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Ständig "Updates" bei Windows 10

  1. #1 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Seit über einem Monat sagt mir Windows, dass ein Update installiert werden muss. Mehrmals am Tag werd ich darüber benachrichtigt. Egal, wie oft ich es "installiere", es hört nicht auf.
    Wie kann ich das Problem lösen?
    Justice ist offline

  2. #2 Zitieren
    Wannen-Nikolausi  Avatar von Juli Karen
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    Wird es nach der Installation als "erfolgreich" gelistet? Vielleicht ist es bisher jedesmal erfolglos gewesen
    Dank & Gruß, JK
    -------------------------------------------------------------------
    (Entschuldigt bitte, aber ich kann mit Freundschaftslisten nicht viel anfangen. Daher sind Freundschaftsanfragen an mich zwecklos! Sorry)

    "2 Dinge sind unendlich: Das Universum und die Dummheit des Menschen.
    Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher!" (A. Einstein)
    Juli Karen ist offline

  3. #3 Zitieren
    Mythos Avatar von Zetog
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    Ich bekomme seit einiger Zeit unter Windows 7 eine ähnliche Meldung: "Updates konnten nicht installiert werden."
    Als Datum wird der 1.1. 2009 (!) angegeben. Wenn ich die Zeiteinstellungen per Internet synchronisiere, verschwindet diese Meldung und das Datum stimmt wieder.
    In meinem Fall gehe ich davon aus, dass die Batterie am Mainboard ausgetauscht werden müsste - ich habe halt nur keine Lust, die Kiste aufzuschrauben ...
    Vielleicht ist das bei dir ja auch der Fall?!
    Zetog ist offline

  4. #4 Zitieren
    Lehrling
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    Wenn es unbedingt Windows 10 sein muss, den Dienst 'Windows Update Service' deaktivieren.

    Danach das neueste Update manuell herunterladen und einspielen. Wäre mein Vorschlag.

    https://support.microsoft.com/de-de/help/4043454
    Ghaunadaur ist offline

  5. #5 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Man kann auch das einzelne problematische Update ausblenden (was mir hier als angemessen erscheint, falls nicht auf die anderen automatischen Updates verzichtet werden soll):
    Zitat Zitat von jabu Beitrag anzeigen
    Falls es nur mit bestimmten Updates Probleme gibt, die sich sonst nicht einwandfrei beheben oder umgehen lassen, möchte ich das Tool wushowhide.diagcab von Microsoft empfehlen. Damit lassen sich einzelne Updates ausblenden (nicht nur für Treiber).

    Doch es ist damit zu rechnen,
    - dass unter einer anderen KB-Nummer ein ähnliches Update untergeschoben wird.
    - dass die Einstellungen verlorengehen, wenn man die Updatekomponenten zurücksetzt oder repariert.

    Einmal den Haken zu setzen und die Angelegenheit zu vergessen, funktioniert also nicht immer dauerhaft.
    Wenn man die Arbeit nicht scheut, sich um jedes einzelne Update selber zu kümmern, dann ist es natürlich vollkommen in Ordnung, die zugehörigen Dienste zu deaktivieren (was Ghaunadaur empfohlen hat). Das wäre auch die sparsamere Methode im Sinne von Datenschutz. Und man hätte, indem man Updates immer nur einzeln installieren lässt, eine stark erhöhte Chance, ein Problem einem bestimmten Update zuordnen zu können.

    Nun hat das leider auch eine Kehrseite:

    Updates für viele andere Produkte von Microsoft werden ebenfalls ausgelassen, wenn man sich nicht selber darum kümmert. Also müsste zeitnah kontrolliert werden, was man sonst noch von Microsoft installiert hat (Office, Datenbank-Komponenten, XML-Komponenten, C++-Redistributables usw.), um das auch aktuell zu halten.
    Für jedes einzelne Produkt müsste man sich aus den Müllhalden des Webs Listen herausfriemeln, denn Microsoft sorgt selber nur unzureichend für Ordnung, was sich unter anderem darin ausprägt, dass man oftmals auf einer Seite landet, wo eine veraltete Komponente angeboten wird, wobei dieser Umstand unerwähnt bleibt. Mit der Religion des Flat-Designs ist das Weglassen wichtiger Informationen zum Dogma gemacht worden. Links verwirren doch nur (auch wenn sie auf wichtige Updates verweisen)...
    Man muss also jeweils die Seite mit der Auflistung finden. Eine wäre die von Ghaunadaur verlinkte, wobei dann auch gleich die Frechheit auffällt, dass nur Server-Administratoren zur Zielgruppe gehören sollen und dass andere sich möglichst nicht dort verirren sollen.

    Ich würde nicht so hart formulieren, wenn es ein Einzelfall wäre:
    Das MSDN (mit allem, was dazugehört) ist mittlerweile eine Müllhalde. Nehmen wir die Auflistung der C++-Redistributables zum Beispiel, siehe hier. Die sind locker mit Developer-Ressourcen vermischt, wobei das im Fall eines Visual-Studio-Updates, für das man sich extra (kostenfrei) anmelden muss, zwar verwirrend (weil es hier nicht hierhin gehört) aber nicht schlimm (weil man es nicht braucht) ist.
    Schlimm ist aber, dass beide Konzepte durcheinandergewürfelt wurden, einmal der Vertriebskanal für Developer und einmal der "normale", sodass man sich bei einem der Downloads als Developer anmelden muss, obwohl das auch sonst frei verfügbar ist. Ich habe beide Pakete in ihren jeweiligen Versionen verglichen. Diejenige, für die man sich anmelden muss, ist bitgenau gleich und nur anders benannt. Also halten wir fest: Es wurden Redistributables mit Visual-Studio-Updates vermischt, und es wurde der Developer-Kanal mit dem für Admins vermischt, was vier Felder an Möglichkeiten sind (wovon konkret drei belegt sind). Diese vier Felder (2x2) muss ich als Komplexität mitdenken, anstatt eine einfache Auflistung der gerade aktuellen Redistributables zu erhalten. Jeder Dämlack bekommt das auf seiner Homepage besser hin, nur sind solche Infos naturbedingt chronisch veraltet, weswegen MS schon die eigene Arbeit selber machen müsste.
    Bei vielen anderen Komponenten läuft es oftmals nicht besser. Man kann also festhalten, dass dieses eine Zustandsbeschreibung und kein MS-Bashing ist. Man kann auch nicht dagegenhalten, dass das doch extra Developer-Infos wären, denn aus der Perspektive ergibt sich ungefähr dasselbe Problem, nur andersherum und noch schlimmer. Die umfangreiche Auflistung spare ich mir jetzt. Was da abgeliefert wird, ist nicht besser als einer meiner Forenbeiträge, für die ich keinen Penny erhalte. DIE dort bei MS sind jedoch hochbezahltes Fachpersonal und haben Zugang zu Insiderwissen. Trotzdem läuft das nicht.
    jabu ist offline

  6. #6 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Also so sieht mein Udate-Verlauf aus:

    [Bild: 75WNpTT.png]

    Keine Ahnung, wieso wöchentlich dasselbe Update installiert werden muss...
    Justice ist offline

  7. #7 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Justice Beitrag anzeigen
    Also so sieht mein Udate-Verlauf aus:
    [...]
    Keine Ahnung, wieso wöchentlich dasselbe Update installiert werden muss...
    Unter dem Vorbehalt, dass diese Infos bei Microsoft stimmen und bezüglich der angeführten Versionsnummern vollständig sind:
    Das sieht seltsam aus, weil beim nächsten Neustart ein Update für die jetzt gerade aktuelle Version 1709 installiert werden soll, während dort gleichsam das kb4023057 aufgelistet ist, welches ausschließlich für die Versionen 1507, 1511 und 1607 (dem URL nach auch für 1703) gedacht ist (wobei nicht mal von denen alle Builds betroffen sein sollen). Falls dein Windows 10 neuer ist (falls 1709 stimmt), dürftest du das demnach gar nicht bekommen haben. Und der Witz dabei ist, dass damit ausgerechnet die Updatekomponenten aktualisiert werden sollten. Falls das unter der Version 1709 gelungen ist, könnte das unter Umständen nachteilige Effekte auslösen, eventuell auch das Fehlschlagen weiterer Updates.

    Andere Möglichkeit:
    Du hast noch kein 1709, der Text ist unglücklich formuliert und meint das Upgrade von deiner Version auf 1709.

    Was du gerne wüsstest und was wir auch gerne wüssten:
    • Welche Version von Windows verwendest du?
      Dazu eine Konsole öffnen und dort ver eingeben und das Ergebnis bitte mitteilen.
      Dann bitte mal winver aufrufen (kannst du in derselben Konsole machen) und beide Nummern hier mitteilen, also jeweils die Nummern hinter Version und hinter Build.
      Die Redundanz soll dem Aufdecken von Inkonsistenz dienen, weil ich nicht weiß, ob in beiden Fällen dieselbe Quelle herangezogen wird. Falls nicht, könnte es evtl. relevant sein, sonst nicht.

    Falls du noch nicht die Version 1709 hast:
    • Hast du Maßnahmen ergriffen, um Upgrades zu unterbinden (falls ja, welche)?

    Allgemein:
    • Lässt du nur selten Neustarts einlegen? Gemeint ist nicht Herunterfahren + Hochfahren.

    Nur falls du schon die Version 1709 hast (sonst Neuinstallation von 1709 (evtl. Upgrade nach Fehlerbehebung) sinnvoller):
    • Bitte eine vollständige Auflistung der erfolgreich installierten Updates hier mitteilen. Dazu bitte keinen Screenshot anfertigen, sondern wmic qfe in eine Konsole eingeben und das Ergebnis hier anbringen. Deinen Rechnernamen (unter CS-Name) solltest du aus Datenschutzgründen vorher herauslöschen. Das sind dann leider nicht alle Updates, sondern nur diejenigen, die Windows selbst betreffen. Aber meistens genügt das.
    • Dann würde ich gerne noch eine Auflistung aller fehlgeschlagenen Updates sehen, inklusive Fehlertext.
    • Mit welcher Methode bist du zu deinem Windows gekommen? Upgrade von einem vorherigen Windows 10 auf eine neue Version von Windows 10? Oder komplette Neuinstallation? Oder wie sonst?
      Zusatzfrage: Ist dabei etwas erkennbar schiefgegangen (Fehlversuche, Fehlermeldungen...)?

    Das sind wirklich wichtige Informationen, um nicht unnötigerweise irgendeinen Unsinn zu empfehlen, der dann auf langes Herumprobieren hinausliefe, ohne das zugrundeliegende Problem zu lösen.
    jabu ist offline Geändert von jabu (26.01.2018 um 20:37 Uhr) Grund: Korrektur: Zuerst ver, dann winver (war beides winver)

  8. #8 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Windows-Version: 10.0.15063.

    Version: 1703; Build: 15063.786.

    Nein, hab ich nicht.

    Wenn ich mich recht erinnere, hab ich schon ein paar Mal den PC neustarten lassen. Hat aber nichts gebracht.

    Anscheinend hab ich die Version 1709 noch nicht. Wie installiere ich das?
    Justice ist offline

  9. #9 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Hm. Jetzt hab ich den PC mal neustarten lassen und es wurde tatsächlich ein Update installiert. Und in den Update-Einstellungen steht auch, dass kein Update verfügbar ist. Hat sich wohl erledigt.

    Trotzdem danke für die Hilfe!
    Justice ist offline

  10. #10 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Justice Beitrag anzeigen
    Hm. Jetzt hab ich den PC mal neustarten lassen und es wurde tatsächlich ein Update installiert. Und in den Update-Einstellungen steht auch, dass kein Update verfügbar ist. Hat sich wohl erledigt.

    Trotzdem danke für die Hilfe!
    Dann könntest du nachgucken, ob du jetzt die Version 1709 hast (wobei das länger als sonst gedauert haben müsste, so rund 20...90 Minuten, und mindestens ungefähr 30 GB freier Speicherplatz auf dem Systemlaufwerk ist dafür nötig (genaues Minimum weiß ich jetzt nicht, besser mal danach suchen)). Sonst kann es später Probleme geben (kein Rollback möglich, Installation hängt, irgendwas). Das Upgrade ist wohl als "Funktionsupdate" getarnt. Ich meine auch, mich dumpf daran zu erinnern, dass es so gewesen ist. Aber ich wollte den Mund nicht zu voll genommen haben, falls hier etwas anderes passiert ist.
    jabu ist offline Geändert von jabu (27.01.2018 um 14:43 Uhr)

  11. #11 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Da steht, dass ich die Version 1709 hab. Allerdings habe und hatte ich keine 30 GB freien Speicherplatz.
    Justice ist offline

  12. #12 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Justice Beitrag anzeigen
    Da steht, dass ich die Version 1709 hab.
    Gut.

    Allerdings habe und hatte ich keine 30 GB freien Speicherplatz.
    Der Prozess kann schon ziemlich weit fortgeschritten gewesen sein, denn es wird zunächst eine Installation im Hintergrund vorgenommen. Dann ist der Platz bereits gut belegt, sodass nicht mehr viel an weiterem Platz benötigt wird. Was schon drauf ist, darf natürlich vom weiteren Speicherbedarf abgezogen werden. Insgesamt ist das doch ganz schön viel. Und das meinte ich, "Was muss ich einkalkulieren, wenn ich nicht weiß, woran ich bin?" Das wäre dann derselbe Stand wie vor dem Prozedere. Und dem wäre noch eine Sicherheitsmarge hinzuzuschlagen, aus mehreren Gründen (Möglichkeit einer unvorhergesehenen kurzzeitigen Spitze bei der Belegung, extreme Fragmentierung zum Ende hin, weitere Hintergrundprogramme entpacken Updates usw.).

    Zwischenzeitlich könnte dir dieses genützt haben, Zitat aus der Aufgabenplanung von Windows 10:
    SilentCleanup
    Vom System verwendete Wartungsaufgabe zum Starten einer unbeaufsichtigten automatischen Datenträgerbereinigung, sobald der freie Speicherplatz zur Neige geht.
    Es könnte also bei Bedarf - weitgehend unbemerkt - ganz schön viel gelöscht worden sein (altes Windows vor dem 1703?), was weiterer freier Platz ist, welcher hinzuzurechnen wäre. Weil der aber gleich wieder belegt wird, bekämest du den Unterschied nicht lange zu sehen. Man beobachtet das nicht ständig.

    Eigentlich möchte man aber vermeiden, dass Windows im Übermaß automatisch herumanalysiert, weil das das Laufwerk stresst und Ressourcen belegt. Dieses ist eine Marge, die man zusätzlich freihalten will, um das eben nicht immer wieder automatisch auslösen zu lassen, wenn der Datenhaufen um diese Grenze herum gerade mal wieder etwas anschwillt.

    Mit solchen Erwägungen kommt man dazu, dass man im Zweifel lieber ein wenig mehr freihält. Denn das ist meistens viel günstiger als so manche langwierige Fehlerbehandlung (auch wenn es "nur" ein Wiederholen ist).
    jabu ist offline Geändert von jabu (27.01.2018 um 19:30 Uhr)

  13. #13 Zitieren
    Ritter Avatar von Justice
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    Hm. Okay, danke. Muss wohl etwas mehr Platz freimachen. Hab nur noch knapp 4 GB frei (SSD).
    Justice ist offline

  14. #14 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Justice Beitrag anzeigen
    Hm. Okay, danke. Muss wohl etwas mehr Platz freimachen. Hab nur noch knapp 4 GB frei (SSD).
    Gut, dass du den Wert mitgeteilt hast. Mit dieser mickrigen Reserve würdest du immer wieder Probleme bekommen. Du merkst manches Fehlschlagen bzw. Wiederholen von Aktionen nur nicht so, weil die SSD (und vermutlich auch der Rest deines Systems) ziemlich schnell ist.

    Falls ein weiterer Datenträger eingebunden ist, wird der automatisch mitbenutzt (sagt Microsoft). Dann könnte das mitgeholfen haben (evtl. ohne dich um Erlaubnis zu fragen).

    Wegen der schnellen SSD hat sich das als Update getarnte Upgrade also beinahe wie ein Update angefühlt, aber nicht mehr, als es nicht weiterging. Hier sieht man also wieder mal, was aus Täuschungsmannövern folgt:
    Der Nutzer wird um die Chance gebracht, sich auf das Upgrade entsprechend vorzubereiten (Platz freischaufeln, Antivirus vorübergehend deinstallieren, Treiber zurechtlegen, Zeit einplanen, Misserfolg einplanen usw.). Die Bevormundungsdenke (welche teils religiösen Dogmen ähnelt), ist in Redmond leider ein jahrzehntealtes und stark verfestigtes Phänomen.

    Grundsätzlich schadet zu wenig freier Platz mit der Nutzungsdauer jedem der üblichen Datenspeicher (normaler dynamischer Einsatz gemeint; bei reinem Datengrab eher harmlos):
    • Festplatten rödeln sich in den vorzeitigen Tod, wegen krasser Fragmentierung aufgrund stark verstreuter Lücken, sowohl beim normalen Gebrauch als auch bei den nun häufigen Analysen und Bereinigungsversuchen. Der Schreib-Lesekopf muss bei starker Fragmentierung öfter als sonst ruckartig hin- und herbewegt werden.
    • Bei SSDs ist die Fragmentierung egal (bitte nicht defragmentieren, weil die Schreibvorgänge lebensdauerverkürzend wären). Aber das häufige Beschreiben derselben Bereiche verkürzt die Lebensdauer. Eigentlich sollte das per Wear-leveling vermindert werden. Es sollen also möglichst immer wieder andere Bereiche beschrieben werden, um die Anzahl der Schreibvorgänge je Speicherzelle zu minimieren. Dieses dürfte bei nur wenig freiem Platz stark an Effektivität einbüßen, weswegen auch bei SSDs davon abzuraten ist, mit der Reserve zu geizen.
      Außerdem bedeutet hochfrequentes Beschreiben derselben Speicherzellen, dass sie eine höhere Temperatur erreichen. Zwar sind diese mehr oder minder über die Chipflächen verstreut, aber die Wahrscheinlichkeit, in sehr kleinen Zeitabständen immer wieder dieselben zu treffen, ist bei wenig Platz enorm groß, was zu lokalen Temperaturspitzen führt.
      Defragmentierung sollte bei SSDs gemieden werden, weil sie unnötig ist (es gibt keine mechanischen Köpfe) und weil Schreibvorgänge bekanntlich lebensdauerverkürzend sind. Deswegen sollte man vorsichtshalber kontrollieren, ob die automatische Defragmentierung deaktiviert ist und nötigenfalls korrigierend eingreifen.

    Bei HDDs und bei SSDs gibt es also unterschiedliche Gründe dafür, dass ein voller Datenträger nicht gut ist. Im Web lassen sich unterschiedliche Werte für den mindestens freizuhaltenden Platz finden, denn ein festes Optimum gibt es nicht, und je mehr frei ist, desto besser ist es. Je nach Nutzung können recht unterschiedliche Werte ausreichend sein, weswegen ich keine pauschale Empfehlung abgeben kann.

    Also ganz grobe Werte für den grundsätzlich freizuhaltenden Platz:
    • Relativ: Rund 20...30 % (bei SSD für Wear-leveling, bei HDD für Defragmentierung)
    • Absolut: 20...40 GB (die besagte Marge, zzgl. temporärem Puffer für Windows und andere Programme, je nachdem, was man so macht, vor einem Upgrade am oberen Wert orientieren (empfehlen würde ich dafür noch deutlich mehr, eher so 50...60 GB)). Das ist ein ungefährer Praxiswert, der meistens genügt und stark von der Nutzung abhängt und schon in ein paar Jahren deutlich höher ausfallen kann.

    Es gilt der größere Wert, also entweder der relative oder der absolute Wert. Diese Faustwerte sollte man nicht auf die Goldwaage legen.

    Das bedeutet nicht, dass die Werte nicht auch mal gehörig unterschritten werden dürften, aber im Dauergebrauch wäre es doch ziemlich nachteilig. Wenn Windows schon den roten Balken anzeigt, ist das meistens nicht gut (während es beim reinen Datengrab ganz schön nerven kann).
    jabu ist offline Geändert von jabu (28.01.2018 um 20:28 Uhr)

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