Zitat von
foobar
Das kommt darauf an.
Die Einstellungen und lokal gespeicherten Daten sind ja nur Dateien (und ggf. Registry-Einträge). Auf die darf schon mal jeder zugreifen, der mit deinem Konto unterwegs ist. So funktioniert z.B. der Import von Lesezeichen und anderen Geschichten von einem Browser zum anderen. Und laufende Prozesse sind unter Windows voneinander isoliert, können sich aber auch gegenseitig bearbeiten. So funktionieren z.B. Programme wie Cheat Engine oder irgendwelche Game Trainer. Theoretisch kannst du noch hergehen und die Browser in verschiedenen Benutzerkonten parken. Macht aber mehr Aufwand und theoretisch kann es wieder Mittel und Wege geben, das zu umgehen (z.B. Sicherheitslücken). Wenn du also dem Programm (Browser) nicht vertrauen kannst, gibt es nur eine Lösung: Gar nicht erst ausführen.
Eventuell ist deine Frage aber auch so zu verstehen, dass du dem Browser grundsätzlich vertraust (ob das nun immer gerechtfertigt ist, z.B. bei Chrome, sei mal dahin gestellt) und nur wissen willst, ob eine Webseite in einem Browser-Tab dich ausspionieren kann. Sei es, dass sie sich in andere Tabs oder andere Browser oder vielleicht sogar ganz andere Dinge einklinkt. Die offizielle Antwort lautet, dass Javascript in einer Sandbox läuft, aus der es nicht ausbrechen kann und die Browser deshalb verhindern, dass sowas passieren kann. Die tatsächliche Wahrheit ist, dass Sicherheitslücken und Fehler immer wieder dazu führen, dass es eben doch passiert. Deshalb ist die Schutzmaßnahme Nr. Eins im Internet auch immer noch: Javascript aus! Daher bringen Addons wie NoScript IMHO mehr Sicherheit als Virenscanner und Firewall und satanische Rituale zusammen. Das ist nur nervig, weil dann die ganzen coolen Seiten nicht mehr gehen und das darf ja nicht sein.
Und noch ein letzter Punkt. Du erwähnst die "Datenkraken". Die klassischen Kraken (Google und Facebook) machen sich nicht die Mühe, über Sicherheitslücken und raffinierte Angriffe an deine privaten Informationen zu kommen. Den Weg beschreiten eher Kriminelle, die auf die eine oder andere Weise an dein Geld kommen wollen. FB & Co. sammeln einfach alle "legitim" erhältlichen Informationen über dich und kombinieren die dann mit Big Data Methoden zu einem passenden Profil. Davor schützen auch keine 50 verschiedenen Browser, weil das System trotzdem den Bezug zu deiner Person herstellen kann (bspw. über die IP-Adresse).
Der ganz einfache Kniff, wie man sich einigermaßen brauchbar vor Facebook schützen kann, lautet: Es nicht benutzen! Und niemals Scripte von deren Servern auf anderen Seiten zulassen (z.B. mit NoScript, s.o.) Dito für den ganzen anderen "Social Media" Rotz.
Auch das Verfahren ist nicht perfekt, weil FB auch Dinge über dich lernt, wenn nur deine Freunde, Bekannte und Familienangehörigen es ihrerseits benutzen. Aber es ist das Beste, was man machen kann, sofern man nicht als Einsiedler in einem Leuchtturm leben will.