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Erste Ausbildung abgebrochen - Vorstellungsgespräche trotzdem bestehen?

  1. #1 Zitieren
    Schwertmeister
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    Hallo allerseits,

    ich weiß es ist ein Schülerforum, aber da hier auch schon Bewerbungsfragen gestellt wurden, schließe ich mich mal an.

    Ich bin schon seit über 3 Monatenwohnungslos. Bis jetzt war ich in der Zeit in einer Obdachlosenpensionuntergebracht. Der Unterschied zu einem Obdachlosenheim ist, dass man dort einfestes Einzelzimmer besitzt, welches man abschließen kann.

    Letzten Sommer hatte ich zuvorein Einstiegsqualifizierungsjahr begonnen. Das ist mit anderen Worten das ersteAusbildungsjahr, nur das es vom Jobcenter finanziert wird (Hartz 4) und mandann übernommen werden kann. Aus unterschiedlichen Gründen (die Wohnsituationsteht dabei sogar eher weiter hinten) habe ich die Maßnahme die letzten Tage abgebrochen. In erster Linie weil in angewidert von dem Unternehmen bin. Ob ichnoch Geld vom Amt bekommen werde, weiß ich noch nicht. Aber ich kann in dennächsten Monaten noch von der Kaution leben, die ich gespart hatte für eine neue Wohnung und diePension wird zufälligerweise in wenigen Wochen dicht gemacht und es wirdlangsam wärmer. Also alles halb so schlimm. Ich bin froh, dass ich diesenSchritt gewagt habe.

    Mein erstes Ziel ist jetzt, eineneue bzw. „richtige“ Ausbildungsstelle zu finden. Für das, was ich machen möchte,habe ich gute Qualifikationen und meine Bewerbung ist kompetent. Ichmache mir keine Sorgen, dass ich nicht eingeladen werde zu Gesprächen, sondernwas ich auf die Fragen antworten werde, warum ich die erste Ausbildungabgebrochen habe, was ich derzeit mache, wo ich lebe usw. Ich kann wohl schlecht von denwahren Gründen anfangen. Das würde sehr negativ auf mich fallen, oder man würdedenken ich wäre jemand aus dem Brennpunkt. Es würde auch niemand wirklichverstehen können, der nicht in der gleichen Situation war.

    Wie geht man so etwas an? Gibt es gute Begründungen/Ausreden, warum man gekündigt hat?
    TinyHermes ist offline

  2. #2 Zitieren
    Halbgott Avatar von Progrinator
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    Ist die nächste Ausbildung in den gleichen Bereich wie die vorherige bzw. der gleiche Beruf?

    Wenn nicht kannst du sagen, dass dir die Arbeit überhaupt nicht zu gesagt hat, und du dich lieber in dieser Tätigkeit siehst. Ansonsten wird es natürlich schwieriger. Je nach dem was die Wahren Gründe sind, könnte man sie evtl. gut verpacken. Eine andere Möglichkeit ist es zu versuchen in dem Betrieb in den man die Ausbildung machen möchte erst mal ein Praktikum zu versuchen. Dann könnte man sich schon mal positiv Präsentieren. Ich weiß aber nicht, wie gut die Chancen auf eine Übernahme in eine Ausbildung sind.


    Ansonsten falls es dich Schwierigkeiten eine Ausbildung zu finden, könntest du evtl auch eine rein Schulische oder eine Reha Ausbildung versuchen, würde es aber eher als letzte Möglichkeit raten.

    Viel Glück.

    In welche Richtung soll es denn gehen?
    Progrinator ist offline

  3. #3 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Mein Tipp: Sag die Wahrheit. Wenn du überzeugt davon bist, dass es das richtige war, formuliere es anders aber sag die Wahrheit. Statt "ich war von dem Unternehmen angewidert", lieber "Das Unternehmen passte nicht zu mir" / "Das Arbeitsklima dort war wirklich unangenehm" o.ä.

    Auch, dass du momentan in eine eher schlechten Wohnsituation bist, würde ich nicht verheimlichen. Wenn du sonst gepflegt, ordentlich und offen bist und deine Bewerbung so qualifiziert, wie du sagst, ist das ggf. sogar ein Bonus. Frei nach dem Motto: "Hartes Leben aber starker Wille."
    Shepard Commander ist offline

  4. #4 Zitieren
    General
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    Also ich habe selbst eine Ausbildung abgebrochen als ich jünger war, und aus einer weiteren wurde ich während der Probezeit entlassen. Natürlich kommen dazu Fragen in Vorstellungsgesprächen, und natürlich bekommt man dafür keine Pluspunkte. Ich würde dir aber auch empfehlen die Wahrheit zu sagen, z.B., dass deine gesamte Lebenssituation schwierig war und es für dich persönlich vielleicht zu dem Zeitpunkt wichtiger war, andere Dinge erstmal in den Griff zu bekommen um dich dann später voll auf eine (neue) Ausbildung konzentrieren zu können.

    Allerdings würde ich es vermeiden die Schuld in irgendeiner Form auf das Unternehmen zu schieben. Das wird dir ziemlich schnell negativ ausgelegt. Einerseits hört kein Personalchef gerne, wenn Bewerber über ihre alte Firma herziehen, und andererseits möchtest du auch nicht den Eindruck erwecken, du könntest mit Stress nicht umgehen und das Handtuch werfen sobald es dir nicht mehr gefällt.

    Grundsätzlich würde ich in engem Kontakt zum Jobcenter bleiben. Ich weiß, dass dort nicht alles so läuft wie es sollte und man sich bei manchen Beratern oder Vermittlern fragt, wie die es überhaupt schon mal geschafft haben jemanden erfolgreich zu vermitteln. Aber im Endeffekt ist das insofern eine gute Anlaufstelle weil die Stellen, die man dir vor vorschlägt, keinen perfekten Lebenslauf erwarten sondern wissen, dass viele Bewerber falsche Entscheidungen getroffen haben und im ersten Arbeitsmarkt vielleicht nicht mehr die besten Chancen haben - allgemein gesprochen, nicht unbedingt auf dich bezogen.

    Wie alt bist du denn, wenn ich fragen darf?! Bei einem 20-Jährigen sähe die Situation sicher noch etwas entspannter aus als bei einem 30-Jährigen. Jungen Menschen verzeiht man solche Fehlschritte eher.
    Carador ist offline Geändert von Carador (11.04.2018 um 17:27 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Orbital Knight  Avatar von Winyett Grayanus
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    Im typischen Ausbildungsalter wird einem kein Personaler o.ä. einen Strick daraus drehen, wenn man offen zugibt, nach erster Orientierung gemerkt zu haben, dass es doch in eine andere Richtung gehen soll. Das ist heutzutage doch fast normal.

    Auf Fragen dazu, wo du wohnst, brauchst du nicht antworten und, nach deiner Arbeit gefragt, solltest du in den Vordergrund stellen, wie sehr du dich bemühst, eine Stelle zu bekommen und wie motiviert du bist.

    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    "Das Arbeitsklima dort war wirklich unangenehm" o.ä.
    Zu negativ besetzt. Stattdessen sollte man lieber seine eigenen Pläne und seine Motivation dazu, etwas Neues zu machen, in den Vordergrund stellen, das kommt besser.
    "Jedes Metier hat so seine Vorlieben...gehst du zum Apotheker, verschreibt man dir eine Salbe. Gehst du mit dem gleichen Leiden zum Chirurgen, kommt man dir mit 'nem Skalpell."
    Winyett Grayanus ist offline

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