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Umfrageergebnis anzeigen: Wer sollte dieses Speedbattle gewinnen?

  • Ghana (Laidoridas)

    3 100,00%
  • Irland (Chala Vered)

    0 0%
 
Teilnehmer
3. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Ergebnis 1 bis 12 von 12
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    Deus Avatar von John Irenicus
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    [Speedbattle]Ghana (Laidoridas) vs. Irland (Chala Vered)

    Liebe Speedbattle-Fans, Zuschauer und Teilnehmer an dieser WM: Es geht weiter mit den Battles in Gruppe B!


    Der eine Kontrahent der heutigen Paarung ist niemand geringeres als Laidoridas, der mit Ghana ja bereits ins Turnier eingestiegen ist. Ob ihm diese Routine nun dabei helfen wird, gegen seinen Gegner zu bestehen? Wir werden es sehen! Zunächst aber werden wir erst einmal hören: Nämlich die Nationalhymne Ghanas.

    Sein Gegenspieler ist Chala Vered, der sicherlich vielen als waschechter Turnierspieler in Erinnerung geblieben ist, bei dem Schnelligkeit nur eine seiner vielen Stärken ist! Er vertritt die Mannschaft Irlands, er will heute gewinnen! Möge ihm die Nationalhymne Irlands die nötigen Kräfte verleihen, sollte er sie nicht schon längst haben!


    Damit sind die Eckdaten dieses Speedbattles klar. Laidoridas wird den Anstoß haben. Viel Erfolg den beiden Kontrahenten – möge der Bessere gewinnen!





    Nur noch diese eine Ecke. Rupert manövrierte den Reisigbesen die Fußleiste entlang, bis er die Ecke erwischt hatte, in der sich das letzte bisschen undefinierbarer Dreck in diesem Raum befand. In diesem Raum, wohlgemerkt, im Verkaufsraum. Das Lager musste auch noch gründlich durchgefegt werden. Zumindest, wenn es nach Matteos Willen ging. Rupert hatte da seine ganz eigene Meinung zu, aber was der Chef sagte, hatte gemacht zu werden, denn ansonsten war Matteo die längste Zeit sein Chef gewesen. Da der aber immerhin gerade nicht da war, konnte sich Rupert ohne Rechtfertigungsdruck eine Pause gönnen. Die brauchte er jetzt auch. Dringend.
    Rupert stellte den Besen in die soeben gesäuberte Ecke und trat heraus ins Freie. Die Sonne schien ihm ins Gesicht und kitzelte ihm in der Nase und blendete ihn, er musste die Augen zusammenkneifen. Seine Schritte lenkten ihn zur Stadtmauer. Routiniert tat Rupert die Handgriffe, die notwendig waren, um ein bisschen Freiheit zu genießen. Er schloss die Augen und spürte, wie sich die Entspannung einstellte. Der Tag heute lief doch eigentlich ganz gut.
    „Halte ein, Bürger! Das ist eine Ordnungswidrigkeit!“
    Verwirrt öffnete Rupert die Augen und schaute über seine Schulter. Dort stand ein Milizionär. Er sah gar nicht glücklich aus.
    „Urinieren in der Öffentlichkeit kostet dich fünfzig Goldstücke, Bürschchen!“

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    "Bitte was?" Rupert wusste nicht, wie ihm geschah. "Seit wann ist Pinkeln denn verboten?"
    Der Mann von der Miliz stemmte die linke Hand in die Seite, während sich die rechte seinem Schwertknauf näherte, was Rupert so überzogen vorkam, dass er fast gelacht hätte.
    "Das Urinieren ist nicht prinzipiell verboten", stellte der Wächter klar, "sondern lediglich im öffentlichen Raum der Stadt. Bitte such zu diesem Zweck eine entsprechende private Einrichtung auf."
    Rupert brauchte einen Moment, bis er begriff. "Ein Klo? Aber es gibt keine Klos in der Stadt, hier pinkeln doch alle in irgendwelche Ecken!"
    "Das war vielleicht bislang so", erklärte der Wachmann, "aber nicht mehr seit gestern. Anordnung des Stadtrates. Also, wo bleiben die fünfzig Goldstücke?"
    Bei Rupert tröpfelte es mittlerweile noch an einer ganz anderen Stelle, nämlich auf der schweißnassen Stirn.
    "Ich habe keine fünfzig Goldstücke! Soviel zahlt mir Matteo im ganzen Monat nicht!"
    Die Stirn des Milizionärs legte sich in Falten, und ein neuer Ausdruck war in seine Augen getreten. "Matteo, wie? Du bist sein Lehrling, hab ich recht?"
    "Ja, aber..."
    "Nun, dann hast du sicherlich auch Zugang zu seinem Schuldenbuch, oder? Vielleicht vergesse ich die fünfzig Münzen, wenn ich mir das einmal ansehen dürfte."
    Rupert schluckte. Davon durfte Matteo auf keinen Fall erfahren. Aber hatte er eine andere Wahl?
    "Äh, ja... ich denke, das lässt sich machen."

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    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Unbeholfen zog Rupert seine Hose wieder über sein bestes Stück, knotete den befehlsmäßigen Gürtel zu und jaulte plötzlich auf.
    "AH, mein Sch...!", fluchte er unverblümt, was der Stadtwache zweifelsfrei gar nicht gefiel, konnte man die Missbilligung doch an den tiefen Furchen erkennen, die sich auf seiner Stirn bildeten.
    "Das macht weitere 50 Goldstücke für diese Unverschämtheit!", stellte er klar
    "Hast du mal gehört, wie die anderen Leute hier reden?!", wollte Rupert empört wissen, ehe er direkt kleinbeizugeben gedachte.
    "Ich mache die Gesetze nicht. Und jetzt los, ich will das Schuldenbuch sehen!"
    Bedröppelt führte Rupert den Milizionären durch die Verkaufsstube von Matteos Laden durch die Tür hinter dem Tresen ins Lager.
    "Hier könnte auch mal wieder saubergemacht werden", kommentierte der Soldat fachmännisch und sorgte erneut dafür, dass der Lehrling zusammenzuckte.
    "Für gewöhnlich versteckt Matteo sein Schuldenbuch immer an einem andern Ort - irgendwas wegen Halunken, die ihm Betrug unterstellen. Ich werde also einen Moment suchen müssen", erklärte Rupert der Wache, die nur stumm nickte, während ihre Aufmerksamkeit bereits anderswo lag.
    Der Händlerbursche hob kurz die Schultern, ehe er sich daran machte, einige Kisten aus dem Weg zu räumen.
    Wenige Momente später meldete sich die Stadtwache jedoch erneut zu Wort.
    "Was haben wir denn hier?"
    Der Uniformierte schaute interessiert in eine der zahlreichen Kisten und Rupert stand erneut der Schweiß im Gesicht.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    "Ist das etwa..." Der Wachmann nahm einen der kleinen Beutel aus der Kiste, zog das Bändchen auf und schnupperte. "In der Tat, der Geruch ist unverkennbar! Schwarzer Tränenpfeffer!"
    "Bitte leg das wieder zurück, ja?", bat Rupert nervös. Sein Chef redete bereits seit Wochen von diesem Tränenpfeffer-Geschäft. Irgendein einflussreicher Händler vom östlichen Archipel wollte in den nächsten Tagen vor Khorinis ankern, angeblich nur um sich den seltenen Tränenpfeffer zu sichern, den Matteo zu einem wohl unschlagbar günstigen Preis von einem anderen Händler aus Varant erworben hatte. Oder war es einer von den südlichen Inseln gewesen? Rupert fiel es schwer, bei all diesen Geschäften den Überblick zu behalten, aber eines stand fest: Wenn auch nur eines dieser Beutelchen abhanden kam, während Rupert die Aufsicht hatte, war er die längste Zeit Matteos Lehrling gewesen.
    "Ich denke, ich nehme das lieber an mich", entgegnete der Wächter zu seinem Entsetzen. "Und dafür vergessen wir die zweiten fünfzig Goldmünzen. Will ja nicht so sein. Also, wo ist das Schuldenbuch?"
    Hastig setzte Rupert die Suche fort, bis er es aus einer Ritze zwischen zwei Brettern hervorgezogen hatte.
    "Hier... hier ist es. Aber nur ein kurzer Blick, ja?"
    Der Milizionär lächelte. "Ach, das wird gar nicht nötig sein."
    Er nahm ihm das Buch aus der Hand, ging hinüber zur Verkaufsstube und warf es in den brennenden Kamin.

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    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Chala Vered ist offline
    Ein Schrei bahnte sich in Rupert Kehle an, erstickte jedoch, wodurch nur ein heiseres Gurgeln zu hören war.
    "Was hast du getan?", stammelte der Lehrling ungläubig mit leerem Blick.
    Sein ganzer Körper schien in sich zusammenzufallen, bis er leichenblass an der Wand hinter dem Tresen zu Boden gesunken war.
    Das war's, ich war die längste Zeit Matteos Lehrling, schoss es ihm durch den Kopf, während er in das zufriedenste Gesicht der Welt schaute und nichts fühlte, außer Panik und Abscheu.
    "Zieh doch nicht so ein Gesicht!", meinte er Wachmann belustigt, "In der Stadt gibt es haufenweise andere Arbeit."
    Mit diesen Worten war der Milizionär so gut wie aus der Tür, als Rupert eine ihm wohlbekannte Stimme hörte. Diese wiederum trieb ihm alle Emotionen zurück in den Körper und sein blasses Gesicht kehrte sogleich in ein gegenteiliges Rot. Hektisch sprang er auf und wollte verhindert, was längst nicht mehr zu verhindern war. Matteo war zurück.

    "Ist das dort mein Schwarzer Tränenpfeffer?", verlangte der Händler mit harter Miene zu wissen.
    "Das hier?", fragte der Soldat unschuldig und nickte auf die Beutel, die in beiden Armen trug, "Lediglich eine Stichprobenkontrolle deiner Waren, Matteo."
    "Stichprobenkontrolle? Das ich nicht lache! Von dir lasse ich mich nicht noch einmal verarschen, Jesper!", brüllte der Rüstungsbauer und ging dazu über auf den vermeintlichen Milizionär loszugehen.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Jesper!, fuhr es Rupert durch den Kopf. Matteo hatte ihm aufs Eindringlichste eingeschärft, die Augen offenzuhalten nach dem berüchtigten Dieb, der einmal eine Sammlung wertvoller Amulette aus seinem Lager gestohlen hatte, ohne dass die Miliz ihm etwas hatte nachweisen können. Wie hatte er nur übersehen können...?
    Gerade noch rechtzeitig bemerkte Rupert, wie Jesper nach seinem Schwerknauf griff. Mit einem Satz war er bei ihm und riss ihm den Arm hinter dem Rücken. Schon hatte Matteo seinen anderen Arm gepackt, und mit vereinten Kräften rangen sie Jesper zu Boden.
    "Was erlaubt ihr euch -"
    Der Dieb hatte keine Gelegenheit, den Satz zu beenden, da hatte Matteo ihm schon den Bronzepokal über den Schädel gezogen, der ihm gewöhnlich als Briefbeschwerer diente. Sämtliche Muskeln des Schurken erschlafften.
    "Danke, Rupert", sagte Matteo keuchend. "Wenn du nicht eingegriffen hättest..."
    "Keine Ursache", erwiderte Rupert verdruckst. "Ich weiß nicht, wieso ich ihn nicht viel früher erkannt habe."
    "Hat sich auch gut verkleidet, der Mistkerl!", schnaufte Matteo und wälzte den Bewusstlosen auf dem Boden herum. "Aber das Muttermal über dem rechten Auge hat ihn verraten! Wenn ich erst diesen lächerlichen falschen Bart entfernt habe..."
    "Aber... Jespers Muttermal ist doch über dem linken Auge?", erwiderte Rupert, während sein Chef angestrengt am Bart des Mannes herumzerrte.
    "Oh Innos", entfuhr es Matteo. "Ich fürchte, wir haben gerade einen echten Milizionär umgehauen."

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    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Chala Vered ist offline
    Was sollten sie jetzt bloß tun? Um ganz sicher zu gehen zog nun auch Rupert am Bart des Bewusstlosen, gab jedoch rasch auf, spuckte sich in die rechte Hand und versuchte das Muttermal wegzuwischen - erfolglos.
    "Wir müssen unbedingt vertuschen, was passiert ist", meinte Matteo, während er den Briefbeschwerer zurück an seinen Platz auf dem Tresen stellte.
    Wie um alles in der Welt war er eigentlich in seine Hand gelangt, war er doch gerade erst an der Tür angekommen. Mit einem Schulterzucken verwarf der Händler diese Ungereimtheit und dankte Innos, dass der Zwischenfall glimpflich ausgegangen war, zumindest im Bezug auf sein eigenes Leben.
    "Hilf mir ihn ins Lager zu schaffen", befahl der Ladenbesitzer und hievte gemeinsam mit seinem Lehrling den leblosen Körper ins Hinterzimmer der Stube.
    Wieder floss Rupert der Schweiß von der Stirn. Hätte er mit so viel Anstrengungen gerechnet, wäre er nicht pinkeln gegangen, sondern hätte schön alles ausgeschwitzt. Das allerdings hätte ihm diese ganze Situation erspart.
    "Hol mir das Schuldenbuch aus dem Versteck hinter den zwei Brettern. Ich muss nachsehen, wer dieser Kerl ist und warum er mir den Pfeffer stehlen wollte."
    Wieder verließ Rupert alle Farbe aus dem Gesicht und er hüstelte äußerst nervös, beinahe hysterisch.
    "Rupert!", ermahnte Matteo seinen Lehrling.
    "Was das Schuldenbuch betrifft...", begann der Bursche eingeschüchtert.

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    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    "Ja?", erwiderte Matteo ungeduldig.
    Zögerlich trat Rupert an die Stelle heran, an der es versteckt gewesen war. "Es... ähm, es ist nicht mehr hier. Bist du ganz sicher, dass du es hier versteckt hast?"
    "Natürlich", sagte der Händler, kam dann allerdings ins Grübeln. "Andererseits... der Briefbeschwerer lag auch nicht an seinem Platz, sondern auf dem Beistelltisch neben der Tür. In letzter Zeit geht hier alles ein bisschen drunter und drüber, vielleicht habe ich auch das Schuldenbuch..."
    "Ja, vielleicht", pflichtete ihm Rupert bei. "Vielleicht habt ihr es ja wirklich..."
    "Rupert - was bei Innos ist das im Feuer?!"
    Der Lehrling zuckte zusammen. "Ich... äh... ich weiß nicht..."
    "Das Schuldenbuch!"
    Rupert war gerade früh genug in den Verkaufsraum zurückgekehrt, um mit anzusehen, wie Matteo die brennenden Reste des Einbandes mit dem Schürhaken aus dem Kamin pflückte.
    "Es tut mir leid, Matteo!", quoll es aus Rupert heraus. "Dieser Wachmann-"
    Noch bevor er den Satz vollenden konnte, wurde plötzlich die Ladentür aufgestoßen. Verblüfft sah Rupert mit an, wie sich Statthalter Larius in Begleitung eines dunkel gekleideten Mannes und vier Stadtwächtern durch die schmale Tür quetschte.
    "Mein lieber Matteo!", begrüßte ihn Larius. "Der verehrte Herr Ghalion aus dem fernen Osten ist soeben bei uns eingetroffen, und er wollte zu allererst zu Euch. Nun denn, lieber Ghalion, schaut Euch einmal an, wie eine ordentliche Khoriner Händlerstube aussieht!"

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    Krieger Avatar von Chala Vered
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    Chala Vered ist offline
    Beinahe hätte Matteo die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, doch als echter Profi verlor sein Gesicht jegliches Anzeichen von dem, was wenige Augenblicke zuvor noch in der Handelsstube passiert war.
    "Meine Herren!", begrüßte der Ladenbesitzer die Neuankömmlinge einladend, "bitte kommt näher und schaut euch in Ruhe um. Mein Lehrling wird unterdessen den Pfeffer für Euch holen, verehrter Ghalion. Mit einem Wink schickte er Rupert ins Lager, wobei der Blick, den er dem Burschen dabei zuwarf, deutlich sagte, dass ihr Gespräch noch nicht beendet sei.
    "Eine wirklich saubere Geschäft", kommentierte der aus dem Archipel stammende Ghalion mit schwerem Akzent.
    "Ich halte meinen Lehrling dazu an die Räumlichkeiten sauber zu halten", beteuerte Matteo mit gefalteten Händen, "Hattet ihr eine gute Reise?"
    Das kleine Wortgeplänkel wurde kurz darauf von Rupert unterbrochen, der mit den Beuteln zurückkehrte.
    "Ah, hier haben wir die Ware."
    Ghalion inspizierte den Pfeffer, probierte eine Fingerkuppe, woraufhin ihm einige Tränen die Wangen herunterkullerten.
    "Perfekt!", rief er erfreut und wischte sich die Wangen trocken, "Die Bezahlung ist noch auf die Boot in Hafen", erklärte er so gut er konnte, "Statthalter wird mir Stadt zeigen, dann ich komme wieder", versprach der Händler.

    Auf diese Weise noch einmal der heiklen Situation entkommen packte Matteo so viele Goldbeutel wie er tragen konnte, lief zum Hafen, bestach die Crew Ghalions und floh in unbestimmte Richtung.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Laido greift das Lead-In schön auf, wie ich finde. Zum einen strickt er die gegebene Absurdität der Situation noch ein wenig weiter und stellt sie mit der Klolosigkeit Khorinis' in einen größeren Zusammenhang. Dann etabliert er – natürlich recht vorhersehbar – den Umstand, dass Rupert die 50 Goldmünzen nicht so einfach bezahlen kann. Und dann gibt er der Story mit der Schuldenbuch-Thematik eine erste Richtung und ein erstes ernsthaftes Problem, das durchaus Potential zur Weiterentwicklung bietet. Von daher: Ein gelungener Einstieg von Laido!


    Chala Vered strickt das Ganze aber auch wunderbar weiter. Ob es jetzt dieser zusätzlichen Ordnungswidrigkeit bedurft hätte, das sei mal dahingestellt: Einerseits passt es natürlich auch in den offensichtlich ausgebrochenen Ordnungswahn der Stadt, andererseits ist es hier in der Story vielleicht aber auch einen Tick drüber. Beim Rest macht Chala Vered wie ich finde aber alles ganz richtig: Dass Rupert seinen Lümmel noch gar nicht wieder eingepackt, passt und lässt die Szene vorher in einem noch viel absurderen Licht erscheinen, dass die Stadtwache die Unsauberkeit des soeben geputzten Raum bemängelt, ist ein weiterer schöner Tiefschlag für Rupert, und dass sich am Ende das Geschehen zu diesem Kisteninhalt orientiert und so erstmal von Laidos Schuldenbuch-Idee abgelenkt wird, ist sicherlich auch nicht der schlechteste taktische Zug – und gibt der Erzählung sowas wie einen übergeordneten Ablauf, bei dem Rupert offenbar sekündlich immer weiter in Schwierigkeiten gerät. Gut so! Zwar kann Laido die ihm gestellte Aufgabe – was ist das für ein Kisteninhalt? – sicher auch wieder sehr einfach lösen, sodass er sich wieder auf seine eigene Idee konzentrieren kann. Aber an sich war das auch ein gelungener Einstieg von Chala Vered, wie ich finde!


    Laidos nächsten Post finde ich insgesamt auch wieder recht stark. Mit dem schwarzen Tränen-Pfeffer hat er ja wirklich etwas Exotisches und leicht Dubioses rausgehauen (statt sich einfach mit etwas Banalem zu begnügen und Chala Vereds Idee dadurch bewusst versiegen zu lassen). Und auch wie er das mit Chala Vereds ausgedachter zweiter Geldstrafe verbindet, ist gelungen. Kritik habe ich allerdings daran anzubringen, dass Rupert erst darüber sinniert, wie unglaublich wichtig dieser Pfeffer ist und wie sein eigenes Schicksal als Matteos Lehrling damit steht und fällt – und dass er dann nicht einmal Widerworte gibt, als die Wache den Pfeffer einsteckt. Klar: Zu diesem Zeitpunkt mag Rupert natürlich auch schon resigniert bis eingeschüchtert vom Auftreten der Wache sein. Allerdings hatte er vorhin immerhin zaghafte Diskussionsversuche angefangen, und so ein zumindest kleiner Protest wäre hier doch allemal am Platze gewesen, gerade aus seiner Sicht. Ruperts Reaktion kommt mir an dieser Stelle also entschieden zu schwach vor. Dafür wird man mit einer überraschenden Hauruck-Aktion hinsichtlich des Schuldenbuchs entschädigt. Überhaupt scheint mir das, Überraschungseffekt mal beiseite, eine kluge Lösung zu sein: Ein einfaches Tilgen einzelner Posten aus dem Buch hätte ja möglicherweise Verdacht erregt, und die wahren Ansprüche wären noch rekonstruierbar gewesen. Jetzt, wenn das Buch ganz fort ist, fällt das natürlich auch auf, aber dass Matteo dann gerade die Schulden der Stadtwache noch im Kopf hat und eintreiben wird, diese Wahrscheinlichkeit sinkt natürlich. Von daher: Gute Fortsetzung!


    Chala Vered trumpht mit seinem nächsten Post auf, finde ich, denn er gibt der gesamten Situation nun eine vollkommen andere Bedeutung und klärt nebenbei auch ein bisschen die Absurdtitäten des khorinischen Ordnungsrechts auf, die ja möglicherweise dann auch alle nur von dem Mann erfunden worden sind, der in diesem Post enttarnt ist: Jesper! Zugegeben, was Jesper für ein Interesse daran hat, das Schuldenbuch zu zerstören, das müsste man dann noch überlegen, aber das ist ja leicht als Auftragsarbeit erklärbar. Und dass Jesper sich den Pfeffer als heiße Ware auch noch einsteckt, das passt natürlich auch ganz wunderbar. Von daher: Ein guter Post, kann man nicht anders sagen! Ich würde Chala hier nun auf Augenhöhe mit Laido sehen, vielleicht sogar einen Tick weiter vor, denn diese Idee hier gefällt mir wirklich gut.


    Tja, aber Laido nutzt die Gelegenheit, die Situation noch einmal vollkommen (für sich) zu drehen, und das mit einer recht offensichtlichen Wendung, an die ich aber trotzdem nicht gedacht hatte, obwohl sie in Chalas Post ja fast schon gezielt offengehalten scheint: Der Enttarnte ist gar nicht der Enttarnte. Das ist ein guter Twist, der auch für die meines Erachtens etwas zu milde Reaktion Matteos Rupert gegenüber entschädigt. Da hat Laido ordentlich einen rausgehauen und dementsprechend auch ordentlich gepunktet!


    Chala Vered führt die Problematik des kaputtgekloppten Milizionärs erwartungsgemäß weiter, um dann aber auch implizit darauf hinzuweisen, dass mit der Stadtwache ja trotzdem etwas Besonderes gewesen sein muss, wenn sie den Pfeffer einsackt und zudem das Schuldenbuch zerstört. Matteos Wunsch, herauszufinden, wer der Kerl ist, ist also ganz nachvollziehbar und bringt nochmal neue Spannung hinein. Ansonsten gibt es aber keine neuen Impulse in diesem Post, die Schuldenbuch-Frage bekommt Laido sozusagen zur Klärung zurückgespielt. Erzählerisch schön fand ich an diesem Post aber noch die Rückanbindung an das Lead-In: Hätte Rupert doch bloß nicht zur falschen Zeit dort gepinkelt …


    Laido hat dann offenbar selbst die Notwendigkeit gesehen, der Handlung kurz vor Schluss nochmal ein neues Element zuzufügen: Gemeint ist der Besuch von Larius und Ghalion. Aber: Natürlich dient das auch dazu, den Druck bzgl. Fund des Milizionärs nochmal zu erhöhen. Das ist so kurz vor Schluss dann wirklich auch taktisch nicht schlecht gewählt, mag diese Schuldenbuch-Thematik dadurch irgendwie abgesägt worden sein. Aber was hätte man dazu auch noch sagen sollen? Von daher auch ein guter Post von Laido.


    Der Endpost von Chala Vered, der hat mich dann nicht mehr ganz so überzeugt. Ich kann aber noch nachspüren, wie schwierig die Aufgabe in der Situation gewesen sein muss, die Geschichte zu einem interessanten Abschluss zu führen. Das naheliegende Ende, dass Larius den Milizionär sieht und Rupert und Matteo eingebuchten werden, das verbot sich ja geradezu. Aber auch eine erneute Umdeutung des Geschehens („Zum Glück habt ihr diesen Hochstapler kalt gestellt!“) wäre nicht mehr wirklich gegangen. Was blieb Chala da auch noch übrig, als eine andere Art Ende? Platz und Zeit haben hier kaum gereicht, um etwas Ordentliches zu ersinnen, würde ich fast meinen. So jedenfalls liest sich der Post dann doch ziemlich knapp am Ende, und die Auflösung, wie Matteo sich der Sache entzieht, ist natürlich unbefriedigend. Es ist zwar kein total schlechtes Ende, aber eben auch keines, mit dem Chala nochmal glänzen konnte. Schade!


    Ich fand, das war ein Battle auf einem durchaus hohen Niveau. Die Story und ihre vielen Wendungen haben Spaß gemacht, es war vieles dabei, was immer Rückanbindung zum Lead-In hatte, dabei aber ganz eigenen, interessanten Ideen folgte. Die ersten Runden habe ich die beiden Kontrahenten auch gleichauf gesehen, Chala dann ja sogar einen Tick weiter vorne – und dann hat Laidoridas sozusagen gekontert, indem er das Geschehen in Sachen Jesper/Milizionär noch einmal zurückgewendet hat und damit seine eigene Erzählung der Story gefestigt hat. Ich glaube, das war der entscheidende Zug von Laido, denn sonst wäre Chala obenauf gewesen, hätte er doch die Story dann sicherlich bis zum Ende geprägt. Man könnte auch sagen: Dass Chala zum Endpost hin die Puste ausging, das ist sicherlich auch diesem Umstand geschuldet, dass Laido den Verlust der Oberhand nochmal entscheidend abwehren konnte. Und deshalb gebe ich sodann auch Laidoridas meine Stimme, in dem Bewusstsein, dass das auch alles komplett anders hätte ausgehen können.

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    MiMo ist offline
    Das Leadin ist so ein richtig typisches John-Leadin. Es beginnt mit einer vollkommen banalen Alltagssituation, die von irgendeinem bekannten Khoriner ausgeführt wird, und endet damit, dass diese Alltagsroutine von einer jähen Änderung zu ungunsten des Protagonisten unterbrochen wird.

    Laido knüpft an die humorige Art des Leadins an und gibt der Handlung mit diesem Schuldenbuchhandel auch einen entscheidenden Schubs. Das ist natürlich ein dickes Ding, was der Milizionär da verlangt und es bringt Rupert in eine äußerst unangenehme Situation. Mehr als einen Monatslohn als Strafe zahlen zu müssen ist natürlich wirklich hart und dann ist Matteo grade nicht einmal da... Und über allem schwebt die spannende Frage, was der Milizionär eigentlich mit dem Buch vorhat. Das könnte am Ende ja auf Rupert zurückfallen, aber soweit denkt der ja vielleicht nicht mal. Auf jeden Fall ein tadelloser Einstieg, der mir sehr gut gefällt.

    Chala treibt den Klamauk auf die Spitze! Nochmal 50 Goldmünzen Strafe für lautes Fluchen, der Milizionär scheint ja absolut übereifrig zu sein! Was der Matteo alles anhängt, will ich glaub ich gar nicht wissen. Dann der abfällige Kommentar darüber, dass das Lager mal wieder geputzt werden könnte, ein wunderbarer Verweis aufs Leadin, und dann der schweißtreibende Moment, in dem der Soldat eine anscheinend dubiose Kiste entdeckt. Das ist ein richtiger vom Regen in die Traufe-Post und Ruper tut mir jetzt schon leid. Hier ist es mir noch unmöglich zu sagen, wen ich vorn sehe. Laido hat mit dem Schuldenbuchhandel zwar das Battle bisher mehr geprägt, aber Chala hat die Pointen einfach noch einen Ticken besser platziert.

    Oooh, dieses Battle gefällt mir. Wie gönnerisch sich der Milizsoldat gibt, als er Rupert die zweiten 50 Münzen für einen Beutel wahrscheinlich viel wertvolleren Tränen-Pfeffer erlässt, er Rupert einfach eiskalt weiter in die Scheiße reitet und dabei noch so tut, als würde er ihm einen Gefallen tun. Und gleich darauf das Schuldenbuch ins Feuer wirft! Da bin ich ja mal wirklich gespannt, ob Rupert diese Talfahrt noch irgendwie stoppen kann. Aber zumindest das Schuldenbuch dürfte nun ja unrettbar verloren sein.

    Erst dachte ich, Chala sei nun doch überfordert, so wie er Rupert einfach nur in seiner Verzweiflung versinkend da sitzen lässt. Dann kommt es zur obligatorischen Rückkehr Matteos, aber dann gehts ja richtig rund! Plötzlich erklärt sich, warum Pinkeln und Fluchen plötzlich Strafe kostet, und dann auch noch so horrende! Warum er sich auf so einen zwielichtigen Handel einlässt und warum er auch noch den Pfeffer so einfach einsackt. Das war also alles ein Betrüger! Plötzlich ist Matteos Rückkehr eher das Auftauchen des Retters in der Not. Der Twist gefällt mir wirklich sehr gut! Wenn das Schuldenbuch nicht verbrannt wäre, könnte jetzt auch alles wieder gut werden. Wenn.

    Laido dreht den Spieß noch einmal zurück. Grade als man dachte jetzt würde doch noch alles verhältnismäßig gut ausgehen, wird die Lage noch schlimmer und aussichtsloser. Auch wie die Erkenntnis nur ganz langsam gegen die völlige Überzeugung Matteos durchdringt, das ist schon wirklich meisterhaft gemacht. Ich dachte, für Rupert könnte es nicht mehr schlimmer kommen, aber Laido hat da echt noch eine Möglichkeit gefunden, ohne hanebüchen zu werden. Und für Chala am gemeinsten: Er hat als Dreh- und Angelpunkt auch noch Chalas guten Twist ausgenutzt. Da wurde wirklich mit den eigenen Waffen zurückgeschlagen.

    Chala fragt sich zunächst etwas hilflos, was sie denn nun tun sollen. Das Rupert versucht, das Muttermal abzuwischen, ergibt für mich auch nicht so viel Sinn. Denn selbst wenn das Muttermal aufgemalt wäre, hätte er darum ja nicht plötzlich eins über dem anderen Auge. Dass Matteo an seinen Briefbeschwerer gekomemn ist, fand ich tatsächlich auch komisch, aber ich hab mich dann entschieden, das nicht anzukreiden, weil ja schon deutlich war, dass Matteo seinen Laden betreten hat und so weit wird es dann zur Theke ja auch nicht mehr gewesen sein. Fand ich im Rahmen eines Speedbattles schon okay, obwohl es sicherlich glaubwürdiger gegangen wäre. Dass Chala darauf rumreitet kann ich also gut nachvollziehen, ich glaube aber, dass er dabei zu viele Wörter verschenkt. So richtig eine Idee scheint er für diesen Post auch nicht zu haben, schließlich führt er danach eigentlich nur die Handlung konsequent weiter. Matteo will erstmal möglichst wenig Aufsehen erregen und die Sache mit dem Schuldenbuch kommt raus. Nachdem ihr euch so lange so hart auf Augenhöhe gebattled habt, würde ich leider ab hier doch einen Vorsprung zugestehen.

    Laido ist wirklich in Topform. Dass Matteo tatsächlich selbst ins Grübeln kommt, wo er das Schuldenbuch versteckt, er das auch noch mit dem Briefbeschwerergoldpokal in Verbindung bringt und just in dem Moment auch noch der Händler vom Östlichen Archipel natürlich in Begleitung des Statthalters auf der Matte steht. Tja. Damit wird die Situation nicht nur auf die absolute Spitze getrieben, es werden auch noch alle Fäden aufgegriffen, sogar der Deal mit dem schwarzen Tränen-Pfeffer.

    Wie Matteo die Situation grade noch mal rettet, lässt sich wirklich schön lesen. Der Pfeffer ist ja auch sogar wieder vollständig. Dass Matteo dann abe lieber mit dem ganzen Gold eine Crew besticht als damit den Milizsoldaten (der ja obendrein versucht hat ihn zu bestehlen, da hätte er also genug Trümpfe in der Hand) oder gar den Richter zu bestimmen und sein hart aufgebautes Geschäft einfach aufgibt... Es passt zur grotesken Stimmung des Battles, mehr aber auch nicht. Und es beantwortet auch nicht, was aus Rupert geworden ist, als der Milizsoldat wieder erwachte.


    Es tut mir wirklich, wirklich Leid, dass ich Laido meine Stime gebe. Chala war in den ersten beiden Runden so unfassbar gut, da ist es wirklich schade, dass ihm am Ende die guten Ideen ausgegangen sind. Denn Laido hat sein hohes Niveau durchgehalten. Insgesamt auf jeden Fall ein erstaunlich gutes Battle. Es fehlt einfach an allen Schwächen, die die Handlung von so einem Speedbattle meist mit sich bringt, mit Ausnahme vielleicht von dem schmalen Ende. Sollten wir jemals wieder das beste Battle aller Zeiten suchen, sollten wir dieses hier unbedingt in Betracht ziehen!

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Held Avatar von Dean
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    Dean ist offline
    Das Leadin hat mir richtig gut gefallen. Was nun die restlichen Posts angeht: Hammer, was ihr beide gepostet habt. Da kann man nichts negatives anmerken. Meine Stimme geht aber an Laidoridas, aus dem Grund: Sein dritter Post mit dem Ende kam für mich unerwartet und hat die Spannung auch in die Höhle getrieben. Ist es nun ein echter Milizionär oder doch kein? Auf jeden Fall Punkt geht an Laido.

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