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Umfrageergebnis anzeigen: Wer sollte das Speedbattle gewinnen?

  • Schweiz (Lord Regonas)

    0 0%
  • MiMo (Japan)

    2 100,00%
 
Teilnehmer
2. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 13 von 13
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    hokuspokus 
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    Ajnif ist offline

    [Speedbattle]Schweiz (Lord Regonas) vs. Japan (MiMo)

    Hej hej,

    zu einem weiteren Abend des WM Hochgenusses.

    Heute Abend treffen zwei Storyforum- Urgesteine aufeinander. Sie sind auf jedenfall mehr Urgestein als der Kommentator dieser Partie (verhaltenes Lachen aus den Zuschauerrängen).

    Begrüßen wir auf einen Seite MiMo, der für kein geringeres Land als Japan antreten wird und bereits zwei seiner WM- Kämpfe beendet hat.
    Auf der anderen Seite steigt Lord Regonas für Schweiz endlich in das WM- Geschehen mit ein und das, wo er so lange versucht hat seine neutrale Stellung beizubehalten.

    Hören wir nun die Nationalhymnen der beiden Länder.Schweiz und Japan

    Wir wünschen viel Spaß und einen weiterhin schönen Abend.


    -----------------------------------------------------------------------
    Er griff mit seinen filigranen Fingern nach dem Messer zu seiner Rechten. Die feinen Klingen waren beste Schmiedearbeit, setzten nur wenige Zentimeter über der blonden Augenbraue an und schnitten in einer geraden Linie durch das helle Fleisch. Milten hielt inne und bestaunte die roten Spuren, die über die Schläfe wanderten. Langsam fuhr er mit seinem Werkzeug unter die Haut, trennte Fett, Muskel und Nervenstränge, sodass sich der Lappen immer mehr vom restlichen Körper löste. Als er an den ersten Haarwurzeln des Kopfes ankam, stoppte er erneut. Es war nicht das erste Mal in dieser Nacht, dass er an seinem Vorhaben zweifelte.
    Mit seinem Handrücken fuhr er sich über die Stirn, um den feinen Schweißfilm mit seinem Ärmel zu entfernen, als er ein Poltern vor der Tür vernahm. Im nächsten Moment stand Lester keuchend vor ihm, betrachtete mit glasigen Augen Miltens Werk.
    „Du musst ihn wieder zumachen“, lallte er, „wir haben den falschen Mann!“

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    Held Avatar von Lord Regonas
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    „Machst du Witze!“, erwiderte Milten schockiert. Es lief ihm eiskalt den Rücken runter. Seine Hände, die er bisher annähernd unter Kontrolle hatte, begangen nun heftigst zu zittern.
    „Ich habe mich bereit erklärt, dir bei der Suche nach Heilung zu helfen. Doch wenn du mir jetzt auch noch die falschen Probanden bringst, dann können wir uns auch gleich aufknöpfen lassen!“
    „Wir sind hier in der Bergfestung erst einmal sicher.“, versicherte Lester. „Ich habe unten einen Kandidaten sitzen, der definitiv von der Besessenheit befallen ist. Dieser Typ hier war einfach nur besoffen und hinzukommend auch noch ein ziemlich hohes Tier bei den Gardisten.“ Milten seufzte und blickte in das entstellte Gesicht seines Probanden.
    „Worauf habe ich mich da bloß eingelassen...“

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Milten beeilte sich die Wunde an der Stirn des falschen Probanden wieder zu schließen und entschuldigte sich immer wieder wortreich. Doch Lester schien ganz recht zu haben, der Mann war sternhagelvoll. Als er das Turmzimmer endlich wankend verlassen hatte, wusch Milten seine Hände rasch in eiskaltem Wasser.
    "Ich bin soweit. Du kannst mir den Besessenen bringen, Lester."
    Doch Lester gab einen zerknirschten Laut von sich. "Ich fürchte, das wird nicht so einfach."
    "Wieso?", hakte Milten perplex nach.

    Als sie die Eingangshalle der Bergfestung erreichten, wurde Milten schlagartig klar, wieso. Der Mann war zwei Köpfe größer als jeder von ihnen und von Kopf bis Fuß gefesselt und geknebelt. Mit unbändiger Kraft stemmte er sich gegen seine Fesseln, rollte über den Steinboden, knurrte wie ein Drachensnapper und warf ihnen beängstigende Blicke zu. So energisch wie der Mann sich trotz der ganzen Fesseln noch bewegte, war es weder möglich ihn die Leiter hoch zu bringen, noch einen gezielten Schnitt an seiner Schläfe anzusetzen.
    "Gorn hat genau beobachtet, wie er tagelang von den Wassermagiern hinter verschlossener Tür gehalten wurde. Als er ihn danach unter vier Augen sprach, rastete er aus. Ein Wunder, dass Gorn ihn überhaupt durchs halbe Tal hier her schaffen konnte."
    "Wir müssen ihm irgendwie die Kontrollrune aus dem Schädel entfernen, nur wie?", überlegte Milten laut.
    "Ich weiß wie!" Cavalorn war erschienen.

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    Held Avatar von Lord Regonas
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    „Wie um alles in der Welt hast du uns gefunden!“, schrie Milten fast schon kreischend beim Anblick seines Freundes auf.
    „Ich bin ein Jäger!“, antwortete Cavalorn trotzig. „Was glaubst du denn wohl?“ Milten warf Lester einen ermahnenden Blick zu, beließ es jedoch bei einem erneuten Seufzen.
    „Also gut...“, sagte er schließlich. „Wie kannst du uns helfen?“
    „Damit!“, antwortete Cavalorn voller Stolz und zog ein kleines eisernes Werkzeug aus seiner Lederjacke. „Eigentlich benutzt ein Jäger dieses feine Werkzeug hauptsächlich bei Tieren mit sehr dickem Schädel, doch...“
    Plötzlich war ein dumpfes Poltern in den unteren Stockwerken der Bergfestung zu hören. Kurz darauf ertönten mehrere lautstarke Stimmen.
    „Verdammt!“, fluchte Lester mit leiser Stimme. „Die Gardisten... sie müssen Cavalorn gefolgt sein!“
    „Unmöglich!“, erwiderte Cavalorn und verschränkte seine Arme. „Ihr habt doch gerade eine halbe Leiche wieder in die freie Wildbahn entlassen. Da wundert es euch doch wohl nicht, dass wenig später die Gardisten hier auftauchen?“

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Milten schwirrte der Kopf. Wie Gardisten von der Burg aus die Entlassung des falschen Probanden bemerkt haben sollten, war ihm schleierhaft. Und da fiel ihm noch eine Umgereitheit auf: Es war doch gar nicht das Problem, dass sie den Schädel des wehrhaften Probanden nicht knacken konnten, sondern dass der nicht lange genug still hielt. Wie sollte ihnen Cavalorns Werkzeug dabei behilflich sein?
    Milten starrte den Jäger an, der verschlagen griente. "Hier sind sie!", rief er den Gardisten im Nachbarraum zu.
    Milten tauschte einen Blick mit Lester, dann verschwendeten sie keine Zeit mehr. Sie zogen ihre Teleportrunen hervor und verschwanden in blauem Funkenwirbel.

    Als sie sich am Treffpunkt materialisierten, wurden sie von Gorn empfangen. "Was ist denn mit euch passiert?!"
    Sie erzählten es ihm rasch. "Den Probanden mussten wir zurück lassen", endete Lester verzweifelt.
    "Im Alten Lager werden sie mich jagen!", murmelte Milten panisch.
    "Reißt euch zusammen!", ermahnte Gorn sie. "Wir dürfen das Ziel nicht aus den Augen verlieren! Wer weiß, was die Wassermagier da treiben! Ich muss wissen, für wen ich und meine Brüder da eigentlich arbeiten!"
    "Und wenn diese Rune wirklich Gedanken manipulieren kann, ist sie vielleicht meine einzige Hoffnung, mein eigener Herr zu bleiben, wenn die Stimme des Schläfers in meinem Kopf noch lauter wird", schloss Lester ebenso entschlossen.

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    Held Avatar von Lord Regonas
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    „Verdammt noch eins!“, schimpfte Milten missmutig. „Lester hätte ihn mit einer Schlafrune wenigstens ein paar Minuten lang stabilisieren können!“
    „Ich bin ebenso besessen wie alle anderen von der Bruderschaft.“, antwortete Lester. „Es wäre schwierig gewesen unter diesen Umständen einen Zauber zu wirken. Doch ein paar Minuten wären wohl drin gewesen.“
    „Dann hätte Cavalorn sein Werkzeug effektiv nutzen können und ich hätte nicht mehr unter höchster Anspannung stundenlang sezieren müssen.“, antwortete Milten.
    „Schön und gut, doch bleiben wir doch bei der Sache!“, ermahnte Gorn seine beiden Kameraden. „Unsere Zeit drängt und seitdem das alte Lager vom namenlosen Helden aufgemischt wurde, streunern hier überall die Gardisten herum. Wir müssen also an ihnen vorbei ungesehen ins neue Lager gelangen und das wird noch schwierig genug.
    „Ich ziehe voraus und halte uns die Gardisten auf Distanz!“, rief Cavalorn und zückte seinen Bogen.

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    "Bleibt, wo ihr seid!"
    Plötzlich erschienen alle sechs Wassermagier um sie herum.
    "Wie habt ihr das gemacht?", schrie Milten spitz. Rücken an Rücken stand er mit Lester und Gorn da.
    "Wir haben längst bemerkt, dass ihr es auf unsere Probanden abgesehen habt", erklärte Riordian beschwichtigend. "Angefangen haben wir mit ein paar Tieren, mit tadellosem Ergebnis. Wir haben euch von einem unserer manipulierten Raben beobachten lassen. So konnten wir euch hier aufspüren."
    "Das erzählen wir euch, um euer Vetrauen zu gewinnen", fuhr Saturas ernst fort. "Wir sind nicht euer Feind. Im Gegenteil. Wir tun das alles, um dir das Leben zu retten, Milten."
    "Was?!", entfuhr es den drei Freunden einstimmig.
    "Wir wissen aus sicherer Quelle, dass Gomez plant, alle Feuermagier zu töten. Das wollen wir auf jeden Fall verhindern!"
    "Aber an Gomez selbst kommen wir nicht heran", fuhr Saturas fort. "Darum versuchen wir seine engsten Verbündeten in die Finger zu bekommen, um sie mit den Runen zu unseren Handlangern zu machen. Sie kommen nah genug an ihn heran, um die Kolonie von diesem Despoten zu befreien."
    "Drastische Mittel, aber uns blieb keine andere Wahl", schloss Myxir und senkte seinen Blick.
    "Und nun ist es vielleicht schon zu spät", übernahm Cronos. "Im Alten Lager ist die Hölle los! Darum brauchen wir nun eure Hilfe. Unser Plan hat nicht rechtzeitig Früchte getragen."

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    Held Avatar von Lord Regonas
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    „Ich höre mir diesen Schmarrn nicht länger an!“, erwiderte Lester kaum hörbar und löste plötzlich eine weitere Teleportrune aus. „Bereitet euch auf eine unsanfte Landung vor!“, schrie er und konzentrierte all seine Kraft auf die Rune. Eine gewaltige magische Explosion erfasste alle sechs Wassermagier.

    „Wo sind wir?“, fragte Milten benommen und sah sich die nähere Umgebung an, ohne sie jedoch zuordnen zu können.
    „Wir sind im alten Lager der Bruderschaft.“, antwortete Lester. „Verzeiht die unangekündigte Teleportation, doch wir haben unser Ziel aus den Augen verloren! Hunderte ehemalige Anhänger der Bruderschaft sind noch immer von der Besessenheit befallen und es gibt keine Aussicht auf Heilung. Wir müssen ihnen helfen und ich weiß jetzt auch wie!“
    „Das meinst du doch wohl nicht ernst!“, schrie Cavalorn entsetzt auf, als sich sein alter Freund näherte.
    „Doch Cavalorn.“, antwortete Lester mit ruhiger Stimme. „Ich werde mich opfern.“
    „Nein!“, schrie Milten mit schockiertem Gesicht auf. „Wir finden andere Probanden...“
    „Wir haben aber nicht genug Zeit!“, unterbrach Lester den Feuermagier. „Ich werde als Proband herhalten und Cavalorn wird mit seinem Werkzeug an die Rune gelangen.
    „Dieses Werkzeug wird schädelspalter genannt.“, sagte Gorn mit zitternder Stimme. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns also wiedersehen...“ Lester winkte jedoch nur schweigend ab und legte sich zu Boden.

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    "Das mache ich nicht", stellte Milten entschieden klar. "Ich habe von Anfang gesagt, dass ich raus bin, sobald es Tote gibt. Hätte ich den Runenstein nicht entfernen können, ohne den jeweiligen Probanden zu töten, hätte ich ihn doch auch einfach dort gelassen. Ich bin kein Mörder, Lester! Und überhaupt: In deinem Kopf ist doch gar keine Rune. Du bist gar nicht von den Wassermagiern besessen, sondern von dem Schläfer. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Zustände. Wir wollten doch nur an die Rune herankommen, um damit die Kontrolle über deinen Geist zu übernehmen, damit nicht mehr der Schläfer die Zügel in der Hand hält! Und jetzt muss ich los. Was die Wassermagier gesagt haben, hat durchaus Sinn ergeben. Die Feuermagier könnten wirklich in großer Gefahr sein!"

    Später am Abend saßen Milten und Gorn in der Taverne des Neuen Lagers, jeder einen Krug Bier vor sich.
    "Lester ist schon ganz schön lange bei den Wassermagiern, ob es ihm gut geht?", fragte sich Milten betrübt.
    Gorn leerte seinen Humpen. "Ich bin sicher, dass nun alles gut wird. Dass sie die Feuermagier nicht retten konnten ist furchtbar, aber nun haben sie Zeit, sich voll und ganz auf Lester zu konzentrieren." Gorn erhob sich. " Du brauchst Ablenkung! Komm, lass uns ein paar Orks die Zähne rausschlagen!"
    Milten verschluckte sich an seinem Schlückchen Bier.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Ajnif serviert da ja mal ein Lead-In, was sich gewaschen hat! Nicht nur, dass sie die Gelegenheit ergreift, mal wieder ihre diversen Gore-Vorlieben literarisch auszuleben. Auch gibt sie mit dem Lead-In gehörig spannende Rätsel auf. Was treibt Milten dazu, da offenbar einen Menschen aufzuschneiden? Was hat Lester damit zu tun, und warum ist er betrunken? Und was meint er damit, dass der Kerl der falsche sei? Fragen über Fragen. Unsere Battler werden da ordentlich was zu tun haben. Mir gefällt das Lead-In – auch wenn ich gleichzeitig froh bin, diesen Kampf nicht selbst austragen zu müssen.


    Lord Regonas blendet seinen Gegner erstmal mit giftgrüner Schriftfarbe – das finde ich sympathisch! Inhaltlich bringt er die Story ein bisschen weiter: Offenbar veranstaltet Milten das Lester zuliebe, um ihn zu heilen, und vermutlich geht es bei ihm auch um die Heilung von Besessenheit oder dieser Kopfschmerzen-Vorform davon, könnte ich mir denken. Das ist interessant, und dass Milten da zu so radikalen Mitteln greift, ist einerseits Beweis für ihre Freundschaft, stellt diese aber auch gleichzeitig wahrscheinlich sehr auf die Probe. Schön finde ich, dass mit der Bergfestung ein interessanter Schauplatz etabliert wurde. Ein bisschen schade finde ich, dass Lesters offensichtliche Betrunkenheit auf einmal gar keine Rolle mehr spielt, das hätte Regonas als Erstposter noch irgendwie aufgreifen sollen. Und auch ansonsten gibt es jetzt ja keinen wesentlich neuen Impuls. Insgesamt aber dennoch ein solider Erstpost, würde ich mal sagen.


    MiMo lässt es dann auch bei dem Umstand, dass Lester irgendwie doch nicht (mehr?) betrunken ist. Na gut. Dafür erklärt er, dass der erste Proband noch lebt. Da konnte man sich ja nicht so sicher sein, weil ja nicht ganz klar war, wie tief und ausgreifend die Schnitte an seinem Kopf schon waren. Dadurch, dass Milten ihn dann einfach wegschickt, ergibt sich auch ein gewisser absurder Witz aus der Situation. Ob mir das mit dieser Kontrollrune im Schädel gefällt? Immerhin musste man im Spiel ja auch niemandem eine Rune als Gegenstück transplantieren, um ihn kontrollieren zu können, und generell erkrankte man auch Ohne Runentransplantation sehr schnell an Besessenheit. Mit anderen Worten: Das kommt mir schon etwas weit hergeholt vor. Außerdem wird so der Bezug zu Miltens Aussage, er wolle Lester bei seiner Heilung helfen, dünn: Was soll es bringen, anderer Leute Kontrollrunen aus dem Schädel zu operieren? Gut, vielleicht hilft das einfach bei der Untersuchung von Lesters wie auch immer geartetem Leiden, aber da bleiben noch einige Fragen offen. So wirkt das etwas wackelig, gleichwohl aber auch interessant. Was das mit dem gefesselten Hünen noch so ergibt … tja, weiß ich nicht! Abgesehen davon bleibt auch die Frage offen, wie die Kumpels da eigentlich so seelenruhig Leute auch gegen ihren Willen festhalten und aufschneiden können. Man würde sagen: Die Freunde + Cavalorn haben sich ja ordentlich radikalisiert. Wegen der vielen offenen Fragen kann ich den Post nicht so uneingeschränkt gut finden, und ich würde auch sagen, dass sich MiMo damit keinen Vorsprung rausarbeitet. Schlecht war der Post aber auch nicht, und wie gut ich das inhaltlich alles so finde, das wird auch davon abhängen, ob und wie die inhaltlichen Aspekte in den folgenden Posts weiterentwickelt werden!


    Lord Regonas überrascht mit einer weiteren Schriftfarbe und lässt auch noch seine Signatur an – ein wahres Farbenfeuerwerk! Inhaltlich problematisiert Regonas erst einmal den Umstand, dass Cavalorn auf einmal da ist. Kann man auch gut machen, weil das wirklich nicht selbstverständlich ist. Allerdings ist die Antwort darauf, was Cavalorn da macht und warum er über alles Bescheid weiß, auch nicht zufriedenstellend, sodass es dem Post hier besser zu Gesicht gestanden hätte, einfach gar nicht über die Gründe für Cavalorns Anwesenheit zu sprechen, sondern diese einfach hinzunehmen. Naja. Gut finde ich an diesem Post, wie Regonas seine eigene Gardistenidee aufgreift und sie mit der Entscheidung, den anderen Kerl einfach loszuschicken, wieder verknüpft – auch wenn die Ankunft der Gardisten sehr schnell geht, aber gut, ist schließlich ein Speedbattle. Das war der gute Aspekt des Posts, und den finde ich so gut und druckaufbauend und vermutlich prägend für den weiteren Handlungsverlauf, dass ich Regonas an dieser Stelle vorne sehen würde. Aber wer weiß, was MiMo jetzt raushaut!


    MiMo beginnt seinen Post erst einmal mit Fehlerauswertung. Das macht sich hinsichtlich des Aspekts, wie die Gardisten eigentlich so schnell von der Sache Wind bekommen sollen, ganz gut. Und dass MiMo dass dann aber auch noch mit Cavalorns plötzlichem Auftauchen verknüpft und noch zusätzlich eine Erklärung dafür liefert, warum Cavalorns eigene Erklärung dafür zu dünn war … ja, das ist schon ein meisterlicher Zug, muss ich sagen! Das gefällt mir wirklich gut. Weniger gut fand ich den zweiten Fehleraspekt: Dass Cavalorns im Vorpost vorgeschlagene Lösung nicht passte, das habe ich wohl auch bemerkt, es aber für nicht so gravierend befunden. Warum sollte denn Cavalorn nicht auch eine unpassende Lösung präsentieren – zumal, wenn er gerade erst aus dem Nichts dazugekommen ist? Wenn, dann hätte man diesen Fehler auch durchaus eleganter ansprechen können – so wie jetzt ist es etwas bemüht. Da er jetzt aber im Paket mehrerer Merkwürdigkeiten in Cavalorns Verhalten kommt, die diesen sozusagen enttarnen, fällt das aber auch nicht so ins Gewicht. Von daher ein guter erster Teil dieses Posts. Im zweiten Post versucht MiMo dann eher, die Geschichte ein wenig zu konsolidieren: Etwas nebulös bleibt es noch bei den Wassermagiern, klarer wird es, was die Kontrollrune anbelangt: Offenbar will Lester an eine Kontrollrune rankommen, um sie selber auf sich anzuwenden, sie sich möglicherweise einzupflanzen? Hm, wenn ich es recht überlege, ist mir das doch noch nicht so alles klar, auch nicht, was das Thema Besessenheit angeht. Nunja, aber ein Versuch zur Klärung ist es immerhin, und da ich auch den ersten Teil des Posts so stark fand, würde ich sagen, dass MiMo mit diesem Post in Führung geht. Aber noch ist die Sache ja nicht gelaufen!


    Lord Regonas spielt im nächsten Post, wohl weil die Zeit knapp wurde, nicht mehr mit Farben. Das ist aber nebensächlich, denn viel schlimmer: Ihm unterläuft ein handfester Fehler. Denn Cavalorn hatte sich ja eigentlich als Schurke geoutet, was erstens heißt, dass die Überlegung, sein Werkzeug einzusetzen, eh hinfällig ist, was zweitens heißt, dass er gar nicht mitteleportiert wurde und was drittens heißt, dass er ganz sicher nicht loszieht, um die Gardisten auf Distanz zu halten. Da Cavalorns (falsches) Verhalten hier leider nun auch wesentliche Teile des Posts ausmacht, zieht diesen das schon ziemlich runter. Das gibt dick Minuspunkte, muss man so sagen – Regonas fällt damit leider deutlich hinter MiMo zurück. Das war sein schwächster Post, schade.


    Dass MiMo diesen ganzen Cavalorn-Case ignoriert, kann ich gut nachvollziehen – aufzulösen wäre das kaum noch eine weitere Beschädigung der Story gewesen, von daher ist das wohl die richtige Entscheidung. Und damit alles beschleunigt wird, gehen die Freunde nicht zu den Wassermagiern, sondern sie kommen zu ihnen. MiMo bemüht sich, die Motivation der Wassermagier und die Umstände um ihr Treiben aufzuklären. Ich finde das zwar alles immer noch etwas wackelig, aber es ist immerhin etwas und schließt ein paar Lücken im Plot. Sehr schön fand ich das klassische Motiv des Rabens als magischen (hier: magisch operierten ) Beobachter. Ganz okay fand ich auch, diese Feuermagiertötungssache einzubringen. Indes: Regonas hatte ja schon geschrieben, dass der namenlose Held das alte Lager aufgemischt habe. Das hatte ich ja schon so gedeutet, dass es da um den Teil des Spiels geht, wo der Held sich eben mit der Teleportrune aus Xardas' altem Turm ins Lager beamt – und zu dem Zeitpunkt sind die Feuermagier ja längst tot. Das wirkt hier dann natürlich nicht so schlüssig. Indes: Mit „das Lager aufgemischt“ kann ja auch einfach etwas anderes gemeint sein, und auch ansonsten muss die Story hier in dieser Geschichte ja nicht an die zeitlichen Abläufe des Spiels gebunden sein. Von daher fällt das zwar auf, aber nicht so sehr ins Gewicht. Unabhängig davon geht dem Post am Ende aber ein wenig die Luft aus, so richtig Zug ist dahinter ja nicht, einen wesentlich neuen Impuls gibt es auch nicht. Insgesamt eine ganz solide Fortsetzung, die MiMo weder zurückwirft noch weiter voranbringt. In Führung bleibt er jedenfalls.


    Lord Regonas bringt dann den diskret außen vor gelassenen Cavalorn direkt wieder hinein, was den Schaden in der Story natürlich ein bisschen vertieft. Da das aber quasi noch ein „Folgefehler“ ist, will ich ihn Regonas nicht noch einmal anlasten. Eher anlasten will ich ihm diese Hauruckaktion, mit dem Lester plötzlich herumteleportiert – das ist keine wirklich elegante Weiterführung der Geschichte und ist eher blanker Machtkampf um die Herrschaft des Plots. Das hat mir nicht wirklich gefallen. Interessant finde ich, wie das mit der „Heilung“ nun ausgefüllt wird, und in der Tat: Es war nie die Rede davon, dass nur Lester geheilt werden sollte. Von daher ergibt das schon Sinn, dass es um Heilung für alle Besessenen und dergleichen geht. Warum nun allerdings die Lösung sein soll, dass Lester den Schädelspalter abbekommt, statt hier einfach eine normale Operation durchzuführen, das ist jetzt so ein bisschen die Frage. Außerdem wird mir die Rolle dieser Kontrollrune immer nebulöser: Ist sie jetzt nun das Problem, oder braucht Lester sie, um sich schützen zu können? Und selbst wenn doch ersteres: Warum hat man sie dann Lester nicht gleich entnommen? Die Operationen gingen doch am lebenden Menschen! Ich verstehe da an dieser Stelle gar nichts mehr. Lord Regonas mag hier seine eigene Vorstellung von der Geschichte fortschreiben, leider aber geht diese Vorstellung meines Erachtens nicht mehr so ganz mit dem konform, was in der Story längst geschaffene Tatsachen sind. Deshalb ist das hier für mich auch kein Post, mit dem Regonas MiMo noch einholen könnte.


    MiMo weiß sich dann auch nicht anders zu helfen, als diese Runenverwirrungen mit puren Belehrungen aufzulösen. Das, muss man sagen, ist dann leider auch nicht so der allereleganteste Weg und tut der Story auch nicht besonders gut. Immerhin bestätigt mir MiMo so aber, dass ich bis zu Regonas' letztem Post doch einigermaßen mit der Handlung mitgekommen bin. Aus dem bisschen, was MiMo dann für das Ende dieser verworrenen Geschichte bleibt, macht er wohl das Beste oder jedenfalls nicht das Schlechteste. Ein bisschen unbefriedigend bleibt der Schluss der Geschichte dann aber schon.



    Ja, das war ja wohl mal ein ganz schönes Gerangel! Die Entscheidung, wer bei dieser leicht verkorksten Geschichte die Oberhand hatte, fällt mir aber leicht: Nachdem es anfangs so aussah, als sei Lord Regonas einen Tick vorne, kämpfte sich MiMo dann mit verdienstvollen Erklärungen rund um die Plotholes dieser Geschichte erfolgreich zurück, während ich bei Regonas manchmal das Gefühl hatte, dass er die vorangegangenen Posts gar nicht so richtig oder jedenfalls nicht gut genug gelesen hatte, was bei seinen letzten beiden Posts dann auch in ordentlichen inhaltlichen Fehlern resultiert. Damit hatte sich Regonas dann auch seine Chance genommen, sich nochmal vor MiMo zu setzen. So geht meine Stimme denn auch an MiMo.

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    Held Avatar von Lord Regonas
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Lord Regonas blendet seinen Gegner erstmal mit giftgrüner Schriftfarbe – das finde ich sympathisch! Inhaltlich bringt er die Story ein bisschen weiter: Offenbar veranstaltet Milten das Lester zuliebe, um ihn zu heilen, und vermutlich geht es bei ihm auch um die Heilung von Besessenheit oder dieser Kopfschmerzen-Vorform davon, könnte ich mir denken. Das ist interessant, und dass Milten da zu so radikalen Mitteln greift, ist einerseits Beweis für ihre Freundschaft, stellt diese aber auch gleichzeitig wahrscheinlich sehr auf die Probe. Schön finde ich, dass mit der Bergfestung ein interessanter Schauplatz etabliert wurde. Ein bisschen schade finde ich, dass Lesters offensichtliche Betrunkenheit auf einmal gar keine Rolle mehr spielt, das hätte Regonas als Erstposter noch irgendwie aufgreifen sollen. Und auch ansonsten gibt es jetzt ja keinen wesentlich neuen Impuls. Insgesamt aber dennoch ein solider Erstpost, würde ich mal sagen.
    Wer sagt den, dass er betrunken ist? In welcher Form findest den Umstand, dass er betrunken ist im Lead-In? Er könnte auch eben nur besessen sein.

    Lord Regonas überrascht mit einer weiteren Schriftfarbe und lässt auch noch seine Signatur an – ein wahres Farbenfeuerwerk! Inhaltlich problematisiert Regonas erst einmal den Umstand, dass Cavalorn auf einmal da ist. Kann man auch gut machen, weil das wirklich nicht selbstverständlich ist. Allerdings ist die Antwort darauf, was Cavalorn da macht und warum er über alles Bescheid weiß, auch nicht zufriedenstellend, sodass es dem Post hier besser zu Gesicht gestanden hätte, einfach gar nicht über die Gründe für Cavalorns Anwesenheit zu sprechen, sondern diese einfach hinzunehmen.
    Ich habe hier gerade zwei meiner alten Battle`s auf, in dem genau das kritisiert wurde. Ich würde nicht oder zu wenig auf neue Charaktere meiner Gegner eingehen.

    Lord Regonas spielt im nächsten Post, wohl weil die Zeit knapp wurde, nicht mehr mit Farben. Das ist aber nebensächlich, denn viel schlimmer: Ihm unterläuft ein handfester Fehler. Denn Cavalorn hatte sich ja eigentlich als Schurke geoutet, was erstens heißt, dass die Überlegung, sein Werkzeug einzusetzen, eh hinfällig ist, was zweitens heißt, dass er gar nicht mitteleportiert wurde und was drittens heißt, dass er ganz sicher nicht loszieht, um die Gardisten auf Distanz zu halten. Da Cavalorns (falsches) Verhalten hier leider nun auch wesentliche Teile des Posts ausmacht, zieht diesen das schon ziemlich runter. Das gibt dick Minuspunkte, muss man so sagen – Regonas fällt damit leider deutlich hinter MiMo zurück. Das war sein schwächster Post, schade.
    Den Fehler muss ich eingestehen, doch an diesem Punkt war die Handlung für mich so etwas von für den Popo. Später komme ich darauf zurück...

    Lord Regonas bringt dann den diskret außen vor gelassenen Cavalorn direkt wieder hinein, was den Schaden in der Story natürlich ein bisschen vertieft. Da das aber quasi noch ein „Folgefehler“ ist, will ich ihn Regonas nicht noch einmal anlasten. Eher anlasten will ich ihm diese Hauruckaktion, mit dem Lester plötzlich herumteleportiert – das ist keine wirklich elegante Weiterführung der Geschichte und ist eher blanker Machtkampf um die Herrschaft des Plots. Das hat mir nicht wirklich gefallen.
    Mit einer eben solchen Hauruckaktion wurde doch zuvor schon die Handlung völlig zermartert. Zudem habe ich hier gerade drei alte Battle`s offen, in denen kritisiert wurde, dass ich eben nicht auf die Plots eingehe.
    Interessant finde ich, wie das mit der „Heilung“ nun ausgefüllt wird, und in der Tat: Es war nie die Rede davon, dass nur Lester geheilt werden sollte. Von daher ergibt das schon Sinn, dass es um Heilung für alle Besessenen und dergleichen geht. Warum nun allerdings die Lösung sein soll, dass Lester den Schädelspalter abbekommt, statt hier einfach eine normale Operation durchzuführen, das ist jetzt so ein bisschen die Frage.
    Die mit stundenlangem Sezieren im Beitrag beantwortet wird.
    Außerdem wird mir die Rolle dieser Kontrollrune immer nebulöser: Ist sie jetzt nun das Problem, oder braucht Lester sie, um sich schützen zu können? Und selbst wenn doch ersteres: Warum hat man sie dann Lester nicht gleich entnommen? Die Operationen gingen doch am lebenden Menschen!
    Wo steht das?
    Ich verstehe da an dieser Stelle gar nichts mehr. Lord Regonas mag hier seine eigene Vorstellung von der Geschichte fortschreiben, leider aber geht diese Vorstellung meines Erachtens nicht mehr so ganz mit dem konform, was in der Story längst geschaffene Tatsachen sind. Deshalb ist das hier für mich auch kein Post, mit dem Regonas MiMo noch einholen könnte.
    Ich habe dieses Battle mit den Kritiken einiger alten Battle`s verglichen und bin aufgrund dessen in manchen Punkten anderer Meinung.
    Das dazu[Bild: witcher_animation.gif]

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Lord Regonas Beitrag anzeigen
    Wer sagt den, dass er betrunken ist? In welcher Form findest den Umstand, dass er betrunken ist im Lead-In? Er könnte auch eben nur besessen sein.
    Okay, das stimmt natürlich, und dass er "nur" besessen ist, wird durch den weiteren Storyverlauf ja auch immer weiter etabliert. Aber dann ist es eben eine Besessenheit, die sich teils auch in Symptomen äußerst, die dem eines Alkohlrausches (oder sonstigen Rausches) gleich sind: Eben das im Lead-In angesprochene Lallen und die glasigen Augen. Und unabhängig davon, ob man das jetzt nun der Besessenheit oder etwas anderem zuordnet, hast du diese Ausfallerscheinungen in deinem Erstpost nicht mehr angesprochen, obwohl sie im Lead-In doch augenfällig platziert waren. Und nicht nur, dass du sie nicht näher erklärt hast (außer vielleicht implizit andeutend, dass Lester Heilung benötigt), sie sind ab dann ja auch einfach weg. Das ist ein Versäumnis des ganzen weiteren Geschehens, aber bei dir habe ich es dann eben als erstes moniert.

    Die mit stundenlangem Sezieren im Beitrag beantwortet wird.
    In welchem Beitrag denn? Für mich war einfach die Frage, warum es jetzt des Schädelspalters bedarf, wo vorher doch - bis auf diesen anderen Kerl, der sich wehren wollte - ein einfaches Aufschneiden ja gerade ging. Jetzt kann man natürlich sagen, dass es jetzt auf einmal besonders schnell gehen muss oder dergleichen, aber das wird ja auch nicht begründet - die Situation der Leute aus der Bruderschaft, um die es Lester geht, hat sich (vielleicht sogar im Gegensatz zur Situation der bedrohten Feuermagier) ja innerhalb des Zeitraums der Handlung weder verändert noch zugespitzt.

    Wo steht das?
    Das ergibt sich daraus, dass Milten den ersten Probanden wieder zunähen konnte und dass der danach dann weggegangen ist. Jetzt kann man natürlich einwenden, dass da die Operation noch nicht vollendet war, und dass eine vollendete Operation eben doch mit dem Tod des Operierten einhergeht. Dagegen sprechen aber wiederum andere Indizien: Ich meine damit, wie Gorn am Ende den Einsatz des Schädelspalters bewertet und andeutet, dass da die Wahrscheinlichkeit, dass Lester stirbt, relativ hoch ist. Das deutet auch darauf hin, dass bei einer "herkömllichen Operation", also einer Sektion, das Risiko des Todes jedenfalls deutlich geringer ist und dass davon ausgegangen wird, dass sie eben am lebenden Menschen durchführbar ist.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Das Leadin in diesem Battle ist ja mal mehr als grandios. Wirklich spannend, was sich Ajnif da in den paar Minuten spontan hat einfallen lassen, und gleichzeitig eine ganz schöne Herausforderung für den Erstpostenden. Denn es gilt ja nun nicht nur zu klären, wieso Milten und Lester da so eine Operation durchführen, sondern auch wieso sie sie am falschen Opfer durchführen, und wen es eigentlich hätte treffen sollen. Das verspricht alles, hochinteressant zu werden, ist aber natürlich schon enorm viel Stoff gleich zu Beginn. Also ich hätte es da wohl an Regonas' Stelle direkt mal Milten gleich tun und mir den Schweiß von der Stirn wischen müssen.

    Regonas liefert einen (mal wieder grundlos farbenfrohen ) Post ab, der auf den ersten Blick viel zu kurz wirkt, um mit diesem Leadin-Stoff irgendwie zurechtzukommen, dann aber doch inhaltlich überraschend dicht ist und so die gröbsten Fragen gleich mal klärt. Die Handlung spielt also im Minental, Milten und Lester sind in der Bergfestung und wohl auf der Suche nach Heilung für eine Krankheit, bei der es sich womöglich um die aus Gothic 2 bekannte Suchenden-Besessenheit handelt. Und Lester ist dann vermutlich derjenige, der von ihr befallen ist? So richtig besessen wirkt Lester hier ja nicht, aber die besessenen Leute in Gothic 2 haben sich ja auch (abgesehen von den Suchenden) erstmal wie normale Personen verhalten, insofern passt das schon. Die zeitliche Einordnung ist mir aber noch nicht ganz klar, denn wenn das alte Lager noch existiert und Milten und Lester im Minental sind, dann dürfte ja der Schläfer auch noch nicht verbannt und die Besessenheit noch gar nicht verbreitet sein. Vielleicht ist es also doch einfach eine andere Besessenheitskrankheit. Unklar ist jedenfalls noch, wie das Aufschnibbeln von Leuten beim Heilen der Besessenheit helfen soll, und wie Lester es hinbekommt, diese Probanden zu beschaffen (insbesondere wenn dann auch noch ein hohes Tier aus dem alten Lager dabei ist). Regonas hätte auch durchaus noch genug Wörter zur Verfügung gehabt, um auf solche offenen Fragen ein bisschen näher einzugehen. Was mir auch so ein wenig unschön ins Auge sticht, ist der kleine Widerspruch zu Ajnifs "Wir haben den falschen Mann" - denn das scheint mir doch sehr stark auf einen einzigen, bestimmten Mann hinzuweisen und nicht auf eine größere Menge von Probanden. Also, irgendwie kann man das wohl so durchgehen lassen, aber ganz einwandfrei stimmig wirkt es dann eben nicht. Trotzdem gefällt mir dieser erste Post insgesamt nicht schlecht, und der Lord hat auch mit den wenigen Worten durchaus die Gelegenheit genutzt, die Handlung gleich mal entscheidend zu prägen.

    MiMo macht sich nun daran, ein paar der offenen Fragen zu klären: Es ist also tatsächlich nicht die Suchenden-Besessenheit, um die es hier geht, sondern wohl um eine künstlich durch Implantation einer Kontrollrune verursachte Besessenheit. Ob man da überhaupt noch von einem "Befall" und von "Heilung" reden kann, das ist vielleicht ein bisschen zweifelhaft, und überhaupt ist das ja ohnehin keine Suche nach einer Heilung mehr, wenn die Heilung so offensichtlich ist: Rune rausnehmen und gut ist. Das passt also, obwohl ich die Idee an sich ziemlich cool und dem Leadin angemessen horrormäßig finde, leider nicht so besonders gut zu Regonas' Post. Dafür wird aber geklärt, wie diese Leute zur Bergfestung verschleppt werden konnten: Gorn ist natürlich stark genug für sowas, keine Frage. Merkwürdig aber, dass man den aufgeschnibbelten Probanden dann so drauflos stolpern lässt... wo soll der denn jetzt hin? Lässt man den nun einfach so in der Bergfestung rumwanken? Irgendwie ganz schön skrupellos, wie unsere Helden hier agieren. Miltens Frage, wie sie denn die Rune aus dem Schädel kriegen, finde ich auch etwas seltsam, denn den ersten Probanden wird er doch wohl auch irgendwie betäubt haben. Und ein Schlafzauber sollte für Lester ja ohnehin kein Problem sein. Aber gut, Cavalorn muss es wohl richten - so langsam haben wir ja schon ein ordentliches Grüppchen aus dem Gothic-1-Personal zusammen!

    Cavalorn gehört also gar nicht zu diesem Helden-Verschwörertrüppchen, sondern hat sich heimlich in die Bergfestung geschlichen. Gleichzeitig scheint er aber über diese Kontrollrunen-im-Kopf-Geschichte durchaus Bescheid zu wissen, denn er wundert sich ja nicht darüber, dass Milten irgendwelchen entführten Leuten den Kopf aufschneiden will, und scheint das Vorhaben auch nicht anzuzweifeln. Dass die Lösung für das Problem in einem neuen Werkzeug besteht... ich weiß ja nicht, soll Milten ihm mit dem Teil jetzt den Kopf einschlagen? Das Problem ist doch, dass der Kerl sich so wehrt und ruhiggestellt werden müsste, und nicht dass es Milten nicht durch seinen Schädel durchschafft. Insofern eine nicht ganz so stimmige Anknüpfung an MiMos Post. Zum Schluss punktet Regonas dann aber noch mal ganz gut, indem er sich über den bei MiMo ziellos rumtorkelnden Sauf-Probanden lustig macht und daraus einen kleinen Twist strickt. Man kann sich jetzt wohl drüber streiten, ob ein im Umkreis der Bergfestung rumlatschender Betrunkener so prompt eine Horde Gardisten anlockt, aber na gut, es ist ja durchaus denkbar, dass die Gardisten bereits nach dem Entführten, der ja auch ein Gardist war, gesucht haben und deshalb in der Gegend unterwegs waren. Kann man also wohl einigermaßen so durchgehen lassen.

    MiMo greift nun aber seinerseits gnadenlos die Unstimmigkeiten in Regonas' Post heraus und macht eine eigene Wendung daraus: Cavalorn hat die Freunde also verraten und die Gardisten hergebracht. Das gefällt mir einerseits gut. Andererseits hatte Regonas gar nicht behauptet, dass die Gardisten aus der Burg heraus auf den Besoffenen aufmerksam geworden waren, insofern war das meiner Meinung nach kein so glasklarer Fehler, als den MiMo ihn hier anprangert. Und dieses "Milten fiel da noch eine Ungereimtheit auf", das finde ich schon eine Nummer zu unverblümt drauflosgebattlet, da hätte man den Gegner-Diss sicher auch subtiler vermitteln können. Die zweite Hälfte des Posts gefällt mir aber richtig gut, denn hier wird mal in Ruhe geklärt, was eigentlich genau los ist: Die Wassermagier haben also Experimente an Leuten vorgenommen, indem sie denen mysteriöse Runen in den Kopf gepflanzt haben, und Lester hofft, dass diese Runen ihm bei der Heilung seiner eigenen sich ankündigenden Schläferbesessenheit helfen können. Damit hat MiMo jetzt nachträglich sogar noch die Unstimmigkeit zwischen seinem ersten und Regonas' erstem Post geklärt, denn nun geht es ja doch um eine Suche nach Heilung. Finde ich stark gemacht, und damit kann sich MiMo mal mindestens auf Augenhöhe kämpfen und Regonas zur Halbzeit vielleicht auch ein Stückchen überholen.

    Herrlich, wie hier mit offenem Visier gebattlet wird, was das Zeug hält! Regonas wehrt sich nun gegen die diversen Vorwürfe MiMos, und das durchaus erfolgreich. Die Sache mit der Schlafrune hatte ich ja weiter oben schon mal angesprochen, daher gefällt es mir schon gut, dass diese Möglichkeit mal konkret zur Sprache kommt und dann auch gleich mit einem akzeptablen Grund wieder ausgeschlossen wird. Von der Notwendigkeit von Cavalorns Werkzeug bin ich zwar immer noch nicht ganz überzeugt, aber dafür wird die Anwesenheit von Gardisten im Umland geklärt - auch wenn das im Rahmen der Geschichte jetzt eigentlich nicht mehr notwendig gewesen wäre, weil es für das Auftauchen der Gardisten ja längst eine andere Erklärung gab. Regonas macht aber wenigstens klar, wie es von ihm gedacht gewesen war, und das ist ja auch was wert. Ein wenig auf der Strecke bleibt dabei vielleicht die Weitererzählung der eigentlichen Handlung, und ich glaube auch nicht, dass es der Geschichte zugute kommt, dass der Weg zum neuen Lager nun durch die Gardisten erschwert wird. Das Interessante an der Story ist ja nunmal diese Sache mit der Besessenheit, den Kontrollrunen und was die Wassermagier da genau veranstalten, und irgendwelche Gardistengefechte würden nur unnötig Wörter kosten. Größter Patzer allerdings: Cavalorn, der sich in MiMos Post als fieser Verräter entpuppt hatte, ist auf einmal wieder mit dabei und hilft den Helden beim Kampf gegen die Gardisten. Ich kann zwar gut verstehen, dass man im Eifer des Gefechts die entsprechende Stelle in MiMos Post (in der ja nur vom "Jäger" und nicht namentlich von Cavalorn die Rede ist) überlesen kann, aber ein eindeutiger Fehler ist es leider schon.

    Dass MiMo darauf überhaupt nicht eingeht, verwundert mich ja schon. Entweder hat er Cavalorns Auftritt nun selbst überlesen, oder aber er brauchte einfach all seine Wörter für den großen Twist, den er hier serviert: Die Wassermagier (die sich praktischerweise direkt herbeamen, was dem Tempo der Geschichte natürlich gut tut) machen diese ganzen sinistren Experimente aus einem ehrenvollen Grund, nämlich um Gomez daran zu hindern, die befreundeten Feuermagier zu töten. Das ist erstmal insofern ganz zufriedenstellend, als man den lieben Wassermagiern natürlich auch keinen so richtig fiesen Plan zugetraut hätte. Ein bisschen übertrieben umständlich ist dieser Plan dann aber irgendwie schon, gerade wenn dann auch noch erst Tierexperimente erfolgen müssen, bevor es mit den Menschen losgehen kann. Da wäre es ja sicher effektiver und schneller gewesen, die Feuermagier einfach zu warnen und sie im neuen Lager aufzunehmen oder so... hätte ich jetzt an Stelle der Wassermagier jedenfalls eher als Plan in Angriff genommen als diese aufwändige Kontrollrunentransplantationsnummer. Spätestens jetzt hat sich der übliche Speedbattlewahnsinn wieder in der Geschichte breit gemacht, und die Story droht so ein bisschen ins sehr Absurde abzudriften. Chronologisch kommt mir das auch alles sehr verworren vor, denn wenn der Namenlose (wie in Regonas' Post erwähnt) schon das alte Lager plattgemacht hat, wieso steht dann dieser ganze Gomez-Kram überhaupt noch im Raum? Die Feuermagier müssten dann ja längst ermordet sein. Gut, ich bin jetzt grundsätzlich ja ein Freund davon, die Spielhandlung auch einfach mal eine Geschichte lang völlig zu vergessen, aber da in dem Battle ja durchaus häufiger darauf angespielt wird, geht das in dem Fall nicht so leicht.

    Und es geht weiter mit... etwas völlig anderem! Der Lord hat für den ganzen Vorgängerpost seines Kontrahenten nur einen spöttisch-genervten Le/äster-Kommentar übrig und kümmert sich einen feuchten Dreck um Gomez und die Wassermagier (die wohl irgendwie mitteleportiert werden, dann aber auch einfach nicht mehr da sind). Stattdessen geht es nun wieder um die Besessenheit, genau genommen darum, die ehemaligen Sumpflagerbewohner von ihrer Besessenheit zu heilen - womit wir jetzt auf einmal doch in Gothic-2-Zeiten gelandet sind, was mich endgültig jede Hoffnung verlieren lässt, hier zeitlich nochmal durchzublicken. Jetzt wird es sehr schnell sehr dramatisch, Lester will sich prompt opfern und von Milten aufschnibbeln lassen, und zwar mit Cavalorns Superwerkzeug, das Regonas mit einer ordentlichen Portion Starrköpfigkeit mit allen Mitteln in der Geschichte hält. Was ich nicht verstehe: Wieso hat denn Lester auf einmal auch so eine Rune im Kopf? Er wurde doch nicht von den Wassermagiern operiert, schließlich gehört er nicht zum alten Lager. Und von einer Gefangenschaft Lesters im neuen Lager war ohnehin nie die Rede. Wie kommt also auf einmal diese Rune in Lesters Kopf, von der vorher nie die Rede war? Puh, also das ist schon ganz schön konfus jetzt - aber auch ziemlich unterhaltsam!

    MiMo erklärt nochmal lang und breit die ganzen Zusammenhänge, was Lester jetzt wie den größten Deppen wirken lässt. Das Battle ist echt zum Schießen, einfach zu herrlich! Widersprechen muss ich MiMo aber in seiner Behauptung, dass das, was die Wassermagier gesagt haben, schon Sinn ergeben habe - denn diese Feuermagier, die hier wieder gerettet werden sollen, die müssen doch eindeutig tot sein, nachdem in Regonas' Post schon deutlich wurde, dass das Battle zu Gothic-2-Zeiten spielt. Wobei es das hier jetzt ja wieder nicht tut, denn nun trinken Gorn und Milten in der Inseltaverne des neuen Lagers gemütlich ein Bier, während die Wassermagier Lester irgendwie... heilen? Oder was auch immer diese angehenden Frankensteins da mit ihm anstellen! Am Ende gibt es dann so eine Art klassischen Gothic-1-Gag, der in diesem Kontext aber eher deplatziert wirkt. Nach diesem ganzen abgedrehten Zeug war zumindest ich für so einen bodenständigen Schluss nicht so recht empfänglich.

    Tja, also, meine Güte, was für ein Battle! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn selten wurde so sehr darum gerungen, dem Gegner irgendwelche Logikfehler und Ungereimtheiten anzukreiden bzw. die eigenen vermeintlichen Logikfehler und Ungereimtheiten wieder zu entkräften, wie in diesem Duell hier. Das war schon sehr unterhaltsam und witzig, aber ist dem spannenden Leadin von Ajnif spätestens in der zweiten Hälfte nicht mehr wirklich gerecht geworden, weil es dann einfach zu konfus und absurd wurde. Bis zum Ende war ja nicht mal eindeutig klar, zu welcher Zeit das alles eigentlich spielt und wer nun tot oder besessen ist. Am Ende habt ihr dann sogar jeder eine eigene Geschichte erzählt, als sich Regonas dazu entschieden hat, die ganze Wassermagiersache einfach zu ignorieren, und MiMo wiederum die in Regonas' geschilderte Situation der besessenen Bruderschaft ignoriert hat, um seinen eigenen Kram zuende zu erzählen.

    Ja, und meine Stimme... das ist echt nicht so einfach, jetzt in diesem Wirrwarr zu einer Entscheidung zu kommen! Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass der Lord den besseren Überblick über das Geschehen hatte. Dann hat MiMo aber seinen ersten Post quasi nachträglich noch erklärt und damit die Oberhand gewonnen. Und in der zweiten Hälfte ging es dann drunter und drüber. MiMo hat seine Idee mit dem Runentransplantationsplan der Wassermagier erklärt und dann durchgezogen, während Regonas erst damit beschäftigt war, seine vermeintlichen Logikfehler zu erklären und am Schluss sein eigenes Süppchen zu kochen. Unstimmigkeiten und Merkwürdigkeiten haben beide en masse produziert, wobei Regonas sich hier mit dem Ignorieren von Cavalorns Verrat und der plötzlich auftauchenden Rune in Lesters Kopf sicher die beiden größten Fehler geleistet hat. MiMo hatte in diesem Chaos am Schluss dann doch irgendwie den größeren Überblick und eben vor allem einen Plan verfolgt, nämlich diese ganze Wassermagiergeschichte, die er dann auch so durchgezogen und das Battle damit letztlich dominiert hat. Deswegen tendiere ich dazu, ihm meine Stimme zu geben, und mache das dann wohl auch. Aber auch nur, weil Ajnif nicht zur Auswahl steht!

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