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Pflegekräfte aus Albanien und dem Kosovo anwerben

  1. #81 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Leiharbeit ist wie so vieles nur ein Symptom. Wenn in einem Markt viel Leiharbeit herrscht, würde man davon ausgehen, dass es dort keinen Fachkräftemangel gibt - denn die würde jeder einstellen wollen. Ein hoher Anteil an Leiharbeit steht eher dafür, dass Unternehmen hohe Risiken bei der Einstellung von bestimmten Arbeitskräften wahrnehmen, oder dass Arbeit eben nur vorübergehend anfällt, zum Beispiel im Weihnachtsgeschäft. Das Risiko teilt sich dabei in zwei Kategorien, einmal das wirtschaftliche Risiko und das Risiko jemanden einzustellen, der sich dann als ungeeignet herausstellt.

    Wenn man Leiharbeit abschaffen möchte, sollte man aber daran denken, was das für die bedeutet, die in Leiharbeit beschäftigt werden. Das betrifft weniger als 3% der Beschäftigten in Deutschland, wird also auch überproportional thematisiert.

    Leiharbeit ist z. B. die beste Option für Geflüchtete überhaupt in Arbeit zu kommen, darum finden viele von ihnen dort Jobs. Genauso ist es eine gute Option für Menschen ohne Berufsbildung. In der Leiharbeit finden sich fast doppelt so viele Menschen ohne Berufsbildung, wie im vergleich mit der Gesamtheit der Beschäftigten und die Hälfte der Leiharbeiter führt Helfertätigkeiten aus, im Vergleich zu 20% bei allen Beschäftigten. Die Wahrscheinlichkeit einen neuen, festen Beruf zu finden steigt in Zeitarbeit um 15%.

    Die Differenz bei den Löhnen liegt bei 15% bis 20%, der Unterschied ist also nicht derart gravierend. Man muss hier vor allem auch bedenken, dass Menschen in Leiharbeit schlechter Qualifiziert sind, als der Durchschnitt und dementsprechend auch ohne Zeitarbeit, falls sie eine Arbeit finden, weniger verdienen.

    Wenn man also fordert Leiharbeit gehört abgeschafft, oder extrem Eingeschränkt, sollte man sich klar machen, welche Menschen man damit vor allem trifft: gering Qualifizierte, Langzeitarbeitslose und Migranten. Stattdessen sollte man sich lieber klar machen was gegen Leiharbeit hilft und der rote Faden ist offensichtlich, dass Menschen in Leiharbeit sind, weil sie eine zu geringe Bildung haben und dort muss man anpacken.

    Bildung ist natürlich auch nicht Problemlos, weil jemand mit einem IQ von 85 einfach nicht die Dinge lernen kann, wie jemand mit einem IQ von 100 und ab einem gewissen Punkt muss man sich dann die Frage stellen, ob man eine Person in Leiharbeit, oder in die Arbeitslosigkeit schicken möchte.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  2. #82 Zitieren
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    @ Opodeldox

    Man muß für jeden froh sein, der einen Job hat und Abgaben zahlt, er trägt zur Stabilität des Systems bei.
    Solch ein ausgiebiges soziales Netz, das wir Gott sei Dank haben, muß man sich erst mal leisten können.
    Ich verstehe auch, daß Firmen in internationaler Konkurrenz stehen und jeder Pfennig zweimal umgedreht
    werden muß, um nicht abgehängt zu werden.
    Soweit ok.

    Nur, mir scheint das System ist etwas außer Kontrolle geraten.

    Daß Leiharbeiter mies ausgenutzt werden ist hier ja schon angesprochen worden. Arbeit muß sich
    lohnen und von Arbeit muß man auch halbwegs vernünftig leben können.
    Es überrascht mich keine Sekunde lang daß man lieber auf HarzIV geht und krumme Sachen aka
    Drogenhandel macht. Beziehe mich hier vor allem auf junge Menschen die die Schule als sinnlos
    erachtet haben, liegt ja im Trend heutzutage, und nachher die Hosen unten haben. Stichwort
    Gangsterleben.

    Ich denke es wäre durchaus möglich, daß der Staat einen gewissen Betrag dazubuttert, um
    Geringverdienern die 1600 Euro netto zu ermöglichen.
    Das Geld wäre nicht aus dem Fenster geworfen, die Leute gehen ja auch einkaufen, oder
    leisten sich ein Auto, machen mal einen kleinen Urlaub übers Wochenende am Meer...
    sowas in der Art.
    Das Geld würde im Kreislauf drinbleiben.

    Ein Gewinn für beide Seiten.

    Cheers!
    wildundgesetzlos ist offline

  3. #83 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Wenn man Leiharbeit abschaffen möchte,
    Wer hat das behauptet???
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  4. #84 Zitieren
    Mythos
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    @Opodeldox:
    Ich selber bin für Leiharbeit, aber in strengen festgelegten Gesetzen. Die Arbeiter unserer Müllabfuhr der Stadt erhalten 600€ mehr als Leiharbeiter die ebenfalls dort arbeiten und das als Einstiegsgehalt. Die Arbeit ist exakt die selbe. Nach 9 Monaten werden die Leiharbeiter rausgeschmissen und nach 3 weiteren Monaten oft wieder eingestellt. Aber selbst wenn der Unterschied 15-20% wären ... weißt du wie viel bereits 100€ mehr im Monat ausmachen, wenn man so wenig verdient? Sagen wir mal die laufenden Kosten betragen 800€ und du verdienst 1000€, abzüglich Fahrtkosten 900€. Da bedeutet 100€ mehr plötzlich eine Verdopplung deines monatlichen "Gewinns" (von dem du dann irgendwann neue Haushaltsgeräte und Kleidung etc kaufen wirst). Verdienst du 2500€ im Monat ist es fast egal ob du nochmal 100€ mehr oder weniger hast. Die Relationen sind ganz andere.

    Es gibt übrigens auch Leiharbeiter, die von den Mitarbeitern der anderen Firmen mehr geschätzt werden als einige der eigenen Mitarbeiter. Bildungsmangel stimmt für viele tatsächlich, aber nicht ausschließlich. Dennoch leisten diese Leute ihre Arbeit oft gut. Im Grunde kann man alle Leute, die in einer Leihbude die Probezeit überstehen mit guten Gewissen auch in anderen Betrieben einstellen. Die Leihbetriebe stellen zwar jeden ein, behalten deshalb aber noch lange nicht jeden.

    @Apubec:
    Siehe Video von Post 80.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  5. #85 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Bildung ist natürlich auch nicht Problemlos, weil jemand mit einem IQ von 85 einfach nicht die Dinge lernen kann, wie jemand mit einem IQ von 100 und ab einem gewissen Punkt muss man sich dann die Frage stellen, ob man eine Person in Leiharbeit, oder in die Arbeitslosigkeit schicken möchte.
    Wahrscheinlich hast du recht, dann muss man es den Menschen deren IQ nicht über Zimmertemperatur hinausreicht eben erklären.

    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Leiharbeiter waren einst gut bezahlte Spezialisten die für spezielle Arbeiten gebucht wurden.
    Das Problem das sich heute darstellt ist der Missbrauch der Idee von 1948.
    Was sich mittlerweile zur modernen Sklaverei entwickelt hat und zur Destabilisierung des Sozialsystems beiträgt. Leiharbeiter - Arbeitnehmer zweiter Klasse!
    In dem Video ging es um den Gesetzentwurf der SPD zur Leiharbeit
    Nahles kommt den Arbeitgebern entgegen

    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Nach 9 Monaten werden die Leiharbeiter rausgeschmissen und nach 3 weiteren Monaten oft wieder eingestellt.
    Genau das haben die Linken in dem Video abgelehnt (Gesetzentwurf der SPD zur Leiharbeit)


    Jetzt kommt die Clique um Jens Spahn wieder den Arbeitgebern entgegen.
    In Ruhe alt werden, um Menschenrechte und Menschenwürde geht es doch gar nicht mehr.
    Was einzig allein zählt ist der Profit und genau so wird auch regiert.
    Mensch als wahre ist die neue Währung, egal woher und wenn diese nicht mehr können... Wegwerfgesellschaft eben, ja genau weg damit, weit weg.
    Die Sklaverei wurde nicht abgeschafft, sondern lediglich neu organisiert!

    Im Übrigen sollte die Clique um Jens Spahn, darüber nachdenken Pflegeheime in Albanien und dem Kosovo zu errichten.
    Dann schieben wir die Alten und gebrechlichen allesamt dorthin ab, wenn diese nicht mehr leistungsfähig sind.
    Der "Aufstand der Alten" findet dann dort statt. Das ist dann nicht mehr unser Problem.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline Geändert von Apubec (08.07.2018 um 18:28 Uhr)

  6. #86 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von wildundgesetzlos Beitrag anzeigen
    Nur, mir scheint das System ist etwas außer Kontrolle geraten.
    Woran machst du das fest? Wir haben einen Niedriglohnsektor (weniger als 10,50 Euro pro Stunde) von ca. 20% und einen Leiharbeitsanteil von ca. 3%. Nicht alle im Niedriglohnsektor sind sind Arm, aber es ist klar dass nicht Leiharbeit das Problem ist, es ist nur ein Symptom bzw. Teil von etwas. Darum denke ich, dass wir weiter vorne in der Kette anpacken müssen und nicht am Ende.

    Zitat Zitat von wildundgesetzlos Beitrag anzeigen
    Ich denke es wäre durchaus möglich, daß der Staat einen gewissen Betrag dazubuttert, um
    Geringverdienern die 1600 Euro netto zu ermöglichen.
    Das ist eine sehr schlechte Idee, damit subventioniert man nur Arbeitgeber und motiviert Arbeitnehmer für weniger Geld zu arbeiten. Man senkt also die Löhne und Lohnnebenkosten und bezahlt das aus Steuern und Abgaben, die durch die gesenkten Löhne auch sinken.

    Zwei Rechnungen dazu.

    1.615 Euro Netto entspricht einem Bruttoeinkommen von 2400 Euro, in Steuerklasse 1 und ohne Kinder. Die Lohnkosten für den Arbeitgeber sind dabei 2.865 Euro, das heisst der Staat verdient an deinem 2400 Euro Job 1250 Euro.

    1615 Euro Netto kosten dem Arbeitgeber 2865 Euro.

    Der Mindestlohn entspricht 1.532 Euro im Monat, das entspricht einem Netto von 1133 Euro und Lohnkosten von 1828 Euro und an den Staat gehen 695 Euro. Zahlen wir nun die differenz aus, bleiben dem Staat 228 Euro.

    1133 Euro Netto kosten dem Arbeitgeber 1828 Euro.

    Was soll also passieren? Arbeitgeber werden nur noch Menschen fuer den Mindestlohn einstellen, oder für einen Lohn der wesentlich über den 2400 Euro liegt. Für den Arbeitnehmer ist es ein Wettbewerbsvorteil dem zuzustimmen, denn er selbst hat von einem höheren Lohn nichts, aber der Arbeitgeber spart.

    Die Frage die man sich stellen sollte ist, warum es 1037 Euro kostet, damit ein Arbeitnehmer 467 Euro mehr Netto hat? Die Antwort dazu ist klar, die Nebenkosten, also die Steuern und Sozialversicherungen sind zu hoch.

    Die Lösung ist es, meiner Meinung nach also nicht, Menschen Geld aus der Staatskasse zu überweisen, sondern effizienter mit dem Geld zu arbeiten, das eingenommen wird, um Lohnnebenkosten zu senken.

    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich hast du recht, dann muss man es den Menschen deren IQ nicht über Zimmertemperatur hinausreicht eben erklären.
    Das geht leider nicht. Die US Army hat nun eigene Tests, aber bis sie diese hatten gab es unter anderem IQ Tests und es war nicht erlaubt Menschen mit einem IQ unter 85 in die Arme aufzunehmen. Der Grund war einfach, weil man fuer diese Menschen keine Arbeit gefunden hat, in der sie mehr Nutzen als kosten hatten. Das klingt erst einmal nicht tragisch, aber man muss sich bewusst machen, dass 15% der Bevölkerung einen IQ von 85 oder niedriger haben, während die Anforderung an Intelligenz in so gut wie jedem Beruf steigt. Straßenreinigung findet nicht mehr mit einem Besen statt, sondern mit zum Beispiel komplexerer Technologie.

    Das Problem ist nicht trivial und muss irgendwie von der Entwickelten Welt gelöst werden.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  7. #87 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    ...
    Danke für deinen Beitrag und die daraus resultierende Aufklärung.
    Jetzt dürfte auch der letzte begriffen haben.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline

  8. #88 Zitieren
    Ritter Avatar von Meister Bratwurst
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Woran machst du das fest? Wir haben einen Niedriglohnsektor (weniger als 10,50 Euro pro Stunde) von ca. 20% und einen Leiharbeitsanteil von ca. 3%. Nicht alle im Niedriglohnsektor sind sind Arm, aber es ist klar dass nicht Leiharbeit das Problem ist, es ist nur ein Symptom bzw. Teil von etwas. Darum denke ich, dass wir weiter vorne in der Kette anpacken müssen und nicht am Ende.



    Das ist eine sehr schlechte Idee, damit subventioniert man nur Arbeitgeber und motiviert Arbeitnehmer für weniger Geld zu arbeiten. Man senkt also die Löhne und Lohnnebenkosten und bezahlt das aus Steuern und Abgaben, die durch die gesenkten Löhne auch sinken.

    Zwei Rechnungen dazu.

    1.615 Euro Netto entspricht einem Bruttoeinkommen von 2400 Euro, in Steuerklasse 1 und ohne Kinder. Die Lohnkosten für den Arbeitgeber sind dabei 2.865 Euro, das heisst der Staat verdient an deinem 2400 Euro Job 1250 Euro.

    1615 Euro Netto kosten dem Arbeitgeber 2865 Euro.

    Der Mindestlohn entspricht 1.532 Euro im Monat, das entspricht einem Netto von 1133 Euro und Lohnkosten von 1828 Euro und an den Staat gehen 695 Euro. Zahlen wir nun die differenz aus, bleiben dem Staat 228 Euro.

    1133 Euro Netto kosten dem Arbeitgeber 1828 Euro.

    Was soll also passieren? Arbeitgeber werden nur noch Menschen fuer den Mindestlohn einstellen, oder für einen Lohn der wesentlich über den 2400 Euro liegt. Für den Arbeitnehmer ist es ein Wettbewerbsvorteil dem zuzustimmen, denn er selbst hat von einem höheren Lohn nichts, aber der Arbeitgeber spart.

    Die Frage die man sich stellen sollte ist, warum es 1037 Euro kostet, damit ein Arbeitnehmer 467 Euro mehr Netto hat? Die Antwort dazu ist klar, die Nebenkosten, also die Steuern und Sozialversicherungen sind zu hoch.

    Die Lösung ist es, meiner Meinung nach also nicht, Menschen Geld aus der Staatskasse zu überweisen, sondern effizienter mit dem Geld zu arbeiten, das eingenommen wird, um Lohnnebenkosten zu senken.



    Das geht leider nicht. Die US Army hat nun eigene Tests, aber bis sie diese hatten gab es unter anderem IQ Tests und es war nicht erlaubt Menschen mit einem IQ unter 85 in die Arme aufzunehmen. Der Grund war einfach, weil man fuer diese Menschen keine Arbeit gefunden hat, in der sie mehr Nutzen als kosten hatten. Das klingt erst einmal nicht tragisch, aber man muss sich bewusst machen, dass 15% der Bevölkerung einen IQ von 85 oder niedriger haben, während die Anforderung an Intelligenz in so gut wie jedem Beruf steigt. Straßenreinigung findet nicht mehr mit einem Besen statt, sondern mit zum Beispiel komplexerer Technologie.

    Das Problem ist nicht trivial und muss irgendwie von der Entwickelten Welt gelöst werden.
    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Danke für deinen Beitrag und die daraus resultierende Aufklärung.
    Jetzt dürfte auch der letzte begriffen haben.
    also bei uns in der straßenreinigung fahren die mit einem mobil rum, und da sitzen oft sogar mehrere drin rum und tun garnichts so läuft das in ganz vielen zweigen. In deutschland zwar nicht so extremn wie z.b. in spanien wo auf 1 arbeiter normal 3 leute kommen die zugucken (persönliche erfahrung ) aber dennoch gibt es verdammt viele nutzlose jobs, und sei es nun der typ der die schränke einfüllt oder dinge katalogisiert oder jemand der dinge ausmißt
    Meister Bratwurst ist offline

  9. #89 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von Meister Bratwurst Beitrag anzeigen
    also bei uns in der straßenreinigung fahren die mit einem mobil rum, und da sitzen oft sogar mehrere drin rum und tun garnichts so läuft das in ganz vielen zweigen.
    Ich finde so etwas schwer zu beurteilen, aber es gibt sicherlich viel Arbeit die künstlich ist, darum lieben Politiker Bürokratie, denn das ist der einzige Weg, auf dem sie tatsächlich Jobs schaffen können.


    Zitat Zitat von Meister Bratwurst Beitrag anzeigen
    es verdammt viele nutzlose jobs, und sei es nun der typ der die schränke einfüllt oder dinge katalogisiert oder jemand der dinge ausmißt
    Ich finde es nicht in Ordnung so über die Arbeit anderer zu urteilen, auch sehr einfache Aufgaben müssen erfüllt werden und auch hier kann man die Lebensqualität anderer stark beeinflussen.
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    Opodeldox ist offline

  10. #90 Zitieren
    Ritter Avatar von Meister Bratwurst
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen

    Ich finde es nicht in Ordnung so über die Arbeit anderer zu urteilen, auch sehr einfache Aufgaben müssen erfüllt werden und auch hier kann man die Lebensqualität anderer stark beeinflussen.
    danke für den hinweis, ich meinte jobs ohne höhere qualifizierung, hab leider gleichzeitig in 2 fenstern geschrieben
    Meister Bratwurst ist offline

  11. #91 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Jetzt sprudeln die Ideen aus dem Thinktank.

    Der Gesundheitsminister will den Gewinn von Pflegeunternehmen deckeln. So nonchalant hat schon lange kein Politiker mehr die Marktwirtschaft abgeschafft.
    [...]
    Immerhin ist der Gesundheitsminister konsequent und verlangt nicht nur Eingriffe in den unternehmerischen Gewinn, sondern auch in die Preisbildung für die Arbeit. Pflegerinnen und Pfleger verdienten zu wenig, findet er, ebenfalls munter auf der populären Hauptstraße des Zeitgeistes unterwegs. „So 2500 bis 3000 Euro im Monat“ sollten es schon sein, fügt Spahn hinzu, damit die bösen Konzerne nun amtlich wissen, was sie per ministeriellem Ukas künftig zu zahlen haben.
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-15702154.html

    https://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (22.07.2018 um 13:43 Uhr)

  12. #92 Zitieren
    Deus Avatar von Korhal
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    DWS findet es also in Ordnung, wenn Pflegekräfte allenfalls einen Mindestlohn erhalten.
    Darf ja nichts kosten, man denke an die armen Unternehmen.
    Korhal ist offline

  13. #93 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Ich habe schon mal für einen Hungerlohn in einem Pflegeheim gearbeitet. Die Heimleitung hat einen Millionenbau nach dem anderen hochgezogen. Das brachte mich damals auf Ideen... [in der Marktwirtschaft gibt es 3 Lager: Ausbeuter, Ausgebeutete und Politiker; letztere können nur schwätzen und Märchensteuern erfinden].
    Wir haben hier aber weder Planwirtschaft noch Präsidialsystem. Natürlich kann man sich herrlich über unmoralisch hohe Gewinne aufregen, oder über Kartelle, zockende Banken, Sklaverei in der Fleischindustrie und Abgasmanipulation - all das haben wir in großartiger Ausprägung seit Jahrzehnten in Deutschland. Es bringt doch alles Anprangern und populistisches Fordern nichts, wenn man gar nicht die gesetzlichen/politischen Gegenmittel hat. Das ganze System ist krank durch und durch.

    €: Ein Bauunternehmer (Multimillionär) wurde kürzlich im TV gefragt, wer denn mehr Macht habe, er oder ein Minister. Seine Antwort darauf folgte mit einem schallenden Lachen. Vor etwa 20 Jahren als es um Massenentlassungen in einem Kieler Traditionsunternehmen ging, hatten sich einige Lokalpolitiker mächtig eingebracht, aber nur mit Schall und Rauch. Nach der Wahl wurde von ihnen nichts mehr gehört und gesehen. Ich habe noch den Satz des Vorstandes im Ohr: "Wir beugen uns nicht dem Mob der Straße", als wir vor's Landeshaus zogen (wozu eigentlich).
    Was hat Nahles in Sachen Zeitarbeit bewirkt? Es wurde alles noch schlimmer. Sie können oder wollen kaum was ändern.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (22.07.2018 um 17:22 Uhr)

  14. #94 Zitieren
    Deus Avatar von Korhal
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    Selbst wenn ich diesen Ausführungen zustimmen würde, dann wäre die einzig logische Konsequenz die Haltung eines defätistischen Fatalismus.

    Wem wäre denn damit geholfen?
    Korhal ist offline

  15. #95 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von DWS Beitrag anzeigen
    Was hat Nahles in Sachen Zeitarbeit bewirkt? Es wurde alles noch schlimmer. Sie können oder wollen kaum was ändern.
    Das hat auch seinen Grund, entgeht ihnen doch ein lukratives Geschäft.
    Ja, " das geschäft mit der pflege" Mensch als Ware.
    Deshalb ist eine Lohnanhebung für Pfleger unmöglich, das schmälert den Gewinn.
    Dann lieber Lohndumping mit Ausländischen Pflegekräften.
    Es gibt kein gut und böse, kein Richtig und kein Falsch, nur Entscheidungen und Konsequenzen.
    Apubec ist offline Geändert von Apubec (22.07.2018 um 21:21 Uhr)

  16. #96 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Zitat Zitat von Korhal Beitrag anzeigen
    DWS findet es also in Ordnung, wenn Pflegekräfte allenfalls einen Mindestlohn erhalten.
    Darf ja nichts kosten, man denke an die armen Unternehmen.
    Ich habe gerade gelernt, es gibt sogar einen branchenspez. Mindestlohn für die Pflege, der um etwa 2 Euro über dem allgemeinen Mindestlohn liegt. Aber warum geht man da jetzt nicht heran und erhöht ihn auf das Doppelte, wenn man der Meinung sein sollte, dann würden alle Schulabgänger nur so in die Pflegeberufe strömen? Vielleicht deswegen, der Mindestlohn an sich ist in der Kritik (unter Beobachtung), was seine tatsächlichen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt betrifft. Sparsame Arbeitgeber finden meistens eine Grauzone, denn was gar nicht geht, ist ein ebit unter dem Vorjahresergebnis - das kann man seinen shareholdern nicht verkaufen.
    Anstelle Mindestlohn sollte man vielleicht noch mal über eine negative Einkommensteuer im unteren Einkommensbereich nachdenken, die Idee ist ja nicht neu; in den Lohnnebenkosten wäre es günstiger für alle (direkte Subvention) und kann schlecht umgangen werden. Aber, wie gesagt, das eigentliche Problem des massiven Fachkräftemangels im Pflegebereich ist wohl ein anderes.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (23.07.2018 um 18:03 Uhr)

  17. #97 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Wir haben hier eine hohe Dichte an Kliniken. Woanders gibt es kaum etwas zu verdienen. Daher kenne ich einige, die als Kranken- oder Altenpfleger tätig sind. Das Problem bezüglich der Vergütung ist dasselbe wie in vielen anderen Branchen auch:

    Wer nach Tarif bezahlt wird (sind fast nur Altverträge), verdient in dem Beruf überdurchschnittlich gut (für diese Gegend). Ein schönes Klinkerhäuschen kann problemlos von einem Alleinverdiener errichtet werden. Den meisten Leuten hier geht es sehr viel schlechter. Und es ist überaus ungerecht, dass sie diesen Luxus der anderen bezahlen müssen.

    Die andere Seite: Es wird in den Kliniken und Heimen längst nicht mehr eingestellt, sondern das Personal bei einem externen Dienstleister bestellt. Bei dem erhält man (man hätte wohl mehr verdient) etwa 1800 Euro/Monat brutto, etwa mit einem Potenzial bis zu max. 2000 Euro/Monat brutto.
    Zum Vergleich: Ein Qualitätsprüfer in einem hiesigen Industrieunternehmen erhält 1600 Euro/Monat brutto, etwa mit einem Potenzial bis zu max. 1850 Euro/Monat brutto.
    In einem anderen Industrieunternehmen erhält man, aber nur wenn man dort intern ausgebildet wurde (Mechatroniker), etwa 3000 Euro/Monat brutto. Der Witz: Man kommt als Externer nicht herein, weswegen der Vergleich hinkt. Jeder will dorthin, kaum einer schafft es. Aber solches wird immer (realitätsverzerrend) im TV gezeigt, von wegen "Deutschland geht es gut".
    Übliche Löhne liegen hier bei etwa 1800 Euro/Monat brutto +- ca. 200 Euro. Das Handwerk zahlt den Mindestlohn, vor dessen dankenswerter(!) Einführung teils weit darunter, manchmal (größere Betriebe) auch leicht darüber.
    Die mit Abstand höchsten Löhne werden im öffentlichen Dienst gezahlt (weit über den hier genannten, selten unter 3000 Euro/Monat brutto (außer Berufseinsteiger)), also wo am lautesten gemeckert wird. Deswegen wissen die unprivilegierten Leute nicht, wovon sie die Grundbesitzabgabe, das Wasser usw. bezahlen sollen, was Gelder sind, die den Privilegierten zufließen, die davon zweimal im Jahr in den Urlaub fliegen.

    Mittlerweile arbeiten auch sehr viele Männer in der Pflege sowie als Kassierer im Supermarkt, weil dort unter den realistischen Optionen am besten bezahlt wird. ALDI und LIDL zahlen die höchsten Gehälter im Handel, weil die einigermaßen standardisiert sind. Es wird also, anders als in der Pflege, im Handwerk usw., nicht so sehr ausgenutzt, dass die Gegend arm ist. Deswegen verdient man speziell bei diesen Supermärkten überdurchschnittlich gut (woanders sieht das schon schlechter aus). Selbst beim rottigsten Pflege-Dienstleister (ca. 1800 €/M brutto, s.o.) verdient man besser als bei den meisten Handwerks- oder IT-Klitschen. Die schlechtbezahlten Pfleger liegen zwar weit unterhab des arithmetischen Mittelwerts, aber ungefähr im Median. Das ist ein wichtiger Unterschied, um die Problematik der Gehaltsschere zu verstehen, was nötig ist, um nicht auf die Gewerkschaften hereinzufallen, die vor allem den Besserverdienern mit den Altverträgen noch mehr zuschanzen wollen. Doch diese Klientel hat schon ein Klinkerhaus, einen Neuwagen und fliegt zweimal im Jahr in den Urlaub. Hilfe verdienen die anderen, die die gleiche Arbeit leisten, für etwas mehr als den halben Lohn (was nach neoliberaler Doktrin (woher das Problem stammt, aber auch die Gewerkschaften haben die Lohnschere mitverursacht) angeblich ein unverzichtbarer Leistungsanreiz sei).

    Es gibt in Deutschland nicht nur Rosenheim. Die Lebensverhältnisse sind sehr unterschiedlich. Die berechtigterweise angeprangerten niedrigen Löhne liegen hier (wie auch in vielen anderen Gegenden) ungefähr im Median-Durchschnitt, weswegen man eigentlich nicht mal in der "letzten Drecksbude" zu den Verlierern gehört, was ganz einfach daran liegt, dass das Gehalt nicht marktwirtschaftlich erzielt werden muss, sondern über Zwangsabgaben zufließt. Woanders, also wo man den Kunden überreden muss, ist es noch schlimmer. Teilweise können die Betriebe nichts dafür, weil sie eben direkt von der Zahlungsbereitschaft ihrer Kundschaft abhängig sind.

    Wenn Spahn ein Problem lösen will, dann soll er die Löhne auf das Niveau von brutto 2400...2600 Euro/Monat anheben (also nicht übertreiben) und dafür die höheren auf dieses Niveau absenken und den Steuerzuschuss erhöhen, damit das Geld für alle ausreicht und die Beiträge stabil bleiben. Ich finde, dass Gesundheit und Pflege so wichtig sind (wichtiger als Lebensunterhalt, denn man bekommt leichter Essen als Behandlung oder Pflege geschenkt), dass sie komplett steuerfinanziert gehören. Und es muss eine Ausbildungsvergütung geben, von der man auch als Erwachsener Azubi ohne Unterstützung der Eltern über die Runden kommt. Denn die meisten Pfleger haben bessergestellte (nicht unbedingt reiche, aber so gut wie niemals arme) Eltern, weswegen sie sich die Ausbildung überhaupt leisten konnten, was ein Skandal ist.
    jabu ist offline Geändert von jabu (24.07.2018 um 02:07 Uhr)

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