Wenig an diesem Beitrag ist wirklich sinnvoll und fundiert.
Der Unmut der Menschen ist offensichtlich real, aber es wird einfach das falsche Ventil gewählt. Flüchtlinge (Und das ist der größte Grund für den Aufschwung in den letzten Jahren) sind nur ein Problem für die Bevölkerung, wenn diese eine Gefahr bedeuten für die Lebensqualität der Menschen. In vielen Systemen ist dies der Fall (oder augenscheinlich der Fall), weil Geld im Auge vieler Menschen eine Mangelware ist und man ja eh kein Geld hat für alles.
Die Idee davon, dass man Leute die keine Macht haben gegeneinander aufhetzt ist absolut nicht neu, dafür braucht man nichtmal die Flüchtlinge von heute, da kann man jeden Immigranten nehmen, da kann man Arbeitslose nehmen, da kann man ganz früher auch Frauen nehmen.
Das alles ist nur ein Problem, weil die untere Klasse unseres Systems vom System in einen Kampf gegeneinander getrieben wird. Die Menschen, die eigentlich ein gemeinsames Interesse haben, eine gereichte Aufteilung des Reichtums einer Nation, werden so in Konkurenz zueinander gestellt, um sich um die Krümel zu streiten, die von oben Abfallen.
Leicht zu unterscheidende Kulturen sind da nicht der Grund für Unzufriedenheit, sondern einfach nur die leichteste Zielscheibe, "Wenn doch nur die Weg wären, wären auch die Probleme weg" ist dabei nicht nur unsinnig, sondern auch vollkommen unrealistisch.
Da kann man sich einfach nur die Vermögensverteilung in Deutschland anschauen
hier aufbereitet vom Spiegel oder um es zusammenzufassen: 1% besitzen 1/3, die nächsten 9% das nächste, die restlichen 90(!)% das letzte Drittel. Und nicht nur das, sondern die reichsten 45 Haushalte besitzen soviel wie die ärmsten 50% des kompletten Landes.
Kein abgeschobener Flüchtling und kein zurückgeschickter Immigrant macht in diese Statistik eine Delle. Das ist eine bloße Panik der Leute, die sich am falschen Ende dieser Statistik sehen, welche in eine schädliche Richtung gelegt wird. Nein, das Problem sind keine Immigranten, Flüchtlinge oder sonstiges, das Problem ist die Unmut darüber, dass großflächig die Menschen verarscht werden, nicht vom "schmarotzenden" Syrier, sondern vom System an sich, welches die Arbeit der Massen einfach nur in die Taschen der reichsten kanalisiert.
Identität ist dabei einfach nur ein Schlagwort. Wer nimmt jemandem die Identität weg? Wodurch ist meine Identität gefährdet dadurch, dass mein Nachbar Araber ist? Oder die Person unter mir Inder? Selbst wenn die ihre Identität beibehalten? Es ist doch komplett lachhaft, dass man sich einredet, man sei in seiner eigenen Identität gefährdet, wenn jemand anderes seine Identität ausleben will. Soll das jetzt die Zukunft sein "Du darfst schon rein, aber nur, wenn du alles, was du als Person bist draußen lässt"? Also, alles außer Gyros, das darfst du mitbringen und Döner ist auch okay.
Jemanden aufzunehmen nur dann, wenn er sich komplett aufgibt, ist totalitarisch und komplett surreal.