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Festplatten für Dauerbetrieb

  1. #1 Zitieren
    General Avatar von Kalaran
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    Hey Leute,

    ein Freund von mir sucht eine möglichst günstige Art wichtige Daten zu sichern. Die Datenmenge jetzt liegt bei ungefähr 400GB und wird in den nächsten Jahren nicht auf > 1 TB steigen. Es geht aber darum, immer mindestens ein Backup der Daten, sowie ein Systemabbild zu haben, falls die Festplatte dann plötzlich ausfällt.

    Möglichkeit (1) wäre es zum Beispiel ein NAS mit 2 HDD's (RAID 1) anzuschaffen => Da wäre aber erstmal ein Controller notwendig, der nicht günstig ist.

    Die günstigere Möglichkeit (2) wäre es einfach eine oder zwei externe Festplatten anzuschaffen und via Software (z.B Areca mit automatisiertem Skriptaufruf der Areca CLI und inkrementeller Sicherung) die Backups auf diese Platten zu schreiben.

    Der PC, sowie die Festplatten werden 24/7 im Dauerbetrieb laufen.

    Meine Frage: Was haltet ihr für sinniger und welche Festplatten sind auf so einen Dauerbetrieb ausgelegt? Ich habe bei Geizhals z.B. keinen solchen Filter gefunden. Lieber interne Festplatten kaufen und in ein separates Gehäuse einbauen?

    Für die Festplatten habe ich jeweils 2 TB eingeplant.
    Kalaran ist offline

  2. #2 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Irgendwie werde ich aus deinen Anforderungen nicht ganz schlau.

    Suchst du jetzt eine Platte für in diesem 24/7 Rechner? Oder für die Backups?
    Und warum willst du einen zusätzlichen Controller in ein NAS einbauen?

    Soweit ich das verstanden habe, gibt es einen Rechner, der 24/7 läuft, und von dem soll es Backups geben. Was ich prinzipiell nur befürworten kann.

    Aber ein paar Fragen hab ich dann doch noch:
    - Was läuft auf dem System für ein Betriebssystem? Und was ist die darunter liegende Speicher-Technik? (Es scheint sich ja immerhin um eine Art Server-Betrieb zu handeln)
    - Wie flexibel sind die Daten auf dem System, und wie lange Downtimes sind akzeptabel? (So ein Backup-Prozess ist ja leider nicht atomar)
    - Wie sieht der Plan zur Versionierung der Backups aus? Irgendwelche spezielle Software?
    - Du sagtest was von einem Image und einer inkrementellen Sicherung. Soll das Image als basis für die inkrementellen Sicherungen dienen? Oder als Cold-Spare für eine direkte Verwendung daneben liegen? Oder wie ist das geplant?
    - Generell: Lieber mehr Zeit ins erstellen der Backups investieren, oder beim Restore?
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  3. #3 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Zitat Zitat von Kalaran Beitrag anzeigen
    Ich habe bei Geizhals z.B. keinen solchen Filter gefunden.
    Dann hast du nicht richtig geschaut. Liste mit Filter für HDDs die für den Dauerbetrieb geeignet sind.
    Geizhals hat vor längerem die Filter aufgeteilt in Beliebte und weniger Beliebte Filter. Letztere sind standardmäßig ausgeblendet, kann man aber mit einem einzelnen Klick unterhalb der Filterliste einblenden lassen. Der Filter für Dauerbetrieb gehört zu letzterer Kategorie.


    Die meisten externen Festplatten sind nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt, bei NAS-Geräten findet man eher solche Exemplare. Alternativ NAS die ohne Festplatten ausgeliefert werden. NAS ist, wie schon festgestellt, die teurere Variante.

    Egal für was sich nun entschieden wird, so ist dies keine besonders sichere Variante eines Backups. Bzw. kann nur die erste Stufe darstellen.
    Bei einem Krypto-Trojaner (Ransomware) bspw. wären die Daten trotzdem weg. Egal ob auf internen, externen oder in einem NAS gesichert.
    Man sollte immer eine Kopie machen und den Datenträger nur anschließen um die Kopie zurückzuspielen oder zu aktualisieren. Idealerweise hat man mehrere solcher Kopien, die man abwechselnd aktualisiert. Eine Kopie zur Laufzeit (also RAID1), ist kein wirkliches Backup. Damit hat man nur einen Zeitgewinn sollte eine Festplatte durch einen Defekt ausfallen.

    - Keine verdammte Hechtrolle zum ausweichen in Kämpfe!
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  4. #4 Zitieren
    General Avatar von Kalaran
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    Danke für eure Antworten!

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Irgendwie werde ich aus deinen Anforderungen nicht ganz schlau.

    Suchst du jetzt eine Platte für in diesem 24/7 Rechner? Oder für die Backups?
    Und warum willst du einen zusätzlichen Controller in ein NAS einbauen?

    Soweit ich das verstanden habe, gibt es einen Rechner, der 24/7 läuft, und von dem soll es Backups geben. Was ich prinzipiell nur befürworten kann.
    Sorry wenn das alles etwas unverständlich ist. Ich habe mich mit Strategien der Datensicherung vorher nie so wirklich beschäftigt und der Freund/Bekannte um den es geht hat mit IT-Zeug so gar nix am Hut, deshalb versuche ich ihm zu helfen.

    Ich dachte so ein NAS-System würde man Controller nennen, war das falsche Wort.

    Es ist sozusagen ein Home-Office, das von zwei Personen benutzt wird. Vorhanden sind zwei Rechner: Ein Laptop mit Windows 10 (vorher Win 7, den habe ich formatiert und Win 10 installiert) und ein PC mit Windows 7 (mit einer HDD/1TB), den ich auch noch formatieren werde, um Win 10 zu installieren . Auf dem PC liegen eben diese Daten, Backups sind keine vorhanden. Um einen Datenverlust vorzubeugen sollen sinnvoll Backups angelegt werden. Nach seinen Aussagen läuft der PC 24/7 und täglich kommen Dokumente, Bilder usw. dazu.

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    - Was läuft auf dem System für ein Betriebssystem? Und was ist die darunter liegende Speicher-Technik? (Es scheint sich ja immerhin um eine Art Server-Betrieb zu handeln)
    Beide Rechner laufen (zukünftig) mit Windows 10. Auf dem Haupt-PC liegen im Moment alle Daten, von beiden PC's soll aber über das lokale Netzwerk zuhause auf die Daten zugegriffen werden können. Das klappt auch soweit => Ordner ist über die Heimnetzgruppe freigegeben und vom Laptop kann über das WLAN zugegriffen werden.
    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    - Wie flexibel sind die Daten auf dem System, und wie lange Downtimes sind akzeptabel? (So ein Backup-Prozess ist ja leider nicht atomar)
    Bei den Daten handelt es sich also wirklich nur um Dokumente, Bilder usw. Tag für Tag kommen neue Dateien hinzu, die dann automatisch (z.B. einmal am Ende jedes Tages) als Backup gesichert werden sollen. Das soll langfristig dann so weiter gehen.
    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    - Wie sieht der Plan zur Versionierung der Backups aus? Irgendwelche spezielle Software?
    Dazu gibt es noch keinen Plan. Da versuche ich gerade (mit eurer Hilfe) den Sinnvollsten zu schmieden. Ich habe die freie Software Areca Backup gefunden, aber auch noch nicht getestet. Zur Versionierung findet man auf der Seite das: "File version tracking : Areca keeps track of your files' history (creation / modifications / deletion). Each version can be selectively viewed and recovered."
    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    - Du sagtest was von einem Image und einer inkrementellen Sicherung. Soll das Image als basis für die inkrementellen Sicherungen dienen? Oder als Cold-Spare für eine direkte Verwendung daneben liegen? Oder wie ist das geplant?
    Mein Gedanke zur inkrementellen Sicherung: Es soll nicht jeden Tag wieder ein komplettes Backup gemacht werden, sondern jeden Tag einmal alle neuen/geänderten Dateien gesichert werden. Das Image soll lediglich dazu dienen, den Stand des PC's schnell wieder herzustellen, falls die Systemplatte ausfällt. Evtl. intern ein weiterer Datenträger, um System und Dateien zu trennen:
    (1) SSD: System
    (2) HDD: Dateien
    (3) HDD: Backup1
    (4) HDD: Backup2

    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    - Generell: Lieber mehr Zeit ins erstellen der Backups investieren, oder beim Restore?
    Ich würde jetzt einfach mal sagen, dass die Zeit hier keine Rolle spielt. Die Backups würden dann einfach nachts gemacht werden, wenn gerade eh nicht gearbeitet wird.

    Zitat Zitat von Homerclon Beitrag anzeigen
    Dann hast du nicht richtig geschaut. Liste mit Filter für HDDs die für den Dauerbetrieb geeignet sind.
    Geizhals hat vor längerem die Filter aufgeteilt in Beliebte und weniger Beliebte Filter. Letztere sind standardmäßig ausgeblendet, kann man aber mit einem einzelnen Klick unterhalb der Filterliste einblenden lassen. Der Filter für Dauerbetrieb gehört zu letzterer Kategorie.


    Die meisten externen Festplatten sind nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt, bei NAS-Geräten findet man eher solche Exemplare. Alternativ NAS die ohne Festplatten ausgeliefert werden. NAS ist, wie schon festgestellt, die teurere Variante.

    Egal für was sich nun entschieden wird, so ist dies keine besonders sichere Variante eines Backups. Bzw. kann nur die erste Stufe darstellen.
    Bei einem Krypto-Trojaner (Ransomware) bspw. wären die Daten trotzdem weg. Egal ob auf internen, externen oder in einem NAS gesichert.
    Man sollte immer eine Kopie machen und den Datenträger nur anschließen um die Kopie zurückzuspielen oder zu aktualisieren. Idealerweise hat man mehrere solcher Kopien, die man abwechselnd aktualisiert. Eine Kopie zur Laufzeit (also RAID1), ist kein wirkliches Backup. Damit hat man nur einen Zeitgewinn sollte eine Festplatte durch einen Defekt ausfallen.
    Okay, danke für den Hinweis. Dann gucke ich da gleich erstmal.

    Das macht Sinn, dass der Datenträger mit dem Backup nicht am System angeschlossen sein sollte. Hier muss ich dann die beste/einfachste Strategie herausfinden, die ein Laie versteht und selber umsetzen kann. Deshalb war meine Idee auch alles automatisch sichern zu lassen, sodass er einfach die neuen Dateien in den richtigen Ordner schieben muss.

    Vielleicht so?
    HDD 1 => Originaldaten
    HDD 2 => Backup täglich
    HDD 3 => Backup monatlich (wird am Ende des Monats aktualisiert und im Schrank gelagert)
    Kalaran ist offline Geändert von Kalaran (26.03.2018 um 00:15 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Ok, dann ist das in der Theorie ganz einfach. ... in der Theorie!

    Du kaufst 2 externe Festplatten mit genügend Speicher. Auf beide machst du ein initiales Backup.
    Eine Platte bringt dein Bekannter dann zu seinen Eltern, in ein Bank-Schließfach oder sonst wo hin, wo er sich um die Platte keine Sorgen machen muss, was mindestens 3 Straßenzüge entfernt liegt, und wo er regelmäßig vorbei kommt.
    Die andere Platte steckt er jeden Abend an seinen Rechner an, macht sein Backup und zieht sie danach wieder ab.
    Alle 2 Wochen werden die beiden Platten dann getauscht. Die, die bisher im Bank-Schließfach lag kommt ins Büro und wird jeden Abend mit Backups bespielt, die andere landet für 2 Wochen im Schließfach.

    So hat er, selbst im Falle eines Hausbrands noch die Daten von vor 2 Wochen und muss nicht gänzlich bei 0 anfangen. Ansonsten aber auch immer ein Tagesaktuelles Backup direkt vor Ort und sofort verfügbar.

    Areca Backup liest sich so erst mal ganz gut. Allerdings habe ich keine eigenen Erfahrungen damit. Ich empfehle das vorher ausführlich zu testen. Mehrere Backups machen, Restore einzelner Dateien und des gesamten Backups üben, gegebenenfalls verstehen wie die Sicherung funktioniert. Ideal ist immer, wenn die Backups nicht in irgendein proprietäres Archiv gelegt werden, und man die Backups im Zweifelsfall auch ohne das Programm wiederherstellen kann.


    ... so weit die Theorie. In der Theorie ist das ein super Konzept! Wirklich!

    In der Praxis allerdings ... Well ... Ich verspreche dir, in einem halben Jahr, ist die eine Platte dauerhaft am PC angeschlossen, und die andere seit 3 Monaten nicht mehr aus dem Schließfach geholt und aktualisiert worden. Menschen sind eben faul.

    Da wäre dann die Idee mit dem NAS schon wieder sinnvoller. Kann man zur Not auch mit nem Raspberry Pi und na externen Platte selbst basteln. Dort können die Backups dann automatisch hin geschoben werden. Hilft auch dagegen, dass Menschen vergessen auf den "Backup" Knopf zu drücken. Trotzdem sollte es ein "Off-Site-Backup" geben. Irgendwo. Auch das lässt sich zur Not übers Netzwerk/Internet machen. Hängt aber ein wenig von den Gegebenheiten ab, und welches Verständnis derjenige, der es einrichtet, von Netzwerktechnik hat.


    Letztlich sei aber gesagt, dass jedes Backup besser ist als gar keines.

    Nur, für den Dauerbetrieb brauchen deine Backup-Platten nicht unbedingt ausgelegt sein. Die werden, bei dem von dir beschriebenen Szenario, eher selten wirklich benutzt.
    Lookbehind ist offline

  6. #6 Zitieren

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    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Da wäre dann die Idee mit dem NAS schon wieder sinnvoller.
    [...]
    Nur, für den Dauerbetrieb brauchen deine Backup-Platten nicht unbedingt ausgelegt sein. Die werden, bei dem von dir beschriebenen Szenario, eher selten wirklich benutzt.
    Wobei, wenn man ein NAS nimmt (welches dann i.d.R. auch 24/7 in Betrieb ist), dann müssen da schon auch für Dauerbetrieb geeignete Festplatten rein.

    Ich persönlich finde FTP als Backupprotokoll ganz sexy, weil es nämlich Write-Once-Access erlaubt. Ursprünglich mal für Geschichten wie /pub/incoming gedacht, kann man damit Dateien hochladen, diese anschließend aber nicht mehr verändern oder löschen. So kann auch der Kryto-Trojaner nicht hergehen und auch das Backup verschlüsseln oder löschen (was er bei den klassischen Dateifreigabe-Protokollen wie SMB/CIFS, AFP oder NFS machen könnte).

    Da muss man dann gucken, dass das verwendete NAS es erlaubt, den FTP-Server auch entsprechend zu konfigurieren. Geht nämlich nicht immer. Ansonsten baut man sich lieber selber was. Raspi wurde ja schon genannt, wobei meiner Ansicht nach andere Minicomputer besser geeignet wären. Beispielsweise das Asus Tinkerboard oder der Odroid XU4. Beim Raspi ist der Netzwerkcontroller nämlich per USB2 eingebunden, was seine Bandbreite dann doch spürbar limitiert. Insbesondere, wenn auch die Festplatte für das Backup am USB-Port hängt (und wo soll sie sind hin?) Backups (und Restores) dauern also mitunter deutlich länger. Bei den anderen Geräten hängen GBit-Ethernet-Controller direkt an der CPU, die sind im LAN deutlich schneller. Der Odroid hat zudem USB 3 und kann die Daten damit dann auch schneller wegschreiben, das Tinkerboard passt dafür in Raspi-Gehäuse und hat besser angepasste Software. Gibt aber bestimmt auch noch mehr Minicomputer, die ebenfalls in Frage kämen.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

    foobar erklärt die Welt der Informatik: Was ist ein Zeichensatz?Was ist die 32Bit-Grenze?Warum sind Speicheroptimierer Unsinn?Wie teste ich meinen RAM?Was ist HDR?Was ist Tesselation?Warum haben wir ein Urheberrecht?Partitionieren mit MBR oder GPT?Was hat es mit dem m.2-Format auf sich?Warum soll ich meine SSD nicht zum Anschlag befüllen?Wer hat an der MTU gedreht?UEFI oder BIOS Boot?Was muss man über Virenscanner wissen?Defragmentieren sinnvoll?Warum ist bei CCleaner & Co. Vorsicht angesagt?Was hat es mit 4Kn bei Festplatten auf sich?Was ist Bitrot?Was sind die historischen Hintergründe zur (nicht immer optimalen) Sicherheit von Windows?Wie kann ich Datenträger sicher löschen?Was muss ich bzgl. Smartphone-Sicherheit wissen?Warum sind Y-Kabel für USB oft keine gute Idee?Warum sind lange Passwörter besser als komplizierte?Wie funktionieren Tintenstrahldrucker-Düsen?Wie wähle ich eine Linux-Distribution für mich aus?Warum ist Linux sicherer als Windows?Sind statische Entladungen bei Elektronik wirklich ein Problem?Wie repariere ich meinen PC-Lüfter?Was ist die MBR-Lücke?Wie funktioniert eine Quarz-Uhr?Was macht der Init-Prozess unter Linux und wie schlimm ist SystemD?Mainboard-Batterie - wann wechseln?Smartphone ohne Google?
    foobar ist offline

  7. #7 Zitieren
    General Avatar von Kalaran
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    Zitat Zitat von Lookbehind Beitrag anzeigen
    Ok, dann ist das in der Theorie ganz einfach. ... in der Theorie!

    Du kaufst 2 externe Festplatten mit genügend Speicher. Auf beide machst du ein initiales Backup.
    Eine Platte bringt dein Bekannter dann zu seinen Eltern, in ein Bank-Schließfach oder sonst wo hin, wo er sich um die Platte keine Sorgen machen muss, was mindestens 3 Straßenzüge entfernt liegt, und wo er regelmäßig vorbei kommt.
    Die andere Platte steckt er jeden Abend an seinen Rechner an, macht sein Backup und zieht sie danach wieder ab.
    Alle 2 Wochen werden die beiden Platten dann getauscht. Die, die bisher im Bank-Schließfach lag kommt ins Büro und wird jeden Abend mit Backups bespielt, die andere landet für 2 Wochen im Schließfach.

    So hat er, selbst im Falle eines Hausbrands noch die Daten von vor 2 Wochen und muss nicht gänzlich bei 0 anfangen. Ansonsten aber auch immer ein Tagesaktuelles Backup direkt vor Ort und sofort verfügbar.

    Areca Backup liest sich so erst mal ganz gut. Allerdings habe ich keine eigenen Erfahrungen damit. Ich empfehle das vorher ausführlich zu testen. Mehrere Backups machen, Restore einzelner Dateien und des gesamten Backups üben, gegebenenfalls verstehen wie die Sicherung funktioniert. Ideal ist immer, wenn die Backups nicht in irgendein proprietäres Archiv gelegt werden, und man die Backups im Zweifelsfall auch ohne das Programm wiederherstellen kann.


    ... so weit die Theorie. In der Theorie ist das ein super Konzept! Wirklich!

    In der Praxis allerdings ... Well ... Ich verspreche dir, in einem halben Jahr, ist die eine Platte dauerhaft am PC angeschlossen, und die andere seit 3 Monaten nicht mehr aus dem Schließfach geholt und aktualisiert worden. Menschen sind eben faul.

    Da wäre dann die Idee mit dem NAS schon wieder sinnvoller. Kann man zur Not auch mit nem Raspberry Pi und na externen Platte selbst basteln. Dort können die Backups dann automatisch hin geschoben werden. Hilft auch dagegen, dass Menschen vergessen auf den "Backup" Knopf zu drücken. Trotzdem sollte es ein "Off-Site-Backup" geben. Irgendwo. Auch das lässt sich zur Not übers Netzwerk/Internet machen. Hängt aber ein wenig von den Gegebenheiten ab, und welches Verständnis derjenige, der es einrichtet, von Netzwerktechnik hat.


    Letztlich sei aber gesagt, dass jedes Backup besser ist als gar keines.

    Nur, für den Dauerbetrieb brauchen deine Backup-Platten nicht unbedingt ausgelegt sein. Die werden, bei dem von dir beschriebenen Szenario, eher selten wirklich benutzt.
    Okay, in der Theorie echt einfach und sinnvoll. Aber ich glaube auch - das machen die dann eine Zeit lang und haben dann keine Lust mehr drauf. Schon alleine, dass die beiden manuell jeden Tag die Dateien sichern müssten, da hätten die beiden schon keine Lust drauf

    Dann wäre ein NAS mit automatischer Dateisynchronisation besser, da müssen sie die Dateien nur im richtigen Ordner bearbeiten/erstellen.

    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Wobei, wenn man ein NAS nimmt (welches dann i.d.R. auch 24/7 in Betrieb ist), dann müssen da schon auch für Dauerbetrieb geeignete Festplatten rein.

    Ich persönlich finde FTP als Backupprotokoll ganz sexy, weil es nämlich Write-Once-Access erlaubt. Ursprünglich mal für Geschichten wie /pub/incoming gedacht, kann man damit Dateien hochladen, diese anschließend aber nicht mehr verändern oder löschen. So kann auch der Kryto-Trojaner nicht hergehen und auch das Backup verschlüsseln oder löschen (was er bei den klassischen Dateifreigabe-Protokollen wie SMB/CIFS, AFP oder NFS machen könnte).

    Da muss man dann gucken, dass das verwendete NAS es erlaubt, den FTP-Server auch entsprechend zu konfigurieren. Geht nämlich nicht immer. Ansonsten baut man sich lieber selber was. Raspi wurde ja schon genannt, wobei meiner Ansicht nach andere Minicomputer besser geeignet wären. Beispielsweise das Asus Tinkerboard oder der Odroid XU4. Beim Raspi ist der Netzwerkcontroller nämlich per USB2 eingebunden, was seine Bandbreite dann doch spürbar limitiert. Insbesondere, wenn auch die Festplatte für das Backup am USB-Port hängt (und wo soll sie sind hin?) Backups (und Restores) dauern also mitunter deutlich länger. Bei den anderen Geräten hängen GBit-Ethernet-Controller direkt an der CPU, die sind im LAN deutlich schneller. Der Odroid hat zudem USB 3 und kann die Daten damit dann auch schneller wegschreiben, das Tinkerboard passt dafür in Raspi-Gehäuse und hat besser angepasste Software. Gibt aber bestimmt auch noch mehr Minicomputer, die ebenfalls in Frage kämen.
    Ich habe mir jetzt mal folgendes rausgesucht:

    2 x WD Red 1 TB
    1 x Synology DiskStation DS216se

    Durch die Synology Cloud Station Software können Dateien automatisch synchronisiert werden und anscheinend unterstützt das Betriebssystem DSM auch FTP. Ob man es für Write-Once-Access konfigurieren kann, habe ich so nicht herausgelesen.
    Kalaran ist offline

  8. #8 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Eine automatische Synchronisation hat, wenn es sich um die einzige Sicherung handelt, den Nachteil das auch versehentliche Bedienungsfehler übernommen werden.

    Bspw: Man speichert versehentlich unter Dateiname X und überschreibt damit eine andere Datei, anstatt unter Dateiname Y. Dies wird dann natürlich automatisch auch auf die Sicherung übertragen.

    Wenn man eine ausreichend große Backup-Platte nimmt, und die zu sichernden Dateien hingegen recht klein bleiben, sollte man es aber so einstellen können, das die Dateien dort immer wieder Neu gespeichert werden, und keine bestehenden Überschreiben. Sollte das mit dem Write-Once-Access funktionieren, würde das automatisch so ablaufen.
    Spätestens wenn der Platz ausgeht, müsste man ältere Kopien löschen, oder durch größere / andere Platten ersetzen.

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