Da geben die Verträge nicht viel her. Überhaupt wird ein Austritt erst seit Lissabon 2009 überhaupt geregelt,
durch den neuen Artikel 50. Dieser ist aber nicht sehr konkret.
Da steht auch nicht viel mehr als dass die EU mit dem austretenden Staat über die Kriterien verhandelt.
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die Volksabstimmung zum Brexit ein gefährliches Glücksspiel eines David Cameron war. Keiner in seiner konservativen Regierung rechnete wirklich mit einem solchen Ergebnis (es war ja dann auch extrem knapp). Keiner rechnete damit, also wurden keine Pläne gemacht. Ziemlich dumm, aber menschlich.
Die Lage in Irland ist schwierig, da eine Annäherung im blutigen Nordirland-Konflikt nur deshalb möglich war, weil sowohl Irland alsauch das Vereinigte Königreich (zu dem Nordirland gehört) zur EU gehörten und so im Rahmen der EU ihre Grenzen öffnen konnten.
Tritt UK einfach so, ohne vernünftiges Verhandlungsergebnis zu dieser Grenze aus der EU aus (da UK auch nie Mitglied von Schengen war), dann gibt es in Nordirland wieder eine harte Grenze. Diese würde den Friedensprozess in Nordirland bedrohen. Und es ist gerade mal 20 Jahre her, dass dieser Konflikt noch sehr blutig verlief.