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Iron Harvest - ein Kickstarter-RTS
Hallo zusammen.
Seit drei Tagen befindet sich ein Echtzeitstrategiespiel im Kickstarter, das einiges anders machen will als aktuelle RTS. Die Entwicklung orientiert sich an einer Umfrage unter 15.000 RTS-Fans, die gefragt wurden, was sie als Spieler am Genre mögen und sich für zukünftige Spiele wünschen. Damit diese Idee möglichst unverfälscht umgesetzt werden kann, versuchen sich die Entwickler unabhängig vom Einfluss der wirtschaftlichen Interessen von Publishern zu halten und möchten deshalb die weitere Entwicklung mit einem Kickstarter finanzieren.
Das Setting des Spiels ist eine alternative Realität in der spannungsgeladenen Zwischenkriegszeit der Jahre 1920+, bei der im ersten Weltkrieg dampf/dieselgetriebene Kampfläufer entwickelt wurden, die seitdem eine wichtige militärische und alltägliche Rolle spielen.
Drei real angehauchte Fraktionen stemmen sich dabei gegeneinander im brüchigen Machtgefüge Europas.
Das Setting basiert auf den Artworks und dem erdachten Universum des Künstlers Jakub Różalski, die auch schon das Gesellschaftsspiel Scythe inspiriert haben.
Das Spiel wird schon seit einer Weile entwickelt und bisher von den Reserven der Entwickler finanziert, weshalb es auch bald schon eine spielbare Alphaversion für die Kickstarter-Backer geben soll.
[Video]
https://www.kickstarter.com/projects...s/iron-harvest
Tatsächlich wurde das erste Kickstarterziel von 450.000$ bereits innerhalb von weniger als 36 Stunden erreicht, jedoch ist das nur ein Bruchteil dessen, was die Entwicklung insgesamt kosten soll.
Nun zu den Fragen an euch:
Ist ein solches klassisches RTS-Konzept überhaupt noch angemessen oder sollte man einsehen, dass sowas der Vergangenheit angehört und heute nicht mehr funktioniert?
Haltet ihr die alternative Steampunk-Zwischenkriegszeit für ein gutes Setting?
Findet ihr, Kickstarter ist ein guter Weg, um alternative Spielkonzepte so verwirklichen zu können, dass man sich nicht den wirtschaftlichen Interessen von Publishern beugen muss?
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was will es denn anders machen?
das deckungssystem erinnerte mich irgendwie an company of heroes... auch wenn es spielerisch langsamer aussieht
Das grösste Hindernis des Lebens ist die Erwartung, die sich auf den naechsten Tag richtet.
Du verlierst dadurch das Heute.
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Die Entwickler geben ja selbst zu, dass Company of Heroes ihre spielerische Hauptinspiration ist.
Find ich gut. Company of Heroes ist das beste RTS der letzten 15 Jahre. Und viele Spiele, die diesen RTS-Stil kopierten gab es nicht.
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Ich finde es tatsächlich auch nicht schlimm, sich an Company of Heroes zu orientieren.
Das hat vieles richtig gemacht und einige aktuellere RTS machen meiner Meinung nach vieles nicht richtig. Dawn of War 3 ist da mein aktuellstes Beispiel.
Ich liebe Dawn of War 1 und das ist auch ein wenig ähnlich wie CoH1 und der aktuelle Teil gefällt mir einfach überhaupt nicht. Ich habe die Beta gespielt und es hat mich gar nicht überzeugt, obwohl ich ein großer Fan des Universums und des Vorvorgängers bin und es sich eigentlich wieder mehr am ersten Teil der Serie orientieren wollte.
Insofern macht es was anders, indem es wieder Dinge aus CoH1 und 2 aufgreift, die offenbar aktuell nicht mehr so gemacht werden. CoH2 ist inzwischen ja auch fast schon 5 Jahre alt, das vergisst man oft schnell.
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Hmm, ich fand Company of heroes ziemlich öde. Wohl kein Spiel für mich
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Zitat von Heinz-Fiction
Hmm, ich fand Company of heroes ziemlich öde. Wohl kein Spiel für mich
Was hat dich an CoH denn gestört bzw. welche RTS oder welche Merkmale von RTS findest du gut?
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Zitat von Namenloser König
Was hat dich an CoH denn gestört bzw. welche RTS oder welche Merkmale von RTS findest du gut?
Verschiedene Gründe. Zunächst einmal mag ich Spiele im Stil von CoH nicht, wenn ich undendlich einheiten nachproduzieren kann. Das spiel wäre imho viel spannender, bekäme man nur begrenzt einheiten an die hand, bzw. wäre der Nachschub ebenso begrenzt. Ich hab zwar nur ein paar Missionen in der Kampagne gespielt, hatte aber nie das Gefühl, in Bedrängnis zu sein aufgrund dieses Umstandes. Und ich bin richtig schlecht in Echtzeitstrategie. Nächster Punkt (der aber auch in zusammenhang mit Problem Nr. 1 steht): Ich kann aus praktisch jedem Zivilgebäude ne Kaserne zimmern. Ist für mich immersionsbrechender Nonsens. Dritter Punkt wäre das Deckungssystem. Soldaten brachten bei mir häufig nicht genug Intelligenz auf, um in Deckung zu gehen, bzw. führten sie meine Befehle nicht so aus, wie es angezeigt wurde. Vierter Punkt: Eingeschränkte taktische Optionen. Besonders bei in Gebäuden verschanzten Gegnern ist die Optimallösung, sie einfach rauszusprengen. Soweit ich mich erinnere, ist es nicht einmal möglich, Gebäude zu stürmen. Naja, und diese kleinen und großen Punkte lassen sich noch ne ganze Weile weiterführen. Das Spiel hat mich schlicht und ergreifend überhaupt nicht abgeholt.
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Zitat von Heinz-Fiction
Verschiedene Gründe. Zunächst einmal mag ich Spiele im Stil von CoH nicht, wenn ich undendlich einheiten nachproduzieren kann. Das spiel wäre imho viel spannender, bekäme man nur begrenzt einheiten an die hand, bzw. wäre der Nachschub ebenso begrenzt. Ich hab zwar nur ein paar Missionen in der Kampagne gespielt, hatte aber nie das Gefühl, in Bedrängnis zu sein aufgrund dieses Umstandes. Und ich bin richtig schlecht in Echtzeitstrategie. Nächster Punkt (der aber auch in zusammenhang mit Problem Nr. 1 steht): Ich kann aus praktisch jedem Zivilgebäude ne Kaserne zimmern. Ist für mich immersionsbrechender Nonsens. Dritter Punkt wäre das Deckungssystem. Soldaten brachten bei mir häufig nicht genug Intelligenz auf, um in Deckung zu gehen, bzw. führten sie meine Befehle nicht so aus, wie es angezeigt wurde. Vierter Punkt: Eingeschränkte taktische Optionen. Besonders bei in Gebäuden verschanzten Gegnern ist die Optimallösung, sie einfach rauszusprengen. Soweit ich mich erinnere, ist es nicht einmal möglich, Gebäude zu stürmen. Naja, und diese kleinen und großen Punkte lassen sich noch ne ganze Weile weiterführen. Das Spiel hat mich schlicht und ergreifend überhaupt nicht abgeholt.
Okay, das sind alles nachvollziehbare Kritikpunkte.
Was wäre denn ein RTS, mit dem du mehrheitlich zufrieden warst bzw. was deiner Meinung nach in den meisten Bereichen gut funktioniert hat?
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Zitat von Namenloser König
Okay, das sind alles nachvollziehbare Kritikpunkte.
Was wäre denn ein RTS, mit dem du mehrheitlich zufrieden warst bzw. was deiner Meinung nach in den meisten Bereichen gut funktioniert hat?
Um bei etwas entfernt ähnlichem zu CoH zu bleiben: faces of war/men of war fand ich ziemlich gut. ähnliches szenario, aber nur begrenzte einheiten, welche widerrum alle ein eigenes inventar haben. so muss man die ausrüstung managen und auf munition achten, kann von gegnern (und verbündeten) fallen gelassene waffen nutzen. wenn man mal einen panzer oder ein ähnlich mächtiges kriegsfahrzeug hat, tut dessen verlust ziemlich weh, das deckungssystem funktioniert ähnlich wie bei coh, ist aber mmn nachvollziehbarer. ach und die umgebung ist teilweise zerstörbar, und zwar detaillierter als bei CoH, was ich auch besser fand.
klar hat das spiel bzw die spielreihe kritikpunkte (die sich leider nie wirklich verbessert haben) aber da kann ich abstriche machen.
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Wenn man die Nachschublinien außerhalb der gerade gespielten Karte nicht auch noch simulieren will, also auf ein Meta-Game außerhalb der eigentlichen Einsätze weitgehend verzichtet, so ist ständiger Nachschub schlicht realistisch.
So lief es damals: hunderte starben, hunderte wurden neu angekarrt, die starben, hunderte neue rückten nach, usw.
So ging es mehrere Jahre.
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Zitat von ulix
Wenn man die Nachschublinien außerhalb der gerade gespielten Karte nicht auch noch simulieren will, also auf ein Meta-Game außerhalb der eigentlichen Einsätze weitgehend verzichtet, so ist ständiger Nachschub schlicht realistisch.
So lief es damals: hunderte starben, hunderte wurden neu angekarrt, die starben, hunderte neue rückten nach, usw.
So ging es mehrere Jahre.
Mag sein, spielt aber für meine Bewertung keine Rolle
"Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"
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Zitat von Heinz-Fiction
Um bei etwas entfernt ähnlichem zu CoH zu bleiben: faces of war/men of war fand ich ziemlich gut. ähnliches szenario, aber nur begrenzte einheiten, welche widerrum alle ein eigenes inventar haben. so muss man die ausrüstung managen und auf munition achten, kann von gegnern (und verbündeten) fallen gelassene waffen nutzen. wenn man mal einen panzer oder ein ähnlich mächtiges kriegsfahrzeug hat, tut dessen verlust ziemlich weh, das deckungssystem funktioniert ähnlich wie bei coh, ist aber mmn nachvollziehbarer. ach und die umgebung ist teilweise zerstörbar, und zwar detaillierter als bei CoH, was ich auch besser fand.
klar hat das spiel bzw die spielreihe kritikpunkte (die sich leider nie wirklich verbessert haben) aber da kann ich abstriche machen.
Okay, das klingt danach, als wäre der spezielle Taktikaspekt einzelner Einheiten für dich sehr wichtig. Ich komme aus der anderen Richtung. Ich möchte im mittleren und späteren Spielverlauf nicht mehr einzelne Trupps detailiert managen müssen, sondern mag große Materialschlachten, wo große Armeen aufeinanderprallen und stetig wieder aufgestockt werden müssen, um dem Gegendruck standhalten zu können.
Am Anfang und für die Einnahme und das Halten von Schlüsselpositionen finde ich das Managen einzelner Einheiten aber auch wieder gut, wo man dann spezielle Waffen und Fähigkeiten einsetzt und auch zurückgelassene Waffen und Gerätschaften weiterverwendet.
Und all das vereint CoH ja in sich. Deshalb finde ich das recht gelungen. Wenn es mehr in Richtung Taktik einzelner Einheiten ginge, dann wäre es wieder eher nichts für mich.
Und bezüglich Umgebung: In Iron Harvest soll jede Deckung zerstörbar sein, was für ein sich veränderndes Schlachtfeld sorgen soll. Dahingehend kommt dir das Spiel im Vergleich zu CoH also entgegen.
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Sieht schon ziemlich cool aus, aber "Lieferung 2019", da vergeht mir wieder direkt die Lust, etwas zu geben.
Klar, das geht nicht von heute auf morgen, aber das ist halt ein generelles Problem mit Kickstarter, finde ich
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Zitat von Tawarien
Sieht schon ziemlich cool aus, aber "Lieferung 2019", da vergeht mir wieder direkt die Lust, etwas zu geben.
Klar, das geht nicht von heute auf morgen, aber das ist halt ein generelles Problem mit Kickstarter, finde ich
Naja, es ist ein Spiel in Entwicklung. Das dauert üblicherweise mehrere Jahre. Wenn man das weiß, bevor man Geld gibt, finde ich das in Ordnung. Muss man halt selbst entscheiden, ob sowas unterstützen möchte. Man kann das Spiel ja dann auch später nach dem Release und nach Tests kaufen, oder sogar nach etwas Zeit mit Rabatt.
Wenn man am Kickstarter teilnimmt, kann man dafür dabei mithelfen, dass das Spiel überhaupt irgendwann releast wird.
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