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Kommt einem bekannt vor: NSDAP-Mitglieder erklären 1934, warum sie der Partei beigetreten sind (PE)

  1. #201 Zitieren
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    Zitat Zitat von Blubbler Beitrag anzeigen
    Wenn man so eine extrem enge Sicht auf die Geschichte hat und 12 Jahre in der Geschichte eines Landes für repräsentativ für die ganze Weltgeschichte hält, kann man schnell übersehen, dass die letzten 100 Jahre von den Selbstbestimmungsbestrebungen von Völkern und Kriegen zwischen Völkern in einem Staat, die oft durch Staatsteilung Frieden finden, gezeichnet sind.
    Nicht wirklich. Die größten und wichtigsten Kriege und Konflikte des 20 Jahrhunderts waren keine Kriege zwischen Völkern, sondern zwischen Ideologien (WW2, Chinesischer Bürgerkrieg, Russischer Bürgerkrieg, Kalter Krieg, Korea Krieg, Vietnam Krieg, Afghanistan seit den 70ern) - oder einfach um geopolitsche Macht (WW2, WW1).

    Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich zerbrachen zwar nach dem ersten WK nach ethno-linguistischen Linien, aber nicht etwa weil die Bevölkerung gegen die Zentralmacht rebelliert hätte. Sie zerbrachen, weil die Mittelmächte den Krieg verloren hatten und entsprechend bequem nach historischen Volkslinien zerschlagen wurden.
    ulix ist offline

  2. #202 Zitieren
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    Ich verstehe um ehrlich zu sein nicht was an Blubbers Frage so schwer zu verstehen war.
    Er hat nur gefragt ob es ein Gesetz gibt dass uns verpflichtet Menschen in Not in Dritten Welt Ländern zu helfen. Zu. B Afrika. Es war eine zynische Frage und nein solch ein Gesetzt gibt es nicht!
    Das Gesetz dass Harbinger genannt hatte, war ein ganz anderes und hat mit dem was Blubber genannt hatte nichts zu tun.
    Das Gesetz dass Harbinger meint ist die unmittelbare Hilfeleistung, wenn zum Beispiel eine Person einen Unfall hatte. Da ist man dazu verpflichtet einzugreifen und zu helfen, aber nur so dass man sich selbst nicht gefährdet. Eher inn dem Sinn Polizei, Feuerwehr, oder Ambulanz zu rufen und 1. Hilfe zu leisten.
    Es gibt zwar ein Asylrecht, aber nicht jeder der hier auftaucht hat das Recht ein Bleiberecht zu ergattern. Und Leute die eine Gefahr für andere sind, bzw Straftaten begangen haben denen wird das Bleiberecht gleich verwehrt. Wenn ich mich nicht irre.
    Takeda Shingen ist offline

  3. #203 Zitieren
    Mythos Avatar von Raider
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Diese Lösungsvorschläge haben alle eines gemeinsam. Sie gehen davon aus, dass diese Menschen die Welt komplett falsch sehen und darum müssen sie entweder umerzogen, oder ignoriert bzw. getötete werden. Es fehlt völlig das Gefühl dafür, dass verschiedene Menschen, die Welt unterschiedlich sehen und das keine der Seiten komplett richtig oder falsch ist. Wenn man das erstmal akzeptiert hat und darum offen für Menschen ist, die anders sind, kann man den nächsten Schritt gehen: Emotionen ernst zu nehmen.

    Menschen wählen die AfD wegen Emotionen und diese Emotionen sind real, unabhängig davon ob deren Ursprung rational begründet ist. Es ist extrem Schwer Emotionen mit Fakten über die Dinge auszuhebeln, die sie verursacht haben. Viel mehr muss heraus finden was man tun kann, um neue Emotionen zu schaffen, um die Alten zu ersetzen.

    Solange man AfD Wählern sagt: "Du bist schlecht, deine Meinung ist schlecht, deine Emotionen sind nicht nicht valide und es lohnt sich darum nicht mit dir auseinander zu setzen.", schafft man nur mehr und mehr negative Emotionen und überlässt das bilden von Emotionen eben der AfD, andere rechts- und linksextremen Parteien.
    Immerhin stimmen wir in der Ansicht überein, dass die AfD aus Emotionen, nicht aus rationalem Urteilsvermögen gewählt wird. Das ist meiner Ansicht nach Teil des zugrundeliegenden Problemes. Ich behaupte nicht, dass die Emotionen der Leute, die AfD wählen weniger valide sind als meine aber was mich von ihnen unterscheidet, ist, dass ich nicht emotional sondern rational entscheide, wie ich wähle. Ich sage nicht, dass ich nicht manchmal emotionale Entscheidungen treffe. Aber eine emotionale Entscheidung ist es, einem Bettler auf der Straße ein paar Euro in den Hut zu werfen oder, in der Tat, ein AfD Wahlplakat abzureissen. Mein Wahlverhalten ist es nicht.


    Es erscheint mir sehr viel erstrebenswerter zu versuchen, Leute davon abzuhalten, emotional zu wählen als zu versuchen, sie mittels emotionaler Manipulation dazu zu bringen, richtig zu wählen.


    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Diesen harten Kern wirst du immer haben, wenn ich so etwas höre, habe ich immer das Gefühl, dass da die Erwartung, oder der Wunsch drin schwebt, alle Menschen müssen so werden wie man selbst werden - was unmöglich ist. Rassisten wird es immer geben, wenn man die AfD mit dem Ziel angeht den rassistischen Kern zu entfernen, zielt man imho auf die falsche Stelle.

    Ob jemand mit Flüchtlingen gesprochen hat, ist nicht unbedingt wichtig. Menschen verstehen sich auf einer eins zu eins Basis in der Regel, wir haben hier aber einen Gruppenkonflikt und hier müssen Gruppen vermittelt werden. Letztendlich sind Flüchtlinge ja auch keine homogene Gruppe und aktuell geht es nicht nur um Flüchtlinge, sondern auch um Migration und nicht alle negativen Folgen hoher Zahlen an Immigration sind vermeidbar.
    Ich möchte nicht, dass alle Menschen so sind wie ich. Ganz im Gegenteil. Ich erkenne mich selbst als imperfekten Menschen. Ich habe mich, was meine Weltanschauung, politisch wie auch anderweitig, betrifft, innnerhalb der letzten paar Jahre sehr gewandelt. Aber wenn es einen Belang gibt, in dem ich mir selbst treu geblieben bin, ist es mein unumstößlicher Glaube an den Individualismus. Du sprichst davon, Gruppen zu vermitteln. Wie vermittelt man Gruppen? Wie spricht man eine Gruppe an? Wenn ich Terry Pratchett, einen mittlerweile bedauernswerter Weise verstorbenen englischen Humoristen bemühen darf: Der Intelligenzquotient einer Gruppe entspricht dem ihres dümmsten Mitglieds geteilt durch die Anzahl ihrer Mitglieder. Es hat wenig Zweck eine Gruppe anzusprechen. Wenn man zwischen Menschen vermitteln will, muss man damit beginnen, sie dazu zu bewegen, sich selbst als Individuen zu sehen und andere als Individuen zu sehen. Solidarität entsteht nicht, wenn Menschen sich als Teile von Gruppen sehen, die in ihrer Natur seperat sind. Wir sind alle eigenständig und dadurch verbunden und wenn wir miteinander sprechen, müssen wir als Menschen miteinander sprechen, nicht als Gruppen.



    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Der Typ ist absolut abgefahren, aber welches Verbrechen hat er begangen. ausser zu sagen was er denkt? Ich frage mich welches Menschenbild hinter solchen Gesetzen und Urteilen steht. Glaubst du wirklich jemand ließt den Unsinn und denkt sich so: "Ja, das stimmt, ich werd jetzt Nazi"? Andersherum, was wurde erreicht? Der Typ wird sich nicht ändern und für seine Anhänger, falls er die hat, ist er nun erstrecht ein Held.

    Ich sehe hier nur Menschen die ihnen unangenehme Dinge unter den Teppich kehren wollen, ich sehe nicht dass damit irgendetwas erreicht wird. Wenn er zu Gewalt aufgerufen hat, was vermutlich auch der Fall gewesen war, soll er darum und nicht wegen seiner Meinung verurteilt werden.
    Ob er sich ändert, weiß ich nicht. Schon alleine, weil ich mir vorstelle, dass das britische Rechtssystem ebenso wie das deutsche Menschen nicht unbedingt dabei unterstützt, sich zu ändern. Aber vielleicht denken aufgrund dieses Urteils ein paar Leute zweimal darüber nach, was sie schreiben. Und vielleicht stehen dadurch ein paar Beleidigungen gegenüber Minderheiten weniger im Internet. Und vielleicht fühlen sich dadurch einige Angehöriger dieser Minderheitsgruppen ein kleines bisschen sicherer. Und vielleicht trägt das einen kleinen Teil dazu bei, Frieden zu stiften und für einen besseren Umgangston zu sorgen.

    Ja, ich halte es im Grunde für eine gute Sache, dass das Gesetz sagt "Wir wollen nicht, dass Leute in der Öffentlichkeit so miteinander oder übereinander sprechen." Die Gedanken sind frei. Ich habe auch schon einer Reihe von Leuten aus diversen Gründen alle möglichen Dinge an den Hals gewünscht und sie alle möglichen Dinge genannt. In der Regel habe ich es aber nicht laut ausgesprochen oder in ein öffentliches Forum geschrieben. Ein paar mal vielleicht. Bin ich nicht stolz darauf. Aber selbst dann nichts das annähernd auf einer Ebene wäre mit dem, was der Täter in diesem Fall geschrieben hat und immer gegen Individuen oder Interessengemeinschaften, nie gegen ethnische oder religiöse Gruppen gerichtet. Wie dem auch sei: Wir haben ein Propaganda Problem. England ebenfalls, es ist ein offener Geheimnis, dass die Unabhängigkeitsbestrebungen, die zu einem Austritt aus der europäischen Union führten sehr viel Unterstützung aus der rechtsextremen Szene erfuhren. Das verlangt nach härteren Konsequenzen gegen diese Propaganda. Es mag ein Tag kommen, an dem wir die Probleme überwunden haben, die uns jetzt plagen und an dem wir wieder eine etwas entspanntere Herangehensweise an diese Themen pflegen können aber um den zu erreichen müssen wir jetzt unnachgiebig sein.




    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Sorry, denkst du wirklich AfD Wähler sind psychisch Krank und abgeschnitten vom sozialem Leben? Das erklärt warum du denkst, das wäre keine Umerziehung. Was ich ziemlich lustig finde ist das du farbige Freunde für AfD Wähler finden willst - das ist echt abgefahren. Arbeite besser erstmal an deinen Vorteilen und Klischees.

    Wenn du Rehabilitierung meinst, meinst du jemanden zu erziehen, dass der Denkt und Handelt wie du und auch noch eine Freundeskreis hat den du gut findest. Das ist Umerziehung und Socialengeneering.
    Ich glaube nicht, dass AfD Wähler grundsätzlich psychisch krank sind. Es geht hier auch nicht um AfD-Wähler, es geht hier um Leute, die sich der Verbreitung faschistoider Propaganda oder der Unterstützung faschistoider Politik schuldig gemacht haben. Ich glaube auch nicht, dass Diebe oder Gewalttäter oder zum Teil auch Mörder oder Vergewaltiger grundsätzlich psychisch krank sind. Aber ich glaube, dass sie in vielen Fällen an einer Form moralischer Verwahrlosung leiden, die sie nicht nur um den Willen der Gesellschaft sondern auch um ihren eigenen Willen überwinden sollten und dass ein funktionierendes Rechtssystem ihnen dabei helfen sollte. Wie gesagt: Ich glaube auch an rehabilitative Justiz, auch, was andere Straftäter betrifft. Auch, was beispielsweise Islamisten betrifft. Unter der Anwendung größenteils der gleichen Mittel. Die Justiz sollte Straftäter wieder in die Gesellschaft integrieren und gerade solchen Leuten, die aus Hass heraus handeln dabei helfen, diesen Hass zu überwinden. Was unter anderem auch dadurch geschehen könnte, sie mit Leuten bekannt zu machen, die sie ohne näheren Gründe hassen und ihnen dabei zu helfen, sich deren Menschlichkeit bewusst zu werden.

    Es gibt hier eine wunderbare Geschichte aus den Vereinigten Staaten:


    https://www.npr.org/2017/08/20/54486...up-their-robes

    Ein Mann hat hunderte von KKK Mitgliedern, aktiven Mitgliedern einer rassistischen, religiös extremistischen Terrororganisation, davon überzeugt, ihre Ansichten zu überdenken und sich von dem Klan abzuwenden. Natürlich hat Rassismus in sehr vielen Fällen damit zu tun, dass diejenigen, die dazu neigen, in Echokammern leben, in denen Leute anderer Ethnien pauschal entmenschlicht werden und dass es sehr viele von ihnen gut täte, aus diesen Echokammern auszubrechen, Bekanntschaften ausserhalb davon zu schließen und mit Menschen zu sprechen, die anders sind, anstatt nur über sie. Und um den Kreis zu schließen: Auch dabei sollte ein rehabilitatives Jusizsystem Menschen helfen.
    Raider ist offline Geändert von Raider (16.02.2018 um 19:05 Uhr)

  4. #204 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Thorn1030
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    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    Wie dem auch sei: Wir haben ein Propaganda Problem. England ebenfalls, es ist ein offener Geheimnis, dass die Unabhängigkeitsbestrebungen, die zu einem Austritt aus der europäischen Union führten sehr viel Unterstützung aus der rechtsextremen Szene erfuhren. Das verlangt nach härteren Konsequenzen gegen diese Propaganda.
    Finde ich sehr bezeichnend. Du glaubst ja wohl, bessere Argumente zu haben, oder? Aber statt dich auf deren Wirkung zu verlassen und damit zu arbeiten (-> demokratisches Prinzip), fallen dir regelmäßig wie ein Mantra nur Verbote für Andersdenkende ein. Was sagt das über die Stichhaltigkeit deiner Argumente aus, da du ihnen ja offensichtlich selbst so wenig Zugkraft beimißt? Warum sollten andere das tun, wenn nichtmal du es tust?

    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    Es mag ein Tag kommen, an dem wir die Probleme überwunden haben, die uns jetzt plagen und an dem wir wieder eine etwas entspanntere Herangehensweise an diese Themen pflegen können aber um den zu erreichen müssen wir jetzt unnachgiebig sein.
    Und genauso funktioniert ein demokratischer Rechtsstaat eben nicht. Demokratie ist keine Einbahnstraße. Es geht eben gerade nicht darum, andere Meinungen nur solange zuzulassen wie die Sonne scheint und wenn es mal eng wird, sofort mit Verboten zu kommen (Ausnahme nur und ausschließlich Organisationen, die offen zum Sturz des Rechtsstaates aufrufen). Diese Vorgehensweise hätte wirklich gar nichts mehr mit Demokratie zu tun. Das Verfassungsgericht hat das gottseidank verstanden. Eine Demokratie, die erstmal damit angefangen hat, Andersdenkende zu verfolgen und zu verbieten hat sich nämlich dermaßen selbst diskreditiert, daß sie in den Augen der meißten nur noch als Scheindemokratie wahrgenommen wird. Als reine Fassade, hinter der die Meinungsdiktatur schaltet und waltet wie sie will. Davor hat niemand mehr Respekt - warum auch.

    Zitat Zitat von Raider Beitrag anzeigen
    Es gibt hier eine wunderbare Geschichte aus den Vereinigten Staaten:

    https://www.npr.org/2017/08/20/54486...up-their-robes

    Ein Mann hat hunderte von KKK Mitgliedern, aktiven Mitgliedern einer rassistischen, religiös extremistischen Terrororganisation, davon überzeugt, ihre Ansichten zu überdenken und sich von dem Klan abzuwenden.
    Und genau darum geht es. Das wurde mit Argumenten erreicht, nicht mit Verboten. Du sagst es doch selbst. So, what?
    Thorn1030 ist offline

  5. #205 Zitieren
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    Zitat Zitat von Thorn1030 Beitrag anzeigen
    Finde ich sehr bezeichnend. Du glaubst ja wohl, bessere Argumente zu haben, oder? Aber statt dich auf deren Wirkung zu verlassen und damit zu arbeiten (-> demokratisches Prinzip), fallen dir regelmäßig wie ein Mantra nur Verbote für Andersdenkende ein. Was sagt das über die Stichhaltigkeit deiner Argumente aus, da du ihnen ja offensichtlich selbst so wenig Zugkraft beimißt? Warum sollten andere das tun, wenn nichtmal du es tust?
    Vor etwa 80 Jahren haben sich Menschen auch mal auf die Stichhaltigkeit ihrer demokratischen Argumente verlassen.

    War das klug? War das richtig?
    ulix ist offline

  6. #206 Zitieren
    Knight Avatar von Opodeldox
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Vor etwa 80 Jahren haben sich Menschen auch mal auf die Stichhaltigkeit ihrer demokratischen Argumente verlassen.
    Warum wurde dann versucht die NSDAP zu verbieten, was auch kurzeitig erfolgreich war? So einfach kann man es sich nicht machen, außerdem: Die AfD ist nicht die NSDAP, die Bundesrepublik ist nicht die Weimarer Republik, die wirtschaftliche und politische Situation sind vollkommen anders.

    So ein Vergleich ist einfach nutzlos und nicht weiteres als eine pessimistische Dramatisierung. Das ist genauso wenig hilfreich, wie die Situation gar nicht ernst zu nehmen. Beides ist Procrastination, um sich nicht mit bestimmten Themen und Problemen auseinandersetzen müssen.
    “If it is not right do not do it; if it is not true do not say it.” ― Marcus Aurelius

    Opodeldox ist offline

  7. #207 Zitieren
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    Zitat Zitat von Opodeldox Beitrag anzeigen
    Warum wurde dann versucht die NSDAP zu verbieten, was auch kurzeitig erfolgreich war? So einfach kann man es sich nicht machen, außerdem: Die AfD ist nicht die NSDAP, die Bundesrepublik ist nicht die Weimarer Republik, die wirtschaftliche und politische Situation sind vollkommen anders.
    Wie sollte versucht werden die NSDAP zu verbieten? Die Weimarer Verfassung sah keine Parteienverbote vor. Hast du dazu Quellen?
    ulix ist offline

  8. #208 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Eliphas
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wie sollte versucht werden die NSDAP zu verbieten? Die Weimarer Verfassung sah keine Parteienverbote vor. Hast du dazu Quellen?
    Er bezieht sich wahrscheinlich auf die Bemühungen, die SA als paramilitärischen Arm der NSDAP zu verbieten. Zur Partei selber gab es so etwas nicht.

    Dass die Weimarer Republik allgemein auf dem rechten Auge blind war, ist ja bekannt. Da hat man genau den gleichen Fehler gemacht, antidemokratische Meinungen salonfähig zu machen in dem Irrglauben, die würden sich schon selbst demontieren.

    "I will either find a way, or make one." - Hannibal Barca
    Eliphas ist offline

  9. #209 Zitieren
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    Ich find grade amüsant, wie merkbefreit die AfD und ihre verblendeten Schafe gegen Deniz Yücel hetzen, und dabei eindeutig klarmachen, dass sie Erdogan-Anhängern ideologisch wie ein Ei dem anderen gleichen.

    Wenn man sie darauf anspricht ist das Theater groß. Dann ist man natürlich wieder Opfer Tatsächlich tun sie mir Leid. Nicht weil sie Opfer sind, sondern Idioten.
    ulix ist offline

  10. #210 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Blubbler
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Nicht wirklich. Die größten und wichtigsten Kriege und Konflikte des 20 Jahrhunderts waren keine Kriege zwischen Völkern, sondern zwischen Ideologien (WW2, Chinesischer Bürgerkrieg, Russischer Bürgerkrieg, Kalter Krieg, Korea Krieg, Vietnam Krieg, Afghanistan seit den 70ern) - oder einfach um geopolitsche Macht (WW2, WW1).

    Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich zerbrachen zwar nach dem ersten WK nach ethno-linguistischen Linien, aber nicht etwa weil die Bevölkerung gegen die Zentralmacht rebelliert hätte. Sie zerbrachen, weil die Mittelmächte den Krieg verloren hatten und entsprechend bequem nach historischen Volkslinien zerschlagen wurden.
    aktuelle Konflikte, in denen ethnische Auseinandersetzungen eine (Teil-)Rolle spielen:
    Israel/Palästina
    Jemen
    Myanmar
    Somalien
    Sudan
    Südsudan
    Syrien
    Türkei/Kurdistan
    Ukraine


    Kriege in den letzten 100 Jahren:
    Lettischer Unabhängigkeitskrieg
    Irischer Unabhängigkeitskrieg
    Türkisch-Armenischer Krieg
    Polnisch-Sowjetischer Krieg
    Griechisch-Türkischer Krieg
    Algerienkrieg
    Sezessionskrieg im Südsudan
    Shifta-Krieg
    Biafra-Krieg
    Jordanischer Bürgerkrieg
    Zypernkonflikt
    Äthiopischer Bürgerkrieg
    Libanesischer Bürgerkrieg
    Bürgerkrieg in Angola
    Ogadenkrieg
    Liberianischer Bürgerkrieg
    die ganzen Jugoslawienkriege
    Tadschikischer Bürgerkrieg
    Tschetschenienkriege
    Bürgerkrieg in Sri Lanka
    Kosovokrieg


    Und noch etliche staatsinterne Konflikte, die keinen Kriegscharakter haben. Und noch etliche Unabhängigkeitskriege von afrikanischen und asiastischen Völkern unter europäischer Herrschaft, die ich nicht gezählt habe.


    1907 gab es ~65 souveräne Staaten, heute ~191 und es werden immer mehr. Der Vielvölkerstaat ist ein Auslaufmodell und der Nationalstaat ist längst die Norm geworden und das Selbstbestimmungsrecht der Völker wird nurnoch von irgendwelchen merkwürdigen Kommunisten offen angezweifelt.



    Ich find grade amüsant, wie merkbefreit die AfD und ihre verblendeten Schafe gegen Deniz Yücel hetzen, und dabei eindeutig klarmachen, dass sie Erdogan-Anhängern ideologisch wie ein Ei dem anderen gleichen.
    Und du würdest nicht gegen einen Deutschen "hetzen", der so einen Artikel über Türken geschrieben hätte?
    Blubbler ist offline Geändert von Blubbler (18.02.2018 um 03:55 Uhr)

  11. #211 Zitieren
    General Avatar von John Henry Eden
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich zerbrachen zwar nach dem ersten WK nach ethno-linguistischen Linien, aber nicht etwa weil die Bevölkerung gegen die Zentralmacht rebelliert hätte. Sie zerbrachen, weil die Mittelmächte den Krieg verloren hatten und entsprechend bequem nach historischen Volkslinien zerschlagen wurden.

    Ich denke Wikipedia würde dir helfen dein geschichts Wissen in diesem Bereich zu verbesern.
    John Henry Eden ist offline

  12. #212 Zitieren
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    Zitat Zitat von Blubbler Beitrag anzeigen
    Bla
    Alle Kriege die du aufgezählt hast sind im Verhältnis zu allen Kriegen die ich aufgezählt habe historisch relativ unbedeutend. Alle Kriege die ich aufgezählt habe sind historisch wichtiger als alle die du aufgezählt hast.

    Geprägt wurden die letzten 100 Jahre von ideologischen Konflikten.

    Und wenn du dich darauf beziehst, wieviele Staaten es heute gibt, dann laberst du mal wieder Blödsinn und blendest die historische und aktuelle Realität aus. Fast alle Staaten in Afrika, im Nahen Osten und auch viele Staaten in Asien sind Vielvölkerstaaten, ein Erbe des Kolonialismus und seiner willkürlichen Grenzziehung. Die Unabhängigkeitsbestrebungen dieser Staaten waren selten ethnisch geprägt, sondern meist ideologisch. Es ging in erster Linie davon, das Joch des Kolonialismus abzuschütteln. Dabei haben sich politisch oft die Eliten, die schon mit den Kolonialherren zusammengearbeitet haben, durchgesetzt. Das geschah zwar oft nach Volkslinien, endete aber darin, dass eine Volksgruppe über eine andere (oft die Mehrheit) herrschte, statt dass irgendwelche Völker selbstbestimmt leben konnten.

    Als Beispiel hier die Karte der Sprachgruppen Afrikas kombiniert mit den nationalstaatsgrenzen. Wie du siehst gibt es dort kaum Überschneidungen.

    Der Zuwachs in der Anzahl der unabhängigen Staaten hat also fast nichts damit zu tun, dass irgendwelche Völker heute selbstbestimmt über ihr Schicksal entscheiden dürften. Stichwort Dekolonisation.

    Ich würde übrigens nicht genen einen Türken heutzen, der so einen Artikel über die Türkei geschrieben hätte. So funktioniert deine Frage. Den Yücel ist eben (auch) Türke.
    ulix ist offline

  13. #213 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Alle Kriege die du aufgezählt hast sind im Verhältnis zu allen Kriegen die ich aufgezählt habe historisch relativ unbedeutend. Alle Kriege die ich aufgezählt habe sind historisch wichtiger als alle die du aufgezählt hast.
    Alle Kriege drehen sich nur um eines, um Ressourcen und Geopolitik.
    "Wo Öl fließt, haben Mensch und Natur ihr Recht verloren."

    Befasst euch einmal mit dieser Lektüre, bevor ihr euch weiter über bedeutend und unbedeutend unterhaltet.
    Was ist Schach??? Nichts anderes ist Politik - Weltpolitik.

    Zbigniew Brzeziński

    Zbigniew Brzeziński Die einzige Weltmacht:
    Apubec ist offline

  14. #214 Zitieren
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    Auch wenn mir das fast schon Recht gibt:

    Ist natürlich auch Blödsinn. Kaum einer der von Blubbler aufgezählten Konflikte drehte sich in erster Linie um Ressourcen oder Geopolitik. Natürlich spielte das dann nach Ausbrechen entsprechender Bürgerkriege doch oft eine Rolle. Danach.

    Und man kann hier Geopolitik auch nicht von Ideologie trennen. Das 20. Jahrhundert war geprägt von zwei ideologischen Konflikten, der liberalen gegen die faschistische, sowie der liberal-kapitalistischen gegen die autokratisch-kommunistische. Natürlich ging es dabei auch darum, dass das eigene Team möglichst viel Einfluss hat.
    ulix ist offline

  15. #215 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ist natürlich auch Blödsinn. Kaum einer der von Blubbler aufgezählten Konflikte drehte sich in erster Linie um Ressourcen oder Geopolitik. Natürlich spielte das dann nach Ausbrechen entsprechender Bürgerkriege doch oft eine Rolle. Danach.
    Kann ein König über einen Bauer springen?
    Nein, der Bauer muss erst ein Feld vor gesetzt werden.
    Erst dann kann mit dem König der nächst Zug gemacht werden.

    Taktik und Strategie bestimmen das große Spiel der Könige.

    Etwas Belangloses in Gang setzen um das größere Ziel zu erreichen, notfalls den Bauern opfern.

    Beispiel und Frage:
    Das hat jetzt nichts mit Krieg zu tun, ist jedoch ein Beispiel für Taktik und Strategie.
    Währe die Eiführung des Euro mit dem "Eisernen Vorhang" möglich gewesen???
    Nein der musste verschwinden. Was muss also getan werden um dieses Ziel zu erreichen?
    Das Endresultat ist doch bekannt.
    Es hat alles seinen Zusammenhang in der Geschichte von Kriegen und Konflikten.
    Sowohl in der Innen und auch in der Außenpolitik.
    Apubec ist offline

  16. #216 Zitieren
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    Nehmen wir ein konkretes Beispiel:

    Welche geopolitischen Interessen und welche Ressourcenkonflikte standen am Anfang der Jugoslawienkriege der 90er?
    ulix ist offline

  17. #217 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
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    Camp Bondsteel:
    Der Stützpunkt wurde erst im Juni 1999 nach dem Einmarsch der NATO Truppen in Kosovo errichtet.
    Apubec ist offline

  18. #218 Zitieren
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Camp Bondsteel:
    Der Stützpunkt wurde erst im Juni 1999 nach dem Einmarsch der NATO Truppen in Kosovo errichtet.
    Und genau deshalb sind dort Kriege ausgebrochen?
    ulix ist offline

  19. #219 Zitieren
    Mythos Avatar von Apubec
    Registriert seit
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Nehmen wir ein konkretes Beispiel:

    Welche geopolitischen Interessen und welche Ressourcenkonflikte standen am Anfang der Jugoslawienkriege der 90er?
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Und genau deshalb sind dort Kriege ausgebrochen?

    Also um Ressourcen und Geopolitik!
    Es braucht nicht viel um aus Freunden Feinde zu machen - nur einen dritten.
    Apubec ist offline

  20. #220 Zitieren
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    Registriert seit
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    Zitat Zitat von Apubec Beitrag anzeigen
    Also um Ressourcen und Geopolitik!
    Es braucht nicht viel um aus Freunden Feinde zu machen - nur einen dritten.
    Ich wollte das ja schon eben fragen, aber für so übergeschnappt habe ich dich nicht gehalten.

    Mal sehen:

    Die Jugoslawien-Kriege sind also aufgrund einer Verschwörung der NATO ausgebrochen, weil diese irgendwo im Kosovo Jahre später eine Basis errichten wollte? Deshalb wurden die Volksgruppen von außen gegeneinander aufgehetzt?
    ulix ist offline

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