war eindeutig Kirgo, der sich nicht mehr rührte. Von Jesses Position aus war es schwer zu erkennen, ob der Gardist noch lebte oder, ob seine strahlend rote Rüstung von Blut befleckt war.
    "Wir können ihm nicht mehr helfen." Scatty wandte sich zum Gehen. "Lasst und schleunigst unsere Ärsche hier rausbringen, bevor der König Wind davon bekommt."
    Nach einer Weile riss auch Jesse sich vom Anblick des vermutlich leblosen Kirgo los. Er mochte es nicht, andere zurückzulassen. Und Kirgo war immer nett zu ihm und den anderen Buddlern gewesen. Kirgo war kein Arschloch. Nicht so wie...
    "Bloodwyn", sagte Guy. Tatsächlich stand der bullige Gardist nur wenige Schritte von ihnen entfernt. Und er grinste.
    "Habe ich das richtig gehört?" Bloodwyns Stimme war tief und ruhig. Gefährlich ruhig. "Ihr seid dafür verantwortlich, dass unser Kirgo es nicht mehr aus der Arena schafft?"
    "Was? Blödsinn!" rief Jesse.
    "Widersprich mir nicht, Kleiner." Bloodwyns pechschwarze Augen musterten die Buddler ganz genau.
    "Scheiße!" Jesse überkam Panik. Bloddwyn würde sie beide töten, ganz sicher. Aber noch hatte er eine Chance zu entkommen. Zu überleben. Frei zu sein.

    Jesse stürmte an Bloodwyn vorbei in Richtung Nordtor. Er würde es schaffen. Er würde frei sein.

    Er würde ihn wiedersehen können.

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    Held Avatar von Dean
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    Kaum, als Jesse das alte Lager verlassen konnte, rannte er schnell zu der leeren Höhle, wo vor vielen Jahren der tote Schatten namens Nek von einem Fremden gefunden wurde und benutzte sie als Versteck. Auf einmal bekam er ein mulmiges Gefühl. „Wo ist Guy?“, rief er panisch vor sich hin. Bestimmt steckte sein Freund in Gefahr. Vielleicht tat ihm Bloodwyn irgendwas an. Es musste nun etwas getan werden! Er ließ seine Angst fallen und wagte sich Bloodwyn den Kampf gegenüber zu stellen, falls es dazu kommen sollte. Mit viel Mut entschlossen verließ er die Höhle, ging zum Eingang des alten Lagers und zurück zu der Plattform. Vielleicht befand sich Bloodwyn noch dort. Aber Fehlanzeige! Der Gardist befand sich nicht mehr vor der Arena, aber sein Freund Guy ebenfalls. Hatte Bloodwyn ihn tatsächlich was schreckliches angetan? Schnell versuchte er einen Plan zu tüfteln. „Ich muss zu Gomez und ihn davon berichten. Er wird Bloodwyn festnehmen, falls ich mit meiner Vermutung Recht haben sollte.“ In dem Moment, wo er los sprinten möchte, bemerkte er, wie der verschüttete Eingang von der Arena von den vielen Gardisten erfolgreich befreit wurde. Jesse blickte herunter und konnte sehen, wie die Gardisten den Körper von Kirgo aus der Arena trugen. Aber eine Frage blieb noch offen: Wo war sein Freund Guy?

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    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    "Das hätte ich den Schweinen gar nicht zugetraut", flüstere Jesse. Er war alleine auf der Plattform, aber jahrelanges Kuschen vor den Gardisten hatte ihn gelehrt, vorsichtig zu sein, wenn er seine Gedanken aussprach.
    Vorsichtig entfernte er sich vom oberen Teil der Arena. Er wollte den noch intakten Teil der Mauer entlang schleichen, um einen besseren Blick auf die Gardisten zu erhaschen und sie belauschen zu können. Noch immer war er erstaunt, dass die größten Schweine der Kolonie Kirgo helfen wollten. Kameradschaft gab es doch eigentlich nur unter Buddlern.

    "Er ist tot." Noch bevor Jesse einen Blick auf den Eingangsbereich werfen konnte, hörte er Bloodwyns Stimme. Für einen kurzen Moment hielt Jesse inne, erschrocken von dem Gedanken, dass Kirgo tatsächlich tot war, während ein Arschloch wie Bloodwyn vermutlich bald auf freiem Fuß landen würde.
    "Wir sollten zurück zu den Erzbaronen", sagte eine andere Stimme. Jesse konnte sie nicht zuordnen, also musste sie von einem Gardisten stammen, der sich überwiegend in der Burg aufhielt. "Raven hat einen Plan, der uns sicher aus diesem Drecksloch befreien wird."
    "Einen Moment noch", ertönte wieder Bloodwyns Stimme. "Erst muss jemand für Kirgos Tod büßen. Holt ihn ran!"

    Endlich wagte Jesse einen Blick auf die Szenerie. In diesem Moment wurde Guy zu Kirgos Leichnam gebracht. Jesses Freund war gefesselt, geknebelt und nackt.

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    Held Avatar von Dean
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    „Was zum Teufel passiert da?!“ Jesse versuchte weiter unbemerkt zu bleiben. „Dich bringen wir morgen früh zur Hinrichtung, schön auf der Bühne vor vielen Augen der Bewohner des alten Lagers.“, lauteten somit die letzten Worte von Bloodwyn. In dieser Zeit lief er schnell, wie er konnte, zu Thorus und hoffte nicht Bloodwyn mit seiner Truppe zu begegnen. „Thorus, es gibt einen Notfall!“, rief er panisch. „Was ist passiert?“ „Bloodwyn hat vor, einen Mord an einen unschuldigen Buddler, nämlich meinen Freund, anzuhängen.“ „Ein Mord? Wer ist ermordet worden?“, wirkte er besorgt. „Das erzähle ich dir alles später. Die Zeit drängt! Du musst mir helfen.“ „Also schön. Als Gardist tu ich dir diesen Gefallen. Aber wenn du mich anlügst ...“ „Das ist keine Lüge!“, fiel er ihm zu Wort, „vertrau mir! Bloodwyn hat vor, meinen Freund morgen früh auf der Bühne hinzurichten. Wie er das anstellen möchte, habe ich keine Ahnung. Dazu bräuchte er doch noch eine Erlaubnis von Gomez!“ „Da hast du Recht. Ohne Erlaubnis von Gomez jemanden hinzurichten, ist schon eine Straftat. Wir werden uns darum kümmern. Ich werde meine Gardisten Bescheid geben, sodass sie Bloodwyn schnell fangen können. Wenn sie ihn nicht bis morgen vor der Hinrichtung findern, müssen wir, so gut es wie geht, die Hinrichtung verhindern.“

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    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Jesse hatte ein mulmiges Gefühl dabei, Thorus zu vertrauen. Aber er wusste auch, dass er es ohnehin nicht alleine mit Bloodwyn und den anderen Gardisten aufnehmen konnte.
    "Sie werden Bloodwyn schnappen" flüsterte Jesse zu sich selbst, während er in Richtung des Nordtores ging. Sein Blick galt immer noch Thorus, der unentwegt vor der Burg stand. Jesse verstand nicht, wieso er das machte. Denn außer den Gardisten war niemand mehr im Lager anzutreffen.
    "Wir Buddler haben halt nicht das Glück, dass sich ein Raven um unsere Flucht kümmert." Wieder flüsterte Jesse, wieder wusste er, dass ihn niemand hören würde. Aber es tat gut, seinen Frust auf diese Weise hinaus in die Welt zu tragen.

    Es wurde bereits dunkel, als Jesse wieder in der Höhle ankam, in der er zuvor schon Schutz gesucht hatte. Er beschloss, die Nacht darin zu verbringen, um sich am nächsten Morgen vorsichtig aus dem Minental zu schleichen.

    Wie viele Buddler hatten es geschafft? Wie viele waren schon frei? Oder wurden sie alle bereits am Pass von den Schergen des Königs ermordet? Vielleicht war es gut, dass Jesse nicht sofort abgehauen war. Alleine war er unauffälliger.

    Alleine konnte er vielleicht überleben. Überleben, um frei zu sein. Um ihn endlich wiederzusehen.

    "Bruder", flüsterte er, während er die Augen schloss, um Ruhe zu finden. "Ich hoffe, du lebst noch."

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Dean konzentriert sich in seinem ersten Post zunächst mal auf ein paar Probleme, die dem Arenakampf noch im Weg stehen: Kirgo muss erst überredet werden, und dann will Scatty auch noch sein Einsatzgeld haben. Letzteres hatte ich im Leadin so ein bisschen als verstecktes Problem vorgesehen, da Jesse ja sein ganzes Geld schon für das Schwert ausgegeben hat. Konkret wird das hier aber noch nicht angesprochen, stattdessen kommt Guy wieder ins Spiel und scheint nochmal auf Jesse einreden zu wollen. Ganz am Anfang gibt es einen deutlichen Anschlussfehler, als Kirgo plötzlich am Lagerfeuer sitzt und Bier trinkt, obwohl er vorher noch am Schleifstein sein Schwert geschärft hat - das passt so also nicht zusammen, ist aber gleichzeitig jetzt für die Handlung wohl auch nicht wahnsinnig entscheidend. Insgesamt finde ich den Post aber doch etwas zu zurückhaltend. So richtig eigene Akzente konnte Dean hier noch nicht setzen, auch wenn das Geschilderte schon alles ganz gut zu der Duellsituation passt.

    Xrüssi nutzt ihre Chance und dreht gleich mal das ganze Geschehen um mindestens 180°! Plötzlich dreht sich alles um den Zusammenbruch der Barriere, der Kampf scheint gar nicht mehr auf der Tagesordnung zu stehen und stattdessen geht es nun nicht mehr um die Bekämpfung, sondern ganz im Gegenteil um die Rettung Kirgos aus der eingestürzten Arena. Das kam schon ordentlich überraschend, und damit kann Xrüssi natürlich auch ganz klar punkten. Auch wenn ich es ein bisschen schade finde, dass das Duell nun gar nicht stattfindet, weil ich schon ein bisschen gespannt drauf war, wie ihr das hinkriegen würdet, dass Jesse da nicht direkt gleich nach dem Start schon KO geht und die Story ein schnelles Ende nimmt. Aber gut, das will ich Xrüssi natürlich nicht zum Vorwurf machen, die hier sehr gut ins Battle gestartet ist.

    Dean erzählt die von Xrüssi angestoßene Rettungsaktion weiter und schildert die Probleme und schließlich den Plan, den Jesse & Co schmieden - wobei der am Schluss dann doch wieder nicht richtig umsetzbar scheint. Insofern ist die Geschichte hier leider nicht viel weiter gekommen, und Dean hat sich auch ziemlich von Xrüssi mitschleifen lassen, anstatt mit einer eigenen neuen Idee aufzuwarten. Ganz lustig finde ich ja übrigens, wie aufopferungsvoll und menschenfreundlich sich die Sträflinge hier verhalten, das kennt man aus dem Spiel ja nun nicht so. Da würden die bestimmt nur schulterzuckend neben den Ruinen stehen und sich einen Sumpfkrautstängel anzünden.

    Xrüssi bringt nun noch Bloodwyn ins Spiel, und ich war mir ja eigentlich sicher, dass er Jesse nun runter in die Arenaruinen schubsen würde - was ich auch irgendwie ganz nett gefunden hätte. Stattdessen kann Jesse aber fliehen, oder zumindest hat es so den Anschein. Da bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, wie gut ich das finden soll, weil das schon irgendwie ein bisschen wahllos wirkt, wie Jesse da auf einmal so zum Tor rennt. Aber andererseits spricht natürlich auch nichts dagegen, dass das so passiert. Außer dass damit die Handlung um Kirgo und die Arena erstmal in den Hintergrund rückt und vielleicht sogar völlig zu den Akten gelegt wird, was mir nicht so gut gefallen würde. Zum Schluss gibt Xrüssi ihrem Kontrahenten noch ein neues Rätsel mit auf den Weg: Wer ist denn dieser er, den Jesse wiedersehen will?

    Bei Dean gehts nun hin und her: Erst kann sich Jesse erfolgreich aus dem Lager in die Molerathöhle flüchten, dann aber kehrt er gleich wieder freiwillig zurück, um Guy zu retten. Löblich, aber schon auch ein bisschen chaotisch, diese Handlungsentwicklung! Und ob der Plan, nun ausgerechnet Gomez zu Hilfe zu rufen, wirklich so ein besonders toller ist? Das Gelingen des Plans ist ja vermutlich ziemlich stark von Gomez' Laune abhängig, könnte ich mir vorstellen. Schön finde ich aber, dass Kirgo und die Arena nun doch nicht ganz in Vergessenheit geraten sind und Kirgo hier von den Gardisten gerettet wird - auch wenn noch nicht klar ist, ob er das Ganze überlebt hat.

    Tja, und damit ist es klar: Kirgo ist tot, und die kaltblütige Lady Xrystal hat ihn auf dem Gewissen. Und auch Guy ist nun in arger Bedrängnis, womit das Finale der Geschichte wohl mit angemessener Dramatik eingeleitet wäre. Das gefällt mir alles gut und passt auch (zumindest bis hierhin) toll zu den Spielen, wenn man den optionalen letzten Besuch des Helden im alten Lager mal ausklammert: Raven etabliert sich offenbar gerade als neue Führungspersönlichkeit unter den Gardisten, und da Kirgo ja im Banditenlager in Jharkendar nicht mehr anzutreffen ist, ist sein Tod auch nur folgerichtig. Also nix zu beanstanden an diesem Post. Außer vielleicht das Selbstgespräch von Jesse, bei dem sich Jesse selbst dafür auf die Schulter klopft, dass er es nur flüsternd führt, obwohl er es ja auch einfach in Gedanken führen könnte - das wäre ja dann ganz klar die unauffälligste Variante.

    Dean stellt die Situation im alten Lager nun doch wieder etwas anders dar, als ich es aus Xrüssis Post herausgelesen hatte. Da schien ja das ganze Lager schon in der Auflösung begriffen zu sein, was auch ganz gut verständlich ist, weil die Sträflinge ja nicht wissen können, ob die Barriere womöglich plötzlich wieder auftaucht - da ist eigentlich davon auszugehen, dass sich jeder so schnell wie möglich auf den Weg macht, das Minental zu verlassen. Deswegen finde ich es nicht ganz so passend, dass Bloodwyn nun eine offizielle Hinrichtung Guys für den nächsten Tag beschließt. Auch Thorus und Gomez sind noch im Amt und die Hierarchie des Lagers scheint intakt zu sein, was bei Xrüssi noch ganz anders wirkte - da schien sich ja Raven zum neuen Anführer aufzuschwingen und von Gomez war gar keine Rede mehr. Also, der Aspekt der zerstörten Barriere scheint in diesem Post plötzlich gar keine Rolle mehr zu spielen, und das finde ich dann leider nicht so gelungen.

    Hmm, tja, Xrüssis Ende ist jetzt aber auch sehr merkwürdig geraten. Die ganze aufgebaute Handlung rund um die Hinrichtung wird gar nicht weitererzählt und es bleibt völlig offen, ob Guy nun überlebt oder nicht. Stattdessen nimmt Xrüssi nochmal auf ihre mysteriöse Andeutung Bezug und offenbart, dass Jesse einen Bruder hat, den er gerne wiedersehen möchte. Einerseits gut, dass dieser offene Faden nicht offen geblieben ist - andererseits lässt mich diese Enthüllung jetzt auch eher ratlos zurück. Diesen ganzen Aspekt hätte die Geschichte nicht unbedingt gebraucht, finde ich. Der Post ist auf jeden Fall Xrüssis schwächster in diesem Battle.

    Trotzdem bekommt sie am Ende meine Stimme. Dazu reicht fast schon allein ihr erster Post aus, mit dem sie die Geschichte ganz stark geprägt hat. Dean hat sich anfangs etwas zu passiv verhalten und hätte da mehr eigene Ideen einbringen müssen, um richtig punkten zu können. Was mir gut gefallen hat, ist dass er die Geschichte später wieder ein bisschen beisammen gehalten hat, indem er Kirgo und die Arena wieder in den Mittelpunkt gestellt hat. Aber letztlich hat Xrüssi die Geschichte einfach stärker dominiert und auch am Schluss überzeugender die Fluchtstimmung im alten Lager geschildert. Damit kriegt sie jetzt also meine Stimme!

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Das Leadin baut ja gleich schon mächtig Spannung auf, da knistert es gewaltig!

    Dean lässt mich direkt in seinem ersten Satz stutzen, weil Kirgo plötzlich nicht mehr wie im Leadin geschrieben sein Schwert an einem Schleifstein schärft, sondern gemütlich Bier trinkend am Lagerfeuer sitzt. Es passt allerdings durchaus gut, dass Kirgo auch mal keinen Bock auf einen Kampf hat. Jesse stichelt ihn dann aber doch auf, wie man das halt immer so macht, doch dann packt Dean ein weiteres Problem aus: Scatty will Jesse gar nicht erst antreten lassen! Damit hat Dean in seinem Post die Problematik ziemlich elegant von der Konfrontation mit Kirgo zu einem Problem mit Scatty gelenkt, da hat er der Geschichte seinen Stempel aufgedrückt, ohne die dafür vorgesehenen offenen Fragen aus dem Leadin auch nur anzutasten, das finde ich schon bemerkenswert. Etwas komisch mutet am Ende aber an, dass Guy auf Jesse zuläuft, als wäre er plötzlich für kurze Zeit weggewesen, obwohl er Jesse im Leadin doch noch die ganze Zeit dicht auf den Fersen war.

    Xrüssi lässt sich auf die ganze Thematik gar nicht ein und beschließt, dass die Handlung in genau dem Moment spielt, in dem die Barriere in sich zusammenbricht. Wir genießen ein paar schöne Beschreibungen, ehe sie doch noch auf Kirgo zu sprechen kommt, der nämlich von der zusammenstürzenden Arena unter sich begraben wurde. Warum die Arena in genau dem Moment in sich zusammenfällt, wird nicht hundertprozentig klar, aber es wird wohl irgendwie eine Folge des Barrierenfalls sein, was ich mal so durchgehen lasse. Interessanterweise verfliegt Jesses Zorn auf Kirgo augenblicklich und plötzlich ist er nur noch um ihn besorgt. So viel mit Mitgefühl war in der Barriere ja nicht, selbst wenn sein Zorn mit einem Mal komplett verpufft ist. Da erwarte ich schon noch eine Erklärung, warum Jesse plötzlich sogar in Sorge um Kirgo ist.

    Hm... Dass Jesse nun wirklich so abgehen soll, nur weil es um irgendein Menschenleben geht, das finde ich wie eben schon zu Xrystals Post gesagt, eher abwegig. Die Barriere war ja ein rauhes Pflaster und da wurden ständig irgendwelche Menschen umgebracht. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, was es bringen soll von der Tribüne aus in die Arena zu springen. Woher wissen sie, dass sie von dort aus näher an Kirgo dran sind? Und wenn die Tribünen noch stehen, von was sind denn dann die Brocken abgebrochen, die scheinbar den ganzen Arenaboden ausfüllen? Ist es klug auf ein Gebäude zu klettern, das gerade zumindest teilweise in sich zusammengebrochen ist? Und indem Dean dann in seinem letzten Satz auch noch den Plan verwirft, von der Tribüne in die Arena zu springen, wirft er Xrystal ein komplett freies Ende hin. Das wird sie wahrscheinlich zu ihrem Vorteil nutzen, was Dean nach diesem eher schwachen Post nicht gut wegstecken wird.

    Xrystal bemüht sich redlich, doch noch ein besonderes Band zwischen Kirgo und Jesse zu knüpfen (was eine Erklärung, warum Jesse denn am Anfang eigentlich so stinksauer auf Kirgo war, noch nötiger werden lässt!). Allerdings frage ich mich, woran Kirgo denn eigentlich gestorben ist, wenn man ihn von den Tribünen aus sehen kann. Unter Trümmern begraben scheint er dann ja jedenfalls nicht zu sein. Was Bloodwan da jetzt eigentlich will, hab ich auch nicht so recht verstanden... Ich reime mir jetzt mal zusammen, dass er einfach nur einen Vorwand sucht, um Budller zu schikanieren und deshalb Jesse und Guy einen Mord anhängen möchte. Jesse ergreift verständlicherweise die Flucht (obwohl er sich mit seinem rostigen Schwert anfangs ja sehr mächtig gefühlt hatte!). Und plötzlich (und dieser Sinneswandel kommt mir tatsächlich zu abrupt), denkt er überhaupt nicht mehr an Krigo oder Bloodwyn, sondern will nur noch so schnell wie möglich weg, um einen ominösen Ihn wiederzusehen. Xrystal ergreift also ihre Gelegenheit, die Geschichte mit neuen Elementen zu füllen. Sie beendete diese merkwürdige Suche nach Bloodwyn und rückt das natürlich viel wichtigere Thema in den Vordergrund, nämlich den Sturz der Barriere. Wie gesagt, Bloodwyns Rolle dabei ist etwas konfus, aber nun sehe ich sie doch ein Stück vor Dean.

    Jesse gelingt die Flucht offenbar mühelos. Doch anstatt froh zu sein, dass er Bloodwyn entkommen ist und sich nun zu diesem "Ihn" zu begeben, den er eben noch sooo dringend treffen wollte, geht er einfach wieder zurück und sucht nach Guy. Jesse scheint sich ja von den wichtigen Dingen in seinem Leben ständig dadurch ablenken zu lassen, dass er sich Sorgen um irgendeinen mittelgut Bekannten macht. Dass Kirgo nun aus der Arena getragen wird, ist atmosphärisch, aber warum schert sich denn überhaupt noch ein Gardist darum und warum sollte Gomez noch in der Burg hocken und einen auf Anführer machen und selbst wenn, seit wann ist Gomez denn der Freund und Helfer der kleinen, schwachen Buddler? Die werden doch nicht mal zu ihm vorgelassen. Insgesamt ist der Post doch recht ziellos und ignoriert komplett die von Xrystal vorgegebene Richtung, dass Jesse nun so schnell wie möglich weg will. Aber nun gut, dann ist Jesse halt ein komplett altruististischer Gutmensch.

    Xrystal wundert sich ebenfalls über die Ehre, die die Gardisten Kirgo erweisen. Es ist zwar komisch, dass anscheinend Niemanden interessiert, dass die Barriere weg ist, aber diese Richtung scheint Dean ja strikt zu verfolgen und Xrystal hatte sich ja schon in ihrem letzten Post erfolglos dagegen gestemmt. Da kann ich es verstehen, dass sie diese Anomalie lieber zugunsten der Geschichte hinnimmt und wieder etwas Handfestes in den Mittelpunkt rückt: Jesse wird Zeuge, wie Guy für den Tod Kirgos büßen soll. Die Logik, dass jemand für den Tod eines Verunglückten büßen soll bleibt zwar hanebüchen, aber mit dieser Maxime war Bloodwyn ja überhaupt erst eingeführt worden. Der Post baut halt einfach auf den Unlänglichkeiten der vorangegangenen Posts auf, macht daraus aber vielleicht noch das Beste.

    Ich dachte eigentlich, dass sie Guy herangeschleppt haben, um ihn sofort umzubringen. Wozu haben sie ihn denn sonst hergeschleift? Die Gardisten wollten das doch nur eben schnell erledigen, ehe sie sich Raven abschlossen, der irgendeinen Plan hat, wie es nun nach dem Fall der Barriere weitergehen soll. Das passt wieder kaum zusammen. Thorus ist nun schon eher ein Freund der Buddler und von Gerechtigkeit, insofern finde ich Jesses Idee, zu Thorus zu rennen, besser als die, zu Gomez zu laufen. Dann wollen wir doch mal sehen, ob Thorus die Hinrichtung verhindern kann.

    Xrystal distanziert sich von dem ganzen Durcheinander und das gefällt mir tatsächlich auch gut. Es ist zwar merkwürdig, dass Jesse nun gar nicht mehr miterleben will, ob Guy gerettet wird, aber er selbst wird ja eh keine große Hilfe sein, und in einem vorigen Post wurde ja auch deutlich, dass der Drang zu diesem Ihn zu kommen, der sich nun als sein Bruder herausstellt, sehr groß zu sein scheint. Und ich war ja ohnehin die ganze Zeit der Meinung, dass der Fall der Barriere, so holzhammermäßig er auch in die Geschichte gedrängt wurde, für alle Gefangenen viel wichtiger sein dürfte als dieses ganze Geplänkel. "Ich bin zwar endlich frei, aber ich will jetzt unbedingt hier noch meinen Streit zu Ende ausfechten, bevor ich gehe!" Ne, das ist komisch. Und das scheint Xrystal auch gedacht zu haben.


    Für Laido muss allerdings ziemlich frustrierend sein, dass nun nicht mal geklärt wurde, warum Jesse so sauer auf Kirgo war. Das war ja nun wirklich ein ziemlich zerrissenes Battle. Während es Dean immer um die Gardisten und Guy oder Kirgo ging, hat Xrystal die ganze Zeit versucht einen Aufbruch einzuläuten. Dabei hat Xrystal meiner Meinung nach aber die nachvollziehbareren Wendungen vollzogen und auch besser an Deans Post angeschlossen. Dean hat Jesse einfach ein oder zwei Flausen in den Kopf gesetzt, die ich so gar nicht nachvollziehen konnte, und so schieße ich ein Tor für die Elfenbeinküste.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Also, das war von mir eigentlich gar nicht so gemeint, dass Jesse sauer auf Kirgo ist. Er hat sich einfach in den Kopf gesetzt, jetzt sein Erz als Arenakämpfer verdienen anstatt in der Mine zu schuften, und Kirgo ist dann eben der leichteste Gegner, der ihm für den Anfang zur Verfügung steht. Zugegebenermaßen gibt es aber nur diesen einen Dialogsatz von Jesse, der einem diese Motivation näherbringen soll, da weiß ich jetzt nicht wie eindeutig sich das liest. Auf eine Erklärung für Jesses Verhalten hab ich aber deswegen jedenfalls nicht gewartet. Fand es wie gesagt nur ein bisschen schade, dass der Kampf gar nicht zustande gekommen ist, den hätte ich dann ja doch ganz gerne gelesen. Aber dass Xrüssi die Möglichkeit genutzt hat, die Handlung in eine eigene Richtung zu lenken, ist natürlich auch nachvollziehbar.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Bei Laidos Lead-In dachte ich zunächst, es würde bis zum Ende offen bleiben, was genau Jesse nun vorhat mit dem Schwert, aber im letzten Satz wird es dann ja doch aufgelöst. Der Plan, Kirgo im Duell zu bezwingen, offenbart dann natürlich einiges an Brisanz, und ich bin gespannt, wie der weitere Battleverlauf aussehen wird: Wird es nur um das Duell gehen, oder wird sich die Handlung schnell wieder davon entfernen und darüber hinaus entwickeln? Das ist so jedenfalls ein schöner Einstieg, der einerseits schon sehr zugespitzt ist mit Jesses Absicht, andererseits aber eben auch weitere Stränge und Entwicklungen zulässt. Und dass der typische Laido-Dialog-Humor hier auch vorkommt, dass sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Von daher: Klasse Lead-In!


    Dean führt ein paar verzögernde Probleme ein: Kirgo hat keine Lust, Scatty meint, dass Jesse als lumpiger Buddler nicht wirklich für so einen Arenakampf geeignet sei, an der Waffe ist zu mäkeln und überhaupt. Das greift ein wenig diese kleinen Hindernisse auf, die man schon im Spiel erlebt, wenn man gegen Kirgo oder Kharim kämpfen möchte. Dass Kirgo gegenüber dem Buddler so kumpelig wirkt und ihn zum Bier einlädt, ist aber vielleicht ein bisschen unrealistisch, aber gut, vielleicht ist Kirgo dem gemeinsamen Biertrinken so sehr zugeneigt, dass er sich darüber dann auch mal mit Buddlern abgibt. So richtig viel passiert hier noch nicht, und weder Jesse noch Xrüssi als Autorin werden hier durch die Handlung groß unter Zugzwang gebracht. Aber es ist eine logische Fortsetzung des Lead-Ins und damit ein solider erster Post von Dean!

    Und Xrystal packt dann, wie als wäre es vollkommen selbstverständlich, das größtmögliche Ereignis aus, dass in einem Gothic-I-Setting passieren kann: Die magische Barriere stürzt ein. Eine Nummer kleiner ging es wohl wirklich nicht, was? Indes: Warum auch nicht? Das ist ja ohnehin ein interessantes Thema, was die einzelnen Leute eigentlich gemacht haben, als die Barriere einstürzte, und darüber wurde in diesem Forum ja seltsamerweise auch kaum etwas geschrieben, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Von daher ist das wirklich interessant, und mein erster Impuls, das etwas ungehörig zu finden, hier nun die Wendung aller Wendungen auszupacken, der ist schnell verflogen. Das hat auch etwas damit zu tun, dass Xrystal dann noch ans vorherige Geschehen anknüpft, indem sie Kirgo in den Trümmern der Arena untergehen lässt. Man kann nun natürlich fragen, ob Jesse und die anderen in so einem Augenblick, in dem die Barriere fort ist, wirklich noch an so etwas denken. Denn sie können ja nicht wissen, dass das mit der Barriere nun auch so bleiben wird, und haben möglicherweise eher den Drang, schnellstmöglich über die ehemaligen Grenzen hinauszurennen. Aber gut, warum nicht auch so. Das hier ist auf jeden Fall ein Post, der total unerwartet kam, dabei aber nicht unglaubwürdig ist. Gefällt mir gut so!

    Dean greift in seinem nächsten Post dann auch keinerlei „Fluchtinstinkte“ der Kolonie-Insassen auf, was ich hier ebenso ein bisschen schade finde, wie bei Xrystals Post zuvor. Am meisten mangelt es mir bei diesem Post aber an einer gewissen Zugwirkung: Dean problematisiert zwar nachvollziehbar, dass es gar nicht so einfach ist, jetzt in die Arena zu gelangen, aber bei diesem Problem mäandert der Post nur vor sich hin, und die Lösung, die präsentiert wird – der Sprung von den Zuschauertribünen aus – wird dann wieder verworfen. Ja, und dann ist der Post auch schon zu Ende, und irgendwie fühlt es sich an, als sei hier nichts passiert, was ja irgendwo auch stimmt. Der Post hakt sich nicht so richtig in die Handlung ein, und auch wenn es fies klingt, könnte man sagen: Selbst wenn man diesen Post überlesen würde, würde der Story als Ganzer wohl nicht wirklich etwas fehlen. Das ist für so ein Battle natürlich zu wenig, denn hier muss Dean sich als Autor ja gegen Xrystal behaupten, die ihrerseits ja schon gezeigt hat, dass sie keine Hemmungen hat (), in Sachen Handlung volles Pfund zu geben. Dieser Post hier ist also nicht schlecht, aber eben auch keiner, der das Kräfteverhältnis wieder zugunsten von Dean geraderücken könnte.

    An Xrystals nächstem Post gefällt mir gut, dass sie genau die Bedenken ausräumt, die ich bis hierhin hatte: Warum ist die Beziehung zu Kirgo so gut, und warum hauen nicht einfach alle ab? Offenbar hat Xrystal diesen Erklärungsbedarf auch gesehen. Hier deckt sie ihn jedenfalls ganz gut, so gut, wie es im begrenzten Raum-Zeit-Gefüge eines Speedbattles eben notwendig ist! Das Auftauchen Bloodwyns ist dann aber vielleicht eher so als schreiberischer Taschenspielertrick anzusehen, den man eben zieht, wenn man gerade nicht so weiß, was im Alten-Lager-Setting denn jetzt noch so passieren könnte, damit die Situation nochmal ein wenig schlimmer wird. Mit anderen Worten: Man kann sich jede Situation schlimmer denken, indem man sich Bloodwyn hinzudenkt, und selbst wenn Bloodwyn schon da ist, dann lässt man ihn einfach noch fieser auftreten als ohnehin schon! Von daher beeindruckt mich dieser Aspekt des Posts nicht wirklich, zumal Jesse es dann ja auch augenscheinlich schafft, einfach abzuhauen. Etwas interessanter ist dann die Anspielung auf einen gewissen ihn, was nun einerseits eine lang ersehnte Vendetta andeuten kann, mit Blick auf Xrystal als Autorin aber auch ein Sprungbrett für einen Ausflug in homoerotisch-romantische Gefilde bedeuten kann! Ein bisschen zu vage finde ich diese Andeutung dann allerdings schon, das ist einfach so ein hingeworfener Brocken zum Schluss, um eben noch eine Frage aufzuwerfen. Nichtsdestrotrotz hat mir der Post gut gefallen, weil er einerseits so ein bisschen der Kitt in der Handlung ist, der bisher noch gefehlt hat, andererseits diese Arenaausgrabsache nun endgültig zu beerdigen versucht. Das bringt die Geschichte auf jeden Fall weiter.

    Die Entscheidung Deans, Jesse direkt im Anschluss doch wieder ins Lager zurückkehren lassen, gefällt mir nicht so gut. Dass Jesse um Guy besorgt ist, das passt zwar schon im Ansatz und knüpft ja schön ans Lead-In an, wo die beiden ja doch irgendwie als Duo präsentiert worden sind. Aber Jesse geht hier ein bisschen zu weit: Nachdem er vorher in Todesangst vor Bloodwyn geflohen ist, hegt er jetzt ja schon wieder Gedanken, sich ihm im Kampf zu stellen, und das ist für mein Empfinden dann doch deutlich übertrieben. Abgesehen davon passiert im Post dann doch nicht viel, außer das, was Xrystal eingeleitet hat, ein bisschen zu gezwungen wieder rückgängig zu machen. Immerhin: Die Suche nach Guy wird hier als neues Thema gesetzt, auch wenn ich nicht weiß, ob das angesichts der anderen Ereignisse und dieser ihn-Andeutung von vorher wirklich noch in diese Geschichte passt, zumal in der zweiten Hälfte dieses ja nun langsam auslaufenden Battles. Richtig überzeugend fand ich diesen Post also nicht.

    Xrystals nächster Post kann mich aber auch nicht so recht überzeugen. Ich hätte es hier besser gefunden, wenn sich die Handlung nun entweder auf das konzentriert hätte, was Xrystal zuvor eingeleitet hatte, oder wenn eben sofort auf das neu gesetzte Thema „Wo ist Guy?“ gesprungen worden wäre. Stattdessen wird jetzt erneut abgehandelt, wo man jetzt Kirgo wie rausgezogen hat und warum und ob er tot ist oder nicht, und ehrlich gesagt hat mich das an dieser Stelle jetzt wirklich nicht mehr interessiert, weil das Thema für mich im Prinzip längst verabschiedet war bzw. unter den neuen Fragen zurecht untergegangen war. Auch dieser angedeutete Plan von Raven oder dieser seltsame Zusammenhang, dass ein gefesselter, geknebelter und nackter Guy „zu Kirgos Leichnam gebracht“ wird … das bleibt mir alles doch sehr schleierhaft, was das alles soll. Von daher ist das Xrystals schwächster Post in diesem Battle.

    Ich glaube, ab diesem Punkt hat die Story einfach ihren Faden verloren, denn auch bei Deans Post habe ich nicht so das Gefühl, dass hier wirklich Erzählenswertes erzählt wird. Das Hilfegesuch an Thorus wirkt äußerst willkürlich und angesichts seiner Stellung als Gardist, der Bloodwyn ja realistischerweise schon länger in seinem Handeln duldet, auch nicht besonders erfolgversprechend, ebenso wie der erneute Gedanke an Gomez doch keine realistische Rettung verspricht. Immerhin knüpft das alles wieder daran an, dass Guy und den Buddlern die Verantwortung für Kirgos Tod in die Schuhe geschoben werden soll. Aber abgesehen davon bleibt das Geschehen doch wirklich blass, und überhaupt erscheint mir das angesichts des Zusammenfalls der Barriere, DEM Moment überhaupt, der sämtliche Kräfteverhältnisse und Machtstrukturen komplett durchrütteln sollte (wie es bei Erschaffung der Barriere damals ja eben auch schon war), alles viel zu banal. Sicherlich: Es mag Gründe geben, dass sich dieses eingespielte System auch unter Wegfall seiner Gründungsvoraussetzung, der Barriere, nun noch selbst erhält. Aber hier geht ja nun wirklich alles weiter wie bisher, und ich weiß nicht, ob irgendjemand ernsthaft noch Lust auf irgendeine Bühnenhinrichtung haben sollte.

    Mit ihrem letzten Post, der gleichzeitig das Ende dieses Battles markiert, räumt Xrystal dann noch einmal ein bisschen auf, oder versucht es zumindest. Besonders elegant sind die Flüsterselbstgespräche Jesses zwar auch nicht, aber immerhin werden ein paar Seltsamkeiten glattgebügelt, das verzweifelte Rettungsgesuch an Thorus etwas erklärt und auch diese ihn-Sache noch kurz aufgelöst, auch wenn das jetzt ja nun keine Bedeutung mehr hatte. Es ist ein halbwegs versöhnliches Ende einer Geschichte, die sich in ihrer zweiten Hälfte wirklich vollkommen ohne Not irgendwie von selbst aufgelöst hatte.


    Irgendwie ein seltsames Battle. Den Beginn fand ich ganz gut, und ich fand, Xrystal und Dean haben sich da noch ganz gut ergänzt. Seltsamerweise hatte dann aber Xrystals Megawendung, der Zusammenfall der Barriere, so gut wie gar keine Auswirkungen auf das sonstige Geschehen, sondern bildete einen verkümmerten und unbedeutenden Nebenstrang. Das hätte ich nun auch nicht gedacht, dass das so kommt. Das könnte man ja glatt Dean zurechnen, dass Xrystal es aus welchen Gründen auch immer nicht geschafft hat, sich mit dieser Idee weiter zu präsentieren. Allerdings hat mir an Deans Posts nicht so gut gefallen, dass sie doch seeehr zurückhaltend blieben und zwischen „für die Geschichte nicht so relevant“ und „zu fixe Idee“ hin und her schwankten. Da muss Dean vielleicht noch so eine gewisse Balance finden. Richtig schlecht war keiner seiner Posts, aber richtig gut eben auch nicht. Von Xrystal hatte ich aber auch ein bisschen mehr erwartet, denn in der zweiten Hälfte des Battles hat sie dann ja auch nicht mehr so geglänzt. Ihr rechne ich es allerdings hoch an, dass sie die Unebenheiten in dieser Handlung und die fragwürdigen Handlungen der Personen mit Erklärungen und Motiven unterlegt hat, die die ganze Geschichte dann doch irgendwie zusammengehalten und ihr wenigstens etwas wie Atmosphäre gegeben haben. Dass Xrystal wenigstens am Ende dann noch einmal die Flucht nach Fall der Barriere in den Vordergrund rückt, war sicherlich auch nicht die schlechteste Entscheidung. Summa summarum hat Xrystal mehr für die Geschichte getan und schlicht besser geschrieben, deshalb bekommt sie meine Stimme.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Also, das war von mir eigentlich gar nicht so gemeint, dass Jesse sauer auf Kirgo ist. Er hat sich einfach in den Kopf gesetzt, jetzt sein Erz als Arenakämpfer verdienen anstatt in der Mine zu schuften, und Kirgo ist dann eben der leichteste Gegner, der ihm für den Anfang zur Verfügung steht. Zugegebenermaßen gibt es aber nur diesen einen Dialogsatz von Jesse, der einem diese Motivation näherbringen soll, da weiß ich jetzt nicht wie eindeutig sich das liest. Auf eine Erklärung für Jesses Verhalten hab ich aber deswegen jedenfalls nicht gewartet.
    Für mich war das auch klar, dass Jesse einfach das macht, was man als Buddler, der hochkommen will, eben so macht: Einen der Duellkämpfer zum Duell fordern und ihn bestenfalls besiegen. Das war für mich recht eindeutig, im Spiel ist es ja nicht anders, und hier ist es dann eben nicht der namenlose Held, der das versucht, sondern Jesse.

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    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Dass Kirgo gegenüber dem Buddler so kumpelig wirkt und ihn zum Bier einlädt, ist aber vielleicht ein bisschen unrealistisch
    Um mal eine Lanze für Dean zu brechen: Kirgos Aussage "Ich hab keine Lust zu kämpfen, hier hast du ein Bier." kommt sinngemäß sogar im Spiel vor! Da natürlich im Dialog mit dem Namenlosen, aber der Namenlose ist zu dem Zeitpunkt ja nun auch nichts anderes als jeder andere Buddler, folglich sehe ich keinen Grund, wieso Kirgo sich Jesse gegenüber so viel unfreundlicher verhalten sollte.

    Mit ist der plötzliche Sprung vom Schleifstein zum Lagerfeuer zwar auch aufgefallen, aber davon abgesehen fand ich die Beschreibung Kirgos in Deans erstem Post sogar sehr treffend und atmosphärisch.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Um mal eine Lanze für Dean zu brechen: Kirgos Aussage "Ich hab keine Lust zu kämpfen, hier hast du ein Bier." kommt sinngemäß sogar im Spiel vor! Da natürlich im Dialog mit dem Namenlosen, aber der Namenlose ist zu dem Zeitpunkt ja nun auch nichts anderes als jeder andere Buddler, folglich sehe ich keinen Grund, wieso Kirgo sich Jesse gegenüber so viel unfreundlicher verhalten sollte.
    Ja doch, stimmt ja, da hast du recht. Da habe ich jetzt gar nicht richtig drüber nachgedacht. Also, dass der das im Spiel genau so macht, das habe ich auch sofort wiedererkannt, weil das für mich ja auch die verwirrendste Dialogszene im Spiel überhaupt ist, weil aus ihr irgendwie nicht richtig hervorgeht, wer jetzt eigentlich wem ein Bier gibt. Daran, dass man da als namenloser Held ja noch weniger als ein Buddler ist, im Prinzip, und Kirgo ja trotzdem direkt so freundlich ist, daran habe ich gar nicht gedacht. Ja, klar - dann muss das bei jemandem wie Jesse wohl erst recht so sein. Von daher nehme ich meine Kritik an der Stelle zurück!

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