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  1. #141 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Ravka
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    Yonice

    Ayden

    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Von Yonice kam der Vorschlag, dass Anni auf ihre Schultern klettern solle und Ayden die Umgebung bewachen. Anni stimmte dem Vorschlag ebenfalls zu, wenn auch nicht gerade begeistert. Ayden wandte sich an Niklas und fragte, ob sie Spinnen gesehen hatten, was dieser verneinte. "Beim Erbauer, ich hoffe sehr, dass uns keine Spinnen angreifen, denn die brauchen wir nicht." Auch wenn Arwan sich noch nicht sicher war, ob er an den Erbauern glauben sollte, hielt er es dennoch für gut, ihn um Unterstützung zu bitten. Und wer weiß? Vielleicht half es ja.

    So sprach nun Arwan zu Yonice:"Ich werde dich noch direkt unter die Stelle führen, an der Lucy sich befindet. Wenn du dann ein wenig in die Hocke gehst, kann Anni auf dein Bein steigen und ich helfe ihr dann auf deine Schultern zu gelangen." Diese nickte und so setzten es beide in die Tat um. Arwan reichte nun Anni seinen Arm, damit sie sich an ihm abstützen konnte. Es gestaltete sich schwieriger als gedacht, doch letztendlich gelang es und so half Arwan Yonice, sich wieder aufzurichten. Es war eine wackelige Angelegenheit und Anni stieß mehrere Angstlaute aus, doch es gelang ihr, sich auszubalancieren. Anni versuchte nun, Lucy zu befreien, doch mit bloßen Händen gelang es ihr nicht. "Es ist ziemlich klebrig, das Seil und viel zu stark um es zu zerreißen", rief sie von oben herab. "Denkt an das Messer von Ayden", erwiderte Arwan. Diese nickte und zog es aus ihrem Gürtel, das Futteral blieb stecken.

    Endlich gelang es Anni, die Fäden zu durchtrennen, doch als sich nun Lucy zu bewegen anfing, wackelte es doch stärker. "Anni, schnell, setzt Euch auf Yonices Schultern! Yonice, geht in die Knie!", schrie Arwan erschrocken. Er war nicht groß genug, um anders an Lucy heran zu kommen, doch als die beiden Frauen seiner Aufforderung nachkam, stieg nun er auf Yonice Bein und packte Lucy, die ihm schon entgegen rutschte. Er hatte erwartet, dass das Mädchen vor Schreck schrie, doch kein Mucks kam von ihr. Lebte sie noch?
    Emerahl ist offline
  2. #142 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Eile mit Weile ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]

    »Aril …« hörte die Adlige, spürte ein kurzes Zupfen an der decke und blieb sofort stehen. »Aril, wer wird mit dem Posten am Feuer sprechen? Du? Aber ist es gut, nach dem der Kommandant alles von Dir als …… infrage gestellt hat. Mir wird man die Sachen mit dem Angeln und einem Feuer dazu abnehmen. Aber wenn sie nachdenken, werden sie merken, dass wir selbst zum Braten für das Fleisch nur die bloßen Hände haben.«

    Aril überlegte kurz. Sie hatte nun einige Nächte im Freien verbracht und mit Glandis über dem offenen Feuer gekocht. Aber dazu fiel ihr keine Antwort ein. Aber ihr Stolz meldete sich. Diese Wachen! Wären sie im Bannorn von ihrem Vater George verpflichtet gewesen, er hätte sie gerügt, unflätig mit Adligen, Gefangen oder nicht, zu sprechen. Er hätte sie auch bestraft wenn nötig. Und sie sollte hier nicht klein beigeben! Sie war immer noch eine Nuemb und auch wenn es nur ein kleines Bannorn war, hatte der Name etwas Gewicht.

    »Feuer in unseren Händen kann auch eine echte Waffe sein und werden sie das denken? Deshalb meine Frage an dich: Wer fragt die Wachleute nach dem Feuer?«

    So sagte sie zu Glandis in einem, wie sie hoffte, sicheren Tonfall:
    "Ich werde sie fragen. Und ich möchte ihnen geraten haben, keine Mätzchen zu machen. Wir haben freien Ausgang, wir dürfen um Essen und Feuer bitten, schließlich ist es kalt. Hätte der Kommandant uns das nicht zugestehen wollen, säßen wir längst in einer Zelle."
    Sie zögerte kurz. "Was die Art des Kochens angeht: erst einmal sagen wir nichts dazu, aber dort hinten in dem Schuppen, den wir bald unser Zuhause nennen dürfen, gibt es mit Sicherheit einige dünne Latten oder Stöcke, vielleicht einen alten Besen oder etwas, das wir zweckentfremden können, um einen unserer großen Fische," sie zwinkerte Glandis zu, "darauf zu schieben und zu braten."

    Damit warf sie einen Zipfel der Decke elegant über die linke Schulter, sodass die Decke an ihr aussah wie eine Mischung aus Tunika und Umhang. Selbstbewusst trat sie vor das Feuer und musterte die Burschen. Sie schätzte sie kurz ein, da war der klassische Geschichtenerzähler, der die meiste Unterhaltung beiträgt, der alberne Narr, der am lautesten über seine eigenen Witze lacht, der Stille aber Aufmerksame und natürlich, der, der nur widerwillig im Kreis gedulded wurde. In diesem Fall war es ein recht beleibter, schüchterner aber freundlich wirkender soldat, der recht klein aber dafür enorm breitschultrig war.
    An ihn wandte sich Aril bewusst, trat neben ihn und suchte seinen Blick: "Soldat," sprach sie ihn an und bemerkte, dass die Gespräche nicht sofort verstummten, also noch nicht alle gemerkt hatten, was gerade geschah. "Auf Geheiß von Kommandant Drusus Nerva sollen wir uns am Lagerfeuer stündlich melden. Außerdem haben wir die Erlaubnis und frei auf dem Gelände zu bewegen. Ich möchte euch um zwei Fackeln bitten, sodass wir den Schuppen erleuchten können und unser Abendessen aus dem Fluss braten können."

    Sie hatte fest aber freundlich gesprochen - ihrer Eischätzung nach taten das nur wenige mit dem kleinen Soldaten und hoffte, dass ihre Einschätzung sie nicht getäuscht hatte.
    Fawks ist offline
  3. #143 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Ayden

    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Ayden stimmte ihrem Vorschlag zu und auch Arwan hatte keine Einwände. Nachdem sie ihr Schwert abgelegt hatte, begleitete sie Arwan zu dem Baum an dem Lucy hing. Anni war nicht schwer und es bereitete Yonice keinerlei Mühe ihr Gewicht zu tragen. Sie wackelte allerdings etwas als das Gewicht von Lucy dazu kam. Es war nichts, was sie nicht tragen konnte, aber Anni schien etwas unsicher zu sein und konnte sich nicht so gut halten. Es war aber nicht verwunderlich, denn auf ihrer glatten Rüstung zu stehen war sicherlich nicht so einfach für Anni. Yonice folgte Arwans Anweisungen und atmete erleichtert auf, als der junge Mann Lucy in seinen Armen hatte. Sie half Anni von ihren Schultern und schnallte sich ihr Schwert wieder um.

    „Wie geht es dir, Lucy?“; fragte Yonice, doch sie bekam keine Antwort. Unsicher drehte sie sich in die Richtung, in der sie Lucy vermutete. Einmal mehr verfluchte sie ihre missliche Lage. Könnte sie sehen, dann würde sie jetzt wissen, was los war. „Lucy ist nur ohnmächtig.“ Erleichtert atmete Yonice auf als sie die Stimme von Anni vernahm. „Da sie kopfüber in dem Strang hing, ist zu viel Blut in ihren Kopf gestiegen und das verursachte die Ohnmacht. Lucy sollte bald zu sich kommen, aber ich kann nicht genau sagen wann.“ Nun, dass könnte zu einem Problem werden. Nun mussten sie nicht nur Niklas tragen sondern auch Lucy. Yonice seufzte leise. „Was machen wir jetzt?“ Die junge Frau dachte nach. „Sollen wir warten bis Lucy zu sich kommt? Oder sollen wir aufbrechen? Ich könnte Niklas tragen, doch wer soll Lucy tragen?“
    Annalena ist offline
  4. #144 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    "Sicher. Bleibt trotzdem weg von der Straße.", antwortete Artur und nickte der Elfe zum Abschied. Vermutlich hatte Larissa recht, allerdings würde eigentlich auch niemand eine Kirche angreifen. Der örtliche Kommandant schien da ein wenig unkonventionell zu denken. Andererseits würde die Dalish wohl jeden bemerken, bevor dieser sie bemerkte. Er blickte hinaus in den Regen. Den Spähtrupp der Rasenden Ruhr war tatsächlich irgendwo in der Gegend unterwegs, aber da es Söldner waren hatten sie bei dem Wetter vermutlich entweder eine Bauernkate "requiriert" oder würden im Eiltempo zum Stadttor reiten. Dennoch, wohl fühlte er sich nicht so nahe der Stadt.

    Kurz nachdem sich Artur wieder an das Feuer gehockt hatte, schreckte auf einmal Mealla leicht hoch und öffnete die Augen. Verwirrt sah sie sich um. "War ich weggetreten?", fragte sie mit schwacher Stimme. Sie bemerkte die Pferde und dann auch Nimue und Morgana. "Die Pferde..brechen wir auf?",erkundigte sie sich und schaute zu Artur und Mordred. Der Antivaner schüttelte mit einem leichten Grinsen den Kopf, während der Ritter ihr mit der Hand verstehen gab sitzen zu bleiben. Jetzt bemerkte die Elfe auch erst das sie ihren Reisemantel trug und eine Decke auf ihrem Schoß lag. "Wir warten aber nicht wegen mir, oder? Macht euch keine Umstände, setzt mich einfach in den Sattel. Reiten werde ich schon können.", erklärte Mealla mit voller aber schwacher Inbrunst. Ungelenk begann sie aufzustehen, wurde aber von Mordred aber mit einem sanften Druck wieder runtergezogen. Mealla sah den Antivaner an und verzog leicht das Gesicht. "Seid ihr kräftiger geworden Mordred?" Resigniert rollte sie mit den Augen. "Ich füge mich den Willen der Herrschaften.", beschied sie entkräftet und beschloss dann sich lang zu machen. Mir Schmerzen legte sie sich der Länge nach auf den Boden und zog sich die Decke bis zur Brust. Den Kopf legte sie in Ermangelung eines Kissens auf Mordreds Oberschenkel ab. "Sagt Bescheid wenn es unangenehm wird.", murmelte sie noch schwach und war dann auch fast sofort wieder eingeschlafen.

    Morgana spürte wie die Kälte langsam aus ihrem Körper kroch, aber auch die Müdigkeit in sie kroch. Vielleicht war Meallas Idee gar nicht so übel. Abgesehen von dem Umstand ihren Kopf in Mordreds Schoß zu legen vielleicht. In Ermangelung eines Lebendkopfkissen, zog sie ihren Mantel aus und knüllte ihn als Kopfstütze zusammen. Ein feuchtes Kissen, aber dennoch besser bevor der Seeräuber auf die Idee kam ihr seinen Schoß anzubieten. Vermutlich wartete der Kerl nur noch auf eine Steilvorlage, als sie ihren Mantel ausgezogen hatte schien es ihr auf jedenfall das er mal wieder eine dumme Bemerkung auf der Zunge zu haben schien. Die Hexe wickelte sich in die Decke die sie damals von den Zwergen gekauft hatte und legte sich dann auf ihren Mantel. Letztendlich war der auch nicht nasser als ihre Haare und die Decke war wenigstens weitgehend trocken geblieben. Etwas zufriedener kuschelte sich die Schwarzhaarige in die Decke und schlief kurze Zeit später schon ein.

    *

    Im Nichts stand die Hexe auf einmal wieder vor den Stallungen, nur schien sie nicht in der Stadt zu sein, sondern einfach in der Einöde des Nichts. Kein Regen fiel hier nur ein Nebel umgab sie und das Gebäude als dünnen Schleier. Plötzlich stolperte eine Gestalt aus dem Nebel, es war der Wachmann der sie geschlagen hatte. Erneut schien er nach ihr auszuholen, doch bevor sie etwas machen konnte, begann er aufeinmal aus dutzenden Wunden zu bluten. Der Strom des Blutes wurde aus einem Rinnsaal zu Fontänen und stieg auf einmal nach oben, wie kleine Säulen, mehr Flüssigkeit als je ein menschlicher Körper beinhalten konnte. Die Säulen stiegen in die Höhe und trafen dort alle auf dem Dach des Hauses zusammen, wo sie eine wabernde Blutwolke bildeten. Aus der amorphen roten Wolke formte sich eine Krähe, welche aus dem roten Lebenssaft zu bestehen schien. Plötzlich geronn das Blut, wurde schwarz und fiel von der Krähenform ab. Der rote Vogel wurde schwarz wie es normal und schüttelte das restliche Blut mit seinem Gefieder ab. Er erinnerte Morgana an eine der Krähen welche im Gebälk gesessen hatte. Auch diese Krähe legte den Kopf schief und schien die Hexe skeptisch anzustarren. Morgana starrte nachdenklich zurück. "Ich hab doch schon mal gesagt, guck nicht so. Kusch.", blaffte Morgana sie an. "Sqruaaak.", erwiderte die Krähe, putzte kurz ihren Schnabel und verpuffte dann plötzlich mit einem leichten Knall. zurück blieben nur ein paar schwarze Federn welche auf den Dachstuhl schwebten und bei Kontakt zu flüssigem Blut wurden.

    *

    Daran wie schnell sowohl Mealla als auch Morgana eingeschlafen waren, zeigte sich für Artur das einen schnellen Aufbruch wohl wirklich nicht zu denken war. Die Hexe schien recht unruhig zu schlafen, aber vielleicht zitterte sie auch einfach noch. Immerhin war sie ziemlich durchgenässt, aber da sie neben dem Feuer schlief würde sie sich wohl bald aufwärmen. Er wandte seinen Blick wieder den wachen Anwesenden zu. "Ihr meintet ihr wolltet nicht ohne eure Sachen aufbrechen. So sehr ich euren Einsatz bewundere, haltet ihr das für eine kluge Idee? Ich glaube das Tor wird sich erneut durch Pöbeleien öffnen und ich bezweifel das man euch vergessen hat. Ihr seid recht auffällig mein Freund und auch Söldnern lässt man es nicht durchgehen, wenn sie Mitglieder der Stadtwache erschlagen."


    [Bild: mordred_klein.png]

    Das einstige Feuer verkam zu einem Glimmen, das die von Müdigkeit gezeichneten Gesichter des Ritters, des Barden, des Kriegers und des Templers nur unzureichend beleuchtete. Immer wieder versuchten Funken sich zu einer Flamme aufzubäumen, immer wieder scheiterten sie unter dem Druck des am Boden pfeifenden Windes und dem Mangel an verzehrbarem Holz. Die Männer waren – aus Rücksicht auf die Frauen – dazu übergangen, sich im Flüsterton zu unterhalten. Selbst Haesten, der gerne laut sprach, antwortete mit gedämpfter Stimme. „Natürlich ist es riskant. Aber wenn Ihr und die anderen mir für meine Hilfe keinen Lohn in Form von Pferd und Gepäck zahlen könnt, dann bleibt mir kaum eine andere Wahl.“ Nachdenklich zupfte er sich an dem blonden Bart, der am Kinn zu zwei mit eisernen Perlen geschmückten, geflochtenen Zöpfen endete. „Ich habe gerne geholfen aber nicht um bei meiner Reise durch Ferelden mittellos zu bleiben. Sicherlich gibt es hier und da noch ein wehrloses Gut, aber…“ Haesten fing den zornigen Blick des Templers auf. „Was schaut Ihr so, Ser? Euch muss bewusst gewesen sein, dass ich kein feiner Herr Ritter bin, wie der hier neben mir.“ Er grinste feindselig und Ser Ria regte sich ebenso kämpferisch. Beide, Templer und Krieger, verzichteten jedoch darauf, ihre Animositäten auszutragen. „Wie dem auch sei. Ich habe im Verlaufe der letzten Monate alles verloren: Mein Heim, meine Mannschaft, mein Schiff und meine Familie. Ich bin nicht erpicht darauf nun auch noch meine geringe Habe zurückzulassen für Leute, die ich weder als Gefährten noch als Freunde bezeichne.“ „Ihr verletzt meine Gefühle“, sagte Mordred, der bis jetzt geschwiegen hatte. „Eine durchzechte Nacht und ein gemeinsamer Kampf machen uns noch nicht zu Freunden, wenn ich Eure Gesellschaft auch sehr zu schätzen gelernt habe, Antivaner“, meinte Haesten. „Nun, ich kann es verstehen. Wenn Ihr die Frage gestattet: Wie habt Ihr alles verloren?“ Die Miene des Seeräubers veränderte sich. „Dafür fließt zu wenig Schnaps. Aber in der Kurzfassung: Das Schicksal war schuld.“ Wie immer ist es das Schicksal, aus dem der Umbruch naturgemäß erwächst, dachte Mordred bei dem Blick in die Runde. Sicherlich hatte ein Jeder hier seine Begegnung mit eben jenem Nämlichen machen müssen, dass sie nun zusammen in einer Höhle kauerten. Draußen der Regen und der Strick des Henkers von Highever, drinnen die Hoffnungslosigkeit des Wissens, dass sie ihrem Schicksal nicht entkommen konnten. Allerdings stand das „Schicksal“ stets stellvertretend für die verschiedensten Gründe. Familienfehden, Frauen, ein Schwur – hinter all jenen nennbaren Dingen stand groß und mächtig das Schicksal. „Wie gesagt, ich brauche meine Sachen. In meinen Satteltaschen befindet sich so manches Stück, an dem mein Herz hängt.“ „Vielleicht“, überlegte Mordred laut „…könntet Ihr Morgana schicken. Sie war als einzige nicht bei den Kämpfen dabei.“ Einige Augen wandten sich zur schlafenden Hexe. „Vielleicht“, murmelte Haesten und zupfte sich am Bart.

    Um die Kälte der Nacht etwas zu vertreiben holte Mordred kurze Zeit später eine Flasche Branntwein hervor. Mealla hatte er unweit des vergehenden Feuers in eine Decke eingepackt abgelegt. So sehr er die Wärme eines Frauenkörpers auch genoss, nun verlangte er nach der Wärme eines Umtrunks. Den Alkohol hatte er für schlechte Zeiten aufbewahrt und die Zeiten waren denkbar schlecht. In Ermangelung von Gläsern musste die Flasche selbst herumgereicht werden. Mordred nahm einen großen Schluck, Haesten einen noch größeren. Dann ging die Flasche an Ser Ria der, zum Erstaunen der anderen, ebenfalls einen nicht zu verachtenden Trunk nahm, ehe er an Artur weiterreichte. Nachdem die Flasche dreimal im Kreis gegangen war und die Därme von innen heraus wärmten, fragte Haesten an Artur gewandt: „Ihr habt gesagt, dass Ihr gegen die Brut zu Felde ziehen würdet, nicht aber gegen die Fereldener. Wieso? Auch klang es so, als wäret Ihr vor einem Bürgerkrieg in Eurer Heimat auf der Flucht. Ihr seid kein Söldner, oder, Ser? Ihr seid ein vom Schicksal gejagter Flüchtling, so wie ich.“ „So wie ich auch“, lachte Mordred bitter, setzte die Flasche an und legte den Kopf in den Nacken. Neben ihm zog Ria seinen Mantel enger um den Leib. „Was führt Euch also her, nach Ferelden, wenn nicht der Ruf der Münze?“
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: mordred_klein.png]

    Das einstige Feuer verkam zu einem Glimmen, das die von Müdigkeit gezeichneten Gesichter des Ritters, des Barden, des Kriegers und des Templers nur unzureichend beleuchtete. Immer wieder versuchten Funken sich zu einer Flamme aufzubäumen, immer wieder scheiterten sie unter dem Druck des am Boden pfeifenden Windes und dem Mangel an verzehrbarem Holz. Die Männer waren – aus Rücksicht auf die Frauen – dazu übergangen, sich im Flüsterton zu unterhalten. Selbst Haesten, der gerne laut sprach, antwortete mit gedämpfter Stimme. „Natürlich ist es riskant. Aber wenn Ihr und die anderen mir für meine Hilfe keinen Lohn in Form von Pferd und Gepäck zahlen könnt, dann bleibt mir kaum eine andere Wahl.“ Nachdenklich zupfte er sich an dem blonden Bart, der am Kinn zu zwei mit eisernen Perlen geschmückten, geflochtenen Zöpfen endete. „Ich habe gerne geholfen aber nicht um bei meiner Reise durch Ferelden mittellos zu bleiben. Sicherlich gibt es hier und da noch ein wehrloses Gut, aber…“ Haesten fing den zornigen Blick des Templers auf. „Was schaut Ihr so, Ser? Euch muss bewusst gewesen sein, dass ich kein feiner Herr Ritter bin, wie der hier neben mir.“ Er grinste feindselig und Ser Ria regte sich ebenso kämpferisch. Beide, Templer und Krieger, verzichteten jedoch darauf, ihre Animositäten auszutragen. „Wie dem auch sei. Ich habe im Verlaufe der letzten Monate alles verloren: Mein Heim, meine Mannschaft, mein Schiff und meine Familie. Ich bin nicht erpicht darauf nun auch noch meine geringe Habe zurückzulassen für Leute, die ich weder als Gefährten noch als Freunde bezeichne.“ „Ihr verletzt meine Gefühle“, sagte Mordred, der bis jetzt geschwiegen hatte. „Eine durchzechte Nacht und ein gemeinsamer Kampf machen uns noch nicht zu Freunden, wenn ich Eure Gesellschaft auch sehr zu schätzen gelernt habe, Antivaner“, meinte Haesten. „Nun, ich kann es verstehen. Wenn Ihr die Frage gestattet: Wie habt Ihr alles verloren?“ Die Miene des Seeräubers veränderte sich. „Dafür fließt zu wenig Schnaps. Aber in der Kurzfassung: Das Schicksal war schuld.“ Wie immer ist es das Schicksal, aus dem der Umbruch naturgemäß erwächst, dachte Mordred bei dem Blick in die Runde. Sicherlich hatte ein Jeder hier seine Begegnung mit eben jenem Nämlichen machen müssen, dass sie nun zusammen in einer Höhle kauerten. Draußen der Regen und der Strick des Henkers von Highever, drinnen die Hoffnungslosigkeit des Wissens, dass sie ihrem Schicksal nicht entkommen konnten. Allerdings stand das „Schicksal“ stets stellvertretend für die verschiedensten Gründe. Familienfehden, Frauen, ein Schwur – hinter all jenen nennbaren Dingen stand groß und mächtig das Schicksal. „Wie gesagt, ich brauche meine Sachen. In meinen Satteltaschen befindet sich so manches Stück, an dem mein Herz hängt.“ „Vielleicht“, überlegte Mordred laut „…könntet Ihr Morgana schicken. Sie war als einzige nicht bei den Kämpfen dabei.“ Einige Augen wandten sich zur schlafenden Hexe. „Vielleicht“, murmelte Haesten und zupfte sich am Bart.

    Um die Kälte der Nacht etwas zu vertreiben holte Mordred kurze Zeit später eine Flasche Branntwein hervor. Mealla hatte er unweit des vergehenden Feuers in eine Decke eingepackt abgelegt. So sehr er die Wärme eines Frauenkörpers auch genoss, nun verlangte er nach der Wärme eines Umtrunks. Den Alkohol hatte er für schlechte Zeiten aufbewahrt und die Zeiten waren denkbar schlecht. In Ermangelung von Gläsern musste die Flasche selbst herumgereicht werden. Mordred nahm einen großen Schluck, Haesten einen noch größeren. Dann ging die Flasche an Ser Ria der, zum Erstaunen der anderen, ebenfalls einen nicht zu verachtenden Trunk nahm, ehe er an Artur weiterreichte. Nachdem die Flasche dreimal im Kreis gegangen war und die Därme von innen heraus wärmten, fragte Haesten an Artur gewandt: „Ihr habt gesagt, dass Ihr gegen die Brut zu Felde ziehen würdet, nicht aber gegen die Fereldener. Wieso? Auch klang es so, als wäret Ihr vor einem Bürgerkrieg in Eurer Heimat auf der Flucht. Ihr seid kein Söldner, oder, Ser? Ihr seid ein vom Schicksal gejagter Flüchtling, so wie ich.“ „So wie ich auch“, lachte Mordred bitter, setzte die Flasche an und legte den Kopf in den Nacken. Neben ihm zog Ria seinen Mantel enger um den Leib. „Was führt Euch also her, nach Ferelden, wenn nicht der Ruf der Münze?“


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    "Politik. Die Spiele die andere Menschen treiben ohne an die Konsequenzen zu denken. Und im weiteren Sinne natürlich auch der Ruf der Münze.", antwortete Artur durch die Frage etwas nachdenklicher geworden. "Aber ja, ich war nicht immer ein Söldner, aber politische Verwicklungen in Nevarra verhinderten meine Heimkehr und zerschlugen das was ich einst kannte. Kein Bürgerkrieg, so etwas haben wir schon lange nicht mehr in Nevarra, nur Palastintrigen, wie das große Spiel in Orlais nur ohne die ganze Koketterie. Ich selbst war zwar nicht beteiligt, aber damals war es besser erstmal das Exil zu wählen. Und da meine Versuche mir in den Marschen eine Familie und neue Existenz aufzubauen von der Hure die sich Schicksal nennt zerstört wurde..Nun ich hatte auch überlegt nach Antiva zu gehen, aber dort ist momentan tatsächlich mal Friede unter den Händlerprinzen und ich hatte auch keine Lust bei einem Condotierre in die Dienste zu treten. Aber hier in Ferelden, da sah die Sache anders aus. Eine gerade erst wieder freies Königreich, in dessen Süden sich Horden einer uralten Bedrohung sammeln sollten. Das klang doch nach einer ehrenvollen Sache, keine Politik oder verborgene Winkelzüge. Ein Kampf zwischen gut und böse wie in den alten Legenden, die jeder Knappe erzählt bekommt.", erklärte Artur und erinnerte sich an seine Tage wo er noch so idealistisch gewesen war wie fast jeder junge Ritter.
    "Und natürlich auch eine Möglichkeit an Geld zu bekommen, denn ich bin schon lange kein Knappe mehr und ein Ritter ohne Lehen muss sehen wie er sich und sein Pferd versorgt. Das mag mancher ehrenrührig finden, aber es ist Realität.", merkte er noch nüchtern an. "Aber natürlich, kurz nachdem ich hier in diesem Land bin ist der König tot, es herrscht Bürgerkrieg und heute bin ich schon wieder in die Politik von anderen Personen hineingezogen worden.", sagte er grimmig und musste sich kurz zügeln nicht laut zu werden. Jedoch schien es keine der schlafenden Damen geweckt zu haben und er nahm einen tiefen Schluck aus Mordreds Flasche. "Na ja, dennoch schlage ich mich bisher recht gut durch und ich muss zugeben bisher sehr viele interessante Bekanntschaften gemacht zu haben.", erklärte er etwas ruhiger und nickte anerkennend in die Runde. "Momentan habe ich ein Ziel, was schon viel wert sein kann und was danach folgt, dass sehe ich dann. Entweder geht es nordwärts, oder ich reise zurück nach Denerim und treffe dort meine Schwester. Vielleicht kehre ich dann doch wieder zurück in meine Heimat, wenn ich erhlich bin ist es viel zu lange her.",sprach er leise und nachdenklich. Er dachte an die Strände an der Küste von Nevarra und das fröhliche Treiben in Cumberland und vor allem die Sonne, welche anders als hier das Land öfters segnete. Er hatte schon länger das Heimweh verdrängt, aber hier in einer regnerischen Höhle in Ferelden war es kein Wunder das es ihn überkam. "Hoffen wir einfach das uns allen das Schicksal in Zukunft mal wieder etwas freundlicher gestimmt ist."

    *
    Mealla schlief tief, aber ihr Geist war immer noch von den Ereignissen des Tages aufgewühlt. Die Sätze von Lucius ließen sie innerlich nicht zur Ruhe kommen vor allem ein Name den er genannt hatte. In ihren Gedanken tauchte er wieder auf, der staubige Gebirgspfad, der über die Berge von Nevarra nach Antiva führte. Es war ein heißer Tag und die Sonne brannte erbarmungslos auf Ross und Reiterin herab. Die Elfe hatte sich eine Kapuze übergezogen um sich vor der Sonne zu schützen. Letztendlich wusste sie das eine schlechte Idee gewesen war für eine längere Zeit in der Stadt zu rasten, dass hatte viel Zeit gekostet. Jetzt musste sie sich beeilen wenn Sie vor der Nacht noch ordentlich Strecke hinter sich bringen wollte. In der Nacht war das Gebirge zu gefährlich um zu reiten, die Straße war abschüßig und führt weiter oben direkt an einem Abgrund vorbei. Und die gut ausgebauten Straßen waren nach Angabe des Wirtes oft voll mit Händlerkarren und machten außerdem einen gewaltigen Umweg. Zusätzlich hatte er ihr noch lustige Geschichten von Berglöwen und Banditen erzählt, weitere Faktoren die einen längeren Aufenthalt in den Bergen unattraktiv erscheinen ließen. Momentan war die Straße jedoch noch gut, weswegen sie den Fuchs unter sich zu größerer Eile antrieb. Quattuor war ein gutes Pferd, sie überlegte sogar ob sie ihm einen richtigen Namen geben sollte, dass hatte sie seit Procella nicht mehr gemacht. Vielleicht wenn er das Gebirge gut überstand. Sie tätschelte leicht das schwitzende Tier. Immer höher brachte sie Quattuor in das Gebirge und die Bäume waren weiterhin zahlreich aber wurden langsam dünner. Immerhin noch keine Spur von Löwen. Plötzlich hörte sie ein Surren von ihrer linken Seite und aber bevor sie in die Richtung schauen konnte traf sie auch schon ein Bolzen in den linken Oberschenkel, durchschlug diesen und und bohrte sich in den Sattel. Schmerz durchfuhr die Elfe und instinktiv gab sie dem Pferd die Sporen, die linke Seite nach dem Schützen absuchend, während ihre Hände nach dem Bogen griffen. Den Blick nach links gerichtet bemerkte sie erst zu spät wie sich aufeinmal schnell ein dünner Draht vor ihr auf der Straße spannte und das Pferd brutal zum stoppen brachte. Mit einem markerschüttenrnen Wiehern ging es zu Boden, nachdem sich der Draht tief in seine Vorderbeine geschnitten und diese fast abgetrennt hatte. Mealla versuchte sich abzurollen, war jedoch durch den Bolzen an den Sattel gepinnt, wodurch sie ebenfalls unsanft zu Boden ging Quattuor windete sich weiter und drohte sie dabei zu zerquetschen als ein zweiter Bolzen heransegelte und das arme Tier von seinen Leiden erlöste. Leblos blieb es am Boden liegen, mit dem Schönheitsfehler das es dabei die Elfe zwischen sich und dem Boden einklemmte. Bis zu den Schultern unter dem Pferd liegend und fast das ganze Gewicht eines Pferdes auf ihrem verletzen Bein lastend, hatte Mealla Probleme nicht das Bewusstsein zu verlieren. Flach atmend, versuchte sie einen ihrer Arme frei zu bekommen, als sich plötzlich ein Schatten zu nähern schien. Vermutlich war es einer dieser Bergbanditen um ihr den Rest zu geben. Schließlich war der Schatten über ihr, aber sie konnte den Kopf nicht weit genug drehen um jemanden zu sehen. Es war jedoch nicht nötig, denn die dunkel gekleidete Person setzte sie sich auf einmal über ihr auf das tote Pferd, was den Druck noch erhöhte. "Oh noch bei Bewusstsein?", sprach eine weibliche Stimme anerkennend und stupste mit ihrer Stiefelspitze leicht gegen die rechte Wange der Elfe. Dann zog sie die Kapuze herunter und Mealla blickte in ein ihr vertrautes Gesicht. Es war ein hübsches Gesicht, auch wenn die bernsteinfarbenen Augen ein bösartiges Funkeln zeigten, während der volllippige Mund ein diebisches Lächeln formte. Kontrastiert wurde das Gesicht von den Mahagoniroten Haaren welche zu einem Haarkranz geflochten waren. "Lucretia?", brachte die Elfe keuchend ungläubig hervor. "Du bist noch wach Viridis, aber wen wundert es du warst ja schon immer die Harte. Tut das eigentlich weh da unten?", erkundigte sich die Rothaarige im unschuldigen Tonfall und ließ sich mehr auf den Kadaver sinken. Der Schmerz wurde stärker und Tränen stiegen der Elfe in die Augen. "Oh nicht weinen, dass macht hässlich.", bemerkte Lucretia und stand vom Pferd auf um der Elfe spielerisch die Tränen aus den Augen zu wischen. "Geh erst mal schlafen Viridis, ich kümmere mich schon um alles.", sprach die jetzt direkt über Mealla hockende Frau und träufelte dann auf ein Tuch eine Flüssigkeit aus einer kleinen Flasche. Unfähig sich zu wehren, drehte die Elfe den Kopf weg wurde dann aber fest am Kinn gepackt und der Stoff auf ihre Nase und Mund gedrückt. "Schlaf.", sprach Lucreatia leise während die Elfe endgültig in die Bewusstlosigkeit glitt.
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  6. #146 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Eine Zwischenfrage ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Kontroverse am Feuer

    [Bild: VR_Gladis_1.png]
    »Feuer in unseren Händen kann auch eine echte Waffe sein und werden sie das denken? Deshalb meine Frage an dich: Wer fragt die Wachleute nach dem Feuer?« hatte Glandis wissen wollen. Was dann passierte, überraschte sie doch deutlich. Nach einem kurzen Gespräch trat die Adlige in die Gruppe der Soldaten, die um das Feuer hockten und erklärte: „ Soldat, auf Geheiß von Kommandant Drusus Nerva sollen wir uns am Lagerfeuer stündlich melden. Außerdem haben wir die Erlaubnis und frei auf dem Gelände zu bewegen. Ich möchte euch um zwei Fackeln bitten, sodass wir den Schuppen erleuchten können und unser Abendessen aus dem Fluss braten können.“

    Die Dalish musste schlucken. Sie wusste nicht, ob sich Aril wohlfühlte in dem, was sie tat. Aber sie tat es. Selbstbewusst, im Ton höflich, aber sehr bestimmend. Aber es tat sich nichts. Nur der Geschichtenerzähler schaute sie grimmig an, weil sie seinen Redefluss unterbrochen und und nun die Aufmerksamkeit seiner Kameraden hatte. Auch der direkt Angesprochene, ein recht beleibter, schüchterner aber freundlich wirkender Mann, der recht klein aber dafür enorm breitschultrig war, tat nichts. Glandis vermutete, dass irgendeiner am Feuer erst einen Befehl geben musste. Sie wusste aber nicht wer. Um ihrer Reisegefährtin zu helfen, stellte sie sich neben sie und sagte deutlich provozierender, so wie es Bedienstete für ihre Herrin eben nun mal machen:

    »Will keiner dem nachkommen? Muss ich erst zum Kommandanten gehen? Vor euch steht die Aril Nuemb. Sie ist die Tochter von Arl George Nuemb und Arlessa Elizabeth Nuemb, einer angesehenen Adelsfamilie aus Highever. Um es für euch kurz zu sagen, sie ist die Schwester des Befehlshabers dieser Truppen Nien Nuemb.«

    Es war immer die gleiche Weise. Ein forsches Auftreten, ein Name und schon bewegte sich etwas. Denn der Angesprochene stand auf und wollte tatsächlich eine Fackel am Feuer anbrennen. Doch weiter kam es nicht. »So nicht!« kam es aus einem Bereich, wo der Geschichtenerzähler saß. Der immer noch freundlich wirkende, aber jetzt verwirrt reinschauende Mann sah sich um und fragte: »Korporal, warum nicht?« Dieser blaffte zurück: »John, du mit deinem Dümmlichen warum nicht. Schau dir die beiden an. Zwei Decken über der Schulter, fast einen Tag Verhör, dann sie sei von Adel und jetzt Feuer? Willst du einem Spitzohr gehorchen?« Noch blieb der freundlich wirkende Mann stehen. Aber man sah ihm an, dass er kein Interesse an einem Zwist am Abend hatte.

    Glandis hatte genug. Doch in dieser Situation griff ein Gedanke Raum in ihrem Kopf. »Ob der Kommandant das nicht einberechnet hatte und irgendwo zuschaute und sie studierte?« Sie traute es ihm zu. Und sie wollte jetzt nicht gehen. Nicht ohne etwas erreicht zu haben. Sie trat direkt ins Licht und erklärte ziemlich forsch: »Beim Erbauer, so sei es. Ich gehe jetzt zum Kommandanten. Es war sein Befehl und es ist euer Vergnügen ihn umzusetzen. Dann zähle ich mal hoch. Eins, zwei, …«

    Sie hob die Hand mit drei hochgestellten Fingern. Bei jeder Zahl drückte sie einen nach unten und zwar relativ rasch und war gespannt, was folgen würde …

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    Deus Avatar von VRanger
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    Ayden Le Brun • Ein kleines Dorf bei Lothering • Auf der Suche – Antworten und ein Angebot

    [Bild: Ayden_VR.png] „ Wie geht es dir, Lucy? “, hörte Ayden die Qunari fragen. Etwas hatte er von der Rettungsaktion mit einem Blickwechsel erhaschen können. Viel war es aber nicht gewesen. Die Frage beendete aus seiner Sicht die Wache. Denn jetzt waren wieder alle am Boden und konnten sich erwehren, falls es notwendig werden würde. Er ging bedächtig zu Anni. Diese kümmerte sich um das ohnmächtige Kind. Er verstand die Fragen nach einem sofortigen Aufbrechen nicht. Dazu war überhaupt kein Anlass gegeben. Sie konnten so nicht weg. Denn ein Kind, ohnmächtig, wie sollte das transportiert werden. Es war eine Trage erforderlich und einer müsste neben dieser einhergehen. Doch so viele waren sie nicht. Oder so viele konnten nicht selbstständig gehen. Er reichte wortlos der jungen Frau im Vorbeigehen seinen Wasserschlauch. Sie danke es mit einem kleinen Lächeln über das Einfühlen in die Situation. Gleichzeitig erhielt er seine Waffe zurück.

    Wie er diese besah, erkannte er, dass selbst an der Schneide aus Silberit kleine Fädchen anhafteten. Er steckte das Messer mehrfach in die Erde, bis es sauber war. Dann schaute er sich ein Stück an, welches Anni von dem Bein des Kindes abgetrennt hatte. Ayden staunte. Doch es war zweifelsfrei natürlicher Art. Von der immer noch vorhandenen Klebrigkeit konnte es schon ein Spinnenfaden sein. Aber eben ein sehr Großer. Wobei das Stück auch sehr alt aussah. Und seine Vermutung nährte, dass hier einer mit diesem Utensil eine Falle gebaut hatte. Während also die junge Frau sich um das Kind kümmerte, beschloss der Ritter noch einmal mit Niklas zu sprechen. Es ging alles vorhin sehr schnell und der Junge hatte ja Panik geschoben.

    So hockte er sich neben dem im Gras sitzenden Burschen und fragte mit ruhigem Tonfall: »Na, Niklas, alles wieder gut?« Der Junge versuchte zu lächeln, aber seine Beinschienung war noch vorhanden und es schmerzte womöglich noch stark. »Ja, geht schon«, sagte er und man merkte ein Zittern in der Stimme. »Niklas, Mutter Carol hat etwas von Kräutern berichtet, die ihr suchen wolltet …« Bei dieser Frage hob auch Anni den Kopf. Vermutlich hat ihr das die Oberin auch mit auf dem Weg gegeben. Der Junge berichtete es relativ gelassen: »Es ist nicht weit weg von hier. Eine alte Ruine. Auch ein eingestürzter Keller. Dort wachsen sie. Wir haben einen guten Korb voll gehabt, dann, ja dann …«, hier brach er ab. Ayden fasste ihn an der Hand, drückte diese ein wenig und erklärte: »Niklas, ich bin bei dir. Arwan und Yonice auch. Lucy ist gerettet, Anni versorgt sie. Also nur Mut. Ich höre zu.«

    Es schien so, als wenn der Junge diesen Antrieb benötigt hätte. Es war auch etwas, was auf seiner Seele lastete. Sicher machte er sich Vorwürfe wegen Lucy. Doch er begann zu erzählen: »Wir sind gerannt …« Ayden schaute ihn an und schwieg. Aber er drückte seine Hand zur Aufmunterung. »Ja, gerannt, haben den Korb verloren, dann war Lucy weg und hat geschrien. Als ich mich umgedreht habe, hing sie dort …« Er zeigte in die Höhe, wo noch immer ein Rest dieser Fessel an einem alten, sehr großen Baum hing. Aber er brauchte keine Aufmunterung mehr. Er erzählte weiter: »Sie hat mir gesagt, ich solle Hilfe holen. Aber ich habe mich nicht getraut. Dann kam Anni. Aber wir haben es nicht geschafft. So hat Anni mir gesagt: „Hole Hilfe“.« Niklas seufzte. Doch Ayden blieb still und sagte nichts. Er wusste, der Junge musste allein zu sich finden und es erzählen. Eine falsche Frage konnte für immer alles verschließen. So kam es auch. Er holte tief Luft und sagte dann: »Es hat dort geraschelt. Lucy wollte eine Spinne gesehen haben. Etwa so groß wie ein Kaninchen.«

    Ayden schaute den Jungen etwas ungläubig an. Dieser bemerkte diesen Blick und lachte: »Ja, so in etwa habe ich auch geschaut und sie einen Angsthasen genannt. Doch dann kamen zwei davon aus dem Gestrüpp die Mauer der alten Ruine herunter, da sind wir gerannt …«

    Der Ritter hatte es zwar noch nicht ganz verstanden, aber er wusste, sie mussten dort hin, nicht nur der Kräuter wegen. Er dankte Niklas für die ehrliche Erklärung und wollte gerade zu seinen Gefährten gehen, da sagte Anni: »Es stimmt, was er sagt. Es geht seit Tagen das Gerücht von einem großen Ding, was im Wald eingezogen ist. Dort wo es sein soll, fliegen keine Vögel mehr. Der Erklärung zu den Spinnen würde ich als deren Kinder deuten …«

    Niklas wollte hochspringen, doch er sank aufgrund seines verletzten Beines wieder zu Boden. Ayden streichelte über seinen Kopf und sagte: »Niklas, wir werden reden. Yonice, Arwan und ich. Ich denke schon, dass wir nachsehen sollten. Es ist nur schade, dass Ayden seine magischen Kräfte nicht auf das Heilen versteht, dann wäre hier einiges leichter.«

    Wie er das so sagte, stand Anni auf und erklärte: »Wenn ihr uns helft, kann er ein Buch von mir bekommen. Es ist sehr alt. Ich kann es nicht lesen. Aber es soll Runensätze mit Heilkraft enthalten. Wie wäre das? «

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    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
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    Das wäre wohl auch zu einfach gewesen. Natürlich, er hätte es sich eigentlich denken können dass sie wohl kaum zustimmen würde so einfach nach Prlais zurückzukehren. Also mussten Sie es anders machen. "Also gut, gehen wir." Wohin, das war die Frage. Wenn sie in Ferelden bleiben wollte, dann sollten sie zumindest die großen Siedlungen und Straßen meiden. Im ländlichen Gebiet war ihre Chance der dunklen Brut, sowie den Häschern Loghain's zu entgehen wohl noch am größten. Kasim zog es vor, das Pferd zunächst am Zügel weiterzuführen. Es brauchte ein wenig Pause, und in diesem Geäst war es bei vollem Gallop wohl nur eine Frage der Zeit ehe noch ein Unfall passiert wie dieser.

    Eine Weile liefen sie stumm nebeneinander her. Es war eine unangenehme Stille. Er hatte das Gefühl, dass Sarah ihm plötzlich nicht mehr ganz vertraute. Oder war es die ganze Zeit über schon so gewesen und nun bloß offensichtlich hervorgetreten? Wahrscheinlich sollte er das nicht persönlich nehmen. Bei ihrer Geschichte war eine Portion Argwohn völlig normal. Andererseits, hatte er ihr bislang einen Grund gegeben ihm zu misstrauen? Ein wenig gekränkt fühlte er sich schon, das ließ sich nicht abstreiten. "Was ich gemeint habe....wollt ihr diese Gräueltat wirklich einfach so ungestraft lassen? Dass dieses 'Große Spiel' in Orlais der traurige Alltag ist, ist schon traurig genug.....aber es war eure eigene Familie die euch das angetan hat. Ich kann euch helfen....ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange, aber haben wir nicht bis zu diesem Zeitpunkt gut zusammen gearbeitet?"
    Sonmoon ist offline
  9. #149 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    "Politik. Die Spiele die andere Menschen treiben ohne an die Konsequenzen zu denken. Und im weiteren Sinne natürlich auch der Ruf der Münze.", antwortete Artur durch die Frage etwas nachdenklicher geworden. "Aber ja, ich war nicht immer ein Söldner, aber politische Verwicklungen in Nevarra verhinderten meine Heimkehr und zerschlugen das was ich einst kannte. Kein Bürgerkrieg, so etwas haben wir schon lange nicht mehr in Nevarra, nur Palastintrigen, wie das große Spiel in Orlais nur ohne die ganze Koketterie. Ich selbst war zwar nicht beteiligt, aber damals war es besser erstmal das Exil zu wählen. Und da meine Versuche mir in den Marschen eine Familie und neue Existenz aufzubauen von der Hure die sich Schicksal nennt zerstört wurde..Nun ich hatte auch überlegt nach Antiva zu gehen, aber dort ist momentan tatsächlich mal Friede unter den Händlerprinzen und ich hatte auch keine Lust bei einem Condotierre in die Dienste zu treten. Aber hier in Ferelden, da sah die Sache anders aus. Eine gerade erst wieder freies Königreich, in dessen Süden sich Horden einer uralten Bedrohung sammeln sollten. Das klang doch nach einer ehrenvollen Sache, keine Politik oder verborgene Winkelzüge. Ein Kampf zwischen gut und böse wie in den alten Legenden, die jeder Knappe erzählt bekommt.", erklärte Artur und erinnerte sich an seine Tage wo er noch so idealistisch gewesen war wie fast jeder junge Ritter.
    "Und natürlich auch eine Möglichkeit an Geld zu bekommen, denn ich bin schon lange kein Knappe mehr und ein Ritter ohne Lehen muss sehen wie er sich und sein Pferd versorgt. Das mag mancher ehrenrührig finden, aber es ist Realität.", merkte er noch nüchtern an. "Aber natürlich, kurz nachdem ich hier in diesem Land bin ist der König tot, es herrscht Bürgerkrieg und heute bin ich schon wieder in die Politik von anderen Personen hineingezogen worden.", sagte er grimmig und musste sich kurz zügeln nicht laut zu werden. Jedoch schien es keine der schlafenden Damen geweckt zu haben und er nahm einen tiefen Schluck aus Mordreds Flasche. "Na ja, dennoch schlage ich mich bisher recht gut durch und ich muss zugeben bisher sehr viele interessante Bekanntschaften gemacht zu haben.", erklärte er etwas ruhiger und nickte anerkennend in die Runde. "Momentan habe ich ein Ziel, was schon viel wert sein kann und was danach folgt, dass sehe ich dann. Entweder geht es nordwärts, oder ich reise zurück nach Denerim und treffe dort meine Schwester. Vielleicht kehre ich dann doch wieder zurück in meine Heimat, wenn ich erhlich bin ist es viel zu lange her.",sprach er leise und nachdenklich. Er dachte an die Strände an der Küste von Nevarra und das fröhliche Treiben in Cumberland und vor allem die Sonne, welche anders als hier das Land öfters segnete. Er hatte schon länger das Heimweh verdrängt, aber hier in einer regnerischen Höhle in Ferelden war es kein Wunder das es ihn überkam. "Hoffen wir einfach das uns allen das Schicksal in Zukunft mal wieder etwas freundlicher gestimmt ist."

    *
    Mealla schlief tief, aber ihr Geist war immer noch von den Ereignissen des Tages aufgewühlt. Die Sätze von Lucius ließen sie innerlich nicht zur Ruhe kommen vor allem ein Name den er genannt hatte. In ihren Gedanken tauchte er wieder auf, der staubige Gebirgspfad, der über die Berge von Nevarra nach Antiva führte. Es war ein heißer Tag und die Sonne brannte erbarmungslos auf Ross und Reiterin herab. Die Elfe hatte sich eine Kapuze übergezogen um sich vor der Sonne zu schützen. Letztendlich wusste sie das eine schlechte Idee gewesen war für eine längere Zeit in der Stadt zu rasten, dass hatte viel Zeit gekostet. Jetzt musste sie sich beeilen wenn Sie vor der Nacht noch ordentlich Strecke hinter sich bringen wollte. In der Nacht war das Gebirge zu gefährlich um zu reiten, die Straße war abschüßig und führt weiter oben direkt an einem Abgrund vorbei. Und die gut ausgebauten Straßen waren nach Angabe des Wirtes oft voll mit Händlerkarren und machten außerdem einen gewaltigen Umweg. Zusätzlich hatte er ihr noch lustige Geschichten von Berglöwen und Banditen erzählt, weitere Faktoren die einen längeren Aufenthalt in den Bergen unattraktiv erscheinen ließen. Momentan war die Straße jedoch noch gut, weswegen sie den Fuchs unter sich zu größerer Eile antrieb. Quattuor war ein gutes Pferd, sie überlegte sogar ob sie ihm einen richtigen Namen geben sollte, dass hatte sie seit Procella nicht mehr gemacht. Vielleicht wenn er das Gebirge gut überstand. Sie tätschelte leicht das schwitzende Tier. Immer höher brachte sie Quattuor in das Gebirge und die Bäume waren weiterhin zahlreich aber wurden langsam dünner. Immerhin noch keine Spur von Löwen. Plötzlich hörte sie ein Surren von ihrer linken Seite und aber bevor sie in die Richtung schauen konnte traf sie auch schon ein Bolzen in den linken Oberschenkel, durchschlug diesen und und bohrte sich in den Sattel. Schmerz durchfuhr die Elfe und instinktiv gab sie dem Pferd die Sporen, die linke Seite nach dem Schützen absuchend, während ihre Hände nach dem Bogen griffen. Den Blick nach links gerichtet bemerkte sie erst zu spät wie sich aufeinmal schnell ein dünner Draht vor ihr auf der Straße spannte und das Pferd brutal zum stoppen brachte. Mit einem markerschüttenrnen Wiehern ging es zu Boden, nachdem sich der Draht tief in seine Vorderbeine geschnitten und diese fast abgetrennt hatte. Mealla versuchte sich abzurollen, war jedoch durch den Bolzen an den Sattel gepinnt, wodurch sie ebenfalls unsanft zu Boden ging Quattuor windete sich weiter und drohte sie dabei zu zerquetschen als ein zweiter Bolzen heransegelte und das arme Tier von seinen Leiden erlöste. Leblos blieb es am Boden liegen, mit dem Schönheitsfehler das es dabei die Elfe zwischen sich und dem Boden einklemmte. Bis zu den Schultern unter dem Pferd liegend und fast das ganze Gewicht eines Pferdes auf ihrem verletzen Bein lastend, hatte Mealla Probleme nicht das Bewusstsein zu verlieren. Flach atmend, versuchte sie einen ihrer Arme frei zu bekommen, als sich plötzlich ein Schatten zu nähern schien. Vermutlich war es einer dieser Bergbanditen um ihr den Rest zu geben. Schließlich war der Schatten über ihr, aber sie konnte den Kopf nicht weit genug drehen um jemanden zu sehen. Es war jedoch nicht nötig, denn die dunkel gekleidete Person setzte sie sich auf einmal über ihr auf das tote Pferd, was den Druck noch erhöhte. "Oh noch bei Bewusstsein?", sprach eine weibliche Stimme anerkennend und stupste mit ihrer Stiefelspitze leicht gegen die rechte Wange der Elfe. Dann zog sie die Kapuze herunter und Mealla blickte in ein ihr vertrautes Gesicht. Es war ein hübsches Gesicht, auch wenn die bernsteinfarbenen Augen ein bösartiges Funkeln zeigten, während der volllippige Mund ein diebisches Lächeln formte. Kontrastiert wurde das Gesicht von den Mahagoniroten Haaren welche zu einem Haarkranz geflochten waren. "Lucretia?", brachte die Elfe keuchend ungläubig hervor. "Du bist noch wach Viridis, aber wen wundert es du warst ja schon immer die Harte. Tut das eigentlich weh da unten?", erkundigte sich die Rothaarige im unschuldigen Tonfall und ließ sich mehr auf den Kadaver sinken. Der Schmerz wurde stärker und Tränen stiegen der Elfe in die Augen. "Oh nicht weinen, dass macht hässlich.", bemerkte Lucretia und stand vom Pferd auf um der Elfe spielerisch die Tränen aus den Augen zu wischen. "Geh erst mal schlafen Viridis, ich kümmere mich schon um alles.", sprach die jetzt direkt über Mealla hockende Frau und träufelte dann auf ein Tuch eine Flüssigkeit aus einer kleinen Flasche. Unfähig sich zu wehren, drehte die Elfe den Kopf weg wurde dann aber fest am Kinn gepackt und der Stoff auf ihre Nase und Mund gedrückt. "Schlaf.", sprach Lucreatia leise während die Elfe endgültig in die Bewusstlosigkeit glitt.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png]

    „Tja!“ Haesten gab Artur einen kumpelhaften Klaps auf die Schulter. „Scheint so als würdet Ihr den Ärger anziehen wie der Honig die Fliegen, was?“ Er lachte laut über seinen eigenen Witz, dann setzte er eine ernstere Miene auf. „Und Eure Schwester? Ist die hübsch und frei?“ Angesichts des feurigen Blicks des anderen lachte Haesten erneut und hob abwehrend die Hände. „Ein Scherz! Ein Scherz, Herr Ritter. Keine Frau der Welt, nicht einmal die Rothaarige hier, kann meiner Skade das Wasser reichen.“ Ein verträumter Ausdruck trat auf sein Gesicht und er seufzte tief. Mordred nickte wissentlich. „Auch ich habe solch eine Frau im Kopf, mein Freund.“ „Schwarzes Haar?“, fragte Haesten. Mordred nickte bestätigend. „Schwarzes Haar“, hauchte Haesten.

    Das Gespräch über Frauen hätte sich vermutlich zu einem solchen entwickeln können, dass die Nacht hindurch für reichlich rührselige Geschichten, brüderliche Beteuerungen und eine weitere Flasche Schnaps gesorgt hätte – selbst wenn die Männer dafür Highever hätten stürmen müssen – doch kam in diesem Moment eine Gestalt in die Höhle gehuscht. Nass wie ein Hund, der gerade aus dem Fluss stieg, schleppte sich Larissa hinein. Rechts und links hielt sie etwas in den Händen. Ein Sack Kartoffeln und ein fetter Steinwels landeten vor dem Feuer. Larissa streifte sich die Kapuze vom blonden Haar und ließ sich erschöpft auf einen Stein beim Feuer nieder. „Was für ein Wetter“, sagte sie mehr zu sich selbst als an die anderen gewandt. Sie schüttelte den Kopf und Tropfe spritzen umher. Schnell waren Artur und Haesten zum Kartoffelschälen abkommandiert, während Mordred aus Morganas Habe einen kleinen Topf suchte und in den strömenden Regen stellte. Ser Ria hatte sich indes vom Feuer entfernt und in eine dunklere Ecke der Höhle zurückgezogen. Larissa konnte nicht sagen, ob er das tat, um der Arbeit zu entfliehen oder weil er seinen Verlust kurierte.

    Autsch!“ Mordred lutschte an seinem Daumen, schmeckte den eisernen Ton von Eisen auf der Zunge. Während der Zeit zu warten hatte er angeboten etwas Harfe zu spielen, war aber von Larissa ebenfalls zum Kartoffelschälen befohlen worden. „Was ist das für eine Welt in der ein Ritter und ein Lord sich von einer Elfe kommandieren lassen, was, Ser Artur? Die Elfen haben für gewöhnlich höchstens im Schlafgemach das sagen und auch nur dann, wenn sie spezielle ‚Techniken‘ kennen.“ „Bei uns auf den Sturminseln gibt es vielleicht eine Elfenfamilie, sonst keine. Aber in meiner Truppe hatten wir einige. Wir haben sie nie als geringer gestellt angesehen“, erklärte Haesten während er eine Kartoffel grob zerschnitzte. Es war offensichtlich, dass auch der Krieger in den seltensten Fällen selbst kochen musste – zumindest keine Kartoffeln. „Dann seid Ihr so etwas wie die Qunari“, scherzte Mordred. Haesten zuckte mit den Achseln. „Mag sein. Ich urteile nach Leistung und die Elfen haben zweifellos die besten Bogenschützen. Ein Gewinn, wenn man ein gegnerisches Schiff entert. Die eine Hälfte der Mannschaft ist dann schon tot und der Rest unter Deck, um sich vor den Pfeilen zu schützen.“ „Wir Dalish lassen uns von niemandem etwas befehlen“, bemerkte Larissa von der Seite her. Die junge Elfe war stolz den Kopf zurück, ließ die Federn rascheln. „Und das ist auch gut so“, sagte Mordred und schenkte ihr ein ehrliches Lächeln. „Wirklich, Mordred? Das klang gerade eben nämlich nicht so.“ „Larissa, ich…“ „Schon gut!“, fauchte die Dalish. „Schon gut, Ihr habt Euren Respekt gegenüber meinem Volk schon im Lager der Dalish bewiesen.“ Larissa rammte einen angespitzten Stock durch den Wels, dessen Gedärm sie zuvor auf dem Boden um sie herum verteilt hatte. „Holt jetzt den Topf. Es sollte genug Wasser drin sein, als dass ich mir auch noch die Hände waschen kann.
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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png]
    Es tat sich nichts. Aril wollte schon weiterreden, da griff Glandis ein. Provokant, breitbeinig und enorm selbstbewusst stellte sie sich neben sie und fuhr die Soldaten an: »Will keiner dem nachkommen? Muss ich erst zum Kommandanten gehen? Vor euch steht die Aril Nuemb. Sie ist die Tochter von Arl George Nuemb und Arlessa Elizabeth Nuemb, einer angesehenen Adelsfamilie aus Highever. Um es für euch kurz zu sagen, sie ist die Schwester des Befehlshabers dieser Truppen Nien Nuemb.«

    Auf Aril Gesicht breitete sich ein kleines Lächeln aus, ein selbstzufriedenes, das sie schon lange nicht mehr getragen hatte. Das Gewicht des Namens, das die Leute zum Gehorchen brachte. Sie genoss es. Schon kam Bewegung in die Bande. So lange, bis ein Höherrangiger eingriff und den freundlichen Dicken anblaffte:
    »John, du mit deinem Dümmlichen warum nicht. Schau dir die beiden an. Zwei Decken über der Schulter, fast einen Tag Verhör, dann sie sei von Adel und jetzt Feuer? Willst du einem Spitzohr gehorchen?«

    Aril wollte schon schnippisch werden, da merkte sie dass auch Glandis genauso reagierte. »Beim Erbauer, so sei es. Ich gehe jetzt zum Kommandanten. Es war sein Befehl und es ist euer Vergnügen ihn umzusetzen. Dann zähle ich mal hoch. Eins, zwei, …«

    Nun war Aril tatsächlich amüsiert. Die Jungs sollten besser bald gehorchen, sonst konnte Glandis wahrscheinlich unangenehm werden. Wenngleich Aril den halben Bluff ja erkannte. Aber sie würde gerne daraus den geplanten Nutzen ziehen.

    "Ihr hört besser auf sie," sagte Aril freundlich und charmant. "Ihr könnt euch vorstellen, dass ich meinen Sodalten nicht gestatte, meine Anweisungen zu ignorieren und dass auch meine Wachen dafür Sorge tragen, dass meine Befehle ausgeführt werden."
    Sie warf lässig den Daumen hinter die Schulter, deutete damit auf die Verhörhütte, die sie vor einiger Zeit verlassen hatten und sagte barsch: "Sämtliche meiner Insignien stehen zu Eurer Verfügung zur Prüfung, wenn ihr nur die Augen aufgemacht hättet!"

    Nun war es der Korporal, der zögerte und auf die fragenden Blicke seiner Männer, reagierte er nicht.
    Das war der entscheidende Fehler, auf den Aril gehofft hatte. Untätigkeit bei Vorgesetzten und Druck von Außen brachten die anderen, die keinen Ärger riskieren wollten, zum Handeln. Und so reichte der Dicke und ein anderer, der das Gegenstück zu ihm war, dünn, hager und riesig, ihnen jeweilt eine Fackel.
    Aril nahm sie entgegen, ebenso wie Glandis.

    Aril schenkte dem Dicken noch ein Lächeln und sagte: "Na also. So stellen wir uns das doch alle vor, oder? Besten Dank und bis in einer Stunde, wenn wir uns wieder melden." Damit winkte sie Glandis und drehte sich in Richtung der Hütte.
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png]

    „Tja!“ Haesten gab Artur einen kumpelhaften Klaps auf die Schulter. „Scheint so als würdet Ihr den Ärger anziehen wie der Honig die Fliegen, was?“ Er lachte laut über seinen eigenen Witz, dann setzte er eine ernstere Miene auf. „Und Eure Schwester? Ist die hübsch und frei?“ Angesichts des feurigen Blicks des anderen lachte Haesten erneut und hob abwehrend die Hände. „Ein Scherz! Ein Scherz, Herr Ritter. Keine Frau der Welt, nicht einmal die Rothaarige hier, kann meiner Skade das Wasser reichen.“ Ein verträumter Ausdruck trat auf sein Gesicht und er seufzte tief. Mordred nickte wissentlich. „Auch ich habe solch eine Frau im Kopf, mein Freund.“ „Schwarzes Haar?“, fragte Haesten. Mordred nickte bestätigend. „Schwarzes Haar“, hauchte Haesten.

    Das Gespräch über Frauen hätte sich vermutlich zu einem solchen entwickeln können, dass die Nacht hindurch für reichlich rührselige Geschichten, brüderliche Beteuerungen und eine weitere Flasche Schnaps gesorgt hätte – selbst wenn die Männer dafür Highever hätten stürmen müssen – doch kam in diesem Moment eine Gestalt in die Höhle gehuscht. Nass wie ein Hund, der gerade aus dem Fluss stieg, schleppte sich Larissa hinein. Rechts und links hielt sie etwas in den Händen. Ein Sack Kartoffeln und ein fetter Steinwels landeten vor dem Feuer. Larissa streifte sich die Kapuze vom blonden Haar und ließ sich erschöpft auf einen Stein beim Feuer nieder. „Was für ein Wetter“, sagte sie mehr zu sich selbst als an die anderen gewandt. Sie schüttelte den Kopf und Tropfe spritzen umher. Schnell waren Artur und Haesten zum Kartoffelschälen abkommandiert, während Mordred aus Morganas Habe einen kleinen Topf suchte und in den strömenden Regen stellte. Ser Ria hatte sich indes vom Feuer entfernt und in eine dunklere Ecke der Höhle zurückgezogen. Larissa konnte nicht sagen, ob er das tat, um der Arbeit zu entfliehen oder weil er seinen Verlust kurierte.

    Autsch!“ Mordred lutschte an seinem Daumen, schmeckte den eisernen Ton von Eisen auf der Zunge. Während der Zeit zu warten hatte er angeboten etwas Harfe zu spielen, war aber von Larissa ebenfalls zum Kartoffelschälen befohlen worden. „Was ist das für eine Welt in der ein Ritter und ein Lord sich von einer Elfe kommandieren lassen, was, Ser Artur? Die Elfen haben für gewöhnlich höchstens im Schlafgemach das sagen und auch nur dann, wenn sie spezielle ‚Techniken‘ kennen.“ „Bei uns auf den Sturminseln gibt es vielleicht eine Elfenfamilie, sonst keine. Aber in meiner Truppe hatten wir einige. Wir haben sie nie als geringer gestellt angesehen“, erklärte Haesten während er eine Kartoffel grob zerschnitzte. Es war offensichtlich, dass auch der Krieger in den seltensten Fällen selbst kochen musste – zumindest keine Kartoffeln. „Dann seid Ihr so etwas wie die Qunari“, scherzte Mordred. Haesten zuckte mit den Achseln. „Mag sein. Ich urteile nach Leistung und die Elfen haben zweifellos die besten Bogenschützen. Ein Gewinn, wenn man ein gegnerisches Schiff entert. Die eine Hälfte der Mannschaft ist dann schon tot und der Rest unter Deck, um sich vor den Pfeilen zu schützen.“ „Wir Dalish lassen uns von niemandem etwas befehlen“, bemerkte Larissa von der Seite her. Die junge Elfe war stolz den Kopf zurück, ließ die Federn rascheln. „Und das ist auch gut so“, sagte Mordred und schenkte ihr ein ehrliches Lächeln. „Wirklich, Mordred? Das klang gerade eben nämlich nicht so.“ „Larissa, ich…“ „Schon gut!“, fauchte die Dalish. „Schon gut, Ihr habt Euren Respekt gegenüber meinem Volk schon im Lager der Dalish bewiesen.“ Larissa rammte einen angespitzten Stock durch den Wels, dessen Gedärm sie zuvor auf dem Boden um sie herum verteilt hatte. „Holt jetzt den Topf. Es sollte genug Wasser drin sein, als dass ich mir auch noch die Hände waschen kann.


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Kartoffelschälen war eine filigranere Arbeit als man dachte, aber nach der achten oder neunten hatte Artur den Schwund beim schälen auf ein erträgliches Minimum reduziert. Hatte er eigentlich schonmal Kartoffeln geschält? Vermutlich aber er konnte sich nicht erinnern wann das gewesen sein sollte. Selbst unter Söldnern hatte er nicht zu den Leuten gehört denen man Küchenarbeiten auftrug. Er erinnerte sich nur noch wie ihm der Koch der Kompanie, ein betagter Söldner der nicht mehr für das Schlachtfeld taugte immer irgendwelche Geschichten über Lebensmittel erzählt hatte, Arturs Interesse war dabei nebensächlich gewesen. Über die Kartoffel hatte er behauptet das sie urprünglich aus den fernen Landen im Westen kam und durch die Qunari nach Thedas gebracht worden war. Angeblich hatten die Soldaten Tevinters sie in einem Wrack der eisernen Schlachtschiffe geborgen und sie dann weiter verbreitet. Artur betrachtete kurz die Knolle vor sich. Wer wusste schon ob das stimmt, das Stählerne Zeitalter war schon eine ganze Weile her. Er wusste nur das gekochte Kartoffeln wohlschmeckend waren und dieser dämliche Sack fast fertig geschält war. Er wollte gar nicht wissen wo Larissa den her hatte, selbst wenn sie ihn geklaut hatte machte das keinen Unterschied. Das Todesurteil war ihnen bei einer erneuten Begegnung mit den Leuten des Arls eh sicher.

    Während die Kartoffeln langsam köchelten, begann der Fisch auch zu garen und die Höhle mit seinem Aroma zu erfüllen. Allzulange würde es wohl nicht mehr dauern. Kurze Zeit später erhob sich Morgana aus der Ecke und stolperte langsam und blinzelnd an das Feuer heran. Erholt sah sie nicht umbedingt aus, eher noch zerstörter als vorhin. Die Stelle um ihren linken Wangenknochen war während des Schlafes noch weiter angeschwollen und ihr nasses Haar stand jetzt nach dem Schlaf munter in verschiedene Richtungen ab. "Habt ihr das Essen gewittert? Oder habt ihr im Schlaf mit einem Bären gerungen? Keine Angst die Arbeit ist getan, ihr müsst euch gleich nur noch setzen und es verspeisen.", begrüßte sie Artur, als sie mit zugekniffenen Augen dazukam. "Ach, haltet euer Spundloch Artur!", fuhr ihn Morgana schlechtgelaunt an, was diesen kurz aus der Fassung brachte. "Wenn ihr meint.", erwiderte er nur leicht piktiert. Morgana war zwar immer noch mies drauf, fand ihre Antwort aber selbst unangemessen. "Verzeiht Artur, dass war unfreundlicher als beabsichtig. Ich habe nur mies geschlafen und reagiere dann häufig etwas ungehalten.", entschuldigte sie sich mit einem freundlicheren Tonfall und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken. Ihr Traum war nicht unbedingt besser gewesen, bevor sie aufgewacht war hatten ihr Krähen im Vorbeiflug die Haare ausgerissen und mit ihren Schnäbeln ins Fleisch geschnitten. Immer wenn sie einen der Vögel getroffen hatte war dieser dann zu einem Klumpen aus Blut geworden und an Ihr oder dem Boden zerplatzt.
    "Ist in Ordnung, ich hätte es an eurer Fisur merken sollen das ihr noch nicht bei euch seid.", antwortete Artur versöhnlich. "Meine was?", entgegnete die Hexe nur perplex und begann dann vorsichtig ihre Haare abzutasten, wobei ihr Gesicht leicht entgleiste. "Hurensteiß.", fluchte sie leise zu sich und ging dann zu ihrer Tasche, wo sie die Bürste herausfingerte und begann energisch die Haare zu bändigen. Ein undankbares Unternehmen und die durch den Regen verfilzten Haare dankten ihr es mit Schmerzen wenn sich mal einer der Knoten löste. Versehentlich kam sie beim bürsten mit dem Griff an die geschwollene Wange, was einen sehr unangehmen Schmerzimpuls zur Folge hatte. "Autsch, Dreck!", fluchte sie wütend und legte dann die Bürste beiseite um in ihrer Tasche nach der entsprechenden Salbe zu suchen. Schließlich entdeckte sie im Halbdunkel endlich den Tiegel. Das Glück war allerdings nur von kurzer Dauer, da ihr dieser aus den feuchen Fingern rutschte und mit einem klackern in das Dunkel der Höhle rollte. "Ich werde noch verrückt.", murmelte die Schwarzhaarige leise und begann dann gebückt den kaum beleuchteten Höhlenboden abzutasten.

    Gleichzeitig war das Essen inzwischen fertig geworden, weswegen man beschloß die noch schlafenden, beziehungsweise vom Feuer entfernten Personen zu holen. Artur trat an Mealla heran, die sich in die Decke eingewickelt hatte und friedlich zu schlafen schien. Kurz überlegte er sich ob es nicht besser wäre die Elfe schlafen zu lassen, aber gerade ihr würde etwas warmes zu Essen wohl sehr gut tun. Sanft berührte er sie an der Schulter. "Mealla, wacht auf." Es dauerte kurz, dann bewegte sich die schlafende Elfe. "Was? Wie? Wer ist da?", fragte eine schlaftrunkene Stimme verwirrt. "Ich bin es Artur, steht auf wir wollen etwas essen.",erklärte ihr der Ritter. "Ser Artur? Verdammt ich sehe euch nicht." Die Elfe drehte den Kopf noch ein Stück und konnte dann endlich den Umriss des Ritters erkennen. Ganz offensichtlich war das eine Auge während des Schlafes so zugeschwollen, dass sie bei dem schlechten Licht in der Höhle momentan gar nichts damit sehen konnte. "Musstet ihr mich jetzt wecken, jetzt wäre der interessante Teil gekommen." "Hm?" "Nichts, helft ihr mir bitte hoch?", bat die Elfe mit schwacher Stimme und reckte ihm die Arme entgegen. Artur zog die Verletzte vorsichtig nach oben worauf sie wackelig zum Stehen kam. "Soll ich euch stützen?" "Kein Bedarf, wer nicht selbst zum Essen gehen kann, kriegt auch keines.", antwortete die Elfe mit einer Devise aus ihrer Ausbildung und humpelte in Richtung Feuer, begleitet von Artur der dabei ein Augenmerk hatte, dass sie nicht doch stürzte oder ähnliches.
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  12. #152 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Ser Kasim zog es vor zu Fuß weiter zu gehen und Sarah hatte keine Einwände. Schweigend liefen sie nebeneinander und die junge Frau war froh darüber, denn es gab ihr Zeit zum Nachdenken. Es war ungewöhnlich, dass der Chevalier sie weiterhin begleitete und wenn sie ehrlich war, dann hatte sie keinerlei Abscheu in seinem Blick erkennen können. Das war sie nicht gewohnt und das machte sie nur noch misstrauischer. Was führte er im Schilde? Niemand würde sich mit ihr abgeben, außer er würde daraus einen Nutzen für sich selbst ziehen können. Immerhin war sie so hässlich und entstellt, dass kein Mensch etwas mit ihr zu tun haben wollte. Die einzige Person, die sie als normalen Menschen behandelte, war ihre Lehrmeisterin. Instinktiv hob sie ihre Hände um ihre Kapuze ins Gesicht zu ziehen, aber sie griff ins Leere. Sarah seufzte leise und senkte den Kopf. Sobald wie möglich sollte sie ihre zerrissene Kapuze ersetzen und schon jetzt schauderte sie ein wenig bei den Gedanken wie die Leute sie ansehen würden.

    Ihre Gedanken wurden unterbrochen als Ser Kasim mit ihr sprach. Sie wandte ihr Gesicht ein wenig ab um ihn nicht ansehen zu müssen. „Meine Familie“, begann sie vorsichtig, „würde vor Mord nicht zurückschrecken. Warum solltet Ihr mir helfen wollen, wenn es Euch das Leben kosten könnte?“ Vielleicht sollte sie ihre Situation näher erläutern. „Wir haben in der Tat gut zusammengearbeitet, aber… Ihr habt das getan ohne zu wissen wie hässlich ich bin. Hättet Ihr das gewusst…“ Sollte sie weitersprechen was sie dachte oder sollte sie schweigen. Vorsichtig blickte sie zu dem Chevalier, doch ihr Blick war nur kurz bevor sie ihren Kopf wieder senkte. „Meine Erfahrungen waren nicht… angenehm. Nur meine Lehrmeisterin hatte mich ohne Abscheu angeschaut.“ Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Wo immer ich auftauchte betrachteten mich die Leute mit Abscheu, Ekel oder noch schlimmer mit Mitleid. Erst als ich anfing mein Gesicht zu verbergen wurde es etwas besser. Nun wurde ich oft nur noch mit Misstrauen betrachtet, aber das verletzte mich nicht so sehr.“ Sarah schien förmlich in sich zusammenzusinken. War sie zu weit gegangen? „Ich möchte Euch nicht beleidigen und falls ich es getan haben, dann verzeiht mir bitte… Es ist nur so… seit ich entstellt wurde war außer meiner Lehrmeisterin niemand mehr nett zu mir.“ Ihre Stimme wurde leiser. „Ich weiß nicht warum Ihr ausgerechnet jemanden wie mir helfen wollt.“
    Annalena ist offline
  13. #153 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Kontroverse am Feuer ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein Mädchen für alles

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Als sie den zweiten Finger oben hatte, stieg ihre Begleiterin in den Part mit ein. „Ihr hört besser auf sie …“, vernahm sie ihre Stimme und blieb bei den zwei Fingern erst einmal stehen. So sprach Aril weiter: „Ihr könnt euch vorstellen, dass ich meinen Soldaten nicht gestatte, meine Anweisungen zu ignorieren und dass auch meine Wachen dafür Sorge tragen, dass meine Befehle ausgeführt werden.“

    Aber der, der sich so hervorgehoben hatte und andere, handlungswillige Bewaffnete zurückgepfiffen hatte, tat nichts. So erklärte Glandis: »Zweieinhalb« und begann mit ihrem Zeigefinger der anderen Hand den dritten Finger in die Richtung der anderen beiden aufzuheben. Was passieren würde, wenn sie »Drei« sagen würde, wusste sie nicht. Aber es war eben die Situation. Sie wollte das Feuer und sie wollte nicht hier bei der Wachmannschaft ihre Zeit verbringen. Sie hatte da eine dunkle Vorahnung.

    Aber es kam anders. Der dickere und ein anderer, der das Gegenstück zu ihm war, dünn, hager und riesig, griffen sich sich jeweils eine Fackel und gaben sie ihnen. »Danke«, sagte die Dalish und schaute dem Mann in seine Augen. Es war ein ehrlicher Blick, mit einem Hauch nach Ruhe. Diese müden Augen verhinderten zugleich, dass sie in ihrer Muttersprache noch etwas sagte. Denn sie wollte weder ihn noch die Gruppe aus dem Ergebnis wecken. Mit einem Blick zu ihrer Begleiterin sah sie, wer ihr die Fackel übergab.

    „Na also. So stellen wir uns das doch alle vor, oder? Besten Dank und bis in einer Stunde, wenn wir uns wieder melden.“

    Dann gingen sie in die Richtung, wo sie die alten Kisten gesehen hatten. Aril war so richtig nicht dabei. Zumindest tat sie nicht das, was man hätte unternehmen können. Also handelte Glandis. Sie sagte nur: »Halt mal!« Und wie sie die Fackel los war, auch das Fleisch abgelegt hatte, holte sie von dem nahen Wasser Steine. Alle in Kopfgröße und legte einen runden Kreis aus. Drei platzierte sie innerhalb dieses Ringes. Zufrieden über ihr Werk und eine erstaunte Aril zurücklassend schritt sie eilig zu den Kisten. Sie stellte sich seitlich zu ihnen auf und suchte sicheren Halt. Dann vollführte sie eine viertel Drehung mit ihrem linken Bein und trat so in die Kisten. Sie waren zum Glück wirklich morsch. Aber der Krach des zerberstenden alten Holzes schreckte ein paar von den Männern hoch. Die sich über den Lärm und die Randale beschwerten. Aber sie gaben Ruhe. Denn Glandis hatte, was sie wollte, genug kleine Scheite. Bald waren zwei Teile an dem Steinring. Ein Teil lag innen und einiges außerhalb. Dann lies sich sich die Fackel geben: »Bin gleich fertig.« Sie hielt sie an das aufgetürmte alte Holz. Es knisterte zuerst. Dann griffen die Flammen langsam um sich. Schließlich schossen gelbrote Zungen aus der Mitte empor. »Huch«, sagte Glandis beim Zurückspringen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass noch so viel an Kraft in dem Brennmaterial steckte. Dann holte sie noch zwei von den Kisten, die noch zu gebrauchen waren, löschte ihre Fackel, klopfte auf den leeren Platz und sagte zu ihrer Begleiterin: »Mylady, ich mache mich doch gut als Haushilfe oder?«

    Und weil sie das so nicht stehen lassen wollte, fügte sie noch hinzu: »Das Fleisch war ja schon einmal gebraten. Wir lassen jetzt das Feuer etwas abbrennen und legen es nachher auf die mittigen Steine.«
    VRanger ist offline
  14. #154 Zitieren
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    [Bild: Fafnir.klein.jpg]
    Feuer schoß an Fafnir vorbei und traf das Untier welches immer noch der Tür steckte. Zum Glück schien die Elfe recht zielsicher und der Bereskarn bot auch eine große Zielfläche, weswegen sich der Zwerg keine großen Gedanken machte ins Kreuzfeuer zu geraten. Das Feuer bereitete dem Monster scheinbar große Schmerzen, schien es aber vor allem noch wütender zu machen. Während ein normaler Bär wohl schon angesichts des Feuers verschwunden wäre, stürmte der Bereskarn noch vehementer gegen den Türrahmen. Fafnir bemerkte die erste Risse ihm Türrahmen, während die Knochenspitzen Fräsen ins Holz ritzten. Die Elfe brüllte ihm zu das er das Monster aus der Hütte treiben sollte, als ob das so einfach wäre. Mit kurzen aber starken Ausfällen führte er seine Axt gegen den irriterten Bären und brachte sich dann sofort wieder aus der Reichweite. Vielleicht wollte er sogar zurückweichen, aber scheinbar gab es für ihn nicht nur wenig vorankommen. Der Zwerg sah das sich die Knochen mit denen er schon durch die Tür war, sich wie Widerhaken verhielten. Ein Rückweichen war so nur schwerlich möglich, sofern das Tier in der Bestie überhaupt noch vorhanden war. Der Bereskarn schnellte auf einmal im Rahmen seiner Möglichkeiten nach vorne und zerschmetterte statt dem Zwerg einen nahen Stuhl. Fafnir sah die ungeschützte Tatze und ließ seine Streitaxt nach unten segeln. Ein Schmatzen, gefolgt von einem Knacken ertönte als sich das Axtblatt durch das modrig riechende Fleisch fraß und dabei neben eitrigen Blut noch den Gestank der Verderbnis freigab.
    Der Bereskarn brüllte ohrenbetäubend und zog die Pranke langsam wieder zurück, welche nur noch teilweise am Rest des Körpers zu hängen schien. Fafnir setzte nach führte jedoch seine Axt nicht erneut gegen das Fleisch des Bären, sondern gegen die Stacheln welche sich in das Holz gebohrt hatten und das Untier am Rückweichen hinderten. Sie Sporne mochten hart sein, aber es waren keine Drachenknochen welche dem Stahl aus Orzammar hätten widerstehen können. Knochensplitter segelten durch den den Raum, als mehrere der Stacheln unter Fafnirs kräftigen Hieben barsten. Der verletzte und teilweise brennende Bereskarn, mehr schlecht als recht auf drei Pfoten haltend, schritt nun langsam von Schlägen und Feuer getrieben wieder rückwärts, ein Stück des Türrahmens mit sich nehmend.
    Fafnir blieb dran, traktierte ihn weiter mit Schlägen den anbahnenden Kampfrausch am niederkämpfen. Ein Berserkgang ohne komplette Rüstung gegen einen verderbten Bären war nicht ratsam. Schließlich standen beide im dunkeln der Nacht im Freien und der Bereskarn richtete sich auf seine beiden gesunden Hinterpfoten auf und ließ seinen Schrei durch die Dunkelheit erklingen. Fafnir nutzte den nun vorhandenen Raum und umkreiste den Bären rechts um nicht von einem wuchtigen Prankenhieb gefällt zu werden. Er führte seine Axt gegen die Knochen am Rücken, wissend das es dem Bereskarn nicht viel anhaben würde, aber hoffend das es ihn ablenkte. Leicht tapsig wie ein grotesker Tanzbär, drehte sich der Bereskarn auf seinen Hinterläufen zum Zwerg um und Fafnri hoffte das die Elfe jetzt genügend Platz zur Verfügung hatte.


    Fafnir drängte die Bestie unter größten Anstrengungen aus der kleinen Hütte heraus und schaffte es, sich nicht von den wild schnappenden Kiefern oder den Klauen des Ungetüms treffen zu lassen. Monstrum und Zwerg knurrten, stöhnten und brüllten einander an, während sie sich beharkten, doch nach und nach errang die Entschlossenheit des Kriegers die Oberhand über die Wildheit der verderbten Natur. Fafnir tauchte unter einem brutalen aber ungezielten Schwinger hindurch und konnte die Axt im Rücken ihres Feindes versenken. Während Maeya’alinh den beiden ins Freie folgte, drehte sich das Untier träge, um den Zwerg zwischen die Pfoten zu bekommen. Der in den Dunkelheit der Nacht fast schwarze Erdboden hatte noch dunklere Flecken an den Stellen, auf die das Tier sein giftiges Blut verteilt hatte. Die Elfe griff zum Himmel herauf und ließ die Magie strömen. Die Haare im Nacken und auf den Unterarmen richteten sich auf. Das Monstrum brüllte wie besessen und stürzte erneut vor, um Fafnir zu zermalmen. Die lockeren Wolken des Nachthimmels über ihnen verdichteten sich zu einer konturlosen Masse aus Finsternis.
    Gleißend hell für den kurzen Augenblick seiner Existenz schoss der Blitz herab und streckte die Bestie nieder. Der Donner fegte über den Wald hinweg und erstickte für den Bruchteil eines Augenblicks jedes andere Geräusch. Zurück blieben Dunkelheit und Stille. Und der verkohlte, etwas rauchende und vor allem stinkende Kadaver der Kreatur, die mal ein Bär gewesen war. Haut und Fell waren an manchen Stellen aufgeplatzt und gaben den Blick auf verbrannte Muskelstränge und geschwärzte Knochen frei. Was an Wildheit und Mordlust in dem Monstrum gewesen waren, hatte der heraufbeschworenen Naturgewalt nicht trotzen können und war in die jenseitige Welt eingegangen. Maeya’alinh nahm ein paar tiefe Atemzüge und betrachtete den grausam zugerichteten Leichnam. Auch Fafnir holte Luft und stützte sich dabei auf seine Waffe. Ob es nur noch das rauschende Adrenalin war, das ihn auf den Beinen hielt oder ob er wirklich noch Kraft für einen längeren Kampf gehabt hätte wusste die Elfe nicht, aber es hätte sie auch nicht weniger scheren können. Wichtig war nur, dass der Zwerg wohlauf war. ,,Geht es Dir gut?“, rief sie ihm zu. ,,Wahrscheinlich hat das die Holzfäller vertrieben.“

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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Wie lange? Wie lange dauerte es, die Teufel zu besiegen? Die Dunkelheit? Den Horror? Ein Jahr? Ein Leben? Tausende Leben? Kilian dachte über eine Antwort nach, versagte jedoch dabei, die richtigen Worte zu finden, die sowohl Zuversicht als auch Pflichtbewusstsein vereinen würden. Er war mit einer Gewissheit aufgewachsen, die dem jungen Magier fehlte. Nicht seiner Mitschülerin, aber ihm. Und solch eine Gewissheit über Kampf und Verlust konnte man nicht mit Worten lehren. Um dem Magier keine Antwort schuldig zu bleiben sagte Kilian: „Es dauert, so lange es dauert. Man wird für uns sorgen, wie man für alle Kämpfer im Feld sorgt. Während der Zeit, bin ich für Euch sowie die anderen verantwortlich.“ Er trat einen Schritt näher, sah wie Rordarian zuckte und Fringilla sich straffte. „Haltet Euch an mich und an Euren Lehrer und Ihr werdet Euren Platz noch finden.“ „Wann brechen wir auf, Herr?“, fragte die Magierin unverhohlen erpicht auf das Abenteuer. „Sobald wir den Befehl bekommen.“ Kilian wandte sich der einzigen Frau im Raum zu. Er mochte sie und ihre Art. „Ich nehme an, dass das bald sein wird.“ Allgemein gesprochen fügte er hinzu: „Wenn also jemand noch Dinge im Turm zu erledigen hat, rate ich zur Eile.“

    *

    Kilian zögerte, öffnete den Mund leicht und schloss ihn wieder. Kommandant Greagoir sah den Hauptmann aus seinen tiefen, dunklen Augen heraus prüfend an. „Ihr habt verstanden, was ich sagte?“ „Jawohl, Kommandant“, raunte Kilian und strich sich eine Strähne Haar hinter das Ohr. „Ich frage mich nur, wieso Ihr so entscheidet.“ „Es ziemt sich nicht, die Befehle seines Kommandanten zu hinterfragen“, maßregelte Greagoir. Kilian nickte pflichtgeschuldet und senkte das Haupt. „Doch…“ „Hm?“ „Bei allem Respekt, den jungen von Grellenort mit mir zu schicken birgt Gefahr. Seine Abneigung mir gegenüber…“ „…ist mir bekannt. Und dennoch sind wir alle Brüder eines Ordens und einem Befehl unterworfen – dem des Erbauers.“ Kilian schwieg. Männer, die Befehle von Göttern bekamen, standen außerhalb einer irdischen Hierarchie. Dennoch missfiel ihm der Gedanke, den aufgewühlten Leutnant mitzunehmen. „Die Abneigung betrifft nicht nur mich. Auch mit Rafael Marlov hat der junge von Grellenort eine Fehde.“ „Er leidet“, sagte Greagoir. „So wie wir alle“, entgegnete Kilian. „So wie wir alle“, stimmte der Kommandant zu. „Und deshalb ist ohne Belangen, welche Ansichten Ihr noch vortragt, Hauptmann. Mein Entschluss steht. Und Ihr solltet nicht vergessen, wer hier das Sagen hat.“ Kilian reckte sich, dann nickte er knapp. „Wie Ihr befehlt, Kommandant.“ Mit schmerzendem Magen wandte sich der Hauptmann zum gehen und verließ die Stube Gregoirs ohne aufgehalten zu werden. In seinem Kopf krochen die Gedanken. Er sehnte sich nach Frieden, einen Frieden, den er auf dem immerwährenden Schlachtfeld seines Lebens nicht finden würde. Frieden im Kampf zu suchen war vergebens, das war Kilian klar. Doch außerhalb, wenn er nicht mit Dämonen, Schurken oder Dunkler Brut stritt, hätte er sich innere Ruhe und Kontemplation gewünscht. Angesichts seiner Reisegefährten würde er diese mitnichten finden. Während er schweigend die ihm vertraulich gewordenen Gänge des Turms abschritt, hing er gedanklich einer Vergangenheit nach in der er ohne jeden Gefährten außer jene, die er sich wählte durch Starkhaven oder dessen Umgebung schritt. Der Orden vertraute seinen Fertigkeiten, seiner Loyalität. Kilian warf einen Blick aus einem der hohen Fenster, hinaus in den dunkelblauen Himmel. Saskia hatte es ihm genommen. Nein, er hatte es freimütig gegeben. Die Magierin traf nicht mehr Schuld als ihn selbst. Er hasste und liebte diesen Schritt, der sein Leben so nachhaltig verändert hatte. Irgendwo blitzend silberne Sterne am Himmelszelt und wie schon so oft starrte er hinauf und fragte sich, ob Saskia wohl dieselben Sterne ansah. Ob sie wohl an ihn dachte? Sofort schellte er sich selbst für diesen törichten Gedanken. Sie würde an ihn denken, wenn sie das gemeinsame Kind ansah, das ohne Vater aufwuchs. Sie würde an ihn denken, wenn sie den grimmigen Blicken seiner Ordensbrüder ausgesetzt war oder der Ausgrenzung, die jene Magier ernteten, die sich mit Templern einließen. Sie würde an ihn denken und ihn sicherlich mehr hassen, als er sich selbst zu hassen pflegte.

    Geleitet von der Unausweichlichkeit des Schicksals selbst blieb er vor der Zimmertür stehen, zu der ihn sein Unterbewusstsein geleitet hatte. Er öffnete sie, ohne vorher zu klopfen. Marius Aldarbrecht von Grellenort saß auf seinem Bett, eine Gestalt aus Dunkelheit, Destruktivität und fehlender Selbstkenntnis. Der Leutnant sah ihn als, als sei Kilian ein Geist aus der Vergangenheit. Seine Augen suchten scheinbar nach weiteren Templern. Kilian trat in den spärlich eingerichteten Raum und schloss die Tür. „Ihr mögt mich nicht“, begann er trocken feststellend. „Eure Gründe sind die Euren, ich will sie nicht wissen, ich will sie nicht verstehen. Doch Ihr wurdet meinem Kommando in den kommenden Schlachten unterteilt und daher will ich wissen: Muss ich im Kampf nur den Feind vor mir fürchten oder auch einen in meinem Rücken erwarten? Sprecht frei heraus, Leutnant. Klären wir es hier, bevor wir in den Krieg ziehen.“ Kilian streckte seinen Rücken durch, legte die Hände auf seinen Rücken und sah von Oben herab auf den Templer. Dessen Miene war gezeichnet. „Wir kämpfen für Ferelden, für die Menschen, die selbst nicht kämpfen können. Wir kämpfen gegen Wesen, die unseren Erzfeinden gleichen. Es ist eine notwendige Aufgabe und ich verlange von Euch, dass Ihr Eure Wut gegen die Brut richtet. Nicht gegen mich, nicht gegen Euch selbst.“ Rasch suchte der Hauptmann den Raum nach Waffen oder anderen Gegenständen ab. Er erwartete fast, dass Aldar sich auf ihn stürzen würde. Kilian selbst trug nur seinen Dolch am Gürtel, keine Rüstung, kein Kettenhemd. „Ich sehe die Wut in Euren Augen. Sie schreien förmlich nach dem, was Ihr ‚Gerechtigkeit‘ nennen würdet. So hört: Wenn sich Euer Streit mit mir nicht in Worten ausfechten lässt und danach vom Tisch gewischt werden kann, dann muss es mit dem Schwert sein. Wenn Ihr es verlangt, stelle ich mich Euch noch vor unserer Abreise. Das…“ Kilian stockte kurz, dann stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen: „Das gebietet die Ehre.“


    Im Fackelschein, der hinter ihm durch die Tür fiel waren die Züge des Hauptmanns nicht gut zu erkennen. Seine schulterlangen Haare rahmten ordentlich das kantige Gesicht, doch die Züge oder gar den Ausdruck darin zu erkennen war schwierig. Marius betrachtete den ungebetenen Gast während er auf dem Bett in seiner Kammer saß und die Hände scheinbar locker in den Schoß gelegt hatte. Scheinbar.
    „Wir kämpfen für Ferelden, für die Menschen, die selbst nicht kämpfen können. Wir kämpfen gegen Wesen, die unseren Erzfeinden gleichen. Es ist eine notwendige Aufgabe und ich verlange von Euch, dass Ihr Eure Wut gegen die Brut richtet. Nicht gegen mich, nicht gegen Euch selbst.“ Der Pathos des Hauptmanns war aufdringlich wie immer, aber der junge Templer konnte ihn diesmal besser ertragen, als er es gewohnt war. Von Xerox ganze Anwesenheit schien ihm auf einmal weniger auszumachen, ihn weniger zu reizen. Der Hauptmann war von sich aus zu ihm gekommen. ,,Er hasst die Vorstellung, mit mir zu reisen genau so wie ich … und er fürchtet, dass er die Kontrolle verlieren könnte. Er fürchtet sich. Er fürchtet mich.“ Nachdem er nicht auf Kilians Aufforderung geantwortet hatte, lag für eine Weile Stille zwischen den beiden Ordensbrüdern. Das kaum zu hörende Knistern eines weit entfernten Kaminfeuers oder einer Fackel war alles, was das Ohr wahrnehmen konnte, wenn es sich sehr anstrengte. „Ich sehe die Wut in Euren Augen. Sie schreien förmlich nach dem, was Ihr ‚Gerechtigkeit‘ nennen würdet. So hört: Wenn sich Euer Streit mit mir nicht in Worten ausfechten lässt und danach vom Tisch gewischt werden kann, dann muss es mit dem Schwert sein. Wenn Ihr es verlangt, stelle ich mich Euch noch vor unserer Abreise.“
    Nichts hätte er lieber getan als sich sofort auf Von Xerox zu stürzen und es ihm heimzuzahlen, ihm alles heimzuzahlen; seine Unfähigkeit, sein Zaudern, seine Ungerechtigkeit, sein lascher Umgang mit Magiern wie Marlov, einfach alles. Nichts hätte er lieber getan als das und doch übermannt ihn der Hass nicht, auch wenn er ihn bis in seine Schläfen hinein pochen hörte. Seine Hände lagen weiter ruhig in seinem Schoß, während er zu durchdringen versuchte, was der ältere Templer ihm da angeboten hatte. Was hätte er von diesem Kampf? Es würde keiner auf Leben und Tod werden, das verbot der Orden und selbst wenn er Von Xerox erschlagen würde, brächte ihn das keinen Tag früher aus Ferelden und keinen Schritt näher an Silas. Es war ein leeres Angebot, eines bei dem er nur verlieren konnte. Entweder er errang einen wertlosen Sieg oder ließ sich in den Gehorsam prügeln. Spucken konnte er auf dieses Angebot im Namen der Ehre, das von jemandem kam, dessen Vorstellung von Ehre soweit an der Wirklichkeit dieser Welt vorbei gingen, dass sie ihn an die erinnerte, die er vor Jahren selbst gehabt hatte. Doch anstatt zu spucken saß er nur da, die Hände ruhig im Schoß und schaute den Hauptmann an. Die kühlen Abwägungen und Schlüsse versuchten seinen Geist zu erreichen, doch Wut und der Wunsch Von Xerox endlich bestrafen zu können schirmten ihn ab wie ein eiskalt brennender Panzer aus Quecksilber, das jeden Gedanken zu ersticken vermochte. ,,Benennt Ort und Zeit.“ Mehr Worte brachte er nicht heraus ohne das sich der Zorn den Weg gebahnt und ihn hinweggerissen hätte. Wenn sich eine Gelegenheit bot, dieser Schande für den Orden auch nur einen einzigen Hieb zu versetzen, so musste er sie ergreifen, egal ob es Sinn ergab oder nicht, egal ob es ihm nützte oder nicht. Von Xerox würde seine Strafe bekommen, auf die eine Art oder auf die andere.


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    [Bild: rsz_1scarred.jpg]

    Der Regen war anfangs nur ein kleiner Niesel, doch mit jedem Schritt den sie machten schien er stärker zu werden. So war Talorr beinahe schon froh als sie schließlich an den Rand des Dickichts kamen und sich unter die engen Baumkronen des Urwalds begaben. Die schützenden Blätter ließen nur noch einen Teil des Wassers durch. Allerdings war die Luft hier drinnen deutlich anders als draußen. Talorr nahm den Helm wieder ab und der Geruch des Dschungels stieg ihm in die Nase. Er roch ganz und gar anders als die Wälder in Ferelden. "Slim, lauf etwas voraus und kundschafte etwas!" Wer wusste schon was sie hier für Überraschungen erwarten konnten. Oder an welchen Stellen das Dickicht so stark war dass man nicht einmal weiterlaufen konnte. Der Wolf gehorchte und schlug sich in die Büsche. "Habt ihr den Dschungel schon einmal direkt durchquert?" wollte er von seinem alten Reisegefährten wissen. Die Bäume bewegten sich unter der Last des Regens und des Windes langsam und raschelnd, wie große, unheilvolle Geister.


    ,,Nein, habe ich nicht.“, antwortete er und setzte dabei weiter einen Fuß vor den anderen ohne auf den stärker werdenden Regen zu achten. Der Regenwald mochte seinen Namen verdient haben, aufhalten würde er ihn nicht. ,,Die Insel ist nicht so groß, wie man glauben mag. Durch den unwegsamen Dschungel wirken alle Wege länger und beschwerlich. Wenn wir unablässig weiterziehen, sollten wir schnell das Nordufer erreichen und uns erneut einschiffen können.“ Voraussetzung dafür war, dass sie sich nicht verirrten oder durch andere Unbillen aufgehalten wurden. Seheron befand sich im Krieg und der Frontverlauf war genau so chaotisch wie alles in dem jahrelangen Krieg gegen das Imperium. Doch darüber würde sich Darius keine Gedanken machen, bis es soweit war. Wenigstens würden sie hier nicht so schnell der Dunklen Brut begegnen.
    Trotz des Wetters konnten sie ihren Marsch recht zügig fortsetzen und machten einige Meilen gut. Das Licht zwischen den Bäumen reichte nicht, um allzu weit nach vorne zu sehen und die rege Fauna des Waldes war derart aktiv, dass das ferne Kreischen der Affen vermutlich ein marschierendes Heer übertönt hätte. Doch während Talorr den Blick aufmerksam schweifen ließ, um Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen, stapfte der Ben-Hassrath stoisch vorwärts und hob die Augen nur selten von der Straße. Zwischen den Bäumen mochte kreuchen und fleuchen was wollte, solange es dort blieb und ihn nicht belästigte, sollte es ihm egal sein.
    Aus einiger Distanz weiter vorn hörten sie plötzlich Talorrs Wolf anschlagen. Nicht lange danach kam das Tier hechelnd aus dem Unterholz hervorgebrochen und lief zu seinem Herrn. Selbst Darius erkannte, das dies offensichtlich etwas bedeuten musste. ,,Was hat er entdeckt?“, fragte er, auf seinen Stab gestützt.
    Khardim ist offline
  15. #155 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]

    Kasim hörte ihr aufmerksam zu und begann erst zu sprechen, als Sarah mit ihren Ausführungen fertig war."Ich verstehe euer Misstrauen. Und ich möchte mir nicht Anmaßen über euren Umgang mit eurem Schmerz zu urteilen." Wer wusste schon wie es ihm an ihrer statt ergangen wäre. "Warum ich Euch helfen möchte? Nun, auch wenn das bislang eure Erfahrung gewesen sein mag, nicht jeder Mensch beurteilt seine Mitmenschen rein nach ihrem Äußeren." Was brachte schon das hübscheste Gesicht, wenn der Geist dahinter verdorben war? Zudem musste er zugeben, dass die Narben Sarah einen gewissen eigenen Charakter gaben. Es hatte etwas ungezügeltes, natürliches. Doch das wollte er nicht sagen, sie würde es wahrscheinlich nur falsch auffassen. "Und wieso ich Euch helfen will? Nun aus eben diesem Grund. Verdorbene Menschen in Positionen der Macht werden immer und immer wieder Menschen in schwachen Positionen grauenvolle Dinge antun um ihre Macht zu festigen. Damit schaffen sie Angst und Gehorsam. Ein ewigwährender, blutiger Kreislauf. Haben Leute, die Überzeugung und Mittel besitzen gegen diese Art von Ungerechtigkeit vorzugehen nicht die moralische Verpflichtung es auch zu tun? Und wenn man auch scheitert - wenigstens stirbt man im Gewissen das Richtige versucht zu haben." Er hoffte sein Reden würde nicht all zu pathetisch oder gar belehrend wirken. Doch in Situationen wie solchen Sprach sein Ehrenkodex aus ihm.
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  16. #156 Zitieren
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    ,,Nein, habe ich nicht.“, antwortete er und setzte dabei weiter einen Fuß vor den anderen ohne auf den stärker werdenden Regen zu achten. Der Regenwald mochte seinen Namen verdient haben, aufhalten würde er ihn nicht. ,,Die Insel ist nicht so groß, wie man glauben mag. Durch den unwegsamen Dschungel wirken alle Wege länger und beschwerlich. Wenn wir unablässig weiterziehen, sollten wir schnell das Nordufer erreichen und uns erneut einschiffen können.“ Voraussetzung dafür war, dass sie sich nicht verirrten oder durch andere Unbillen aufgehalten wurden. Seheron befand sich im Krieg und der Frontverlauf war genau so chaotisch wie alles in dem jahrelangen Krieg gegen das Imperium. Doch darüber würde sich Darius keine Gedanken machen, bis es soweit war. Wenigstens würden sie hier nicht so schnell der Dunklen Brut begegnen.
    Trotz des Wetters konnten sie ihren Marsch recht zügig fortsetzen und machten einige Meilen gut. Das Licht zwischen den Bäumen reichte nicht, um allzu weit nach vorne zu sehen und die rege Fauna des Waldes war derart aktiv, dass das ferne Kreischen der Affen vermutlich ein marschierendes Heer übertönt hätte. Doch während Talorr den Blick aufmerksam schweifen ließ, um Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen, stapfte der Ben-Hassrath stoisch vorwärts und hob die Augen nur selten von der Straße. Zwischen den Bäumen mochte kreuchen und fleuchen was wollte, solange es dort blieb und ihn nicht belästigte, sollte es ihm egal sein.
    Aus einiger Distanz weiter vorn hörten sie plötzlich Talorrs Wolf anschlagen. Nicht lange danach kam das Tier hechelnd aus dem Unterholz hervorgebrochen und lief zu seinem Herrn. Selbst Darius erkannte, das dies offensichtlich etwas bedeuten musste. ,,Was hat er entdeckt?“, fragte er, auf seinen Stab gestützt.

    [Bild: rsz_1scarred.jpg]

    Tatsächlich hatten sie Glück beim Marschieren. Offenbar waren gewisse Abschnitte des Urwalds bereits halbwegs eingelaufen und man kam gut darauf voran. Es war wirklich ein faszinierendes Stück Natur. Der Geruch, die Geräusche, die Farben - Talorr hatte nie etwas vergleichbares gesehen. Der Jäger hatte beinahe schon vergessen dass Slim vorausgelaufen war, so lange hatte der Wolf sich bereits abgesetzt. Aus diesem Grund schreckte er zunächst etwas auf, als sein vierbeniger Freund plötzlich aus dem Dickicht gehetzt kam und offenbar aufgeregt hechelte. "Er muss auf irgendwas gesto - " Krack "Still!" Da war etwas. Die Äste und Blätter bewegten sich. Etwas kam aus aus dem Unterholz auf sie zu. Etwas Großes und Schweres. Slim's Körperhaltung wurde steif, er stellte alle Nackenhaare auf und fletschte lautlos die Zähne. Und dann sahen sie den Grund für die Aufregung. Mit einem weiten Satz kam es aus dem Dickicht hervor gesprungen. Es war riesig, hatte schwarzes Fell, einen langen Schwanz und durchdringende, gelbe Augen. Beim zweiten Hinschauen hatte es eine sehr vage Ähnlichkeit mit einer Katze. Nur größer. Viel größer. Mit majestätischer Eleganz und völlig lautlos begann das große Raubtier das Trio zu umrunden. Es zog einen Kreis um sie. Dann einen zweiten. "Keine Bewegung." zischte Talorr Darius zu und hielt seinen Speer dabei fest umklammert. Sein Wolf knurrte leise. "Ruhig, Slim!" Die Bestie zeigte keinerlei Regung. Es schien fast so als würde sie sich einfach nur in aller Ruhe diese 3 Gestalten ansehen, welche hier offenbar ihr Revier durchquerten. Nach einer weiteren Runde setzte sich das Tier hin und streckte dabei die Brust hervor. Regungslos saß es da vor ihnen, als wäre es ausgestopft. Talorr's Waffenhand zitterte. Etwas ratlos sah er zu seinem Reisegefährten.
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  17. #157 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Durchgreifen ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png] »Danke«, sagte die Dalish als sie eine der Fackeln überreicht bekam. Aril nahm die ihre entgegen. Sie gingen gemeinsam, ohne einen Blick zurück in Richtung des Schuppens, wo die Kisten herumgelegen hatten.
    Aril war noch ganz in Gedanken vertieft, da drückte Glandis ihr mit einem »Halt mal!« ihre Fackel in die Hand und ehe sie sichs versah war ein Feuerring aus Steinen aufgebaut, die Kisten elegant in ihren Einzelteile zerlegt und so die Grundlage für ein solides Feuer geschaffen.
    Aril staunte wieder einmal. »Huch« machte Glandis, als sie das Feuer entzündete und die Flammen sich gierig nach oben fraßen. Sie richtete einen Sitzplatz aus Kisten her, klopfte an ihre Seite und sagte zu Aril: »Mylady, ich mache mich doch gut als Haushilfe oder? Das Fleisch war ja schon einmal gebraten. Wir lassen jetzt das Feuer etwas abbrennen und legen es nachher auf die mittigen Steine.«

    Aril grinste etwas angespannt. Sie wollte sich sehr weit von diesem Glatteis-Thema der Bediensteten fernhalten und es gab genug anderes zu besprechen.
    "Nun Glandis, wenn man will kann man die unterschiedlichsten Dinge erreichen, das habe ich in den letzten Wochen gemerkt." Sie beließ es dabei und zwinkerte, damit die Elfe auch den Schalk dahinter verstand.

    Sie wurde sofort wieder ernst. "GLandis, bevor uns hier irgendjemand versucht zu trennen oder zu manipulieren, müssen wir einiges besprechen. Zuerst einmal möchte ich dir danken, dass du geblieben bist. Du bist unglaublich lange in den Schatten geblieben und ich habe nichts davon mitbekommen. Danke, dass du nicht gegangen bist, denn das hätte manch anderer getan - und ich hätte es verstanden, wenn ich ehrlich bin."
    Sie räusperte sich. "Nun da wir aber beide hier feststecken, müssen wir sehen, wie der Kommandant entscheidet. Was machen wir, wenn er sich entscheidet uns einfach wegzusperren? Ich glaube leider nicht, dass er uns morgen einfach gehen lässt. Wir müssen also abstimmen, wie wir uns verhalten. Du hast ja gesehen, dass ich die ehrliche Vorgehensweise gewählt habe. Wir hatten Glück, aber es hat sich ausgezahlt. Drusus Nerva weiß, dass wir nicht lügen, er muss sich jetzt nur noch entscheiden das Richtige zu tun."
    Sie seufzte. "Leider ist genau das der Punkt, an dem viele gute Kommandanten versagen. Wir werden sehen, wie es bei ihm ist."
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  18. #158 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Lana

    Samira

    [Bild: LgOdRa55ur9EidBastien_Avatar.jpg]

    Lana schien froh, dass Bastien sich weigerte, zu gehen. Zumindest schloss er aufgrund ihres Lächelns darauf. Außerdem bekräftigte sie ihre Aussage mit dem Wunsch, dass Bastien und Samira ihr mit der Rüstung helfen sollten.

    Samira wirkte ebenfalls erleichtert. Und natürlich konnte sie nicht mit einer Waffe umgehen. Elias hatte es nicht für notwendig erachtet, ihr den Kampf mit einer Waffe beizubringen. So seufzte er schwer. Während er sich an der Rüstung von Lana zu schaffen machte, um sie ihr abzunehmen, erklärte er an Samira gewandt, ohne Rücksicht auf ihre Unschuld: "Es stehen gefährlich Zeiten bevor. Ein Krieg ist im Süden Fereldens im Gange. Gerüchte sprechen sogar von einer neuen Verderbnis. Und da ist es eine Frage der Zeit, bis sie sich komplett ausbreitet. Ihr habt doch schon gesehen, was passiert, wenn die Dunkle Brut angreift. Eure Familie ist nun verschwunden und wir wollen sie suchen. Ihr könnt Euch nicht darauf verlassen, dass ich jederzeit an Eurer Seite sein kann. Von daher ist es wichtig, wenn Ihr wisst, wie man eine Waffe führt und sich verteidigt."

    Inzwischen hatte er die Rüstung komplett abgenommen. Er bewunderte diese feine Arbeit der Rüstung aus bestem schwarzen Stahl. Unter dieser trug sie noch ein Kettenhemd, das ebenso aus schwarzem Stahl hergestellt war. Also wies er Samira an, Lanas Oberkörper zu stützen, während er ihr das Kettenhemd über den Kopf zog. Nun blieb nur noch die Unterkleidung übrig. So wandte er sich an seinen Rucksack und kramte alles an Wundumschlägen heraus, die er hatte.
    Emerahl ist offline
  19. #159 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Yonice

    Ayden

    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Yonice fragte, ob sie warten bis Lucy wieder zu sich kam oder aufbrechen sollten. Da Ayden nicht darauf antwortete, übernahm Arwan es, auch wenn seine Stimme etwas zittrig klang bei der großen Entscheidung: "Es wäre besser zu Warten, Yonice. Wir müssen doch nichts überstürzen." Aus den Augenwinkel nahm Arwan wahr, wie der Ritter sein Messer begutachtete und dann säuberte. Zu welchem Entschluss dieser kam, konnte er nicht erkennen, denn so gut kannte er sich nicht mit Gefühlen aus.

    Als sich Anni über Lucy beugte, um sich um sie zu kümmern, beschloss Arwan, sie zu unterstützen, so gut es ging. Er zog seinen Umhang aus, knüllte ihn zu einem kleinen Kissen und legte ihn unter den Kopf von Lucy. "Ich hoffe, dass dadurch das Blut wieder aus dem Kopf zurück fließt." Dieser Gedanke war ihm spontan gekommen und so hatte er danach gehandelt. Vielleicht hatte er doch besser aufgepasst im Heilkunde-Unterricht, als gedacht?

    Dem Gespräch zwischen Ayden und Niklas war Arwan nicht gefolgt und so bekam er auch nicht mit, dass der Junge Spinnen gesehen haben wollte. Erst als Anni sich erhob und sprach: »Wenn ihr uns helft, kann er ein Buch von mir bekommen. Es ist sehr alt. Ich kann es nicht lesen. Aber es soll Runensätze mit Heilkraft enthalten. Wie wäre das? «, blickte auch er auf.

    "Ihr habt ein Zauberbuch?", fragte Arwan erstaunt? "Aber Magie ist doch so gefährlich! Ich weiß nicht, ob ich es kann! Oder möchte! Was, wenn ich zu einer Abscheulichkeit werde?"
    Emerahl ist offline Geändert von Emerahl (16.06.2018 um 08:43 Uhr)
  20. #160 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Geschockt blieb Sarah stehen und starrte Ser Kasim an. Hatte sie richtig gehört? Wollte er es tun weil es gerecht war? Noch nie war ihr ein Mensch begegnet, der so selbstlos war. Oder war er es? Sie wollte ihm glauben, dass wollte sie wirklich, aber ein kleiner Teil von war misstrauisch, dass er ein anderes Ziel verfolgte. Gab es tatsächlich so selbstlose Menschen, die einer Person, die sie kaum kennen, helfen wollen nur weil es richtig war?

    Die junge Frau schüttelte innerlich den Kopf und lief weiter. Was sollte sie tun? Würde er sein Vorhaben verwerfen, wenn sie ihm mehr von ihrer Familie erzählen würde? Sarah ist dankbar, dass musste sie zugeben, aber sollte Ser Kasim etwas passieren… Es war ungewohnt sich um jemanden zu sorgen, der nicht zu ihren Patienten gehörte.

    „Ihr solltet Euer Vorhaben überdenken, Ser Kasim“, begann sie vorsichtig, „Ihr kennt meine Familie nicht. Sie ist…“ Was und vor allem wie viel sollte sie erzählen? „Meine Familie und das Große Spiel… sie spielen es nicht nur… sie zelebrieren es. Das Große Spiel gehört zu meiner Familie wie die Luft zum Atmen.“ Erneut blieb sie stehen und senkte den Kopf. „Meine Familie schätzt Perfektionismus über alles. Perfektes Aussehen, perfekte Manieren, perfekte Kleidung… perfektes Spielen des Großen Spiels. Sobald etwas nicht perfekt ist wird es vernichtet. Deswegen verstehe ich auch nicht, warum sie mich nicht sofort getötet haben. Ich bin entstellt und entspreche nicht ihren Vorstellungen von einer perfekten Tochter. Trotzdem haben sie mich so lange am Leben gelassen.“ Das war etwas, dass sie nie verstanden hatte. Eigentlich sollte sie schon lange tot sein. „Ich bin nie lange an einem Ort, denn dann das macht es schwerer für Attentäter mich zu finden. Meine Familie versuchte erst mich zu töten nachdem meine Mentorin gestorben war. Ich konnte fliehen, aber ich bin mir sicher, dass meine Familie nicht aufgegeben hat mich zu töten, denn ich bin ein Makel in ihrer perfekten Welt.“ Sie seufzte leise. „Was ich damit sagen möchte ist, dass Ihr nicht nur Euch sondern auch Eure Familie in Gefahr bringen würdet, solltet Ihr es mit meiner Familie aufnehmen wollen. Sie würden nicht nur Euch vernichten, sondern alles was Euch lieb ist.“

    Sarah blickte auf und sah, dass die Sonne bald untergehen würde. „Wollen wir uns einen Platz zum Übernachten suchen?“ Über ihre Familie zu reden oder an sie zu denken war anstrengend und die junge Frau war plötzlich ziemlich erschöpft.
    Annalena ist offline
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