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Externe Festplatte zur Datensicherung

  1. #1 Zitieren
    Ranger Avatar von Petrus
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    Ich suche mittelfristig eine neue Datensicherungsplatte. Hier ist ein Geizhals-Link mit einigen Voreinstellungen in welche Richtung es gehen soll.
    Damals hatte ich mich für eine 5400rpm 2TB USB Festplatte entschieden. Bisher läuft sie super.

    Ist eine niedrige Umdrehungszahl der Langlebigkeit förderlich? Ich meine, das war auch ein Kaufargument seinerzeit, es ist aber zu lange her als dass ich das noch sicher wüsste.
    Ändert sich irgendwas (vielleicht herstellerbezüglich oder partitionierungstechnisch), wenn ich die Platte ausschließlich mit ext4 konfrontiere? Bin da unsicher, weil z.B. bei anderen PC-Bauteilen wie dem Mainboard manche Hersteller nicht gut mit Linux harmonieren bzw. die Hersteller Linux schlicht ignorieren.
    Hängt die Datensicherheit einzig von mechanischen Gegebenheiten ab? Stoßfestigkeit, Wärme, Staub, RPM, Schreib-/Lesezugriffe, Lagerung? Oder gibt es noch andere Überlegungen?
    Petrus ist offline

  2. #2 Zitieren
    Halbgott Avatar von Morrich
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    Mit welchem Dateisystem du die Platte formatierst, ist völlig unerheblich. Im Gegensatz zu irgendwelchen Mainboards oder anderer Hardware, die Treiber für ein bestimmtes OS benötigt, ist eine solche Festplatte völlig unabhängig.

    Du musst dir nur darüber klar werden, welches Format (also 2,5" oder 3,5") die HDD haben soll und wieviel Speicherplatz sie bieten soll.
    Danach richtet sich dann auch der Kaufpreis.

    Ein 2,5" Modell ist in der Hinsicht besser, dass es keine extra Stromversorgung benötigt und natürlich handlicher und portabler ist. Allerdings laufen diese Platten in der Regel mit 5400 RPM und sind somit entsprechend etwas langsamer.
    Wenn allerdings nur die Datensicherung damit gewährleistet werden soll, wird da wohl auch nicht ständig was hin und her kopiert, womit die Geschwindigkeit wohl eher zweitrangig ist.

    Die Umdrehungszahl hat mit der Lebensdauer nicht wirklich was zu schaffen. Die Geräte sind mechanisch auf die entsprechend höheren Fliehkräfte bei höheren Umdrehungen ausgelegt.
    Allerdings sind 3,5" Platten allein wegen ihrer Größe und somit natürlich auch den ausladenderen Komponenten im Innern etwas anfälliger für Erschütterungen.

    Persönlich kann ich die Toshiba "Canvio" und "Stor.E" Modelle empfehlen.
    Rein von der Performance her sind auch die WD Elements Portable sehr gut. Allerdings fällt zumindest mein 1TB Modell mit ziemlich starken Vibrationen auf.
    Desktop: Nanoxia DeepSilence 1/ AMD Ryzen 7 5800X3D + Thermalright Peerless Assassin 120 SE / MSI MPG X570 Plus Gaming / Sapphire Pulse RX 6700XT / 64 GB G.Skill FlareX 3200MHz / Sabrent Rocket NVMe 4.0 1TB / MegaElectronics M200 2TB / Crucial MX500 2TB / be quiet! Pure Power 12M 650W / Teufel Concept E Magnum PE
    Notebook: Lenovo Legion 5 / Ryzen 5 4600H / GTX 1650Ti / 16GB DDR4 3200MHz / 2TB Adata XPG SX6000 Pro / 2TB WD SN550
    Morrich ist offline

  3. #3 Zitieren
    Wannen-Nikolausi  Avatar von Juli Karen
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    Ich würde zunächst mal einen Rahmen bzgl. der notwendigen Speicherkapazität setzen und das Budget entsprechend eingrenzen oder andersrum.

    So machen wir uns nur unnötige Arbeit, wenn wir bspw. eine zu teuere Platte empfehlen oder eine, deren Kapazität du ggf. niemals ausreizen wirst.

    Bzgl. der Kapazität solltest du grob 20% des verfügbaren Speicherplatz als Reserve einrechnen, damit die Platte auch nicht zu voll und somit langsamer wird.
    Dank & Gruß, JK
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    "2 Dinge sind unendlich: Das Universum und die Dummheit des Menschen.
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    Juli Karen ist offline

  4. #4 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Petrus Beitrag anzeigen
    Ist eine niedrige Umdrehungszahl der Langlebigkeit förderlich?
    Nicht, dass ich wüsste. Eher der Lautstärke, auf Kosten der IOPS.

    Ändert sich irgendwas (vielleicht herstellerbezüglich oder partitionierungstechnisch), wenn ich die Platte ausschließlich mit ext4 konfrontiere?
    Nope. Ab 2 TB aufwärts willst du Platten mit GPT statt MBR partitionieren, aber das ist unabhängig davon, welches OS oder Dateisystem zum Einsatz kommen soll.

    Hängt die Datensicherheit einzig von mechanischen Gegebenheiten ab? Stoßfestigkeit, Wärme, Staub, RPM, Schreib-/Lesezugriffe, Lagerung? Oder gibt es noch andere Überlegungen?
    Es gibt durchaus unterschiedliche Angaben zur "Haltbarkeit". Wenig aussagekräftig ist bspw. die MTBF (Mean Time Between Failures), die üblicherweise ein paar Millionen Stunden beträgt. Das ist allerdings ein rein statistisch ermittelter Durchschnittswert und daher nicht wahnsinnig nützlich bei nur einer einzigen Platte.

    Es gibt auch noch eine Wahrscheinlichkeit für nicht korrigierbare Lesefehler. Die meisten Desktopplatten liegen bei 10-14 Bit. Bessere Platten bei 10-15, manch teure Serverplatte bei 10-16. Das klingt so oder so nach wenig, kann aber schon relevant sein. Wenn ich eine Platte mit 4 TB und einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 10-14 habe, dann habe ich nach 3x die Platte komplett einlesen einen nicht mehr korrigierbaren Fehler dabei. Bei 10-15 erst nach 30x lesen und bei 10-16 erst nach 300x einlesen. Auch das sind natürlich statistische Mittelwerte. Niemand verspricht dir, dass man die Platte z.B. 2x garantiert ohne Fehler lesen kann.

    Ob es Sinn macht, für bessere Fehlerraten mehr Geld auszugeben, ist Geschmacksfrage. Man kann auch mit Redundanz arbeiten. Zum Beispiel mit RAIDs oder indem man die Daten auf der Platte mit zusätzlichen Fehlerkorrekturdaten speichert (siehe 'par2' unter Linux).

    Ebenso gibt es Platten, die für den Dauerbetrieb ausgelegt sind und welche, die es nicht sind. Manche sind für den Betrieb in einem NAS gedacht und haben dann z.B. einen Masseausgleich, damit nicht zu viele Platten im selben Gehäuse Resonanzschwingungen produzieren und sich damit gegenseitig stören. Bei denen arbeitet auch oft die Fehlerkorrektur anders. Sie versuchen nicht möglichst lange, einen Lesefehler durch mehrfaches Neulesen zu korrigieren. Das ist wichtig für RAIDs, denn wenn die Platte zu lange braucht, um ein Resultat zu liefern, dann entscheidet der RAID-Controller ggf. einfach, dass sie kaputt ist und wirft sie aus dem Verbund. Und dann muss man einen aufwendigen Rebuild anstoßen. Statt dessen bricht die Platte einfach früher mit einem Lesefehler ab und überlässt die Korrektur dann dem darüber liegenden RAID. Wer so eine Platte im Solobetrieb einsetzt, hat also tendentiell öfter mit Lesefehlern zu kämpfen.

    Ich würde im Zweifel eher auf zusätzliche Redundanz statt auf angeblich supersichere und unkaputtbare Speichermedien zu setzen. Im professionellen Umfeld nimmt man oft die 3-2-1-Methode: 3 Kopien der Daten, auf 2 verschiedenen Medien, davon 1 außer Haus. Ob das für dich Sinn macht, hängt von davon ab, wie wichtig dir deine Daten sind. Letzten Endes braucht man sich als Privatperson nicht verrückt zu haben. Jedes Backup ist besser als gar keines.
    foobar ist offline Geändert von foobar (21.06.2018 um 02:13 Uhr) Grund: Entfehlerung

  5. #5 Zitieren
    Ranger Avatar von Petrus
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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Ab 4 TB aufwärts willst du Platten mit GPT statt MBR partitionieren
    Oh stimmt ja, irgendwie bringe ich GPT intuitiv immer noch mit Windows und SecureBoot und UEFI in Verbindung und mit Bootproblemen. Aber ich hab mir gerade nochmal die Wahrheit über deinen Sig-Link vergegenwärtigt.

    Vielen Dank für dein wie immer außerordentlich nützliches Posting. par2 schaue ich mir die Tage mal genauer an. Und auch, ob ich die 10 hoch minus 15 irgendwo in den spec der Festplatten-Verkäufer finden kann.

    Zitat Zitat von foobar
    Letzten Endes braucht man sich als Privatperson nicht verrückt zu haben. Jedes Backup ist besser als gar keines.
    Die Datenplatte zu partitionieren ist unnötig, oder? Ich meine anders als das System kann da ja nichts softwaretechnisch kaputt gehen. Ich habe normal immer root und home auf getrennten Partitionen. Und zweimal war ich schon sehr glücklich darüber.
    Und GPT ab 2TB, nicht erst ab 4TB, richtig?
    Petrus ist offline

  6. #6 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Petrus Beitrag anzeigen
    Die Datenplatte zu partitionieren ist unnötig, oder?
    Jein. Natürlich muss sie in dem Sinne partitioniert werden, dass eine Partitionstabelle mit mindestens einer Partition darin angelegt werden sollte. Theoretisch könnte man sie wohl auch als Superfloppy nutzen, aber so exotische Sachen machen nur im Zweifel wieder Probleme.

    Eine Unterteilung in mehrere Partitionen macht hingegen für eine reine Backup-Platte in meinen Augen keinen Sinn. Sofern du nicht selbst ein guten Grund weißt, lass es.

    Und GPT ab 2TB, nicht erst ab 4TB, richtig?
    Ähm... ja, richtig. Ab 2. Wollte nur mal testen, ob du auch gut aufgepasst hast!
    foobar ist offline

  7. #7 Zitieren
    Ranger Avatar von Petrus
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    Ganz sicher, welche Platte ich nun kaufen soll, bin noch nicht. Es sollen jedenfalls 4TB werden, die sind momentan am günstigsten im €/GB Verhältnis (alternativ wären auch 2TB noch ok), 2,5'' groß und kein Lüfter, externe USB Platte. Ich denke für meine Zwecke ist es weiterhin sinnig eine externe USB Platte zu nehmen, weil ich sie als Datenlager und manchmal auch für bestimmte ausgelagerte Spiele benutze, die zuviel Platz auf den SSDs wegnehmen würden, oder um eine Doku anzuschauen.

    Ich würde den Kauf diesmal auch davon abhängig machen wollen, ob der Hersteller ein anständiges Fehlerkorrektur-Tool für die eigenen Platten auf seiner Homepage zur Verfügung stellt. In der Firma hat uns das schon zweimal gerettet nachdem alle anderen Rettungsversuche fruchtlos blieben.

    Nur aus Interesse, wozu die unformatierte eigene Partition? Für den MBR? Falls jemand die neue Platte an ein Win7 mit Legacy-BIOS anschließt?

    [Bild: Seagate_MS_tainted.png]
    Petrus ist offline Geändert von Petrus (16.10.2018 um 13:57 Uhr)

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