Heute mal eine einfache Glaubensfrage: Was mögt ihr eher in Spielen, die Egoansicht, schaut ihr eurem Protagonisten lieber über die Schulter, oder mögt ihr es gleich ganz anders, etwa die isometrische Sicht, oder Vogelperspektive?
Die Vorteile einer entfernten Kamera sind ja ziemlich offensichtlich: In der Regel ist die Übersicht einfach viel besser, jedenfalls solange die Kamera nicht so weit hinauszoomt, das Spielfiguren zu winzigen Icons zusammenschrumpfen. Die Egoperspektive bietet im Gegenzug meist das immersivere Erlebnis, erhöht aber auch nicht selten den Schwierigkeitsgrad erheblich.
Auf diese Frage hat mich jüngt Kingdom Come gebracht. Ich las oft von Gamern, dass sie das Spiel spielen würden, könnte man Heinrich über die Schulter schauen. Für mich eine schwer nachvollziehbare Entscheidung, wenns um echtes Roleplay geht. Bei Shootern sieht es ähnlich aus. Hier ist mir das Rollenspiel nicht wichtig, wohl aber der Umstand, dass man (besonders im PvP) unfaire Vorteile gegenüber den Gegenspielern bekommt, etwa, weil man um Ecken linsen kann, ohne die Spielfigur tatsächlich um die Ecke schauen zu lassen. Multiplayershooter kann ich so überhaupt nicht spielen. Doch auch in Singeplayerspielen mag ich die Egoansicht mehr. So bin ich vermutlich einer der wenigen, die GTA V in der Egoansicht lieber gespielt haben als 3rd-Person, obwohl das seit GTA 3 Tradition ist. Schießereien werden dadurch erheblich schwerer, Autofahrten werden unübersichtlicher, aber auch anspruchsvoller.
Und dann gibt es Spiele, bei denen ich die 1st Person schmerzlich vermisse. Assassins Creed Origins wäre für mich etwa ein deutlich besseres Spiel, könnte man durch Bayeks Augen die Welt erkunden (ohne die Wallhackfähigkeiten). Klettereien wären deutlich intensiver, Stealthpassagen ungleich spannender. Die mäßig spannenden Taucheinlagen bekämen dadurch vermutlich auch ein besonderen Flair.
Kurz: Mir wäre es sehr lieb, hätten alle Spiele, bei denen es auch nur ein wenig Sinn macht, eine Egoperspektive. Ich hätte deutlich mehr Spaß, das steht für mich fest.