Zitat von
Pursuivant
Die Diskussion dreht sich im Kreis. Bei der Gründungsversammlung des Commonwealth Provisional Government erschoss ein Synth, als Abgesandter des Instituts, alle anderen Abgeordneten. Man kann nun darüber diskutieren warum, aber es kann nur um Macht und Einfluss gegangen sein.
Und der Verlust einer geeinten Regierung hält die Menschen seitdem davon ab, aus ihren Behausungen mehr zu machen als provisorische Schrotthütten, oder den Müll vor die Tür zu tragen?
@ maekk03
Ich will jetzt nicht im einzelnen darauf eingehen, aber nach deiner Einstellung würden die Einwohner in Deutschland, Polen und Russland, also Ländern die im 2. Weltkrieg schwer getroffen wurden, immer noch in Ruinen hausen.
Stopp! Hier verwechselst du etwas. Ich habe in meinen Post, über die fehlende Motivation des Protagonisten, geschrieben, dass es unglaubwürdig ist, dass das Commonwealth noch immer aussieht, wie unmittelbar nach den Kollaps. Wie du bereits geschrieben hast, liegt Deutschland auch nicht mehr in Trümmern, noch leben alle Einwohner in provisorischen Behausungen voller Dreck und Elend... und das obwohl nur 73 Jahre seit Kriegsende vergangen sind.
Nun, die Einwohner des Commonwealth hatten mittlerweile 287 Zeit aufzuräumen, die Zivilisation wieder aufzubauen, und sie haben ihren Hintern in all der Zeit nicht im Ansatz hochbekommen.
Das mag Bethesda Absicht geschuldet sein, eine postapokalyptische Welt zu zeigen, scheitert aber, wie gesagt, an den Umstand, dass der Krieg bereits 287 Jahre her ist.
Der Sole Surviver gehört eben zu den Menschen, die anpacken und der Menschheit helfen wollen, erzählt er ja oft genug, dass er geschworen hat den USA und seinen Bewohnern zu dienen und zu helfen.
Welchen Menschen? Den Menschen, die 287 Jahre ihren Arsch nicht hochbekommen haben, noch immer wie Obdachlose in provisorischen Behausungen voller Schmutz und Elend leben, und dieses für die Spitze der Zivilisation halten?
Welche USA? Eine Regierung existiert im Commonwealth nicht. Es ist bestenfalls ein anarchisches Bündnis verstreuter Siedler, die im Müll leben.
Sobald unser Protagonist herausfindet, dass er es mit den Commonwealth mit den schwarzen Schaf der (ehemaligen) USA zu tun hat, den Bundesstaat der ein Leben als Penner zum Kulturgut ernannt hat, während der Westen bereits wieder über eine funktionierende Regierung (RNK) samt 'Alter Welt' Zivilisation verfügt, würde er seine sieben Sachen packen, um den Westen seine Unterstützung zukommen zu lassen. So kann ich ihn mir z.B. sehr gut als Soldat der RNK vorstellen, oder, falls er stattdessen als privater Sicherheitsmann tätig werden will, als einer von Mr. Houses Handlangern.
Denn das ist die Welt und das Leben welches er kennt, welches er als erstrebenswert betrachtet, oder zumindest dem noch am ähnlichsten ist. Im Commonwealth zu bleiben wäre für ihn wie Perlen vor die Säue zu werfen. Denn dieses hat durch seine 287 jährige Untätigkeit bewiesen, dass es nicht Willens ist sich aus den Kollaps wieder zu erheben.
Das mag Spielern, welche FO 2 oder NV nie gespielt haben, nicht auffallen, aber bei FO 4 begleitet mich stets der Gedanke: 'Warum bleibst du (der Protagonist) hier?'
Zugegeben die Reise in den Westen wäre problematisch... aber durchaus möglich. Schließlich ist Kellogg, bevor er den Institut im Commonwealth beigetreten ist, auch aus einen Gebiet der RNK, und somit aus den Westen der USA, ins Commonwealth gekommen.
Diese Reise wäre daher weit lohnens- und erstrebenswerter als in der Stagnation des Commonwealth zu bleiben.
Das wird er wohl nicht ganz selbstlos machen, sondern mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass er eine Basis von Helfern braucht, die ihm bei der Suche und bei seiner Rache unterstützen.
Kudos. Und sobald er seine Rache an Kellogg hatte (die Menschen im Institut sind ja lediglich die Nachkommen der Verantwortlichen - sich an ihnen rächen zu wollen, für dem was Nora und Shaun widerfahren ist, ist EXTREM fragwürdig!) ... was dann? Mit den Rest im Commonwealth im Müll und Elend stagnieren, sich selber dabei vormachen, dass dieses Leben bereits die Perle der Zivilisation darstellt, oder sich doch in den Westen der USA aufmachen, um den Menschen dort zu helfen das alte Weltbild wieder hochzuhalten?