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  1. #61
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Wenn diese Antwort Syren überrascht hat, so war sie sicherlich auf seinem Gesicht zu erkennen. Aber nur für einen kurzen Moment, bevor ein Lächeln erschien. Vielleicht ist doch nicht jede Hoffnung bei ihm verloren…dachte sich der jüngere Turianer und hörte auf seine Arme zu verschränken, Sofern er die Wahrheit sagt…aber er klang zumindest ehrlich…
    Er ging um seinen Schreibtisch herum und setzte sich auf seinen Sitzplatz. Er wartete für einen kurzen Moment bis es ihm der rote Turianer gleich getan hatte, ihm direkt gegenüber. „Dann ist das aus der Welt.“, fing Syren an, „Wenn die Zeit gekommen ist, dass sie ihren Teil des Deals einhalten sollen, werde ich sie daran erinnern. Kümmern wir uns aber jetzt um wichtigere Dinge.“, er lehnte sich zurück, „Das der Killer jemand aus ihrer Vergangenheit sein muss, ist klar. Ob sie ihn so gut kannten wie er sie, aber nicht. Ich habe mir die Freiheit genommen die C-Sec Archive zu durchforsten und herunterzuladen – um genauer zu sein alles was es dort über sie zu finden gibt. Jeder Fall den sie gelöst haben, jede Person die sie eingebuchtet haben und jeder C-Sec Agent oder Informant, mit dem sie jemals zusammengearbeitet haben oder in Kontakt standen – alles freilich unter dem Radar, da wir ja nicht wollen, dass Seeva mitbekommt, dass jemand sich über sie informiert.“, er zwinkerte dem anderen Turianer zu, „Sie sollten ihre Zeit in Isolation am besten dafür nutzen diese Daten durchzugehen. Aelius, der Captain dieses Schiffes, wird ihnen sicherlich jemand mitgeben, der dabei helfen kann. Ich erhoffe mir aber, dass das Durchforsten dieser Daten ihrem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge hilft, ihnen also hilft, den Killer zu identifizieren. Wer auch immer er ist, die Chancen sind hoch, dass er sich in diesen Zeilen versteckt – oder zwischen ihnen.“, er lehnte sich nun vor und legte die Arme auf den Tisch, „Leider kann ich mir den Luxus nicht erlauben zu lange aus der Öffentlichkeit zu verschwinden. Ich werde also demnächst die Excidium verlassen – wenn sie also noch Fragen an mich haben, fragen sie sie jetzt, Mr. Vhan. Falls nicht, wird Aelius oder auch Sahenia – sofern sie nicht eigenen Untersuchungen nachgehen – ihnen helfen können.“, er lehnte sich wieder zurück, „Nun?“


    "Sie sind gründlich, das muss ich Ihnen lassen." Das hier waren Massen von Dateien. Er fragte sich zu welchem Zeitpunkt Vox all das rausgesucht hatte. Nachdem er auf seiner Party verhaftet worden war? Als die Jagd so richtig begonnen oder? Oder gar ganz zuvor schon, als er ihm und seinem Vater die Einladung hatte zukommen lassen? Dieser Turianer war wahrlich ein interessantes Individuum. Er schien seine ganz eigene Vorstellung von Recht und Gerechtigkeit zu haben und wollte diese auch durchsetzen. Ein starker Verbündeter. Als Feind hingegen wollte er ihn nicht haben...und er dachte auch gar nicht erst darüber nach sein Wort zu einem späteren Zeitpunkt zu brechen. Zwar wollte er sich gar nicht ausmalen, wie seine Eltern oder Saenia reagieren würden, wenn er sich nach all dem freiwillig stellen würde...aber das war dann eben so. Er würde niemals Frieden finden ehe er diese Sache nicht angemessen beendet hatte. "In Ordnung...ich werde es durchgehen...aber ich weiß nicht ob ich das alles schaffe. ...bevor er sich das nächste Mal meldet. Hoffen wir das beste." Innerlich hatte er immer noch den selben Mann im Verdacht: Tharok Aritus. Das Motiv und die Aufmachung des Versteckes waren einfach zu passend gewesen. Andererseits konnte es ja sein dass der Killer ihn damit bewusst hinters Licht führen wollte? Er ahnte noch nicht, dass er in dem Haufen Dateien eben jenen Fakt finden würde, über den sein Verbündeter Vincent van Zan bereits einige Stunden zuvor gestolpert war: Dass Kalio Aritus' Bruder schon vor ungefähr einem Jahr bei einer Gasexplosion auf Oma Ker ums Leben gekommen war, und sich das Rätsel somit nur noch vertiefen würde. "Danke...aber ich glaube ich brauche dafür keine Hilfe. Eher etwas Ruhe....es ist noch sehr viel zu verarbeiten, verstehen Sie? Haben Sie vielleicht einen Raum für mich hier?"
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (16.03.2018 um 20:54 Uhr)

  2. #62
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    “Schön dich wieder zu sehen, Leif!“ flüsterte sie, während sie seine Umarmung erwiderte und nach einem kurzen Moment wieder löste.
    “Wie soll ich dir das jetzt sagen?“ begann sie leise seine Frage zu beantworten. “Ich selbst bin eher beruflich hier, mein Vorgesetzter mehr privat!“ Mit einem leichten, unauffälligen Kopf nicken deutete sie auf Gil und Donal hin. Liz war sich sicher, dass Leif diese kleine Andeutung bemerkt und auch verstanden hatte.
    “Aber wie gehts dir denn?“ fragte sie leise und sah ihn besorgt an.
    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Donal Harlington
    "Huh?" Donal war aufgrund des Klirrens ein wenig aufgeschreckt. Der iranische Arzt, der ihn eben noch so auf den Arm genommen hatte, stand einige Meter entfernt auf einmal kreidebleich auf der Stelle und starte auf die leuchtenden Buchstaben seines Omni-Tools. Der Inhalt seiner zersplitterten Tasse verteilte sich auf dem hellen Boden. Wie von der Tarantel gestochen rannte der Kerl auf einmal aus dem Saal, knapp an Leif vorbei der sich gerade mit Liz unterhielt. "Hey! Und wer macht das jetzt sauber?" Doch er war schon verschwunden. "Was für ein komischer Kauz." murmelte Donal und konzentrierte sich wieder auf sein Essen.




    Ihre Augen öffneten sich weit genug um Skepsis auszudrücken. Müdigkeit steckte noch immer in ihnen, aber die wog längst nicht mehr so stark wie das gute Gefühl in ihren Gliedern, welches sich mit den überall präsenten Schmerzen ihres lädierten Körpers mischten und sich Glücksgefühle mit ihnen mischten. Es war eine undurchsichtige Schwelle die sie überschritt und sich stückweise immer besser in ihrer Position fühlen lies. Dennoch beäugte sie sowohl das Essen, als auch ihren neben ihr sitzenden Bruder kurz skeptisch. Sie wollte widersprechen, sagen, dass sie nichts zu essen brauche - unabhängig von diesem Flauen Rumoren in ihrer Magengegend welches von Hunger sprach, empfand sie Hunger nicht als solchen - wurde aber bereits beim Öffnen ihrer Lippen mit einem von unten nach oben gerichteten Augenbrauen-zusammenziehenden, tadelnden Blick aufgehalten. Etwas lag in diesem Blick, dass sie sanft und etwas verrucht Schmunzeln lies, bis sie mit sanftem Kopfschütteln zurück in die rote Baked-Beans-Schale sah. Ebenfalls von oben nach unten aber weniger tadelnd. Die Bohnen würden kaum auf sie hören. Also bestrafte sie sie mit kontinuierlichem Stechen des Löffels ins Essen.

    "Quanto ha impiegato? Wie viel hast du genommen?", fragte Vigilio plötzlich neben ihr, der selbst deutlich motivierter abwechselnd einen Schluck aus dem halbwegs erträglichen Espresso schlürfte und kleine Stücke vom Brötchen abriss um die in seine Baked Beans Portion zu tunken und dann zu essen. In präzisierten und optimierten Handbewegungen: Brot ab, hinein in die Tomatensauce, mit dem Löffel ein paar Bohnen aufs Brot schiebend. Luci nahm einen Löffel und schnaubte leis. "Non tanto. Nicht so viel.". Ihr Bruder nickte bei dieser Antwort so bedächtig, als wäre es die Frage nach dem Wetter gewesen. "Buono a sentirsi, Don, davvero. Spero che vi abbia trattati bene? Gut zu hören Don, wirklich. Ich hoffe er hat dich gut behandelt?", lenkte sie das Gespräch ab und sich selbst ebenfalls. Sie war nie der Mensch gewesen der viel ass und mit den neuen Gewohnheiten an tatsächlichen, drängenden Hunger, den ihr Implantat und die Eezo-behandelten Zellen mit sich brachten, kam sie wahrlich noch nicht zurecht. Sie zwang sich also eher irgendetwas zu essen, mehr ihrem Bruder zuliebe als alles andere, und löffelte quasi automatisch, aber zögerlich. "E quanto esattamente? Und wie viel genau?", sprach ihr Nebensitzer weiter, unbeirrt von der Konversation zwischen ihr und Donal, und weiterhin in einer Haltung die nicht verraten würde wie er wirklich dazu stand oder ob er wirklich SO dazu stand. So gleichgültig und eher an Fakten interessiert. "Meno di 2 milligrammi. Weniger als 2 Miligramm.". Ihre Antwort kam so knapp wie seine Fragen. Sie blickte kurz nochmals Donal in die Augen, lächelte ihn leicht erschlagen an, so lange bis das Klirren alle kurz aus dem Konzept brachte. Vigilio hielt nur eine Sekunde inne bis er das Tomatensauce-getränkte Brot in seiner Hand weiter aas und beobachtete aus den Augenwinkeln wie der Iraner aus dem Raum sprintete und Donal ihm hinterherrief. Auch der Kommentar blieb ihm nicht verborgen.

    "È come ho detto. Ist wie ichs gesagt hab.", erwähnte Luci mit einem Mal, die das Szenario mit einem weiteren Augenrollen verfolgt hatte und von der gerade erst angetasteten Schale Baked Beans dazu überging, auf einem kleinen Schnitz Melone herum zu kauen. Beinahe andeutend schob sie die Schale dabei mit dem Handrücken zu Vigilios Seite. "E 'pieno di cazzo idioti. Alles voller verdammter Idioten." Die Sizilianerin hatte dem Arzt nachgesehen und dabei Blicke durch die Mensa schweifen lassen, die sich unterdessen gut gefüllt hatte und Hungrige an die Ausgabe führte und sie vor die Qual der Wahl des Frühstücks steckte, dem sich Luceija hatte entziehen können. Automatisch streifte sie dabei die Personen die etwas mehr am Eingang standen und problemlos fing sie Leifs Erscheinung ein. Er unterhielt sich und umarmte schließlich eine Fremde. Mit fragendem Blick lehnte sie sich kauend in Vigilios Richtung und murmelte: "...e chi è questo? ..und wer ist das?" Wobei sie mit einem Nicken in die Richtung ihres lädierten Freundes und der Begleitung nickte. In einer anderen Welt wäre sie aufgestanden und hätte ihm, der gerade erst wieder irgendwie auf die Beine gefunden hatte, zu ihnen an den Tisch geholfen oder ihn wenigstens selbst begrüsst. Hier aber war sie sich, vor der Verhandlung und ihrer geplanten Falschaussage, noch nicht sicher ob es nun taktisch klug war dem proteusschen Pöbel noch mehr Zunder ins Feuer zu geben damit wer-auch-immer-anwesend-sein-würde noch mehr gegen die beiden, oder primär Leif und seine Karriere, auszusagen hätte. Vigilios Blick folgte ihrem und schnell bemerkte er beide. "Il biondo? Questo è Liz Lopez. Lei è con noi. Tipo di...Picciotti, imparare una cosa o due da Donal dal mio ultimo lavoro. La abbiamo reclutata poco prima del suo arrivo all'Accademia Grissom. Ragazza abbastanza buona, credo che ti piacerà di lei. Vi presenterò più tardi. Die Blondine? Das ist Liz Lopez. Sie gehört zu uns. Eine Art...Picciotti und lernt seit meinem letzten Job das ein oder andere von Donal. Wir haben Sie kurz vor Ankunft auf der Grissom Akademie rekrutiert. Ziemlich fähiges Mädchen, ich schätze du wirst Sie mögen. Ich stelle Sie dir später noch vor."
    Von der eher unbeeindruckten Miene der jungen Frau erwuchs ein temporäres, breites Grinsen, dann blickte wieder zurück zu ihrem Gegenüber. "Non male... mi rendi quasi un po' orgoglioso, Don. Nicht schlecht...du machst mich fast schon ein bisschen stolz Don."
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  3. #63
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    [QUOTE=Forenperser;25759995]
    Marco Lagos
    "Wenn sie damit wissen wollen ob ich ein konkretes Individuum in Verdacht habe - nein, tut mir Leid, keine Idee. Aber ich denke wir sollten sorum anfangen und uns fragen was für eine Art Person davon profitieren könnte, auf diversen Kolonien derartige Schäden anzurichten?" Spontan musste Marco an einen Versicherungsbetrug im großen Stil denken. Oder war das vielleicht noch zu einfach gedacht? "Sicherlich gibt jemand wie sie so etwas nicht einfach heraus, aber: Wären Sie bereit mir die Daten ihres konkreten Auftraggebers zu nennen?"

    Jemand, der wollte das die Kolonien scheitern und dir das anhängen will, um dich aus dem Weg zu räumen.. wollte Stephen schon sagen. Allerdings hielt es der Blondschopf für das beste, diesen Gedanken nicht aus zu sprechen, um sein gegenüber nicht völlig zu verunsichern.
    “Sie haben also keinen konkreten Verdacht, wer Ihnen sowas an tun könnte? Keinen, mit dem/ der Sie hatten und der/ die sich nun bei Ihnen rächen will?“ hakte der Blondschopf nach und beobachtete sein Gegenüber genau. Marco schien kurz zu überlegen, schüttelte aber schließlich leicht mit dem Kopf.
    Das ist schlecht... dachte Stephen, zumal sie keinen Anhaltspunkt hatten, wo sie mit der Suche anfangen sollten.
    “Ist Ihnen hier etwas ungewöhnliches aufgefallen? Vielleicht bei ihren neuen Arbeitskollegen?.... Ich wage es nämlich zu bezweifeln, dass Ihnen der Name meines Auftragsgebers wirklich hilfreich wäre,“ begann Stephen ruhig. “... Denn dies ist der Grund, weshalb ich Ihnen eher glaube!“
    Was hätte er ihm auch antworten sollen?! Der ach so einfallsreiche Name schwarzer Schatten klang für ihn eher nach einem schlechten Witz, als nach einer ernstzunehmenden Person.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  4. #64
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Der nächste Raum war…skurril, dachte sich der Salarianer. Das lag nicht nur daran, dass er anders als alle bisherigen Räume völlig unversehrt war, sondern weil sein Inhalt auch nicht so sehr zu dem bisher gesehenen passte. Artefakte…wenn man sie so nennen konnte…waren überall auf Tischen ausgestellt. Auf dem einen erkannte er irgendwelche Trinkgefäße, auf dem anderen irgendwelche antiken Waffen. Erst nach einer gewissen Zeit wurde Neth klar, dass alle Artefakte scheinbar menschlichen Ursprungs waren.
    Ist das hier die Kammer der…Kuriositäten? überlegte der Salarianer und schaute sich ein paar Zeichnungen – auf Papier!! – an auf denen die Anatomie des menschlichen Armes zu erkennen war, Was soll das alles hier? Was nützt das den Cerberus-Leuten bei ihren Experimenten? Er wurde nicht schlau daraus.
    Sie entdeckten auch ein weiteres Terminal, aber anders als die aus dem vorherigen Raum, war dieses offline – jeder Versuch es wieder zum Laufen zu bringen, erwies sich als fruchtlos. Also folgten sie den sonderbaren Schläuchen, die alle zum anderen Ende des Raumes führten, wo – Überraschung, Überraschung – erneut eine Tür wartete. Sie war keineswegs beschädigt wie die Letzte und die Sicherung war auch nicht der Rede wert, also hatte Neth sie schnell offen.
    Die Söldner gingen als erste in den Raum, der in einem dunkelblauen Licht gehüllt war – das erste Licht mit Ausnahme der Taschenlampen seit langem. Als der Salarianer mit seiner Hündin in den Raum folgte, stellte er fest, dass sich die Söldner um einen Platz herum versammelt hatten. Als er dahin schaute, wusste er auch weswegen: ein Husk stand dort, hinter einer Glaswand. Er erschien leblos und erst beim genaueren Hinsehen erkannte man, dass er aufgehängt worden war.
    Eine weitere Besonderheit war, dass er anders als die bisherigen keiner Asari glich – sondern eher einem Menschen. Einem ausgemergelten, tiefblauen und glatzköpfigen Menschen zwar, aber eindeutig immer noch ein Mensch. Was zum…?! kam Neth in den Sinn, Haben sie…was auch immer…auch an sich selbst ausprobiert?! Er scannte die leblose Hülle mit seinem Omni-Tool, bevor er sich den anderen Dingen im Raum zuwendete.
    Der Raum war kühler, als die bisherigen, was durch das erklärt wurde, zudem die Schläuche hinführten: einer tragbaren Kühleinheit. Der Grund dafür waren diverse Recheneinheiten, in rechteckiger Säulenform, die über den ganzen Raum verteilt waren. Sie dienten offensichtlich dafür alle Ergebnisse der Experimente zu speichern und sie waren unbeschädigt.
    Neth schaute sich um und entdeckte bald das was er gesucht hatte: eine Schnittstelle in Form eines Terminals. Mit diesem bekam man Zugang zu den gespeicherten Daten, weswegen sich der Salarianer gleich daran machte das aufzukriegen.
    Nur um ernüchtert zu werden. „Oh nein,...“, murmelte er und drehte sich zu den Söldnern um, „Das Ding wird von Rigel X geschützt.“ Die Söldner reagierten mit verdutzten und verwirrten Gesichtern, mit Ausnahme des anderen Salarianers, der offenkundig verstand, was das war, „Ein Anti-Hacking-Programm.“, erklärte Neth geduldig, „Und nicht irgendeins – das beste auf dem Markt.“, er blickte rüber zum Terminal, „Um das zu Hacken bräuchte man die Rechenkapazität eines Kreuzers.“ Jetzt wurde Neth auch klar, warum es so viele Recheneinheiten gab – vermutlich trugen einige von ihnen die Rigel X-Programmierung.

    Ein wenig Unbehagen fühlten sich die beiden Asaris schon, als sie von den anderen alleine zurück gelassen wurden und obwohl die beiden wussten, dass die anderen nicht weit weg waren und binne kürzester Zeit hier wären, wenn irgendwas passieren sollte, wollten die beiden nun doch zu den anderen.
    Während Yelyna rasch auf ihren Beinen stand, hatte Sahenia Mühe sich auf ihren wackeligen Beinen zu halten und stützte sich an die Wand und auf ihre beste Freundin.
    “Gehts, kannst du laufen?“ erkundigte sich Yelyna besorgt und stützte Sahenia so gut wie sie konnte.
    “Ich denke schon!“ antwortete die jüngere der beiden Asari leise und begann langsam zu laufen. Anfangs noch sehr unsicher, doch je mehr Schritte sie machte, umso leichter fiel es ihr.
    Sahenia‘s Augen begannen zu leuchten, als sie die vielen kleinen Artefakte entdeckte, die auf den Tischen im ersten Raum aufgestellt waren. Trinkgefäße, Waffen und andere ähnliche Dinge. Doch als sie die Artefakte genauer in Augenschein nahm, musste sie feststellen, dass es menschlichen Ursprungs war und sie sah enttäuscht zu Yelyna.
    “Cerberus hat einen eigenartigen Sinn für Humor. Oder warum forschen die an menschlichen Artefakten?“ rätselte die junge Asari und hangelte sich an der Wand mit den Schläuchen Richtung nächsten Raum, wo sie Neth‘s Stimme vernahm.

    Als die beiden den nächsten Raum betraten, der in einem dunkelblauen Licht leuchtete, blieben die beiden wie angewurzelt stehen. In mitten des Raumes hinter einer Glaswand stand ein Husk. Sahenia wurde sichtlich nervös, sie wollte nicht schon wieder kämpfen.
    “Kommt ruhig näher, dass Ding hier ist tot!“ sagte schließlich die Turianerin, die mit den anderen der Söldnertruppe vor der Glaswand stand und die beiden geschockten Asaris zu erst entdeckt hatte.
    Vorsichtig kamen die beiden näher und dann sahen auch sie, dass das Ding aufgehängt worden war.
    Das Ding war nicht wie erwartet ein Asari-Husk, sondern tatsächlich menschlich!!
    Geschockt starrte Sahenia den Husk an.
    Was für ein kranker Haufen?! Cerberus schreckte wohl vor nichts zurück... dachte die junge Asari und schnappte die kurze Unterhaltung zwischen Neth und den Söldner auf, in der es um ein Rigel X ging.
    “Kannst du dieses Anti-Hacking Programm irgendwie umgehen?“ wollte Sahenia an Neth gewandt wissen.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  5. #65
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    Syren Vox

    Hanna schmeckte nicht, was Syren ihr da servierte. Im Moment schien sie aber kaum eine andere Wahl zu haben, als zu nicken und sich ihren Teil zu denken. Ein Politiker, der sich über das Gesetz stellte oder zumindest den vom Gesetz verlangten Dienstweg, schien ihr wenig vertrauenswürdig zu sein. Vermutlich, so überlegte sie, während sie in Richtung Saenias schaute, war Vox eher darum besorgt, dass er in einen Skandal hineingezogen werden würde. Hanna erinnert sich an die Nachrichten, die sie an dem Morgen gelesen hatte, als sie Yuhkis Einheit zugeteilt worden war. Dort stand, dass Beyo Vhan auf der Party des Politikers verhaftet worden war. Und Saenia Sorax war schließlich Vox‘ rechte Hand – oder Klaue. Unabhängig der Spezies, Hannas Überzeugung wuchs, dass Vox mit diesen Manövern nur versuchte, seinen Ruf zu schützen. Für Männer wie ihn waren die Bewohner der Citadel nur potenzielle Wähler, die einzig in der Zahl entscheidend waren. Um das Leben eines Individuums scherte sich jemand wie Syren Vox nicht. Dennoch blieb Hanna höflich, setzte ein professionell-freundlichen Ausdruck auf und sagte: „Danke, Mister Vox.

    Miss Sorax. Ihr Arbeitgeber hat mir gestattet, meine Sachen wieder zurück zu bekommen. Außerdem soll es hier irgendwo eine Konsole geben, von der ich Anrufe tätigen kann.“ Die Turianerin nickte und wies in eine Richtung. Beide brachen auf. Sie verließen den Aufenthaltsraum, wo sich die Zusammenkunft aufgelöst hatte, die bei der Nachrichtenverkündig aufgetreten war. „Sagen Sie mal, was ist das hier eigentlich für ein Schiff? Und was sind das für Leute? Ich würde, gelinde gesagt, nur spärlich informiert“, sagte Hanna zu der neben ihr gehenden Turianerin. „Sieht nicht wie das Wahlkampfbüro eines Lokalpolitikers aus. Eher…“ Ihr Blick blieb kurz an zwei Turianern mit leichter Panzerung hängen. „…militärisch.“ Sie kniff kaum merklich die Augen zusammen. Sie bezweifelte, dass das turianische Militär einen Politiker auf ihrem Schiff residieren lassen würde und noch weniger ein paar Vogelfreie. Und für ein Spionageschiff war der Kasten zu alt. Hanna erkannte Konsolen aus Schiffen der zweiten Generation der turianischen Reaver-Klasse, einer Korvette deren Schwäche stets der Antriebskern gewesen war. „Söldner“, mutmaßte sie, ohne es auszusprechen.
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  6. #66
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen
    Ennio wollte gerade Luft holen, um den Beschimpfungen des zweitwichtigsten Ascaiath etwas entgegenzusetzen, da der Don selbst es nicht mal für würdig erachtete, selbst eine Antwort zu geben. Gaius wollte die Gespräche sogar bereits komplett abbrechen, als zu allem Überfluss auch noch Adrianos Kommunikator sich zu Wort meldete. Ennio rollte die Augen und stützte die Stirn auf der Hand auf. Egal wie wichtig dieses Gespräch vielleicht für Adriano war, für Ennio war es einfach nur hinderlich dabei, endlich seinen Standpunkt klar zu machen, bevor man ihn hier in verwundbarer Umgebung einen Kopf kürzer machte - oder Schlimmeres. Umso ungedudliger wirkte seine beiläufige Geste der Verabschiedung, mit der er den Vertreter der Sannas abtat, eher wie ein Verscheuchen.
    "Signori. Lassen Sie mich, jetzt da wir etwas persönlicher hier sitzen noch etwas klarstellen", leitete er ein und beugte sich auf die Ellenbogen gestützt auf dem Tisch nach vorne.
    "Wir sind offensichtlich unterschiedlicher Ansicht darüber, was ein sicheres Geschäft und was nur schiere Geldgier ist. Aber einig sind wir uns alle, dass unsere Familien ebenso stark, wenn nicht sogar stärker fortbestehen sollen. In friedlicher Koexistenz, versteht sich. Verstehen Sie unser Treffen hier daher nicht als eine Kriegserklärung, sondern als ein Anliegen eines besorgten Erben. Im Augenblick geht es uns noch gut, aber je länger ein Unternehmen, oder eben eine Familie, in ihren Geschäften stagniert, desto mehr isoliert es sich auch. Man sieht nicht, wie sich die Konkurrenten und Umstände auftürmen, da man in seiner Gewohnheitsluft kaum atmen kann und träge wird. Ich plädiere nicht für eine geldgierige Expansion bis zur Inflation. Ich rede von einer Diversifizierung unserer Geldquellen, um auch weiterhin stabil zu bleiben. Seit die Szstemallianz mit Commander Shepard ihren ersten Spectre in den galaktischen Rat implementiert hat, sind die Handelsveränderungen überall auf der Erde spürbar. Und unsere Geschäfte wird das ebenso betreffen. Mein Angebot steht weiterhin: Ein Gebiet am Hafen für die Ascaiaths für drei Laborimmobilien in Ihrem Gebiet und eineinhalb Millionen Credits als Finanzspritze. Ein nüchternes Geschäft - keine Kriegserklärung."


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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Adriano Sanna
    "Wie geht es ihm?" "Er ist wieder stabil. Die Embolie war zum Glück keine schwere und er wurde sofort eingeliefert. Sonst hätte es schlimm ausgehen können...." Er seufzte erleichtert. Er hatte nicht auf die Uhr geguckt wie lange er insgesamt mit seiner Schwester, seinem Bruder, seiner Mutter und seinem Onkel im Wartebereich gesessen hatte. Sicherlich war es auch nicht lang gewesen, aber es hatte sich wie eine Ewigkeit angefühlt. "Er ist bei Bewusstsein und fähig zu sprechen. Er hat nach Ihnen gefragt Signore." Adriano schaute ein wenig unangenehm berührt. Natürlich wusste er wieso. Das hier war wirklich nicht der perfekte Zeitpunkt. Aber wenn sein Vater ihn sehen wollte, dann kam er natürlich. "Ich komme mit!" "Onkel Leo, muss das sein? Kann das nicht - " "Nein!" Nochmals seufzte er und widersprach nicht weiter. Wenn er etwas kannte das sinnlos war, dann mit seinem Onkel zu diskutieren. Die Schwester öffnete ihnen die Tür, woraufhin beide eintraten und sie wieder hinter sich verschlossen. Sein Vater lag im Bett, hatte noch eine Atemmaske an, aber seine Augen waren weit geöffnet. Als er sah wer sich ihm näherte, nahm er die Maske vorsichtig ab und sprach mit leiser Stimme. "...ich hatte eigentlich nur Adriano sehen wollen." "Die Geschäfte gehen mich genau so viel an wie euch, das weißt du ganz genau Quentino!" "...also....erzähl es uns, Adriano, wie lief es?" Sein Vater hustete schwach. "Naja, es ist genau wie ich dachte: Die Ascaiath's sind so versessen auf ihre Traditionen dass sie nicht einmal in Betracht ziehen, die Verhältnisse ein wenig zu verändern oder andere Geschäftsmethoden zu probieren." "Du hast sie provoziert....nicht wahr?" "So würde ich das nicht nennen, ich habe nur - " "Adriano!" Verblüfft von der plötzlichen Durchdringlichkeit der Stimme seines Vaters schwieg der junge Italiener. "Kannst du....nicht einmal deine Art abstellen? Deinen Stolz vergessen?" "Meinen Stolz? Du missverstehst die Situation Papa! Ich bin nicht derjenige der sich sperrt! Oder derjenige der mit Gewalt und Tod droht wenn es nicht nach meinem Willen geht." "Hat er? Na dann geben wir ihm doch was er will! Ich wollte diesem Schnösel von Alessio sowie schon lange sein affiges Grinsen - " "Leonardo!" Er konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Sein Onkel hatte schon immer einen Hitzkopf und einen vorschnellen Hang zur Gewalt gehabt. In dieser Hinsicht waren sein Vater und er oft aneinander geraten. "Nein Onkel Leo, darum geht es mir doch gar nicht. Ich will ihnen ihre Profite nicht wegnehmen, ich will einfach ein paar Veränderungen einführen." "....mein lieber Sohn. Auch wenn es vielleicht nicht mehr lange dauert bis sich das ändert, aber ich bin immer noch derjenige der unsere Geschäfte leitet. Was du für Dinge tun wirst, wenn ich nicht mehr auf dieser Erde weile....darüber habe ich keine Macht. Aber....solange ich das noch tue wirst du keine Schritte mehr unternehmen die Gaius Ascaiath denken lassen könnten wir würden ihm in irgendeiner Weise schaden wollen. Ist das klar?" Mit einem widerwilligen Nicken bejahte Adriano. Auch sein Onkel schien frustriert zu sein, sogar noch eine ganze Schippe mehr.
    "Ich nehme stark an ihr wart noch nicht fertig....geh nur. Ich bin hier in sicheren Händen. Führ die Sache zu Ende. Und zwar auf eine Weise die nicht noch mehr böses Blut hervorruft." Mit einem Stirnkuss und einem Nicken verabschiedete Adriano sich jeweils von seinem Vater und von Onkel Leo und verließ das Krankenzimmer dann wieder. Sichtlich unzufrieden ballte er die Hände in der Tasche. Irgendwie hatte sein Vater ja auf eine Weise Recht....und trotzdem wurmte es ihn. Aber gut...solange er lebte würde er von seinen Plänen absehen. Und es war ja auch nicht so als würde er sich wünschen ihn bald begraben zu müssen....


    Nicht ohne Grund hatte Gaius schon zum Gehen aufgefordert. Unmissverständlich und korrekt wie immer, so, dass man ihm nichts nachsagen konnte aber dennoch zwischen den Zeilen mit genug Informationen gespickt. Alessio rollte mit der Schulter, entlastete sie wieder und führte eine kaum nennenswerte Atemübung aus, bis er sich einarmig weit genug vom Tisch abdrückte. Sein Griff ging zum Wasserglas und dann zur Tasse mit dem Rest des Espresso und kippte beides recht eilig. Das plötzliche Verschwinden des Sanna-Sprösslings hatte schon genug für Aufsehen gesorgt und zurecht bei allen beteiligten einen negativen Beigeschmack hinterlassen. Alessio würde die Männer, die sein und Ennios Anwesen beobachteten, noch nicht abziehen lassen weil er unter anderem in Erfahrung bringen wollte, ob es sich bei seinem Verschwinden um eine offensichtliche Lüge hielt, so oder so waren die Diskussionen aber respektlos genug verlaufen um ihn wissen zu lassen, dass er diese Personen auf dem Schirm behielt. Und irgendjemand würde diese Nachricht, dass man sich mit den Ascaiaths kein Spielchen erlaubte, auch in Empfang nehmen. Nur wer, das stand noch zur Debatte.

    Der rückversichernde Blick auf Gaius bestätigte ihm, dass er kein grosses Interesse mehr zeigte, Ennios leeren Marketingphrasen Gehör zu schenken. Er hatte selbst lange genug in diesen Bereichen gearbeitet um mit Leichtigkeit hinter die schlecht aufgesetzte Werbefassade blicken zu können. Und wirklich viel mehr war es auch nicht als das: Ennio wollte etwas, hatte versucht, dies mit einem Schlag in die Magengrube zu erreichen und hatte sich damit selbst zum Schuldigen gemacht und alles andere als in eine gute Verhandlungsposition gerückt. Interessanter Ansatz, Tatsache, und Alessio würdigte auch den Aufwand, den er sich gemacht hatte um die Unterlagen über Luceija zu erhalten die er so brühwarm gegen Gaius eingesetzt hatte und sich dadurch wohl erhoffte, dass die Vatergefühle in ihm ihn weich werden lassen würden - aber die Art und Weise wie er aufgetreten war, war schlicht falsch gewesen. So etwas tat man unter Gegnern, eben zur Kriegserklärung, nicht unter befreundeten Familien, denen man, zumindest zu Geschäftszwecken, traute.

    Einige Momente Stille. Nur das Klappern von Geschirr und das geschäftige Treiben des Personals und weiterer Gäste, gepaart mit dem Stadtklang eines lauten Neapel. Ein Nicken seitens Gaius. Er nickte selbst. Dann stand Alessio auf und richtete sein Jackett, welches er routiniert und einhändig schloss. Er reichte über die Tischseite als er daran herum ging, griff nach Ennios Wange, die er tätschelte und sagte: "Tu sei stato al battesimo di mia nonna. Du warst bei der Taufe meiner Großnichte." Mit einem etwas leidenden Lächeln. Als subtile Erinnerung an seinen Stand, den er ganz gewaltig aufs Spiel setzte. Dann verabschiedete er sich mit einem routinierten Kuss der anderen Wange und führte den Weg nach draußen an. "Ciao Ennio."
    Luceija ist offline

  7. #67
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    Nicht ohne Grund hatte Gaius schon zum Gehen aufgefordert. Unmissverständlich und korrekt wie immer, so, dass man ihm nichts nachsagen konnte aber dennoch zwischen den Zeilen mit genug Informationen gespickt. Alessio rollte mit der Schulter, entlastete sie wieder und führte eine kaum nennenswerte Atemübung aus, bis er sich einarmig weit genug vom Tisch abdrückte. Sein Griff ging zum Wasserglas und dann zur Tasse mit dem Rest des Espresso und kippte beides recht eilig. Das plötzliche Verschwinden des Sanna-Sprösslings hatte schon genug für Aufsehen gesorgt und zurecht bei allen beteiligten einen negativen Beigeschmack hinterlassen. Alessio würde die Männer, die sein und Ennios Anwesen beobachteten, noch nicht abziehen lassen weil er unter anderem in Erfahrung bringen wollte, ob es sich bei seinem Verschwinden um eine offensichtliche Lüge hielt, so oder so waren die Diskussionen aber respektlos genug verlaufen um ihn wissen zu lassen, dass er diese Personen auf dem Schirm behielt. Und irgendjemand würde diese Nachricht, dass man sich mit den Ascaiaths kein Spielchen erlaubte, auch in Empfang nehmen. Nur wer, das stand noch zur Debatte.

    Der rückversichernde Blick auf Gaius bestätigte ihm, dass er kein grosses Interesse mehr zeigte, Ennios leeren Marketingphrasen Gehör zu schenken. Er hatte selbst lange genug in diesen Bereichen gearbeitet um mit Leichtigkeit hinter die schlecht aufgesetzte Werbefassade blicken zu können. Und wirklich viel mehr war es auch nicht als das: Ennio wollte etwas, hatte versucht, dies mit einem Schlag in die Magengrube zu erreichen und hatte sich damit selbst zum Schuldigen gemacht und alles andere als in eine gute Verhandlungsposition gerückt. Interessanter Ansatz, Tatsache, und Alessio würdigte auch den Aufwand, den er sich gemacht hatte um die Unterlagen über Luceija zu erhalten die er so brühwarm gegen Gaius eingesetzt hatte und sich dadurch wohl erhoffte, dass die Vatergefühle in ihm ihn weich werden lassen würden - aber die Art und Weise wie er aufgetreten war, war schlicht falsch gewesen. So etwas tat man unter Gegnern, eben zur Kriegserklärung, nicht unter befreundeten Familien, denen man, zumindest zu Geschäftszwecken, traute.

    Einige Momente Stille. Nur das Klappern von Geschirr und das geschäftige Treiben des Personals und weiterer Gäste, gepaart mit dem Stadtklang eines lauten Neapel. Ein Nicken seitens Gaius. Er nickte selbst. Dann stand Alessio auf und richtete sein Jackett, welches er routiniert und einhändig schloss. Er reichte über die Tischseite als er daran herum ging, griff nach Ennios Wange, die er tätschelte und sagte: "Tu sei stato al battesimo di mia nonna. Du warst bei der Taufe meiner Großnichte." Mit einem etwas leidenden Lächeln. Als subtile Erinnerung an seinen Stand, den er ganz gewaltig aufs Spiel setzte. Dann verabschiedete er sich mit einem routinierten Kuss der anderen Wange und führte den Weg nach draußen an. "Ciao Ennio."


    Gaius rückte den Stuhl zurück, sofort kam eine junge Kellnerin und half ihm. War er wirklich so alt geworden? Er lächelte sie an, sie schaute schüchtern fort. Sie hatte haselnussbraune Augen, Wangen von zartem Rot und schwarzes Haar. Schwarzes Haar wie seine Tochter. „Danke, mein Kind“, sagte er freundlich und berührte ihre Hand, die noch immer auf der Stuhllehne verharrte. Die Bewegung schreckte sie nicht und Gaius wurde, als er die makellose Haut der Kellnerin mit der faltigen und von Alterflecken bedeckten Handfläche verglich bewusst, dass er so alt war. Er stieß ein kurzes, trockenes Lachen für sich selbst aus, dann wandte er sich Ennio zu. Dass Adriano das Treffen förmlich gesprengt hatte, ärgerte den alten Mann. Für ihn hatte sich die Zusammenkunft zwar schon erledigt, dennoch war es ein weiteres Zeichen des Sittenverfalls, dass der junge Sanna sich vor dem Senior entfernt hatte. Auch D’Alessandro ärgerte ihn, obwohl er versucht hatte, die Wogen zu glätten die so rasch zu schlagen begonnen hatten. Alessio kaufte dem jungen Mann nichts ab, wie er durch einen vielsagenden Blick mitteilte. Und Gaius vertraute dem Gespür seines Bruders. In derlei Dingen hatte Alessio immer die Nase vorne gehabt. Ebenso bei Pferderennen oder Würfen. In der Familie gab es ein geheimes Sprichwort „Wette nie gegen Alessio“.

    Gaius ergriff die ihm dargebotene Hand D’Alessandros. „Eine Schande, dass der junge Sanna unser Treffen so rasch verlassen hat. Wie wäre es, wenn Sie Ihre Idee noch etwas ausfeilen und uns dann auf meinem Anwesen besuchen? Mit ausgereifteren Ideen?“ Der alte Don hatte nicht vor, die Tür hier zuzuschlagen. Wieso nicht eine Lücke lassen, welche die Ambitionen des Gegenübers gleichermaßen befeuerten wie bremsten? Gaius‘ Daumen strich kurz über Ennios Handrücken. Er mochte den Handgriff des Jungen nicht. Er war weich, bestimmend zwar, aber weich. Die Übung eines festen Händedrucks konnte den Kern, die Natur dieser Hand nicht verbergen. Es war die Hand eines D’Alessandros, eines Mannes dessen Familienname ihn in Geschäften weit gebracht hatte. Aber nur wegen der Ascaiaths, die immer hinter dem Namen standen und von dort verheißungsvolle Schatten warfen. Wer waren die D’Alessandros schon? Sie waren weder mächtig genug, noch waren sie schlau oder mutig genug, um ohne seinen Clan zu existieren. Die Hand, die er drückte war die Hand eines Mannes, der seine Macht mit einem Scheckbuch und freundlichen Handschlägen führte, nicht die Hand eines Mannes, welcher der Ehefrau des ungeliebten Geschäftspartners eine Waffe an die Stirn drückte. Nicht Gaius‘ Hand. Wie sollte, nein wie konnte, ein derart wirbelloses Kriechtier es wagen, ihm die Aufnahmen seiner Tochter unter die Nase zu halten wie Urlaubsfotos? Gaius ließ die Hand los, ehe er sich vergaß. „Gehen wir, Alessio“, beschied er knapp. Bevor er das Lokal im Gefolge eines guten Dutzends Anzugträgern verließ, blieb er noch einmal bei der Kellnerin stehen. „Kauf dir was Schönes“, sagte er und drückte ihr eine Credit-Disk in die Hand. Ein Trinkgeld von etwa sechshundert Credits. Für sie mochte es viel sein, für Gaius waren es Peanuts. Was scherte ihn Geld und Gewinn? Das einzige was zählte, war die Ehre. Und die suchte er bei Ennio oder Adriano vergebens.
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  8. #68
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    Adriano Sanna
    "Wie geht es ihm?" "Er ist wieder stabil. Die Embolie war zum Glück keine schwere und er wurde sofort eingeliefert. Sonst hätte es schlimm ausgehen können...." Er seufzte erleichtert. Er hatte nicht auf die Uhr geguckt wie lange er insgesamt mit seiner Schwester, seinem Bruder, seiner Mutter und seinem Onkel im Wartebereich gesessen hatte. Sicherlich war es auch nicht lang gewesen, aber es hatte sich wie eine Ewigkeit angefühlt. "Er ist bei Bewusstsein und fähig zu sprechen. Er hat nach Ihnen gefragt Signore." Adriano schaute ein wenig unangenehm berührt. Natürlich wusste er wieso. Das hier war wirklich nicht der perfekte Zeitpunkt. Aber wenn sein Vater ihn sehen wollte, dann kam er natürlich. "Ich komme mit!" "Onkel Leo, muss das sein? Kann das nicht - " "Nein!" Nochmals seufzte er und widersprach nicht weiter. Wenn er etwas kannte das sinnlos war, dann mit seinem Onkel zu diskutieren. Die Schwester öffnete ihnen die Tür, woraufhin beide eintraten und sie wieder hinter sich verschlossen. Sein Vater lag im Bett, hatte noch eine Atemmaske an, aber seine Augen waren weit geöffnet. Als er sah wer sich ihm näherte, nahm er die Maske vorsichtig ab und sprach mit leiser Stimme. "...ich hatte eigentlich nur Adriano sehen wollen." "Die Geschäfte gehen mich genau so viel an wie euch, das weißt du ganz genau Quentino!" "...also....erzähl es uns, Adriano, wie lief es?" Sein Vater hustete schwach. "Naja, es ist genau wie ich dachte: Die Ascaiath's sind so versessen auf ihre Traditionen dass sie nicht einmal in Betracht ziehen, die Verhältnisse ein wenig zu verändern oder andere Geschäftsmethoden zu probieren." "Du hast sie provoziert....nicht wahr?" "So würde ich das nicht nennen, ich habe nur - " "Adriano!" Verblüfft von der plötzlichen Durchdringlichkeit der Stimme seines Vaters schwieg der junge Italiener. "Kannst du....nicht einmal deine Art abstellen? Deinen Stolz vergessen?" "Meinen Stolz? Du missverstehst die Situation Papa! Ich bin nicht derjenige der sich sperrt! Oder derjenige der mit Gewalt und Tod droht wenn es nicht nach meinem Willen geht." "Hat er? Na dann geben wir ihm doch was er will! Ich wollte diesem Schnösel von Alessio sowie schon lange sein affiges Grinsen - " "Leonardo!" Er konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Sein Onkel hatte schon immer einen Hitzkopf und einen vorschnellen Hang zur Gewalt gehabt. In dieser Hinsicht waren sein Vater und er oft aneinander geraten. "Nein Onkel Leo, darum geht es mir doch gar nicht. Ich will ihnen ihre Profite nicht wegnehmen, ich will einfach ein paar Veränderungen einführen." "....mein lieber Sohn. Auch wenn es vielleicht nicht mehr lange dauert bis sich das ändert, aber ich bin immer noch derjenige der unsere Geschäfte leitet. Was du für Dinge tun wirst, wenn ich nicht mehr auf dieser Erde weile....darüber habe ich keine Macht. Aber....solange ich das noch tue wirst du keine Schritte mehr unternehmen die Gaius Ascaiath denken lassen könnten wir würden ihm in irgendeiner Weise schaden wollen. Ist das klar?" Mit einem widerwilligen Nicken bejahte Adriano. Auch sein Onkel schien frustriert zu sein, sogar noch eine ganze Schippe mehr.
    "Ich nehme stark an ihr wart noch nicht fertig....geh nur. Ich bin hier in sicheren Händen. Führ die Sache zu Ende. Und zwar auf eine Weise die nicht noch mehr böses Blut hervorruft." Mit einem Stirnkuss und einem Nicken verabschiedete Adriano sich jeweils von seinem Vater und von Onkel Leo und verließ das Krankenzimmer dann wieder. Sichtlich unzufrieden ballte er die Hände in der Tasche. Irgendwie hatte sein Vater ja auf eine Weise Recht....und trotzdem wurmte es ihn. Aber gut...solange er lebte würde er von seinen Plänen absehen. Und es war ja auch nicht so als würde er sich wünschen ihn bald begraben zu müssen....


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    Nicht ohne Grund hatte Gaius schon zum Gehen aufgefordert. Unmissverständlich und korrekt wie immer, so, dass man ihm nichts nachsagen konnte aber dennoch zwischen den Zeilen mit genug Informationen gespickt. Alessio rollte mit der Schulter, entlastete sie wieder und führte eine kaum nennenswerte Atemübung aus, bis er sich einarmig weit genug vom Tisch abdrückte. Sein Griff ging zum Wasserglas und dann zur Tasse mit dem Rest des Espresso und kippte beides recht eilig. Das plötzliche Verschwinden des Sanna-Sprösslings hatte schon genug für Aufsehen gesorgt und zurecht bei allen beteiligten einen negativen Beigeschmack hinterlassen. Alessio würde die Männer, die sein und Ennios Anwesen beobachteten, noch nicht abziehen lassen weil er unter anderem in Erfahrung bringen wollte, ob es sich bei seinem Verschwinden um eine offensichtliche Lüge hielt, so oder so waren die Diskussionen aber respektlos genug verlaufen um ihn wissen zu lassen, dass er diese Personen auf dem Schirm behielt. Und irgendjemand würde diese Nachricht, dass man sich mit den Ascaiaths kein Spielchen erlaubte, auch in Empfang nehmen. Nur wer, das stand noch zur Debatte.

    Der rückversichernde Blick auf Gaius bestätigte ihm, dass er kein grosses Interesse mehr zeigte, Ennios leeren Marketingphrasen Gehör zu schenken. Er hatte selbst lange genug in diesen Bereichen gearbeitet um mit Leichtigkeit hinter die schlecht aufgesetzte Werbefassade blicken zu können. Und wirklich viel mehr war es auch nicht als das: Ennio wollte etwas, hatte versucht, dies mit einem Schlag in die Magengrube zu erreichen und hatte sich damit selbst zum Schuldigen gemacht und alles andere als in eine gute Verhandlungsposition gerückt. Interessanter Ansatz, Tatsache, und Alessio würdigte auch den Aufwand, den er sich gemacht hatte um die Unterlagen über Luceija zu erhalten die er so brühwarm gegen Gaius eingesetzt hatte und sich dadurch wohl erhoffte, dass die Vatergefühle in ihm ihn weich werden lassen würden - aber die Art und Weise wie er aufgetreten war, war schlicht falsch gewesen. So etwas tat man unter Gegnern, eben zur Kriegserklärung, nicht unter befreundeten Familien, denen man, zumindest zu Geschäftszwecken, traute.

    Einige Momente Stille. Nur das Klappern von Geschirr und das geschäftige Treiben des Personals und weiterer Gäste, gepaart mit dem Stadtklang eines lauten Neapel. Ein Nicken seitens Gaius. Er nickte selbst. Dann stand Alessio auf und richtete sein Jackett, welches er routiniert und einhändig schloss. Er reichte über die Tischseite als er daran herum ging, griff nach Ennios Wange, die er tätschelte und sagte: "Tu sei stato al battesimo di mia nonna. Du warst bei der Taufe meiner Großnichte." Mit einem etwas leidenden Lächeln. Als subtile Erinnerung an seinen Stand, den er ganz gewaltig aufs Spiel setzte. Dann verabschiedete er sich mit einem routinierten Kuss der anderen Wange und führte den Weg nach draußen an. "Ciao Ennio."



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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen


    Gaius rückte den Stuhl zurück, sofort kam eine junge Kellnerin und half ihm. War er wirklich so alt geworden? Er lächelte sie an, sie schaute schüchtern fort. Sie hatte haselnussbraune Augen, Wangen von zartem Rot und schwarzes Haar. Schwarzes Haar wie seine Tochter. „Danke, mein Kind“, sagte er freundlich und berührte ihre Hand, die noch immer auf der Stuhllehne verharrte. Die Bewegung schreckte sie nicht und Gaius wurde, als er die makellose Haut der Kellnerin mit der faltigen und von Alterflecken bedeckten Handfläche verglich bewusst, dass er so alt war. Er stieß ein kurzes, trockenes Lachen für sich selbst aus, dann wandte er sich Ennio zu. Dass Adriano das Treffen förmlich gesprengt hatte, ärgerte den alten Mann. Für ihn hatte sich die Zusammenkunft zwar schon erledigt, dennoch war es ein weiteres Zeichen des Sittenverfalls, dass der junge Sanna sich vor dem Senior entfernt hatte. Auch D’Alessandro ärgerte ihn, obwohl er versucht hatte, die Wogen zu glätten die so rasch zu schlagen begonnen hatten. Alessio kaufte dem jungen Mann nichts ab, wie er durch einen vielsagenden Blick mitteilte. Und Gaius vertraute dem Gespür seines Bruders. In derlei Dingen hatte Alessio immer die Nase vorne gehabt. Ebenso bei Pferderennen oder Würfen. In der Familie gab es ein geheimes Sprichwort „Wette nie gegen Alessio“.

    Gaius ergriff die ihm dargebotene Hand D’Alessandros. „Eine Schande, dass der junge Sanna unser Treffen so rasch verlassen hat. Wie wäre es, wenn Sie Ihre Idee noch etwas ausfeilen und uns dann auf meinem Anwesen besuchen? Mit ausgereifteren Ideen?“ Der alte Don hatte nicht vor, die Tür hier zuzuschlagen. Wieso nicht eine Lücke lassen, welche die Ambitionen des Gegenübers gleichermaßen befeuerten wie bremsten? Gaius‘ Daumen strich kurz über Ennios Handrücken. Er mochte den Handgriff des Jungen nicht. Er war weich, bestimmend zwar, aber weich. Die Übung eines festen Händedrucks konnte den Kern, die Natur dieser Hand nicht verbergen. Es war die Hand eines D’Alessandros, eines Mannes dessen Familienname ihn in Geschäften weit gebracht hatte. Aber nur wegen der Ascaiaths, die immer hinter dem Namen standen und von dort verheißungsvolle Schatten warfen. Wer waren die D’Alessandros schon? Sie waren weder mächtig genug, noch waren sie schlau oder mutig genug, um ohne seinen Clan zu existieren. Die Hand, die er drückte war die Hand eines Mannes, der seine Macht mit einem Scheckbuch und freundlichen Handschlägen führte, nicht die Hand eines Mannes, welcher der Ehefrau des ungeliebten Geschäftspartners eine Waffe an die Stirn drückte. Nicht Gaius‘ Hand. Wie sollte, nein wie konnte, ein derart wirbelloses Kriechtier es wagen, ihm die Aufnahmen seiner Tochter unter die Nase zu halten wie Urlaubsfotos? Gaius ließ die Hand los, ehe er sich vergaß. „Gehen wir, Alessio“, beschied er knapp. Bevor er das Lokal im Gefolge eines guten Dutzends Anzugträgern verließ, blieb er noch einmal bei der Kellnerin stehen. „Kauf dir was Schönes“, sagte er und drückte ihr eine Credit-Disk in die Hand. Ein Trinkgeld von etwa sechshundert Credits. Für sie mochte es viel sein, für Gaius waren es Peanuts. Was scherte ihn Geld und Gewinn? Das einzige was zählte, war die Ehre. Und die suchte er bei Ennio oder Adriano vergebens.


    Die Blicke verrieten alles. Er beobachtete genau, wie sich die beiden Kontrahenten ansahen und musste zugeben, dass er Alessios Macht hierin unterschätzt hatte. Bis eben hatte Ennio geglaubt, dieser sei nur ein dekorativer Beisitzer, um Familiensolidarität zu suggerieren. Aber der Kerl war tatsächlich ein handfester Berater an Gaius Seite, der vielleicht nicht die Entscheidungen vorgab, aber ihnen doch gewissermaßen durch einen Anstoß die Richtung vorgab.

    Zwei Lektionen hatte er in diesen wenigen Minuten an diesem Tisch bereits gelernt. Erstens: Unterschätze niemals einen scheinbar unwichtigen Beisitzer. Die zweite Lektion war eine, die ihm bereits sein Großvater häufiger mit seiner von Lungenkrankheiten geschwächten Stimme zugekrächzt hatte, die Ennio aber mit damals nur zwölf Jahren nicht recht verstand. 'Wenn du jemandem ein Messer verkaufst, halte ihm immer den Griff entgegen und nie die Klinge.' Hier und jetzt, an diesem Tisch, mehr als ein Jahrzehnt später, machte es plötzlich Sinn. Ennio war naiv in dieses Treffen gegangen. Er hatte geglaubt, die Akte der Tochter würde Gaius Respekt einflößen und ihm zeigen, dass Ennio ein gut vorbereiteter, professioneller Entscheider war, der seine Recherchen stets ernst nahm. Vorwissen über den anderen zu demonstrieren war dafür meist ein ideales Mittel. Doch er hatte dabei übersehen, wie emotional das Thema wirklich war und wie tief er durch die bloße Erwähnung den Don kränken konnte. Und er hatte übersehen, dass ein Handelsangebot, das eigentlich zu aller Gunsten geplant war, das aber Risiken barg, eben nicht immer als Angebot verstanden wurde, sondern als Bedrohung. Er hatte das sprichwörtliche Messer, das gefährliche Angebot, mit der Klinge voraus verkauft, indem er Luceija ins Spiel brachte und den Don bloßstellte.

    Jetzt, da er das alles verstand, während er in seine leere Espressotasse blickte, so als lese er aus dem Kaffeesatz, schämte er sich für seine Einfältigkeit. Als Alessio ihn dann erinnerte, dass er der Taufe von Vigilios Tochter zugegen war, sah er etwas beschämt auf. Er wusste, dass es eine Drohung und eine Absolution zugleich sein konnte und nickte daher nur mit zusammengepressten Lippen.
    Gaius zerquetschte ihm beinahe die Knochen beim verabschiedenden Handschlag. Ennio hatte versucht, diesen selbstbewusst und kräftig zu erwidern - mit Feuer in den Augen, wie er es vor diesem Treffen geplant hatte. Aber sein aufglimmender Funke war zertreten worden. Die scheinbare Vertagung des Entschlusses war reine Höflichkeit, das wusste er.
    "Wenn ich Sie auf Ihrem berühmten Anwesen jemals besuchen darf, Don Ascaiath, dann unter anderen Umständen. Sie haben deutlich genug gezeigt, dass meine Pläne unzureichend sind. Ich will mich entschuldigen, Ihre kostbare Zeit verschwendet zu haben und werde das Thema nicht mehr aufbringen", ruderte Ennio nun plötzlich zurück und ging gar leicht in die Verneigung, als er diese Worte während seines Handschlags sprach.
    Er ließ die beiden Herren samt ihrer Entourage das Cafe zuerst verlassen und wartete einige Momente an der Tür wie eine Salzsäule, bis alle außer Sicht oder in ihren Skycars waren. Erst dann holte er wieder Luft, ließ seine Haltung erschlaffen und fiel in einen Stuhl hinter sich. Mit dem Daumen massierte er seine Hand, die noch immer schmerzte. Ein herber Rückschlag. Zu diesem Pokerspiel war er mit fast all seinen Jetons gekommen, hatte jedoch sein Blatt bei Weitem überschätzt. Doch noch war er nicht aus dem Spiel. Nach kurzer Denkpause hob er den linken Arm und bediente sein Omnitool eilig. Er schickte Adriano eine kurze Nachricht und bemerkte gar nicht, wie er dabei mit den Zähnen knirschte.

    Mein Angebot steht noch, aber der Plan hat sich geändert. Unsere Zukunft liegt draußen im endlosen Ratssektor. Lass uns den Ascaiaths gemeinsam zeigen, wo ihre Zukunft liegt - in der Kloake Neapels.
    Tjordas ist offline

  9. #69
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Gaius rückte den Stuhl zurück, sofort kam eine junge Kellnerin und half ihm. War er wirklich so alt geworden? Er lächelte sie an, sie schaute schüchtern fort. Sie hatte haselnussbraune Augen, Wangen von zartem Rot und schwarzes Haar. Schwarzes Haar wie seine Tochter. „Danke, mein Kind“, sagte er freundlich und berührte ihre Hand, die noch immer auf der Stuhllehne verharrte. Die Bewegung schreckte sie nicht und Gaius wurde, als er die makellose Haut der Kellnerin mit der faltigen und von Alterflecken bedeckten Handfläche verglich bewusst, dass er so alt war. Er stieß ein kurzes, trockenes Lachen für sich selbst aus, dann wandte er sich Ennio zu. Dass Adriano das Treffen förmlich gesprengt hatte, ärgerte den alten Mann. Für ihn hatte sich die Zusammenkunft zwar schon erledigt, dennoch war es ein weiteres Zeichen des Sittenverfalls, dass der junge Sanna sich vor dem Senior entfernt hatte. Auch D’Alessandro ärgerte ihn, obwohl er versucht hatte, die Wogen zu glätten die so rasch zu schlagen begonnen hatten. Alessio kaufte dem jungen Mann nichts ab, wie er durch einen vielsagenden Blick mitteilte. Und Gaius vertraute dem Gespür seines Bruders. In derlei Dingen hatte Alessio immer die Nase vorne gehabt. Ebenso bei Pferderennen oder Würfen. In der Familie gab es ein geheimes Sprichwort „Wette nie gegen Alessio“.

    Gaius ergriff die ihm dargebotene Hand D’Alessandros. „Eine Schande, dass der junge Sanna unser Treffen so rasch verlassen hat. Wie wäre es, wenn Sie Ihre Idee noch etwas ausfeilen und uns dann auf meinem Anwesen besuchen? Mit ausgereifteren Ideen?“ Der alte Don hatte nicht vor, die Tür hier zuzuschlagen. Wieso nicht eine Lücke lassen, welche die Ambitionen des Gegenübers gleichermaßen befeuerten wie bremsten? Gaius‘ Daumen strich kurz über Ennios Handrücken. Er mochte den Handgriff des Jungen nicht. Er war weich, bestimmend zwar, aber weich. Die Übung eines festen Händedrucks konnte den Kern, die Natur dieser Hand nicht verbergen. Es war die Hand eines D’Alessandros, eines Mannes dessen Familienname ihn in Geschäften weit gebracht hatte. Aber nur wegen der Ascaiaths, die immer hinter dem Namen standen und von dort verheißungsvolle Schatten warfen. Wer waren die D’Alessandros schon? Sie waren weder mächtig genug, noch waren sie schlau oder mutig genug, um ohne seinen Clan zu existieren. Die Hand, die er drückte war die Hand eines Mannes, der seine Macht mit einem Scheckbuch und freundlichen Handschlägen führte, nicht die Hand eines Mannes, welcher der Ehefrau des ungeliebten Geschäftspartners eine Waffe an die Stirn drückte. Nicht Gaius‘ Hand. Wie sollte, nein wie konnte, ein derart wirbelloses Kriechtier es wagen, ihm die Aufnahmen seiner Tochter unter die Nase zu halten wie Urlaubsfotos? Gaius ließ die Hand los, ehe er sich vergaß. „Gehen wir, Alessio“, beschied er knapp. Bevor er das Lokal im Gefolge eines guten Dutzends Anzugträgern verließ, blieb er noch einmal bei der Kellnerin stehen. „Kauf dir was Schönes“, sagte er und drückte ihr eine Credit-Disk in die Hand. Ein Trinkgeld von etwa sechshundert Credits. Für sie mochte es viel sein, für Gaius waren es Peanuts. Was scherte ihn Geld und Gewinn? Das einzige was zählte, war die Ehre. Und die suchte er bei Ennio oder Adriano vergebens.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
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    Die Blicke verrieten alles. Er beobachtete genau, wie sich die beiden Kontrahenten ansahen und musste zugeben, dass er Alessios Macht hierin unterschätzt hatte. Bis eben hatte Ennio geglaubt, dieser sei nur ein dekorativer Beisitzer, um Familiensolidarität zu suggerieren. Aber der Kerl war tatsächlich ein handfester Berater an Gaius Seite, der vielleicht nicht die Entscheidungen vorgab, aber ihnen doch gewissermaßen durch einen Anstoß die Richtung vorgab.

    Zwei Lektionen hatte er in diesen wenigen Minuten an diesem Tisch bereits gelernt. Erstens: Unterschätze niemals einen scheinbar unwichtigen Beisitzer. Die zweite Lektion war eine, die ihm bereits sein Großvater häufiger mit seiner von Lungenkrankheiten geschwächten Stimme zugekrächzt hatte, die Ennio aber mit damals nur zwölf Jahren nicht recht verstand. 'Wenn du jemandem ein Messer verkaufst, halte ihm immer den Griff entgegen und nie die Klinge.' Hier und jetzt, an diesem Tisch, mehr als ein Jahrzehnt später, machte es plötzlich Sinn. Ennio war naiv in dieses Treffen gegangen. Er hatte geglaubt, die Akte der Tochter würde Gaius Respekt einflößen und ihm zeigen, dass Ennio ein gut vorbereiteter, professioneller Entscheider war, der seine Recherchen stets ernst nahm. Vorwissen über den anderen zu demonstrieren war dafür meist ein ideales Mittel. Doch er hatte dabei übersehen, wie emotional das Thema wirklich war und wie tief er durch die bloße Erwähnung den Don kränken konnte. Und er hatte übersehen, dass ein Handelsangebot, das eigentlich zu aller Gunsten geplant war, das aber Risiken barg, eben nicht immer als Angebot verstanden wurde, sondern als Bedrohung. Er hatte das sprichwörtliche Messer, das gefährliche Angebot, mit der Klinge voraus verkauft, indem er Luceija ins Spiel brachte und den Don bloßstellte.

    Jetzt, da er das alles verstand, während er in seine leere Espressotasse blickte, so als lese er aus dem Kaffeesatz, schämte er sich für seine Einfältigkeit. Als Alessio ihn dann erinnerte, dass er der Taufe von Vigilios Tochter zugegen war, sah er etwas beschämt auf. Er wusste, dass es eine Drohung und eine Absolution zugleich sein konnte und nickte daher nur mit zusammengepressten Lippen.
    Gaius zerquetschte ihm beinahe die Knochen beim verabschiedenden Handschlag. Ennio hatte versucht, diesen selbstbewusst und kräftig zu erwidern - mit Feuer in den Augen, wie er es vor diesem Treffen geplant hatte. Aber sein aufglimmender Funke war zertreten worden. Die scheinbare Vertagung des Entschlusses war reine Höflichkeit, das wusste er.
    "Wenn ich Sie auf Ihrem berühmten Anwesen jemals besuchen darf, Don Ascaiath, dann unter anderen Umständen. Sie haben deutlich genug gezeigt, dass meine Pläne unzureichend sind. Ich will mich entschuldigen, Ihre kostbare Zeit verschwendet zu haben und werde das Thema nicht mehr aufbringen", ruderte Ennio nun plötzlich zurück und ging gar leicht in die Verneigung, als er diese Worte während seines Handschlags sprach.
    Er ließ die beiden Herren samt ihrer Entourage das Cafe zuerst verlassen und wartete einige Momente an der Tür wie eine Salzsäule, bis alle außer Sicht oder in ihren Skycars waren. Erst dann holte er wieder Luft, ließ seine Haltung erschlaffen und fiel in einen Stuhl hinter sich. Mit dem Daumen massierte er seine Hand, die noch immer schmerzte. Ein herber Rückschlag. Zu diesem Pokerspiel war er mit fast all seinen Jetons gekommen, hatte jedoch sein Blatt bei Weitem überschätzt. Doch noch war er nicht aus dem Spiel. Nach kurzer Denkpause hob er den linken Arm und bediente sein Omnitool eilig. Er schickte Adriano eine kurze Nachricht und bemerkte gar nicht, wie er dabei mit den Zähnen knirschte.

    Mein Angebot steht noch, aber der Plan hat sich geändert. Unsere Zukunft liegt draußen im endlosen Ratssektor. Lass uns den Ascaiaths gemeinsam zeigen, wo ihre Zukunft liegt - in der Kloake Neapels.



    Noch im Türrahmen wartete der jüngere der beiden Brüder auf den älteren und bis er sich von allen verabschiedet hatte. Es war nicht so, dass er wirklich schlecht zu Fuss gewesen wäre oder die Hilfe brauchte. Aber, so schlussfolgerte er, war es alleine schon ein Zeichen großen Respekts gegenüber Gaius selbst und zumindest die Angestellten hier in diesem Laden, dem seine Vorfahren einst selbst Geld zugesteckt hatten, wussten, zu welchen Personen man auf und zu welchen hinunter sah. Als er sich nochmal umdrehte um dem folgenden Gaius einen Schritt entgegen zu kommen, nahm er einen der zurecht-geschnittenen Probier-Cannoli vom Tresen, legte sich diesen mit einem freundlichen, gar charmanten Nicken an die Dame hinter dem Tresen und drehte sich gerade rechtzeitig um um auf Gaius Schritthöhe nach draußen zu treten, begleitet von einigen beanzugten Wachleuten, die er mit einem Wink wegschickte, sobald sie draußen waren. Das dümmste wäre, sich unter den Leuten wie hier in einer Traube Wachmännern zu verstecken.

    Eingehüllt von der lauten Stadtatmosphäre Neapels nahm Alessio einen tiefen Atemzug und schloss mit einem Seufzen ab. Die Spuren des Regens waren unterdessen fast unsichtbar geworden. Seitdem die Sonne durch die Wolken brach war die meiste Flüssigkeit von den teilweise noch mit Kopfsteinpflaster ausgelegten Strassen ebenso verschwunden wie vom Asphalt. Die Luft war dennoch klar und auch, wenn es wieder heiss zu werden drohte, war es NOCH angenehm. Trotzdem entschied sich Alessio wieder für die Sonnenbrille und zog sie auf. "Allora... Also..", begann er, während sie in Richtung des Wagens liefen, obwohl er nicht vor hatte dort direkt wieder einzusteigen. "Per come la vedo io, abbiamo più bisogno del vino che dell'Aurora. A pochi isolati di distanza. Cosa dici? So wie ich das sehe, brauchen wir den Wein nun dringender als Aurora. Ist nur ein paar Strassen weiter. Was sagst du?", fragte er, beobachtete im langsamen Schritt von der Seite seinen Bruder und legte dazu andeutend die Hand auf seine Schulter.
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    #16  Avatar von Forenperser
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    Jemand, der wollte das die Kolonien scheitern und dir das anhängen will, um dich aus dem Weg zu räumen.. wollte Stephen schon sagen. Allerdings hielt es der Blondschopf für das beste, diesen Gedanken nicht aus zu sprechen, um sein gegenüber nicht völlig zu verunsichern.
    “Sie haben also keinen konkreten Verdacht, wer Ihnen sowas an tun könnte? Keinen, mit dem/ der Sie hatten und der/ die sich nun bei Ihnen rächen will?“ hakte der Blondschopf nach und beobachtete sein Gegenüber genau. Marco schien kurz zu überlegen, schüttelte aber schließlich leicht mit dem Kopf.
    Das ist schlecht... dachte Stephen, zumal sie keinen Anhaltspunkt hatten, wo sie mit der Suche anfangen sollten.
    “Ist Ihnen hier etwas ungewöhnliches aufgefallen? Vielleicht bei ihren neuen Arbeitskollegen?.... Ich wage es nämlich zu bezweifeln, dass Ihnen der Name meines Auftragsgebers wirklich hilfreich wäre,“ begann Stephen ruhig. “... Denn dies ist der Grund, weshalb ich Ihnen eher glaube!“
    Was hätte er ihm auch antworten sollen?! Der ach so einfallsreiche Name schwarzer Schatten klang für ihn eher nach einem schlechten Witz, als nach einer ernstzunehmenden Person.



    Marco Lagos

    "Wenn ich es Ihnen doch sage." erwider Marco langsam etwas gereizter.
    "In meiner Zeit hier habe ich mir keine Feinde gemacht....von denen ich wüsste." Nervige Vorgesetzte, das ja. Aber die hatte jeder überall. Nie war er direkt mit jemanden aneinander geraten. Aber gerade das war ja das gefährliche in der heutigen Zeit: Man konnte sich jederzeit und überall Feinde machen ohne es überhaupt zu wissen. Und irgendwann wachte man mit einem Messer in Rücken auf. Oder auch einem ruinierten Ruf.
    "Hm." Er überlegte. So lange war er noch nicht hier. "Doch.....jetzt wo sie es sagen. Der Vorarbeiter, Mr. Hoffman.... er hat mich jedes Mal wenn wir gesprochen haben so komisch angesehen. Und schien irgendwie wie ein richtig nervöses Wrack....ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, aber vielleicht..." Vielleicht war das die erste Spur. Wenn es so war, dann war dieser Kerl garantiert ein sehr schwaches Glied in der Kette. "Sie machen mich neugierig, wie ist der Name denn?"




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    Nicht ohne Grund hatte Gaius schon zum Gehen aufgefordert. Unmissverständlich und korrekt wie immer, so, dass man ihm nichts nachsagen konnte aber dennoch zwischen den Zeilen mit genug Informationen gespickt. Alessio rollte mit der Schulter, entlastete sie wieder und führte eine kaum nennenswerte Atemübung aus, bis er sich einarmig weit genug vom Tisch abdrückte. Sein Griff ging zum Wasserglas und dann zur Tasse mit dem Rest des Espresso und kippte beides recht eilig. Das plötzliche Verschwinden des Sanna-Sprösslings hatte schon genug für Aufsehen gesorgt und zurecht bei allen beteiligten einen negativen Beigeschmack hinterlassen. Alessio würde die Männer, die sein und Ennios Anwesen beobachteten, noch nicht abziehen lassen weil er unter anderem in Erfahrung bringen wollte, ob es sich bei seinem Verschwinden um eine offensichtliche Lüge hielt, so oder so waren die Diskussionen aber respektlos genug verlaufen um ihn wissen zu lassen, dass er diese Personen auf dem Schirm behielt. Und irgendjemand würde diese Nachricht, dass man sich mit den Ascaiaths kein Spielchen erlaubte, auch in Empfang nehmen. Nur wer, das stand noch zur Debatte.

    Der rückversichernde Blick auf Gaius bestätigte ihm, dass er kein grosses Interesse mehr zeigte, Ennios leeren Marketingphrasen Gehör zu schenken. Er hatte selbst lange genug in diesen Bereichen gearbeitet um mit Leichtigkeit hinter die schlecht aufgesetzte Werbefassade blicken zu können. Und wirklich viel mehr war es auch nicht als das: Ennio wollte etwas, hatte versucht, dies mit einem Schlag in die Magengrube zu erreichen und hatte sich damit selbst zum Schuldigen gemacht und alles andere als in eine gute Verhandlungsposition gerückt. Interessanter Ansatz, Tatsache, und Alessio würdigte auch den Aufwand, den er sich gemacht hatte um die Unterlagen über Luceija zu erhalten die er so brühwarm gegen Gaius eingesetzt hatte und sich dadurch wohl erhoffte, dass die Vatergefühle in ihm ihn weich werden lassen würden - aber die Art und Weise wie er aufgetreten war, war schlicht falsch gewesen. So etwas tat man unter Gegnern, eben zur Kriegserklärung, nicht unter befreundeten Familien, denen man, zumindest zu Geschäftszwecken, traute.

    Einige Momente Stille. Nur das Klappern von Geschirr und das geschäftige Treiben des Personals und weiterer Gäste, gepaart mit dem Stadtklang eines lauten Neapel. Ein Nicken seitens Gaius. Er nickte selbst. Dann stand Alessio auf und richtete sein Jackett, welches er routiniert und einhändig schloss. Er reichte über die Tischseite als er daran herum ging, griff nach Ennios Wange, die er tätschelte und sagte: "Tu sei stato al battesimo di mia nonna. Du warst bei der Taufe meiner Großnichte." Mit einem etwas leidenden Lächeln. Als subtile Erinnerung an seinen Stand, den er ganz gewaltig aufs Spiel setzte. Dann verabschiedete er sich mit einem routinierten Kuss der anderen Wange und führte den Weg nach draußen an. "Ciao Ennio."


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Gaius rückte den Stuhl zurück, sofort kam eine junge Kellnerin und half ihm. War er wirklich so alt geworden? Er lächelte sie an, sie schaute schüchtern fort. Sie hatte haselnussbraune Augen, Wangen von zartem Rot und schwarzes Haar. Schwarzes Haar wie seine Tochter. „Danke, mein Kind“, sagte er freundlich und berührte ihre Hand, die noch immer auf der Stuhllehne verharrte. Die Bewegung schreckte sie nicht und Gaius wurde, als er die makellose Haut der Kellnerin mit der faltigen und von Alterflecken bedeckten Handfläche verglich bewusst, dass er so alt war. Er stieß ein kurzes, trockenes Lachen für sich selbst aus, dann wandte er sich Ennio zu. Dass Adriano das Treffen förmlich gesprengt hatte, ärgerte den alten Mann. Für ihn hatte sich die Zusammenkunft zwar schon erledigt, dennoch war es ein weiteres Zeichen des Sittenverfalls, dass der junge Sanna sich vor dem Senior entfernt hatte. Auch D’Alessandro ärgerte ihn, obwohl er versucht hatte, die Wogen zu glätten die so rasch zu schlagen begonnen hatten. Alessio kaufte dem jungen Mann nichts ab, wie er durch einen vielsagenden Blick mitteilte. Und Gaius vertraute dem Gespür seines Bruders. In derlei Dingen hatte Alessio immer die Nase vorne gehabt. Ebenso bei Pferderennen oder Würfen. In der Familie gab es ein geheimes Sprichwort „Wette nie gegen Alessio“.

    Gaius ergriff die ihm dargebotene Hand D’Alessandros. „Eine Schande, dass der junge Sanna unser Treffen so rasch verlassen hat. Wie wäre es, wenn Sie Ihre Idee noch etwas ausfeilen und uns dann auf meinem Anwesen besuchen? Mit ausgereifteren Ideen?“ Der alte Don hatte nicht vor, die Tür hier zuzuschlagen. Wieso nicht eine Lücke lassen, welche die Ambitionen des Gegenübers gleichermaßen befeuerten wie bremsten? Gaius‘ Daumen strich kurz über Ennios Handrücken. Er mochte den Handgriff des Jungen nicht. Er war weich, bestimmend zwar, aber weich. Die Übung eines festen Händedrucks konnte den Kern, die Natur dieser Hand nicht verbergen. Es war die Hand eines D’Alessandros, eines Mannes dessen Familienname ihn in Geschäften weit gebracht hatte. Aber nur wegen der Ascaiaths, die immer hinter dem Namen standen und von dort verheißungsvolle Schatten warfen. Wer waren die D’Alessandros schon? Sie waren weder mächtig genug, noch waren sie schlau oder mutig genug, um ohne seinen Clan zu existieren. Die Hand, die er drückte war die Hand eines Mannes, der seine Macht mit einem Scheckbuch und freundlichen Handschlägen führte, nicht die Hand eines Mannes, welcher der Ehefrau des ungeliebten Geschäftspartners eine Waffe an die Stirn drückte. Nicht Gaius‘ Hand. Wie sollte, nein wie konnte, ein derart wirbelloses Kriechtier es wagen, ihm die Aufnahmen seiner Tochter unter die Nase zu halten wie Urlaubsfotos? Gaius ließ die Hand los, ehe er sich vergaß. „Gehen wir, Alessio“, beschied er knapp. Bevor er das Lokal im Gefolge eines guten Dutzends Anzugträgern verließ, blieb er noch einmal bei der Kellnerin stehen. „Kauf dir was Schönes“, sagte er und drückte ihr eine Credit-Disk in die Hand. Ein Trinkgeld von etwa sechshundert Credits. Für sie mochte es viel sein, für Gaius waren es Peanuts. Was scherte ihn Geld und Gewinn? Das einzige was zählte, war die Ehre. Und die suchte er bei Ennio oder Adriano vergebens.


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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen
    Die Blicke verrieten alles. Er beobachtete genau, wie sich die beiden Kontrahenten ansahen und musste zugeben, dass er Alessios Macht hierin unterschätzt hatte. Bis eben hatte Ennio geglaubt, dieser sei nur ein dekorativer Beisitzer, um Familiensolidarität zu suggerieren. Aber der Kerl war tatsächlich ein handfester Berater an Gaius Seite, der vielleicht nicht die Entscheidungen vorgab, aber ihnen doch gewissermaßen durch einen Anstoß die Richtung vorgab.

    Zwei Lektionen hatte er in diesen wenigen Minuten an diesem Tisch bereits gelernt. Erstens: Unterschätze niemals einen scheinbar unwichtigen Beisitzer. Die zweite Lektion war eine, die ihm bereits sein Großvater häufiger mit seiner von Lungenkrankheiten geschwächten Stimme zugekrächzt hatte, die Ennio aber mit damals nur zwölf Jahren nicht recht verstand. 'Wenn du jemandem ein Messer verkaufst, halte ihm immer den Griff entgegen und nie die Klinge.' Hier und jetzt, an diesem Tisch, mehr als ein Jahrzehnt später, machte es plötzlich Sinn. Ennio war naiv in dieses Treffen gegangen. Er hatte geglaubt, die Akte der Tochter würde Gaius Respekt einflößen und ihm zeigen, dass Ennio ein gut vorbereiteter, professioneller Entscheider war, der seine Recherchen stets ernst nahm. Vorwissen über den anderen zu demonstrieren war dafür meist ein ideales Mittel. Doch er hatte dabei übersehen, wie emotional das Thema wirklich war und wie tief er durch die bloße Erwähnung den Don kränken konnte. Und er hatte übersehen, dass ein Handelsangebot, das eigentlich zu aller Gunsten geplant war, das aber Risiken barg, eben nicht immer als Angebot verstanden wurde, sondern als Bedrohung. Er hatte das sprichwörtliche Messer, das gefährliche Angebot, mit der Klinge voraus verkauft, indem er Luceija ins Spiel brachte und den Don bloßstellte.

    Jetzt, da er das alles verstand, während er in seine leere Espressotasse blickte, so als lese er aus dem Kaffeesatz, schämte er sich für seine Einfältigkeit. Als Alessio ihn dann erinnerte, dass er der Taufe von Vigilios Tochter zugegen war, sah er etwas beschämt auf. Er wusste, dass es eine Drohung und eine Absolution zugleich sein konnte und nickte daher nur mit zusammengepressten Lippen.
    Gaius zerquetschte ihm beinahe die Knochen beim verabschiedenden Handschlag. Ennio hatte versucht, diesen selbstbewusst und kräftig zu erwidern - mit Feuer in den Augen, wie er es vor diesem Treffen geplant hatte. Aber sein aufglimmender Funke war zertreten worden. Die scheinbare Vertagung des Entschlusses war reine Höflichkeit, das wusste er.
    "Wenn ich Sie auf Ihrem berühmten Anwesen jemals besuchen darf, Don Ascaiath, dann unter anderen Umständen. Sie haben deutlich genug gezeigt, dass meine Pläne unzureichend sind. Ich will mich entschuldigen, Ihre kostbare Zeit verschwendet zu haben und werde das Thema nicht mehr aufbringen", ruderte Ennio nun plötzlich zurück und ging gar leicht in die Verneigung, als er diese Worte während seines Handschlags sprach.
    Er ließ die beiden Herren samt ihrer Entourage das Cafe zuerst verlassen und wartete einige Momente an der Tür wie eine Salzsäule, bis alle außer Sicht oder in ihren Skycars waren. Erst dann holte er wieder Luft, ließ seine Haltung erschlaffen und fiel in einen Stuhl hinter sich. Mit dem Daumen massierte er seine Hand, die noch immer schmerzte. Ein herber Rückschlag. Zu diesem Pokerspiel war er mit fast all seinen Jetons gekommen, hatte jedoch sein Blatt bei Weitem überschätzt. Doch noch war er nicht aus dem Spiel. Nach kurzer Denkpause hob er den linken Arm und bediente sein Omnitool eilig. Er schickte Adriano eine kurze Nachricht und bemerkte gar nicht, wie er dabei mit den Zähnen knirschte.

    Mein Angebot steht noch, aber der Plan hat sich geändert. Unsere Zukunft liegt draußen im endlosen Ratssektor. Lass uns den Ascaiaths gemeinsam zeigen, wo ihre Zukunft liegt - in der Kloake Neapels.


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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Noch im Türrahmen wartete der jüngere der beiden Brüder auf den älteren und bis er sich von allen verabschiedet hatte. Es war nicht so, dass er wirklich schlecht zu Fuss gewesen wäre oder die Hilfe brauchte. Aber, so schlussfolgerte er, war es alleine schon ein Zeichen großen Respekts gegenüber Gaius selbst und zumindest die Angestellten hier in diesem Laden, dem seine Vorfahren einst selbst Geld zugesteckt hatten, wussten, zu welchen Personen man auf und zu welchen hinunter sah. Als er sich nochmal umdrehte um dem folgenden Gaius einen Schritt entgegen zu kommen, nahm er einen der zurecht-geschnittenen Probier-Cannoli vom Tresen, legte sich diesen mit einem freundlichen, gar charmanten Nicken an die Dame hinter dem Tresen und drehte sich gerade rechtzeitig um um auf Gaius Schritthöhe nach draußen zu treten, begleitet von einigen beanzugten Wachleuten, die er mit einem Wink wegschickte, sobald sie draußen waren. Das dümmste wäre, sich unter den Leuten wie hier in einer Traube Wachmännern zu verstecken.

    Eingehüllt von der lauten Stadtatmosphäre Neapels nahm Alessio einen tiefen Atemzug und schloss mit einem Seufzen ab. Die Spuren des Regens waren unterdessen fast unsichtbar geworden. Seitdem die Sonne durch die Wolken brach war die meiste Flüssigkeit von den teilweise noch mit Kopfsteinpflaster ausgelegten Strassen ebenso verschwunden wie vom Asphalt. Die Luft war dennoch klar und auch, wenn es wieder heiss zu werden drohte, war es NOCH angenehm. Trotzdem entschied sich Alessio wieder für die Sonnenbrille und zog sie auf. "Allora... Also..", begann er, während sie in Richtung des Wagens liefen, obwohl er nicht vor hatte dort direkt wieder einzusteigen. "Per come la vedo io, abbiamo più bisogno del vino che dell'Aurora. A pochi isolati di distanza. Cosa dici? So wie ich das sehe, brauchen wir den Wein nun dringender als Aurora. Ist nur ein paar Strassen weiter. Was sagst du?", fragte er, beobachtete im langsamen Schritt von der Seite seinen Bruder und legte dazu andeutend die Hand auf seine Schulter.


    Adriano Sanna

    Im Cafe war keiner mehr. "Hätte ich mir eigentlich denken können." Seine Bücher aber lagen noch genau dort wo er sie hatte liegen lassen. Die Bedienung erkannte ihn und brachte sie ihm. "Grazie." Er steckte ihr noch ein kleines Trinkgeld zu, woraufhin sie sich sehr freute. Offenbar war das ein guter Tag für sie gewesen. "Naja, kann man nichts machen. Dann heißt es wohl warten bis zum nächsten Treffen."
    Er war schon draußen und bei seinem Speeder, als sein Omni-Tool plötzlich Signal gab. "Was ist das denn jetzt?" Besorgt darüber dass es wieder wegen seines Vaters war, öffnete Adriano die Nachricht. "Hah!" Als er sah von wem die Nachricht war musste er schmunzeln.
    "Donnerwetter. Der Kerl hat wirklich Schneid." Ein wenig zögerlich war er dennoch. Immerhin hatte sein Vater ihm eben gesagt was er von der ganzen Sache hielt.
    "Ich bin ganz bei Ihnen - allerdings müssen wir vorerst noch die Köpfe unten halten. Meinem Vater missfällt diese Sache ebenso sehr wie den 2 verbohrten Ascaiath's. Und ich will keinen offenen Krieg riskieren. Belassen wir es also vorerst bei der Planung....aber keine Sorge, wir werden schon noch das bekommen was wir anstreben."
    Dann stieg er in seinen Speeder und hob ab in Richtung seines Familienanwesens.

    Donal Harlington
    "Oh, nein nein. Wirklich nicht." Luci war immer schnell an so etwas zu denken. Aber Liz? Definitiv nicht sein Typ. Auch wenn er zugab dass er sie langsam recht gut leiden mochte. Offenbar war er kein so schlechter Lehrer wie er immer angenommen hatte. Bald schon würde sie eine mehr als passable Agentin sein.

    Abuyin
    "Hallo? Können sie mich bitte zu....nein, sie hören mir nicht zu, ich....ich bin sein Neffe, ok?! Das ist meine Klinik und ich will sofort wissen wie es ihm......gut, ja. Danke." Wütend beendete Abu die Verbindung. Der Schweiß rann ihm über den ganzen Körper, er setzte sich einige Momente und atmete tief durch. Die C-Sicherheitsbeamten vor Ort hatten ihm nicht viel sagen können. Die Suche nach dem Mörder war im vollen Gange, sein Onkel war noch am Leben, aber in kritischem Zustand und nicht bei Bewusstsein. Seine Hände zitterten. "Wieso....wieso er? Er hat niemals irgendjemandem etwas getan.....er darf....darf nicht....ich...." Beyo Vhan. Beyo Vhan. Er hatte sich nicht verlesen. Der Beamte mit dem er gesprochen hatte, hatte es bestätigt. Aber wie? Und warum? "Völlig egal!" Er stand wieder von seinem Bett auf, suchte seine Tasche und begann eiligst einige Dinge einzupacken. Völlig egal was die Umstände waren, er konnte nicht einfach hier sitzen und nichts tun!
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  11. #71
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    Nachdem er Luceija aus seiner Praxis verabschiedet hatte, blieb er noch einige Sekunden leicht schmunzelnd an der Tür stehen und gab sich seinen Gedanken hin, schnaubte dann schließlich mit einem amüsierten Kopfschütteln und ging zurück zu seinem Schreibtisch. So sehr er diese kleinen Gespräche unter Freunden, wie er sie verstand, auch genoss, der heutige Tag barg noch andere wichtige Termine. Und tatsächlich, als das Holoterminal sich aus seinem Schreibtisch ausklappte, erschien direkt eine neue Meldung vom Sicherheitsgebäude auf der Projektion. Julian rieb sich die Hände, ehe er sich setzte und die Nachricht aufrief.

    Neuzugang um 8:56 galaktische Standardzeit.
    Name: Phillippe Moreau
    Dienstgrad: Zivilist.
    Zweck des Aufenthalts: Arbeitsbezogen
    Kontaktperson: Dr. Julian N. Ward
    Hinweise: Person gibt an, von Dr. Ward angeworben worden zu sein. Eintritt wird aufgeschoben, bis die Aussage bestätigt ist.
    Aufforderungen: ASAP - Dr. Ward wird aufgefordert, zum Eingangsbereich zu kommen.

    Er liebte diese Formsprache - ganz ohne Sarkasmus. Er mochte es, wie zielgerichtet und geordnet die Botschaften der Sicherheitsleute hier ausfielen. Vielleicht hätte er doch eine Zukunft beim Militär erwägen sollen, witzelte er in Gedanken mit sich selbst, wusste aber, dass es niemanden gab, der dort weniger hineinpasste als er. Er lud noch eilig ein Bestätigungszertifikat auf sein Omnitool - digital unterzeichnet von Odinn MacDarragh.

    Erst gestern hatte er 'Racer', wie er den Rollstuhlfahrer spöttisch nannte, in seinem Büro oben in seinem sprichwörtlichen Elfenbeinturm aufgesucht. Der Mann war wirkte zerstörter als je zuvor, denn der Anschlag hatte seiner Psyche stark zugesetzt. Nicht etwa wegen des Schocks, so vermutete Julian, eher wegen der Schuldgefühle. Der Commander machte sich offensichtlich selbst verantwortlich, dass er den Angriff nicht hatte kommen sehen und durch den Anschlag hinter den eigenen Mauern so viele Menschen zu Schaden kamen. Er war nicht mehr er selbst, war er doch schon zuvor nach seinem gescheiterten Selbstmordversuch psychisch labil. Und erst wenige Tage vor dem Frachterabsturz hatte Iiyama, ein anderer Allianzsoldat, die Anlage kurzzeitig in geistiger Umnachtung lahmgelegt. Der Laden zerfiel unter Odinns Händen wie eine trocknende Sandburg - und er litt darunter. Julian störte es nicht, im Gegenteil. Er hatte dem Commander sogar extra ein Döschen verschreibungspflichtige Psychopharmaka dort gelassen. Nebenwirkungen: Gleichmut, Müdigkeit, erhöhte Suggestivität. Alles spielte Julian wunderbar in die Hände. Die Genehmigung für einen neuen IT-Techniker zu bekommen war so einfach, wie einen Karton neue Spritzenkolben zu ordern. Odinn hinterfragte nichts, nickte zu jeder Anfrage nur verzögert unter blassem Teint, als sei er nur ein Hologramm eines Lichtjahre entfernten Funkspruchs. Es war fast schon zu einfach. Hinsichtlich dieses kleinen Teiltriumphes, warf Julian beim Aufstehen den Datenträger kurz in die Luft und fing ihn wieder auf. Dann begab er sich zügig zum Eingangsbereich der Anlage.

    Julian betrat die große Eingangshalle der Sicherheitsschleuse. Auf einem Stuhl direkt auf der anderen Seite der Metalldetektoren und Scanner saß der unscheinbare Mann, dem Julian vorhatte, Teile seines neuesten Projekts anzuvertrauen. Er war dem Doktor durch Kontakte aufgefallen, die er seit seinem Studium zu Mitarbeitern von IAS, einer IT-Firma, pflegte. Die HR-Abteilung dort leistete bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter hervorragende Arbeit. Es waren stets kompetente Leute, die immer ihre Pflicht erfüllten und dabei meist auch moralische Bedenken hintenan stellten. Doch mit entsprechendem Honorar ließ sich fast immer jemand abwerben, das zeigte die Anwesenheit des Mannes im Kapuzenpulli, der von drei bewaffneten Wachmännern beäugt wurde.
    "Der gehört zu mir. Ein potentieller neuer Mitarbeiter - er ist für sein Bewerbungsgespräch angereist", erläuterte Julian bereits von Weitem, als er an die Energiefeldabgrenzung der Detektorbarriere herantrat.
    "Ist das autorisiert?", fragte Lt. Commander Ravi, der oberste Sicherheitsoffizier, der die drei Wachleute mit Händen hinter dem Rücken von Weitem befehligte.
    "Direkt vom Commander", nickte Julian und ging hinüber zum Detektor. Ravi folgte auf gleicher Ebene auf der anderen Seite des Kraftfelds, nahm durch den Detektor hindurch Julians Datenträger entgegen und las ihn mit seinem Omnitool aus. Julians Augen huschten etwas nervös zwischen Ravis Blick und seiner Holoprojektion hin und her. Ravi bemerkte die Nervosität, verngte die Augen daher skeptisch in seinem Blickduell mit dem Doktor. Doch das Dokument war echt. Zögerlich nickte der Offizier.
    "In Ordnung!", rief er seinen Leuten zu, während er aber noch immer Julian fokussierte. "Lasst den Burschen rein."

    Julian lächelte höflich und hielt das Lächeln aufrecht, als man Moreau durch den Scanner führte und ihn abtastete, ehe man ihn zu Julian durchließ.
    "Die Leute hier haben eine eigenartige Vorstellung von Willkommensparties", spöttelte Julian und streckte Phillippe eine Hand zur Begrüßung entgegen. "Aber immerhin: So viel Trubel macht man um mich nicht einmal zu meinem Geburtstag", lachte er, schien aber tatsächlich die Aussage ernst zu meinen.
    "Dr. Julian Ward. Sagen Sie einfach Julian. Und Sie sind Mr. Moreau, nehme ich an?"
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  12. #72
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    Beyo Vhan
    Je öfter er es hörte umso mehr tat es weh. Er konnte und wollte einfach nicht daran glauben dass Mheynira bereits tot war. Ja, der Killer war skrupellos, aber er wollte auch etwas beweisen. Hanna Ilias hatte richtig festgestellt, dass ihm offenbar etwas daran lag Beyo nicht zu töten. Aber auch Kyron hatte er am Leben gelassen. Der Killer hatte selbst gesagt dass er Beyo zeigen wollte wie jeder, mit dem er in Berührung kam, sterben würde. Durch ihn selbst. So wie er seinen Freund unfreiwillig erschossen hatte...Irgendeine Rolle hatte er ihr noch zugedacht.
    Und Beyo würde sie nicht aufgeben. "Um ehrlich zu sein Agent Ilias: Ich weiß es nicht...ich weiß wirklich nicht mehr was ich tun kann ohne irgendwem damit zu schaden." Beyo war überrascht als Vox sie anschließend nicht davon abhalten wollte das Schiff zu verlassen. Bevor er selbst noch irgendetwas sagen konnte, hatte ihn der hochgewachsene Turianer jedoch auch schon zur Seite genommen. Bei dem was er sagte wurde Beyo ein wenig unruhig. "Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt Vox!" Dass man ihm aktuell nicht ganz traute konnte er ja nachvollziehen. Aber es gab doch gerade wahrlich wichtigere Sachen als seine Verfehlungen in jedem kleinsten Detail aufzuzählen. Zumal es auch einen Grund dafür gab, dass er das nicht getan hatte. "Ich habe Ihnen nichts wichtiges vorenthalten, falls sie deswegen besorgt sind. Ich habe Ihnen bloß die hässlichen Details erspart. Wären Sie, oder die anderen, etwa erpicht darauf gewesen wenn ich erwähnt hätte dass meine Erkenntnis damals dadurch kam, dass ich eine Aufnahme fand auf welcher Malkizan sein letztes Opfer brutal vergewaltigte? Wohl nicht, oder?" Nun hatte er sich selbst wieder daran erinnert und musste einen Moment innehalten. Doch Vox war noch nicht fertig. Und als er es schließlich war, brauchte Beyo einige Momente bis er antworten konnte. Das war es, was noch ausstand. Das war immer das gewesen, worauf alles hinauslaufen würde. Egal wie sehr er versuchte es zu begraben, und egal wie viel schlimmer als er der Kryptogramm-Killer auch sein mochte: Die Zeit war endgültig gekommen um für seine Fehler geradezustehen. "Ja....." murmelte er dann schließlich leise."Ich bin lange genug davon gerannt....."

    Captain Karvas Rarkin
    Der Mann war mehr als offensichtlich nervlich und emotional völlig am Ende. Es tat Karvas Leid ihn diese Sache noch einmal durchleben lassen zu müssen, aber er hatte keine andere Wahl. "Nehmen Sie sich Zeit..." Die hatten sie zwar eigentlich nicht, aber er wusste aus jahrelanger Erfahrung, dass es wenig Sinn machte emotional gebrochene Individuen unter Druck zu setzen. "Interessant....wir haben in diesem gesprengten Häuserblock mehrere, völlig verbannte und unidentifizierbare Leichen gefunden. Dann hat der echte Killer diese Kerle also geschickt." Er tippte einige Momente lang in sein privates, virtuelles Notizbuch, wartete noch ein wenig bis Hudson sich halbwegs gefangen hatte, legte die Hände zusammen und sah ihn ernst an. "Ich rede es am besten gar nicht weiter schön: Die Sache sieht ganz und gar nicht gut aus. Sowohl die Behörde, als auch die Öffentlichkeit ist völlig von der Schuld der beiden überzeugt. Und alle Ressourcen sind darauf verwendet sie auch schnellstmöglichst zu fassen, wenn nicht sogar direkt zu erledigen. Was wir hier tun könnte man, wenn wir erwischt werden, sehr leicht als Grund nehmen uns unserer Ämter zu entheben, wenn nicht sogar anzuklagen. Deshalb frage ich Sie lieber noch einmal: Sind Sie bereit dazu?" Seine Finger glitten dabei wieder auseinander und über seinen Kommunikator...

    Captain Kaneko Yuhki
    "Ich habe mich nicht darum gerissen." murmelte der Captain auf die Frage der Asari hin und stand von seinem Schreibtisch auf. "Das 1. Opfer im Bachjret-Bezirk schien ja zunächst wie ein völlig isolierter Fall...dann kam 6 Wochen später das erste Opfer in unserem Bezirk. Noch bevor kurz darauf das dritte Opfer auftauchte, waren wir uns einig dass trotz der anderen Mord-Methode eine Verbindung bestehen musste. Das hat uns vom Executor dann den Auftrag beschert die Sache zu lösen...und dann kam jede verdammte Woche mindestens ein Opfer mehr...um ihre Frage zu beantworten, ja, ich habe Erfahrung, unter meiner Leitung wurden auch schon viele Mörder gefasst....aber das war dennoch Neuland für mich. Für jeden hier auf der Station. Weshalb ich und meine Männer am Ende wohl dafür hinhalten mussten." Natürlich hatten die anderen Bezirke auch mit ihm kooperiert. Dennoch war der Großteil der Arbeit an seinen Leuten hängen geblieben. Falsche Selbstsicherheit brachte gegenüber der Asari auch nichts mehr. Er öffnete die Tür seines Büros. "Thomen? Krzeminski?" Keiner von beiden antwortete. "Thomen? Krzeminski? Würden Sie bitte einmal kommen?" rief er jetzt etwas lauter. "Die beiden sind gerade gegangen Captain." antwortete ein anderer Beamter schließlich. "Gegangen? Jetzt? Wohin bitte?" "Ich weiß auch nicht. Aber sie hatten O'Grady dabei..." Der Japaner stöhnte auf. "Sie werden doch nicht etwa..." Doch natürlich würden sie. Und natürlich gerade jetzt. "Großartig. Absolut großartig." Nun war T'Saari wahrscheinlich vollständig in ihrer Meinung bestätigt, jetzt wo ihm plötzlich auch noch seine eigenen Männer fortliefen um Selbstjustiz auszuüben.


    Captain.“ Seevas Stimme war kaum mehr als ein Zischen. Ein Muskel auf ihrer Wange spielte heftig, während die grünen Augen den Japaner ins Visier nahmen wie ein Scharfschütze sein Ziel. „Sie pfeifen jetzt sofort Ihre Männer zurück, sofort!“ Die entgleisten Gesichtszüge des Polizisten hatten sich noch nicht wieder gefangen, stattdessen starrte er an Seeva vorbei auf den Boten, der ihm die Subordination seiner Untergebenen gerade zugetragen hatte. Da Yuhki unfähig zur Reaktion schien, aktivierte Seeva ihr Kommlink. „Avina, Kommlinks der Personen Thomen, Krzeminski und O‘Grady öffnen.“ Das Nervensystem der Citadel reagierte mit einer verzerrten Roboterstimme. „Recht der Abfrage?“ „Spectre-Befehl von Seeva T’Saari.“ „Genehmigt“, beschied das System und öffnete der Asari die Kanäle zu den drei Officers. „Hier spricht Seeva T’Saari von den Spectres. Egal, was Sie gerade vorhaben oder planen, brechen Sie es ab. Das ist ein Befehl! Kehren Sie unverzüglich zum 12. Revier zurück und erwarten Sie weitere Anweisungen von Captain Yuhki. Widersetzen Sie sich diesem Befehl, wird dies als schwere Straftat und Behinderung einer Spectre-Ermittlung gewertet. Sie haben dreißig Sekunden Zeit, Ihre Koordinaten zu nennen und zu bestätigen, dass Sie sich auf dem Weg zum Revier befinden.“ Seeva beendete den Aufruf und schaute zu Yuhki. „Unter meinem Kommando wird es keine dieser Outlaw-Aktionen geben.“ Ihre Finger klopften rhythmisch auf dem Schreibtisch. „Ihre Männer haben noch zwanzig Sekunden, Captain. Legen Sie sich ansonsten schon einmal einen Plan zurecht, wie wir dennoch ermitteln. Mir ist egal, wie Sie es anstellen.“ Für die Asari war die Lage klar: Es gab einen Auftrag, sie würde ihn erfüllen. Mit Yuhki und seinen Männern oder eben ohne sie.

    *

    Natürlich bin ich bereit.“ Nate klang so gereizt wie er war. Dieser Captain mochte im Rang über ihm stehen, dennoch verlangte er nach seiner Hilfe. „Ich weiß nur nicht, wie nützlich ich in meiner derzeitigen Verfassung bin.“ Der Detective bemühte sich, nicht zu betrunken zu klingen, obwohl das ganze nur eine Scharade war. Es war wohl besser den Anschein zu wahren, dass er eine Hilfe sein würde. So würde man ihn nicht aus den Ermittlungen ausschließen – ob nun dienstlicher oder privater Natur – und er hätte vielleicht die Chance, bei der Verhaftung des Killers dabei zu sein. Nicht, dass Nate es auf einen Prozess ankommen lassen würde. Vor seinem geistigen Auge erfasste er eine nebulose Figur und mähte sie mit einer ganzen Magazinfüllung nieder. Erst wenn die letzte Patrone den Killer durchsiebt und jegliches Leben aus dessen Körper entwichen war, würde Nate Ruhe finden. „Ich danke Ihnen für die Einladung und das Gespräch“, eröffnete Nate plötzlich recht förmlich. Er stand auf, suchte kurz den Stand und klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Schreibtisch. „Ich fahre jetzt nach Hause und schlafe mich aus. Hier.“ Er tippte etwas in sein Omnitool und das von Karvas leuchtete auf. „Das ist mein privater Anschluss. Kontaktieren Sie mich, wenn es etwas Neues gibt. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Wenn mich in diesem Zustand die falschen Leute sehen, dann bin ich niemandem mehr von Nutzen.
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  13. #73
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    Nachdem er Luceija aus seiner Praxis verabschiedet hatte, blieb er noch einige Sekunden leicht schmunzelnd an der Tür stehen und gab sich seinen Gedanken hin, schnaubte dann schließlich mit einem amüsierten Kopfschütteln und ging zurück zu seinem Schreibtisch. So sehr er diese kleinen Gespräche unter Freunden, wie er sie verstand, auch genoss, der heutige Tag barg noch andere wichtige Termine. Und tatsächlich, als das Holoterminal sich aus seinem Schreibtisch ausklappte, erschien direkt eine neue Meldung vom Sicherheitsgebäude auf der Projektion. Julian rieb sich die Hände, ehe er sich setzte und die Nachricht aufrief.

    Neuzugang um 8:56 galaktische Standardzeit.
    Name: Phillippe Moreau
    Dienstgrad: Zivilist.
    Zweck des Aufenthalts: Arbeitsbezogen
    Kontaktperson: Dr. Julian N. Ward
    Hinweise: Person gibt an, von Dr. Ward angeworben worden zu sein. Eintritt wird aufgeschoben, bis die Aussage bestätigt ist.
    Aufforderungen: ASAP - Dr. Ward wird aufgefordert, zum Eingangsbereich zu kommen.

    Er liebte diese Formsprache - ganz ohne Sarkasmus. Er mochte es, wie zielgerichtet und geordnet die Botschaften der Sicherheitsleute hier ausfielen. Vielleicht hätte er doch eine Zukunft beim Militär erwägen sollen, witzelte er in Gedanken mit sich selbst, wusste aber, dass es niemanden gab, der dort weniger hineinpasste als er. Er lud noch eilig ein Bestätigungszertifikat auf sein Omnitool - digital unterzeichnet von Odinn MacDarragh.

    Erst gestern hatte er 'Racer', wie er den Rollstuhlfahrer spöttisch nannte, in seinem Büro oben in seinem sprichwörtlichen Elfenbeinturm aufgesucht. Der Mann war wirkte zerstörter als je zuvor, denn der Anschlag hatte seiner Psyche stark zugesetzt. Nicht etwa wegen des Schocks, so vermutete Julian, eher wegen der Schuldgefühle. Der Commander machte sich offensichtlich selbst verantwortlich, dass er den Angriff nicht hatte kommen sehen und durch den Anschlag hinter den eigenen Mauern so viele Menschen zu Schaden kamen. Er war nicht mehr er selbst, war er doch schon zuvor nach seinem gescheiterten Selbstmordversuch psychisch labil. Und erst wenige Tage vor dem Frachterabsturz hatte Iiyama, ein anderer Allianzsoldat, die Anlage kurzzeitig in geistiger Umnachtung lahmgelegt. Der Laden zerfiel unter Odinns Händen wie eine trocknende Sandburg - und er litt darunter. Julian störte es nicht, im Gegenteil. Er hatte dem Commander sogar extra ein Döschen verschreibungspflichtige Psychopharmaka dort gelassen. Nebenwirkungen: Gleichmut, Müdigkeit, erhöhte Suggestivität. Alles spielte Julian wunderbar in die Hände. Die Genehmigung für einen neuen IT-Techniker zu bekommen war so einfach, wie einen Karton neue Spritzenkolben zu ordern. Odinn hinterfragte nichts, nickte zu jeder Anfrage nur verzögert unter blassem Teint, als sei er nur ein Hologramm eines Lichtjahre entfernten Funkspruchs. Es war fast schon zu einfach. Hinsichtlich dieses kleinen Teiltriumphes, warf Julian beim Aufstehen den Datenträger kurz in die Luft und fing ihn wieder auf. Dann begab er sich zügig zum Eingangsbereich der Anlage.

    Julian betrat die große Eingangshalle der Sicherheitsschleuse. Auf einem Stuhl direkt auf der anderen Seite der Metalldetektoren und Scanner saß der unscheinbare Mann, dem Julian vorhatte, Teile seines neuesten Projekts anzuvertrauen. Er war dem Doktor durch Kontakte aufgefallen, die er seit seinem Studium zu Mitarbeitern von IAS, einer IT-Firma, pflegte. Die HR-Abteilung dort leistete bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter hervorragende Arbeit. Es waren stets kompetente Leute, die immer ihre Pflicht erfüllten und dabei meist auch moralische Bedenken hintenan stellten. Doch mit entsprechendem Honorar ließ sich fast immer jemand abwerben, das zeigte die Anwesenheit des Mannes im Kapuzenpulli, der von drei bewaffneten Wachmännern beäugt wurde.
    "Der gehört zu mir. Ein potentieller neuer Mitarbeiter - er ist für sein Bewerbungsgespräch angereist", erläuterte Julian bereits von Weitem, als er an die Energiefeldabgrenzung der Detektorbarriere herantrat.
    "Ist das autorisiert?", fragte Lt. Commander Ravi, der oberste Sicherheitsoffizier, der die drei Wachleute mit Händen hinter dem Rücken von Weitem befehligte.
    "Direkt vom Commander", nickte Julian und ging hinüber zum Detektor. Ravi folgte auf gleicher Ebene auf der anderen Seite des Kraftfelds, nahm durch den Detektor hindurch Julians Datenträger entgegen und las ihn mit seinem Omnitool aus. Julians Augen huschten etwas nervös zwischen Ravis Blick und seiner Holoprojektion hin und her. Ravi bemerkte die Nervosität, verngte die Augen daher skeptisch in seinem Blickduell mit dem Doktor. Doch das Dokument war echt. Zögerlich nickte der Offizier.
    "In Ordnung!", rief er seinen Leuten zu, während er aber noch immer Julian fokussierte. "Lasst den Burschen rein."

    Julian lächelte höflich und hielt das Lächeln aufrecht, als man Moreau durch den Scanner führte und ihn abtastete, ehe man ihn zu Julian durchließ.
    "Die Leute hier haben eine eigenartige Vorstellung von Willkommensparties", spöttelte Julian und streckte Phillippe eine Hand zur Begrüßung entgegen. "Aber immerhin: So viel Trubel macht man um mich nicht einmal zu meinem Geburtstag", lachte er, schien aber tatsächlich die Aussage ernst zu meinen.
    "Dr. Julian Ward. Sagen Sie einfach Julian. Und Sie sind Mr. Moreau, nehme ich an?"


    Da war es endlich wieder, dieses wärmende, wohltuende Gefühl, dass sich nach der Einnahme von Carit in Philippes Körper ausbreitete. Jetzt war er wieder in seiner Blase, vor seinem Terminal in einem kleinen engen Einzelzimmer an Bord des Transportschiffs mit der Typenbezeichnung: UTA – Z 261. Seine Pupillen reagierten nur sanft auf das Licht des Terminals und sie blieben groß wie kleine schwarze Teller. Seine Sorgen waren nun für einen Augenblick Vergangenheit wie zum Beispiel, dass er seine letzten Credits ausgab, nur um in einem Einzelzimmer auf diesem verkorksten Frachter zu landen. Aber achteinhalb stunden bis nach Ithaka waren für ihn nun einmal kein Kinderspiel. Wenigstens konnte er in diesem Zustand, nach einiger Zeit, einschlafen.


    Nach der Landung in Ithaka hatte der Franzose nicht viel Zeit um sich nach Souvenirs um zusehen. Philippe musste das Anschluss Shuttle bekommen, um zur Allianzstation zu gelangen. Zumindest kam der neue Arbeitgeber für die Kosten dieses Fluges auf. Als er beim Shuttle – Service eintraf, checkte er mit seinem Omni – Tool noch einmal die genauen Flugpläne, denn er musste zur Shuttle- Rubrik der Waren Ein- und Ausgabe. Dort sollte ihn ein Flugbegleiter erwarten. Plötzlich rief eine Stimme hinter ihm ''Philippe Moreau?'', nachdem er seinen Namen hörte zuckte er kurz zusammen und brachte ein zittriges ''Oui'' hervor. Der Mann musterte ihn kurz und sagte dann ''Hier entlang zum Shuttle, wenn sie drin sind nehmen sie bitte einen der äußeren Sitzplätze. Der Dok erwartet Sie schon auf der Station!''. Im gefühlt selben Moment, als Philippe den Anweisungen des Mannes folgte, knallte hinter ihm auch schon die Schuttletür zu und sie fingen an abzuheben.


    Zu seinem Glück befanden sich im Shuttle keine weiteren Personen bis auf die Besatzung. Somit hatte er vor der Ankunft nochmal Zeit für sich. Langsam wurde ihm klar, dass bald das Bewerbungsgespräch war, mit dem Doktor, der ihn abgeworben hatte. Es war ein unschlagbares Angebot. Sein Abteilungschef Persönlich übergab ihm das Angebot, Philippe selbst wusste gar nicht, dass er bei seiner Firma so hoch im Kurs stand, schließlich tat er nur seine Arbeit. Die Credits stimmten auch, vor allem wollte er tatsächlich etwas Neues ausprobieren, auch wenn ihm die Arbeit bei Iridium Array Solutions gefallen hatte. Denn man hatte die Netzwerksicherheit nicht immer nur für legale Zwecke verwendet. Irgendetwas tief in ihm drin hegte sogar ein großes Interesse daran, was ihn erwarten würde. Er schloss die Augen. Kurz darauf erklang über einen Lautsprecher ''Noch zwei Minuten bis zu Ladung, bitte Sicherheitsgurte überprüfen!'', Phil biss die Zähne zusammen.


    Am Boden der Station wurde Philippe von von einem Mann in Empfang genommen, der sich als Lt. Commander Ravi vorstellte, welcher bewaffnet bis auf die Zähne war. Phil schluckte beim Anblick der Waffen. Ihm wurde klar gemacht, dass er ihm ohne Wenn und Aber zu folgen hatte. Der Commander brachte Phil an ein großes Sicherheitsportal, hinter dessen sich eine riesige Empfangshalle erstreckte. Um ihn herum standen nun jede Menge bewaffnete Allianz Soldaten, die ihn genau beobachteten. Sie führten ihn zu einem Stuhl, auf dem er warten sollte, ehe er die Sicherheitschecks durchlaufen durfte. Von seinem Platz aus konnte er beobachten wie der Commander sich über die Schleuse mit einem bärtigen Mann unterhielt. Messerscharf weichte sein Blick aber ab. Wie ein Befehl schwankten seine Augen auf die Sicherheitskonsolen, die Technik sah zwar keineswegs veraltet aus, dennoch würde er sich gerne ihren Maschinencode mal genauer ansehen. Dann rüttelte ihn einer der Soldaten aus seinen Gedanken, indem er ihm mit einem Daumen nach oben signalisierte, dass es los ginge. Scheinbar hatten sich der bärtige Mann und der Commander geeinigt und somit bekam Phil Zugang zur Empfangshalle. Er durchlief das Sicherheitsprotokoll, woraufhin man ihn mit einem hellen Licht durchleuchtete. Daraufhin tastete man ihn von oben bis unten ab. Nun durfte er eintreten und der bärtige Mann kam nun auf ihn zu. Scheinbar war es der Doktor persönlich, der sich dann auch prompt vorstellte. "Die Leute hier haben eine eigenartige Vorstellung von Willkommensparties", Phil erwiderte mit einem verzogenen Lächeln, während sein Herzschlag anfing sich zu erhöhen als er sah, dass der Doktor ihm die Hand gab und er daraufhin mit großen Augen antwortete ''Scheinbar'' als er ihm schließlich seine schwitzige Hand gab. "Aber immerhin: So viel Trubel macht man um mich nicht einmal zu meinem Geburtstag" , Phil blickte ihn skeptisch an. "Dr. Julian Ward. Sagen Sie einfach Julian. Und Sie sind Mr. Moreau, nehme ich an?", Phil lächelte verkrampft und sagte ''Sie können mich auch Philippe Moreau nennen, äh ich meine Philippe oder besser einfach Phil, nennen sie mich Phil, Julian!'' Woraufhin er lächelte, um die peinliche Situation zu entschärfen, was ihn aber nur noch nervöser machte. Deshalb machte Phil schnell einen ersten Schritt in die Eingangshalle und fragte ''Wo findet denn das Gespräch statt, Doktor?'' während er ihm kaum in die Augen sehen konnte und ihn dabei ein Gefühl plagte von mehr. Mehr Carit.
    Sideways ist offline Geändert von Sideways (19.03.2018 um 23:33 Uhr)

  14. #74
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Captain.“ Seevas Stimme war kaum mehr als ein Zischen. Ein Muskel auf ihrer Wange spielte heftig, während die grünen Augen den Japaner ins Visier nahmen wie ein Scharfschütze sein Ziel. „Sie pfeifen jetzt sofort Ihre Männer zurück, sofort!“ Die entgleisten Gesichtszüge des Polizisten hatten sich noch nicht wieder gefangen, stattdessen starrte er an Seeva vorbei auf den Boten, der ihm die Subordination seiner Untergebenen gerade zugetragen hatte. Da Yuhki unfähig zur Reaktion schien, aktivierte Seeva ihr Kommlink. „Avina, Kommlinks der Personen Thomen, Krzeminski und O‘Grady öffnen.“ Das Nervensystem der Citadel reagierte mit einer verzerrten Roboterstimme. „Recht der Abfrage?“ „Spectre-Befehl von Seeva T’Saari.“ „Genehmigt“, beschied das System und öffnete der Asari die Kanäle zu den drei Officers. „Hier spricht Seeva T’Saari von den Spectres. Egal, was Sie gerade vorhaben oder planen, brechen Sie es ab. Das ist ein Befehl! Kehren Sie unverzüglich zum 12. Revier zurück und erwarten Sie weitere Anweisungen von Captain Yuhki. Widersetzen Sie sich diesem Befehl, wird dies als schwere Straftat und Behinderung einer Spectre-Ermittlung gewertet. Sie haben dreißig Sekunden Zeit, Ihre Koordinaten zu nennen und zu bestätigen, dass Sie sich auf dem Weg zum Revier befinden.“ Seeva beendete den Aufruf und schaute zu Yuhki. „Unter meinem Kommando wird es keine dieser Outlaw-Aktionen geben.“ Ihre Finger klopften rhythmisch auf dem Schreibtisch. „Ihre Männer haben noch zwanzig Sekunden, Captain. Legen Sie sich ansonsten schon einmal einen Plan zurecht, wie wir dennoch ermitteln. Mir ist egal, wie Sie es anstellen.“ Für die Asari war die Lage klar: Es gab einen Auftrag, sie würde ihn erfüllen. Mit Yuhki und seinen Männern oder eben ohne sie.

    *

    Natürlich bin ich bereit.“ Nate klang so gereizt wie er war. Dieser Captain mochte im Rang über ihm stehen, dennoch verlangte er nach seiner Hilfe. „Ich weiß nur nicht, wie nützlich ich in meiner derzeitigen Verfassung bin.“ Der Detective bemühte sich, nicht zu betrunken zu klingen, obwohl das ganze nur eine Scharade war. Es war wohl besser den Anschein zu wahren, dass er eine Hilfe sein würde. So würde man ihn nicht aus den Ermittlungen ausschließen – ob nun dienstlicher oder privater Natur – und er hätte vielleicht die Chance, bei der Verhaftung des Killers dabei zu sein. Nicht, dass Nate es auf einen Prozess ankommen lassen würde. Vor seinem geistigen Auge erfasste er eine nebulose Figur und mähte sie mit einer ganzen Magazinfüllung nieder. Erst wenn die letzte Patrone den Killer durchsiebt und jegliches Leben aus dessen Körper entwichen war, würde Nate Ruhe finden. „Ich danke Ihnen für die Einladung und das Gespräch“, eröffnete Nate plötzlich recht förmlich. Er stand auf, suchte kurz den Stand und klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Schreibtisch. „Ich fahre jetzt nach Hause und schlafe mich aus. Hier.“ Er tippte etwas in sein Omnitool und das von Karvas leuchtete auf. „Das ist mein privater Anschluss. Kontaktieren Sie mich, wenn es etwas Neues gibt. Und jetzt entschuldigen Sie mich. Wenn mich in diesem Zustand die falschen Leute sehen, dann bin ich niemandem mehr von Nutzen.


    Captain Kaneko Yuhki

    "Das können Sie sich sparen." zischte der Captain ebenso wütend. Den Raum kurz verlassend hatte er auf O'Grady's Schreibtisch die Kommunikatoren aller 3 Officers gefunden und hielt sie der Asari nun vielsagend hin. Er begriff es nicht. O'Grady, ja, er war jung und noch sehr emotional, aber wie konnten die beiden anderen sich zu so etwas dummen hinreißen lassen? Vor allem Krzeminski, als der langjährigster Mitarbeiter hier. Als wenn sie nicht schon genug Probleme hätten. "So Leid mir die Sache tut, aber ich kann nicht auch noch weitere meiner Leute abziehen um die 3 ausfindig zu machen. Der Killer ist das größere Übel. Ich setze meine Arbeit hier fort....sobald ich etwas relevantes weiß melde ich mich. Und was sie angeht.....viel Glück. Wir hoffen alle diesen Kriminellen bald unschädlich gemacht zu sehen." Wer wusste was sie nun als erstes tun würde. Innerlich hoffte er sie würde seine Männer nicht verletzen, falls sie sie aufspüren würde. Spectres traute er leider alles zu.

    Captain Karvas Rarkin

    "Warten Sie!" Karvas sah sich in paranoider Manie um, verschloss noch einmal kurz seine Büro-Tür und holte dann 2 Sachen aus seinem Schreibtisch. Das eine war ein handelsübliches Datenpad, das andere sah aus wie ein elektronisches Armband. "Ich bin mir ziemlich sicher dass jemand....irgendjemand mich aufgrund meiner vergangenen Verbindung zu Beyo Vhan beobachtet. Ich will ihm helfen, aber ich kann nicht riskieren dass offen zu tun. Und gerade jetzt kann ich meinen Posten sowieso nicht verlassen." Er trat nah an Hudson heran. "Auf dem Datenpad ist ein Code eingespeichert." flüsterte er eindringlich und drückte es ihm in die Hand. "Mit diesem lässt sich der C-Sec Funk abhören. Und das andere...." Probeweise befestigte der Turianer das Gerät um sein Handgelenk und fuhr dann sein Omni-Tool hoch. "Das ist ein experimenteller Scanner. Er lässt sich mit jedem Omni-Tool synchronisieren. Damit kann man seine unmittelbare Umgebung und mit einem längeren Scan sogar ein ganzes Gebäude auf Hitzesignaturen und Herzschläge abscannen. Äußerst praktisch für Leute die sich blind in feindlichem Terrain bewegen müssen." Mit einem Klicken löste er das Gerät wieder von seinem Handgelenk und drückte es dem Mensch in die andere Hand. "Gehen Sie nach Hause, ruhen Sie sich aus, aber halten Sie sich bereit! Ich werde versuchen zu Vhan, Ilias oder einem ihrer Verbündeten Kontakt aufzunehmen. Und dann möchte ich dass Sie ihnen diese beiden Dinge überbringen! Es könnte für die Aufklärung dieser ganzen Sache äußerst wichtig sein!" Dann entriegelte er seine Tür wieder. "Danke dass Sie gekommen sind, Mr Hudson! Und hoffen wir das Beste....."
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  15. #75
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    "Sie sind gründlich, das muss ich Ihnen lassen." Das hier waren Massen von Dateien. Er fragte sich zu welchem Zeitpunkt Vox all das rausgesucht hatte. Nachdem er auf seiner Party verhaftet worden war? Als die Jagd so richtig begonnen oder? Oder gar ganz zuvor schon, als er ihm und seinem Vater die Einladung hatte zukommen lassen? Dieser Turianer war wahrlich ein interessantes Individuum. Er schien seine ganz eigene Vorstellung von Recht und Gerechtigkeit zu haben und wollte diese auch durchsetzen. Ein starker Verbündeter. Als Feind hingegen wollte er ihn nicht haben...und er dachte auch gar nicht erst darüber nach sein Wort zu einem späteren Zeitpunkt zu brechen. Zwar wollte er sich gar nicht ausmalen, wie seine Eltern oder Saenia reagieren würden, wenn er sich nach all dem freiwillig stellen würde...aber das war dann eben so. Er würde niemals Frieden finden ehe er diese Sache nicht angemessen beendet hatte. "In Ordnung...ich werde es durchgehen...aber ich weiß nicht ob ich das alles schaffe. ...bevor er sich das nächste Mal meldet. Hoffen wir das beste." Innerlich hatte er immer noch den selben Mann im Verdacht: Tharok Aritus. Das Motiv und die Aufmachung des Versteckes waren einfach zu passend gewesen. Andererseits konnte es ja sein dass der Killer ihn damit bewusst hinters Licht führen wollte? Er ahnte noch nicht, dass er in dem Haufen Dateien eben jenen Fakt finden würde, über den sein Verbündeter Vincent van Zan bereits einige Stunden zuvor gestolpert war: Dass Kalio Aritus' Bruder schon vor ungefähr einem Jahr bei einer Gasexplosion auf Oma Ker ums Leben gekommen war, und sich das Rätsel somit nur noch vertiefen würde. "Danke...aber ich glaube ich brauche dafür keine Hilfe. Eher etwas Ruhe....es ist noch sehr viel zu verarbeiten, verstehen Sie? Haben Sie vielleicht einen Raum für mich hier?"
    "Danke...aber ich glaube ich brauche dafür keine Hilfe. Eher etwas Ruhe....es ist noch sehr viel zu verarbeiten, verstehen Sie? Haben Sie vielleicht einen Raum für mich hier?", fragte der ältere Turianer.
    „Natürlich.“, entgegnete Syren und erhob sich, „Auf diesem Schiff gibt es jede Menge Platz.“
    Die beiden Turianer gingen durch die Tür, zurück in den Korridor. „Die Excidium mag ein Kreuzer sein, aber Aelius‘ Mannschaft ist bei weitem nicht so groß um alle Stationen zu bemannen geschweige denn alle Räumlichkeiten zu besetzen.“, erklärte Syren während des Gehens, „Daher sollten sie sich nicht wundern, wenn sie vor allem menschenleere Gänge vorfinden. Auf dem Schiff gibt es jede Menge toter Winkel.“
    Sie traten durch eine offene Tür und zu beiden Seiten war eine Art Freizeitraum zu erkennen: Küche mit Essbereich für ein dutzend Leute; ein Weg zu Toiletten und einem Badezimmer; wie auch diverse Utensilien für die Unterhaltung – fast wie eine Wohnung, nur sehr kompakt gehalten. „Immerhin bietet diese Leere einen Vorteil.“, setzte Syren seine Erklärung fort, als sie diesen Bereich passierten und in einen weiteren Korridor eintraten, „Nicht jeder an Bord weiß von ihrem Aufenthalt hier und je weniger Leute das wissen, desto geringer die Chance, dass sich jemand verplappert.“, sie erreichten eine verschlossene Tür zur Linken, wo Syren stehenblieb und sich zu Beyo umdrehte, „In diesem Bereich des Schiffes befinden sich nur noch zwei weitere Quartiere: die von Aelius und seiner rechten Hand – sie werden sie noch kennenlernen.“, er deutete auf die verschlossene Tür, „Dieses Quartier ist also sowas wie VIP – sogar mit Ausblick auf die Citadel.“, wobei er zwinkern mussste, bevor er die Tür mit ein paar Klicks auf seinem Omni-Tool öffnete, „Wird das ausreichen?“, fragte er und wartete bis sich der anderen Turianer umgeschaut hatte.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  16. #76
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    Ein wenig Unbehagen fühlten sich die beiden Asaris schon, als sie von den anderen alleine zurück gelassen wurden und obwohl die beiden wussten, dass die anderen nicht weit weg waren und binne kürzester Zeit hier wären, wenn irgendwas passieren sollte, wollten die beiden nun doch zu den anderen.
    Während Yelyna rasch auf ihren Beinen stand, hatte Sahenia Mühe sich auf ihren wackeligen Beinen zu halten und stützte sich an die Wand und auf ihre beste Freundin.
    “Gehts, kannst du laufen?“ erkundigte sich Yelyna besorgt und stützte Sahenia so gut wie sie konnte.
    “Ich denke schon!“ antwortete die jüngere der beiden Asari leise und begann langsam zu laufen. Anfangs noch sehr unsicher, doch je mehr Schritte sie machte, umso leichter fiel es ihr.
    Sahenia‘s Augen begannen zu leuchten, als sie die vielen kleinen Artefakte entdeckte, die auf den Tischen im ersten Raum aufgestellt waren. Trinkgefäße, Waffen und andere ähnliche Dinge. Doch als sie die Artefakte genauer in Augenschein nahm, musste sie feststellen, dass es menschlichen Ursprungs war und sie sah enttäuscht zu Yelyna.
    “Cerberus hat einen eigenartigen Sinn für Humor. Oder warum forschen die an menschlichen Artefakten?“ rätselte die junge Asari und hangelte sich an der Wand mit den Schläuchen Richtung nächsten Raum, wo sie Neth‘s Stimme vernahm.

    Als die beiden den nächsten Raum betraten, der in einem dunkelblauen Licht leuchtete, blieben die beiden wie angewurzelt stehen. In mitten des Raumes hinter einer Glaswand stand ein Husk. Sahenia wurde sichtlich nervös, sie wollte nicht schon wieder kämpfen.
    “Kommt ruhig näher, dass Ding hier ist tot!“ sagte schließlich die Turianerin, die mit den anderen der Söldnertruppe vor der Glaswand stand und die beiden geschockten Asaris zu erst entdeckt hatte.
    Vorsichtig kamen die beiden näher und dann sahen auch sie, dass das Ding aufgehängt worden war.
    Das Ding war nicht wie erwartet ein Asari-Husk, sondern tatsächlich menschlich!!
    Geschockt starrte Sahenia den Husk an.
    Was für ein kranker Haufen?! Cerberus schreckte wohl vor nichts zurück... dachte die junge Asari und schnappte die kurze Unterhaltung zwischen Neth und den Söldner auf, in der es um ein Rigel X ging.
    “Kannst du dieses Anti-Hacking Programm irgendwie umgehen?“ wollte Sahenia an Neth gewandt wissen.
    “Kannst du dieses Anti-Hacking Programm irgendwie umgehen?“, fragte Sahenia ihn plötzlich. Er blickte zu ihr rüber, völlig überrascht sie zu sehen. Wann ist sie in den Raum gekommen?
    „Das ist nicht das Problem.“, erklärte er, nachdem er sich kurz geräuspert hatte – er schüttelte nun obendrein seinen Kopf, „Alles ist hackbar, wenn man die nötige Software und/oder das nötige Know-How besitzt. Aus diesem Grund versucht Rigel X einen anderen Ansatz: statt dich am Hacken zu hindern, erweitert es die Menge der Firewalls, die du hacken musst um so eine große Menge, dass du eine halbe Ewigkeit brauchst um da durch zu kommen.“, er seufzte, „Wie gesagt: mit der Rechenkapazität eines Kreuzers könnte ich das Ganze auf wenige Tage herunter reduzieren – ohne das, könnte ich Monate damit beschäftigt sein….Ich weiß nur nicht, ob wir die Zeit dafür haben…“, er blickte die Gerätschaft an, als ihm ein absurder Gedanke kam, „Wir können ja die Rechensäulen nicht einfach einpacken und mitnehmen.“, wobei er kichernd seinen Kopf schüttelte.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
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  17. #77
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    Syren Vox

    Hanna schmeckte nicht, was Syren ihr da servierte. Im Moment schien sie aber kaum eine andere Wahl zu haben, als zu nicken und sich ihren Teil zu denken. Ein Politiker, der sich über das Gesetz stellte oder zumindest den vom Gesetz verlangten Dienstweg, schien ihr wenig vertrauenswürdig zu sein. Vermutlich, so überlegte sie, während sie in Richtung Saenias schaute, war Vox eher darum besorgt, dass er in einen Skandal hineingezogen werden würde. Hanna erinnert sich an die Nachrichten, die sie an dem Morgen gelesen hatte, als sie Yuhkis Einheit zugeteilt worden war. Dort stand, dass Beyo Vhan auf der Party des Politikers verhaftet worden war. Und Saenia Sorax war schließlich Vox‘ rechte Hand – oder Klaue. Unabhängig der Spezies, Hannas Überzeugung wuchs, dass Vox mit diesen Manövern nur versuchte, seinen Ruf zu schützen. Für Männer wie ihn waren die Bewohner der Citadel nur potenzielle Wähler, die einzig in der Zahl entscheidend waren. Um das Leben eines Individuums scherte sich jemand wie Syren Vox nicht. Dennoch blieb Hanna höflich, setzte ein professionell-freundlichen Ausdruck auf und sagte: „Danke, Mister Vox.

    Miss Sorax. Ihr Arbeitgeber hat mir gestattet, meine Sachen wieder zurück zu bekommen. Außerdem soll es hier irgendwo eine Konsole geben, von der ich Anrufe tätigen kann.“ Die Turianerin nickte und wies in eine Richtung. Beide brachen auf. Sie verließen den Aufenthaltsraum, wo sich die Zusammenkunft aufgelöst hatte, die bei der Nachrichtenverkündig aufgetreten war. „Sagen Sie mal, was ist das hier eigentlich für ein Schiff? Und was sind das für Leute? Ich würde, gelinde gesagt, nur spärlich informiert“, sagte Hanna zu der neben ihr gehenden Turianerin. „Sieht nicht wie das Wahlkampfbüro eines Lokalpolitikers aus. Eher…“ Ihr Blick blieb kurz an zwei Turianern mit leichter Panzerung hängen. „…militärisch.“ Sie kniff kaum merklich die Augen zusammen. Sie bezweifelte, dass das turianische Militär einen Politiker auf ihrem Schiff residieren lassen würde und noch weniger ein paar Vogelfreie. Und für ein Spionageschiff war der Kasten zu alt. Hanna erkannte Konsolen aus Schiffen der zweiten Generation der turianischen Reaver-Klasse, einer Korvette deren Schwäche stets der Antriebskern gewesen war. „Söldner“, mutmaßte sie, ohne es auszusprechen.
    Saenia ging voraus. Sie kontrolliert sich mehr als ich von ihr erwartet habe…dachte sich die braune Turianerin, Was sie wohl über all das hier denkt?
    Die Menschenfrau fing an sie über das Schiff auszufragen. „Das ist die Excidium.“, erklärte Saenia, während des Gehens, „Ein Kreuzer aus vergangenen Tagen. Aelius hat ihn vor dem Verschrotten gerettet und restauriert ihn seitdem. Aber im Grunde dient er vor allem als Basis.“, sie erreichten eine Tür, zur rechten, und die Turianerin blieb stehen, und schaute die Menschenfrau an, „Aelius und seine Leute sind eine Sicherheitsfirma – zumindest in den zivilisierteren Teilen der Galaxie. Außerhalb davon wird ihre Arbeit sich wohl kaum von denen von Söldnern unterscheiden.“, sie senkte ihren Kopf für einen Moment, „Er und ich…wir haben damals in derselben Einheit gedient, unter dem Captain…also Mr. Vox. Damals war er mein Untergebener, aber wir verstehen uns im Grunde bis heute eher als Kameraden und Freunde. Die ganze Sache hier für ihn ist also nicht nur ein Job – er möchte dem Captain helfen. Und seit Lirox ermordet worden ist…der Turianer aus den Tunneln war einer seiner Männer….ist es auch persönlich für ihn geworden. Er wird uns also nicht hintergehen.“
    Saenia blickte nochmal in die skeptischen Augen der C-Sec Agentin. „Sie werden versuchen das Schiff zu verlassen, oder?“, fragte Saenia sie plötzlich, „Über kurz oder lang jedenfalls. Hab ich recht?“
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  18. #78
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    [QUOTE=Forenperser;25764049]

    Marco Lagos

    "Wenn ich es Ihnen doch sage." erwider Marco langsam etwas gereizter.
    "In meiner Zeit hier habe ich mir keine Feinde gemacht....von denen ich wüsste." Nervige Vorgesetzte, das ja. Aber die hatte jeder überall. Nie war er direkt mit jemanden aneinander geraten. Aber gerade das war ja das gefährliche in der heutigen Zeit: Man konnte sich jederzeit und überall Feinde machen ohne es überhaupt zu wissen. Und irgendwann wachte man mit einem Messer in Rücken auf. Oder auch einem ruinierten Ruf.
    "Hm." Er überlegte. So lange war er noch nicht hier. "Doch.....jetzt wo sie es sagen. Der Vorarbeiter, Mr. Hoffman.... er hat mich jedes Mal wenn wir gesprochen haben so komisch angesehen. Und schien irgendwie wie ein richtig nervöses Wrack....ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, aber vielleicht..." Vielleicht war das die erste Spur. Wenn es so war, dann war dieser Kerl garantiert ein sehr schwaches Glied in der Kette. "Sie machen mich neugierig, wie ist der Name denn?"

    Irgendwie konnte Stephen Marcos gereizte Antwort sogar ein wenig nachvollziehen. Es war sicherlich nicht einfach für ihn, von einem wildfremden Menschen mit so furchtbaren Dingen konfrontiert zu werden und sich dann auch nervige Fragen an zu hören. Aber irgendwo musste ja der Blondschopf ansetzen. Immerhin schienen die beiden jetzt eine erste heiße Spur zu haben.
    “Ich denke, wir sollten uns Morgen früh diesen Mr. Hoffman mal vornehmen. Selbst wenn er nur ein schwaches Glied dieser Kette sein sollte, kann er uns vielleicht ein paar Hinweise liefern und wenn er wirklich so ein nervöses Wrack ist, dürfte er ziemlich schnell reden!“ sagte Stephen nach einigen Minuten.
    Als Marco erneut nach dem Namen des Auftraggebers fragte, sah Stephen ihn nachdenklich an. Er hatte keine Ahnung, was er ihm sagen sollte, schließlich versuchte er selbst heraus zu finden, wer diese mysteriöse Person war.
    Stephen entschied sich schließlich dazu, Marco die Wahrheit zu sagen.
    “Der/ Die nennt sich der schwarze Schatten... Wer dahinter steckt, weiß ich selbst noch nicht?! Aber ich bin an der Sache dran, vielleicht helfen sogar die ähnlich klingenden Namen dabei, die sie entdeckt haben! Mich würde es aber auch nicht überraschen, wenn da eine Organisation dahinter steckt.“ erklärte er ruhig.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  19. #79
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    “Kannst du dieses Anti-Hacking Programm irgendwie umgehen?“, fragte Sahenia ihn plötzlich. Er blickte zu ihr rüber, völlig überrascht sie zu sehen. Wann ist sie in den Raum gekommen?
    „Das ist nicht das Problem.“, erklärte er, nachdem er sich kurz geräuspert hatte – er schüttelte nun obendrein seinen Kopf, „Alles ist hackbar, wenn man die nötige Software und/oder das nötige Know-How besitzt. Aus diesem Grund versucht Rigel X einen anderen Ansatz: statt dich am Hacken zu hindern, erweitert es die Menge der Firewalls, die du hacken musst um so eine große Menge, dass du eine halbe Ewigkeit brauchst um da durch zu kommen.“, er seufzte, „Wie gesagt: mit der Rechenkapazität eines Kreuzers könnte ich das Ganze auf wenige Tage herunter reduzieren – ohne das, könnte ich Monate damit beschäftigt sein….Ich weiß nur nicht, ob wir die Zeit dafür haben…“, er blickte die Gerätschaft an, als ihm ein absurder Gedanke kam, „Wir können ja die Rechensäulen nicht einfach einpacken und mitnehmen.“, wobei er kichernd seinen Kopf schüttelte.

    “Zähes Mädel, was?“ kicherte Zulan, dem Neth’s überraschter Gesichtsausdruck nicht entgangen war, als Sahenia plötzlich vor ihm stand. Auch die anderen der Truppe gesellten sich nun dazu und hörten sich Neth’s Erklärung an.
    “Ich bezweifle, dass wir soviel Zeit haben!“ antwortete Sahenia nach einer Weile.
    Allerdings dachte sie ernsthaft über Neth’s Vorschlag nach die Rechensäulen mit zu nehmen.
    “Wäre es denn möglich die Rechensäulen mit zu nehmen?“ grinste sie und sah zu Neth.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

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    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    "Danke...aber ich glaube ich brauche dafür keine Hilfe. Eher etwas Ruhe....es ist noch sehr viel zu verarbeiten, verstehen Sie? Haben Sie vielleicht einen Raum für mich hier?", fragte der ältere Turianer.
    „Natürlich.“, entgegnete Syren und erhob sich, „Auf diesem Schiff gibt es jede Menge Platz.“
    Die beiden Turianer gingen durch die Tür, zurück in den Korridor. „Die Excidium mag ein Kreuzer sein, aber Aelius‘ Mannschaft ist bei weitem nicht so groß um alle Stationen zu bemannen geschweige denn alle Räumlichkeiten zu besetzen.“, erklärte Syren während des Gehens, „Daher sollten sie sich nicht wundern, wenn sie vor allem menschenleere Gänge vorfinden. Auf dem Schiff gibt es jede Menge toter Winkel.“
    Sie traten durch eine offene Tür und zu beiden Seiten war eine Art Freizeitraum zu erkennen: Küche mit Essbereich für ein dutzend Leute; ein Weg zu Toiletten und einem Badezimmer; wie auch diverse Utensilien für die Unterhaltung – fast wie eine Wohnung, nur sehr kompakt gehalten. „Immerhin bietet diese Leere einen Vorteil.“, setzte Syren seine Erklärung fort, als sie diesen Bereich passierten und in einen weiteren Korridor eintraten, „Nicht jeder an Bord weiß von ihrem Aufenthalt hier und je weniger Leute das wissen, desto geringer die Chance, dass sich jemand verplappert.“, sie erreichten eine verschlossene Tür zur Linken, wo Syren stehenblieb und sich zu Beyo umdrehte, „In diesem Bereich des Schiffes befinden sich nur noch zwei weitere Quartiere: die von Aelius und seiner rechten Hand – sie werden sie noch kennenlernen.“, er deutete auf die verschlossene Tür, „Dieses Quartier ist also sowas wie VIP – sogar mit Ausblick auf die Citadel.“, wobei er zwinkern mussste, bevor er die Tür mit ein paar Klicks auf seinem Omni-Tool öffnete, „Wird das ausreichen?“, fragte er und wartete bis sich der anderen Turianer umgeschaut hatte.


    Die Größe dieses Schiffes war wirklich beeindruckend. Beyo fragte sich still wie viel er dafür wohl hingeblättert haben musste. Im Raumgefecht war ein Schiff einer solchen Kategorie ein gefürchteter Gegner. Auch wenn dieses Exemplar offensichtlich schon etwas in die Jahre gekommen war. "Gut zu wissen, vielen Dank." Ein wenig gruselig war es ja schon. Normalerweise traf man auf Schiffen ja immer irgendeinen Teil der Besatzung. Hier war es im Vergleich wirklich gespenstisch leer. Aber Vox hatte Recht: Sein Aufenthalt hier war schon gefährlich genug, nicht bloß für ihn persönlich. Es war besser wenn nur so viel Leute wie nur irgendwie nötig davon wussten. Sie hatten inzwischen den Raum erreicht, welchen Vox ihm zur Verfügung stellen wollte. "Oh....ja. Definitiv, ja. Vielen Dank!" Die Aussicht war wirklich großartig. Und auch von der Geräumigkeit her konnte man nicht meckern. "Gut....ich denke ich werde wohl besten direkt mit Lesen beginnen. Die Zeit drängt. Wer weiß schon, wann der Killer sich wieder meldet. Noch einmal vielen Dank. Ich melde mich wenn ich etwas wichtiges in den Dateien finde. Und wenn etwas passiert, sagen Sie mir nur direkt Bescheid!" Nachdem Syren Vox das Zimmer verlassen hatte und die Tür ins elektronische Schloss gerastet war, setzte Beyo sich an den Tisch mit dem einzelnen Stuhl. Dann öffnete er die holografische Benutzeroberfläche seines Omni-Tools und öffnete die riesige Datei, welche Vox ihm zuvor geschickt hatte. Es war wirklich ein nahezu gigantischer Haufen an Ordnern. "Tja...." murmelte Beyo zu sich selbst. "Wo fangen wir an?...."
    [...]
    "So viel.....ich hatte keine Vorstellung mehr davon...." Beyo hatte nicht auf die Uhr geschaut. Zwar war noch nicht all zu viel Zeit vergangen, aber bereits genug damit ihm vom ganzen Lesen der Kopf schwirrte. Diese Dateien waren ungefiltert, was die Sache noch ein wenig verkomplizierte. Zwar hatte er diverse Namen und Daten noch im Kopf, aber an vielen Stellen war es nicht mehr ganz nachvollziehbar was genau damals gelaufen war. Die Zeit mit Malkizan und Javed hatte zwar knapp ein Jahrzehnt gedauert, aber das war nicht einmal ganz die Hälfte der Zeit die er insgesamt bei C-Sicherheit gearbeitet hatte. Und auch die Subjekte, bei denen er sich ganz sicher war dass er diese während eben jener kritischen Zeit drangsaliert hatte, hatten nichts wirklich verdächtiges in ihren Profilen um zu suggerieren dass er oder sie sich aus Rache in einen skrupellosen Serienkiller verwandeln würde. Was allerdings einige von ihnen gemeinsam hatten war, dass sie nach dem Kontakt mit dem Gesetz in eine Spirale aus Alkoholismus, Depression und teils sogar Selbstmord gestürzt waren. Beim Lesen eben jener Profile wurde Beyo sehr flau im Magen. "Was hast du erwartet?" fragte er sich innerlich selbst. "Solche Dinge....gehen nicht spurlos an einem vorbei. Denk nur an Luceija. Was diese Tortur aus ihr gemacht hat." Das wusste er nur noch all zu gut. Zwar war sie nie der stabilste Mensch gewesen, aber diese Sache hatte sie endgültig aus der Bahn geworfen. Und es gab Leute, bei denen so etwas noch schlimmere Auswirkungen hatte. Das würde eine lange und beschwerliche Lese Session werden......
    [...]
    "Unmöglich!" Nun hatte er sie gefunden. Die Information, an die Vincent van Zan bereits einige Stunden zuvor gekommen war. Tharok Aritus, Kalio Aritus' Bruder, der Hauptverdächtige, der Turianer auf welchen alle bisherigen Spuren und Rätsel gedeutet hatten....war tot. Vor 4 Jahren, kurz nach dem Drogen-Suizid seines kleinen Bruders hatte er die Station verlassen und war auf die turianische Kolonie Oma Ker ausgewandert. Dort hatte er sich mit Leiharbeit und Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten und war dabei offenbar mehr und mehr dem Alkoholkonsum zum Opfer gefallen....bis er vor knapp einem Jahr in seiner Wohnung bei einer großen Gasexplosion ums Leben gekommen war, welche neben ihm noch weitere zahlreiche Opfer gefordert hatte. "Aber wieso? Warum all die falschen Spuren? Ich verstehe das einfach nicht....." Bislang war Beyo der Identität des Kryptogramm-Killers nicht einen Schritt näher gekommen. Im Gegenteil, nun hatten sich mit einem Mal noch ein riesiger Haufen weiterer Fragen aufgetan.
    [...]
    "Gnnh....oh verdammt." Beyo öffnete die Augen und hielt sich den Kopf. Er war beim Lesen tatsächlich eingenickt. Sein Schädel schmerzte ein wenig von der unbequemen Liegeposition auf dem Tisch. "Wie....lange?" Ein Blick auf das Holo-Interface verriet ihm, dass es noch gar nicht so lange her war seit er begonnen hatte die Dateien durchzugehen. Aber es war viel gewesen. Zu viel. Er brauchte eine Pause. Also verließ er das Zimmer kurz um sich in der nahe gelegenen Küchenzeile ein Glas Wasser zu holen. Im Vorbeigehen grüßte er einen Turianer mit dunkler Plattenfarbe, welche wohl Aelius sein musste. Zurück in seinem Quartier schloss er die Tür hinter sich, setzte sich wieder und nahm erst einmal einen großen Schluck.
    "So...und jetzt...." "....reflektieren wir erst einmal all unsere heldenhaften Taten?" Dem roten Turianer entfuhr ein halblauter Schreckensschrei. Entsetzt wendete er den Kopf zu seiner Linken und erblickte das gefürchtete Gesicht. Die Fratze die ihn bis heute in seine Träume verfolgte, der Schatten der ihn niemals los lies. "Nun Beyo, wie geht es dir?" Malkizan's Erscheinung war noch genau so wie er ihn in Erinnerung hatte. Hünenhaft, mit emotionslosen, grau-silbrigen Augen und schwarz-grauer Färbung. Das unbemalte Gesicht zierte ein sadistisches Grinsen und mit langsamen, selbstsicheren Schritten kam er auf ihn zu. "Die Nerven....nur die Nerven. Reiß dich gefälligst zusammen!" zischte er in sich hinein. "Merkst du endlich, dass du vor der Vergangenheit nicht davonlaufen kannst?" "Hör auf....hör auf!" Beyo überwand seine Furcht, stand auf und starrte zu seinem Gegenüber hinauf. "Du kannst mir keine Angst mehr machen! Hörst du? Du bist tot." "Tot?" Malkizan lachte glucksend. "Nichts stirbt jemals wirklich, Beyo. Alles hinterlässt ein Echo. Ich dachte du hättest das mittlerweile gelernt." Die Gestalt wandte sich um und schritt den Raum ab, wie ein Raubtier sein Opfer umkreiste. "Welch köstliche Ironie....du hast mich getötet und Javed sterben lassen....und nun trifft dich als einzigen Überlebenden die volle Konsequenz unserer kleinen Sache." Ein dunkles Kichern entfuhr seinen Kiefermandibeln. "Zur Hölle mit dir! Du hast mich damals vielleicht auf den falschen Pfad geführt....aber es ist noch nicht zu spät meine Fehler zu korrigieren! Ich lasse meine Vergangenheit nicht bestimmen wer ich bin!" "Sieh an, du hast noch immer nichts gelernt. Suchst immer noch die Schuld bei allem und jedem, außer bei dir selbst. Aber wer weiß?....Vielleicht kannst du ja noch jemanden damit überzeugen....wenn du es schon nicht bei dir selbst schafft." In der lichtärmsten Ecke des Raumes blieb er plötzlich stehen. "Ich bleibe bei dir Beyo.....bis zum Ende." Energisch rieb Beyo sich mehrfach die Augen und sah dann zu seiner Erleichterung dass er wieder alleine im Raum war.....doch in seinen Gehörgängen hallte immer noch dieses grausige Lachen wieder.
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