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  1. #41
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Ja. Irgendwie war dieses Bild vor den Augen der Britin nicht stimmig. Denn obgleich Luceijas Figur sich perfekt Kenzos Vorstellung eines seiner Modelle beugte, waren ihre wenig später wieder erlaubten Bewegungen schwerfällig und träge, ohne jegliche "Grazie", wie der Designer betonte, bevor er sie bat, seine Kreation mit etwas mehr davon zu tragen.
    "Nehmen wir blau, Schätzchen. Stahlblau. Nicht Enzian oder Saphir.", entschied er nach einer knappen halben Stunde der Farbauswahl, wobei er ernsthaft verschiedene Vorlagen aus entsprechender Distanz neben Luceija hielt und ein Auge zukniff, immer wieder wahlweise nickte oder den Kopf schüttelte. Die Expertise des Asiaten gehörte wohl für den Rest des Tages ganz und gar den beiden weit gereisten Frauen, was unweigerlich nicht am Geld, sondern Vigilios gutem Draht zu diesem Genius lag, der eine Sache verspätet klar stellte. Nämlich erst als die Schwelle seines Palastes ein weiteres Mal übertreten wurde, von dieser unscheinbar und doch einnehmenden Lady im langen Mantel, der überflüssigen Sonnenbrille in ihrem Haar und einem Blick darunter der einem Radar glich. Kenzo zuckte mit den Schultern als sie wenigstens von Zora bemerkt worden war und schnippte mit dem Finger wie ein Zauberkünstler.
    "Überraschung Bae!", tönte er in Luceijas Richtung. "Du ziehst keinen meiner Fummel an, bevor du die Sache mit dem Teint-...", er zog seinen gestreckten Zeigefinger kreisrund durch die Luft und formte das Gesicht der Italienerin nach, "...Und deine Frisur nicht im Griff hast. Dafür wäre dann Daphné zuständig, solange ich arbeite. Diese Frau ist eine Göttin, vertrau mir!"
    Nach alldem stolzierte er davon wie ein Gockel auf Rollschuhen und begrüßte die Rothaarige, die schon jetzt von Zora und ihrer Begleiterin wie ein wenig willkommener Eindringling beäugt wurde.
    "Wo und wann zum Geier hat er denn die noch organisiert-...?", fragte die Britin sich selbst und fing den Blick ihrer Schwägerin ein. Mit einem Nicken. Vielleicht war die Idee herzukommen nicht ihre Beste gewesen. Und Luceija musste keine ihrer Konsequenzen ausbaden, wenn sie nicht wollte.
    AeiaCarol ist offline

  2. #42
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Ja. Irgendwie war dieses Bild vor den Augen der Britin nicht stimmig. Denn obgleich Luceijas Figur sich perfekt Kenzos Vorstellung eines seiner Modelle beugte, waren ihre wenig später wieder erlaubten Bewegungen schwerfällig und träge, ohne jegliche "Grazie", wie der Designer betonte, bevor er sie bat, seine Kreation mit etwas mehr davon zu tragen.
    "Nehmen wir blau, Schätzchen. Stahlblau. Nicht Enzian oder Saphir.", entschied er nach einer knappen halben Stunde der Farbauswahl, wobei er ernsthaft verschiedene Vorlagen aus entsprechender Distanz neben Luceija hielt und ein Auge zukniff, immer wieder wahlweise nickte oder den Kopf schüttelte. Die Expertise des Asiaten gehörte wohl für den Rest des Tages ganz und gar den beiden weit gereisten Frauen, was unweigerlich nicht am Geld, sondern Vigilios gutem Draht zu diesem Genius lag, der eine Sache verspätet klar stellte. Nämlich erst als die Schwelle seines Palastes ein weiteres Mal übertreten wurde, von dieser unscheinbar und doch einnehmenden Lady im langen Mantel, der überflüssigen Sonnenbrille in ihrem Haar und einem Blick darunter der einem Radar glich. Kenzo zuckte mit den Schultern als sie wenigstens von Zora bemerkt worden war und schnippte mit dem Finger wie ein Zauberkünstler.
    "Überraschung Bae!", tönte er in Luceijas Richtung. "Du ziehst keinen meiner Fummel an, bevor du die Sache mit dem Teint-...", er zog seinen gestreckten Zeigefinger kreisrund durch die Luft und formte das Gesicht der Italienerin nach, "...Und deine Frisur nicht im Griff hast. Dafür wäre dann Daphné zuständig, solange ich arbeite. Diese Frau ist eine Göttin, vertrau mir!"
    Nach alldem stolzierte er davon wie ein Gockel auf Rollschuhen und begrüßte die Rothaarige, die schon jetzt von Zora und ihrer Begleiterin wie ein wenig willkommener Eindringling beäugt wurde.
    "Wo und wann zum Geier hat er denn die noch organisiert-...?", fragte die Britin sich selbst und fing den Blick ihrer Schwägerin ein. Mit einem Nicken. Vielleicht war die Idee herzukommen nicht ihre Beste gewesen. Und Luceija musste keine ihrer Konsequenzen ausbaden, wenn sie nicht wollte.


    Die Sizilianerin wusste nicht wirklich, wie sie auf den Neuankömmling zu reagieren hatte. Zwar waren diese obligatorischen Wangenküsschen irgendwie von selbst geschehen (vermutlich klebte das noch an ihrer italienischen Natur), aber ansonsten hatte sie dieser "Daphné" erstaunlich wenig zu sagen. Irgendwie hatten diese Personen hier es ohnehin im Blut jegliche Interessen gekonnt zu übergehen und sowohl Zora als auch sie selbst von einem Ort zum nächsten zu kutschieren obwohl dieser Laden? Verkaufsraum? Atelier? eigentlich keine neuen Räume mehr hätte offenbaren können. Sie hatte sich geirrt. Irgendwann saß sie da, auf einem Stuhl, neben Zora, und alle betrachteten sie, genauso wie sie sich selbst durch den Spiegel und für einen Moment kreuzten ihre grünen Augen die eigenen in der Reflektion. Von hinten näherte sich die andere, bildschöne Fremde, übernahm das Szepter, dass sich Kenzo nur zu gerne hatte entreißen lassen um wieder zurück an die Arbeit zu gehen. Sie griff ungefragt an Luceijas Haare und fing sich ein Zucken ein. Ihr Atem beschleunigte sich unwohl als sie den Schopf fest zum Pferdeschwanz zusammennahm und aus irgendeinem Grund wurde der Schwarzhaarigen prompt schlecht. Sie sah, wie die Schere in die Nähe ihrer Haare kam und ertrug den Moment nicht. Kaum, dass es der Moment gewesen wäre in denen sie wirklich an ihr "Herumgeschnibbelt" hätte, griff sie ein, zog der Rothaarigen Reflexartig die Schere aus der Hand und schmiss sie von sich.

    "Hör auf.", war es eine atemlose Bitte, die zum ersten Mal sofort beachtet und befolgt wurde. Die Rothaarige legte den Kopf schräg und wollte wissen, wo ihr Problem lag. "Ich kann das nicht.", presste sie hervor. "Wirklich nicht." Sie konnte sich kaum rechtfertigen. Weder bei Zora noch bei der "Göttin", die sie zweifelsohne auch in ihrem Fach war, aber sie schaffte das nicht. Es war dieses 'sich trennen', dieses 'Abschließen wollen', dass man ihr hier aufzuzwingen versuchte und sie einfach nicht schaffte. Also sah sie sich noch einmal selbst im Spiegel an als wolle sie sich bei ihrer eigenen Person rückversichern, stand dann auf und ging so schnurstracks in Richtung Ausgang, dass es schien, als bekäme sie hier drinnen keine Luft mehr. Und begrüßte die fremde Wand eines unbekannten Hauses nur zu sehr als Stütze.
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  3. #43
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    Ulpox Galba

    Galba schien sich in den Kopf gesetzt zu haben, alle Facetten und Künste des militärischen Befehlshabers auszukosten. „Das Frühstück ist nicht vor 0800 vorgesehen. Bis dahin bleiben wir hier und trainieren. Eure bisherigen Noten in Sachen Ausdauer sind: Unzufrieden, Unzufrieden und Ausreichend.“
    Delia runzelte die Stirn, hob die linke Augenbraue und musterte Galba eingehend. Ausreichend? AUSREICHEND!? Jedem ihr Gleichrangigen hätte sie jetzt die Leviten gelesen, hätte ihm ärgerlich entgegen geworfen, dass bei diesem Tempo und dieser Anstrengung auch die fittesten Sportler und Soldaten etwas außer Atem waren. Als der Turianer sich ihnen wieder zuwandte, ließ sie die Augenbraue zurück an ihren Platz und machte sich eine innere Notiz: Galba war offensichtlich der Typ Offizier, der seine Soldaten schlechter machte als sie waren, um sie zu noch mehr Leistung anzutreiben. Obwohl Davids Keuchen neben ihr vielleicht darauf hindeutete, dass er nicht bei allen von ihnen maßlos übertrieb.

    „Ich erwarte, dass es mindestens ein Befriedigend ist, bevor wir die Nylea verlassen. Also legt euch ins Zeug. Wo bleibt ihr?! Bewegt eure Ärsche zum Nahkampftraining, und zwar dalli!“
    Galba war offensichtlich in seinem Element. Delia zweifelte nicht daran, dass ihm das hier gerade unheimlichen - leicht sadistischen - Spaß bereitete. Doch sobald sie ihn in ihre kleine geheime Offiziers-Kategorie gesteckt hatte, fiel es ihr leichter, seinen Ton und seine Worte einzuordnen. Bis zu einem gewissen Grad mussten Offiziere nun einmal brüllen, und nur die wenigsten (meistens die Besten) von ihnen kamen ohne es zurecht. Also zuckte Delia innerlich die Schultern und setzte sich in Richtung Matte in Bewegung, nachdem Galba sie erneut anbellte. "Hunde die bellen, beißen nicht", erinnerte sie sich an ein altes menschliches Sprichwort und kurz zuckten ihre Mundwinkel.

    „Also wer will?“
    Nahkampftraining. Delia war sich nicht sicher, ob Routh überhaupt dieser Dinge fähig war, so zerbrechlich wie die Salarianer wirkten. Zudem war der Turianer locker zwei Meter groß.
    Gott, wünschte sie sich einen Kaffee. Ein Morgen ohne Kaffee war kein guter Morgen, und angebrüllt werden zu so früher Stunde war auch nicht gerade ihre morgenliche Lieblingsbeschäftigung. Aber, von der Biotik einmal abgesehen, war Nahkampf ihr Ding - solang es Beweglichkeit erforderte und nicht in stumpfsinniges Boxen verfiel.
    Galba starrte seinen Squad immer noch düster an, und Delia warf einen Blick nach links, wo die zierliche Routh in die Luft starrte. Dann sah sie nach rechts, wo David langsam wieder seine Atmung unter Kontrolle bekam. Es fiel ihr nicht schwer diese Entscheidung zu treffen: beide brauchten noch etwas Zeit, also fixierte sie Galbas Blick und trat einen Schritt vor. "Ich, Sir", sagte sie knapp, und fügte dann hinzu: "Nur die Fäuste oder auch die Beine?", fragte sie dann, in der Hoffnung er würde ihr die Beinarbeit erlauben.
    "Nur die Fäuste oder auch die Beine?", fragte die Menschenfrau nachdem sie vorgetreten war.
    Das überraschte Galba keineswegs – im Gegenteil, er hat sogar damit gerechnet. Die beiden anderen sahen nämlich weit davon entfernt aus, jetzt schon ein Nahkampftraining zu absolvieren: Routh versuchte ihre Müdigkeit dadurch zu verschleiern, dass sie sich gegen die nächstgelegene Wand anlehnte, während der Pilot nicht mal versuchte zu verstecken wie fertig er noch war. Delia Hall war daher die einzige Person, die in der Lage wäre aktuell gegen Galba zu kämpfen – auch weil sie scheinbar irgendeine Form von Verbundenheit zu Cruz zu haben schien.
    Der Turianer schmunzelte. „Sind wir hier beim Profisport, Hall?“, fragte er, sich an die Diskussion vom Vorabend erinnernd, „Wir kämpfen zwei Runden.“, wobei er zwei Finger hochhob, „Die erste Runde ohne Biotik, die zweite mit. In beiden haben sie dasselbe Ziel, Hall: mich auf die Matte legen, bevor ich das mit ihnen tue. Ansonsten dürfen sie alles einsetzen was sie können.“, er machte ein paar demonstrative Dehn- und Streckübungen mit Armen, Beinen und Genick, „Also sind sie bereit?“, er wartete auf die entsprechende Antwort, „Dann los.“
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  4. #44
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
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    Als Sahenia aufgewacht, war Yelyna bereits auf den Beinen und kam frisch geduscht ins Zimmer zurück.
    "Na, auch endlich ausgeschlafen?" kicherte die Asari.
    "Haha... sehr witzig! Wieso bist du schon auf den Beinen?" wollte die jüngere der beiden Asari wissen und setzte sich umständlich in ihrem Bett auf.
    "Ich weiß es nicht so genau!" begann Yelyna und setzte sich neben Sahenia. "Die Sache mit Kyron macht mich stutzig!"
    Kyron´s letzte Nachricht an Yelyna war wirklich ziemlich seltsam, zumal Sahenia alle Nachrichten von ihrer besten Freundin gezeigt bekommen hatte.
    [color=#99B3EE]"Vielleicht hatte er in dem Moment gerade viel um die Ohren!"[/color=#99B3EE] versuchte Sahenia ihre beste Freundin zu beruhigen.
    "Glaub ich nicht, es ist irgendwas anderes!" entgegnete Yelyna und warf Sahenia einen ernsten Blick zu.
    "Melde dich doch einfach bei deiner Mutter und finde heraus, was auf der Citadel los ist?!" schlug Sahenia vor. Ein hoffnungsvoller Ausdruck huschte über Yelyna´s Gesicht, die daraufhin gleich die Nummer ihrer Mutter wählte.

    Sahenia krabbelte derweil aus dem Bett und gönnte sich eine lange, heiße Dusche. Anschließend ging sie in die Küche, wo ihre Mutter bereits ein leckeres Frühstück vorbereitet hatte. Ein wenig verwundert blickte sie sich nach Yelyna um, die wohl immer noch im Zimmer war und mit ihrer Mutter telefonierte.
    "Guten Morgen, meine Kleine! Ich habe da ein paar Termine für dich, die du unbedingt ein halten solltest! Prüfungstermine von der Uni!" begrüßte sie ihre Mutter, drückte ihr ein Küsschen auf die Stirn und setzte sich ihrer Tochter gegenüber an den Tisch. Sahenia seufzte.
    "So, und nun erzähle mal!" forderte Dishana ihre Tochter auf. Sahenia erzählte alles, was sie bei den Kultisten erlebt hatte und was sie schließlich auf Thessia erlebt hatte, von den Artefakten, die Asari-Husks, bis zur Banshee, von den Experimenten von Cerberus und ließ dabei kein Detail aus. Dishana´s Gesichtsausdruck wechselte dabei von Neugier, zu Besorgnis, zu Wut und schließlich wieder zu Besorgnis. Sie mochte es nicht, dass sich ihre Tochter in solche Gefahr begab, dennoch blieb sie relativ ruhig.
    "Vielleicht solltest du das genau so den Diplomatinnen ins Gesicht klatschen, anders verstehen die das nicht, auch wenn ich dennoch bezweifel das sie dir nicht glauben werden!"
    Sahenia schmunzelte, war dies doch nicht gerade die diplomatischste Wortwahl ihrer Mutter.
    "Ich warte noch auf die Beweise von einem guten Freund!" sagte Sahenia schließlich.
    „Cerberus erscheint plausibler zu sein.“, erklärte die Bardess in ihrem Holo-Bildschirm.
    „Sie haben nicht gesehen, was ich gesehen hab.“, entgegnete der Salarianer, „Wenn sie wirklich zu sowas fähig sind, stimmt das was über sie bekannt ist, nicht einmal ansatzweise überein – und das ist ein beunruhigender Gedanke.“
    Die weibliche Salarianerin hob ihre Hand zum Kinn. „Die Daten, die du hast – kannst du sie nach Sur’Kesh schicken?“, fragte sie schlussendlich, nachdenklich klingend, „Ich würde sie gerne den Familienexperten zur Analyse übergeben.“
    Keineswegs gekränkt klingend antwortete Neth, während er zeitgleich den Kopf schüttelte: „Nicht ohne die Behörden der Republiken UND der Union darauf aufmerksam zu machen – wir wollen doch nicht, dass die STG von dem hier Wind bekommt?“, er blickte demonstrativ zu seinem Arbeitszimmer um die Worte zu verdeutlichen, „Es ist eine Menge Daten – zu viel um unauffällig zu bleiben.“
    „Dann musst du nach Sur’Kesh kommen und uns die Daten persönlich übergeben.“, schlussfolgerte die Bardess und schwang ihren Arm wieder herunter.
    Abermals schüttelte Neth seinen Kopf. „Nicht bevor ich die restlichen Daten habe – und ich weiß leider nicht wie schnell die Thessianischen Behörden Rigel X knacken werden.“, erklärte er, bevor er überlegend hinzufügte, „Hängt wohl davon ab als wie wichtig sie die Daten einstufen.“
    „Verstehe.“, erwiderte die Salarianerin, „Dann werde ich jemanden schicken um die Daten abzuholen. Bereite dich darauf vor.“
    „Solange er diskret ist – hab hier noch Kontakte, die ich nicht vor den Kopf stoßen möchte.“, antwortete Neth.
    „Sie wird diskret sein.“, antwortete die Bardess mit einem Ton, der sagte, dass hier Schluss sei, „Du hast gute Arbeit geleistet, Neth. Halte mich auf dem Laufenden über etwaige Entwicklungen.“
    Noch bevor er ihr antworten konnte, verschwandt sie und mit ihr der Bildschirm. Neth lehnte sich entspannt zurück, immer noch grübelnd. Ein Problem weniger dachte er Was nun? Warten kann so schrecklich langweilig werden… er warf einen Blick auf die neben sich liegende Luna Vielleicht kann ich ja bisschen den Touristen spielen – bin ja zum ersten Mal hier auf Thessia.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  5. #45
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zora schüttelte energisch den Kopf als die neu angekommene Stylistin sie irritiert ansah, die Schere zur Seite legte und Luceija ernsthaft nachsetzen wollte.
    "Besser nicht.", riet die Britin und nippte an dem Drink, den Kenzo höchstselbst ihr gereicht hatte. Minute um Minute verstrich, in der Zora ihrer Schwägerin Zeit gab. Zeit von allein wiederzukommen und sich umzuentscheiden. Auf eine Weise die sie alle begrüßt hätten, aber diese Rechnung ging nicht auf und nach Minuten der Qual für alle Beteiligten, die irgendwie ETWAS Gutes hatten tun wollen, erhob die Blonde sich und verließ mit einem Seitenblick zum Designer, der handfertig an dunklem Stoff arbeitete, das Atelier.
    "Häng mir das kleine Rote aus dem Schaufenster ab, Kenzo.", bat sie zuckersüß, während sie bereits auf hohen Schuhen davonrauschte. "Ich würd' es gleich gern anprobieren."

    Doch fürs Erste musste sie diese weitaus wichtigere Sache klären. An dieser Hauswand. Denn nirgends sonst fand sie die Schwarzhaarige, neben der sie umständlich und für viele Momente schweigend Platz nahm.
    "Wir betrinken uns. Bis zum letzten Moment den wir hier bleiben können, bevor wir zu dieser Verhandlung müssen."
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  6. #46
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zora schüttelte energisch den Kopf als die neu angekommene Stylistin sie irritiert ansah, die Schere zur Seite legte und Luceija ernsthaft nachsetzen wollte.
    "Besser nicht.", riet die Britin und nippte an dem Drink, den Kenzo höchstselbst ihr gereicht hatte. Minute um Minute verstrich, in der Zora ihrer Schwägerin Zeit gab. Zeit von allein wiederzukommen und sich umzuentscheiden. Auf eine Weise die sie alle begrüßt hätten, aber diese Rechnung ging nicht auf und nach Minuten der Qual für alle Beteiligten, die irgendwie ETWAS Gutes hatten tun wollen, erhob die Blonde sich und verließ mit einem Seitenblick zum Designer, der handfertig an dunklem Stoff arbeitete, das Atelier.
    "Häng mir das kleine Rote aus dem Schaufenster ab, Kenzo.", bat sie zuckersüß, während sie bereits auf hohen Schuhen davonrauschte. "Ich würd' es gleich gern anprobieren."

    Doch fürs Erste musste sie diese weitaus wichtigere Sache klären. An dieser Hauswand. Denn nirgends sonst fand sie die Schwarzhaarige, neben der sie umständlich und für viele Momente schweigend Platz nahm.
    "Wir betrinken uns. Bis zum letzten Moment den wir hier bleiben können, bevor wir zu dieser Verhandlung müssen."


    Minutenlang wollte sie sich einreden, dass ihr diese Stadt den Atem raubte. Dieses unvorhergesehene Beben in ihrem Inneren verursachte und ihr den letzten Nerv neben dem Verkehrslärm, den dutzenden, leuchtenden Anzeigen die selbst mit dem Sonnenlicht konkurrierten und der Hektik. Aber das war es nicht. Es gab dafür kaum andere Auslöser als diese ständig wiederkehrenden Bilder in ihrem Kopf. Die Geräusche, das schwere Atmen, die Schreie die wahrscheinlich ihre eigenen waren, aufkeimende Panik und dann diese hyperrealistischen Berührungen aus diesem Traum. Die letzten 24, 48 oder mehr Stunden hatten sich in ihrem Inneren abgezeichnet und sehr deutlich erkennbare Spuren hinterlassen dessen Bewältigung sie sich noch nicht stellen konnte. Daran konnte sie einfach keinen Gedanken verschwenden. Abzuschließen. Neu anzufangen. Zu verarbeiten was nicht mehr zu verarbeiten war. Wie startete man etwas neu, worüber man nicht hinweg kam? Wie startete man etwas neu, wenn man keinen Willen hatte, es noch einmal zu versuchen? Ihre bloße Präsenz schien irreal, hier, vor diesem Modetempel, in einer fremden Stadt, mit einem Ausdruck in ihrem Gesicht und ihren Gliedern der für ihren Unwillen zu Leben sprach. Jeder sah es. Jeder. So konnte sie nicht vor Gericht auftauchen. Nicht dort, wo sie so vieles spielen musste. Da schien Zoras Vorschlag der perfekte zu sein, was sie ihr auch klar machte, als sie sich neben Luci an die Wand gesetzt hatte und damit nichts gutes für ihr eigenes, schickes Outfit tat.
    "Sie will, dass ich abschließe.", teilte sie ihren Eindruck mit ihrer blonden Schwägerin und sah sie verzögert an. Mit diesem Unglauben in ihrer Mimik. "Sie glaubt ernsthaft ich könnte alles einfach SO mit einem Haarschnitt und Spraytan lösen, ist das-..ich mein kann das ihr verfluchter ernst sein?!" Sie gestikulierte in Richtung des Tempelinneren. Dabei ging Lucis aufschäumende Wut und Trauer an die genau falschen Personen, aber es schien sich nicht vermeiden zu lassen und im Moment schien es ihr auch egal. "Ich soll neu anfangen?! Einfach so?! Ich will nicht neu anfangen!" Sie sprach zu Zora, als könne sie irgendetwas an ihrer Situation ändern. Als wäre es einfach des Rätsels Lösung, ebenso, wie den Kopf einfach rücklings an die Fassade zu lehnen und kurz zu seufzen. Beinahe instinktiv griff sie mit einer Hand eine ihrer Haarsträhnen die über die linke Schulter fiel und fühlte zwischen den Fingern wie lang und weich sie waren. "Ich wollte nichts ändern, ich-", sie schnaubte und schlug den eigenen Kopf nunmehr einmal eigenständig gegen die Wand hinter sich, nicht zu fest um sich auszuknocken aber genug um sich zurück zu holen und dieses Feuer in sich wieder zu löschen. "-alles war perfekt! Alles!" Und dann wurde klar: Die Person, auf die sie am meisten sauer war, war nur eine: Sie selbst.

    Es brauchte einen Moment. Dann war sie sich klar: "Ja. Ja...wir sollten uns betrinken." Ihre Stimme bebte und für den Moment musste sie die Augen schließen, bevor sie sie wieder auf ihre Schwägerin richtete.
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  7. #47
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    Hanna wäre es lieber gewesen, wenn statt Van Zan und dem roten Turianer ein Team aus Profis die Wohnungsdurchsuchung begleitet hätte. Allerdings wäre es ihr auch lieber gewesen, wenn sie noch aktiver Teil der C-Sicherheit wäre. Und es wäre ihr auch lieber gewesen diesen Tag statt unter einer Basecap unter einer Decke mit einer blauen Schönheit zu verbringen. „Aber das Leben ist kein Ponyhof…“, murmelte sie und grinste schief über die Dämlichkeit dieses uralten Sprichworts. Während van Zan unnahbar wie immer war, schien Beyo aus der Übung eines Officers zu sein. Er starrte den Raum an, als sei es sein eigener den er nach langer Zeit wieder einmal betrat. Für Hanna hingegen war es Routine. Entfremdete Routine mit dem Beigeschmack eines Einbruchs zwar, aber Routine. Vor ihrem geistigen Auge unterteilte sie den ersten Raum in Raster, prüfte ihn mit den Blicken ab bevor sie überhaupt damit beginnen würde, etwas anzufassen. Und im Gegensatz zu ihren beiden Gefährten war sie klug genug Handschuhe anzuziehen. Auch das war Routine. Gerade begann sie damit, die Kaffeemaschine genauer unter die Lupe zu nehmen – merkwürdigerweise ein häufig übersehenes Utensil, das vor Fingerabdrücken nur so stand – als der erstickte Schrei Beyos aus dem Schlafzimmer kam. Sofort war Hanna im Türrahmen, die Waffe instinktiv gezogen. Sie spürte die Aufregung eines nahenden Kampfes warm in ihr schwappen. Als sie Beyo und sein Gegenüber sah, hätte sie fast beides beschossen. Allerdings vor Wut, denn anscheinend war diese Wohnung erneut eine vom Killer geplante Falle und sie waren wieder hineingetappt. Nervös sah sie sich um, doch nix geschah. Kein Lachen, keine Videobotschaft, nicht einmal ein Schuss. „Was soll diese Scheiße?“, murmelte sie, beide Hände am Pistolengriff. „Vhan!“, zischte sie und wollte gerade zu einer wüsten wenn auch geflüsterten Beschimpfung ansetzen, als ein Geräusch seitens der Eingangstür sie herumfahren ließ. Es zischte. Hanna hob die Waffe…

    *

    „Gehen Sie mir aus dem Weg“, rief Seeva fast gelangweilt, als ihr der dritte Kleinsthändler, dem sie in dem Aufgang begegnete, mechanische Updates für Omnitools oder sonstigen Tand anbieten wollte. Diesmal war es ein Batarianer, ungewöhnlich war diese Spezies auf der Citadel nicht willkommen. Allerdings achtete in diesem Teil der Welt niemand auf die Zahl der Augen. „Hübsche Dame, ich habe auch…“, setzte der aufdringliche Verkäufer an und eierte mit mehreren Applikationen in den Händen auf sie zu. „Ich bin ein Spectre und wenn Sie mich nicht in Ruhe lassen, werde ich Sie erschießen“, drohte Seeva. Das Blitzen in ihren Augen unterstrich die Wahrhaftigkeit der Drohung, was unnötig war. Denn der Batarianer hatte sich schon bei dem Wort „Spectre“ auf der Hacke gedreht und war mit einer ihm nicht zugetrauten Geschwindigkeit hinter der nächsten Ecke verschwunden. Alles, was das Gesetz darstellte, war eine automatische Gefahr. „Idioten“, grummelte Seeva. Sie waren Idioten aber solche, für sie die ihr Leben einsetzte. Zumindest in der Theorie.

    Die Asari kam bei dem Apartment an, dass ihr die elektronischen Datenbanken als Boles‘ Appartment anzeigte. Ihr Omnitool überwand alle Beschränkungen sofort und schaltete den Komplex frei zum betreten. Plötzlich stockte Seeva mitten in der Bewegung. Sie hatten die letzten Logdaten nur überfliegen wollen, vermutlich war seit dem letztmaligen Betreten des Apartments durch C-Sicherheit einige Zeit ins Land gegangen. Daher verwunderte es sie, dass der als zuletzt gespeicherten Zeitpunkt der Öffnung keine zehn Minuten zurücklag. Ein ungutes Gefühl beschlich den Spectre. Sie griff nach hinten und zog ihre Schrotflinte. Leise zischend faltete sich diese aus und lag einen Wimperschlag später gefechtsbereit wie ihre Besitzerin in den Händen der Asari. Seeva wusste, dass ihre biotischen Barrieren oben waren, war sich aber auch bewusst, dass sie in engen Räumen rasch fallen konnten. Mit Chance würde aber niemand ihr Eintreffen erwarten… Sie lockerte eine Blitzgranate an ihrem Gürtel…

    „Deckung!“ Als Hanna erkannte, was da gerade in den Raum kullerte, war es beinahe zu spät. Nur ein schier endloses Training ließ sie sich das Gesicht voran und die Hände über den Ohren in das Bett des getöteten Polizisten fallen. Dann knallte es gewaltig und die Heftigkeit der Lichtexplosion ließ selbst hinter geschlossenen Lidern noch hellweiße Blitze zucken. Reflexartig rollte sich Hanna zur Seite, spürte, wie sie vom Bett und auf den teppichbelegten Boden fiel. Die Blitze verschwanden und Hanna öffnete die Augen. Irgendjemand betrat den Raum, ein Wesen gehüllt in bläuliches Licht. Jemand schrie. Wer, das wusste sie nicht. Dann hörte sie das Fauchen von Mündungsfeuer. Die Person schoss einmal mit einem heftigen Knall – aber in die Decke. Nun erkannte Hanna, dass es eine Asari war. Der Nachhall der Explosion verzerrte aber den Ruf der Frau, die ihr Gesicht wohl zu van Zan gewandt hatte. Hanna sprang auf die Beine, hob die Waffe – eine Sekunde später wirbelte ihr Körper einen Meter rückwärts, donnerte gegen die Wand. Sie verlor die Pistole aus den Händen, die Asari stolzierte mit der tödlichen Eleganz einer Schwerttänzerin in den Raum. Und Hanna griff an.

    Seeva hatte nicht damit gerechnet, dass die blonde Menschenfrau so schnell wieder auf den Beinen sein würde. Für gewöhnlich duckten sich solche, die sie mit einem biotischen Wurf erwischte für den Rest des Kampfes unter irgendetwas weg – wenn sie es überhaupt überlebten. Plötzlich aber war sie da, neben ihr, und verpasste ihr einen rechten Hacken, der sie selbst aus dem Gleichgewicht brachte und zu Boden schickte. Schon war die Frau auf ihr, drückte sie zu Boden und bearbeitete sie mit gezielten Faustschlägen von der Heftigkeit von Gummigeschossen. Selbst die flexible aber gehärtete Rüstung der Spectre milderte die Schläge in Niere, auf Solarplexus und Schulterblatt nur gering ab. Seeva konzentrierte sich, dann trat sie mit aller unter den Schmerzen aufbringenden Kraft hoch, traf den blonden Kopf mit dem Spann. Der Tritt fegte die Menschenfrau von der Asari, ließ sie keuchend zur Seite stürzen und sie heftig aufjaulen. „Dafür blutest du, Schlampe!“, keifte sie und rappelte sich mit wieder auf. Seeva war ebenfalls auf den Beinen, staunte über die fast kroganische Regenerationszeit der Frau. Seevas Fäuste glommen blau. Mit dem Handrücken wischte sie sich frisches Blut von der Lippe.

    „Biotik“, schoss es Hanna durch den Kopf. Dass die Asari nach den Angriffen, die sie nachhaltig hätten treffen müssen noch stand verunsicherte die Blondine. War diese Frau etwa der Killer? Unmöglich wäre es nicht, vor allem angesichts der letzten physischen Auseinandersetzungen. Aber da fehlte die Dramatik, die einleitenden Worte, der Wow-Effekt. Wahrscheinlicher war, dass es sich bei der Asari um einen Killer handelte, angesetzt auf Beyo oder auf Hanna – völlig unabhängig der Ermittlungen. Dass sie die Zielscheibe der Justiz geworden war freute zweifelsohne den ein oder anderen Untergrundboss oder politischem Akteur. Hanna griff in ihren Rücken, zog das Kampfmesser, dass sie schon während ihrer Dienstzeit beim Militär erfolgreich geschwungen hatte. Chancengleichheit. Im selben Moment sprang die Asari auf sie zu. Die blaue Faust zischte nur wenige Zentimeter an Hannas Hals vorbei. Sie revanchierte sich mit einem Stich in den Oberschenkel – der verfehlte. Der nächste Schlag der Asari traf und er traf heftig. Hanna keuchte, merkte wie sich der Schmerz in ihrer Magengegend zentrierte. Ihre zerstörten Lungen flehten um Gnade, als sie trocken zu husten begann. Die Asari drehte sich, schickte einen biotischen Angriff auf Beyo, der noch immer im selben Raum war. Dann wandte sie sich Hanna zu. Doch diese war gleich einem Berserker in Wut und Schmerz aufgeblüht, würgte die Heftigkeit der Desolation in ihrem Körper herunter und verwandelte sie in gut gezielte Hiebe mit der Klinge. Ein Schnitt verfehlte, der zweite traf. Die mit Tarnmuster bedeckte Klinge fraß sich durch die blaue Wange und zertrennte das Fleisch über dem Wangenknochen. Die Asari kreischte und verpasste Hanna einen Fausthieb. Diese erwiderte den Hieb ohne zu zielen oder sich des Ziels überhaupt sicher zu sein. Nur das Gefühl von Fingerknochen auf Wangenknochen sprach von Erfolg. Tränen schossen ihr in die Augen, die sie sich heftig mit dem Ärmel fortwischte. Sie sammelte Blut und Spucke, achtete nicht auf die Dummheit der Tat und spie beides zur Seite. Ihre Fertigkeiten mit dem Messer unterstreichend, warf sie die Klinge von einer Hand in die nächste. Die grünen Augen der Asari folgten. Dann plötzlich trat sie mit einer Behändigkeit zu, die selbst Hanna überraschte. Das Messer segelte fort, spießte sich irgendwo in irgendwas. Die beiden Frauen fielen wieder übereinander her, rangen kurz und stießen sich in entgegengesetzte Richtungen. Es folgte ein kurzer Schlagabtausch bei denen jeder der beiden mal mehr schlug und der andere abwehrte – ohne nennenswerten Erfolg. Schließlich packte die Asari Hanna, versetzte ihr einen heftigen Kopfstoß. Hanna indes trieb der anderen ihr Knie in den Bauch. Beide taumelten in einem Reigen aus Schmerz, beide griffen zur Pistole, beide zogen synchron und beide richteten den Lauf der jeweils anderen nur eine Handbreit vors Gesicht. Schlagartig verschwand die Dynamik des Kampfes. Augen schraubten sich herausfordernd ineinander. Keine von beiden zitterte. „Das nenne ich mal einen Patt“, sagte Hanna, überrascht, dass sie überhaupt noch sprechen konnte. Ihr Gegenüber rang sich ein Lächeln ab an dessen Ende eine Blutblase auf der Lippe platze. „Ich schlage vor, dass Sie aufgeben.“

    ***

    Zur gleichen Zeit:

    Als Nate das Lokal betrat wusste er, dass er nicht willkommen war. Interne Ermittler waren hier nie gerne gesehen. Auf den ersten Schlag erkannte er drei Leute, gegen die er mal ermittelt hatte. Alles Turianer natürlich, alle unschuldig und alle nachtragend wie Mädchen, die man auf dem Abschlussball hatte sitzen lassen. Es kümmerte den Detective recht wenig. Gemächlich betrat er den Raum, trat an die Bar und bestellte sich einen Drink. „Hier werden keine Verräter bedient“, raunte eine ihm unangenehm bekannte Stimme. „Verpiss dich, Lloyd“, gab Nate zurück. „Mach dass du verschwindest. Hier werden nur Cops bedient.“ Nate wandte sich um, der in sein Gesicht gemeißelte Schmerz ließ selbst den turianischen Polizisten zurückschrecken. „Ich habe kein Bock mich mit dir zu befassen, Lloyd. Aber wenn du mir noch einmal dumm kommst, dann vergessen wir die Marken und Positionen und wo wir sind. Und dann werde ich dir die Fresse so dermaßen polieren, dass du danach nicht mehr zwischen links- und rechtsdrehenden Getränken unterscheiden kannst.“ Der Turianer hob entwaffnend die Arme. „Ganz ruhig, Hudson. Ich wollte doch nur…“ „Verpiss dich.“ Lloyd trat aus Nates Sichtfeld und gab den Blick auf eine Person frei, die nicht so recht in das Ambiente aus Revolverhelden und Staatsdienern passen wollte. „Sie?“ Nate wankte, ohne es zu merken, auf Saenia zu. Er ließ sich vor ihr auf den freien Platz fallen, schwenkte den Whiskey von dem er nicht wusste, woher er ihn hatte und fixierte sie mit unterlaufenen Augen. „Ich nehme an, es ist kein Zufall…“
    Shepard Commander ist offline

  8. #48
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    „Cerberus erscheint plausibler zu sein.“, erklärte die Bardess in ihrem Holo-Bildschirm.
    „Sie haben nicht gesehen, was ich gesehen hab.“, entgegnete der Salarianer, „Wenn sie wirklich zu sowas fähig sind, stimmt das was über sie bekannt ist, nicht einmal ansatzweise überein – und das ist ein beunruhigender Gedanke.“
    Die weibliche Salarianerin hob ihre Hand zum Kinn. „Die Daten, die du hast – kannst du sie nach Sur’Kesh schicken?“, fragte sie schlussendlich, nachdenklich klingend, „Ich würde sie gerne den Familienexperten zur Analyse übergeben.“
    Keineswegs gekränkt klingend antwortete Neth, während er zeitgleich den Kopf schüttelte: „Nicht ohne die Behörden der Republiken UND der Union darauf aufmerksam zu machen – wir wollen doch nicht, dass die STG von dem hier Wind bekommt?“, er blickte demonstrativ zu seinem Arbeitszimmer um die Worte zu verdeutlichen, „Es ist eine Menge Daten – zu viel um unauffällig zu bleiben.“
    „Dann musst du nach Sur’Kesh kommen und uns die Daten persönlich übergeben.“, schlussfolgerte die Bardess und schwang ihren Arm wieder herunter.
    Abermals schüttelte Neth seinen Kopf. „Nicht bevor ich die restlichen Daten habe – und ich weiß leider nicht wie schnell die Thessianischen Behörden Rigel X knacken werden.“, erklärte er, bevor er überlegend hinzufügte, „Hängt wohl davon ab als wie wichtig sie die Daten einstufen.“
    „Verstehe.“, erwiderte die Salarianerin, „Dann werde ich jemanden schicken um die Daten abzuholen. Bereite dich darauf vor.“
    „Solange er diskret ist – hab hier noch Kontakte, die ich nicht vor den Kopf stoßen möchte.“, antwortete Neth.
    „Sie wird diskret sein.“, antwortete die Bardess mit einem Ton, der sagte, dass hier Schluss sei, „Du hast gute Arbeit geleistet, Neth. Halte mich auf dem Laufenden über etwaige Entwicklungen.“
    Noch bevor er ihr antworten konnte, verschwandt sie und mit ihr der Bildschirm. Neth lehnte sich entspannt zurück, immer noch grübelnd. Ein Problem weniger dachte er Was nun? Warten kann so schrecklich langweilig werden… er warf einen Blick auf die neben sich liegende Luna Vielleicht kann ich ja bisschen den Touristen spielen – bin ja zum ersten Mal hier auf Thessia.

    "Verstehe!" erwiderte Sahenia´s Mutter nachdenklich und trank einen Schluck von ihrem widerlichen Gesöff, welches sie sich jeden Morgen zubereitete, um gut in den Tag starten zu können.

    "Guten Morgen; Dishana!" Yelyna betrat gerade die Küche und setzte sich neben Sahenia. "Guten Morgen!" begrüßte sie Sahenia´s Mutter freundlich, ehe sie sich wieder an ihre Tochter wandte. "Ich habe gleich noch ein paar wichtige Termine im Präsidium. Was habt ihr beiden noch so vor?"
    "Ich schätze mal, dass wir kurz an der Uni vorbei schauen und dann mal schauen...!" antwortete Sahenia und blickte zu ihrer besten Freundin, die zustimmend nickte.
    "Okay, bis später dann!" verabschiedete sich Dishana eilig, nachdem sie auf die Uhr geschaut und festgestellt hatte, dass es schon recht spät geworden war.

    Sahenia´s Mutter hatte noch nicht einmal richtig das Apartment verlassen gehabt, als Yelyna zu erzählen begann.
    "Du kannst dir garnicht vorstellen, was alles auf der Citadel los ist!? Meine Mutter sagte, dass dort ein Krypto-Killer sein Unwesen treibt und die ganze Station in Angst lebt. Einige Tode schon...! Ich mache mir echt Sorgen um Kyron und meine Mutter!"
    "Denen beiden wird es bestimmt gut gehen!" versuchte Sahenia ihre beste Freundin zu beruhigen.
    "Ich weiß nicht so recht gab Yelyna skeptisch zurück und blickte nachdenklich auf ihr Frühstück, ehe sie weitersprach.
    "Aber ich schätze mal, dass wir auch so schnell nicht mehr zur Citadel kommen,.... meine Mutter hat mir hier ebenfalls einige Termine arrangiert!"
    "Unsere Mütter!" kicherte Sahenia ein wenig Gedankenabwesend.
    "Wollen wir los, bevor ich hier vor lauter rumsitzen und rumgrübeln noch durchdrehe?"....
    eis engel ist offline

  9. #49
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Der Schwede zuckte unter der großen Hand seines Freundes zusammen und blinzelte verhalten. Abuyin war vermutlich nicht der Richtige für dieses Gespräch, welches ihm im Kopf surrte, nicht bereit für eine Wahrheit über Leif die er selbst nicht glaubte.
    "Schätze diesmal reicht dein Optimismus nicht, aber danke.", mutmaßte der Blonde erschlagen. "Tu mir nur den Gefallen und reite dich nicht selbst in die Scheiße, ja? Bleib bei der Wahrheit. Nichts anderem."


    Abuyin

    "Hatte nichts anderes vor." gluckste Abu, mittlerweile schon sehr beschwipst, und hielt sich direkt danach die Hand vor den Mund, beinahe schon geschockt über das was er gerade so ungefiltert rausgehauen hatte. "A-also.....ich meinte es nicht.....so.....du verstehst schon. Ich werde den Teufel tun dich ans Messer zu liefern Leif.....aber....najaaa....wenn sie mich ins Kreuzverhör nehmen.....ich kann nicht auch noch meine Approbation gefährden. Was wird sonst aus unserer Klinik?" Seine Augen wurden leicht wässrig beim Gedanken an die Klinik. Es wirkte mittlerweile schon fast wie ferne Vergangenheit.....Warum konnten sie nicht einfach die Zeit zurückdrehen....all die schönen Erfolge dort neu erleben.....und vielleicht auch einige Dinge anders machen. "Du pennst vorher ein, wollen wir wetten?" gluckste Abu nach einem Moment der Stille schließlich und goss weiter ein.

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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Als Stephen zu sich kam, fand er sich in einem spärlich ausgeleuchteten Raum eines Schiffes wieder. Er blinzelte ein paar mal hintereinander, um klareres Sichtfeld zu bekommen, doch die schmerzhaft pochende Schläfe machten es ihm nicht gerade leicht.
    Von der anderen Seite der Tür hörte er mehrere, leise Stimmen, die weiter entfernten schienen über irgendwas zu diskutierten, auch wenn er kein Wort davon verstand. Die näheren Stimmen stritten sich wegen den Waffen und wer von ihnen welche bekam!
    Ging es dabei um ihre Waffen? Musste wohl so sein, gerade Marco´s Bogen war keine alltägliche Waffe, die bestimmt für genug Faszination sorgen würde, um einen Streit zu entfachen, überlegte der Blondschopf und löste spielend die Fesseln, welcher man ihm ziemlich schlampig um die Handgelenke gebunden hatte.
    Leise schlich er zur einzigen Tür, die aus diesem Raum hinaus führte, nur um fest zu stellen, dass diese von außen verriegelt wurde.
    Er schaute sich um und entdeckte auf der linken Seite einen sehr schmalen, dunklen Gang, als ihn ein klägliches Wimmern von der anderen Seite des selben Raumes aufhorchen ließ.
    "Hallo?" fragte er leise in den Raum hinein, als das Wimmern kurz unterbrochen und es still wurde. Stephen blickte in die Richtung, aus der er das Wimmern vermutete, als eine junge Frau hinter einer der Kisten hervor guckte.
    "Alles okay bei Ihnen? Sind sie verletzt?" flüsterte er und ging vorsichtig auf die wimmernde Frau zu.
    "Wir werden alle sterben! Sterben werden wir!" wimmerte die Frau panisch vor sich hin.
    Stephen ging in die Hocke und legte beruhigend beide Hände auf ihre Schultern.
    "Psst... beruhigen Sie sich und hören Sie mir zu!" begann er ruhig auf sie ein zu reden und sie sah zu ihm auf. "Wenn die uns töten wollten, dann wären wir schon längst Tod, die haben was anderes mit uns vor. Ich kann uns hier raus holen, aber dazu brauche ich ihre Hilfe!" Leise schluchzend, aber doch kooperativ nickte sie hastig mit dem Kopf.
    "Sagen Sie mir erstmal, wer sie sind und was genau passiert ist?" hakte der Blondschopf nach und löste ihre Fesseln.
    "Mein Name ist Saskia und ich bin die Co-Pilotin. Wir hatten wohl einen dieser Piraten bei uns an Bord, der ein paar unserer Geräte sabotiert hatte und es so zu Technischen Störungen kam. Kurz darauf tauchten schon die Piraten auf, zogen unser Schiff in ihres und nun sind wir hier!" antwortete die Frau leise.
    "Okay Saskia, können sie das Schiff fliegen?" wollte der Blondschopf wissen.
    "Schon, aber mit meinem Kollegen würde ich mich sicherer fühlen. Hoffentlich lebt er noch?!" gab die Frau unsicher zurück.
    "Jetzt hole ich uns erstmal hier raus und dann sehen wir weiter!" sagte Stephen leise und reichte ihr seine Hand. Sie ergriff die Hand und er zog sie auf ihre Füsse.
    Gemeinsam schlichen sie zu diesem schmalen, dunklen Gang, den Stephen zuvor entdeckt hatte und folgten diesem, bis zu einer offenstehenden Tür, der in einen weiteren Raum führte. Stephen linste um die Ecke und sah die beiden streitenden Piraten, sowie Marco´s Bogen und seine eigenen Waffen auf dem Tisch liegen.
    Er wägte kurz die Situation ab. Ohne Kampf würde er nicht an die Waffen kommen, auch wenn er einen von ihnen lautlos ausschalten konnte, wäre der andere alamiert und würde den Rest der Truppe holen. Doch das Schicksal schien es diesmal gut mit ihm zu meinen, den einer der beiden wurde plötzlich vom anderen Ecken des Schiffes gerufen und verließ diesen Raum. Stephen wandte sich schließlich der Frau zu und deutete ihr mit dem Zeigefinger am Mund an, dass sie still sein sollte. Sie nickte.
    Blitzschnell schoss Stephen aus der Deckung hervor und ehe der Pirat verstand, was los war, hatte Stephen ihm am Kopf gepackt und riss diesen einmal kräftig nach rechts.
    Ein lautes Knacken war zu hören und der Pirat sank reglos in Stephen´s Arme.
    Anschließend zog Stephen den reglosen Körper in den dunklen Gang, wobei er entsetzt von der Co-Pilotin beobachtet wurde.
    Er ignorierte ihre entsetzte Reaktion und lief zum Tisch, wo sowohl seine Waffen, wie auch die von Marco an sich nahm.
    "Was nun?" flüsterte Saskia, die ihm gefolgt war.
    "Wir müssen meine beiden Freunde finden und den Rest der Passagiere befreien!"...

    Zur selben Zeit, an einem anderen Ecken...
    Lucia hatte es auch irgendwie geschafft, sich von ihren Fesseln zu befreien, ließ aber zur Tarnung ihre Hände weiterhin hinter dem Rücken.
    Um sie herum saßen weitere Gefangene, einige flüsterten wild durcheinander und unverständliche Worte vor sich hin, während einige andere panisch wimmerten.
    ".... UHE!" rief der Dunkle, der beim grauhaarigen und einem weiteren Mann, mit roten Haaren und langem Bart stand.
    War wohl der Captain! vermutete die rothaarige in Gedanken. Das Gemurmel verstummte, nur noch die Piraten waren zu hören.
    Auf der gegenüberliegenden Seite entdeckte sie plötzlich Marco, der vorsichtig am Boden entlang robbte. Aber wo war Stephen? Sie hoffte, dass es ihm gut ging und er sich irgendwie befreien konnte.
    Lucia beobachtete die drei Männer genau, während sie immer wieder Blickkontakt zu Marco suchte...


    Marco Lagos

    Vorsichtig, bedacht darauf so wenig Geräusche wie möglich zu machen, robbte Marco langsam auf Lucia zu, welche er mittlerweile erkannt hatte. Zwischendurch warf er immer wieder vorsichtige Blicke gen der 3 diskutierenden Piraten. ".....wen bitte sollen wir um Lösegeld bitten? Die Allianz? Die werden uns vom Himmel schießen ihr Idioten!" "Wir könnten herausfinden wofür ein paar dieser Leute arbeiten. Ich bin sicher....-" Sie waren gottlob zu sehr in ihr Streitgespräch vertieft um auf ihn zu achten. "Alles in Ordnung?" flüsterte Marco ihr zu, was mit dem vielen Blut in seinem Gesicht sicher unfreiwillig komisch wirkte. "Wir müssen den Moment ausnutzen! Vielleicht können wir uns dünne machen ehe die fertig sind mit ihrer Streiterei. Meinen Sie wir kriegen das hin?"
    Forenperser ist offline

  10. #50
    Ritter Avatar von Khardim
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    Beyo Vhan

    Hanna
    Vincent

    Bevor Beyo groß zum antworten kam, erschien Van Zan auch schon auf der Bildfläche. Der Turianer konnte seine Nervosität auch unter der Kapuze nicht verbergen. Nicht bloß weil er hier draußen war, sondern weil sie im Begriff waren in die Wohnung eines korrupten Polizisten einzubrechen. Sicherlich war besagter Polizist tot, doch wer wusste schon was er vielleicht für Sicherheitsmaßnahmen installiert haben könnte? Sie folgten Van Zan's Anweisung und gingen (trotz der Tatsache dass sie niemanden trafen) bedacht darauf wenig aufzufallen nach oben.
    "Niemand." erwiderte Beyo auf Van Zan's Frage. "Ich habe mich erinnert. Die Party...nachdem Yuhki und seine Männer mich verhaftet hatten wurde ich verhört. Sie haben mich über Nacht dabehalten. Boles, er....hat mich unter Drogen gesetzt. Mich Dinge sagen lassen. Die Dinge die sie selbst vor nicht all zu vielen Stunden im News Network gehört haben. Vorhin erst lief eine Wiederholung dieser Ansprache. Es hat...einen Trigger ausgelöst, wenn man das so sagen kann. Die Tatsache, dass wir ihn tot im Versteck des Killers gefunden haben, hat uns natürlich zur offensichtlichen Schlussfolgerung geführt." Als der Mann in Schwarz dann seine neuesten Erkenntnisse mit ihnen teilte, war Beyo nur noch verunsicherter als zuvor. Also war es ganz offensichtlich keine Gasexplosion gewesen, sondern eine geplante Sprengung. Aber wieso? War der Killer doch Tharok Aritus, und hatte seinen Tod nur vorgetäuscht? Oder aber hatte der wahre Killer ihn, aus welchem Grund auch immer, beseitigt? Aber wieso hielt er Beyo den Tod von Kalio Aritus vor und tötete zugleich seinen Bruder? Es machte keinen Sinn. Nichts von all dem machte irgendeine Art von Sinn. Und so wie er den Kryptogramm-Killer mittlerweile kennengelernt hatte, war das wahrscheinlich sogar beabsichtigt. Er wusste alles über sie, während sie im Dunkeln tappten. Nach jetzigem Ermittlungsstand konnte der Killer jeder sein....und niemand. Ruhigen Schrittes ging die Gruppe den endlos scheinenden Gang weiter, bis sie endlich an der richtigen Tür ankamen. Unruhig warteten er und Ilias ab, bis Van Zan sein Gespräch beendet hatte, und Beyo war umso erstaunter als er direkt im Anschluss tatsächlich die Tür mittels eines Codes öffnete. Er fragte besser gar nicht erst, wie genau ihm das gelungen war. "Ja...." Das Trio trat ein und mit einem leisen Zischen fiel die automatische Tür hinter ihnen wieder zu. Nahezu paranoid starrte der rote Turianer noch einige Sekunden nach dem Schließmechanismus auf das Kontroll-Panel. Doch nichts veränderte sich. Das Schloss war nach wie vor offen, niemand entzog ihnen per Fernzugriff den Fluchtweg. "Also hat der Killer diese Sache tatsächlich nicht vorausgesehen..." murmelte er leise. Das Appartment war größer als es von den äußeren Eindrücken her den Anschein gemacht hatte. Kurz hinter der Eingangstür befand sich auf der rechten Seite die Tür zum Bad. Am Ende des Ganges gabelte dieser sich zu 2 Seiten. Auf der rechten Seite befand sich ein kleiner Wohnbereich samt Küchenzeile. Zur linken war der Schlafbereich. Alles wirkte auf den ersten Blick äußerst aufgeräumt und ordentlich. Nicht gerade das was er erwartet hatte. "Hmmm....." Grübelnd betrat Beyo zunächst den Schlafbereich. Das Bett nahm den größten Teil des handlichen Raumes ein. Links neben dem Bett stand ein kleiner Nachttisch, samt altmodischer Lampe und einem topmodernen Wecker, was einen etwas komischen Kontrast erzeugte. Rechts war an die Wand ein großer Spiegel angebracht. Und daneben ein großer, metallener Schrank. Offensichtlich auch ein extrem modernes, hochtechnisiertes Fabrikat. Sicherlich sündhaft teuer. Woher hatte Boles das Geld für derlei Dinge gehabt? Da er genauso gut auch hier anfangen konnte, drückte der Turianer den 'Öffnen'-Knopf. Mit einem leisen Surren begann sich das Möbelstück in der Mitte zu teilen und fuhr zu beiden Seiten auf. "Gah - !" Der Turianer stolperte vor Schreck 2 Schritte zurück und fand sich einen Moment später mit dem Rücken liegend auf dem Bett wieder. Entgeistert starrte er auf das, was sich ihm da bot: Neben Hosen, Hemden und anderen normalen Kleidungsstücken stand in der Mitte des Schrankes platziert eine Schneiderpuppe, samt einer Verkleidung die er nur all zu gut kannte. Es schauderte ihn, als sein Blick den der leblosen Maske traf. Fast schon fühlte es sich so an, als würde diese zurückstarren, als würde sie samt des dunklen Mantels gleich heruntersteigen und ihn angreifen, so wie der Killer es bei ihm zu Hause getan hatte. War Boles selbst etwa der Killer gewesen? Hatte er sich selbst umgebracht, im Wissen dass sein Plan dank ausgiebiger Vorbereitung so oder so aufgehen würde? "Nein!" Er verbannte diesen verrückten Gedankengang sofort wieder aus seinem Kopf. Bilder von Kyron's Tod schwirrten ihm durch den Kopf. Auch er hatte ein Exemplar dieses bizarren Kostüms angehabt als er von Beyo unwillentlich erschossen worden war. "Wie viele davon gibt es bitte?" murmelte der Turianer, während er sich langsam wieder vom Bett aufrappelte. Gleichzeitig wurde ihm unwohl. Etwas nagte an ihm, flößte ihm noch mehr Angst ein als zuvor bereits. Sie waren hier nicht sicher. Er wusste nicht wieso, aber er hatte so eine Vorahnung dass bald noch jemand hier eintreffen würde....sie mussten schnell weiter suchen!


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [JUSTIFY] Hanna wäre es lieber gewesen, wenn statt Van Zan und dem roten Turianer ein Team aus Profis die Wohnungsdurchsuchung begleitet hätte. Allerdings wäre es ihr auch lieber gewesen, wenn sie noch aktiver Teil der C-Sicherheit wäre. Und es wäre ihr auch lieber gewesen diesen Tag statt unter einer Basecap unter einer Decke mit einer blauen Schönheit zu verbringen. „Aber das Leben ist kein Ponyhof…“, murmelte sie und grinste schief über die Dämlichkeit dieses uralten Sprichworts. Während van Zan unnahbar wie immer war, schien Beyo aus der Übung eines Officers zu sein. Er starrte den Raum an, als sei es sein eigener den er nach langer Zeit wieder einmal betrat. Für Hanna hingegen war es Routine. Entfremdete Routine mit dem Beigeschmack eines Einbruchs zwar, aber Routine. Vor ihrem geistigen Auge unterteilte sie den ersten Raum in Raster, prüfte ihn mit den Blicken ab bevor sie überhaupt damit beginnen würde, etwas anzufassen. Und im Gegensatz zu ihren beiden Gefährten war sie klug genug Handschuhe anzuziehen. Auch das war Routine. Gerade begann sie damit, die Kaffeemaschine genauer unter die Lupe zu nehmen – merkwürdigerweise ein häufig übersehenes Utensil, das vor Fingerabdrücken nur so stand – als der erstickte Schrei Beyos aus dem Schlafzimmer kam. Sofort war Hanna im Türrahmen, die Waffe instinktiv gezogen. Sie spürte die Aufregung eines nahenden Kampfes warm in ihr schwappen. Als sie Beyo und sein Gegenüber sah, hätte sie fast beides beschossen. Allerdings vor Wut, denn anscheinend war diese Wohnung erneut eine vom Killer geplante Falle und sie waren wieder hineingetappt. Nervös sah sie sich um, doch nix geschah. Kein Lachen, keine Videobotschaft, nicht einmal ein Schuss. „Was soll diese Scheiße?“, murmelte sie, beide Hände am Pistolengriff. „Vhan!“, zischte sie und wollte gerade zu einer wüsten wenn auch geflüsterten Beschimpfung ansetzen, als ein Geräusch seitens der Eingangstür sie herumfahren ließ. Es zischte. Hanna hob die Waffe…

    *

    „Gehen Sie mir aus dem Weg“, rief Seeva fast gelangweilt, als ihr der dritte Kleinsthändler, dem sie in dem Aufgang begegnete, mechanische Updates für Omnitools oder sonstigen Tand anbieten wollte. Diesmal war es ein Batarianer, ungewöhnlich war diese Spezies auf der Citadel nicht willkommen. Allerdings achtete in diesem Teil der Welt niemand auf die Zahl der Augen. „Hübsche Dame, ich habe auch…“, setzte der aufdringliche Verkäufer an und eierte mit mehreren Applikationen in den Händen auf sie zu. „Ich bin ein Spectre und wenn Sie mich nicht in Ruhe lassen, werde ich Sie erschießen“, drohte Seeva. Das Blitzen in ihren Augen unterstrich die Wahrhaftigkeit der Drohung, was unnötig war. Denn der Batarianer hatte sich schon bei dem Wort „Spectre“ auf der Hacke gedreht und war mit einer ihm nicht zugetrauten Geschwindigkeit hinter der nächsten Ecke verschwunden. Alles, was das Gesetz darstellte, war eine automatische Gefahr. „Idioten“, grummelte Seeva. Sie waren Idioten aber solche, für sie die ihr Leben einsetzte. Zumindest in der Theorie.

    Die Asari kam bei dem Apartment an, dass ihr die elektronischen Datenbanken als Boles‘ Appartment anzeigte. Ihr Omnitool überwand alle Beschränkungen sofort und schaltete den Komplex frei zum betreten. Plötzlich stockte Seeva mitten in der Bewegung. Sie hatten die letzten Logdaten nur überfliegen wollen, vermutlich war seit dem letztmaligen Betreten des Apartments durch C-Sicherheit einige Zeit ins Land gegangen. Daher verwunderte es sie, dass der als zuletzt gespeicherten Zeitpunkt der Öffnung keine zehn Minuten zurücklag. Ein ungutes Gefühl beschlich den Spectre. Sie griff nach hinten und zog ihre Schrotflinte. Leise zischend faltete sich diese aus und lag einen Wimperschlag später gefechtsbereit wie ihre Besitzerin in den Händen der Asari. Seeva wusste, dass ihre biotischen Barrieren oben waren, war sich aber auch bewusst, dass sie in engen Räumen rasch fallen konnten. Mit Chance würde aber niemand ihr Eintreffen erwarten… Sie lockerte eine Blitzgranate an ihrem Gürtel…

    „Deckung!“ Als Hanna erkannte, was da gerade in den Raum kullerte, war es beinahe zu spät. Nur ein schier endloses Training ließ sie sich das Gesicht voran und die Hände über den Ohren in das Bett des getöteten Polizisten fallen. Dann knallte es gewaltig und die Heftigkeit der Lichtexplosion ließ selbst hinter geschlossenen Lidern noch hellweiße Blitze zucken. Reflexartig rollte sich Hanna zur Seite, spürte, wie sie vom Bett und auf den teppichbelegten Boden fiel. Die Blitze verschwanden und Hanna öffnete die Augen. Irgendjemand betrat den Raum, ein Wesen gehüllt in bläuliches Licht. Jemand schrie. Wer, das wusste sie nicht. Dann hörte sie das Fauchen von Mündungsfeuer. Die Person schoss einmal mit einem heftigen Knall – aber in die Decke. Nun erkannte Hanna, dass es eine Asari war. Der Nachhall der Explosion verzerrte aber den Ruf der Frau, die ihr Gesicht wohl zu van Zan gewandt hatte. Hanna sprang auf die Beine, hob die Waffe – eine Sekunde später wirbelte ihr Körper einen Meter rückwärts, donnerte gegen die Wand. Sie verlor die Pistole aus den Händen, die Asari stolzierte mit der tödlichen Eleganz einer Schwerttänzerin in den Raum. Und Hanna griff an.

    Seeva hatte nicht damit gerechnet, dass die blonde Menschenfrau so schnell wieder auf den Beinen sein würde. Für gewöhnlich duckten sich solche, die sie mit einem biotischen Wurf erwischte für den Rest des Kampfes unter irgendetwas weg – wenn sie es überhaupt überlebten. Plötzlich aber war sie da, neben ihr, und verpasste ihr einen rechten Hacken, der sie selbst aus dem Gleichgewicht brachte und zu Boden schickte. Schon war die Frau auf ihr, drückte sie zu Boden und bearbeitete sie mit gezielten Faustschlägen von der Heftigkeit von Gummigeschossen. Selbst die flexible aber gehärtete Rüstung der Spectre milderte die Schläge in Niere, auf Solarplexus und Schulterblatt nur gering ab. Seeva konzentrierte sich, dann trat sie mit aller unter den Schmerzen aufbringenden Kraft hoch, traf den blonden Kopf mit dem Spann. Der Tritt fegte die Menschenfrau von der Asari, ließ sie keuchend zur Seite stürzen und sie heftig aufjaulen. „Dafür blutest du, Schlampe!“, keifte sie und rappelte sich mit wieder auf. Seeva war ebenfalls auf den Beinen, staunte über die fast kroganische Regenerationszeit der Frau. Seevas Fäuste glommen blau. Mit dem Handrücken wischte sie sich frisches Blut von der Lippe.

    „Biotik“, schoss es Hanna durch den Kopf. Dass die Asari nach den Angriffen, die sie nachhaltig hätten treffen müssen noch stand verunsicherte die Blondine. War diese Frau etwa der Killer? Unmöglich wäre es nicht, vor allem angesichts der letzten physischen Auseinandersetzungen. Aber da fehlte die Dramatik, die einleitenden Worte, der Wow-Effekt. Wahrscheinlicher war, dass es sich bei der Asari um einen Killer handelte, angesetzt auf Beyo oder auf Hanna – völlig unabhängig der Ermittlungen. Dass sie die Zielscheibe der Justiz geworden war freute zweifelsohne den ein oder anderen Untergrundboss oder politischem Akteur. Hanna griff in ihren Rücken, zog das Kampfmesser, dass sie schon während ihrer Dienstzeit beim Militär erfolgreich geschwungen hatte. Chancengleichheit. Im selben Moment sprang die Asari auf sie zu. Die blaue Faust zischte nur wenige Zentimeter an Hannas Hals vorbei. Sie revanchierte sich mit einem Stich in den Oberschenkel – der verfehlte. Der nächste Schlag der Asari traf und er traf heftig. Hanna keuchte, merkte wie sich der Schmerz in ihrer Magengegend zentrierte. Ihre zerstörten Lungen flehten um Gnade, als sie trocken zu husten begann. Die Asari drehte sich, schickte einen biotischen Angriff auf Beyo, der noch immer im selben Raum war. Dann wandte sie sich Hanna zu. Doch diese war gleich einem Berserker in Wut und Schmerz aufgeblüht, würgte die Heftigkeit der Desolation in ihrem Körper herunter und verwandelte sie in gut gezielte Hiebe mit der Klinge. Ein Schnitt verfehlte, der zweite traf. Die mit Tarnmuster bedeckte Klinge fraß sich durch die blaue Wange und zertrennte das Fleisch über dem Wangenknochen. Die Asari kreischte und verpasste Hanna einen Fausthieb. Diese erwiderte den Hieb ohne zu zielen oder sich des Ziels überhaupt sicher zu sein. Nur das Gefühl von Fingerknochen auf Wangenknochen sprach von Erfolg. Tränen schossen ihr in die Augen, die sie sich heftig mit dem Ärmel fortwischte. Sie sammelte Blut und Spucke, achtete nicht auf die Dummheit der Tat und spie beides zur Seite. Ihre Fertigkeiten mit dem Messer unterstreichend, warf sie die Klinge von einer Hand in die nächste. Die grünen Augen der Asari folgten. Dann plötzlich trat sie mit einer Behändigkeit zu, die selbst Hanna überraschte. Das Messer segelte fort, spießte sich irgendwo in irgendwas. Die beiden Frauen fielen wieder übereinander her, rangen kurz und stießen sich in entgegengesetzte Richtungen. Es folgte ein kurzer Schlagabtausch bei denen jeder der beiden mal mehr schlug und der andere abwehrte – ohne nennenswerten Erfolg. Schließlich packte die Asari Hanna, versetzte ihr einen heftigen Kopfstoß. Hanna indes trieb der anderen ihr Knie in den Bauch. Beide taumelten in einem Reigen aus Schmerz, beide griffen zur Pistole, beide zogen synchron und beide richteten den Lauf der jeweils anderen nur eine Handbreit vors Gesicht. Schlagartig verschwand die Dynamik des Kampfes. Augen schraubten sich herausfordernd ineinander. Keine von beiden zitterte. „Das nenne ich mal einen Patt“, sagte Hanna, überrascht, dass sie überhaupt noch sprechen konnte. Ihr Gegenüber rang sich ein Lächeln ab an dessen Ende eine Blutblase auf der Lippe platze. „Ich schlage vor, dass Sie aufgeben.“

    ,,Fallen lassen.“ Der Mann in Schwarz verzichtete darauf, der T‘Saari die Mündung hinter die kaum erhabene Öffnung zu drücken, die bei Asari die Ohren darstellte. Er hielt sich lieber gute zwei Meter von der Spectre entfernt und schräg hinter ihr. Auf Ehre und Anstand hatte er seit dem Terminus nichts mehr gegeben. ,,Fallen lassen.“, wiederholte er in das angespannte Unentschieden der beiden Frau hinein. Die Spectre hatte sie überrascht und Vincents Tinnitus war ins Unendliche verstärkt worden, seit ihre Granate mitten in der Wohnung hochgegangen war. Er hatte Glück gehabt, nicht in die Richtung der Explosion geschaut zu haben, sonst hätte T’Saari ihn vermutlich mit dem ersten Schuss hingerichtet. Zum zweiten kam es dann gar nicht mehr, denn da hatte sich bereits Ilias wie eine Furie auf die Asari gestürzt und ihr ein blutiges und für beide Seiten unerfreuliches Patt abgerungen. Ein Patt, das der Mann in Schwarz nun durchbrach. ,,Miss T’Saari, ich freue mich außerordentlich, dass sie meinen Empfehlungen gefolgt sind und abseits der ausgetretenen Pfade nach Spuren suchen. Ich hätte nicht erwartet, Sie hier zu treffen, aber es zeigt mir, dass wir offenbar in die gleiche Richtung denken. Ich schlage Ihnen noch genau einmal vor, Ihre Waffe fallen zu lassen und sich mit uns über alles zu unterhalten, ich bin davon überzeugt, dass wir alle Fragen aus der Welt räumen können. Also: Fallenlassen.“ Vincents Finger lag regungslos am halb durchgezogenen Abzug. Wenn die Spectre nicht kooperierte, musste sie sterben. Noch mehr Probleme für alle, aber sollte das Blaue Wunder nicht mitspielen, würde er keine weitere Gelegenheit mehr bekommen, sie aus dem Spiel zu nehmen.
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    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
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  11. #51
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Marco Lagos

    Vorsichtig, bedacht darauf so wenig Geräusche wie möglich zu machen, robbte Marco langsam auf Lucia zu, welche er mittlerweile erkannt hatte. Zwischendurch warf er immer wieder vorsichtige Blicke gen der 3 diskutierenden Piraten. ".....wen bitte sollen wir um Lösegeld bitten? Die Allianz? Die werden uns vom Himmel schießen ihr Idioten!" "Wir könnten herausfinden wofür ein paar dieser Leute arbeiten. Ich bin sicher....-" Sie waren gottlob zu sehr in ihr Streitgespräch vertieft um auf ihn zu achten. "Alles in Ordnung?" flüsterte Marco ihr zu, was mit dem vielen Blut in seinem Gesicht sicher unfreiwillig komisch wirkte. "Wir müssen den Moment ausnutzen! Vielleicht können wir uns dünne machen ehe die fertig sind mit ihrer Streiterei. Meinen Sie wir kriegen das hin?"

    "Bei mir schon. Bei dir?" erkundigte sich die rothaarige flüsternd und betrachtete Marco´s blutiges Gesicht.
    Lucia beobachtete die Piraten genau, die so in ihre Streitereien vertieft waren, dass es ihnen tatsächlich gelingen konnte, sich dünne zu machen.
    "Von mir aus können wir uns gerne davon schleichen." flüsterte die rothaarige.
    "Egal was Sie vor haben, nehmen Sie uns bitte mit! Ich bin der Pilot und könnte uns hier weg bringen." flüsterte plötzlich einer der Passagiere, der unbemerkt zu ihnen gerobbt war und wohl ein Teil des Gespräches mit bekommen hatte.
    Lucia warf Marco einen fragenden Blick zu....

    Zur selben Zeit, am anderen Ende des Schiffes...
    Nachdem Stephen die Waffen erbeutet hatte, schlich er mit der Co-Pilotin durch einen breiten Gang, der mit Kisten voll gestellt war, zwischen denen man durch schleichen konnte.
    Was gut für sie beide war, so blieben sie unentdeckt!
    Am anderen Ende des Ganges, war ein großer Raum, wo er drei Piraten ausmachte... diesen Baba, den grauhaarigen und einen rothaarigen mit langem Bart. Außerdem entdeckte er am Boden liegend Marco, Lucia und einen weiteren Passagier.
    "Davorne ist der Pilot!" flüsterte die Co-Pilotin sichtlich erleichtert.
    "Sie bleiben hier in Deckung und geben keinen Ton von sich!" flüsterte der Blondschopf.
    Die Frau nickte und versteckte sich hinter den Kisten.
    Stephen rückte schleichend noch ein Stück weiter vor und versteckte sich dann ebenfalls hinter einer allein stehenden Kiste.
    Er linste um die Ecke, als zufällig Lucia in seine Richtung sah und lächelte. Stephen deutete ihr an, dass er die Waffen hatte.

    Die rothaarige hatte verstanden und beobachtete die Piraten, die weiterhin darüber stritten, was sie mit ihren Gefangenen machen sollten.
    "Stephen ist auf der anderen Seite des Raumes, hinter der allein stehenden Kiste und er hat eure Waffen dabei!" flüsterte Lucia.
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  12. #52
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Minutenlang wollte sie sich einreden, dass ihr diese Stadt den Atem raubte. Dieses unvorhergesehene Beben in ihrem Inneren verursachte und ihr den letzten Nerv neben dem Verkehrslärm, den dutzenden, leuchtenden Anzeigen die selbst mit dem Sonnenlicht konkurrierten und der Hektik. Aber das war es nicht. Es gab dafür kaum andere Auslöser als diese ständig wiederkehrenden Bilder in ihrem Kopf. Die Geräusche, das schwere Atmen, die Schreie die wahrscheinlich ihre eigenen waren, aufkeimende Panik und dann diese hyperrealistischen Berührungen aus diesem Traum. Die letzten 24, 48 oder mehr Stunden hatten sich in ihrem Inneren abgezeichnet und sehr deutlich erkennbare Spuren hinterlassen dessen Bewältigung sie sich noch nicht stellen konnte. Daran konnte sie einfach keinen Gedanken verschwenden. Abzuschließen. Neu anzufangen. Zu verarbeiten was nicht mehr zu verarbeiten war. Wie startete man etwas neu, worüber man nicht hinweg kam? Wie startete man etwas neu, wenn man keinen Willen hatte, es noch einmal zu versuchen? Ihre bloße Präsenz schien irreal, hier, vor diesem Modetempel, in einer fremden Stadt, mit einem Ausdruck in ihrem Gesicht und ihren Gliedern der für ihren Unwillen zu Leben sprach. Jeder sah es. Jeder. So konnte sie nicht vor Gericht auftauchen. Nicht dort, wo sie so vieles spielen musste. Da schien Zoras Vorschlag der perfekte zu sein, was sie ihr auch klar machte, als sie sich neben Luci an die Wand gesetzt hatte und damit nichts gutes für ihr eigenes, schickes Outfit tat.
    "Sie will, dass ich abschließe.", teilte sie ihren Eindruck mit ihrer blonden Schwägerin und sah sie verzögert an. Mit diesem Unglauben in ihrer Mimik. "Sie glaubt ernsthaft ich könnte alles einfach SO mit einem Haarschnitt und Spraytan lösen, ist das-..ich mein kann das ihr verfluchter ernst sein?!" Sie gestikulierte in Richtung des Tempelinneren. Dabei ging Lucis aufschäumende Wut und Trauer an die genau falschen Personen, aber es schien sich nicht vermeiden zu lassen und im Moment schien es ihr auch egal. "Ich soll neu anfangen?! Einfach so?! Ich will nicht neu anfangen!" Sie sprach zu Zora, als könne sie irgendetwas an ihrer Situation ändern. Als wäre es einfach des Rätsels Lösung, ebenso, wie den Kopf einfach rücklings an die Fassade zu lehnen und kurz zu seufzen. Beinahe instinktiv griff sie mit einer Hand eine ihrer Haarsträhnen die über die linke Schulter fiel und fühlte zwischen den Fingern wie lang und weich sie waren. "Ich wollte nichts ändern, ich-", sie schnaubte und schlug den eigenen Kopf nunmehr einmal eigenständig gegen die Wand hinter sich, nicht zu fest um sich auszuknocken aber genug um sich zurück zu holen und dieses Feuer in sich wieder zu löschen. "-alles war perfekt! Alles!" Und dann wurde klar: Die Person, auf die sie am meisten sauer war, war nur eine: Sie selbst.

    Es brauchte einen Moment. Dann war sie sich klar: "Ja. Ja...wir sollten uns betrinken." Ihre Stimme bebte und für den Moment musste sie die Augen schließen, bevor sie sie wieder auf ihre Schwägerin richtete.


    Zora legte den Kopf und den Nacken und blinzelte in einen längst trüberen Himmel. Paris hatte sich mit der Stimmung die unter ihnen herrschte angefreundet. Dabei zog die Blonde ihre dunklen Brauen weit zusammen und tief in ein nachdenkliches Gesicht. Es war wohl unwahrscheinlich dass die soeben angereiste Fremde irgendetwas dergleichen von Luceija verlangt hatte, aber sie schwieg. Und auch die Frau selbst tauchte nicht auf, bevor Zora die Antwort geben konnte die sie vorbereitet hatte. Denn wie viel war schon perfekt? Ohne das Svensson dämonisiert werden sollte, musste sie einen Ansatz finden, ihre Schwägerin von einer Schiene der Abhängigkeit zu leiten, die unweigerlich irgendwann in den Abgrund führen würde. Obgleich sie die weit aufgestellten Schilder längst zu ignorieren schien, hatte sie selbst eine Ahnung davon was passiert war, bevor ER sie in den verdammten Wind und zurück nach London geschossen hatte. Gleich unmittelbar in eine Situation in der Luceija ihn wieder würde ertragen müssen.

    Gut gekleidet, immerhin, wie Kenzo versprach, der in jenem Moment neben ihnen vor die Tür trat. Er presste ungewohnt schweigsam die schmalen Lippen aufeinander und atmete schwer durch die Nase aus, die kaum seine Brille hielt.
    "Nichts für Ungut.", bemerkte er und richtete das Accessoire mit dem kleinen, abgespreizten Finger zurecht. "Ich hatte das für einen netten Zeitvertreib gehalten. Immerhin dauert meine Arbeit noch eine Weile. Vielleicht sucht ihr zwei Süßen euch eine andere Beschäftigung?"
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  13. #53
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Er schlief ein. Vielleicht ein, zwei recht schweigsame Stunden später. Mit Abu teilte er vor allem alte Geschichten. Erinnerungen an eine Zeit die Luceija nicht kannte. Die keine Gefühle für eine Frau übrig hatte, die so verzehrend war das er ausschließlich darüber nachdenken konnte was sie in diesem Moment tat. Selbst sein schlafender Verstand führte Leif zu ihr. Nicht zum verstörend befriedigenden Alptraum in welchem sie ihn hasste, sondern zurück zu Erinnerungen. Irgendwann, wenigstens am zugezogenen Nachmittag, wachte er klitschnass auf und war der festen Überzeugung jenes Bild auf dem Sims seines Kamins auf Proteus vergessen zu haben, nur um anschließend hysterisch und zeitgleich im Halbschlaf danach zu suchen, es zwischen Shirts und Jeans zu finden und damit in der Hand auf dem dekadent weichen Teppich von Vigilios Apartment wieder einzuschlafen.

    Als das passierte war Abu ihm nicht aufgefallen. Beim zweiten Mal, diesmal quälten ihn nur die Bilder die sein Geist im Schlaf selbst produzierte, lag der Iraner mitsamt der tropfenden Schnapsflasche rücklings auf dem Bett und schnarchte. Sein Freund hatte genug vom Schlaf. Er versuchte sich daran zu erinnern was genau er einer Diva wie dieser Prinzessin auf der Erbse vorsetzen konnte, ohne sie zu beleidigen. Und wieder landete er bei Luceija. Bei ihrer vor Wut triefenden Stimme die scheinbar einem Fünfjährigen deutlich machen wollte das man in London NATÜRLICH nur indisches Essen wirklich als genießbar bezeichnen konnte. Dieser Gedanke musste weichen. Unbedingt. Sofort.
    "Aufstehen, Rapunzel." tönte er deshalb etwas zu laut, beraubte Abuyin der Flasche und schlug ihm mit der flachen Hand leicht gegen die behaarte Wange. "Mein Magen verdaut sich schon selbst, irgendwas außer Alkohol wäre jetzt echt nett."
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  14. #54
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    Zora legte den Kopf und den Nacken und blinzelte in einen längst trüberen Himmel. Paris hatte sich mit der Stimmung die unter ihnen herrschte angefreundet. Dabei zog die Blonde ihre dunklen Brauen weit zusammen und tief in ein nachdenkliches Gesicht. Es war wohl unwahrscheinlich dass die soeben angereiste Fremde irgendetwas dergleichen von Luceija verlangt hatte, aber sie schwieg. Und auch die Frau selbst tauchte nicht auf, bevor Zora die Antwort geben konnte die sie vorbereitet hatte. Denn wie viel war schon perfekt? Ohne das Svensson dämonisiert werden sollte, musste sie einen Ansatz finden, ihre Schwägerin von einer Schiene der Abhängigkeit zu leiten, die unweigerlich irgendwann in den Abgrund führen würde. Obgleich sie die weit aufgestellten Schilder längst zu ignorieren schien, hatte sie selbst eine Ahnung davon was passiert war, bevor ER sie in den verdammten Wind und zurück nach London geschossen hatte. Gleich unmittelbar in eine Situation in der Luceija ihn wieder würde ertragen müssen.

    Gut gekleidet, immerhin, wie Kenzo versprach, der in jenem Moment neben ihnen vor die Tür trat. Er presste ungewohnt schweigsam die schmalen Lippen aufeinander und atmete schwer durch die Nase aus, die kaum seine Brille hielt.
    "Nichts für Ungut.", bemerkte er und richtete das Accessoire mit dem kleinen, abgespreizten Finger zurecht. "Ich hatte das für einen netten Zeitvertreib gehalten. Immerhin dauert meine Arbeit noch eine Weile. Vielleicht sucht ihr zwei Süßen euch eine andere Beschäftigung?"


    Die Situation war klar: Der überaus höfliche aber auch exzentrische Asiate wollte nicht länger zwei Frauen wie Penner vor seinem Laden kauernd sehen. Dessen war nicht nur Sie sich sicher sondern auch die beiden Security die den Eingang bullig umrahmten und immer wieder nervös in ihre Richtung gesehen hatten. Und womöglich hatte er recht. Die Idee war ja ohnehin gewesen zu verschwinden und den jämmerlichen Eindruck den Luceija an dieses Gebäude klatschte würde sie keinem antun wollen. Sie ekelte sich vor sich selbst. Empfand sich als widerwärtig und falsch, so wie die Gegend um sie herum und wollte alles davon am liebsten direkt und umweglos ertränken, bis sie nichts mehr davon sehen konnte.

    Und so kam es dann dazu, dass sich beide Frauen irgendwo in Paris niedergelassen hatten. In einer scheinbar namenlosen Seitengasse, dessen Eingang zwischen zwei lange nicht mehr entsorgten Containern lag, nur mit einem altbackenen Neonschild auf sich aufmerksam gemacht hatte und dröhnende Musik aus dem Keller presste. Es erschien wie ein Gewölbe, die Wände hatten den Eindruck als würden sie mit dem Bass mitwummern und man verstand nichts. Das erste, absolut erste und beste Gefühl, dass Luceija seit den letzten, verwirrenden und widerlichen Tagen hatte: ein Krach, abseits von Singus und co, der so laut war und ihr einen zweiten Herzschlag verpasste, dass alles betäubt wurde. Jeder Gedanke, jede Stimme. Wenigstens für den Moment. Sie atmete tief aus. Dieses "Loch" war ziemlich leer, aber was verwunderte sie dieser Zustand. Sie waren irgendwann morgens abgereist, hatten ewig im Verkehr zugebracht und waren gerade mal kurz nach Nachmittag hier in diese wenig anziehende Metropole gelangt. Und jetzt? Sie wusste nicht wie spät es war. Die Wortlose Zeit hatte sich kaum bemessen lassen. Aber später als Nachmittag war es nicht. Zwei Leute tanzten, Lichter waren bereits an und flackerten ermutigend...insgesamt aber täuschte nichts, absolut garnichts über diesen furchtbar siffigen Platz hinweg. Der Boden klebte unter ihren Magnetsohlenstiefeln und war uneben. Es schnalzte bei jedem Schritt. Die Wände, die man berührte, waren schmierig und schmutzig, neue Technologien waren hier weitgehend ausrangiert, irgendwo roch es nach Urin und dann doch wieder nach Monatealtem, festgesetzten Schweiß. Luci schien sich sofort irgendwie wohl zu fühlen. Erschreckend wohl, wäre nicht der Kloß in ihrem Magen und Hals weiter angeschwollen bei jedem Gedanken, den sie sich abseits dieses schmerzlich vermissten Mannes erlaubte. "Salut, mes chéries. Êtes-vous perdu ou voulez-vous demander votre chemin ? Il ne se passe pas grand-chose ici avant 18 h. Tag ihr Süßen. Habt ihr euch verlaufen oder wollt ihr nach dem Weg fragen? Hier ist vor 18 Uhr nicht viel los." Langsam, sehr langsam, drehte sich Luci zu Zora um, die sie hier hereingeführt hatte und sich nun neben ihr auf den ebenfalls ziemlich siffigen Barhockern am rechten Rand der Theke niederließ. Sie verstand nur Blabla. Trommelte auf der Bar umher und antwortete in Englisch. "Komm mir nicht damit. Wir wollen nicht quatschen, wir wollen uns betrinken.", ging sie den Barkeeper harsch an und verstieß damit gegen ihre eigene Regel: Stell dich immer mit dem Barmann gut. Heute aber ließ sie es sausen und den Franzosen Franzose sein. Sie sprach Englisch mit ihm und fertig. "Und du lieferst uns nach bis wir komplett voll sind. Ich will in dieser Hand", sie deutete auf ihre eigene Hand die ein unsichtbares Glas hielt, "zu keinem Zeitpunkt keinen Drink sehen, kapiert? Gilt bei ihr genauso." Sie schien für den Moment zu überlegen und war gedanklich schon wieder irgendwo, wo sie nicht sein sollte. Sie versuchte den Kopf zu schütteln und eine Stimme aus ihrem Geist zu schlagen, die da jetzt nicht sein durfte. So lange, bis sie scheinbar aus dem Nichts "Single Malt!", rief sie, so plötzlich, dass es wirkte als würde sie versuchen damit die Stimme zu vertreiben. "Wir fangen mit Single Malt an."
    'Du wirst diesen Mann niemals vergessen.', war sie sich sicher. Und sie antwortete sich im Geiste selbst, als sie leblos die beleuchtete, verglaste Wand hinter dem Barkeeper anstarrte und so tot wirkte wie schon die ganzen, letzten, verteufelten Tage: 'Nein. Aber ich kann ihn verdrängen.'
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  15. #55
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Es gab absolut keine Erinnerung an diesen gestrigen Abend. Zora wachte irgendwann auf, während nur noch schwere Vorhänge den Raum abdunkelten und auch nur deshalb, weil sie durch einen Schlaf mit offenem Mund bei jedem Einatmen an ihrer dicken Haarsträhne zu ersticken drohte. Ihre Blick fiel ganz automatisch auf den großen Spiegelschrank und den Kleiderbügel der davor hinab hing.

    Kenzo hatte sich wahrlich selbst übertroffen, ging es doch nur um ein seriöses Kostüm für die Verhandlung von Svensson. Und während ihr Hirn dieses Lob formulierte, kehrte nahezu sämtliche Erinnerung zurück. Naja, wenigstens die bis zum siebten Drink den Luceija ihr aufschwatzte, während die ihr zu erläutern versuchte hatte WIESO es eine so unglaubliche Frechheit gewesen war selbst einer quotenstarken Serie wie Singus in diesem Jahr eine Sommerpause zu verpassen. Die Britin hatte irgendwann ausschließlich im klassischen Stil des "Lächeln und Winken" geantwortet und sich dem Tempo der Italienerin angepasst. Wenigstens was den Alkohol anging. WIE genau sie danach hier gelandet waren, war ihr immer noch unklar. Sie fühlte den rauen Stoff der Hose noch an ihren Beinen, die klebrige Bluse auf ihrer verschwitzten Haut und die Art wie die Bügel ihres BH sich unangenehm in ihr Fleisch pressten. Luceija war weit und breit nicht zu sehen, aber Vigilio schlief hör- und nunmehr auch sichtbar neben ihr im riesigen Bett ihres besonderen Gästezimmers, als sie sich zu ihm umdrehte. Indem sie sich leicht von ihm schob, während sie ihn in die Seite seiner Schulter kniff, wollte die Blonde ihm den Mundgeruch einer Alkoholleiche ersparen.
    "Spar dir den Schlaf der Gerechten für später, Darling. Oder du erfährst jede Sekunde was ich in Paris alles in mich reingekippt habe."
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  16. #56
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    Es gab absolut keine Erinnerung an diesen gestrigen Abend. Zora wachte irgendwann auf, während nur noch schwere Vorhänge den Raum abdunkelten und auch nur deshalb, weil sie durch einen Schlaf mit offenem Mund bei jedem Einatmen an ihrer dicken Haarsträhne zu ersticken drohte. Ihre Blick fiel ganz automatisch auf den großen Spiegelschrank und den Kleiderbügel der davor hinab hing.

    Kenzo hatte sich wahrlich selbst übertroffen, ging es doch nur um ein seriöses Kostüm für die Verhandlung von Svensson. Und während ihr Hirn dieses Lob formulierte, kehrte nahezu sämtliche Erinnerung zurück. Naja, wenigstens die bis zum siebten Drink den Luceija ihr aufschwatzte, während die ihr zu erläutern versuchte hatte WIESO es eine so unglaubliche Frechheit gewesen war selbst einer quotenstarken Serie wie Singus in diesem Jahr eine Sommerpause zu verpassen. Die Britin hatte irgendwann ausschließlich im klassischen Stil des "Lächeln und Winken" geantwortet und sich dem Tempo der Italienerin angepasst. Wenigstens was den Alkohol anging. WIE genau sie danach hier gelandet waren, war ihr immer noch unklar. Sie fühlte den rauen Stoff der Hose noch an ihren Beinen, die klebrige Bluse auf ihrer verschwitzten Haut und die Art wie die Bügel ihres BH sich unangenehm in ihr Fleisch pressten. Luceija war weit und breit nicht zu sehen, aber Vigilio schlief hör- und nunmehr auch sichtbar neben ihr im riesigen Bett ihres besonderen Gästezimmers, als sie sich zu ihm umdrehte. Indem sie sich leicht von ihm schob, während sie ihn in die Seite seiner Schulter kniff, wollte die Blonde ihm den Mundgeruch einer Alkoholleiche ersparen.
    "Spar dir den Schlaf der Gerechten für später, Darling. Oder du erfährst jede Sekunde was ich in Paris alles in mich reingekippt habe."


    Missgelauntes Murren machte den Halbitaliener auf sich aufmerksam. Er lebte noch. War ins Bett gefallen und hatte so lange geschlafen, dass ihm die Schläfen schon unaufhörlich mitten ins Hirn pochten. Vieles war dafür verantwortlich gewesen. Primär seine kleine Tochter, die nach Stundenlanger Arbeit wirklich geschafft hatte seine Frisur komplett zu zerstören, er sich daran aber nur gering störte, weil er sie am Morgen ohnehin neu hätte machen müssen. Aber das bedeutete ja nicht, dass der Vater-Tochter-Tag damit so einfach geendet hätte. Nein. Ganz im Gegenteil. Von Fingerfarben malen bis fangen spielen über Klamotten ausprobieren, Serien schauen, Singen, zusammen Kochen - er beschwerte sich nicht, denn er hatte seine Tochter eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen und so viel Zeit mit ihr verbringen können. Nichts desto trotz war er derartig gerädert von ihrer kindlichen Energie, dass er just in dem Moment in dem Emma schlief auch selbst in schier ewige, seelenruhe Entspannung gefallen war. Er hatte nicht mal geschafft sich aus oder umzuziehen, sondern lag noch immer mit rot-blau-grün-getupften Fingern ausladend im Bett. So lange jedenfalls, bis ihn irgendetwas an der Schulter stach und damit einfach nicht aufhörte. Das genervte "Togliete le mani da me! Finger weg!" brachte nichts und so kam er nicht umhin die Decke aufgeben zu müssen und erst eines, dann das andere Auge langsam zu öffnen.
    Neben ihm lag seine Frau und wirkte ähnlich gerädert wie er selbst. "Scheiße, Zora, wie lange wart ihr gestern noch weg?", raunte er und rieb sich mit den Farbfingern die Nasenwurzel und seufzte. Sie stank bis hier her nach Alkohol, da hätte sie sich nicht mal nähern müssen.
    "Soll ich dir die Haare halten oder kriegst dus so hin?", erkundigte er sich bei ihrem Kommentar halb-kooperativ, schaffte es allerdings erst viiiiel zu spät sich auf die Unterarme zu hieven und ungelenk hoch zu drücken, bis er im Bett sass anstatt zu liegen. 'Bitte sag mir dass ich nicht verschlafen hab.', dachte er sich und atmete erst relaxter aus, als er die nächstbeste Uhr im Raum fand und feststellte, dass er zehn Minuten vor Weckerklingeln wach wurde. 'Na toll..'

    = = =

    Eine Hand voll Räume weiter am anderen Ende des Flurs hatte auch Luceija irgendwie zurück in dieses Zimmer gefunden. Aber im Gegensatz zu ihrer Schwägerin hatte sie keinen wirklichen Filmriss, auch, wenn sie darum gebettelt hätte einen solchen zu bekommen und sich die grösste Mühe gegeben hatte. Aber viel mehr als für einen kurzen, winzigen Moment die Stimmen in ihrem Inneren zu töten schaffte sie nicht. Und auch wenn die Stimmen weg waren, waren da immer wieder und wieder die Bilder. Hinter jedem Blinzeln, hinter jeder fremden Gestalt, in jedem Spiegel, an egal welchem Ort: Er war noch immer da. Immer. Es war einer der vielen Gründe, weshalb sie selbst zwar gedanklich jeden Weg hier her übersprungen hatte, aber seit sie in dieser widerwärtigen Stille zurück schien und ihre Ohren das leise Wummern nicht mehr als nette Begleiterscheinung behielten, nichts weiter getan hatte. Sie war weder produktiv noch hatte sie sich in diese Nacht betäuben können. Stattdessen lag sie auf dem Bauch auf dem Bett, die Wange gegen die Decke gedrückt, und starrte in eine einzelne Ecke dieses sonst so dunklen Zimmers, durch das halb offenstehende, mannshohe Fenster, in den Wind, zu den Bäumen. Erst wurden es Minuten. Dann Stunden. Sie bemerkte deutlich dass das Schwindelgefühl von Übelkeit, Kopfschmerz und nur noch mehr Lethargie ersetzt wurde und besonders weil sie keinen Boden für diesen vielen Alkohol hatte und die letzte Zeit im Grunde nur gekotzt hatte, war es wenig verwunderlich, dass sie irgendwann automatisiert aufstand, ins Bad ging, das letzte bisschen Magensäure und Alkohol erbrach und dann zurück in ihre Ausgangsposition taumelte. Und selbst hier war er dabei. Blickte anklagend und tadelnd wie immer wenn sie so exzessiv trank. So, dass sie es fast belächelt hätte, aber einfach nur leise sprach "Geh aus meinem Kopf."
    Es half nicht, dass sie die Zeit bis zur Verhandlung rückwärts zählte. Es machte alles nur noch schlimmer. Sie tat kein verdammtes Auge zu. Gedanklich ging sie schließlich lieber durch, was sie sich an Lügen zusammengekratzt hatte. Sie versuchte sich einfach, die Rolle zu verinnerlichen. Nur befreundet. Keine Beziehung. Keine Liebe. Keine verfängliche Affäre auf Proteus.
    Und dann, als die Zeit längst irrwitzig langsam vergangen war, klingelte ein Wecker und sie wusste, dass die Zeit abgelaufen war. Auf die Füsse kam eine Silhouette, während sie die richtige Luceija einfach weiter leblos auf dem Bett liegen lies. Es war Zeit...
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  17. #57
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Hanna wäre es lieber gewesen, wenn statt Van Zan und dem roten Turianer ein Team aus Profis die Wohnungsdurchsuchung begleitet hätte. Allerdings wäre es ihr auch lieber gewesen, wenn sie noch aktiver Teil der C-Sicherheit wäre. Und es wäre ihr auch lieber gewesen diesen Tag statt unter einer Basecap unter einer Decke mit einer blauen Schönheit zu verbringen. „Aber das Leben ist kein Ponyhof…“, murmelte sie und grinste schief über die Dämlichkeit dieses uralten Sprichworts. Während van Zan unnahbar wie immer war, schien Beyo aus der Übung eines Officers zu sein. Er starrte den Raum an, als sei es sein eigener den er nach langer Zeit wieder einmal betrat. Für Hanna hingegen war es Routine. Entfremdete Routine mit dem Beigeschmack eines Einbruchs zwar, aber Routine. Vor ihrem geistigen Auge unterteilte sie den ersten Raum in Raster, prüfte ihn mit den Blicken ab bevor sie überhaupt damit beginnen würde, etwas anzufassen. Und im Gegensatz zu ihren beiden Gefährten war sie klug genug Handschuhe anzuziehen. Auch das war Routine. Gerade begann sie damit, die Kaffeemaschine genauer unter die Lupe zu nehmen – merkwürdigerweise ein häufig übersehenes Utensil, das vor Fingerabdrücken nur so stand – als der erstickte Schrei Beyos aus dem Schlafzimmer kam. Sofort war Hanna im Türrahmen, die Waffe instinktiv gezogen. Sie spürte die Aufregung eines nahenden Kampfes warm in ihr schwappen. Als sie Beyo und sein Gegenüber sah, hätte sie fast beides beschossen. Allerdings vor Wut, denn anscheinend war diese Wohnung erneut eine vom Killer geplante Falle und sie waren wieder hineingetappt. Nervös sah sie sich um, doch nix geschah. Kein Lachen, keine Videobotschaft, nicht einmal ein Schuss. „Was soll diese Scheiße?“, murmelte sie, beide Hände am Pistolengriff. „Vhan!“, zischte sie und wollte gerade zu einer wüsten wenn auch geflüsterten Beschimpfung ansetzen, als ein Geräusch seitens der Eingangstür sie herumfahren ließ. Es zischte. Hanna hob die Waffe…

    *

    „Gehen Sie mir aus dem Weg“, rief Seeva fast gelangweilt, als ihr der dritte Kleinsthändler, dem sie in dem Aufgang begegnete, mechanische Updates für Omnitools oder sonstigen Tand anbieten wollte. Diesmal war es ein Batarianer, ungewöhnlich war diese Spezies auf der Citadel nicht willkommen. Allerdings achtete in diesem Teil der Welt niemand auf die Zahl der Augen. „Hübsche Dame, ich habe auch…“, setzte der aufdringliche Verkäufer an und eierte mit mehreren Applikationen in den Händen auf sie zu. „Ich bin ein Spectre und wenn Sie mich nicht in Ruhe lassen, werde ich Sie erschießen“, drohte Seeva. Das Blitzen in ihren Augen unterstrich die Wahrhaftigkeit der Drohung, was unnötig war. Denn der Batarianer hatte sich schon bei dem Wort „Spectre“ auf der Hacke gedreht und war mit einer ihm nicht zugetrauten Geschwindigkeit hinter der nächsten Ecke verschwunden. Alles, was das Gesetz darstellte, war eine automatische Gefahr. „Idioten“, grummelte Seeva. Sie waren Idioten aber solche, für sie die ihr Leben einsetzte. Zumindest in der Theorie.

    Die Asari kam bei dem Apartment an, dass ihr die elektronischen Datenbanken als Boles‘ Appartment anzeigte. Ihr Omnitool überwand alle Beschränkungen sofort und schaltete den Komplex frei zum betreten. Plötzlich stockte Seeva mitten in der Bewegung. Sie hatten die letzten Logdaten nur überfliegen wollen, vermutlich war seit dem letztmaligen Betreten des Apartments durch C-Sicherheit einige Zeit ins Land gegangen. Daher verwunderte es sie, dass der als zuletzt gespeicherten Zeitpunkt der Öffnung keine zehn Minuten zurücklag. Ein ungutes Gefühl beschlich den Spectre. Sie griff nach hinten und zog ihre Schrotflinte. Leise zischend faltete sich diese aus und lag einen Wimperschlag später gefechtsbereit wie ihre Besitzerin in den Händen der Asari. Seeva wusste, dass ihre biotischen Barrieren oben waren, war sich aber auch bewusst, dass sie in engen Räumen rasch fallen konnten. Mit Chance würde aber niemand ihr Eintreffen erwarten… Sie lockerte eine Blitzgranate an ihrem Gürtel…

    „Deckung!“ Als Hanna erkannte, was da gerade in den Raum kullerte, war es beinahe zu spät. Nur ein schier endloses Training ließ sie sich das Gesicht voran und die Hände über den Ohren in das Bett des getöteten Polizisten fallen. Dann knallte es gewaltig und die Heftigkeit der Lichtexplosion ließ selbst hinter geschlossenen Lidern noch hellweiße Blitze zucken. Reflexartig rollte sich Hanna zur Seite, spürte, wie sie vom Bett und auf den teppichbelegten Boden fiel. Die Blitze verschwanden und Hanna öffnete die Augen. Irgendjemand betrat den Raum, ein Wesen gehüllt in bläuliches Licht. Jemand schrie. Wer, das wusste sie nicht. Dann hörte sie das Fauchen von Mündungsfeuer. Die Person schoss einmal mit einem heftigen Knall – aber in die Decke. Nun erkannte Hanna, dass es eine Asari war. Der Nachhall der Explosion verzerrte aber den Ruf der Frau, die ihr Gesicht wohl zu van Zan gewandt hatte. Hanna sprang auf die Beine, hob die Waffe – eine Sekunde später wirbelte ihr Körper einen Meter rückwärts, donnerte gegen die Wand. Sie verlor die Pistole aus den Händen, die Asari stolzierte mit der tödlichen Eleganz einer Schwerttänzerin in den Raum. Und Hanna griff an.

    Seeva hatte nicht damit gerechnet, dass die blonde Menschenfrau so schnell wieder auf den Beinen sein würde. Für gewöhnlich duckten sich solche, die sie mit einem biotischen Wurf erwischte für den Rest des Kampfes unter irgendetwas weg – wenn sie es überhaupt überlebten. Plötzlich aber war sie da, neben ihr, und verpasste ihr einen rechten Hacken, der sie selbst aus dem Gleichgewicht brachte und zu Boden schickte. Schon war die Frau auf ihr, drückte sie zu Boden und bearbeitete sie mit gezielten Faustschlägen von der Heftigkeit von Gummigeschossen. Selbst die flexible aber gehärtete Rüstung der Spectre milderte die Schläge in Niere, auf Solarplexus und Schulterblatt nur gering ab. Seeva konzentrierte sich, dann trat sie mit aller unter den Schmerzen aufbringenden Kraft hoch, traf den blonden Kopf mit dem Spann. Der Tritt fegte die Menschenfrau von der Asari, ließ sie keuchend zur Seite stürzen und sie heftig aufjaulen. „Dafür blutest du, Schlampe!“, keifte sie und rappelte sich mit wieder auf. Seeva war ebenfalls auf den Beinen, staunte über die fast kroganische Regenerationszeit der Frau. Seevas Fäuste glommen blau. Mit dem Handrücken wischte sie sich frisches Blut von der Lippe.

    „Biotik“, schoss es Hanna durch den Kopf. Dass die Asari nach den Angriffen, die sie nachhaltig hätten treffen müssen noch stand verunsicherte die Blondine. War diese Frau etwa der Killer? Unmöglich wäre es nicht, vor allem angesichts der letzten physischen Auseinandersetzungen. Aber da fehlte die Dramatik, die einleitenden Worte, der Wow-Effekt. Wahrscheinlicher war, dass es sich bei der Asari um einen Killer handelte, angesetzt auf Beyo oder auf Hanna – völlig unabhängig der Ermittlungen. Dass sie die Zielscheibe der Justiz geworden war freute zweifelsohne den ein oder anderen Untergrundboss oder politischem Akteur. Hanna griff in ihren Rücken, zog das Kampfmesser, dass sie schon während ihrer Dienstzeit beim Militär erfolgreich geschwungen hatte. Chancengleichheit. Im selben Moment sprang die Asari auf sie zu. Die blaue Faust zischte nur wenige Zentimeter an Hannas Hals vorbei. Sie revanchierte sich mit einem Stich in den Oberschenkel – der verfehlte. Der nächste Schlag der Asari traf und er traf heftig. Hanna keuchte, merkte wie sich der Schmerz in ihrer Magengegend zentrierte. Ihre zerstörten Lungen flehten um Gnade, als sie trocken zu husten begann. Die Asari drehte sich, schickte einen biotischen Angriff auf Beyo, der noch immer im selben Raum war. Dann wandte sie sich Hanna zu. Doch diese war gleich einem Berserker in Wut und Schmerz aufgeblüht, würgte die Heftigkeit der Desolation in ihrem Körper herunter und verwandelte sie in gut gezielte Hiebe mit der Klinge. Ein Schnitt verfehlte, der zweite traf. Die mit Tarnmuster bedeckte Klinge fraß sich durch die blaue Wange und zertrennte das Fleisch über dem Wangenknochen. Die Asari kreischte und verpasste Hanna einen Fausthieb. Diese erwiderte den Hieb ohne zu zielen oder sich des Ziels überhaupt sicher zu sein. Nur das Gefühl von Fingerknochen auf Wangenknochen sprach von Erfolg. Tränen schossen ihr in die Augen, die sie sich heftig mit dem Ärmel fortwischte. Sie sammelte Blut und Spucke, achtete nicht auf die Dummheit der Tat und spie beides zur Seite. Ihre Fertigkeiten mit dem Messer unterstreichend, warf sie die Klinge von einer Hand in die nächste. Die grünen Augen der Asari folgten. Dann plötzlich trat sie mit einer Behändigkeit zu, die selbst Hanna überraschte. Das Messer segelte fort, spießte sich irgendwo in irgendwas. Die beiden Frauen fielen wieder übereinander her, rangen kurz und stießen sich in entgegengesetzte Richtungen. Es folgte ein kurzer Schlagabtausch bei denen jeder der beiden mal mehr schlug und der andere abwehrte – ohne nennenswerten Erfolg. Schließlich packte die Asari Hanna, versetzte ihr einen heftigen Kopfstoß. Hanna indes trieb der anderen ihr Knie in den Bauch. Beide taumelten in einem Reigen aus Schmerz, beide griffen zur Pistole, beide zogen synchron und beide richteten den Lauf der jeweils anderen nur eine Handbreit vors Gesicht. Schlagartig verschwand die Dynamik des Kampfes. Augen schraubten sich herausfordernd ineinander. Keine von beiden zitterte. „Das nenne ich mal einen Patt“, sagte Hanna, überrascht, dass sie überhaupt noch sprechen konnte. Ihr Gegenüber rang sich ein Lächeln ab an dessen Ende eine Blutblase auf der Lippe platze. „Ich schlage vor, dass Sie aufgeben.“


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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    ,,Fallen lassen.“ Der Mann in Schwarz verzichtete darauf, der T‘Saari die Mündung hinter die kaum erhabene Öffnung zu drücken, die bei Asari die Ohren darstellte. Er hielt sich lieber gute zwei Meter von der Spectre entfernt und schräg hinter ihr. Auf Ehre und Anstand hatte er seit dem Terminus nichts mehr gegeben. ,,Fallen lassen.“, wiederholte er in das angespannte Unentschieden der beiden Frau hinein. Die Spectre hatte sie überrascht und Vincents Tinnitus war ins Unendliche verstärkt worden, seit ihre Granate mitten in der Wohnung hochgegangen war. Er hatte Glück gehabt, nicht in die Richtung der Explosion geschaut zu haben, sonst hätte T’Saari ihn vermutlich mit dem ersten Schuss hingerichtet. Zum zweiten kam es dann gar nicht mehr, denn da hatte sich bereits Ilias wie eine Furie auf die Asari gestürzt und ihr ein blutiges und für beide Seiten unerfreuliches Patt abgerungen. Ein Patt, das der Mann in Schwarz nun durchbrach. ,,Miss T’Saari, ich freue mich außerordentlich, dass sie meinen Empfehlungen gefolgt sind und abseits der ausgetretenen Pfade nach Spuren suchen. Ich hätte nicht erwartet, Sie hier zu treffen, aber es zeigt mir, dass wir offenbar in die gleiche Richtung denken. Ich schlage Ihnen noch genau einmal vor, Ihre Waffe fallen zu lassen und sich mit uns über alles zu unterhalten, ich bin davon überzeugt, dass wir alle Fragen aus der Welt räumen können. Also: Fallenlassen.“ Vincents Finger lag regungslos am halb durchgezogenen Abzug. Wenn die Spectre nicht kooperierte, musste sie sterben. Noch mehr Probleme für alle, aber sollte das Blaue Wunder nicht mitspielen, würde er keine weitere Gelegenheit mehr bekommen, sie aus dem Spiel zu nehmen.


    Beyo Vhan

    "Wahnsinn." Das war der einzige Gedanke der ihm durch den Kopf schwirrte. Das alles war schon so weit gegangen. Doch nun war es endgültig aus dem Ruder gelaufen. Er wusste nicht ob es die Hitze des Gefechts war, die Nachwirkung des Flashbangs oder einfach Unwissenheit - aber Hanna hatte das kleine Symbol auf dem Brustpanzer der Asari offensichtlich nicht erkannt. Er schon. "Ein Spectre. Ein verdammter Spectre." Sie waren am Arsch. Nicht nur weil sie hier war, nein, Hanna hatte sie angegriffen. Einen größeren Schuldbeweis gab es wohl kaum. Wie schockgefroren betrachtete der Turianer den brutalen Kampf der zwei Frauen, während noch lichthafte Schemen sein Sichtfeld beeinträchtigten und es in seinem Gehörgang pfiff. Er war sich ziemlich sicher, dass Hanna's Gegnerin nicht alles gab. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie sie sicherlich mit ihren Biotiken einfach in zwei Teile reißen können. Wahrscheinlich tat sie es aus Rücksicht auf die Umgebung nicht.
    Plötzlich richteten beide Kämpferinnen eine Waffe aufeinander. Und wie ein unsichtbarer Schatten trat Van Zan auf einmal auf die Bildfläche des Scharmützels und richtete die eigene Waffe auf den Hinterkopf der Blauen. Er sprach etwas, der Turianer konnte nicht genau verstehen. Jedoch nahm er keinerlei Veränderung an der Körperhaltung der Asari wahr. Ihr Gesichtsausdruck war unerschütterlich, wie man es von Individuen die voller Überzeugung waren, für das was sie taten kannten. Sie würde eher sterben als einen Kompromiss einzugehen. Oder bemerkte er da ein subtiles Zucken? Bereitete sie vielleicht einen Gegenschlag vor?
    "Stopp!" Der rote Turianer erwachte aus seinem Schockzustand, richtete sich auf und ging langsamen Schrittes auf die regungslosen Kontrahenten zu. Er nahm beide Hände aus der Innenseite seines weiten Mantels und hob sie über den Kopf. "Sie wollen mich, richtig?" Festen Blickes starrte er in die grünen Augen des Asari-Spectres. "Ich weiß was sie denken. Was alle auf dieser Station denken. Aber sie sind einem Irrtum unterlegen." Seine Atmung ging schnell und schnapphaft. Er wusste genau was er jetzt tun musste....auch wenn er es nicht wollte. Aber er hatte keine Wahl. Niemand würde mehr wegen ihm sterben. Und vielleicht.....nur vielleicht würde das hier auch Zweifel in ihr wecken. Die Tatsache dass er die Situation nicht dazu genutzt hatte ihr zu schaden. "Wir sind beide Opfer der Umstände.....darum hoffe ich.....dass sie das hier verstehen werden." Klack Irritierte Blicke folgten dem Geräusch auf den Boden. "LOS, RUNTER!" schrie der Turianer und riss sowohl Van Zan als auch Ilias mit je einem Arm mehrere Meter mit sich, wo sie schließlich unsanft zu Boden fielen. PANG Keine Viertelsekunde später explodierte die Blendgranate welche er direkt zu Füßen der Asari hatte fallen lassen. Beyo zögerte keine Sekunde, griff noch einmal in die Innentasche seiner Kleidung und warf. Zssssch Auch der Rauchsprengsatz ging sofort los. Aus dem Inneren der Wolke konnte er es husten und fluchen hören. "Das wird sie nicht lange aufhalten! Weg hier!" Adrenalin durchschwemmte seinen Körper. Mit einem Satz, den man ansonsten wohl eher von Hochleistungssportlern erwarten würde, hechtete er zur Tür und raste in Richtung der Treppen nach unten. Der Lärm war jedoch nicht unbemerkt geblieben. Mehrere Türen glitten auf, er hörte es rufen. "Gah!" Gerade am Fuß der ersten Treppe angelangt wurde er unsanft gestoppt. Jemand hatte mitten im Lauf nach seinem Kragen gegriffen. Er wandte den Kopf und sah aus nächster Nähe in das Gesicht eines männlichen Menschen im mittleren Alter. "Können Sie mir bitte erklären was sie dort oben getan haben? Was geht hier vor? Wer - " "Lassen Sie mich los!" Panisch schlug der Turianer um sich und erwischte den Mann mit dem Ellenbogen im Brustbereich. Mit einem schmerzhaften Grunzgeräusch ließ dieser ihn los. "Moment mal! Ich kenne Sie! Sie sind doch - " Genau im unpassendsten Moment kam Hanna ihm hinterher gehechtet. "Und Sie auch! Sie waren doch in den - Das sind sie! Hier! Er ist hier! Der Serienmörder! Und seine Komplizin auch! Hört ihr Leute?! Der Serienmörder!" Weitere Türen wurden aufgestoßen im ganzen Gang. Stimmengewirr durchtränkte den Gang. "Was ist hier los - " "Das ist doch - " "Natürlich ist er - " "Vhan! Beyo Vhan, und Hanna Ilias!" "Der Mörder den alle suchen!" "Packt sie! Haltet sie! Lasst sie nicht entwischen!" Alles stand Kopf. Sämtliche Gefühle, Wut, Angst, Zorn, alles entwich ihm und zurück blieb nur noch ein eisener Wille samt einem unerbittlichen Mut der Verzweiflung. So konnte es nicht enden. So durfte es nicht enden! Sie konnten hier nicht von einem wütenden Mob oder einer fehlgeleiteten Asari-Spectre niedergemacht werden.....während der wahre Mörder immer noch da draußen war. Wieder griff er in seinen Mantel und warf die zweite und zugleich letzte Rauchgranate in die Mitte des Ganges. Dann sprang er, die Treppe ignorierend, direkt über das Geländer, ließ sich fallen und griff gerade noch im letzten Moment nach dem Geländer des Stockes darunter. Er spürte einen stechenden Schmerz in beiden Handgelenken, ignorierte ihn, zog sich hoch und stürzte dann weiter die Treppen runter. "Aelius? Aelius, hören sie mich? Holen sie uns sofort ab. Sofort, verstanden? Wir stecken in Schwierigkeiten! Wir müssen auf der Stelle verschwinden!" "Verstanden. Bin gleich da, einen Moment!" "Wir haben keinen Moment! Machen sie schneller!" Seine beiden Begleiter schlossen zu ihm auf kurz nachdem sie aus der Haustüre draußen waren. Doch dort stand bereits eine weitere Menge von Personen, die offenbar von irgendjemandem im Haus alamiert worden war. Einige von ihnen trugen Eisenstangen und andere improvisierte Waffen. "Da sind sie! Schnappt euch die Mörder!" Seine Lunge brannte bereits wie Feuer als er sich wieder in Bewegung setzte. Die aufgebrachte Menge folgte ihnen auf dem Fuße. "Mist!" Sie waren direkt in eine Sackgasse gerannt. "Jetzt seid ihr to - " Wschhhh Entsetzt schreiend stob die Menge auseinander. Im Tiefflug kam das Skycar auf sie zugerast und stoppte nur wenige Centimeter vor dem Trio. "Steigt ein, schnell!" Das braucht der dunkle Turianer nicht zweimal sagen. Noch bevor sie abgehoben waren vernahm Beyo in wenigen Metern Abstand ein grelles, blaues Licht. Die Asari versuchte sich einen Weg durch die Menge zu bahnen. Aber jetzt war es schon zu spät. Das Skycar erhob sich und flog so schnell an, dass sämtliche Passagiere in ihre Sitze gedrückt wurden.

    Captain Kaneko Yuhki

    "Boles.....was haben Sie nur für ein Spiel gespielt?" Der Captain kam sich schon beinahe ein wenig klischeehaft vor. Er hatte sich eine freie, altmodische Pinnwand gesucht und begann sämtliche Beweisstücke und Notizen in Sachen Boles daran zu heften und mit Pfeilen und Beschriftungen zu versehen. Es ließ ihm einfach keine Ruhe. Hatte dieser Mann.....sein Untergebener, den er all die Jahre gekannt hatte.....wirklich wissentlich mit einem Massenmörder zusammengearbeitet?
    Er wurde aus seinem Gedanken gerissen als sein Kommunikator klingelte. "12. Revier, Yuhki hier...... Wie? Wann?.....Wo? Alles klar, wir kommen sofort!" Plötzlich völlig gehetzt warf er sich seinen Mantel über, schnallte den Waffengürtel fest und stürmte aus seinem Büro. "Alle unterbrechen was auch immer sie grade tun! Beyo Vhan, der Kryptogrammkiller, wurde gesehen,! Hier, in unserem Bezirk, samt seiner Komplizen! Sie sind mit einem Skycar unterwegs, wir haben ein Bild und die Startposition! Macht Funksprüche, ich will sofort alle verfügbaren Einheiten in der Luft haben! ALLE! Sagt auch den anderen Revieren und Bezirken Bescheid, riegelt alles ab, niemand verlässt den Luftraum! Dieses Mal kriegen wir ihn!" Der Japaner stürmte nach draußen und in seinen eigenen Dienstwagen. Nur wenige Momente später wurde die Luft von lautem Sirenengeheul durchzogen.

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    Als Nate das Lokal betrat wusste er, dass er nicht willkommen war. Interne Ermittler waren hier nie gerne gesehen. Auf den ersten Schlag erkannte er drei Leute, gegen die er mal ermittelt hatte. Alles Turianer natürlich, alle unschuldig und alle nachtragend wie Mädchen, die man auf dem Abschlussball hatte sitzen lassen. Es kümmerte den Detective recht wenig. Gemächlich betrat er den Raum, trat an die Bar und bestellte sich einen Drink. „Hier werden keine Verräter bedient“, raunte eine ihm unangenehm bekannte Stimme. „Verpiss dich, Lloyd“, gab Nate zurück. „Mach dass du verschwindest. Hier werden nur Cops bedient.“ Nate wandte sich um, der in sein Gesicht gemeißelte Schmerz ließ selbst den turianischen Polizisten zurückschrecken. „Ich habe kein Bock mich mit dir zu befassen, Lloyd. Aber wenn du mir noch einmal dumm kommst, dann vergessen wir die Marken und Positionen und wo wir sind. Und dann werde ich dir die Fresse so dermaßen polieren, dass du danach nicht mehr zwischen links- und rechtsdrehenden Getränken unterscheiden kannst.“ Der Turianer hob entwaffnend die Arme. „Ganz ruhig, Hudson. Ich wollte doch nur…“ „Verpiss dich.“ Lloyd trat aus Nates Sichtfeld und gab den Blick auf eine Person frei, die nicht so recht in das Ambiente aus Revolverhelden und Staatsdienern passen wollte. „Sie?“ Nate wankte, ohne es zu merken, auf Saenia zu. Er ließ sich vor ihr auf den freien Platz fallen, schwenkte den Whiskey von dem er nicht wusste, woher er ihn hatte und fixierte sie mit unterlaufenen Augen. „Ich nehme an, es ist kein Zufall…“


    Polizisten-Trio

    "Ich bin in Position." wisperte Thomen nahezu lautlos in den versteckten Kommunikator in seinem Kragen. "Sitze an der Bar. Hudson hat sich gerade gesetzt....zu einer Turianerin." Der Blonde riskierte einen flüchtigen Schulterblick. "Ist es die, die auf dem Überwachungsbild drauf ist?" "Könnte sein....mein Blickfeld ist grade nicht gut genug um das zweifelsfrei beurteilen zu können." zischte er leise. Er wollte nicht zu viele Blicke riskieren. Beide Personen waren sicherlich in ihrer jetzigen Lage paranoid genug um auf jeden zu achten der sie mehrfach beäugte. "Bin ebenfalls in Position." hörte er O'Grady auf der anderen Seite der Leitung. "Von dem Dach des Gebäudes hier oben habe ich den Eingang wunderbar im Schussfeld....wer auch immer hier raus kommt kann sich mir nicht entziehen!"

    Krzeminski lehnte mit dem Rücken an der Wand. Er hatte die Augen geschlossen und dachte nach. "Tomasz? Was ist los? Melde dich, bist du auch in Position?!" "Ja...ja bin ich. Bin am Hinterausgang. Alles ruhig in der Gasse....." Seufzend stellte er sich wieder grade hin und ging unruhig hin und her. Es war nicht richtig. Es fühlte sich einfach falsch an. Einmal die Tatsache dass sie sich ihrem Vorgesetzten widersetzt hatten.....aber dann auch dieser ganze Fall. Er konnte es nicht erklären, aber irgendwie fühlte er sich so als wären sie den Falschen auf der Spur. Vielleicht war es eine Art Instinkt....

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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    "Bei mir schon. Bei dir?" erkundigte sich die rothaarige flüsternd und betrachtete Marco´s blutiges Gesicht.
    Lucia beobachtete die Piraten genau, die so in ihre Streitereien vertieft waren, dass es ihnen tatsächlich gelingen konnte, sich dünne zu machen.
    "Von mir aus können wir uns gerne davon schleichen." flüsterte die rothaarige.
    "Egal was Sie vor haben, nehmen Sie uns bitte mit! Ich bin der Pilot und könnte uns hier weg bringen." flüsterte plötzlich einer der Passagiere, der unbemerkt zu ihnen gerobbt war und wohl ein Teil des Gespräches mit bekommen hatte.
    Lucia warf Marco einen fragenden Blick zu....

    Zur selben Zeit, am anderen Ende des Schiffes...
    Nachdem Stephen die Waffen erbeutet hatte, schlich er mit der Co-Pilotin durch einen breiten Gang, der mit Kisten voll gestellt war, zwischen denen man durch schleichen konnte.
    Was gut für sie beide war, so blieben sie unentdeckt!
    Am anderen Ende des Ganges, war ein großer Raum, wo er drei Piraten ausmachte... diesen Baba, den grauhaarigen und einen rothaarigen mit langem Bart. Außerdem entdeckte er am Boden liegend Marco, Lucia und einen weiteren Passagier.
    "Davorne ist der Pilot!" flüsterte die Co-Pilotin sichtlich erleichtert.
    "Sie bleiben hier in Deckung und geben keinen Ton von sich!" flüsterte der Blondschopf.
    Die Frau nickte und versteckte sich hinter den Kisten.
    Stephen rückte schleichend noch ein Stück weiter vor und versteckte sich dann ebenfalls hinter einer allein stehenden Kiste.
    Er linste um die Ecke, als zufällig Lucia in seine Richtung sah und lächelte. Stephen deutete ihr an, dass er die Waffen hatte.

    Die rothaarige hatte verstanden und beobachtete die Piraten, die weiterhin darüber stritten, was sie mit ihren Gefangenen machen sollten.
    "Stephen ist auf der anderen Seite des Raumes, hinter der allein stehenden Kiste und er hat eure Waffen dabei!" flüsterte Lucia.


    Marco Lagos

    "Dann helfen Sie mir so lange die Fesseln loszuwerden!" Sie hatte ihre offenbar vorher schon abgelegt. Dieses Mädel war talentierter als sie aussah. Nachdem auch seine Hände frei waren, machte Marco selbst sich daran den Piloten loszumachen. Dann huschten sie blitzschnell zu der Position an der ihre Reisegefährten warteten. "Wir sollten keine Heldentaten versuchen." flüsterte er dann an alle gewandt. "Diese Piraten sind uns zahlenmäßig überlegen. Wir sollten einfach machen dass wir zum Schiff kommen und dann Land gewinnen! Bevor es noch ein Massaker gibt!"

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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Er schlief ein. Vielleicht ein, zwei recht schweigsame Stunden später. Mit Abu teilte er vor allem alte Geschichten. Erinnerungen an eine Zeit die Luceija nicht kannte. Die keine Gefühle für eine Frau übrig hatte, die so verzehrend war das er ausschließlich darüber nachdenken konnte was sie in diesem Moment tat. Selbst sein schlafender Verstand führte Leif zu ihr. Nicht zum verstörend befriedigenden Alptraum in welchem sie ihn hasste, sondern zurück zu Erinnerungen. Irgendwann, wenigstens am zugezogenen Nachmittag, wachte er klitschnass auf und war der festen Überzeugung jenes Bild auf dem Sims seines Kamins auf Proteus vergessen zu haben, nur um anschließend hysterisch und zeitgleich im Halbschlaf danach zu suchen, es zwischen Shirts und Jeans zu finden und damit in der Hand auf dem dekadent weichen Teppich von Vigilios Apartment wieder einzuschlafen.

    Als das passierte war Abu ihm nicht aufgefallen. Beim zweiten Mal, diesmal quälten ihn nur die Bilder die sein Geist im Schlaf selbst produzierte, lag der Iraner mitsamt der tropfenden Schnapsflasche rücklings auf dem Bett und schnarchte. Sein Freund hatte genug vom Schlaf. Er versuchte sich daran zu erinnern was genau er einer Diva wie dieser Prinzessin auf der Erbse vorsetzen konnte, ohne sie zu beleidigen. Und wieder landete er bei Luceija. Bei ihrer vor Wut triefenden Stimme die scheinbar einem Fünfjährigen deutlich machen wollte das man in London NATÜRLICH nur indisches Essen wirklich als genießbar bezeichnen konnte. Dieser Gedanke musste weichen. Unbedingt. Sofort.
    "Aufstehen, Rapunzel." tönte er deshalb etwas zu laut, beraubte Abuyin der Flasche und schlug ihm mit der flachen Hand leicht gegen die behaarte Wange. "Mein Magen verdaut sich schon selbst, irgendwas außer Alkohol wäre jetzt echt nett."


    Abuyin

    "Aaaach mann.....schrei doch nicht so laut du Verrückter." murrte Abu und zog sich noch einmal die Decke über das Gesicht. Alles tat ihm weh. der Kopf brummte, das Licht blendete, die Glieder zerrten. Aber das war von Anfang an klar gewesen. Und er würde es trotzdem nicht anders machen, hätte er die Gelegenheit dazu. Sie hatten viel geredet. Über alles mögliche. Auch wenn er sich nicht sicher war, ob er jetzt im Nachhinein alles fehlerfrei wiedergeben könnte. "Komm schon, noch 10 Minuten......nein? Ja, ja, schon gut, du brauchst die Decke nicht wegziehen, ich steh ja schon auf!" Ein iranisches Schimpfwort murmelnd richtete er sich wankend auf und hielt sich den Kopf. Er fühlte sich wie auf einem Karussell. "Ich ertränke mich erstmal kurz in der Dusche.....dann können wir ja in ein Cafe gehen oder so....hab wirklich keinen Bock heute irgendwas selbst zu machen." Im Vorbeigehen gab er dem Schweden spaßhaft einen Nackenklatscher.
    Das Wasser tat gut. Zwar brauchte er ein wenig um die richtige Temperatur zu finden, schrie sogar ein paar Mal halblaut als er sich verbrühte, aber als er fertig war fühlte et sich tatsächlich schon etwas fitter. "Nun denn, plündern wir das nächstbeste Cafe!"
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  18. #58
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Nein, alles prima.", versicherte Zora ihrem Gatten und hob dieses boshaft falsche, halbseitige Lächeln. "Wir waren unmittelbar an der Quelle bei Kenzo. Und deiner Schwester ging es nicht gut-...Also haben wir uns Paris angesehen. Jedenfalls bis zur nächsten Bar."
    Nebenbei warf die Britin ihre Beine aus dem Bett und hielt sich wahrlich kurz den Magen. Er drohte mit ernsten Konsequenzen wenn sie sich intensiver an das Geschehene zurückerinnern wollte, während sie sich die Klamotten bis zur Unterwäsche vom Leib schälte.
    "Ich werde Duschen gehen.", verkündete sie und warf einen wissenden Blick auf die Uhr. "Siehst du gleich nach Luceija und schickst sie ins andere Bad? Wir haben uns darauf geeinigt das ich ihr die Haare mache, eben diesen ganzen Weiberkram."

    Alles weitere überließ sie Vigilio. Wenigstens wollte sie das. Das Luceija ihr selbst bereits auf dem Flur begegnete, damit hatte die Blondine beim besten Willen nicht gerechnet. Ihre Leidensfähigkeit schien eine weitaus erbärmlichere zu sein als die der Italienerin, die offensichtlich in dasselbe Bad wollte wie Zora selbst.
    "Und? Über die Singus-Sommerpause hinweg?", fragte sie.

    Sicher wenig charmant, aber irgendetwas sollte man sich zu sagen haben, wenn man sich nach Alkohol stinkend morgens auf dem Flur des Elternhauses begegnete.
    AeiaCarol ist offline

  19. #59
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Nein, alles prima.", versicherte Zora ihrem Gatten und hob dieses boshaft falsche, halbseitige Lächeln. "Wir waren unmittelbar an der Quelle bei Kenzo. Und deiner Schwester ging es nicht gut-...Also haben wir uns Paris angesehen. Jedenfalls bis zur nächsten Bar."
    Nebenbei warf die Britin ihre Beine aus dem Bett und hielt sich wahrlich kurz den Magen. Er drohte mit ernsten Konsequenzen wenn sie sich intensiver an das Geschehene zurückerinnern wollte, während sie sich die Klamotten bis zur Unterwäsche vom Leib schälte.
    "Ich werde Duschen gehen.", verkündete sie und warf einen wissenden Blick auf die Uhr. "Siehst du gleich nach Luceija und schickst sie ins andere Bad? Wir haben uns darauf geeinigt das ich ihr die Haare mache, eben diesen ganzen Weiberkram."

    Alles weitere überließ sie Vigilio. Wenigstens wollte sie das. Das Luceija ihr selbst bereits auf dem Flur begegnete, damit hatte die Blondine beim besten Willen nicht gerechnet. Ihre Leidensfähigkeit schien eine weitaus erbärmlichere zu sein als die der Italienerin, die offensichtlich in dasselbe Bad wollte wie Zora selbst.
    "Und? Über die Singus-Sommerpause hinweg?", fragte sie.

    Sicher wenig charmant, aber irgendetwas sollte man sich zu sagen haben, wenn man sich nach Alkohol stinkend morgens auf dem Flur des Elternhauses begegnete.


    "Was?", antwortete Luceija und sah die Blonde fragend an. Offensichtlich, sehr offensichtlich, konnte sie sich eben doch nicht an alles erinnern. Sie erinnerte sich nicht mehr daran, wie sie der Blonden irgendetwas von Singus gesagt haben sollte und es wäre so gesehen auch alles andere als klug gewesen sich nur nochmal an diese Serie zu erinnern und sich selbst weitere Schmerzen hinzuzufügen die sie womöglich nicht ertragen konnte. Aber hatte sie das? War ihr Mund so fahrig geworden, kaum, dass sie so viel getrunken hatte? Und was hatte sie noch erzählt? Etwas zu lange sah sie ihre Gegenüber an, tastete sie kurz mit Blicken ab und nickte dann ins Bad, immer noch mit dieser Verwirrung in jedem Gesichtszug. "Gehst du mit rein?", fragte sie und wischte sich einen Speichelrest mit dem Unterarm aus dem Mundwinkel. Sie würden sich ohnehin sehen müssen. "Ich hab die Kleidung schon reingehängt. Falls du das mit der Frisur noch machen willst nach gestern."

    = = =

    Vigilio war irgendwann dann gänzlich aufgestanden, nickte seiner Frau knapp hinterher als sie aus dem Raum stolzierte und dabei verdächtig wenig trug, und war schließlich wieder allein. Unausgeschlafen. Mit dezentem Kopfschmerz. Und allein. Er atmete mehrere Male durch, bevor er seine Morgenroutine startete. Dazu gehörte, sich etwas Zeit zu lassen, sich zu strecken und, zumindest heute, wissend, dass er konzentriert und aufmerksam bleiben musste, mehrere Situps und Liegestütze machte bis er genug schwitzte, dass sich sowohl die Dusche als auch neue Kleidung wirklich lohnte. Es brachte das Blut zum zirkulieren, peitschte ihn auf, lies ihn unverhofft wacher werden. Und auch wenn keine Zeit war, die Runde um den Block laufen zu gehen, es war okay so. Fein säuberlich überlegte er sich schließlich im angrenzenden Ankleidezimmer, das wahrscheinlich bald ähnlich gut gefüllt war wie die Garderobe zu Hause, was er zur Verhandlung tragen würde und die Entscheidung viel schnell: Eine stahlblaue Anzughose, ein stahlblaue Jacket, eine blaue Weste und ein weißes Hemd und eine hellblaue Kravatte. Nichts auffälliges, nichts zu exzentrisches, er sollte wirken wie Luci es tat und optisch vollkommen auf ihrer Seite stehen. Dazu eine Sonnenbrille, die er sich schon mal mit rauslegte. Der Kleiderhaufen kam samt Unterwäsche mit ins andere Bad. Er duschte, zog sich an, trimmte den Bart, legte Cremes und Aftershave auf, alles war so furchtbar routiniert und vielleicht sogar etwas zu ruhig. Und selbst die wenigen Flecken die die Schlägerei mitgebracht hatten überdeckte er. Und in der schicken Kleidung und gemachten Haaren sah er wieder so professionell aus wie immer. Während die Frauen sich also noch fertig machten...kochte er schonmal Espresso.
    Luceija ist offline

  20. #60
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Der Schwede schwankte irgendwo zwischen Unglauben und Belustigung, immerhin konnte Abu diesen Vorschlag mit einem netten Plausch im Café nebenan nicht ernst meinen, obgleich Leif ihn wortlos und mit einem Kopfschütteln ziehen ließ, während er zum unterbesetzten Wandschrank ging und seinen Anzug herauszog. Schwarz war die passendste Farbe für diesen Tag, vor dem er langsam eine so lächerliche Angst entwickelte. Es war nicht allein der Vorwurf dem man ihm berechtigt machte, auch Luceija. Es war das erste Mal das er sie auf eine Art wiedersah die die Sache realer zu machen schien als vergangene in dieser letzten gemeinsamen Nacht. Dieses Mal war sie wahrscheinlich bei Verstand. Nicht ausgebremst von Medikamenten, sondern imstande ihn für das zu hassen was er getan hatte.

    Der Gedanke flüchtete lediglich vor Abuyin. Der fröhlich zwitschernde Iraner schien so unschuldig fehl am Platz wie selten irgendwo, wenn er bei Leif war. Diese beiden hatten Dinge durchgemacht die unschön waren, aber nie war es das hier. Nie war es etwas gewesen das sie auf eine so schmerzliche Weise würde voneinander trennen können. Und wirklich über die Möglichkeit hatten sie auch (noch) nicht gesprochen. Wahrscheinlich stand seinem Freund der ungezügelte Optimismus im weg. Allein seine erneute Äußerung machte das deutlich.
    "Der Kaffee muss warten. Mindestens bis zur Pause meiner Verhandlung.", erinnerte er ihn betont sachlich an ihr Tagesprogramm.
    AeiaCarol ist offline

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