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  1. #21
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Luceijas Augen durchdrangen ihr Gegenüber. Sie brannten ein tiefes, eiskaltes Loch exakt durch seine verdammte Pupille, bis es so groß wurde, dass seine Iris wüstem Frostbrand zum Opfer fielen und er letztlich wie eine verdammte, defekte Puppe vor ihr saß. Man konnte den Hass und die Abscheu kaum bemessen die sie plötzlich für den Briten empfand und ihre Gesichtszüge, die im Halbdunkel zum Teil untergingen, sprachen eine ähnlich entsetzte Sprache. Die kleine Nase rümpfte sich und pulsierte im Takt ihrer Schläfen, Blut schoss ihr in den Kopf in einer Kombination aus Hass über seine Forderungen und dem Wissen, dass das initiale Gefühl recht behalten hatte dass immer und immer und immer wieder sagte: 'Dumme Idee. Ganz. Ganz. Ganz. Dumme. Idee.' .

    "Scopare, patetico succhietto materno. Mieser, jämmerlicher Wichser.". Luci presste ihre Antwort regelrecht hervor. Sie hatte den primären Platz in diesem Raum eingenommen und wog schwer über dem, was der Mediziner für die paar Tropfen Opiate haben wollte. Dabei wurde sie nicht mal laut und musste es auch nicht. Sie durchdrang den nahezu unsichtbaren Blick ihres Gegenübers schlicht und zitterte, unsicher, ob es aus Wut oder Erwartung eines nahenden Schusses herrührte. Sie musste ehrlich mit sich sein: Sie hatte für einen Moment sogar noch mehr an Forderungen erwartet, einige hiervon wirkten sogar so willkürlich, dass sie sich wirklich fragen musste ob er sie nicht einfach nur verarschen wollte. Doch der süchtige, gierige Teil in ihr schnappte zu und war sich sicher, in der Vergangenheit deutlich mehr für deutlich weniger getan zu haben. Und so wägte sie ab. Sekundenlang, Minutenlang, während sich die beiden Teile rangelten und aufeinander einredeten, bis sie eindeutig falsch und berechnend Ward entgegen lächelte. 'Nur Bilder. Er will nicht über dich drüber' stritt sich mit 'Sei nicht so naiv zu glauben, dass es sich damit erledigt hätte. Wer so anfängt, will mehr als das. Und das weißt du.'

    Einer der beiden Parteien hatte den Kampf gewonnen und der andere verloren.
    Beide Hände verkrampften sich schmerzlich beim Umfassen des Randes der Patientenliege, als sie sich daran nach vorne drückte und, schließlich und endlich, antwortete. In einem bedrohlich-angespannten Ton, der Forderungen ihrerseits ideal unterstrich: "Guardatemi da vicino: Pass GANZ exakt auf:", initiierte sie, gestikulierte dabei sehr kurz und etwas undeutlich vor ihm mit einer Art einhändigem Pistolenmove, wobei sie die Hand nach links und rechts drehte. Wenn man es überhaupt sah war klar, dass es schon nahezu reflexartig zum Gespräch kam.

    "Non mi tocchi. Non mi stai guardando. Non stai andando a parlare con nessuno di me. Né con i tuoi amici immaginari, né con nessuno all' interno o all' esterno dei locali, con nessuno. E si sta andando a dare fuori il doppio degli oppiacei. Un colpo in questo momento e il resto dopo averlo fatto.
    Du fasst mich nicht an. Du siehst mich nicht an. Du wirst mit niemandem über mich sprechen. Weder mit deinen imaginären Freunden noch mit irgendjemandem auf oder außerhalb dieser Anlage - mit niemandem. Und du wirst das doppelte an Opiaten rausrücken. Einen Schuss sofort und den Rest nachdem die Sache erledigt ist."


    Sie zitterte wieder und leichte Schmerzen penetrierten ihr Nervensystem durch jede Faser nahe der Knochen hindurch, als seien sie es, die riefen, sie solle sich beeilen.


    Auch wenn sich der Arzt eigentlich darauf eingestellt hatte, direkt einige Notizen zu machen, so war ihm im Grunde klar gewesen, dass die Sache nicht so einfach werden würde und er sich erst auf einige Verhandlungen einlassen musste. Daher seufzte er nicht mal, klappte stattdessen direkt den kleinen Notizblock wieder um und steckte ihn lose in die linke Kitteltasche. Er unterbrach sie nicht, als er ihren Bedingungen lauschte, aber da er sie gar nicht genau ansah und stattdessen mit dem Bleistift eine kreisende Geste vollführte, war klar, dass er im Grunde schon wusste, was sie sagen wollte.
    "Jaja, das Übliche", resümierte er knapp und atmete selbst noch einmal durch, bevor er sich wieder nah vor ihr auf seinen Rollhocker setzte.
    "Also gut, kein Anfassen, no problemo. Die Lektion habe ich schon gelernt", bemerkte er augenrollend, drückte dann seine Zunge von innen an seine Unterlippe, um die Stelle auszubeulen, auf der kürzlich noch eine Platzwunde thronte, und tippte sich mit dem Zeigefinger darauf.
    "Aber ansehen werde ich dich müssen, wenn du das durchziehen willst. Wenn wir diesen Deal eingehen, dann nach meinen Regeln. Ich mache es dir einfach. Wenn du zusagst, ziehst du dir die Sachen an, ich setze mich hier auf die Liege, Kamera in der Hand, du gehst hier vor mir einmal bis zur Tür und wieder zurück und das war's dann auch schon"
    Er sah sie eindringlich an, als er diese Bedingungen festlegte und drückte dabei mit dem stumpfen Ende des Stiftes zur Bestärkung seiner Worte auf Luceijas Oberschenkel. Dann stand er wieder auf, öffnete den Schrank erneut, den er eben so gründlich wieder verschlossen hatte und holte ein zweites Glasfläschchen heraus, sowie eine Injektionspistole aus einer Halterung an der Innenseite der Tür.
    "Also gut, du bekommst deinen Vorschuss und etwas Bedenkzeit. Aber glaub nicht, du kannst mich für dumm verkaufen", leitete er etwas grimmig ein, während er vor ihren Augen mit der Nadel der Injektionspistole durch den Gummipfropfen der Flasche stach und eine winzige Menge der enthaltenen, klaren Flüssigkeit in den Spritzenkolben saugte.
    "Du bekommst eine absolute Minimaldosis von mir als Vorschuss. Genug gegen die Entzugserscheinungen und vielleicht sogar genug für einen kurzen Kick. Aber in ein zwei Stunden bist du wieder so weit wie heute morgen und dann wünschst du dir sicher den Rest hier"
    Er zog mit der freien Hand die erste Flasche aus der Kitteltasche, stellte sie neben Luceija auf das Pritschenpolster und ließ die zweite Flasche direkt daneben folgen. Er köderte sie mit dem Anblick der schieren Menge wie in einem Schaufenster und machte nicht einmal einen Hehl daraus.
    "Zwei volle Flaschen hochpotentes Opiat. Selbst bei deinem Konsum reicht das für ein oder zwei Monate langsame Grunddosierung. Oder meinetwegen zwei Wochen voller Hangover-Orgien, was dir lieber ist. In dem Fall lad mich ruhig ein, ich mache gerne mit. Aber auf jeden Fall bekommst du eine Menge Zeug und eine Weile, in der du dir keine Sorgen um Nachschub machen musst. Ich brauche also die besagte Adresse, zwei oder drei Buchtitel und einen kurzen Catwalk von 15 Sekunden in meiner Praxis hier, und schon gehören zwei volle Flaschen dir. Du ziehst dich wieder um und gehst. Kein Gegrapsche, kein Wort zu irgendjemandem, nur ein kurzer, diskreter Arztbesuch für ein neues Rezept, mehr nicht. Nach ein paar Minuten gehen wir wieder getrennte Wege und du musst nicht länger versuchen, meinem verführerischen Lächeln zu widerstehen"
    Er sah sie nach einem kurzen, halb charmanten, halb verstörenden Lächeln eindringlich an und sämtlicher Humor von vorher schien aus seiner Mimik gewichen zu sein, was seinem ermüdeten Gesicht etwas Beunruhigendes verlieh. Dann, wie aus dem Nichts, würde Luceija ein kurzer Schmerz durchfahren, mit dem die Stille durchbrochen war. Julian erhob sich und schmunzelte leicht. Er hatte die Injektion schlicht durch Luceijas Hosenbein in ihren Oberschenkelmuskel gejagt, als sie sich mit ihm das Blickgefecht geliefert hatte, und schon wenige Sekunden später würde sie das warme Gefühl eines langsamen Highs vom Unterleib aufsteigend durchfahren, bis es die Fingerspitzen und Haarwurzeln erreichte.
    "Sehr tapfer. Nimm dir einen Lutscher beim Rausgehen", schloss er das Gespräch ab, nahm die beiden Flaschen wieder an sich in die Kitteltasche und ging zum Schaltkasten zurück, an dem er den Strom reaktivierte.
    "Denk über mein Angebot nach. Dein Bruder hat einen Flug mit drei Zivilpassagieren angefordert, also nehme ich an, ihr beide geht heute noch auf Reisen? Schau doch nochmal kurz auf einen Plausch vorbei, wenn du dir das Angebot überlegt hast"
    Er öffnete ihr die Tür, bereit ihr sogar im Bedarfsfall zu helfen, falls ihr beim Weg nach draußen etwas schummrig sein sollte.
    "Und jetzt nichts wie zur Kantine, oder? Die guten Bagels gibt's meistens nur bis 9 Uhr"
    Tjordas ist offline Geändert von Luceija (20.02.2018 um 17:17 Uhr)

  2. #22
    #16  Avatar von Forenperser
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    Abu hatte überraschend gut geschlafen. Trotz des ganzen Chaos auf der Station hatte doch die Tatsache, dass sowohl er als auch Leif diesen ganzen Wahnsinn nun hinter sich lassen würden sehr beruhigend auf seine Nerven gewirkt. Sicher, Leif's Approbation war immer noch gefährdet, und er war sich noch nicht so ganz sicher wie er seinem alten Freund helfen können würde ohne die eigene Approbation dabei aufs Spiel zu setzen, aber sie würden es schaffen. Ganz bestimmt würden sie das. Sie kannten sich jetzt schon all die Jahren. Und bislang hatten sie alles zusammen geschafft. Immer als Team. Sein Onkel Abdul hatte ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen und sämtliche angeforderten Dokumente rüber geschickt. Irgendetwas davon musste einfach zur Verteidigung taugen.
    "Guten Morgen!" Der Iraner war überrascht, nicht der erste zu sein welcher sich bereits im Frühstücksraum eingefunden hatten. Der große, bullige Leibwächter war auch bereits hier.
    "Naja, gut ist Ansichtssache." murrte der Dunkelhäutige sichtlich unzufrieden und drehte sich nicht einmal zu ihm um während er weiter aus dem Sichtfenster starrte. "Schlecht geschlafen?" "Mh-hm. Oft in letzter Zeit....ich weiß wirklich nicht woher diese ständigen Kopfschmerzen kommen...." "Da kenne ich ein altes Hausmittel." Irritiert blickte der Schwarze sich um und verdrehte leicht die Augen, als Abu ihm einen der 2 frisch gezogenen Pappbecher mit Kaffee in die Hand drückte. "Schwarz und ungezuckert. Hilft Wunder gegen Migräne." sagte er zwinkernd und nahm einen tiefen Schluck. "Prost." brummte sein Gegenüber schließlich leicht resignierend und trank ebenfalls.
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  3. #23
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen



    Alessio Ascaiath | Neapel, Caffe

    Alessio hielt sich bedeckt, weil er kochte. Innerlich brodelte er so hell wie der Vesuv zu seinen besten Zeiten. Vermutlich auf ähnliche, wenngleich nicht exakte Weise wie sein Bruder, aber er war genervt, erzürnt, nahezu hasserfüllt – und gleichzeitig konnte er nichts davon sein. Es glich einer Unmöglichkeit ein derartig feuriges Temperament einzudämmen und unter Kontrolle zu halten, nicht direkt auszurasten und den jungen D’Alessandro mitsamt Sanna an ihren nicht vorhandenen Kragen über den Tisch zu ziehen und ihnen den Schädel mit der Kaffeetasse einzuschlagen. Aber es gelang ihm – es gelang ihm sogar weiterhin seine Maske in Form von freundlichem Lächeln aufrecht zu erhalten, während er seinen Kopf am Rand der Lehne auf der Hand stützte und er seine Nägel an den Lippen spürte. Er nahm die Rolle des Beobachters ein. Er wusste, dass Gaius, Luca, nicht gut darauf reagierte, wenn man seine Familie mit in Verhandlungsmaschen zog und sie gegen ihn einzusetzen versuchte. Und noch weniger würden sowohl die Sannas als auch die D’Alessandros eine Ahnung davon haben, in welch prekäre Situation sie sich hier manövriert hatten. Sie hatten nicht nur sich selbst sondern auch ihre eigenen Familien zu einem willigen Spielball dieser Versammlung gemacht:
    Alessio hatte so lange gewartet wie es nötig gewesen war. Hatte zugehört, sich alles angehört und war sich im Klaren darüber, dass die Beiden Männer hier gerade öffentlich die Ehre seines Bruders und die gesamte Ehre der Familie Ascaiath in den Dreck zu ziehen versuchten. Sie wollten ihn nicht ernst nehmen, wurden aufmüpfig und präsentierten einem ohnehin schon alternden Mann, der nichts mehr liebt als seine Kinder und seine Familie, obendrein noch eine solche Akte, die Gaius‘ Leid und den Verlust seines eigen Fleisch und Blutes demonstrierte. Ohne Scham verteilte der naive Neapolitaner Forschungsergebnisse wie Cantuccini und ließ die Männer auf Bilder und Aufzeichnungen blicken und in intimste Momente und Emotionen die mit Ausschlägen in Positive und Negative Richtungen verbunden waren, einsehen, die sie schlicht nichts angingen. Jeder normal sterbliche, der keine Drohung provozieren wollte, hätte einzelne Daten gefiltert herausgezogen und präsentiert. Aber nicht Ennio. Oh nein..

    Alessios Blick streifte durch den Raum und fand sich an einem der Security wieder, die unauffällig für Sicherheit sorgten und damit auch direkt subtil auf die Autorität der prominenten Gäste im Raum hinwiesen. Und es war nur ein Blick. Ein kurzer, aber direkter Blick in die Augen des in Richtung Eingang stehenden Mannes, der, nach einigen Sekunden, seinen Blick aufnahm und noch weitere zwei Sekunden wartete, bis er sich langsam umdrehte, wenige Schritte in Richtung Ausgang nahm, er den Finger an sein Ohr setzte und etwas an jemanden weitergab, der sich nicht im Raum befand. Dann, unauffällig, stellte er sich wieder an den selben Ort, an welchem er schon zuvor wachsam gestanden hatte, zurück. Alessio sagte nichts zu ihm und tat auch sonst nichts, was etwas in diese Richtung hin assoziiert hätte. Aber dass er seinem Bruder nun die Hand auf die Schulter legte, ruhig aber bestimmt, war wiederum das Zeichen für Gaius, dass in die Wege geleitet wurde, was sie schon vorab abgesprochen hatten. Nach außen hin war es nur der Versuch, den älteren Don zu beruhigen und ihm zu versichern, dass er ihm beistand.

    „Cosa pensi di fare? Was glaubt ihr, was ihr da tut?, fragte der jüngere Ascaiath mit einem scheinbar freundlichen Gesichtsausdruck und einer anklagend und ausschweifend gestikulierenden, freien Hand. „Quest' uomo lavora da anni con i vostri padri per portare la pace. E siamo stati tutti bene con esso. Noi tutti meritano più che abbastanza. Avere abbastanza aree di Napoli, Italia e il mondo per rendere i nostri nipoti ancora più ricchi. E così Dieser Mann hat mit euren Vätern zusammen jahrelang für Frieden gesorgt. Und es ging uns allen gut damit. Wir alle haben mehr als genug verdient. Haben genug Gebiete Neapels, von Restitalien und der Welt um unsere Urenkel damit noch reich zu machen. Und SO, er deutete die Akte an, „Ecco come mi ringrazio? Con immagini nude di mia nipote e sua figlia che la mostrano qui intorno come foto di serie A? Informazioni che non ti appartengono? E solo derubato senza cercare la conversazione? Sono deluso in te, Ennio. Si agisce come un ragazzo ingenuo che getta via l' eredità di suo padre per un po' di potere. Stai rompendo il cuore. So dankt ihr es? Mit Nacktbildern meiner Nichte und seiner Tochter* die ihr hier herumzeigt wie Serie A Bildchen? Informationen, die euch nicht gehören? Und einfach nur überfallen, ohne vorher das Gespräch zu suchen? Ich bin enttäuscht von dir, Ennio. Du verhältst dich wie ein naiver Junge der das Erbe seines Vaters für ein bisschen Machtgefühl einfach so hinwirft. Du brichst mir das Herz.


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    * Natürlich keine Nacktbilder für gewisse Zwecke. Sondern eigentlich fur medizinische Zwecke um Gewicht/Wachstum/etc zu dokumentieren.


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Alessio reagiert ganz in Gaius Sinne und gab dem alten Mann die Chance, sich in seine Gedanken zurückzuziehen. Er legte die Fingerkuppen aneinander und dachte nach. Die beiden Familien hatte er bereits zu seinen neuen Feinden gezählt – und damit standen sie auf einer sehr kurzen Liste mit einer noch kürzeren Halbwertszeit. Adriano Sanna war dumm genug auf das fadenscheinige Angebot des D’Alessandro einzugehen und über Gebietsabtretungen zu verhandeln. Dieser kleine Idiot, dachte sich Gaius, wird noch früh genug erfahren, dass er mit den falschen Leuten pokerte. Aber das sollte dann kaum mehr sein Problem sein. Nun, da er die Familien Sanna und D’Alessandro offiziell zu seinen Gegnern zählte, plante er deren Vernichtung. Und Gebietsabtretungen könnten dann gegebenenfalls ein Vorteil sein. Gaius machte eine beschwichtigende Geste gen Alessio. „Nun, meine Herren, ich nehme an dann ist alles geklärt, oder?“


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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    So langsam nahm das Ganze hier nahezu bizarre Züge an. Es war hier ums Geschäft gegangen, die beiden Ascaiath's hatten es zu einer persönlichen Sache gemacht und nun wollten sie ihn und Ennio D'Alessandro als diejenigen darstellen, welche irgendwelche Geschäftsethiken brachen? "Fangen wir noch einmal von vorne an, meine Herren. Ich werde - " Biep. Biep. Biep. Irritiert sah Adriano auf den Bildschirm seines Kommunikators und stöhnte die Augen verdrehend auf. Konnte der Tag noch besser werden? Erst saß er mit diesen sturen Fossilien an einem Tisch, musste sich ihre Beleidigungen und Drohungen gefallen lassen und nun rief auch noch die eine Person an, deren Gesellschaft er wohl noch weniger schätzte als diese hier. Mit einer entschuldigenden Handgeste nahm er den Anruf entgegen. "Onkel Leo, was gibt es? Du hast dir gerade einen sehr ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht. Ich - wie bitte?" Er stockte. ".....wann?.....verdammt, wieso ruft ihr nicht sofort an?.....Okay, ich verstehe. Casa di Cura?....Ja, ja. Nein, ich komme sofort!.....Ist mir völlig egal! Sag ihnen ich bin unterwegs." Adriano beendete die Übertragung und knallte mit der linken Hand laut auf die Tischfläche. "Scusami signori, aber ich muss gehen. Sofort." Er schob die Bücher, die er mitgebracht hatte, in die Mitte des Tisches. "Ich weiß nicht ob ich wiederkommen kann....falls nicht, sehen sie die Akten ruhig durch. Vielleicht kommen wir ja doch noch zur einer Einigung." Hastig stand er auf und richtete seine Kleidung. "Addio." Nicht auf die Reaktionen seiner Gesprächspartner wartend rannte der junge Mann sofort los.


    Ennio wollte gerade Luft holen, um den Beschimpfungen des zweitwichtigsten Ascaiath etwas entgegenzusetzen, da der Don selbst es nicht mal für würdig erachtete, selbst eine Antwort zu geben. Gaius wollte die Gespräche sogar bereits komplett abbrechen, als zu allem Überfluss auch noch Adrianos Kommunikator sich zu Wort meldete. Ennio rollte die Augen und stützte die Stirn auf der Hand auf. Egal wie wichtig dieses Gespräch vielleicht für Adriano war, für Ennio war es einfach nur hinderlich dabei, endlich seinen Standpunkt klar zu machen, bevor man ihn hier in verwundbarer Umgebung einen Kopf kürzer machte - oder Schlimmeres. Umso ungedudliger wirkte seine beiläufige Geste der Verabschiedung, mit der er den Vertreter der Sannas abtat, eher wie ein Verscheuchen.
    "Signori. Lassen Sie mich, jetzt da wir etwas persönlicher hier sitzen noch etwas klarstellen", leitete er ein und beugte sich auf die Ellenbogen gestützt auf dem Tisch nach vorne.
    "Wir sind offensichtlich unterschiedlicher Ansicht darüber, was ein sicheres Geschäft und was nur schiere Geldgier ist. Aber einig sind wir uns alle, dass unsere Familien ebenso stark, wenn nicht sogar stärker fortbestehen sollen. In friedlicher Koexistenz, versteht sich. Verstehen Sie unser Treffen hier daher nicht als eine Kriegserklärung, sondern als ein Anliegen eines besorgten Erben. Im Augenblick geht es uns noch gut, aber je länger ein Unternehmen, oder eben eine Familie, in ihren Geschäften stagniert, desto mehr isoliert es sich auch. Man sieht nicht, wie sich die Konkurrenten und Umstände auftürmen, da man in seiner Gewohnheitsluft kaum atmen kann und träge wird. Ich plädiere nicht für eine geldgierige Expansion bis zur Inflation. Ich rede von einer Diversifizierung unserer Geldquellen, um auch weiterhin stabil zu bleiben. Seit die Szstemallianz mit Commander Shepard ihren ersten Spectre in den galaktischen Rat implementiert hat, sind die Handelsveränderungen überall auf der Erde spürbar. Und unsere Geschäfte wird das ebenso betreffen. Mein Angebot steht weiterhin: Ein Gebiet am Hafen für die Ascaiaths für drei Laborimmobilien in Ihrem Gebiet und eineinhalb Millionen Credits als Finanzspritze. Ein nüchternes Geschäft - keine Kriegserklärung."
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  4. #24
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Auch wenn sich der Arzt eigentlich darauf eingestellt hatte, direkt einige Notizen zu machen, so war ihm im Grunde klar gewesen, dass die Sache nicht so einfach werden würde und er sich erst auf einige Verhandlungen einlassen musste. Daher seufzte er nicht mal, klappte stattdessen direkt den kleinen Notizblock wieder um und steckte ihn lose in die linke Kitteltasche. Er unterbrach sie nicht, als er ihren Bedingungen lauschte, aber da er sie gar nicht genau ansah und stattdessen mit dem Bleistift eine kreisende Geste vollführte, war klar, dass er im Grunde schon wusste, was sie sagen wollte.
    "Jaja, das Übliche", resümierte er knapp und atmete selbst noch einmal durch, bevor er sich wieder nah vor ihr auf seinen Rollhocker setzte.
    "Also gut, kein Anfassen, no problemo. Die Lektion habe ich schon gelernt", bemerkte er augenrollend, drückte dann seine Zunge von innen an seine Unterlippe, um die Stelle auszubeulen, auf der kürzlich noch eine Platzwunde thronte, und tippte sich mit dem Zeigefinger darauf.
    "Aber ansehen werde ich dich müssen, wenn du das durchziehen willst. Wenn wir diesen Deal eingehen, dann nach meinen Regeln. Ich mache es dir einfach. Wenn du zusagst, ziehst du dir die Sachen an, ich setze mich hier auf die Liege, Kamera in der Hand, du gehst hier vor mir einmal bis zur Tür und wieder zurück und das war's dann auch schon"
    Er sah sie eindringlich an, als er diese Bedingungen festlegte und drückte dabei mit dem stumpfen Ende des Stiftes zur Bestärkung seiner Worte auf Luceijas Oberschenkel. Dann stand er wieder auf, öffnete den Schrank erneut, den er eben so gründlich wieder verschlossen hatte und holte ein zweites Glasfläschchen heraus, sowie eine Injektionspistole aus einer Halterung an der Innenseite der Tür.
    "Also gut, du bekommst deinen Vorschuss und etwas Bedenkzeit. Aber glaub nicht, du kannst mich für dumm verkaufen", leitete er etwas grimmig ein, während er vor ihren Augen mit der Nadel der Injektionspistole durch den Gummipfropfen der Flasche stach und eine winzige Menge der enthaltenen, klaren Flüssigkeit in den Spritzenkolben saugte.
    "Du bekommst eine absolute Minimaldosis von mir als Vorschuss. Genug gegen die Entzugserscheinungen und vielleicht sogar genug für einen kurzen Kick. Aber in ein zwei Stunden bist du wieder so weit wie heute morgen und dann wünschst du dir sicher den Rest hier"
    Er zog mit der freien Hand die erste Flasche aus der Kitteltasche, stellte sie neben Luceija auf das Pritschenpolster und ließ die zweite Flasche direkt daneben folgen. Er köderte sie mit dem Anblick der schieren Menge wie in einem Schaufenster und machte nicht einmal einen Hehl daraus.
    "Zwei volle Flaschen hochpotentes Opiat. Selbst bei deinem Konsum reicht das für ein oder zwei Monate langsame Grunddosierung. Oder meinetwegen zwei Wochen voller Hangover-Orgien, was dir lieber ist. In dem Fall lad mich ruhig ein, ich mache gerne mit. Aber auf jeden Fall bekommst du eine Menge Zeug und eine Weile, in der du dir keine Sorgen um Nachschub machen musst. Ich brauche also die besagte Adresse, zwei oder drei Buchtitel und einen kurzen Catwalk von 15 Sekunden in meiner Praxis hier, und schon gehören zwei volle Flaschen dir. Du ziehst dich wieder um und gehst. Kein Gegrapsche, kein Wort zu irgendjemandem, nur ein kurzer, diskreter Arztbesuch für ein neues Rezept, mehr nicht. Nach ein paar Minuten gehen wir wieder getrennte Wege und du musst nicht länger versuchen, meinem verführerischen Lächeln zu widerstehen"
    Er sah sie nach einem kurzen, halb charmanten, halb verstörenden Lächeln eindringlich an und sämtlicher Humor von vorher schien aus seiner Mimik gewichen zu sein, was seinem ermüdeten Gesicht etwas Beunruhigendes verlieh. Dann, wie aus dem Nichts, würde Luceija ein kurzer Schmerz durchfahren, mit dem die Stille durchbrochen war. Julian erhob sich und schmunzelte leicht. Er hatte die Injektion schlicht durch Luceijas Hosenbein in ihren Oberschenkelmuskel gejagt, als sie sich mit ihm das Blickgefecht geliefert hatte, und schon wenige Sekunden später würde sie das warme Gefühl eines langsamen Highs vom Unterleib aufsteigend durchfahren, bis es die Fingerspitzen und Haarwurzeln erreichte.
    "Sehr tapfer. Nimm dir einen Lutscher beim Rausgehen", schloss er das Gespräch ab, nahm die beiden Flaschen wieder an sich in die Kitteltasche und ging zum Schaltkasten zurück, an dem er den Strom reaktivierte.
    "Denk über mein Angebot nach. Dein Bruder hat einen Flug mit drei Zivilpassagieren angefordert, also nehme ich an, ihr beide geht heute noch auf Reisen? Schau doch nochmal kurz auf einen Plausch vorbei, wenn du dir das Angebot überlegt hast"
    Er öffnete ihr die Tür, bereit ihr sogar im Bedarfsfall zu helfen, falls ihr beim Weg nach draußen etwas schummrig sein sollte.
    "Und jetzt nichts wie zur Kantine, oder? Die guten Bagels gibt's meistens nur bis 9 Uhr"


    Der Mund war bereits geöffnet und eine Antwort formuliert. Da schwebte in ihrem Kopf ein dringend notwendiges 'Steck dir deinen Lutscher sonstwohin' bis hin zu einem ehrlichen, wirklich erleichterten Danke. Denn was gerade, nahezu unauffällig durch den Stoff der Hose hindurch in ihr Fleisch stach und sich schließlich in ihrem Blut verteilte, war etwas, was sie derartig erfüllte, dass es schien als fielen alle Sorgen mit einem Mal von ihr ab. Schmerzen waren egal. Das Bild eines regelrecht ausgeweideten Leif vor ihren Augen verschwamm, der aufgemalte Tod in seinem Gesicht war unsichtbar geworden. Nicht länger klebte Blut an ihren Händen. Und jeglicher Verlust den sie erlitten aber nie wirklich überwunden hatte blendete sich aus. Alles schien wie mit neuer Farbe überstrichen. Eine, die nicht lange halten würde. Nicht Wasserfest war. Aber zumindest für den Moment klebte sich eine entlastende, monotone Einheit über alles und jeden. Sie stöhnte leis auf, durch die kleine Lücke ihrer Lippen, die sie nicht mit dem zarten Biss ihrer Zähne ins Fleisch bedecken konnte. Ihr Kopf senkte sich, als würde sie sich selbst finden, Haare versteckten des extasischen Ausdruck ihres Gesichtes, der sich nur stückchenweise neutralisierte. Für diesen Moment lang verdrängte sie auch die Tatsache, dass sie sich wieder und wieder und wieder für auch nur ein Quäntchen Glück wie dieses verkauft hätte - mit fehlendem Respekt für ihre gesamte Existenz.

    Sie stand in der Tür und hatte den Weg dahin irgendwie nicht mitbekommen. Jetzt, als sie sich einhändig in den Rahmen lehnte, sah sie über ihre Schulter zurück hinter sich und sah wohlwollend dabei zu, wie sich das Bild vor ihren Augen wieder klar zusammensetzte. Mehrere Male atmete sie schwer und realisierte beim Prozess des Kopf-ausrichtens nach vorne, geradeaus, womit sie gerade konfrontiert worden war. Ihr war nicht klar, wie sie die Situation aufnehmen sollte. Ob sie sich Erschütterung heranreden wollte oder es als das abtun, was es eigentlich war: Normalität. So lief das Leben nun mal - wie konnte sie überhaupt, wenn auch nur kurz, auf den Gedanken kommen, dass es anders lief als so? Jede Bitte forderte eine Bezahlung. Jede Hilfe eine Gegenleistung. Nichts geschah aus reiner Nächstenliebe und nicht jeden armen Trottel konnte sie bedrohen. Im Gegenteil. Ihre offensichtliche Sucht war das schlimmste Kriterium überhaupt, etwas, dass sie schwach machte, ihr die Verhandlungsgrundlage komplett unter den Füßen wegriss. Da war Giuliano nicht mal der schmierigste oder lästigste. Eigentlich war er sogar noch deutlich ziviler als viele andere mit denen sie zu tun gehabt hatte. Was war das also? War ihr ungewöhnliches Verhalten Zeichen genug dafür, dass sie sich wieder verändert hatte? Dass sie nicht sie selbst war? Und wenn es so war: Wer war sie dann? Wer war sie eigentlich wirklich?!


    Lucis Atem klang laut in ihren Ohren. Eine Sekunde später war es ruhig und sie sah, wie Giuliano neben ihr die Türe schließen wollte. Sie sah hinter sich und antwortete, sichtbar von der Konsequenz der Droge übermannt: "Er hat Donal bei sich." Für Luceija schien dieser aus der Luft gegriffene Satz Sinn zu ergeben. Sie unterstützte ihn mit einem üblichen, dunklen Lächeln und wandte sich ab. "Es gibt keinen Grund für mich, zu gehen." Unwissend, dass es bald keinen Grund mehr für sie geben würde, zu bleiben.



    Ihr Weg zurück gestaltete sich relativ problemlos, schnell hatte sie sich an das gute, wohlig-warme Gefühl des Opiats gewöhnt und schien wieder eine gewisse Zufriedenheit auszustrahlen. Man sah ihr vielleicht nicht auf den ersten Blick an, dass sie auf einem High war, dafür war sie zu routiniert und die mit Drogen vollgepumpte Luceija entsprechend zu normal, aber auf den zweiten. Dennoch war das nicht der Grund für den ein oder anderen Blick einer kaum gefüllten Kantine im Erdgeschoss des Darwin-Towers.

    Sie sah sich um. Langsam und bedächtig, stellte aber fest, dass Leif entweder noch nicht aufgewacht oder von der morgendlichen Untersuchung entlassen wurde.. . Vielleicht, so überlegte sie, wäre es sinnvoller nochmals nach ihm zu sehen?

    Den ersten, den sie von Weitem schon erkannte, war der bullige Leibwächter ihres Bruders, den sie, aus irgendwelchen Gründen furchtbar gern hatte. Vielleicht weil er in etwa von ihrem Schlag war: Einer, der die untersten Schichten kannte. Der keine Fragen stellte, die unangenehm waren und einfach eine äußerst angenehme Gesellschaft war. Hinter ihm blieb sie stehen, wartete die Unterhaltung der beiden Männer ab und setzte genau zum richtigen Moment ein: "Schwarz und ungezuckert. So mag ich ihn auch am Liebsten.", grinste sie breit - auf wahrscheinlich genauso zweideutige Art und Weise.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (20.02.2018 um 17:19 Uhr)

  5. #25
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Unabhängige Ermittler. Das klang schon einmal nicht ganz koscher. Oder war er wieder nur argwöhnisch?
    "Ich bin wirklich gespannt auf den Inhalt dieser Berichte." Nach wie vor versuchte er möglichst ruhig zu bleiben. Vielleicht war ja alles nur ein Missverständnis...."Kommen Sie mit. Ich habe einen Speeder direkt um die Ecke stehen. Es ist nicht weit." In der Tat waren sie nach wenigen Minuten Fahrt da. Marco's Appartmentcontainer lag abgelegen von der Hauptsiedlung, unweit der Felder der Kolonie. Er war froh darum, dass die Firma ihm einen etwas abgelegeneren Ort verschafft hatte, hier fühlte er sich nicht so eingeengt. Andererseits würde es hier auch keiner mitbekommen wenn etwas passieren würde....Andererseits, was konnte schon passieren? Nachdem der Speeder abgestellt war, ging er voran und entriegelte die Tür. "Nur herein." Es war nicht groß, aber dafür wenigstens gemütlich. "Bitte vorsichtig beim Vorbeigehen, nichts umwerfen." Einer seiner Bogen-Prototypen hing dort an der Wand, unweit des Tisches mit den 2 Stühlen, an welchen sie sich nun setzten. Auf dem Tisch stand bereits eine Flasche mit Wasser, Marco stellte noch 2 Gläser dazu. "Nun denn...fangen wir am besten noch einmal ganz von vorne an."

    Marco‘s Apartment war tatsächlich nur wenige Minuten von seinem Arbeitsplatz entfernt, wenn auch etwas abgelegen von der Hauptkolonie, was es dem Amerikaner recht leicht machte, sich den Weg ein zu prägen und gegebenfalls unter zu tauchen, sollte dies erforderlich sein.
    Marco ging voraus und öffnete sein Apartment.
    "Nur herein." sagte der braunhaarige Mann knapp und legte noch eine Bitte nach. "Bitte vorsichtig beim Vorbeigehen, nichts umwerfen."
    Stephen zögerte einen kurzen Augenblick und warf einen raschen Blick durch die Räumlichkeiten. Das Apartment war zwar klein, aber deutlich heimeliger eingerichtet, als sein eigenes.
    Was ihm sofort auffiel war der Bogen, der an der Wand hing, oberhalb des Tisches mit den 2 Stühlen, auf den Marco zu ging.
    Hm, dass mit dem Bogenschütze stimmte also schon mal.. schoss es dem Blondschopf durch den Kopf, während er langsam in den Raum trat. Er selbst verließ sich ja eher auf sein Scharfschützengewehr... schnell, auch auf weite Entfernung absolut durch schlagend und tödlich!
    Marco stellte noch zwei Gläser zur Wasserflasche und setzte sich schließlich an den Tisch. Stephen tat es ihm gleich.

    "Nun denn...fangen wir am besten noch einmal ganz von vorne an."
    “Fangen wir an!“ bestätigte der Amerkaner knapp und aktivierte sein Omni, wo er die ganzen Berichte zu diesen Vorfällen gespeichert hatte. Es brauchte einen Moment bis sich die Berichte öffneten und dann zeigte er sie ihm. Die Berichte handelten um verschiedene Orte in der Galaxie, zum einen um Kolonien, wo Marco Lagos nur als Techniker gearbeitet hatte und es zu technischen Fehlfunktionen kam, wo Zivilisten und Mitarbeiter von ExoGeni ums Leben kamen. Weitere Berichte handelten von Kampfeinsätzen, wo unschuldige getötet wurden.
    “Was können Sie mir dazu sagen?“

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  6. #26
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Den Söldnern musste er das nicht zweimal sagen: sie feuerten so schnell es ihre Waffen zuließen auf die wütend schreiende Banshee. Was den Salarianer aber überraschte, war dass auch Sahenia sich in den Kampf einmischte, vollständig von der blau leuchtenden Biotik umgeben. Auf Anweisung von Mira feuerte die junge Asari obendrein eine Singularität auf die viel zu lebendige Hülle der einstigen Asari, wodurch die Banshee im sich bildenden Strudel gefangen wurde. Eine Singularität?! schoss es Neth in den Kopf, Ich hab gelesen, dass nur sehr mächtige Asari dazu in der Lage wären – wie mächtig ist diese Sahenia eigentlich?!
    Die Kroganerin befahl das Feuern auf das inzwischen sehr hilflos aussehende Wesen. Die Kugeln barsten durch ihre Hülle und der Kampf endete, als die Banshee implodierte und dabei die Singularität mitnahm.
    Zunächst folgte nur Schweigen und lautes Atmen, denn die Söldner waren offenkundig erschöpft. Luna, die scheinbar gemerkt hatte, dass die Gefahr vorbei war, marschierte schnurstracks zu ihrem Herrchen und leckte dessen Gesicht, bevor er überhaupt reagieren konnte. Dabei wedelte sie obendrein mit ihren Schwanz. „Ich freue mich auch Kleine…“, murmelte er zu ihr, während er anfing sie hinter den Ohren zu kraulen.
    Der Salarianer erhob sich langsam, genauso wie die Asari neben ihm und sie verließen ihre Deckung. Neth bemerkte wie Sahenia erschöpft an der Wand entlang rutschte, bevor sie mit ihrem Hintern den Boden berührte. “Irgendjemand verletzt?“, erkundigte sich Mira, bevor der Salarianer sein Omni-Tool hervorholte. Seine Drohne war immer noch beim Aufladen und ein kurzer Scan über seinen und den Körper von Luna machte klar, dass er sich wohl bestenfalls ein paar Schrammen und Beulen eingefangen hatte. „Nichts was ein bisschen Medi-Gel nicht wird richten können…“, erklärte er daher, während sein Blick auf die wenigen Überreste der Banshee fiel.
    Er ging hinüber, Luna folgte ihm und schleifte dabei ihre Leine hinter sich her. Er scannte die Überreste mit seinem Omni-Tool, auch wenn die Scans nicht wirklich viel hergaben – viel war auch nicht übrig geblieben: ein Stück Haut hier, ein Schlauch da und sogar bisschen Blut, sofern man die schwarze Flüssigkeit als Blut bezeichnen konnte. Was zum Teufel haben diese Cerberus-Leute nur angestellt? wunderte er sich und kam nicht umhin an die Daten zu denken, die auf seinem Omni-Tool heruntergeladen worden waren, Wird das reichen um diese Frage zu beantworten?
    Er ging zu Sahenia rüber, die immer noch an der Wand saß. Yelyna hatte sich neben ihre Freundin gesetzt, während der Salarianer auch Sahenia scannte – sie schien ein ähnliches Schicksal erlebt zu haben wie er, aber vermutlich würden einige der Beulen und Schrammen weitaus besser zu sehen sein und vielleicht die ein oder Narbe zurückbleiben, falls man sie nicht rechtzeitig behandelte. Er senkte sein Tool und fragte: „Geht es dir gut? Du hast vorhin ziemlich viel biotische Energie aufgebraucht…“

    Sahenia brauchte einen Moment bis sie überhaupt realisierte, dass sowohl Neth, wie auch Yelyna bei ihr waren. In Gedanken verarbeitete sie noch den Kampf mit der Banshee und wie dieser sie völlig ausgelaugt hatte.
    Mit Schmerz verzerrtem Gesicht und ausdruckslosen Augen blickte sie Neth ins Gesicht, der sie zuvor gescannt hatte.
    “Ich bin mir nicht sicher.... Was ist gerade geschehen?“ flüsterte sie schwach.
    “Du hast gerade eine sehr starke Singularität gewirkt!“ antwortete Yelyna und sah sie besorgt von der Seite an.
    Verpeilt blickte sie erst zu ihrer besten Freundin und dann schließlich wieder zu Neth.
    “Geht es dir und Luna gut? Tut mir leid, dass ich euch in solch eine Gefahr gebracht habe....“ Die junge Asari versuchte auf zu stehen, schaffte es jedoch nicht. Mit zittrigem Körper lehnte sie an der Wand und starrte an Neth vorbei ins Leere.

    Mira gesellte sich nun ebenfalls dazu, während sich Randalla und die anderen um sahen und sogar in den dunklen Gang gingen, aus dem die Banshee kam.
    “Hast du ein wenig MediGel, dass du Sahenia verabreichen kannst?“ fragte Mira an Neth gewandt.

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  7. #27
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Abu hatte überraschend gut geschlafen. Trotz des ganzen Chaos auf der Station hatte doch die Tatsache, dass sowohl er als auch Leif diesen ganzen Wahnsinn nun hinter sich lassen würden sehr beruhigend auf seine Nerven gewirkt. Sicher, Leif's Approbation war immer noch gefährdet, und er war sich noch nicht so ganz sicher wie er seinem alten Freund helfen können würde ohne die eigene Approbation dabei aufs Spiel zu setzen, aber sie würden es schaffen. Ganz bestimmt würden sie das. Sie kannten sich jetzt schon all die Jahren. Und bislang hatten sie alles zusammen geschafft. Immer als Team. Sein Onkel Abdul hatte ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen und sämtliche angeforderten Dokumente rüber geschickt. Irgendetwas davon musste einfach zur Verteidigung taugen.
    "Guten Morgen!" Der Iraner war überrascht, nicht der erste zu sein welcher sich bereits im Frühstücksraum eingefunden hatten. Der große, bullige Leibwächter war auch bereits hier.
    "Naja, gut ist Ansichtssache." murrte der Dunkelhäutige sichtlich unzufrieden und drehte sich nicht einmal zu ihm um während er weiter aus dem Sichtfenster starrte. "Schlecht geschlafen?" "Mh-hm. Oft in letzter Zeit....ich weiß wirklich nicht woher diese ständigen Kopfschmerzen kommen...." "Da kenne ich ein altes Hausmittel." Irritiert blickte der Schwarze sich um und verdrehte leicht die Augen, als Abu ihm einen der 2 frisch gezogenen Pappbecher mit Kaffee in die Hand drückte. "Schwarz und ungezuckert. Hilft Wunder gegen Migräne." sagte er zwinkernd und nahm einen tiefen Schluck. "Prost." brummte sein Gegenüber schließlich leicht resignierend und trank ebenfalls.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Der Mund war bereits geöffnet und eine Antwort formuliert. Da schwebte in ihrem Kopf ein dringend notwendiges 'Steck dir deinen Lutscher sonstwohin' bis hin zu einem ehrlichen, wirklich erleichterten Danke. Denn was gerade, nahezu unauffällig durch den Stoff der Hose hindurch in ihr Fleisch stach und sich schließlich in ihrem Blut verteilte, war etwas, was sie derartig erfüllte, dass es schien als fielen alle Sorgen mit einem Mal von ihr ab. Schmerzen waren egal. Das Bild eines regelrecht ausgeweideten Leif vor ihren Augen verschwamm, der aufgemalte Tod in seinem Gesicht war unsichtbar geworden. Nicht länger klebte Blut an ihren Händen. Und jeglicher Verlust den sie erlitten aber nie wirklich überwunden hatte blendete sich aus. Alles schien wie mit neuer Farbe überstrichen. Eine, die nicht lange halten würde. Nicht Wasserfest war. Aber zumindest für den Moment klebte sich eine entlastende, monotone Einheit über alles und jeden. Sie stöhnte leis auf, durch die kleine Lücke ihrer Lippen, die sie nicht mit dem zarten Biss ihrer Zähne ins Fleisch bedecken konnte. Ihr Kopf senkte sich, als würde sie sich selbst finden, Haare versteckten des extasischen Ausdruck ihres Gesichtes, der sich nur stückchenweise neutralisierte. Für diesen Moment lang verdrängte sie auch die Tatsache, dass sie sich wieder und wieder und wieder für auch nur ein Quäntchen Glück wie dieses verkauft hätte - mit fehlendem Respekt für ihre gesamte Existenz.

    Sie stand in der Tür und hatte den Weg dahin irgendwie nicht mitbekommen. Jetzt, als sie sich einhändig in den Rahmen lehnte, sah sie über ihre Schulter zurück hinter sich und sah wohlwollend dabei zu, wie sich das Bild vor ihren Augen wieder klar zusammensetzte. Mehrere Male atmete sie schwer und realisierte beim Prozess des Kopf-ausrichtens nach vorne, geradeaus, womit sie gerade konfrontiert worden war. Ihr war nicht klar, wie sie die Situation aufnehmen sollte. Ob sie sich Erschütterung heranreden wollte oder es als das abtun, was es eigentlich war: Normalität. So lief das Leben nun mal - wie konnte sie überhaupt, wenn auch nur kurz, auf den Gedanken kommen, dass es anders lief als so? Jede Bitte forderte eine Bezahlung. Jede Hilfe eine Gegenleistung. Nichts geschah aus reiner Nächstenliebe und nicht jeden armen Trottel konnte sie bedrohen. Im Gegenteil. Ihre offensichtliche Sucht war das schlimmste Kriterium überhaupt, etwas, dass sie schwach machte, ihr die Verhandlungsgrundlage komplett unter den Füßen wegriss. Da war Giuliano nicht mal der schmierigste oder lästigste. Eigentlich war er sogar noch deutlich ziviler als viele andere mit denen sie zu tun gehabt hatte. Was war das also? War ihr ungewöhnliches Verhalten Zeichen genug dafür, dass sie sich wieder verändert hatte? Dass sie nicht sie selbst war? Und wenn es so war: Wer war sie dann? Wer war sie eigentlich wirklich?!


    Lucis Atem klang laut in ihren Ohren. Eine Sekunde später war es ruhig und sie sah, wie Giuliano neben ihr die Türe schließen wollte. Sie sah hinter sich und antwortete, sichtbar von der Konsequenz der Droge übermannt: "Er hat Donal bei sich." Für Luceija schien dieser aus der Luft gegriffene Satz Sinn zu ergeben. Sie unterstützte ihn mit einem üblichen, dunklen Lächeln und wandte sich ab. "Es gibt keinen Grund für mich, zu gehen." Unwissend, dass es bald keinen Grund mehr für sie geben würde, zu bleiben.



    Ihr Weg zurück gestaltete sich relativ problemlos, schnell hatte sie sich an das gute, wohlig-warme Gefühl des Opiats gewöhnt und schien wieder eine gewisse Zufriedenheit auszustrahlen. Man sah ihr vielleicht nicht auf den ersten Blick an, dass sie auf einem High war, dafür war sie zu routiniert und die mit Drogen vollgepumpte Luceija entsprechend zu normal, aber auf den zweiten. Dennoch war das nicht der Grund für den ein oder anderen Blick einer kaum gefüllten Kantine im Erdgeschoss des Darwin-Towers.

    Sie sah sich um. Langsam und bedächtig, stellte aber fest, dass Leif entweder noch nicht aufgewacht oder von der morgendlichen Untersuchung entlassen wurde.. . Vielleicht, so überlegte sie, wäre es sinnvoller nochmals nach ihm zu sehen?

    Den ersten, den sie von Weitem schon erkannte, war der bullige Leibwächter ihres Bruders, den sie, aus irgendwelchen Gründen furchtbar gern hatte. Vielleicht weil er in etwa von ihrem Schlag war: Einer, der die untersten Schichten kannte. Der keine Fragen stellte, die unangenehm waren und einfach eine äußerst angenehme Gesellschaft war. Hinter ihm blieb sie stehen, wartete die Unterhaltung der beiden Männer ab und setzte genau zum richtigen Moment ein: "Schwarz und ungezuckert. So mag ich ihn auch am Liebsten.", grinste sie breit - auf wahrscheinlich genauso zweideutige Art und Weise.

    Der Wecker piepte.
    “Noch fünf Minuten!“ murmelte die Spanierin völlig verschlafen vor sich hin.
    Doch das nervige Gepiepe hörte nicht auf.
    “Halt die Klappe!“ schnauzte sie den Wecker an und schlug ihn aus. Sie wollte es sich gerade wieder gemütlich machen, als ihr schlagartig in den Sinn kam, dass sie heute zur Citadel abreiste und ihr vorher noch ein Frühstück mit Mister Ascaiath, Donal, Luceija und weiteren Personen bevor stand. Umständlich kämpfte sie sich aus dem warmen Bett und blieb auf der Bettkante sitzen. Ihr Kopf brummte und sie fragte sich, was am Vorabend noch alles geschehen war, sie erinnerte sich, dass sie mit Gil und Donal noch einiges getrunken hatte. Erschrocken warf sie ein prüfenden Blick über die Schulter, nur um erleichtert fest zu stellen, dass sie alleine aufgewacht war. Immerhin hatte sie diesbezüglich kein blödsinn gemacht...
    Ein weiterer Blick auf den Wecker verriet ihr, dass sie schon spät dran.
    Mühsam kämpfte sie sich auf ihre Beine und stolperte ins Bad, wo sie eine schöne warme Dusche gönnte. Anschließend zog sie sich frische Klamotten an, packte ihre wenige Sachen zusammen und räumte das Zimmer ein wenig auf.
    Bevor sie den Raum verließ, schaute sie sich nochmal um, sie wollte ja schließlich nichts verdächtiges zurück lassen. Doch abgesehen von ihrer fertig gepackten Reisetasche, die auf dem Bett stand und sie nach dem Frühstück holen würde, war nichts mehr zu sehen.
    Sie verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg zum Darwin-Tower.

    Bald darauf hatte sie auch die Kantine wieder gefunden und entdeckte Donal, einen anderen Mann und eine schlanke, schwarzhaarige Frau mit grünen Augen.
    Luceija... dachte sich die junge Spanierin, während ihr Blick für einen kurzen Moment in ihren grünen Augen verweilte, die auch ihr älterer Bruder hatte.

    "Schwarz und ungezuckert. Hilft Wunder gegen Migräne."....
    "Schwarz und ungezuckert. So mag ich ihn auch am Liebsten.", grinste sie breit - auf wahrscheinlich genauso zweideutige Art und Weise.
    Schnappte Liz gerade noch auf und blickte etwas irritiert in die Runde, musste wohl ein Insider sein.
    “Guten Morgen!“ begrüßte sie die Anwesenden freundlich und ging zu Donal.

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  8. #28
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Eine Weile nachdem er wach geworden war, hatte Leif die Decke seines Zimmers angestarrt. Weiß und trist. Ihr Anblick spendete nicht den geringsten Trost. Er bekam zum ersten Mal eine Ahnung, wieso ein jeder Patient so unheimlich scharf auf Besuche von ihm war. Beinahe wäre er mehrfach auf den Gedanken gekommen, es könne an seinem guten Aussehen liegen. Zu dumm. Wie Luceija schon mehrmals gleich mehrere Tage oder Wochen so verbracht haben konnte, war ihm ein Rätsel.

    Genau aus diesem Grund schälte Leif sich über kurz oder lang aus seinem Bett. Die in tiefe Unordnung gebrachte Landschaft aus weißen Stoffen zu verlassen war dabei alles andere als ein Kinderspiel. Sein geflickter Körper wollte sich längst nicht in die Senkrechte bewegen, sondern ihm weitere Bettruhe aufzwingen. Er ächzte bei jeder Bewegung, die ihn weiter in Richtung Freiheit führte und war froh, dass niemand einen Eindruck davon gewann WIE er sich anzog. Wer auch immer ihm während seiner Schlafphase fein säuberliche Wäsche auf einen der Stühle gelegt hatte, war seinen Dank wert. Es hielt ihm die Fürsorge der Krankenschwestern und Pfleger fern. Leif hatte nicht die geringste Lust sich den medizinischen oder persönlichen Fragen seiner Mitarbeiter zu stellen und schon gar nicht wollte er sich gegen diktatorisch formulierte Anweisungen durchsetzen müssen. Er hatte einen unglaublichen Hunger. Die ganze verdammte Nacht schon, die er mehr wach als im Schlaf verbracht hatte.
    Eine Weile wartete er also und beobachtete den Flur. Die Wände waren noch längst nicht vollständig von Blutsprenkeln befreit worden, aber es war erschreckend wie schnell man sich viel zu viel Mühe dabei gab, den Schein wieder zu wahren und Proteus die elitäre Maske der Allianz ein weiteres Mal aufzusetzen. Viel mehr als die arbeitenden Handwerker war nicht zu sehen und tatsächlich waren sie personell nun recht angeschlagen. Der Rundumschlag des Täters hatte nicht nur ihn getroffen, der unglaubliches Glück und vor allem eine ambitionierte Ärztin gehabt hatte.
    "Morgen., presste einer der Arbeiter kaum hörbar zwischen den Zähnen hervor.
    Sieht nicht nach einem Traumjob aus., erwiderte Leif und sah dem Kerl dabei zu, wie er an anderer Stelle auf die Knie ging und rote Fetzen von der Wand holte.
    Er zuckte unbeeindruckt mit den Schultern und tauchte den Lappen in einen seiner Eimer.
    Wenigstens hatte ich keinen Platz in der ersten Reihe., frotzelte er und deutete auf Leif.
    Der verließ das Zimmer nunmehr endlich und ging unübersehbar nicht ganz gerade. Die leicht gekrümmte Haltung hätte ebenso seiner Größe geschuldet sein können, aber in Bewegung sah man ihm die Schmerzen wohl an.
    Touché mein Teuerster., bemerke er trocken und bedeutete mit einem Wink seine Abreise. Der Mann nickte nur stumm und starrte stur auf die Wand, die er wischte, während Leif dieses Gebäude verließ und über das nasse Gras ins nächste drängte.

    Die Beschreibung war erstaunlich passend. Während der gestern noch überlastete OP- und Behandlungstrakt wie eine Geisterstadt schien, tummelte sich beim Frühstück alles und jeder. Leute die er noch nie gesehen hatte, gleich neben Leuten aus seinem OP-Team. Dabei scannten seine grauen Augen die Umgebung vor allem nach ihm näheren Personen, streifen dabei noch intakte Bildschirme, auf denen ihr intergalaktisch bekanntes Unglück berichtet wurde. Bei allen Katastrophen und Verschwörungstheorien war es dennoch nicht mehr wert als eine Randnotiz.

    Unverhofft glitt sein Blick irgendwann über eine Frau hinweg, an der er kleben blieb. Luceija war es nicht, aber irgendetwas an ihr hielt den Schweden auf. Er kannte das Gesicht, nicht aber die Geschichte dazu und sein Kopf ließ sich so viel Zeit beim Aufspüren der Fakten, dass er scheinbar reglos im Geschehen stehen blieb.
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  9. #29
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Der Mund war bereits geöffnet und eine Antwort formuliert. Da schwebte in ihrem Kopf ein dringend notwendiges 'Steck dir deinen Lutscher sonstwohin' bis hin zu einem ehrlichen, wirklich erleichterten Danke. Denn was gerade, nahezu unauffällig durch den Stoff der Hose hindurch in ihr Fleisch stach und sich schließlich in ihrem Blut verteilte, war etwas, was sie derartig erfüllte, dass es schien als fielen alle Sorgen mit einem Mal von ihr ab. Schmerzen waren egal. Das Bild eines regelrecht ausgeweideten Leif vor ihren Augen verschwamm, der aufgemalte Tod in seinem Gesicht war unsichtbar geworden. Nicht länger klebte Blut an ihren Händen. Und jeglicher Verlust den sie erlitten aber nie wirklich überwunden hatte blendete sich aus. Alles schien wie mit neuer Farbe überstrichen. Eine, die nicht lange halten würde. Nicht Wasserfest war. Aber zumindest für den Moment klebte sich eine entlastende, monotone Einheit über alles und jeden. Sie stöhnte leis auf, durch die kleine Lücke ihrer Lippen, die sie nicht mit dem zarten Biss ihrer Zähne ins Fleisch bedecken konnte. Ihr Kopf senkte sich, als würde sie sich selbst finden, Haare versteckten des extasischen Ausdruck ihres Gesichtes, der sich nur stückchenweise neutralisierte. Für diesen Moment lang verdrängte sie auch die Tatsache, dass sie sich wieder und wieder und wieder für auch nur ein Quäntchen Glück wie dieses verkauft hätte - mit fehlendem Respekt für ihre gesamte Existenz.

    Sie stand in der Tür und hatte den Weg dahin irgendwie nicht mitbekommen. Jetzt, als sie sich einhändig in den Rahmen lehnte, sah sie über ihre Schulter zurück hinter sich und sah wohlwollend dabei zu, wie sich das Bild vor ihren Augen wieder klar zusammensetzte. Mehrere Male atmete sie schwer und realisierte beim Prozess des Kopf-ausrichtens nach vorne, geradeaus, womit sie gerade konfrontiert worden war. Ihr war nicht klar, wie sie die Situation aufnehmen sollte. Ob sie sich Erschütterung heranreden wollte oder es als das abtun, was es eigentlich war: Normalität. So lief das Leben nun mal - wie konnte sie überhaupt, wenn auch nur kurz, auf den Gedanken kommen, dass es anders lief als so? Jede Bitte forderte eine Bezahlung. Jede Hilfe eine Gegenleistung. Nichts geschah aus reiner Nächstenliebe und nicht jeden armen Trottel konnte sie bedrohen. Im Gegenteil. Ihre offensichtliche Sucht war das schlimmste Kriterium überhaupt, etwas, dass sie schwach machte, ihr die Verhandlungsgrundlage komplett unter den Füßen wegriss. Da war Giuliano nicht mal der schmierigste oder lästigste. Eigentlich war er sogar noch deutlich ziviler als viele andere mit denen sie zu tun gehabt hatte. Was war das also? War ihr ungewöhnliches Verhalten Zeichen genug dafür, dass sie sich wieder verändert hatte? Dass sie nicht sie selbst war? Und wenn es so war: Wer war sie dann? Wer war sie eigentlich wirklich?!


    Lucis Atem klang laut in ihren Ohren. Eine Sekunde später war es ruhig und sie sah, wie Giuliano neben ihr die Türe schließen wollte. Sie sah hinter sich und antwortete, sichtbar von der Konsequenz der Droge übermannt: "Er hat Donal bei sich." Für Luceija schien dieser aus der Luft gegriffene Satz Sinn zu ergeben. Sie unterstützte ihn mit einem üblichen, dunklen Lächeln und wandte sich ab. "Es gibt keinen Grund für mich, zu gehen." Unwissend, dass es bald keinen Grund mehr für sie geben würde, zu bleiben.



    Ihr Weg zurück gestaltete sich relativ problemlos, schnell hatte sie sich an das gute, wohlig-warme Gefühl des Opiats gewöhnt und schien wieder eine gewisse Zufriedenheit auszustrahlen. Man sah ihr vielleicht nicht auf den ersten Blick an, dass sie auf einem High war, dafür war sie zu routiniert und die mit Drogen vollgepumpte Luceija entsprechend zu normal, aber auf den zweiten. Dennoch war das nicht der Grund für den ein oder anderen Blick einer kaum gefüllten Kantine im Erdgeschoss des Darwin-Towers.

    Sie sah sich um. Langsam und bedächtig, stellte aber fest, dass Leif entweder noch nicht aufgewacht oder von der morgendlichen Untersuchung entlassen wurde.. . Vielleicht, so überlegte sie, wäre es sinnvoller nochmals nach ihm zu sehen?

    Den ersten, den sie von Weitem schon erkannte, war der bullige Leibwächter ihres Bruders, den sie, aus irgendwelchen Gründen furchtbar gern hatte. Vielleicht weil er in etwa von ihrem Schlag war: Einer, der die untersten Schichten kannte. Der keine Fragen stellte, die unangenehm waren und einfach eine äußerst angenehme Gesellschaft war. Hinter ihm blieb sie stehen, wartete die Unterhaltung der beiden Männer ab und setzte genau zum richtigen Moment ein: "Schwarz und ungezuckert. So mag ich ihn auch am Liebsten.", grinste sie breit - auf wahrscheinlich genauso zweideutige Art und Weise.


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    Der Wecker piepte.
    “Noch fünf Minuten!“ murmelte die Spanierin völlig verschlafen vor sich hin.
    Doch das nervige Gepiepe hörte nicht auf.
    “Halt die Klappe!“ schnauzte sie den Wecker an und schlug ihn aus. Sie wollte es sich gerade wieder gemütlich machen, als ihr schlagartig in den Sinn kam, dass sie heute zur Citadel abreiste und ihr vorher noch ein Frühstück mit Mister Ascaiath, Donal, Luceija und weiteren Personen bevor stand. Umständlich kämpfte sie sich aus dem warmen Bett und blieb auf der Bettkante sitzen. Ihr Kopf brummte und sie fragte sich, was am Vorabend noch alles geschehen war, sie erinnerte sich, dass sie mit Gil und Donal noch einiges getrunken hatte. Erschrocken warf sie ein prüfenden Blick über die Schulter, nur um erleichtert fest zu stellen, dass sie alleine aufgewacht war. Immerhin hatte sie diesbezüglich kein blödsinn gemacht...
    Ein weiterer Blick auf den Wecker verriet ihr, dass sie schon spät dran.
    Mühsam kämpfte sie sich auf ihre Beine und stolperte ins Bad, wo sie eine schöne warme Dusche gönnte. Anschließend zog sie sich frische Klamotten an, packte ihre wenige Sachen zusammen und räumte das Zimmer ein wenig auf.
    Bevor sie den Raum verließ, schaute sie sich nochmal um, sie wollte ja schließlich nichts verdächtiges zurück lassen. Doch abgesehen von ihrer fertig gepackten Reisetasche, die auf dem Bett stand und sie nach dem Frühstück holen würde, war nichts mehr zu sehen.
    Sie verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg zum Darwin-Tower.

    Bald darauf hatte sie auch die Kantine wieder gefunden und entdeckte Donal, einen anderen Mann und eine schlanke, schwarzhaarige Frau mit grünen Augen.
    Luceija... dachte sich die junge Spanierin, während ihr Blick für einen kurzen Moment in ihren grünen Augen verweilte, die auch ihr älterer Bruder hatte.

    "Schwarz und ungezuckert. Hilft Wunder gegen Migräne."....
    "Schwarz und ungezuckert. So mag ich ihn auch am Liebsten.", grinste sie breit - auf wahrscheinlich genauso zweideutige Art und Weise.
    Schnappte Liz gerade noch auf und blickte etwas irritiert in die Runde, musste wohl ein Insider sein.
    “Guten Morgen!“ begrüßte sie die Anwesenden freundlich und ging zu Donal.


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Eine Weile nachdem er wach geworden war, hatte Leif die Decke seines Zimmers angestarrt. Weiß und trist. Ihr Anblick spendete nicht den geringsten Trost. Er bekam zum ersten Mal eine Ahnung, wieso ein jeder Patient so unheimlich scharf auf Besuche von ihm war. Beinahe wäre er mehrfach auf den Gedanken gekommen, es könne an seinem guten Aussehen liegen. Zu dumm. Wie Luceija schon mehrmals gleich mehrere Tage oder Wochen so verbracht haben konnte, war ihm ein Rätsel.

    Genau aus diesem Grund schälte Leif sich über kurz oder lang aus seinem Bett. Die in tiefe Unordnung gebrachte Landschaft aus weißen Stoffen zu verlassen war dabei alles andere als ein Kinderspiel. Sein geflickter Körper wollte sich längst nicht in die Senkrechte bewegen, sondern ihm weitere Bettruhe aufzwingen. Er ächzte bei jeder Bewegung, die ihn weiter in Richtung Freiheit führte und war froh, dass niemand einen Eindruck davon gewann WIE er sich anzog. Wer auch immer ihm während seiner Schlafphase fein säuberliche Wäsche auf einen der Stühle gelegt hatte, war seinen Dank wert. Es hielt ihm die Fürsorge der Krankenschwestern und Pfleger fern. Leif hatte nicht die geringste Lust sich den medizinischen oder persönlichen Fragen seiner Mitarbeiter zu stellen und schon gar nicht wollte er sich gegen diktatorisch formulierte Anweisungen durchsetzen müssen. Er hatte einen unglaublichen Hunger. Die ganze verdammte Nacht schon, die er mehr wach als im Schlaf verbracht hatte.
    Eine Weile wartete er also und beobachtete den Flur. Die Wände waren noch längst nicht vollständig von Blutsprenkeln befreit worden, aber es war erschreckend wie schnell man sich viel zu viel Mühe dabei gab, den Schein wieder zu wahren und Proteus die elitäre Maske der Allianz ein weiteres Mal aufzusetzen. Viel mehr als die arbeitenden Handwerker war nicht zu sehen und tatsächlich waren sie personell nun recht angeschlagen. Der Rundumschlag des Täters hatte nicht nur ihn getroffen, der unglaubliches Glück und vor allem eine ambitionierte Ärztin gehabt hatte.
    "Morgen., presste einer der Arbeiter kaum hörbar zwischen den Zähnen hervor.
    Sieht nicht nach einem Traumjob aus., erwiderte Leif und sah dem Kerl dabei zu, wie er an anderer Stelle auf die Knie ging und rote Fetzen von der Wand holte.
    Er zuckte unbeeindruckt mit den Schultern und tauchte den Lappen in einen seiner Eimer.
    Wenigstens hatte ich keinen Platz in der ersten Reihe., frotzelte er und deutete auf Leif.
    Der verließ das Zimmer nunmehr endlich und ging unübersehbar nicht ganz gerade. Die leicht gekrümmte Haltung hätte ebenso seiner Größe geschuldet sein können, aber in Bewegung sah man ihm die Schmerzen wohl an.
    Touché mein Teuerster., bemerke er trocken und bedeutete mit einem Wink seine Abreise. Der Mann nickte nur stumm und starrte stur auf die Wand, die er wischte, während Leif dieses Gebäude verließ und über das nasse Gras ins nächste drängte.

    Die Beschreibung war erstaunlich passend. Während der gestern noch überlastete OP- und Behandlungstrakt wie eine Geisterstadt schien, tummelte sich beim Frühstück alles und jeder. Leute die er noch nie gesehen hatte, gleich neben Leuten aus seinem OP-Team. Dabei scannten seine grauen Augen die Umgebung vor allem nach ihm näheren Personen, streifen dabei noch intakte Bildschirme, auf denen ihr intergalaktisch bekanntes Unglück berichtet wurde. Bei allen Katastrophen und Verschwörungstheorien war es dennoch nicht mehr wert als eine Randnotiz.

    Unverhofft glitt sein Blick irgendwann über eine Frau hinweg, an der er kleben blieb. Luceija war es nicht, aber irgendetwas an ihr hielt den Schweden auf. Er kannte das Gesicht, nicht aber die Geschichte dazu und sein Kopf ließ sich so viel Zeit beim Aufspüren der Fakten, dass er scheinbar reglos im Geschehen stehen blieb.


    Abuyin hatte nicht gemerkt, dass sich ihnen jemand von hinten genähert hatte. Dementsprechend zuckte er etwas zusammen als Luceija Ascaiath sich plötzlich hinter bemerkbar machte. "Woah!" Noch mehr erschrak er jedoch, als er in ihr Gesicht sah. Sie sah aus als hätte irgendjemand ihr kräftig eine verpasst. Oder als wäre sie hingefallen. Doch noch unheimlicher waren die glasigen Augen. "Sind Sie in Ordnung?" Der Iraner wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht. Es war mehr als offensichtlich dass sie irgendetwas eingeworfen hatte. Er seufzte. War das hier eine Forschungsstation oder ein verdammtes Pusher-Zentrum? "Ganz ruhig Doc, ich übernehme." Donal Harlington legte bestimmend den kräftigen Arm um sie und führte sie in Richtung der Sitzgelegenheiten. “Guten Morgen!“ "Guten Morgen Miss Lopez!" grüßte der Bodyguard die neu dazugekommene Frau und erinnerte Abu dabei freundlicherweise an ihren Namen. "Guten Morgen." Kopfschüttelnd trank er weiter aus seiner Tasse und beobachtete wie Luceija auf einen der Stühle verfrachtet wurde. Dem Schwarzen schien ihr berauschter Zustand offenbar nicht im geringsten Sorgen zu bereiten. Offenbar war er sie so gewohnt. "Koshkol...." murmelte er in sich hinein. Da sah er plötzlich seinen Freund Leif den Saal betreten. Sofort ging er zu ihm und begrüßte ihn. "Guten Morgen Leif. Gute Nachricht: Onkel Abdul hat sämtliche Dokumente noch gestern Abend rüber gesendet!" Immerhin darum musste er sich nicht mehr sorgen.
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    Eine Weile nachdem er wach geworden war, hatte Leif die Decke seines Zimmers angestarrt. Weiß und trist. Ihr Anblick spendete nicht den geringsten Trost. Er bekam zum ersten Mal eine Ahnung, wieso ein jeder Patient so unheimlich scharf auf Besuche von ihm war. Beinahe wäre er mehrfach auf den Gedanken gekommen, es könne an seinem guten Aussehen liegen. Zu dumm. Wie Luceija schon mehrmals gleich mehrere Tage oder Wochen so verbracht haben konnte, war ihm ein Rätsel.

    Genau aus diesem Grund schälte Leif sich über kurz oder lang aus seinem Bett. Die in tiefe Unordnung gebrachte Landschaft aus weißen Stoffen zu verlassen war dabei alles andere als ein Kinderspiel. Sein geflickter Körper wollte sich längst nicht in die Senkrechte bewegen, sondern ihm weitere Bettruhe aufzwingen. Er ächzte bei jeder Bewegung, die ihn weiter in Richtung Freiheit führte und war froh, dass niemand einen Eindruck davon gewann WIE er sich anzog. Wer auch immer ihm während seiner Schlafphase fein säuberliche Wäsche auf einen der Stühle gelegt hatte, war seinen Dank wert. Es hielt ihm die Fürsorge der Krankenschwestern und Pfleger fern. Leif hatte nicht die geringste Lust sich den medizinischen oder persönlichen Fragen seiner Mitarbeiter zu stellen und schon gar nicht wollte er sich gegen diktatorisch formulierte Anweisungen durchsetzen müssen. Er hatte einen unglaublichen Hunger. Die ganze verdammte Nacht schon, die er mehr wach als im Schlaf verbracht hatte.
    Eine Weile wartete er also und beobachtete den Flur. Die Wände waren noch längst nicht vollständig von Blutsprenkeln befreit worden, aber es war erschreckend wie schnell man sich viel zu viel Mühe dabei gab, den Schein wieder zu wahren und Proteus die elitäre Maske der Allianz ein weiteres Mal aufzusetzen. Viel mehr als die arbeitenden Handwerker war nicht zu sehen und tatsächlich waren sie personell nun recht angeschlagen. Der Rundumschlag des Täters hatte nicht nur ihn getroffen, der unglaubliches Glück und vor allem eine ambitionierte Ärztin gehabt hatte.
    "Morgen., presste einer der Arbeiter kaum hörbar zwischen den Zähnen hervor.
    Sieht nicht nach einem Traumjob aus., erwiderte Leif und sah dem Kerl dabei zu, wie er an anderer Stelle auf die Knie ging und rote Fetzen von der Wand holte.
    Er zuckte unbeeindruckt mit den Schultern und tauchte den Lappen in einen seiner Eimer.
    Wenigstens hatte ich keinen Platz in der ersten Reihe., frotzelte er und deutete auf Leif.
    Der verließ das Zimmer nunmehr endlich und ging unübersehbar nicht ganz gerade. Die leicht gekrümmte Haltung hätte ebenso seiner Größe geschuldet sein können, aber in Bewegung sah man ihm die Schmerzen wohl an.
    Touché mein Teuerster., bemerke er trocken und bedeutete mit einem Wink seine Abreise. Der Mann nickte nur stumm und starrte stur auf die Wand, die er wischte, während Leif dieses Gebäude verließ und über das nasse Gras ins nächste drängte.

    Die Beschreibung war erstaunlich passend. Während der gestern noch überlastete OP- und Behandlungstrakt wie eine Geisterstadt schien, tummelte sich beim Frühstück alles und jeder. Leute die er noch nie gesehen hatte, gleich neben Leuten aus seinem OP-Team. Dabei scannten seine grauen Augen die Umgebung vor allem nach ihm näheren Personen, streifen dabei noch intakte Bildschirme, auf denen ihr intergalaktisch bekanntes Unglück berichtet wurde. Bei allen Katastrophen und Verschwörungstheorien war es dennoch nicht mehr wert als eine Randnotiz.

    Unverhofft glitt sein Blick irgendwann über eine Frau hinweg, an der er kleben blieb. Luceija war es nicht, aber irgendetwas an ihr hielt den Schweden auf. Er kannte das Gesicht, nicht aber die Geschichte dazu und sein Kopf ließ sich so viel Zeit beim Aufspüren der Fakten, dass er scheinbar reglos im Geschehen stehen blieb.


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    Abuyin hatte nicht gemerkt, dass sich ihnen jemand von hinten genähert hatte. Dementsprechend zuckte er etwas zusammen als Luceija Ascaiath sich plötzlich hinter bemerkbar machte. "Woah!" Noch mehr erschrak er jedoch, als er in ihr Gesicht sah. Sie sah aus als hätte irgendjemand ihr kräftig eine verpasst. Oder als wäre sie hingefallen. Doch noch unheimlicher waren die glasigen Augen. "Sind Sie in Ordnung?" Der Iraner wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht. Es war mehr als offensichtlich dass sie irgendetwas eingeworfen hatte. Er seufzte. War das hier eine Forschungsstation oder ein verdammtes Pusher-Zentrum? "Ganz ruhig Doc, ich übernehme." Donal Harlington legte bestimmend den kräftigen Arm um sie und führte sie in Richtung der Sitzgelegenheiten. “Guten Morgen!“ "Guten Morgen Miss Lopez!" grüßte der Bodyguard die neu dazugekommene Frau und erinnerte Abu dabei freundlicherweise an ihren Namen. "Guten Morgen." Kopfschüttelnd trank er weiter aus seiner Tasse und beobachtete wie Luceija auf einen der Stühle verfrachtet wurde. Dem Schwarzen schien ihr berauschter Zustand offenbar nicht im geringsten Sorgen zu bereiten. Offenbar war er sie so gewohnt. "Koshkol...." murmelte er in sich hinein. Da sah er plötzlich seinen Freund Leif den Saal betreten. Sofort ging er zu ihm und begrüßte ihn. "Guten Morgen Leif. Gute Nachricht: Onkel Abdul hat sämtliche Dokumente noch gestern Abend rüber gesendet!" Immerhin darum musste er sich nicht mehr sorgen.

    Nachdem Sie von Donal mit einem knappen guten Morgen abgespeist worden war und Luceija zum Tisch begleitete, suchte Liz selbst nach Pappbechern mit „schwarz und ungezuckert“ und wurde auch kurz darauf fündig. Allerdings entschied sie sich für Kaffee weiß, also mit Milch und Zucker, sie brauchte das jetzt gerade.
    Sie wollte sich gerade wieder zu den anderen dazu gesellen, als Leif den Raum betrat.
    Wie angewurzelt blieb die junge Spanierin stehen, als hätte sie einen Geist gesehen und musterte den Arzt kurz. Er schien nicht gerade in bester Verfassung zu sein und seine leicht gekrümmte Körperhaltung schien ihre Vermutung zu bestätigen, dass der Mann Schmerzen hatte. Dennoch schien er sie ebenfalls an zu schauen und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, kannte Leif sie zwar, wusste aber wohl nicht so genau, wo er sie hinstrecken sollte?!...
    Es war auch ziemlich lange her, damals beim Angriff auf die Citadel rettete sie ihm das Leben, anschließend half sie ihm noch seiner Praxis... Später traf sie ihn nochmal mit einem Freund... erinnerte sich die junge Spanierin und wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte. Normalerweise und ganz nach italienischer Art und weise, würde sie einen Freund mit einer herzlichen Umarmung begrüßen, aber den Gedanken verwarf sie gleich.
    Sie machte ein paar Schritte auf Leif zu, als dann auch noch der andere Mann auf Leif zu ging -sie war sich nicht sicher, ob sie ihn kannte- und Leif freundlich begrüßte....

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  11. #31
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Abuyin hatte nicht gemerkt, dass sich ihnen jemand von hinten genähert hatte. Dementsprechend zuckte er etwas zusammen als Luceija Ascaiath sich plötzlich hinter bemerkbar machte. "Woah!" Noch mehr erschrak er jedoch, als er in ihr Gesicht sah. Sie sah aus als hätte irgendjemand ihr kräftig eine verpasst. Oder als wäre sie hingefallen. Doch noch unheimlicher waren die glasigen Augen. "Sind Sie in Ordnung?" Der Iraner wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht. Es war mehr als offensichtlich dass sie irgendetwas eingeworfen hatte. Er seufzte. War das hier eine Forschungsstation oder ein verdammtes Pusher-Zentrum? "Ganz ruhig Doc, ich übernehme." Donal Harlington legte bestimmend den kräftigen Arm um sie und führte sie in Richtung der Sitzgelegenheiten. “Guten Morgen!“ "Guten Morgen Miss Lopez!" grüßte der Bodyguard die neu dazugekommene Frau und erinnerte Abu dabei freundlicherweise an ihren Namen. "Guten Morgen." Kopfschüttelnd trank er weiter aus seiner Tasse und beobachtete wie Luceija auf einen der Stühle verfrachtet wurde. Dem Schwarzen schien ihr berauschter Zustand offenbar nicht im geringsten Sorgen zu bereiten. Offenbar war er sie so gewohnt. "Koshkol...." murmelte er in sich hinein. Da sah er plötzlich seinen Freund Leif den Saal betreten. Sofort ging er zu ihm und begrüßte ihn. "Guten Morgen Leif. Gute Nachricht: Onkel Abdul hat sämtliche Dokumente noch gestern Abend rüber gesendet!" Immerhin darum musste er sich nicht mehr sorgen.



    Mittlerweile hatte sich die Kantine ziemlich gut gefüllt. Tröpfchenweise kamen neue Leute, manche übermüdeter als die anderen, in den großen, glasumzäunten Raum. Man sah einigen davon auch noch zu gut an, dass sie die vergangenen Tage gefordert hatten, dass sie Bekannte oder Freunde verloren hatten oder ihnen zumindest der Schock des Anschlags in den Knochen lag. Der vielleicht einzige, der nicht diesen Eindruck machte und ziemlich fit aussah, dafür, dass er recht wenig Schlaf gefunden und den Abend zuvor einiges an Alkohol gekippt hatte, war Vigilio. Er nickte Liz kurz zu als sie dazu gekommen war, hatte Donal einen guten Morgen gewünscht, aber wandte sich dann nicht wie die anderen der widerlichen Brühe zu, die SIE Kaffee schimpften. Er hatte sich bereits gemächlich in Richtung der Theke bewegt, ein Tablett an sich genommen und war in aller Ruhe die einzelnen Stationen abgelaufen, an denen man sich des Morgens bedienen konnte - Brötchen, Croissants, Aufstrich, Joghurt, English Breakfast, Süßes, Salate, Warmes - und hatte sich einen ansehnlichen Teller gefüllt - bewusst alles für zwei. Über ihm prangte einer der Bildschirme und berichtete über die jüngsten Ereignisse auf einem lokalen Nachrichtensender. So, als müssten sich die hiesigen Leute wirklich nochmals an alles erinnern müssen. Eine Blonde Nachrichtensprecherin saß neben einem älteren, dunkelhaarigen Mann, offensichtlich ein Experte gestellt vom Allianzmilitär, der die Lage versuchte zu analysieren und die Gefahren für Leib und Leben auf C-Darwin in der Zukunft bemaß. Gil hatte, in einer Hand ein Croissant, kurz dort hinaufgesehen und zugehört während er unterwegs abbiss und bis zur letzten Thekenstation rutschte um zu zahlen. Fast zeitgleich wechselten die Nachrichten zu einem anderen Bericht, irgendwelche Turbulenzen auf der Citadel, und der Britaliener wandte sich ab.


    "Sto bene. Mir geht's gut.", hatte sie einmal gesagt - zu Abu. "Sono davvero bene. Mir geht's wirklich gut.", zu Donal. Deutlich genervter. Er hatte sie an der Schulter umfasst und vorsichtig aber bestimmt in eine der Sitzgruppen gegängelt. Ihr missfiel diese Bevormundung, hatte aber wenig Lust sich mit dem Schwarzen zu streiten, den sie gerade erst wiedergesehen hatte und, wie sie wusste, es einfach nur gut meinte - sie vielleicht auch einfach nur aus Abus Reichweite bugsieren wollte um ärztlichen Analysen zu entgehen. "Lui è solo scompiglio intorno di nuovo. Der spinnt doch nur wieder rum.", sagte Luci zu Donal und nickte in Abus Richtung, begleitet von einem ziemlich entnervten Ausdruck und sie die Augen rollen lies. "Probabilmente sta probabilmente solo cercando di appiccicare qualcosa su di me come le altre persone travagliate qui. Er will mir vermutlich nur genauso was anhängen wie die anderen Gestörten hier." Luceija schüttelte den Kopf, stützte diesen dann mit den Händen auf dem Tisch ab und strich sich eine Strähne über den Kopf nach hinten. "Che inferno. Was solls.", sie klopfte leicht mit der flachen Hand auf den Tisch, die, die ihren Kopf nicht stützte, und schmunzelte dem ihr gegenübersitzenden Donal entgegen. "Come stai facendo? Wie gehts dir?", fragte sie ehrlich.

    Vigilio kam zu ihnen an den Tisch, stellte das Tablett ab und setzte sich schließlich neben Luci auf das bequeme Polster. "Qui, bere e mangiare qualcosa. Hier, trink und iss was.", forderte er sie mit leichtem Druck auf und stellte ihr einen Espresso aus der guten Maschine, den er auch selbst für sich geholt hatte vor sie auf den Tisch. Ebenso ein Schälchen Baked Beans, etwas Marmelade und ein paar Früchte. Dazu kam ein Brötchen. Gils halber Teller war damit leer, aber er schien seine Aufforderung ziemlich ernst zu meinen. "Seriamente. Hai bisogno di energia.
    Ernsthaft. Du brauchst die Energie."
    , versicherte er ihr.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (27.11.2018 um 19:31 Uhr)

  12. #32
    Ritter Avatar von Khardim
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    Einige Stunden später
    Wie ein unaufhörlicher, dichter Regenschauer kam Wasser gleichmäßig aus dem Duschkopf geflossen und prasselte zu Boden. Der ganze Raum war schon lange von dichten, die Sicht versperrenden Dampfschwaden durchzogen. Doch der rote Turianer saß nach wie vor zusammengekauert in der Ecke, spürte die Tropfen auf seine aufgequollene Haut prasseln, während sein Gehör nur noch dumpfe Echos wiedergab. Draußen an der Tür klopfte jemand. Wie lange konnte er nicht sagen. Wohl schon eine ganze Weile. Er wusste nicht einmal genau wo hier überhaupt war. Das letzte woran Beyo sich nach der Periode der Besinnungslosigkeit erinnern konnte, war wie er auf einem Krankenbett aufgewacht war. mit einer Infusion am Arm. Die verspätete Nachwirkung des Schocks den er erlitten hatte, war so schlimm gewesen dass er mittels einer Adrenalindosis wieder aus einer Art Wachkoma geholt werden musste. Zitternd hob er eine Hand und starrte auf die Innenfläche. Kyron's Blut war schon lange von seiner Haut abgewaschen, doch vor dem geistigen Auge sah er es immer noch an sich kleben. Ebenso wie die weit aufgerissenen, toten Augen seines Freundes ihn verfolgten. Wer wusste schon was er in den letzten Momenten seines viel zu kurzen Lebens gedacht hatte? Hilflos, ohne eine Verständigungsmöglichkeit, dem Tod durch jemanden ausgeliefert dem er vertraut hatte, der genau wie er Opfer eines grausamen Spieles geworden war. Unwillkürlich musste er an seine eigenen Worte von vor 12 Jahren denken. Wie er Malkizan und Javed damals vor den möglichen Konsequenzen ihrer Handlungen gewarnt hatte. Dass irgendwie, irgendjemand eines Tages an ihnen Rache üben würde, für all die Dinge die sie so vielen angetan hatten. Und nun war es soweit. Er hatte im Laufe seines Lebens schon viele Schmerzen erleben müssen, physische wie psychische. Doch weder Malkizan, noch Vourn, noch irgendjemand von Cerberus hatte ihn jemals das fühlen lassen. Die Gewissheit dass alles was geschehen war, gerade im Moment geschah oder noch geschehen würde unbestreitbar seine Schuld war.
    Eine weitere undefinierbar lange Zeitspanne verstrich. Und irgendwann schließlich erhob Beyo sich, schaltete das Wasser aus und begann sich abzutrocknen. Seine Beine waren bereits eingeschlafen und auch sein restlicher Körper fühlte sich kraftlos an. Die Kleidung, welche ihm bereitgelegt worden war, war fast gänzlich in Weiß gehalten und erweckte ein wenig den Eindruck einer Krankenhauskluft. Vor der Tür war niemand mehr. Offensichtlich war er so lange darunter gewesen, dass man es aufgegeben hatte auf ihn zu warten. Vielleicht gab es hier ja auch mehrere Badezimmer. "Wo ist hier überhaupt?" fragte er sich wieder im Stillen. Mit vorsichtigen Schritten, fast schon wie vor einigen Stunden in den Tunneln der Citadel, ging der Turianer den langen Gang entlang. Die Bauweise ließ darauf schließen dass er sich in einem Schiff befand. Sicher sein konnte er sich jedoch nicht, denn es gab hier keine Sichtfenster. Das Ende des Ganges war erreicht. Vor ihm befand sich eine Tür, mit der klassischen, grünen holografischen Oberfläche in der Mitte zum Öffnen. Zsssch. Die Tür schwang auf und Beyo war sich nun definitiv sicher: Das war ein Schiff. Sogar ein recht großes. Doch neben Sichtfenstern sah er auch etwas anderes, oder eher jemanden. Ilias, Sorax und sogar der offenbar kurierte van Zan standen dort, zusammen mit niemand anderen als Syren Vox. Eigentlich nicht überraschend, wenn man bedachte dass Sorax für ihn arbeitete. "Hallo..." In Ermangelung besserer Worte trat Beyo in den Raum. Den verschiedenen Bildschirmen nach zu urteilen schien es eine Art Kommandozentrale zu sein. "Ich habe - " "Wir unterbrechen unser laufendes Programm für eine Sondermeldung. Vor Ort im Kithoi Bezirk spricht nun Captain Kaneko Yuhki, 12. Revier!" Alle Blicke wanderten sofort zu einem der Bildschirme, welcher in höchster Lautstärke lief. "Bürger und Bürgerinnen der Citadel." Yuhki stand dort, vor den Türen des Polizeireviers, beide Hände hinter dem Rücken verschränkt und mit steinerner Miene, während es um ihn herum blitzte und dutzende Mikrofone auf ihn gerichtet waren. In seinen Augen schimmerte eine Mischung von unterdrückter Wut, Trauer und grimmiger Entschlossenheit. "Es ist meine Pflicht als Captain des Kithoi Bezirks ihnen mit tiefem Bedauern mitteilen zu müssen dass der Mörder, welcher unter dem Namen Kryptogramm-Killer bekannt ist und diese Station bereits seit ganzen 3 Monaten unsicher macht, ein weiteres Mal zugeschlagen hat. Doch wo er zuvor noch feige aus dem Untergrund zuschlug und zwischen jedem seiner Morde Zeit verstreichen ließ um nur ein geringes Maß Aufmerksamkeit zu erregen, so ist es dieses Mal direkt eine ganze Reihe an Toten, die es zu beklagen gilt. Vor wenigen Stunden haben meine Männer im Tunnelsystem der Citadel 5 Leichen gefunden. 3 davon...waren Mitarbeiter bei C-Sicherheit. Ein weiterer befindet sich noch im kritischen Zustand. " Ein entsetztes Aufstöhnen ging durch die Reihen der Journalisten. Wortfetzen wie "Wer ist jetzt noch sicher?" oder "Was wird als nächstes passieren?" waren zu hören. "Zudem hat der Killer unweit der Position dieses Massaker einen ganzen Häuserblock in die Luft gejagt. Die dabei verwendeten Sprengsätze sind noch nicht identifiziert, aber es ist bereits sicher dass es sich um hochwertige Militärausrüstung handeln muss." "Wie konnte so etwas passieren?" hakte einer der Journalisten ein. "Wie kann es sein dass dieser Wahnsinnige die Station monatelang so dermaßen unterwandern konnte? Wieso konnte er noch nicht gefasst werden?" Yuhki seufzte, wandte den Blick kurz ab und holte tief Luft. "Weil er nicht alleine agiert." antwortete er dann und setzte mit bebender Stimme nach: "Er hat Hilfe bekommen. Aus unseren eigenen Reihen." Nun war das totale Chaos ausgebrochen. Alles schrie durcheinander, das Bild wackelte, erst nach ein paar Minuten kehrte wieder Ruhe ein. Der Japaner holte die Hände hinter dem Rücken hervor und tippte auf sein Omni-Tool, welches sich daraufhin direkt mit dem Bild verband und ein Foto projizierte. Dem Turianer stockte der Atem. Das waren sie. Alle 4. "Ganz vorne sehen sie Beyo Vhan, selbst ein ehemaliger Mitarbeiter von C-Sicherheit welchen wir vor 2 Nächten bereits aufgrund dringenden Tatverdachtes festgenommen hatten, aber kurz darauf wieder freilassen mussten. Wir haben an 2 Opfern in Form von Fingerabdrücken und einem Schussbild nun den endgültigen Beweis dafür dass er, wie bereits vermutet, der Kryptgramm-Killer ist. Agent Hanna Ilias, die Frau hinter ihm, wurde erst gestern in meinen Zuständigkeitsbereich versetzt und hat kurz darauf versucht ihm ein Alibi zu verschaffen." Beyo versuchte ungesehen einen kleinen Seitenblick auf Hanna zu erhaschen. Sie war so schon wütend genug auf ihn. Aber nun....? "Die beiden anderen Individuen konnten wir bislang noch nicht identifizieren." Kein Wunder. Saenia's Gesicht war halb abgewandt und nur verschwommen zu sehen. Van Zan's Aufnahme war klarer, aber bei dem zwielichtigen Hintergrund dieses Mannes waren seine biometrischen Daten wahrscheinlich nicht einmal im Archiv der C-Sec gespeichert. "Soeben ist der stationsweite Fahndungsbefehl an alle Reviere raus gegangen. Wir bitten zudem jeden Bürger dieser Station um Mithilfe. Viel zu lange wurde diese Bedrohung auf die leichte Schulter genommen. Dieser Mörder und seine Komplizen werden zur Rechenschaft gezogen werden." "Das Citadel News Network wird sie über alle weiteren Updates in diesem Fall auf dem Laufenden halten." Dann wurde ausgeblendet. Ohne aufsehen zu müssen spürte er dass sämtliche Blicke wieder auf ihm hafteten. "Es tut mir Leid....."

    Valeynia Vhan, wenig später
    "Nein....nein, ich habe nichts zu sagen! Gehen Sie einfach. Gehen Sie! Lassen Sie mich zufrieden!" Die Tür schlug zu, verriegelte sich und Valeynia sank kraftlos mit dem Rücken an sie gedrückt zu Boden. Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in beiden Handflächen. Draußen hörte sie noch das Stimmengewirr der Paparazzi. "Decius?...." flüsterte sie leise in ihren Kommunikator hinein, nachdem das Piep-Geräusch am anderen Ende der Leitung aufgehört hatte. "Decius...bitte komm heim. Sag denen dass sie verschwinden sollen....bitte hilf mir, ich kann nicht mehr....Beyo, er...." "Halte durch Val." Die Stimme ihres Ehemannes klang wie immer fest und kraftvoll. Woher er all diese innere Stärke nahm, selbst wenn alles um sie herum zusammenzubrechen schien...es war beinahe unheimlich. "Ich bin bald bei dir. Hab keine Sorge. Die Sache mit Beyo...es wird sich alles aufklären...ganz bestimmt." Die Turianerin schluckte noch einmal und fasste sich dann ein wenig. "Gut...gut, ich werde durchhalten. Aber bitte komm schnell, hörst du?" "Versprochen....ich muss nur noch eine Sache erledigen...."

    Der Kryptogramm-Killer
    Eine Sache. Eine letzte Sache galt es noch zu erledigen um sein verhasstes Opfer weiter aus der Reserve zu locken, ehe ihn die Verzweiflung endgültig innerlich zerreißen würde. "Sehr gut. Alles wie geplant...." Nebenbei warf er einen Blick auf das laufende Newsprogramm. Er und seine lächerliche kleine Bande waren jetzt ganz oben auf der Abschussliste, überall und in jedem Winkel der Station. Dann tippte er weiter auf seinem Omni-Tool....


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Van Zan

    Beyo

    Saenia

    Im gerade noch von Stimmen belebten Raum trat augenblicklich Stille ein. Eine betretene Stille in der alle Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf den Bildschirm richteten, auf dem Captain Yuhki vor der Presse sprach. Ein vernichtendes Statement, gleichermaßen gespickt mit Wut, Ohnmacht und Unwahrheit. Hanna betrachtete den mahlenden Kiefer des Japaners, die im Kameralicht silbrig glänzenden Schweißperlen auf seiner Stirn und dem glattrasierten Kinn. Für die Journalisten waren die Aussagen des Polizisten ein gefundenes Fressen, für Hanna war es ein Dolchstoß in den Rücken. „Das kann doch nicht wahr sein“, hauchte sie, die Augen auf den Bildschirm geheftet. Wie konnte jemand derart dummes und kurzsichtiges in eine so hohe Position aufsteigen? Und wieso zum Teufel ließ der Commander oder gar der Executor ihn gewähren? Die Blondine fuhr sich mit der Hand durch das Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst hatte. Hanna trug einen grau-weißen Trainingsanzug, den ihr die Leute auf deren Schiff sie sich befand zum Ersatz für die Kleidung gegeben hatten, die man gerade dekontaminieren ließ. Wer wusste schon, was in diesen Tunneln an Stoffen waberte. Hanna schüttelte verweigernd den Kopf, verschränkte die Arme. Drei tote C-Sicherheit-Mitarbeiter; das bedeutete vermutlich, dass entweder Hudson oder Nix getötet worden waren. Das Gefühl von Verlust breitete sich im Herz der Blondine aus. Die beiden Internen hatten gegen sie ermittelt, doch hatten sie zusammen gekämpft – und das schweißte auf eine Art zusammen, deren Beschreibung beispiellos war. Hannas Mund öffnete sich und schloss sich wieder – der Agentin fehlten die Worte. Denn gerade hatte Captain Yuhki sie, Agent Hanna Ilias, zur Mittäterin des Kryptogramm-Killers erklärt. Hanna spürte Blicke, die auf sie gerichtet wurden. Verstohlene Blick, abschätzende Blicke, sogar den ein oder anderen skeptischen. Sie ignorierte sie. Ansonsten hätte man sie wohl tatsächlich wegen Mordes verhaften können. Schmerz breitete sich im Innern ihres Schädels aus, pochte heftig gegen ihre Schläfen als wolle sich dort mit aller Macht ein unterdrückter Gedanke freimeißeln. Wie hatte das alles so furchtbar schiefgehen können?

    Kurz nach dem Eintreffen der kleinen Gruppe aus Turianern hatte Hanna eigentlich die C-Sicherheit informieren wollen. „Das können Sie auf dem Schiff machen“, hatte man ihr knapp geantwortet. „Das Schiff“ stellte sich als Basis einer Sicherheitsfirma von einem Mann namens Aelius heraus. Dieser wiederum stand in Beziehung zu Syren Vox, einem von ihren „Rettern“ und Saenia Sorax‘ Auftraggeber. Und ein Berufspolitiker. Nun waren sie auf dem Schiff, einem vermutlich nicht mehr flugtauglichen aber gut eingerichteten Ding irgendwo in den Citadel-Docks. Und statt die C-Sicherheit zu erreichen, erreichte die C-Sicherheit sie. Zumindest in einem abstrahierten Sinne. „Ist der denn bescheuert?“, fragte Hanna an niemanden bestimmtes gerichtet. Ihre Augen suchten Vhan. Sie fand ihn, stieß einen Finger in seine Richtung. „Sie, Vhan, wir werden das jetzt klären! Kommen Sie her!“

    *

    Nate öffnete die Flasche, ließ die bernsteinfarbene Flüssigkeit in das Glas pütschern und stellte sie dann noch immer geöffnet beiseite. Sein leerer Blick starrte an einen Punkt an der dunklen Wand während seine Finger krampfhaft das Glas umklammerten. Der Detective saß auf dem Boden, lehnte sich an sein Sofa in dem abgedunkelten Raum. Bei ihm waren nur eine Flasche Whiskey, ein Glas und sein Kater Mitch, der ihn mitleidig anschaute. Er hatte aufgehört zu trinken doch wenn es für jemals in seinem Leben einen Grund gegeben hatte wieder damit anzufangen, so war es zweifellos dieser Tag. Alkohol und das flüchtige Delirium war die einzige Hoffnung die er hatte, um die vergangenen Stunden vergessen zu lassen.

    Als er das Kratzen an der Tür gehört hatte, hatte er fest mit einem weiteren Angriff des Killers gerechnet. Stattdessen erschienen Leute vom 12. Revier, erkannten ihn rasch und halfen ihm mit Gillespie. „Er muss ins Krankenhaus. Sofort!“, hatte Nate gerufen und war dann den Protest hinter sich lassend in die Tunnel gestürzt.
    Es war kalt, feucht, dunkel. Es war der Schrecken, dem er gerade entkommen war. Nate zückte seine Pistole, eilte im Laufschritt voran. Gillespie kümmerte ihn nicht, Ilias kümmerte ihn nicht, der Killer kümmerte ihn nicht. „Anastasia!“ Das Echo seiner Stimme verhallte ungehört. Nate stoppte, spähte in einen dunklen Gang, die Predator mit beiden Händen umschlossen. Er durchquerte Räume von denen er überzeugt gewesen war, die gesehen zu haben und gelangte schließlich an den Punkt, wo er und seine Partnerin sich getrennt hatten. Wieder rief er und wieder bekam er keine Antwort. Also lief er weiter. Und weiter. Und weiter.

    Beinahe hätte Nate die leichte Erhebung übersehen, vielleicht wäre er sogar über sie gestolpert. Einzig ein flackerndes Licht an der Wand hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Dann bemerkte er es. Das etwas dort am Boden, den Leichnam der einmal Anastasia Nix gewesen war. Die Erkenntnis traf Nate härter als alles in seinem Leben zuvor, raubte ihm den Atem. Er wollte ihren Namen sagen, doch bekam er kaum mehr als ein ersticktes Geräusch zustande. Im nächsten Moment war er bei ihr, las sie vom Boden auf. Blut klebte an seinen Händen, an seinen Unterarmen. Sie war so glitschig, dass sie ihm fast entglitten wäre. „Any“, flüstere er. Die eigenen Tränen konnte er unmöglich zurückhalten und es war auch nicht nötig. Wieso falsche Scham an den Tag legen während er den leblosen Leib in seine Umarmung hievte. „Any“, wimmerte er und wiegte das tote Fleisch wie ein Kleinkind. „Any!“, murmelte er und vergrub das Gesicht über das dicke Tränen kullerten in ihrer Schulter. So, sie wiegend und umklammert, fanden ihn die Kollegen von C-Sicherheit.

    Man hatte ihn nach Hause geschickt, wo er auf den psychologischen Dienst. Und seitdem trank er. Wenn er nicht trank, dann weinte er und manchmal machte er auch beides. Die einzige Gesellschaft, die Nate zuließ war sein Kater, weshalb sein Terminal ihm auch regelmäßig neue Nachrichteneingänge meldete.

    *

    Schmutziges Wasser sammelte sich am Abflussgitter, wirbelte dort und verschwand lautlos. Die Dusche nach dem Auftrag gehörte für Nathan Gilles einfach dazu. Dann erinnerte er sich an die vielen Kämpfe, die er im Einsatz schlagen musste nur um danach Mal um Mal ungeduscht ins nächste Gefecht zu stürzen. Das Wasser spülte alles weg, Dreck, Schweiß, Blut wenn welche dort war und die Anspannung. Nathans Dusche war fast ein eigenes Stück Zimmer und der vermutlich größte Luxus in seinem Apartment. Nicht, dass der Rest schäbig wäre, es war aber zumeist funktional. Funktionaler Kühlschrank, funktionale Couch, funktionale Frau. „Schatz? Ein Nachrichteneingang!“ Nathan spuckte einen Strahl Wasser aus, drehte den Kopf und öffnete die Augen. „Von wem?“ „Weiß ich nicht, unterdrückt“, kam es zurück. Nathan machte eine Handbewegung und der Wasserstrahl endete sofort. Er stieg aus der Dusche, nahm sich ein Handtuch und huschte aus dem Bad. Die kühle Luft des Apartments ließ ihn leicht frösteln während er nasse Abdrücke seiner Füße auf dem Boden hinterließ. „Hier Gilles“, sagte er, als er beim Apparat angekommen und die Verbindungstaste gedrückt hatte. „Können Sie reden?“ „Einen Moment.“ Nathan stellte auf den Privatmodus. Die Stimme des anderen klang jetzt nur noch in seinen Ohren. „Ja?“ „Agent Ilias ist nicht tot.“ „Was?“ „Sie ist am Leben.“ Nathan schüttelte den Kopf, was sein Gesprächspartner nicht sehen konnte. Er rief sich ins Gedächtnis wie er sie getroffen hatte. „Ich habe es geprüft, die Frau die ich getroffen habe…“ „…war nicht Hanna Ilias!“, beharrte die Stimme. „Ich… ah“ Nathan verhaspelte sich leicht. „Unerheblich. Zumindest vorerst. Sie wird mit einer Reihe an Morden in Verbindung gebracht und ist nun auf der Fahndungsliste von C-Sicherheit. Das heißt, sie stellt für uns keine Gefahr dar.“ „Ich soll es also nicht zu Ende bringen?“ „Nein. Zumindest nicht jetzt.“ Nathan zögerte. „Und… das Geld?“ „Behalten Sie es.“ Der Killer entspannte sich sachte, obwohl er wusste, dass so etwas nicht umsonst war. „Aber wenn wir Ihre Dienste wieder benötigen, bearbeiten Sie den Auftrag mit Priorität und kostenlos.“ „Solange es keiner vom Rat sein soll, geht das für mich klar“, antwortete Gilles. „Gut. Wir kontaktieren Sie bei Bedarf.“ „Danke, Sir.“ „Und Gilles, nächstes Mal keine Fehler!“ Das Gespräch endete abrupt. „Fuck!“, zischte Nathan und deaktivierte das Tool. Dann hatte er wohl jemanden getötet, der nicht hätte sterben müssen. Nicht, dass sich Gilles nun ein Gewissen zulegen würde, dass er zu belasten gedachte aber diese Art Fehler war der Grund, warum einen später niemand mehr anheuerte.

    *

    „Der hat sie doch nicht mehr alle!“ Die Stimme des Executors war selbst durch die starke Verzerrung der Sprachübertragung noch wutschäumend. „Ich werde umgehend Konsequenzen ansetzen! Dieser Aufruf zur Lynchjustiz… Das war nicht mit mir abgesprochen.“ „Unwichtig, Executor. Der Rat hat bereits ein Eingreifen angesetzt. Ich habe meine Befehle.“ Seevas Stimme war kalt und abgeklärt. Die Asari war hochkonzentriert, lenkte das Skycar manuell durch die Schwaden aus Flitzern. Durch die Kommanlage drang ein bedeutungsschweres Seufzen. „Commander T’Saari, meiner Meinung nach ist ein Spectre-Einsatz ein wenig überzogen.“ „Da gebe ich Ihnen sogar Recht. Ein Killer und seine Komplizen sollten für gewöhnlich ein Problem der C-Sicherheit bleiben. Aber wie ich bereits sagte: Befehl ist Befehl. Und anscheinend haben Ihre Männer nicht die Absicht die sich immer weiter zuspitzende Lage auf kurze Sicht nicht zu entspannen.“ „Ich… Wie Sie meinen. Dann bleibt mir wohl nichts anderes, als Ihnen gutes Gelingen zu wünschen.“ „Danke, Executor.“ Seeva deaktivierte den Commlink und bemühte stattdessen das Navigationssystem. Auf einem Holobildschirm an der Scheibe wurde ihr eine verbliebene Reisedauer von drei Minuten angezeigt. Genug, um sich einen Plan zu machen.

    „Entschuldigung Ma’am, aber Sie können hier nicht rein.“ Seeva war vom Parkplatz durch die erste Schleuse gekommen, ohne dass sie jemand auch nur bemerkt hatte. Sie hatte die zweite Schleuse und die Rezeption passiert, ihr gerader Gang und beständiger Blick hatte keine Frage aufkommen lassen. Erst als sie den Schritt in Richtung eines Sicherheitsbereiches, der Büros, wandte, wurden zwei mit Avenger-Gewehren bewaffnete Polizisten auf sie aufmerksam. Seeva trug selbst keine schwere Waffe, sie hatte die Schrotflinte im Wagen gelassen. Seit dem Geth-Angriff wurden derart auffällige Tötungswerkzeuge misstrauisch beäugt, auch wenn der Träger eine Erlaubnis hatte. An ihrer Seite steckte ihre Phalanx und selbst wegen der fasste der Mensch der beiden Polizisten sein Gewehr fester und hob es leicht. Der andere, ein Salarianer, streckte ihr abwehrend die Hand entgegen. „Das ist ein abgesperrter Bereich.“ „Ich bin autorisiert. Spectre Angelegenheiten.“ Der Salarianer stutze einen Moment. „Ich prüfe das.“ Er scannte T’Saari, dann nickte er. „Das System erkennt Sie als Spectre. Sie können passieren.“ Seeva durchquerte die Absperrung aus elektronischem Hinweisband. „Ich suche Captain Yuhki.“ Der Salarianer erklärte, dass der Captain sich in seinem Büro eine Ebene höher befand. Er rief jemanden, der Seeva zu ihm bringen sollte, einen jungen Mann namens Niall. Der wirkte etwas aufgelöst, entschuldigte sich aber für seine Zerstreutheit. „Verzeihen Sie, Ma’am, hier ist die Hölle los. Einer unserer Kollegen, ein Freund von mir…“ Der Rotschopf brach ab und schaute betreten zu Boden. Seeva hatte schon beim Betreten des Reviers gehört, wie sich Beamte über den Tod eines „Boles“ ausgetauscht hatten, ebenso wie mehrere andere Opfer erwähnt wurden. „Schon in Ordnung. Sie müssen nichts erklären“, sagte Seeva mitfühlend. Der andere nickte und wischte sich über die Nase, dann deutete er auf ein Büro am Ende des Ganges. „Der Captain ist dort.“ Seeva bedankte sich, nahm die letzten Meter zum Gang im weiten Schritt und trat in das Büro ein ohne zuvor zu klopfen. Yuhki saß am Schreibtisch und starrte auf einen Bildschirm. Die Anwesenheit der Asari ließ ihn aufblicken. „Captain Yuhki? Ich bin Seeva T’Saari von der Abteilung Special Tactics and Reconnaissance.“ Die Asari stellte sich vor den Schreibtisch; so, dass Yuhki an ihr vorbei keinen Blick in den Gang werfen konnte. Die Hände legte sie hinter dem Rücken zusammen, begradigte sich und schaute auf den Captain hinab. „Sie berichten ab jetzt an mich.“


    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Syren stand am Fenster. Hinter ihm war ein kleiner, aber behaglicher Raum. Die metallene Pritsche mit Bettzeug zu Syrens Linken deutete daraufhin, dass es sich hierbei früher wohl um eine Koje gehandelt haben muss, wobei der Umstand, dass es nur eine Pritsche war, darauf hindeutete, dass es eine Koje für Gäste oder besondere Mannschaftsmitglieder gewesen sein musste. In der Mitte des Raums war ein Schreibtisch aus Metall mehr schlecht als recht festgeschraubt worden. Auf ihm befanden sich diverse Pads, ein Terminal und eine geöffnete Flasche Braunen Viskaniers.
    Syren nahm einen Schluck des braunen, transparenten Alkohols, bevor er seinen Blick von der Finsternis des Alls auf das Pad in seiner Hand lenkte. Es handelte sich um einen Artikel des Journalisten Ethan Caine. Darin beschrieb er die Ereignisse, mit denen die Spendengala des Turianers vorbeigegangen war. Bei den Geistern, das ist gerade mal zwei Tage her…wunderte sich der graue Turianer, denn es kam ihm so vor, als wären bereits Monate seit damals vergangen sein.
    Die Tür zu seinem Raum öffnete sich. Syren warf einen Blick dahin und erkannte Saenia, die hereingetreten war. Sie trug nun ihre weiß-grüne Rüstung, selbst wenn sie nur ihre rote Brawler-Pistole als Waffe dabei hatte. „Ist das nicht übertrieben?“, fragte Syren, auf die Rüstung deutend, und wendete sich nun vollends in Richtung der braunen Turianerin, wobei er sich in Richtung seines Schreibtisches bewegte.
    „Ist DAS nicht übertrieben?“, fragte Saenia stattdessen und wies auf das Glas mit dem Alkohol, „Wären wir auf einem Planeten, wäre gerade die Sonne aufgegangen.“
    „Schon so spät?“, wunderte sich Syren und musste kurz lächeln, während er das Pad auf den Schreibtisch legte, „Hab die letzten Stunden damit verbracht mich auf den Laufenden zu bringen.“, er hob seine freie Hand mit der Handfläche in Richtung der anderen Turianerin, „Keine Sorge, mein erstes und einziges Glas.“
    Er schob den Schreibtischstuhl zu sich und setzte sich darauf, bevor er das Glas ebenfalls auf dem Tisch deponierte. Saenia verschränkte in der Zwischenzeit ihre Arme auf dem Rücken und fragte: „Sie wollten mich sehen, Sir?“
    „Ja…“, nickte Syren, „Ich wollte, dass du mir etwas zu unseren Gästen sagst.“
    „Ich glaube, dass habe ich, zwar kurz gefasst, bereits vor ein paar Stunden gemacht, Sir.“, erklärte die Turianerin pflichtbewusst.
    „Kurz gefasst ist eine leichte Untertreibung.“, witzelte der Turianer, „Jetzt da du ausgeschlafen bist, kannst du vielleicht bisschen mehr ins Detail gehen.“, Saenia nickte, „Fang mit diesem Van Zan an.“
    Die braune Turianerin überlegte kurz, bevor sie zögerlich anfing: „Ich glaub zusammenfassend kann man sagen, dass Shroox wirklich die beste Bezeichnung für ihn ist.“, sie nahm einen Atemzug, „Er ist eine zwielichtige Person, bei der man nicht genau weiß, ob er das was er sagt auch so meint. Er weiß offensichtlich mehr als er durchblicken lässt und ich bin mir immer noch ziemlich sicher, dass er uns bei der nächstbesten Gelegenheit verraten wird – auch wenn ich, ehrlich gesagt, keine Ahnung habe warum er überhaupt so weit mit uns gegangen ist.“
    Syren nickte. „So etwas ähnliches hast du auch schon nach der Party gesagt.“, erinnerte er sie.
    „Er hat Kontakte, Sir.“, erklärte die Turianerin, „Sehr gute und sehr viele Kontakte. Ich würde sogar soweit gehen ihn als Info Broker oder so etwas in der Art zu beschreiben. Und er hat eindeutig militärische Ausbildung. Er hat einen Schützen mit einem Raketenwerfer mit einem gezielten Schuss seiner Pistole erschossen, Sir.“
    Die Augen des Turianers weiten sich und seine Mandibeln bewegten sich. „Das ist beeindruckend.“, erklärte er und lehnte sich zurück, „Das war wo ihr gegen diese Attentäter gekämpft habt oder?“
    „In diesem Industriebezirk, ja, Sir.“, bestätigte die Turianerin.
    „Dem ehemaligen Bezirk.“, berichtigte Syren sie, „Wirklich mehr als Trümmer und Leichen sind davon nicht übrig geblieben.“
    „Wurden die Toten identifiziert?“, hakte Saenia nach.
    „Nicht von uns.“, erklärte Syren und beugte sich vorwärts, „C-Sec ist vor Ort. Wir werden es vermutlich über andere Kanäle erfahren.“, er nahm sein Glas und trank einen weiteren Schluck, „Was ist mit Hanna Ilias? Was hältst du von ihr?“
    Die Mandibeln der Turianerin bebten. „Sie ist…“, fing sie an, nach den richtigen Worten suchend, „…schwierig.“
    Neugier zeigte sich auf Syrens Gesicht. „Inwiefern?“
    Saenia nahm einen tiefen Atemzug. „Sie ist…temperamentvoll, aufbrausend, hat ein loses Mundwerk und erinnert mehr an einen Kriminellen aus den Devil’s Tips als an eine C-Sec Agentin.“, zählte sie auf.
    „Aber?“, hakte Syren nach, wobei er sich bei der Vorstellung ein Lächeln nicht verkneifen konnte.
    „Aber…sie ist gut.“, gestand Saenia zu, „Sie behält einen kühlen Kopf selbst in brenzligen Situationen, hat taktische und strategische Erfahrungen und kann auch sehr gut mit einem Scharfschützengewehr umgehen. Ebenso…auch wenn ihre Worte das nicht wirklich gut zum Ausdruck bringen…kann sie sehr professionell sein.“
    Syren kicherte. „Ein netter Verbündeter also…“, er senkte seinen Blick und ließ ein paar Momente verstreichen, bevor er zur letzten Person kam, „Und was ist mit Beyo Vhan?“, er lehnte sich zurück, das Glas immer noch in der Hand, „Ist er ein Täter oder ein Opfer?“
    Die Turianerin zögerte für einen kurzen Moment. „Ist das überhaupt wichtig, Sir?“, fragte sie, statt zu antworten.
    „Es würde die Taten des Killers natürlich nicht rechtfertigen.“, erklärte der Turianer sich vorwärts lehnend, „In keinster Weise. Nichts was Beyo Vhan verbrochen haben könnte, würde diesen Massenmord rechtfertigen. Aber trotzdem würde ich gerne wissen, mit wem ich es zu tun habe…“
    Saenia senkte ihren Blick. „Er ist nicht der Killer, aber er hat Dreck am Stecken.“, gestand sie schlussendlich, „Ich weiß nicht wie viel oder wie schlimm, aber scheinbar ausreichend, damit der Killer ihn dafür verantwortlich macht.“
    Syren nahm einen Schluck. „Du erwähntest ein Video?“, hakte er nach.
    „Ich hab es mir nicht genau angesehen…“, erklärte die Turianerin, „…aber es scheint, dass jemand, den Beyo Vhan verhaften und verurteilen ließ nicht ganz schuldig war.“, sie nahm einen Atemzug, „Wenn sie mehr wissen wollen, sollten wir Nachforschungen anstellen.“
    „Das tue ich bereits.“, erklärte Syren und überraschte damit die Turianerin, „Ich hab Neris damit beauftragt die C-Sec-Archive zu hacken und alles zu kopieren und herunterzuladen, was sie über Beyo Vhan besitzen.“
    Ein bedrückter Gesichtsausdruck erschien auf Saenias Gesicht. „Ich verstehe.“, erklärte sie nur.
    Syren trank seinen Viskanier zu Ende und legte das Glas auf den Schreibtisch, bevor er sich erhob. „Dir gefällt das nicht?“, fragte er währenddessen nach, „Hast du Bedenken?“
    Die Turianerin zögerte. „Wir könnten ihn ja auch fragen.“, bot sie nach einer Weile an.
    Syren unterbrach seine Bewegungen. „Und riskieren, dass er uns noch einmal belügt?“, fragte er stattdessen, bevor er seinen Kopf schüttelte, „Nein, wir haben ihm unsere Unterstützung angeboten und er hat uns trotzdem so etwas wichtiges verheimlicht. Ich bin lange genug Politiker um zu wissen, dass wir in solch einem Fall ein Plan B brauchen, damit er schön bei der Wahrheit bleibt.“, er ging auf die Turianerin zu, „Ich hab es satt im Dunkeln zu tappen, während uns der Killer immer einen Schritt voraus ist, nur weil uns ein Verbündeter nicht alle relevanten Informationen gibt.“, er legte eine Hand auf ihre Schulter, „Das musst du doch auch so sehen, Saenia?“
    Die Turianerin brauchte eine Weile für ihre Antwort. „Er…tut mir einfach nur Leid, Sir.“, erklärte sie schlussendlich, „Was auch immer er in seiner Vergangenheit getan hat, das was der Killer mit ihm anstellt, hat er nicht verdient.“
    Syren nahm seine Hand runter. „Das hat niemand verdient, schon gar nicht die Toten.“, erklärte der Turianer und wies in Richtung Tür, „Deswegen werden wir Vhan auch helfen den Killer zu stellen.“, sie verließen den Raum und traten in einen Korridor hinein, „Wenn das aber erledigt ist, sorge ich persönlich dafür, dass Vhan für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird.“
    „Sie werden ihn C-Sec übergeben?“, hakte Saenia nach, während sie nach rechts abbogen und dem Gang folgten.
    „Damit die ihn in den Knast schicken, wo er als Ex-Cop eine geringere Überlebenswahrscheinlichkeit als eine Kakerlake hat?“, erklärte Syren den Kopf schüttelnd, „Ganz sicher nicht. Für die Verbrechen, die man begangen hat, sollte man Busse tun, falls man sie bereut. Und das er sie bereut, dafür werde ich sorgen.“
    Die Turianerin entgegnete nichts darauf, während die beiden an einer Kreuzzug ankamen. Saenia bewegte sich zum linken Gang, während Syren sich nach rechts wendete. „Wo gehen sie hin, Sir?“, fragte die Turianerin verwundert.
    Syren blickte sie an. „C-Sec wird nur das über Vhan wissen, was er selbst gefälscht haben wird.“, erklärte er, „Immerhin wurde er nie verhaftet. Also brauchen wir eine weitere Quelle für Plan B.“, er drehte sich um und ging bereits den Gang entlang, „Und diese trägt schwarz.“

    *
    Als die Durchsage des C-Sec Captains vorüber war, spürte Saenia für einen kurzen Moment Erleichterung. Man hatte mich nicht identifizieren können…dachte sie, aber dann warf sie einen Blick auf Beyo Vhan und Agent Ilias und fühlte sich sogar bisschen schuldig für ihre Gefühle. Hanna war fassungslos und Beyo konnte gerade mal ein kleinlautes "Es tut mir Leid....." herauspressen. Nicht das das Ilias davon abbringen würde einen Finger in seine Richtung zu weisen und ihn lauthals mit „Sie, Vhan, wir werden das jetzt klären! Kommen sie her!“ anzuschnauzen.
    Immerhin ist sie nicht handgreiflich geworden…dachte sich die Turianerin und sah zu wie der rote Turianer langsam näher kam. Saenia verschränkte die Arme, während sie einen Blick auf Syren warf – sein Blick sah nachdenklich aus, aber irgendwie wusste sie, dass die gerade gehörte Durchsage ihm ziemlich viel neuen Kummer gebracht hatte. Danach drehte sie sich zu Ilias um, flüsterte ihr dabei zu: „Vergessen sie nicht, dass wenn sie ihn krankenhausreif schlagen, sie noch länger auf Antworten werden warten müssen.“, sie wartete nicht auf eine Reaktion, sondern wendete sich nun wieder in normaler Lautstärke dem nun hinzugetretenen Beyo zu, „Am besten ist, sie fangen am Anfang an. Und lassen sie keine Details aus.“


    Nachdem er mit inzwischen gesenkter Waffe die beiden Mannschafter, die ihn abholen gekommen waren, dazu hatte bewegen können all die Informationen zur Verfügung zu stellen, die noch nicht hatte selbst auftreiben können, machte der Mann in Schwarz sich auf den Weg zur Brücke. Für den Moment fühlte er sich ausreichend sicher auf diesem Schiff, das einem von Vox‘ Männern gehörte, doch das würde nicht lange so bleiben. Es galt, wieder auf die Beine zu kommen und dem Killer den Garaus zu machen, bevor er nachlegen konnte. Vox und die anderen Figuren an Bord des Schiffes würden ihm dabei entweder helfen oder zumindest nützlich sein.
    Die Kommandozentrale brodelte geschäftig, doch lag eine angespannte Stille in der Luft. Jeder wich instinktiv dem Elefanten in der Mitte des Raumes aus, über den nicht gesprochen werden durfte. Die physische Abwesenheit des offensichtlichen Brennpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit ließ die Anwesenden verschwiegen ihre Arbeit tun, doch bestand kein Zweifel, dass diese sofort ruhen würde, wenn ein gewisser roter Turianer sich auf der Brücke blicken lassen würde. Vincents Erscheinen wurde nur von einigen Nahestehenden und den Aufmerksamen bemerkt. Ilias nickte ihm kaum merklich zu und widmete sich dann wieder ihren Gedanken. Der Mann in Schwarz konnte nicht sagen, ob sie noch auf dem gleichen Kaugummi kaute, den Sorax ihr vor dem Flug in die Tunnel gegeben hatte, aber die schnelle und mechanische Bewegung ihrer Kiefer verriet, das auch die Polizistin auf die weitere Entwicklung der Ereignisse gespannt war. Vincent hatte sich vorgenommen, direkt mit Vox zu sprechen, dessen Anwesenheit an Bord für ihn keine Möglichkeit sondern eine Gewissheit war. Der Politiker exponierte sich nicht unerheblich, indem er Vhan, Ilias und ihn auf diesem Schiff versteckte und der Broker hatte vor, dem selbstlosen Gönner weitere Ressourcen für den Kampf gegen den Killer aus dem Ärmel zu leiern. Was Vincent von seinem Vorhaben abhielt, war weniger das von allen stumm erwartete Erscheinen von Vhan, auf den sich dann doch kaum ein Auge richtete als vielmehr die eingespielte C-Sec-Pressekonferenz, die alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Yuhki handelte in glaubhaft wütender Manier all die Punkte ab, die der Mann in Schwarz während seiner Rekonvaleszenz im Krankenflügel zusammengestellt hatte, wurde dabei aber andauernd von ebenso aufgebrachten und entsetzlich neugierigen Reporten unterbrochen; einer der vielen Gründe, warum Vincent sich vor langer Zeit von den etablierten Medien abgewandt hatte. Im Publikum an Bord des Schiffes wurde die Botschaft vom erbarmungslosen Serienmörder Vhan weniger emotional, aber nicht weniger ungläubig aufgenommen. Verstohlene Blicke untereinander und solche von klammer Hilflosigkeit zu den Vorgesetzten, also die turianischen Äquivalente zu blanker Panik, flogen rege durch den Raum. Vincent schaute nicht zu Vhan sondern auf einen Punkt irgendwo hinter den vielen Bildschirmen, die alle die Konferenz zeigten. Man musste dem Killer lassen, das er sein Spiel meisterhaft und in gewissem Sinne auch kunstvoll zu spielen verstand. Wenn es ihm darum ging, Vhan innerlich zu vernichten, kam er seinem Ziel in dramatisch großen Schritten näher. Ilias, mit weniger Contenance gesegnet, nahm sich ihren unfreiwilligen Mitstreiter unverzüglich zur Brust, was wiederum Sorax auf den Plan rief, die offenbar verhindern wollte, das das Opfer von Rufmord nun eines von stumpfer Gewalt werden würde.
    Vincent hielt sich zurück. Er lehnte neben der Tür, durch die er gekommen war und wartete ab. Als sie sich zischend öffnete, musste er nicht den Kopf drehen, um zu wissen, wer die Brücke betreten hatte. ,,Mister Vox. Wie schön, dass es nun doch zu einem Gespräch kommt.“
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline

  13. #33
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Die Verwirrung war unübersehbar. Leif schaffte es nur schwer, sich auf Abu's Worte zu konzentrieren, während er den Blick nicht von der Frau nehmen konnte. Sein Hirn suchte in den abermals letzten Furchen und konnte sich einfach keinen Reim darauf machen wer sie war.
    Sein Kollege hingegen verstand es, ihm bereits am Morgen dieses winzige bisschen Frieden zu schenken.
    "Danke.", bemerkte er also abgelenkt gen Abu. "Lass uns gleich zusammen essen."
    Erst jetzt erteilte er der attraktiven Fremden zu seiner Rechten die volle Aufmerksamkeit.
    "Helfen Sie mir auf die Sprünge: Warum rieche ich beim Ihrem Anblick ärger, obwohl mir Ihr Name partout nicht einfallen will?"
    AeiaCarol ist offline

  14. #34
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
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    Sahenia brauchte einen Moment bis sie überhaupt realisierte, dass sowohl Neth, wie auch Yelyna bei ihr waren. In Gedanken verarbeitete sie noch den Kampf mit der Banshee und wie dieser sie völlig ausgelaugt hatte.
    Mit Schmerz verzerrtem Gesicht und ausdruckslosen Augen blickte sie Neth ins Gesicht, der sie zuvor gescannt hatte.
    “Ich bin mir nicht sicher.... Was ist gerade geschehen?“ flüsterte sie schwach.
    “Du hast gerade eine sehr starke Singularität gewirkt!“ antwortete Yelyna und sah sie besorgt von der Seite an.
    Verpeilt blickte sie erst zu ihrer besten Freundin und dann schließlich wieder zu Neth.
    “Geht es dir und Luna gut? Tut mir leid, dass ich euch in solch eine Gefahr gebracht habe....“ Die junge Asari versuchte auf zu stehen, schaffte es jedoch nicht. Mit zittrigem Körper lehnte sie an der Wand und starrte an Neth vorbei ins Leere.

    Mira gesellte sich nun ebenfalls dazu, während sich Randalla und die anderen um sahen und sogar in den dunklen Gang gingen, aus dem die Banshee kam.
    “Hast du ein wenig MediGel, dass du Sahenia verabreichen kannst?“ fragte Mira an Neth gewandt.
    Sahenia reagierte verwirrt, regelrecht orientierungslos auf die Frage des Salarianers. Das würde erklären, warum sie trotz ihrer Jugend eine Singularität wirken konnte…dachte er sich, während er einen gründlicheren Scan ihres Körpers machte, Am Ende hat alles ihren Tribut…trotzdem wirklich faszinierend.
    “Geht es dir und Luna gut? Tut mir leid, dass ich euch in solch eine Gefahr gebracht habe....“, fragte die junge Asari plötzlich und überraschte Neth auf diese Weise. Du solltest mehr an dich denken…dachte er sich grinsend, als sie versuchte aufzustehen. Das Ergebnis war, dass sie einfach wieder hinfiel und aussah, als würde sie ihr Bewusstsein verlieren.
    Neth kniete sich zu ihr und begutachtete seine Scans, als sich Mira zu der Dreier-Gruppe gesellte und nach Medi-Gel fragte. Neth richtete sich wieder auf und zog etwas davon aus seiner Tasche, dabei erklärend: „Das wird für ihre äußeren Wunden reichen, aber wäre ich Arzt, würde ich ihr zur strikten Bettruhe raten. Sie hat sich ziemlich verausgabt und wird vermutlich nicht einmal mehr ohne fremde Hilfe stehen können. Geschweige denn irgendetwas anderes anstellen können…“, er blickte zu den leeren Augen der Asari, „Ist sie eigentlich noch wach?“, die Frage an Yelyna stellend.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
    Rabenkopf ist offline

  15. #35
    #16  Avatar von Forenperser
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    Der Kryptogramm-Killer Ca. 1 Stunde zuvor....

    Die Zeit drängte. Die C-Sec hatte den Unterschlupf sicher bereits auf den Kopf gestellt. Captain Yuhki würde schon bald eine Pressekonferenz geben und Beyo Vhan würde der meistgesuchte Turianer der Citadel werden. Er musste genau im Zeitplan bleiben, wenn der nächste Schritt gelingen sollte. >>Verdammt nochmal!<< Moderne Kliniken waren doch sonst deutlich besser sortiert. >>Irgendwo muss doch.....ah!<< Die Hälfte des Inhalts des Medizinschrankes lag bereits auf dem Boden. Endlich hatte der Killer was er wollte und konnte fortfahren. Klick Mit einem Mal wurde der Raum von Licht durchflutet. Die maskierte Gestalt starrte erschrocken auf den Türrahmen.
    "Duzakh.....w-wer sind...? Was tun sie hier?" >>Hallo Doktor...<<" Lautlos glitt das Messer, welches im Ärmel verborgen gewesen war, in die Hände des Maskierten. >>Wären Sie doch heute bloß nicht vor der Zeit zur Arbeit gekommen....<<

    Das 12. Revier, Kithoi Bezirk - Officers Thomen und Krzeminski

    Überall herrschte das pure Chaos. Vor den Türen des Reviers tummelte sich immer noch ein Haufen Reporter, darauf hoffend dass irgendein Polizisten nach draußen trat damit man ihn um eine Stellungsnahme bitten konnte. Sämtliche Kommunikatoren klingelten unaufhörlich und auch der virtuelle Posteingang quoll nahezu über. Die Stimmung war äußerst gedrückt. Damian Boles war zwar vor allem in letzter Zeit eher unnahbar gewesen, aber dennoch hatte er jahrelang zur Stammbesetzung des Reviers gehört. Vor allem aus der Forensik war er überhaupt nicht mehr wegzudenken gewesen. Und auch als Assistent für Captain Yuhki hatte er unersetzbare Arbeit geleistet, wenngleich dieser ihm das oft nicht gebührend gedankt hatte. "Hatte Boles eigentlich irgendwelche Familie?...." fragte Thomen, während er mit an die Wand gelehntem Rücken und leerem Blicke an seinem besten Freund vorbei starrte. "Nein....beide Eltern sind schon vor 10 Jahren bei irgendeinem Unfall gestorben.....Geschwister hatte er keine. Nur eine Ex-Freundin....vor 4 Jahren glaub ich sind sie auseinander gegangen. Die Daten lassen sich leicht rausfinden. Vielleicht sollten wir ihr - " "Nein!" Beide zuckten zusammen und stellten sich sofort gerade hin, als Captain Yuhki den Gang entlang auf sie zugelaufen kam. Innerlich machten sie sich bereits auf eines seiner typischen Donnerwetter gefasst. "Nein, ich....ich werde sie schon selbst kontaktieren." sagte er stattdessen mit geradezu weicher Stimme. Entgeistert sahen Thomen und Krzeminski erst ihren Captain, dann einander an. "Schicken Sie mir ihre Daten auf mein internes Postfach....ich werde das erledigen. Sie beide....kümmern sich bitte um O'Grady. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um ihn." Nachdem Yuhki gegangen waren sahen sich beide nochmals an, unsicher ob sie das gerade geträumt hatten oder nicht. "War das gerade wirklich unser Captain?" "In meiner ganzen Dienstzeit hier habe ich ihn noch nie so erlebt....ich bin mir sicher er macht sich immense Vorwürfe wegen Boles....gut behandelt hat er ihn ja nicht wirklich. Und dabei hat er wirklich alles für den Captain getan." Dann setzten sie sich in Bewegung um ihren jungen Kollegen zu finden.

    12. Revier, Kithoi Bezirk - Officer O'Grady

    Niall hatte sich auf seinen Platz verzogen und spielte sinnlos mit einer Hand auf der holografischen Oberfläche seines Computers herum. Nebenbei nippte er ein wenig an der Flasche Smithwicks, welche einige Zentimeter abseits des Bildschirms stand. Normalerweise hätte er es sich nicht im Traum einfallen lassen, Alkohol mit aufs Revier zu bringen, noch dazu mit einem Vorgesetzten wie Captain Yuhki. Doch gerade war ihm das völlig egal. Alles war egal. Er wollte einfach nur dieses Bild aus dem Kopf bekommen. Diese toten, weit aufgerissenen Augen, die aufgeschlitzte Kehle....und vor allem das Blut. Boles hatte innerhalb der Belegschaft eher als eigenbrötlerischer Kauz gegolten. Niall jedoch hatte auch seine andere Seite kennengelernt. Während seiner Anfangsphase im Innendienst hatte Damian ihn angeleitet. Er war damals fasziniert von seinem riesigen Wissensschatz gewesen und hatte sich sogar ein Stück weit mit ihm angefreundet. Dass es ihn nun einfach nicht mehr geben sollte.....das konnte und wollte er einfach nicht begreifen. Der Junge Ire wurde aus seinen Gedanken gerissen als nach ihm gerufen wurde. Einer seiner Kollegen bat ihn jemanden zum Captain zu bringen. Eine Asari. Er stellte sich vor und wischte sich dabei einmal hektisch über das Gesicht. "Verzeihen Sie, Ma’am, hier ist die Hölle los. Einer unserer Kollegen, ein Freund von mir…" Verdammt, wie armseelig er gerade wirken musste. "Schon in Ordnung. Sie müssen nichts erklären." erwiderte die Asari mit warmer Stimme. Ein schwaches Lächeln huschte Niall über die Züge und er wischte sich noch einmal kurz über die Nase. "Der Captain ist dort." Nachdem er die Besucherin abgeliefert hatte, schlurfte er langsam wieder in Richtung seines Platzes. "Niall!" "Da bist du ja. Der Captain schickt uns. Du bereitest ihm Sorgen." Etwas verwirrt sah Niall Thomen und Krzeminski an. "Um mich macht er sich Sorgen? Er hätte sich mal lieber um Boles sorgen sollen!" Wütend griff er zur Flasche und nahm einen großen Schluck. "Hör zu Niall, Boles war auch unser Kollege. Glaub mir, wir - " "Ist doch scheiß egal!" Mit einem lauten Knallen stellte der Rothaarige die Flasche wieder auf den Tisch. "Boles ist tot! Und der Dreckskerl, der ihn umgelegt hat rennt immer noch frei herum! Ich habe nicht vor ihn damit davonkommen zu lassen!" "Kleiner, du verstehst nicht, wir können nicht einfach....der Captain wird - " "Es ist mir egal! Okay? Es ist mir egal was der Captain dazu sagen wird! Ich will hier nicht untätig rumsitzen. Ich werde dort rausgehen und nach diesem dreckigen Turianer suchen. Und wenn ich ihn finde, jage ich ihm eine Kugel direkt zwischen die Augen." Während er das sagte, legte er sein Scharfschützengewehr auf den Tisch. "Ihr 2 habt mich zwar oft aufgezogen, aber ihr seid meine Freunde. Darum bitte ich euch mir zu helfen. Aber wenn ihr nicht wollt....gehe ich auch alleine. Eure Entscheidung." Die beiden sahen sich seufzend an. Dass ihnen nicht wohl dabei war, war nicht schwer zu erkennen. Aber beide waren sich stumm einig, dass sie ihn das garantiert nicht alleine tun lassen würden. "Gebt mir nur eine Minute....ich rufe kurz meine Ex-Frau an und sag ihr dass sie Jakub dieses Wochenende bei sich behalten soll...."

    Das 12. Revier, Kithoi Bezirk - Captain Yuhki

    "Tut mir Leid Marlene....ja, ich kann mir vorstellen wie enttäuscht die beiden Mädchen sein werden.....nein, ich kann da wirklich nichts machen. Du hast die Nachrichten gesehen, du weißt was Sache ist. Es wird heute wieder sehr spät werden." Mit einem Klicken beendete der Captain die Verbindung und vergrub dann das Gesicht in beiden Handflächen. Ein Alptraum. Diese Woche war wie ein der Filmleinwand entsprungener, fleischgewordener Horrorstreifen. Die stationsweite Fahndung nach Vhan war bereits in vollem Gange, doch für ihn fühlte es sich so an als würde diese Sache immer noch von Minute zu Minute schlimmer werden. Die gesamte Revierbesatzung war nach der Meldung von Boles' Tod komplett demoralisiert und ins Chaos gestürzt worden. Doch das Schlimme war, dass nicht nur er ermordet worden war. Anastasia Nix von der internen Ermittlung, sowie Kyron Ursox aus Captain Karvas Rarkin's Bezirk hatte es ebenso erwischt. Und soweit das letzte Update stimmte, kämpfte dieser Craig Gillespie im Huerta-Krankenhaus immer noch ums Überleben. Dann waren da noch die 2 toten Unbekannten und dieser gesprengte Häuserblock. Aber das allerschlimmste war wohl, dass die C-Sicherheit unterwandert worden war. Wer wusste schon, wie lange und mit wie vielen Informationen Hanna Ilias diesen Wahnsinnigen versorgt hatte. Im schlimmsten Falle war sie nicht die einzige korrupte Polizistin die ihm half. Sein interner Posteingang piepte. Krzeminski hatte ihm die Daten von Boles' Ex-Freundin zugeschickt. Yuhki atmete tief ein und begann die Nummer einzutippen. Solche Nachrichten überbringen zu müssen war immer schwer....und in diesem Fall wahrscheinlich umso mehr. Gerade wollte er die gewählte Nummer bestätigen, als die Tür zu seinem Büro unsanft aufgeworfen wurde. "Was erlauben Sie - " "Captain Yuhki? Ich bin Seeva T’Saari von der Abteilung Special Tactics and Reconnaissance." Dem Japaner blieb der Rest seines Satzes im Halse stecken. Eben noch hatte er sich gedacht dass es kaum schlimmer kommen konnte, und nun das. Ein verdammter Spectre. "Sie berichten ab jetzt an mich." Es dauerte einige Momente bis der Captain die Sprache wieder fand. Dann jedoch kam es aus ihm raus geschossen. "Ist das ein Witz?" Kerzengrade stand er aus seinem Sitz auf und beugte sich auf Augenhöhe mit der Asari runter. Die Ader auf seiner Stirn pulsierte. "3 Monate. Drei verdammte Monate wird die Station von diesem blutrünstigen Monster terrorisiert. Und jetzt wo es unangenehm wird, wo unsere Leute dort draußen abgeschlachtet werden, jetzt schickt der Rat jemanden damit es keine schlechte PR gibt?" Er atmete mehrere Male tief ein und aus, zog ein Stofftuch aus der Hosentasche hervor und tupfte sich die Schweißperlen von der kahlen Stirn. "Ich habe den stationsweiten Fahndungsbefehl bereits beim Executor durchgesetzt. Die C-Sicherheit wird diesen Verbrecher fangen. Auch ohne euch glorifizierte Gesetzlose!" Aus seiner Stimme sprach die pure Verachtung. Wenn es etwas gab das er mehr hasste als Verbrecher, dann war es die Special Tactics and Recon-Abteilung. In seinen Augen war diese Organisation nichts weiter als ein Haufen privater Auftragsmörder im Dienste des Rates. Keine Regeln, keine Prinzipien. Sie standen für alles gegen das die C-Sec in seinen Augen eintrat. Etwas kraftlos ließ er sich wieder in seinen Sitz zurücksinken. Normalerweise war ein solcher Ausbruch nur fürs erste Aufwärmen gut. Doch heute war bereits zu viel passiert. "....bitte....wenn sie mich nun allein lassen würden? Ich muss die vermutlich einzige Angehörige meines ermordeten Mitarbeiters benachrichtigen....." Seine Stimme klang nun gar nicht mehr fest und konfrontierend.

    Beyo Vhan, Unterschlupf

    Wie erwartet war Hanna Ilias aufgebracht. Sie hatte ihn in seiner eigenen Wohnung vor dem Killer gerettet, hatte für ihn bei Yuhki ausgesagt, sich in eine illegale, private Jagd mit ihm und den anderen beiden eingelassen....und nun hatten sie nicht nur gar nichts vorzuweisen, nein sie war jetzt selbst eine Flüchtige vor dem Gesetz. „Sie, Vhan, wir werden das jetzt klären! Kommen sie her!“ Und wieder war es Saenia Sorax die dazwischen ging. Beyo konnte sich nur immer wieder aufs Neue wundern, wie jemand der so besonnen war wie sie sich einfach auf seinen undurchdachten Plan hatte einlassen können. „Am besten ist, sie fangen am Anfang an. Und lassen sie keine Details aus.“ Vox, der den Raum während der ganzen Sache für einige Momente verlassen hatte, trat nun wieder zur Tür hinein und wurde von Van Zan begrüßt. Der rote Turianer seufzte. "Was kann ich Ihnen allen denn noch erzählen, was nicht längst enthüllt wurde?" Mit gesenktem Blick und hinter dem Rücken verschränkten Händen ging er in einem kleinen Kreis durch die Mitte des Raumes. "Ich war jung. Ich war frustriert. Ich war beeinflussbar. Und ja verdammt! Ich war korrupt!" Natürlich lag dieser Fakt längst auf dem Tisch. Aber es selbst noch einmal so direkt zu sagen gab dieser ganzen Sache einen ganz üblen Nachgeschmack. "Es ist fast 2 Jahrzehnte her....ich war damals gerade mal 28 Jahre alt. Mein 7. Jahr im Dienste der C-Sicherheit. Ich war desillusioniert und wütend. So unglaublich wütend über die Ineffizienz des Verwaltungsapparates. Wie Tag für Tag all der Abschaum dort auf den Straßen mit dem was sie taten davon kam und ich machtlos war etwas dagegen zu unternehmen weil die Regeln mich davon abhielten. Ich hatte damals noch einen etwas jüngeren Kollegen, Javed Ceiv. Er dachte genau so. Wir machten unserem Ärger auch oft lautstark Luft. So wurde er auf uns aufmerksam." Beim bloßen Gedanken an dieses Monster schauderte es ihn. Obwohl er längst tot war, hing sein Schatten immer noch über ihm. Wie ein Gespenst, das ihn bis an sein Lebensende begleiten und verfluchen würde. "Tiraz Malkizan. Er war wie die Antwort auf all unsere Fragen. Plötzlich stand er vor uns, stark, redegewandt, hoch intelligent und mit einer Vision. Er bekräftigte uns in unseren Ansichten, redete uns ein dass die einzige Art die Station sicher zu halten wäre, Dinge zu tun für die unsere Vorgesetzten zu feige waren. Wir waren wie hypnotisiert von ihm. Haben ihn idealisiert. Wir hätten wirklich alles für ihn getan." Er stockte kurz. "...ich weiß nicht wie viele Leute wir im Laufe der Jahre hinter Gitter gebracht haben. Wir waren quasi eine eigene kleine Spezialeinheit. Im Auftrag der Gerechtigkeit. Das war wie ein Dogma, das er uns einpflanzen wollte. Der Zweck sollte die Mittel heiligen. Wir haben die Leute nicht nur verhaftet. Wir.....haben sie verschleppt. Bedroht. Gefoltert, psychologisch wie physisch. Ihnen Geständnisse entlockt, Beweise angehängt, egal ob falsche oder richtige. Ich habe bis heute keine Ahnung ob unser damaliger Vorgesetzter Quolick nicht wusste was wir taten oder bewusst weg geschaut hat. " Eines dieser unschuldigen Opfer war Kalio Aritus gewesen. Bei weitem jedoch nicht das einzige. Er hob seinen Kopf ein wenig und schaute jeder im Raum anwesenden Person einmal kurz in die Augen. "Aber es ging nicht ewig so weiter. Ich habe im Laufe der Jahre immer mehr Zweifel bekommen. Als er dann eines Tages von mir verlangte, jemanden der uns eventuell enttarnen konnte umzubringen, habe ich das erste Mal einer direkten Anweisung von ihm nicht Folge geleistet. Er kam natürlich dahinter und warnte mich davor dass so etwas nicht noch einmal vorkommen dürfte. Dann wenige Monate später....fand ich es heraus." Wieder zitterte er ein wenig und schloss kurz die Augen. Luceija. 10 Jahre war es mittlerweile her und er erinnerte sich immer noch als wäre es gestern gewesen. Wie naiv es von ihm gewesen war zu glauben, er könne seine Vergangenheit einfach begraben und ein neuer Mann sein. Nichts starb jemals. Alles hinterließ seine Narben, egal wie sehr man versuchte sie zu verstecken. Unwillkürlich kam ihm wieder diese grauenvolle Aufnahme in den Sinn. Wie krank konnte jemand nur sein, sich nicht nur an jemanden auf diese Weise zu vergreifen, sondern das ganze auch noch festzuhalten? Doch noch mehr wunderte er sich darüber, dass er erst an diesem Tag begriffen hatte, worum es Malkizan all die Jahre wirklich gegangen war. "Ich....stieß auf einen Beweis. Eine....private Aufzeichnung, in der er offen zugab dass er sich all die Jahre nur selbst bereichen wollte und uns zu diesem Zweck manipuliert hatte. " Saenia hatte ihn zwar darum gebeten kein Detail auszulassen, aber das würde er ganz sicher nicht erzählen. "Wir konfrontierten ihn.....und kamen nur knapp mit dem Leben davon. Tiraz Malkizan floh noch am selben Tag von der Citadel, mitsamt all unseren gemeinsamen Einnahmen. Mein Kollege Javed verließ daraufhin die Station ebenfalls um das alles hinter sich zu lassen. Ich....bin geblieben. Habe sämtliche Beweise vernichtet und einfach versucht normal weiter zu machen. Vor knapp 2 Jahren wurde ich dann das erste Mal mit all dem konfrontiert. Ich half einem ehemaligen Opfer Malkizan aufzuspüren und auszuschalten. Er war inzwischen ein mächtiger Verbrecher geworden." Das ständige Umherlaufen machte ihn nur noch unruhiger, also setzte er sich hin. "Javed Ceiv ist....bei einem Unfall gestorben." Auch hierbei wollte er lieber nicht ins Detail gehen. "Und was mich angeht, nun.....es war kompliziert zwischen uns." Das war wohl die einfachste und zugleich auch untertriebenste Bezeichnung für die Beziehung mit Luceija. "Ich habe kurz darauf meinen Job bei C-Sicherheit verloren und....habe viel erlebt was ich wirklich niemandem wünsche. Zwischenzeitlich war ich auch gar nicht mehr auf der Station.....bis ich schließlich zurückgekehrt bin und mich dazu entschloss ganz von vorne anzufangen. Die Vergangenheit zu begraben und im Dienste meiner Familie ein ganz neuer Turianer zu werden. Aber das Resultat....sehen Sie alle hier." Früher oder später hatte es ja so kommen müssen. Luceija war der Warnschuss gewesen. Nun war jemand hinter ihm her, den seine Taten so verzweifelt und hasserfüllt gemacht hatten, dass er nicht nur dazu bereit war sein Leben zu zerstören, sondern auch dutzende Unschuldige mit hineinzog. Vielleicht hatte Hanna ja recht. Vielleicht sollte er sich einfach stellen. Man würde ihm natürlich kein Wort glauben. Sämtliche Fakten sprachen gegen ihn. Aber vielleicht war es ja sogar das was er verdiente. Zwar hatte er diese Morde nicht begangen, aber wie viele Leben hatte er mitgeholfen zu zerstören? Wieso sollten weiterhin Leute für ihn sterben? Wenn er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbrachte, würde der echte Killer vielleicht damit aufhören zu töten. Langsam erhob er sich wieder aus seinem Sitz. "Ich denke Agent Ilias hat recht....egal was als nächstes passiert, ich muss mich stellen. Vielleicht finden sie ja danach den echten Killer....und wenn nicht....ist es um meinen armseeligen Kadaver auch nicht weiter schade." Wie auf Kommando fing sein Omni-Tool an zu blinken. Dem roten Turianer stockte der Atem. Das war doch wohl nicht etwa?.....Mit zittriger Hand aktivierte er es und sah sich die Nachricht an, die er gerade empfangen hatte. Es war ein Video. "Mr Vhan!" Entsetzt sah Beyo auf den Anblick der sich ihm bot. Das war sein Büro! Aber nicht nur das, dort in der Ecke kauerte seine Assistentin Mheynira! Schreiend sah sie in Richtung der Kamera, am rechten unteren Rand des Bildes blitzte ein scharfes Messer auf. "Hilfe! Mr Vhan! Bitte helfen Sie mir! Er wird mich - " Eine behandschuhte Hand hielt ihr den Kiefer zu und das Messer wurde an ihre Kehle gesetzt. Dann endete die Aufzeichnung. Bevor er oder einer der anderen Anwesenden irgendetwas sagen konnte, klingelte auch schon sein Kommunikator. >>Hallo Beyo.<< tönte die verzerrte Stimme durch den Raum. >>Was auch immer du gerade für eine Dummheit planst....egal ob du dich stellen oder gar dir selbst eine Kugel durch deinen Schädel jagen willst.....überdenke das besser noch einmal. Deine süße, kleine Assistentin wäre dir sicher dankbar.<< "Lassen Sie sie frei!" schrie er mit einer Mischung aus Zorn und Angst. "Sie haben mich schon einen Freund töten lassen! Lassen Sie sie gehen! Sie hat nichts damit zu tun! Sie wollen doch nur mich...." >>Oh Beyo.....<< Amüsiert lachte die Stimme. >>Hast du es immer noch nicht verstanden? Jeder hat damit zu tun. Jeder den du kennst, jeder den du liebst....du hast sie alle zu Zielen gemacht. Und wenn du nicht willst, dass deine Assistentin sich Stück für Stück von ihren Gliedmaßen verabschieden muss, dann hältst du dich besser für die nächsten Stunden schön ruhig! Keine Angst, ich werde dir schon noch sagen was du tun musst um sie vielleicht zu retten....aber vorerst übe dich ein wenig in Geduld.<< Wieder lachte der Killer grotesk. >>Schau doch so lange noch einmal ein wenig in die Nachrichten rein.....<< Niedergeschmettert sah Beyo zu Syren Vox, welcher daraufhin wieder den Nachrichtensender einschaltete. "- während die C-Sicherheit gerade erst den stationsweiten Fahndungsbefehl raus gegeben hat, hat der seit 3 Monaten aktive Serienmörder bereits ein weiteres Mal zugeschlagen. Kurz darauf sendete er über einen verschlüsselten Kanal diese Botschaft an das Citadel News Network. Soeben hat die Redaktion Freigabe erhalten, sie mit den Bürgern der Station zu teilen. >>Bürger der Citadel. 3 Monate lang haben die Behörden versucht, meine Existenz geheim zu halten. Doch lasst euch gesagt sein: Ich existiere. Sicher fragt ihr nach dem Grund für meine Taten. Ihr denkt ich wäre verrückt. Ein Monster, das euch heimsucht. Doch die Wahrheit ist: Ich bin nur das, wozu man mich gemacht hat. Ihr alle liebt diese Station. Dieses Monument des Wohlstandes, das Symbol der Macht und Einigkeit. Selbst der Geth-Angriff vor 2 Jahren hat euch nicht davon überzeugt, dass dieser riesige Haufen Stahl nichts weiter ist als Lug und Trug. Bald schon werdet ihr erfahren wie schutzlos ihr wirklich seid. Morgen wird das Feuer beginnen sich auszubreiten.<< Etwas veränderte sich an seiner Stimme. >>Ihr wisst zwar nun wer ich bin. Aber nicht wo ich bin. Ihr werdet mich nicht aufhalten.<< Mit Beyo's Fassung war es endgültig vorbei. Das war seine Stimme! Zwar immer noch verzerrt, aber es klang unverkennbar nach ihm. Wie hatte dieser Wahnsinnige das alles nur geschafft? "Das neueste Opfer - " Beyo schaltete die Live-Übertragung wieder ab. Seine blauen Augen schienen mit einem Mal noch leerer als die seines toten Freundes Kyron. Es war kein Funken Lebensfreude oder Hoffnung mehr in ihnen. Er war am Ende, in jeder Hinsicht. Völlig in der Hand dieses Wahnsinnigen. Des Monsters das er geschaffen hatte. "....was tun wir jetzt?"

    Captain Karvas Rarkin, Hauptquartier Tayseri-Bezirk

    Fassungslos schaltete Karvas die Nachrichten wieder aus. "Beyo, wo bist du da nur wieder rein geraten?" Die Fahndung lief auf Hochtouren. Beyo's Gesicht war an jeder holografischen Oberfläche der Station zu sehen. Die Beamten hatten den Befehl, dem Flüchtigen genau eine Chance zu geben sich zu ergeben, ansonsten galt Todesschusserlaubnis. Gleiches galt für seine 3 Begleiter, wobei nur Hanna Ilias davon eindeutig identifiziert war. Auch seine Männer waren bereits voll mit der Jagd auf seinen alten Freund beschäftigt. Und er konnte sie nicht dafür schelten. Die Beweislage war eindeutig. Und nicht nur das, Kyron war tot aufgefunden worden. Dennoch weigerte er sich das alles zu glauben. Es konnte einfach nicht wahr sein. Kurz musste er über sich selbst lachen. Wenn man bedachte, was Beyo, Malkizan und Javed damals mit ihm gemacht hatten, war es schon ein ganz schönes Wunder dass er nun so von seiner Unschuld überzeugt war. Die beiden verband wirklich etwas ganz spezielles. Niemals hätte er gedacht, dass sie trotz der Geschichte damals so gute Freunde werden würden. Ja, er hatte ihm das letzte Mal gesagt dass er ihm zukünftig nicht mehr helfen könne. Aber verdammt noch mal, es musste doch irgendeine Möglichkeit geben diesen Wahnsinn zu beenden! Karvas ging noch einmal die Dateien durch. "Hmmmm....." Im Bericht den Yuhki's Truppe hinterlegt hatte, fiel ihm ein Name ins Auge: Nathaniel Hudson. Es war über ihn nur vermerkt, dass er nicht Teil der Einsatztruppe gewesen und scheinbar auf eigene Faust vor Ort gewesen war. Seine Partnerin Anastasia Nix war der dritte gemeldete Verlust auf Seiten der C-Sicherheit und auch Craig Gillespie war von ihm dort aufgefunden worden. Man hatte ihm keine weitere, große Aufmerksamkeit geschenkt, ihn zum psychologischen Dienst und dann nach Hause geschickt. Aber hinter seiner Anwesenheit dort musste doch irgendetwas stecken! Zögerlich begann er zu tippen.
    "Sehr geehrter Mister Hudson,

    ich bin mir sicher, dass Sie gerade in keiner guten Verfassung sind. Ich möchte Ihnen hiermit mein aufrichtiges Beileid für den Verlust ihrer Partnerin aussprechen. Niemand verliert gern gute Leute und Freunde. Kyron Ursox, das dritte Opfer des Killers aus unseren Reihen, hat zuletzt direkt unter meinem Kommando gearbeitet. Fassen Sie dies keinesfalls als Drängen auf, aber mir liegt (ebenso wie Ihnen, da bin ich sicher) sehr viel daran, den Toten Gerechtigkeit zu verschaffen. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob die aktuelle Vorgehensweise die richtige ist.
    Und da kommen Sie ins Spiel. Wenn Sie mir helfen wollen, dann kommen sie bitte so schnell es geht ins örtliche Hauptquartier.

    Captain Karvas Rarkin, Tayseri-Bezirk.
    "

    Mit einem weiteren Klick war die Nachricht abgeschickt.

    Donal Harlington, Proteus

    Dass der Arzt nicht ganz unrecht damit hatte, wenn er sagen würde dass diese Drogen nicht gut für sie waren und ihre Gesundheit im Nu wieder zerstören würden wie vor 2 Jahren, das sagte er besser gar nicht erst. Er kannte Luceija nun schon lange genug um zu wissen, dass sie niemals damit aufhören würde. Und für ihn war das ok. Es war ihr Körper, ihr Leben, ihre Gesundheit. Er liebte die Kleine so wie sie war. Das würde sich niemals ändern. "Ganz genau." erwiderte Donal grinsend und trank einen weiteren Schluck Kaffee. "Mir geht es gut. So wie immer, nicht wahr Gil? Uns kriegt niemand klein." Seine Kopfschmerzen erwähnte er nicht. Er wollte nicht klingen als würde er herumjammern. Wie Gil sich um seine kleine Schwester kümmerte war wirklich rührend.

    Abuyin, Proteus

    Sein Freund war offenbar noch etwas durch den Wind. Das konnte er ihm nachempfinden. Und gerade wollte er noch mit Gil Ascaiath's anderer Begleiterin reden. Er fragte sie ob sie einander bekannt waren. Auch Abu meinte sie eventuell mal irgendwo gesehen zu haben, doch einen Eid darauf schwören wollte er auch nicht. Bei der Masse an Frauen, die Abu schon getroffen hatte, konnten auch leicht Verwechslungen vorkommen. Er nahm einen Schluck Kaffe und kontrollierte nebenbei noch einmal seinen Posteingang. "Wie seltsam." Um diese Zeit hatte ihm sein Onkel normalerweise schon längst den täglichen Statusbericht der Klinik geschickt. In dieser Hinsicht war er äußerst gründlich, und er wusste auch dass Abu darauf bestand. Um sich ein wenig abzulenken, startete der Iraner über die App in seinem Universalwerkzeug die Citadel News, während er sich mit der Kaffetasse in der Hand ein paar Schritte von seinem Freund in Richtung des Tisches bewegte. In Text-Form kamen die aktuellen News über den Bildschirm geflogen. >>Ihr wisst zwar nun wer ich bin. Aber nicht wo ich bin. Ihr werdet mich nicht aufhalten. << Ein wenig verdutzt schaute er drein. Hatte er den falschen Sender erwischt? "Das neueste Opfer des ehemaligen Polizisten und stationsweit gesuchten Serienmörders Beyo Vhan, auch bekannt unter dem Pseudonym Kryptogramm-Killer, wurde von letzterem in der örtlichen chirurgischen Klinik im Bezirk Tayseri niedergestochen. Doktor Abdul al Sharat, vertretender Chefarzt, wurde wenige Minuten nach der Tat von 2 seiner Arzthelferinnen gefunden und ist momentan noch in kritischem Zustand." Krack Die noch halb volle Kaffetasse fiel Abu aus der Hand und zerschlug auf dem Boden in tausend Teile.

    Marco Lagos - Horizon

    Konzentriert, und immer noch bemüht sich nicht aufzuregen, sah Marco sich die Berichte durch. Es war wirklich ein ganzer Haufen an Informationen. Das alles konnte unmöglich stimmen. Aber viele dieser Berichte handelten von Einsätzen, die bereits Jahre zurücklagen. Wenn er also wirklich für all diese Dinge verantwortlich sein sollte, wieso war man nicht früher an ihn heran getreten? "Der Reihe nach. Alles der Reihe nach." Dieser Mann tat vermutlich auch nur seinen Job. Sich ihn direkt zum Feind zu machen brachte nichts. Sie sollten die Berichte einfach Stück für Stück durcharbeiten. Vielleicht kamen sie der Antwort ja so auf die Spur. "Nehmen wir zuerst mal den hier." Marco tippte auf den gemeinten Bericht und vergrößerte die holografische Fläche. "Tiptree. 11.05.2177. Ein Stromausfall im Hauptnetzwerk, der durch angeblich fehlerhafte Wartung des Generators zustande gekommen sein soll. Das Problem ist nur....das ist knapp 1 Jahr vor meiner Einstellung bei ExoGeni Corp passiert. Ich arbeite erst seit 2178 dort. Lesen Sie es in meiner Akte nach." Der Anfang verhieß schon einmal gutes. Ein solch offensichtlicher Fehler war leicht nachzuweisen. Aber wer wusste schon was in den anderen Berichten alles steckte?......
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    Sorax

    Van Zan

    Vhan

    Nates verquollene Augen starrten glasig durch den dichten Nebel beißenden Zigarettenrauchs. Heftige Gitarrensounds trugen melancholische Texte durch den verpesteten Raum, rangen um die geringe Spanne der Aufmerksamkeit, die Nate noch zu bieten hatte. Und er verdrängte verbissen das, was so offensichtlich an die Oberfläche drängte. Sein Kater hatte sich vor langer Zeit und in weiser Voraussicht ins Schlafzimmer verzogen und entging so dem kratzigen Rauch und der klagenden Musik, die nichts außer immerwährender gegen sich selbst gerichteter Wut in sich trug. Das Piepsen seines Omnitools ging in dem Lärm unter, das orangene Blinken jedoch funkelte im Nebel des Qualms wie ein Leuchtfeuer in unbekannter Strecke. Mehr aus antrainiertem Verhalten als aus echten Interesse griff Nate nach dem Datenpad, das die Nachricht ebenfalls empfangen hatte. Er überflog den Absender und war versucht das Ding einfach wieder wegzulegen. Dann jedoch hielt er inne. Wieso gönnte er sich diesen Schmerz nicht? Er hatte ihn verdient. Nate öffnete die Nachricht, las die ersten Zeilen und bemerkte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Die Echtheit der Situation schmetterte ihn sofort zu einem Tiefpunkt zurück, dessen Überwindung er nicht gespürt hatte und der durch das Delirium aus Alkohol, Kippen und seinem faden, alten Leben wirkungsvoll verdrängt worden war. Der Detective kostete den Schmerz, die psychische Selbstflagellation, voll aus. Süßer Schmerz, dachte er sich, als die Gewissheit ihm entgegensprang. „Ich möchte Ihnen hiermit mein aufrichtiges Beileid für den Verlust ihrer Partnerin aussprechen.“ Er las den Satz wieder und wieder. Seine Gedanken kreisten um Anders, Anastasias Verlobten. Und um den Morgen im Büro, als die Welt noch friedlich und – im Rahmen des Möglichen – heil gewesen war. „Verlust“, murmelte er und spülte das Wort mit einem kräftigen Schluck von irgendetwas Hochprozentigem hinunter. Dann las er weiter. Und plötzlich wurde aus der Niedergeschlagenheit rechtschaffener Zorn. In ihm reifte ein Gedanke, ein Gedanke, den er verdrängt hatte. Natürlich hatte er das Statement von Captain Yuhki gesehen, aber im Gegensatz zu dem Rest der Citadel war seine Welt bereits zersprungen wie trübes Glas. Er hatte es kaum wahrgenommen, doch nun regte sich in ihm ein Gedanke. Natürlich war Ilias nicht schuld an Anastasias Tod, zumindest nicht mehr oder weniger als er selbst. Und wenn sie unschuldig war, dann war es auch der Turianer. Der Kerl war der Grund für das Drama und Ilias kaum mehr als ein Bauernopfer. „Den Toten Gerechtigkeit verschaffen“, wer das wollte, der wollte den echten Killer demaskiert und mit einer Kugel im Schädel! Nate griff drückte auf den Button und formulierte eine Antwort: „ichh kommm ud helfe“. Er sendete die Nachricht ohne sie gegenzulesen, stand stattdessen auf und wankte kurz. „Verflucht Nate, werde klar“, sagte er sich, stürzte gen Waschbecken und schöpfte Hand um Hand kaltes Wasser ins Gesicht. Er sammelte Spucke und spie aus. Heute würde die Jagd beginnen und sie würde nicht eher enden, bis Anastasia Nix gerächt war.

    *

    Seeva war eine Statue ihrer selbst, unbeweglich, kühl und in gewisser Weise unmenschlich. Sie legte eine tiefe Entschlossenheit an den Tag, die man für Kaltblütigkeit halten konnte, während Yuhki sich ausließ. Die Asari hatte schon mit derlei penetranten C-Sicherheits-Offizieren zu tun gehabt, da war Yuhkis Existenz noch nicht einmal von seinen Eltern geplant gewesen und die Menschen verfolgten noch die Ansicht, sie wären allein im Universum. Nachdem der Japaner endlich geendet hatte, sprach Seeva mit provokanter Eintönigkeit. „Es ist kein Witz“, sagte sie, als wolle sie eine ernstgemeinte Frage beantworten. „Ihr Verlust tut mir aufrichtig leid, auch wenn Sie mir das vermutlich kaum glauben werden. Aber ich habe meine Befehle“, erklärte die Asari weiter. „Und diese sprechen nicht von PR, auch wenn dies der Grund des Rates sein mag. Oder besser gesagt: könnte. Ich bin hier, weil Sie, Captain, sich als erbärmlicher Ermittler erwiesen haben und die Zahl der Opfer die Toleranzgrenze mittlerweile überschritten hat, in der man bereit ist über stümperhaftes Vorgehen hinwegzusehen.“ Der Spectre trat einen halben Schritt vor, ihre Oberschenkel berührten den Schreibtisch, der das einzige zwischen ihr und dem Captain war. Ihre Augen waren klar auf das Ziel fokussiert aber von einem fieberhaften Glanz umgeben, der immer dann auftrat, wenn Seeva eine Konfrontation spürte – oder herbeisehnte. Die Beschimpfung durch den Captain kümmerte die Asari nicht, seine Insubordination schon. „Captain, ich brauche, nein ich verlange, Ihre Unterstützung, damit wir diesen Killer – oder mehrere – schnell liquidieren.“ Sie hielt inne. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, dem Captain zu verraten, dass sie kein Interesse an einer Festnahme, Verhandlung und gegebenfalls eines Deals hatte. Wenn der Killer vor ihr stehen würde, ob bewaffnet oder in Handschellen, wäre es die sicherste Methode, ihn einfach zu töten. „Sie werden sich jetzt nicht um irgendwelche Angehörigen kümmern. Lassen Sie das jemanden aus dem Geschäftszimmer machen oder erledigen Sie das später. Und Sie werden vor allem keine schwachsinnigen Pressekonferenzen mehr abgeben. Sie werden sich jetzt mit vollem Einsatz der Verfolgung des Killers widmen und mir dazu alle verfügbaren Unterlagen und Ergebnisse zusammensuchen. Wenn Sie sich dazu nicht in der Lage fühlen, melden Sie sich beim Executor. Wenn Sie den Fall verfolgen wollen, aber mich daran hindern, wie Sie es gerade getan haben, enthebe ich Sie des Kommandos. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Ihre langen Finger ballten sich zur Faust, welche sie langsam auf den Schreibtisch senkte und sich vornüberbeugte. Seevas Muskeln spielten auf der Schulter und als Yuhki nicht antwortete sagte sie: „Das ist ein Befehl, Captain.

    *

    Ich hatte nichts dergleichen vor!“, zischte Hanna gen Sorax, als die Turianerin sie vor einer Eskalation warnte. „Ich brauche Antworten.“ Sie war sich nicht sicher, ob die Schützin ihr noch zuhörte, letztlich war es aber auch egal. Vhan war am Zug. Und den spielte er mit derselben Schlichtheit, die sein gesamtes Handeln so mitleidig untermalte. Seine Erklärung war mehr eine Beichte, als ein Bericht. Er beteuerte seine Reue, sprach von seinem Fehlverhalten, erniedrigte sich in gewissem Maße selbst, obwohl er bei der ein oder anderen Stelle verdächtig abkürzte. Hanna verschränkte die Arme, sah zu Sorax, dann zu Vhan, dann warf sie einen Blick durch den Raum und erkannte Vincent van Zan. Sie nickte ihm zu, aus einer Natur heraus, die entstand wenn man gemeinsam gekämpft hatte. Er erwiderte es mit derselben grimmigen Distanziertheit. Hanna entschied, dass Teile von Beyos Erzählung eben dies waren: eine Erzählung. Die Leute von denen er sprach waren seit Jahren tot oder verschollen. Der wichtigste Part war wohl die Erkenntnis am Schluss. Vhan gab zu, dass es weiser wäre, sich zu stellen. „Sehe ich auch so“, kommentierte die Blondine und warf in einem Anflug von Stolz den Kopf zurück. Vhans depressiven letzten Worte wurden harsch von dem Piepsen seines Omnitools unterbrochen. Er aktivierte es, ohne auf Hannas Fingerzeig und ihre Wort „Ihnen ist schon klar, dass man…“ zu achten. Stattdessen starrte er wie gefesselt auf ein Video, welches automatisch abgespielt wurde. Hanna rückte ein Stück herum, um den Blick auf das Bild zu erhaschen. „Das wird ja langsam langweilig!“, knurrte sie, denn es war nicht schwer zu erraten, wer die blutbefleckten Würfel gerade zu einer weiteren Runde des Spiels rollen ließ. Die Agentin wollte den roten Turianer eigentlich davon abbringen ein weiteres Mal mit dem Killer in den Ring zu steigen und sich einen verbalen Schlagabtausch zu liefern, doch sie wusste, dass dies nichts nützen würde. Also steigerten sich beide wieder herein, Beyo in selbstzerstörenden Attacken und der Killer in seine krude Ekstase. Die Überraschung kam am Schluss und sie kam live. Irgendwie hatte es der Mistkerl hinbekommen, Beyos Stimme zu imitieren und sich nun als er selbst auszugeben. „Was für eine kranke Scheiße“, murmelte Hanna. „...was tun wir jetzt?“, entwich es Beyo, der von der Wendung verständlicherweise in einen fast schockartigen Zustand verfallen war. „Wir bleiben bei dem Plan“, beharrte die Agentin. „Wenn Sie sich verstecken, machen Sie genau das, was der Killer will. Sind Sie auf dem Revier und der Killer sendet erneut eine Botschaft, dann ist bewiesen, dass Sie es nicht sein können. Naja, abgesehen natürlich, sie hätten Helfer instruiert. Aber – und das meine ich nicht respektlos – dazu fehlt ihnen das kriminelle Genie.“ Hanna dachte an den Angriff der purem Aktionismus gefolgt war und sie schollt sich selbst dafür, dass sie ihn unterstützt hatte. Kyron und Boles waren so oder so tot aber Nix hätte nicht sterben müssen. Andererseits war Gillespie in Sicherheit und das… Sie fragte sich, ob sie ihn jemals wiedersehen würde. Sie wandte sich ab, ließ Beyo hinter sich und ging auf den Mann zu, den sie mittlerweile als Syren Vox ausgemacht hatte. „Mister Vox, mein Name ist Hanna Ilias, Agent bei C-Sicherheit.“ Sie warf einen Blick zum Bildschirm, dann zuckte sie angesichts der Trivialität ihrer Vorstellung mit den Schultern. „Vielen Dank für die Unterstützung in den Tunneln. Ich bin mir sicher, dass Sie als Zeuge für Mister Vhan aussagen können. Daher würde ich Sie darum bitten, dass wir unverzüglich den Weg zum Revier antreten.“ Sie sah an sich hinab. „Ich hätte vorher nur gerne meine Klamotten wieder. Und meine Waffen.
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  17. #37
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    Kathy

    „Tja, im Gegensatz zu Ihnen habe ich den Großteil meines Besitzes und meiner Zukunft noch immer bei mir.“ Charis lachte voller Ironie. „Mein Schiff ist weg, meine Habe hat sich nicht wirklich verringert, ich habe gerade einen Absturz und einen lebensfeindlichen Planeten überlebt – ich glaube mittlerweile, ich kriege alles hin.“ Sie zwinkerte und zog ihren Handschmeichler aus der Tasche um damit zu spielen. Der Flug würde lang werden und irgendwie musste sie sich beschäftigen. „Aber Sie haben Recht, ich werde wohl wieder arbeiten. Und tatsächlich ist Illium da der beste Platz für mich. Ich kenne dort Leute, die meine Talente zu schätzen wissen. Reizende Vereinigung – Asaris only.“ Sie wendete den Stein in ihrer Hand, strich über die glatte, warme Oberfläche. „Sie nennen sich die Ecplise-Schwestern. Von der Söldnertruppe haben Sie vielleicht schon gehört. Diese Splittergruppe ist ziemlich… seriös. Ich hatte schon in der Vergangenheit mit ihnen zu tun. Mein Rat: Legen Sie sich nicht mit denen an. Aber deren ‚Dienstleistungen‘ könnten für Sie durchaus interessant sein.“ Charis betrachtete ihre Nägel. „Wenn ich den Kontakt herstellen soll, geben Sie mir Bescheid… und Geld.“ Die Asari wusste, dass sie den Mund gerade ziemlich voll nahm aber schon früher hatte sie positive Erfahrungen auf Illium gesammelt und sie konnte sich kaum vorstellen, dass die Schwesternschaft mittlerweile nicht mehr an ihren Qualitäten interessiert sein könnte.


    Von Eclipse hatte Kathy schon etwas gehört, von den Eclipse-Schwestern nicht aber das war jetzt nicht so verwunderlich wenn man bedachte das sie erst vor kurzem die Erde verlassen hatte. Klang für sie irgendwie nach einer Asari-Gang die ein wenig größer geworden war. Letztendlich egal in der Wahl ihrer Mittel war sie nicht unbedingt wählerisch auch wenn sie momentan keinen Bedarf an irgendwelchen Asari-Kriegerinnen oder ähnlichem hatte. Jedoch war es nicht schlecht immer ein paar Optionen zur Verfügung zu haben. "Sicher falls die Zahlen meines Kontos mich anlächeln und ich ein paar biotische Arschtreterinnen benötige, komme ich auf sie als erstes zurück.", antwortete die Schwarzhaarige zustimmend und lächelte leicht.

    Ein wenig später saß Kathy auf einer der Kisten im Lagerraum und kratzte etwas Dschungelerde aus einer ihrer Pistolen. Ihre Jacke hatte sie inzwischen wieder angezogen, denn es war nicht unbedingt warm im Frachtbereich des Schiffs, auch wenn wohl kaum jemand auf dem Flug nach Illium erfrieren würde. Vielleicht war ihr auch nur kalt weil sie nicht mehr auf einem warmen Dschungelplaneten war, man gewöhnte sich schneller an neue Umgebungen als einem bewusst war. Nachdenklich steckte sie die Pistole wieder ins Holster, momentan trug sie ihren ganzen Besitz am Leib, ein Zustand den sie auf Illium wieder ändern wollte. Das was sie auf dem Planeten gelassen hatte war leicht zu verschmerzen, ein paar Klamotten, ein defekter Rechner und ihre SMG. Um letztere tat es ihr schon leid, aber nach dem Kampf gegen den Geth hatte diese den Geist aufgegeben und auch Arden hatte das Ding nicht wieder in Gang bekommen. Schade aber sie würde sich eine neue kaufen, auch wenn sie in nächster Zeit hoffte nicht wieder unter Feuer zu stehen. Sie erblickte Geta, welche aus dem Bereich kam in dem die Verwundeten untergebracht waren. Die Volus hatten Ihren Schiffsarzt kurz runtergeschickt, der ihrem batarianischen Arzt aber hautpsächlich Versorgunsgüter gegeben hatte. Schwere Fälle die auf die Krankenstation mussten waren alle auf dem Planeten verstorben. "Sie ruhen sich auch nie aus, oder?", sprach sie die Turianerin an. Geta drehte sich zu ihr und kam auf die Menschenfrau zu. "Besser als die Zeit mit abwarten zu verbringen, außerdem..", sie setzte sich neben Kathy auf die Kiste, "ruhe ich mich sehr wohl aus." Kathy war sich nicht ganz sicher ob Geta lächelte, aber sie musste plötzlich grinsen. "Ich sehe schon. War auch kein Vorwurf, ich würde vielleicht auch etwas sinnvolles tun wenn ich es könnte. So bleibt mir nur übrig hier zu sitzen und gut auszusehen. Darin bin ich aber Expertin." "Ach solange alle nur sitzen und keinen Ärger machen, ist das mehr als man sich wünschen kann." Die beiden saßen kurz schweigend nebeneinander. "Was machen sie eigentlich wenn wir angekommen sind?" "Nun ich wollte in Illium eigentlich jemand treffen, aber ich weiß nicht ob die Person inzwischen schon wieder abgereist ist. Werde ich dann sehen.", antwortete die Turianerin und schien nachzudenken. "Ja man kann schon gespannt sein wie es in der Zivilisation weiter geht. Ich persönlich werde es wohl nicht vermissen mein Geschäft im Unterholz verrichten zu müssen, oder von Moskitos gestochen zu werden." "Also ich hatte keine Probleme mit Moskitos.", bemerkte Geta und tippte sich auf ihre Stirnplatte. Jetzt war ein Grinsen mehr als deutlich zu erkennen. "Ja aber ich glaube so eine Haut ist nichts für mich.", entschied Kathy und schaute der Turianerin nachdenklich in Gesicht. "Ist was?", fragte Geta skeptisch. "Nein, ich bin nur recht neu in diesem ganzen fremde Welten Kram und frage mich halt gerade wie sich das so anfühlt mit einer Plattenhaut." "Haben sie das Gator auch gefragt?", fragte sie Kathy scherzhaft. "Hätte sicher das Eis gebrochen, aber nein unter Stress denke ich nicht an soetwas." Geta seufzte kurz. "Machen sie ruhig." "Wie bitte?" "Meine Plattenhaut anfassen, ich sehe doch das sie es möchten." "Wenn das für sie okay ist." "Sonst würde ich es ihnen nicht anbieten." "Danke, ich mach auch schnell damit es nicht noch merkwürdiger wird.", antwortete Kathy dankbar und strich dann mit ihren Fingern sanft über die Platten der Turianerin. Sie waren hart und auch ein wenig rau, aber der Menschenfrau fiel keine vergleichbare Oberfläche ein die sie schonmal berührt hatte. Trotz der dicken Haut spürte man die Wärme des Körpers hindurch. Ein lautes Krachen ertönte plötzlich und ein gewaltiger Ruck ging durch das Schiff. Kathy ruderte istinktiv mit den Armen um nicht von der Kiste zu fallen und fing sich gerade, als eine Folge von kleineren Impulsen durch das Schiff ging. "Was zum Teufel?", rief die Schwarzhaarige perplex und die Erinnerung an den Absturz jagte ihr einen kurzen Schauer über den Rücken. "Sind das wieder Trümmer oder ähnliches?", fragte sie Geta während wieder eine Reihe erschütterungen durch das Schiff gingen. "In der Frequenz? Nein. Das hört sich eher an als würden wir beschoßen werden.", erklärte sie mit ernster Miene.

    Weitere Einschläge schienen das Schiff zu treffen und kurz flackerte die Beleuchtung. Auf einmal leuchteten Lampen im Frachtraum rot auf und eine schrille Sirene ertönte im gleichmäßigen Abstand durch das Schiff. "Das klingt nicht gut." Eine Stimme ertönte plötzlich aus den Lautsprechern im Schiff. "Hier spricht der Kapitän der Starscream, wir werden von einem unbekannten Schiff attackiert,<kch> die Schilde halten allerdings und die Lage ist unter Kontrolle." Ein Rauschen ging plötzlich durch die Anlage und es ertönte wieder eine Stimme, jedoch härter und energischer und ganz eindeutig kein Volus. "Hier spricht Karan, Kapitän der Kalros. Stoppen sie ihre Maschinen und fahren Sie die Schilde herunter, ansonsten sorge ich auf meine Weise das es geschieht. Übergeben Sie ihre Ladung an mich, dann besteht kein Grund weitere Gewalt gegen Ihr Schiff anzuwenden. Sie haben 60 Sekunden meine Anweisungen zu befolgen, ansonsten berge ich die Ladung aus ihrer leblosen Schiffshülle." Ein weiteres Rauschen ertönte und die Stimme war verschwunden. Kathy saß kurz mit offenen Mund da, warum zum Teufel hasste sie das Universum eigentlich so sehr? So ein schlechtes Karma konnten alle Passagier an Bord doch unmöglich haben? Ein Summen ging durch das Schiff. "Was passiert jetzt?", fragte sie verwirrt und schaute zu Geta. "Sie fahren die Maschinen runter.", sagte Geta und schaute grimmig drein. "Und was machen wir?" "Sie sollten besser ihre Waffe bereit machen.", hörte sie auf einmal Gators schnarrende Stimme neben sich. Hinter ihm waren noch Arden und ein paar seiner Leute. Abschätzig sah er die beiden Frauen an. "Wieso wollen sie gegen die Entscheidung des Kapitäns agieren?", fragte Kathy ohne Vorwurf und mit leichter Verwirrung in der Stimme. Natürlich war es dumm wenn ihre Retter die Ladung verloren, aber das war doch keinen Kampf wert. "Selbsterhaltung, Orlowski. In seinem Fall, wie in meinem. Sie kennen sich wohl nicht in den Terminus Systemen aus, wenn Ihnen der Name Karan nichts sagt.", sprach der Turianer verächtlich und ging weiter, wohl entschlossen keine Zeit mit der verwirrten Schwarzhaarigen zu verschwenden. Arden war da zum Glück entgegenkommender, auch wenn er den beiden Frauen zu verstehen gab ihnen zu folgen. "Karan hat sich in den Terminus Systemen einen Ruf als Pirat gemacht, gnadenlos aber erfolgreich. Sein Schiff ist eine alte turianische Korvette, von seiner Crew selbst modifiziert. Würde man ihn damit außerhalb der Terminus Systeme damit antreffen würde ihm jedes Citadel-Volk vermutlich sofort zerstören lassen und er könnte keinen Raumhafen ansteuern, aber hier in diesem Sektor muss man nur die richtigen Leute bestechen. Es ist nicht so das er die Crew vielleicht verschonen würde wenn er die Ladung bekommt, aber nun wir sind kein Teil der Crew.", erklärte Arden während sie durch den Laderaum schritten. "Man ist nicht lange in diesem Geschäft ohne vorsichtig zu sein und Karan ist fast schon paranoid. Ein Haufen Leute im Laderaum würde er entweder als Falle ansehen oder als Teil der Ladung. In dem einen Fall lässt er uns alle in den Orbit blasen und in dem anderen als Sklaven verkaufen. Vielleicht entscheidet er sich auch für Beides. Weiß nicht was ihnen lieber ist.", fügte er mit warnenden Unteron an und gab Kathy einen vielsagenden Blick. Der Halbasiatin gefielen beide Vorstellungen nicht, und ihreHand zog eine der Pistolen aus dem Holster. "Nun in dem Fall sollten wir Long John Silver, wohl einen netten Empfang vorbereiten."
    numberten ist gerade online Geändert von numberten (09.05.2018 um 00:17 Uhr) Grund: Schiffstaufe

  18. #38
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen


    Mittlerweile hatte sich die Kantine ziemlich gut gefüllt. Tröpfchenweise kamen neue Leute, manche übermüdeter als die anderen, in den großen, glasumzäunten Raum. Man sah einigen davon auch noch zu gut an, dass sie die vergangenen Tage gefordert hatten, dass sie Bekannte oder Freunde verloren hatten oder ihnen zumindest der Schock des Anschlags in den Knochen lag. Der vielleicht einzige, der nicht diesen Eindruck machte und ziemlich fit aussah, dafür, dass er recht wenig Schlaf gefunden und den Abend zuvor einiges an Alkohol gekippt hatte, war Vigilio. Er nickte Liz kurz zu als sie dazu gekommen war, hatte Donal einen guten Morgen gewünscht, aber wandte sich dann nicht wie die anderen der widerlichen Brühe zu, die SIE Kaffee schimpften. Er hatte sich bereits gemächlich in Richtung der Theke bewegt, ein Tablett an sich genommen und war in aller Ruhe die einzelnen Stationen abgelaufen, an denen man sich des Morgens bedienen konnte - Brötchen, Croissants, Aufstrich, Joghurt, English Breakfast, Süßes, Salate, Warmes - und hatte sich einen ansehnlichen Teller gefüllt - bewusst alles für zwei. Über ihm prangte einer der Bildschirme und berichtete über die jüngsten Ereignisse auf einem lokalen Nachrichtensender. So, als müssten sich die hiesigen Leute wirklich nochmals an alles erinnern müssen. Eine Blonde Nachrichtensprecherin saß neben einem älteren, dunkelhaarigen Mann, offensichtlich ein Experte gestellt vom Allianzmilitär, der die Lage versuchte zu analysieren und die Gefahren für Leib und Leben auf C-Darwin in der Zukunft bemaß. Gil hatte, in einer Hand ein Croissant, kurz dort hinaufgesehen und zugehört während er unterwegs abbiss und bis zur letzten Thekenstation rutschte um zu zahlen. Fast zeitgleich wechselten die Nachrichten zu einem anderen Bericht, irgendwelche Turbulenzen auf der Citadel, und der Britaliener wandte sich ab.


    "Ho ragione. Mir geht's gut.", hatte sie einmal gesagt - zu Abu. "Sono davvero bene. Mir geht's wirklich gut.", zu Donal. Deutlich genervter. Er hatte sie an der Schulter umfasst und vorsichtig aber bestimmt in eine der Sitzgruppen gegängelt. Ihr missfiel diese Bevormundung, hatte aber wenig Lust sich mit dem Schwarzen zu streiten, den sie gerade erst wiedergesehen hatte und, wie sie wusste, es einfach nur gut meinte - sie vielleicht auch einfach nur aus Abus Reichweite bugsieren wollte um ärztlichen Analysen zu entgehen. "Lui è solo scompiglio intorno di nuovo. Der spinnt doch nur wieder rum.", sagte Luci zu Donal und nickte in Abus Richtung, begleitet von einem ziemlich entnervten Ausdruck und sie die Augen rollen lies. "Probabilmente sta probabilmente solo cercando di appiccicare qualcosa su di me come le altre persone travagliate qui. Er will mir vermutlich nur genauso was anhängen wie die anderen Gestörten hier." Luceija schüttelte den Kopf, stützte diesen dann mit den Händen auf dem Tisch ab und strich sich eine Strähne über den Kopf nach hinten. "Che inferno. Was solls.", sie klopfte leicht mit der flachen Hand auf den Tisch, die, die ihren Kopf nicht stützte, und schmunzelte dem ihr gegenübersitzenden Donal entgegen. "Come stai facendo? Wie gehts dir?", fragte sie ehrlich.

    Vigilio kam zu ihnen an den Tisch, stellte das Tablett ab und setzte sich schließlich neben Luci auf das bequeme Polster. "Qui, bere e mangiare qualcosa. Hier, trink und iss was.", forderte er sie mit leichtem Druck auf und stellte ihr einen Espresso aus der guten Maschine, den er auch selbst für sich geholt hatte vor sie auf den Tisch. Ebenso ein Schälchen Baked Beans, etwas Marmelade und ein paar Früchte. Dazu kam ein Brötchen. Gils halber Teller war damit leer, aber er schien seine Aufforderung ziemlich ernst zu meinen. "Seriamente. Hai bisogno di energia.
    Ernsthaft. Du brauchst die Energie."
    , versicherte er ihr.


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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Die Verwirrung war unübersehbar. Leif schaffte es nur schwer, sich auf Abu's Worte zu konzentrieren, während er den Blick nicht von der Frau nehmen konnte. Sein Hirn suchte in den abermals letzten Furchen und konnte sich einfach keinen Reim darauf machen wer sie war.
    Sein Kollege hingegen verstand es, ihm bereits am Morgen dieses winzige bisschen Frieden zu schenken.
    "Danke.", bemerkte er also abgelenkt gen Abu. "Lass uns gleich zusammen essen."
    Erst jetzt erteilte er der attraktiven Fremden zu seiner Rechten die volle Aufmerksamkeit.
    "Helfen Sie mir auf die Sprünge: Warum rieche ich beim Ihrem Anblick ärger, obwohl mir Ihr Name partout nicht einfallen will?"


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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Abuyin, Proteus

    Sein Freund war offenbar noch etwas durch den Wind. Das konnte er ihm nachempfinden. Und gerade wollte er noch mit Gil Ascaiath's anderer Begleiterin reden. Er fragte sie ob sie einander bekannt waren. Auch Abu meinte sie eventuell mal irgendwo gesehen zu haben, doch einen Eid darauf schwören wollte er auch nicht. Bei der Masse an Frauen, die Abu schon getroffen hatte, konnten auch leicht Verwechslungen vorkommen. Er nahm einen Schluck Kaffe und kontrollierte nebenbei noch einmal seinen Posteingang. "Wie seltsam." Um diese Zeit hatte ihm sein Onkel normalerweise schon längst den täglichen Statusbericht der Klinik geschickt. In dieser Hinsicht war er äußerst gründlich, und er wusste auch dass Abu darauf bestand. Um sich ein wenig abzulenken, startete der Iraner über die App in seinem Universalwerkzeug die Citadel News, während er sich mit der Kaffetasse in der Hand ein paar Schritte von seinem Freund in Richtung des Tisches bewegte. In Text-Form kamen die aktuellen News über den Bildschirm geflogen. "Ihr wisst zwar nun wer ich bin. Aber nicht wo ich bin. Ihr werdet mich nicht aufhalten. " Ein wenig verdutzt schaute er drein. Hatte er den falschen Sender erwischt? "Das neueste Opfer des ehemaligen Polizisten und stationsweit gesuchten Serienmörders Beyo Vhan, auch bekannt unter dem Pseudonym Kryptogramm-Killer, wurde von letzterem in der örtlichen chirurgischen Klinik im Bezirk Tayseri niedergestochen. Doktor Abdul al Sharat, vertretender Chefarzt, wurde wenige Minuten nach der Tat von 2 seiner Arzthelferinnen gefunden und ist momentan noch in kritischem Zustand." Krack Die noch halb volle Kaffetasse fiel Abu aus der Hand und zerschlug auf dem Boden in tausend Teile.

    Für einen Moment ließ sich die Spanierin vom Anblick des wie immer elegant gekleideten Halbitalieners ablenken, der ihr kurz zu nickte. Lächelnd nickte sie zurück, wobei ihr Blick in seinen heißen, grünen Augen hängen blieb...
    Sie schaute ihm noch hinterher, während er sich über die Theke her machte und sich anschließend zu seiner Schwester gesellte.
    Während sie einen Schluck von der hell braunen Brühe trank, welches sich Kaffee schimpfte, lauschte sie mit einem Ohr den Nachrichten, die über die Monitore flimmerten und mit dem anderen Ohr lauschte sie dem Gemurmel in der Kantine, auch die kurze Unterhaltung von Leif und Abu, die ganz in ihrer Nähe standen.
    Sie merkte, dass Leif sie beobachtete, auch wenn er nach wie vor nicht einordnen konnte, woher er sie kannte?!
    Der Iraner widmete sich schließlich seinem Universalgerät und ging Richtung Tisch, als Leif sie verwirrt ansprach.

    "Helfen Sie mir auf die Sprünge: Warum rieche ich beim Ihrem Anblick ärger, obwohl mir Ihr Name partout nicht einfallen will?"
    "Du erinnerst dich wirklich nicht mehr an mich, oder?" fragte sie leise und beobachtete den attraktiven Arzt nachdenklich.
    Für einen kurzen Augenblick war es still und sie spielte mit dem Gedanken. ihn in dieser Unwissenheit zu lassen. Aber das er bei ihrem Anblick ärger roch, machte sie wiederrum neugierig.
    "Hm..." grinste die Spanierin.
    "Könnte vielleicht daran liegen, dass ich dir vor gut 2 Jahren auf der Citadel beim Angriff der Geth den Arsch gerettet habe..."
    Vielleicht reichte das ja schon aus, um sein Gedächtnis wieder auf die Sprünge zu helfen, als plötzlich krachend etwas zu Bruch ging.

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  19. #39
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Marco Lagos - Horizon

    Konzentriert, und immer noch bemüht sich nicht aufzuregen, sah Marco sich die Berichte durch. Es war wirklich ein ganzer Haufen an Informationen. Das alles konnte unmöglich stimmen. Aber viele dieser Berichte handelten von Einsätzen, die bereits Jahre zurücklagen. Wenn er also wirklich für all diese Dinge verantwortlich sein sollte, wieso war man nicht früher an ihn heran getreten? "Der Reihe nach. Alles der Reihe nach." Dieser Mann tat vermutlich auch nur seinen Job. Sich ihn direkt zum Feind zu machen brachte nichts. Sie sollten die Berichte einfach Stück für Stück durcharbeiten. Vielleicht kamen sie der Antwort ja so auf die Spur. "Nehmen wir zuerst mal den hier." Marco tippte auf den gemeinten Bericht und vergrößerte die holografische Fläche. "Tiptree. 11.05.2177. Ein Stromausfall im Hauptnetzwerk, der durch angeblich fehlerhafte Wartung des Generators zustande gekommen sein soll. Das Problem ist nur....das ist knapp 1 Jahr vor meiner Einstellung bei ExoGeni Corp passiert. Ich arbeite erst seit 2178 dort. Lesen Sie es in meiner Akte nach." Der Anfang verhieß schon einmal gutes. Ein solch offensichtlicher Fehler war leicht nachzuweisen. Aber wer wusste schon was in den anderen Berichten alles steckte?......

    Die beiden sahen sich die Berichte an und auch Stephen fiel auf, dass die Berichte sehr alt waren und es ihn ebenfalls wunderte, dass man nicht früher an Lagos heran getreten war. Nach außen hin ließ er sich natürlich nichts anmerken, aber seine Vermutung bestätigte sich immer mehr, als Marco einen Bericht raus suchte, der 1 Jahr vor seiner Einstellung bei ExoGeni Corp geschehen war.
    Interessant... Wenn das stimmt, ist da jemand ein ganz böser Fehler unterlaufen! dachte sich der Blondschopf, aber das würde er später noch genauer überprüfen.
    "Dem werde ich ebenfalls nachgehen!" begann der Blondschopf ruhig.
    "Machen wir mit den anderen Berichten weiter...

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  20. #40
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    Zitat Zitat von Rabenkopf Beitrag anzeigen
    Sahenia reagierte verwirrt, regelrecht orientierungslos auf die Frage des Salarianers. Das würde erklären, warum sie trotz ihrer Jugend eine Singularität wirken konnte…dachte er sich, während er einen gründlicheren Scan ihres Körpers machte, Am Ende hat alles ihren Tribut…trotzdem wirklich faszinierend.
    “Geht es dir und Luna gut? Tut mir leid, dass ich euch in solch eine Gefahr gebracht habe....“, fragte die junge Asari plötzlich und überraschte Neth auf diese Weise. Du solltest mehr an dich denken…dachte er sich grinsend, als sie versuchte aufzustehen. Das Ergebnis war, dass sie einfach wieder hinfiel und aussah, als würde sie ihr Bewusstsein verlieren.
    Neth kniete sich zu ihr und begutachtete seine Scans, als sich Mira zu der Dreier-Gruppe gesellte und nach Medi-Gel fragte. Neth richtete sich wieder auf und zog etwas davon aus seiner Tasche, dabei erklärend: „Das wird für ihre äußeren Wunden reichen, aber wäre ich Arzt, würde ich ihr zur strikten Bettruhe raten. Sie hat sich ziemlich verausgabt und wird vermutlich nicht einmal mehr ohne fremde Hilfe stehen können. Geschweige denn irgendetwas anderes anstellen können…“, er blickte zu den leeren Augen der Asari, „Ist sie eigentlich noch wach?“, die Frage an Yelyna stellend.

    Anteilnahmslos beobachtete Sahenia das Geschehen um sich herum, zu schwach um irgendwelche Einwände erheben zu können, ganz zu schweigen davon, dass sie sich gerade nicht einmal bewegen konnte.
    "Ja, sie ist wach!" antwortete Yelyna besorgt und blickte zu Neth.
    "Versuche es mit dem MediGel, vielleicht kommt sie doch wieder auf die Beine... sie ist zäh!" begann Mira an Neth gewandt, legte dann schließlich eine Hand auf Sahenia´s Schulter und fügte beruhigend hinzu: "Das wird schon wieder!"
    Sahenia nickte.
    "Vielleicht können wir ja in der zwischenzeit die Infos, die Orange herunter geladen hat, analysieren....?!" schlug Yelyna vorsichtig vor.

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