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  1. #161 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]
    Jedes weitere Wort ihrer Geschichte machte ihn nur noch wütender. Er verstand es einfach nicht. Eine Familie sollte doch zusammenhalten. Sie war ein soziales Konstrukt, kein.....Besitztum. Sicher, er und seine Schwester hatten sich auch nie wirklich gut verstanden, aber wenn es ernst wurde hatte sicher jeder immer auf den anderen verlassen können. "Es ehrt euch dass ihr an meine Sicherheit und an die meiner Familie denken wollt. Aber ich versichere euch: Wir können auf uns aufpassen. Ihr hingegen solltet meine Hilfe annehmen. Nicht dass ich sie euch aufzwingen will...." Den letzten Satz fügte er schnell hinzu, als er merkte dass seine Wortwahl wohl auch beleidigend wirken könnte. "....es ist nur ein Angebot. Denkt darüber nach." Nachdem sie eine Weile nichts mehr geredet hatten, musst er plötzlich auflachen. "Ich musste gerade an meine eigene Schwester denken....Elisa ist 5 Jahre älter als ich. Wir hatten als Kinder nie wirklich eine enge Beziehung zueinander.....sie hat selten Dinge ernst genommen, was mich immer sehr gestört hat. Da ich etwas fügsamer war, hatten unsere Eltern in vielerlei Hinsicht eine höhere Meinung von mir als von ihr, was die Sache nicht leichter gemacht hat.....aber ich glaube gerade jetzt, wo ich von den Missetaten eurer Familie gehört habe, würde ich sie doch gerne wiedersehen. Sie hat vor einigen Jahren einen Arm verloren....und hat sich trotzdem nie unterkriegen lassen." Es war wirklich ein Glück dass seine Familie das Große Spiel nicht mitspielte. Ein verlorener Arm wäre wohl für jemanden wie Sarah's Familie ein noch größerer Makel, den es zu beseitigen galt....

    Tatsächlich war die Sonne bald schon wieder im Begriff unterzugehen. "Hm. Ich glaube wir werden hier in der Nähe kein Gasthaus oder ähnliches finden. Wir werden die Nacht wohl unter freiem Himmel verbringen müssen." Der Chevalier band zunächst einmal das Pferd an den nächsten Baum. "Am besten wir suchen etwas Feuerholz zusammen."
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (23.06.2018 um 22:31 Uhr)
  2. #162 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Jacke wie Hose

    [Bild: VR_Gladis_1.png] »Das Fleisch war ja schon einmal gebraten. Wir lassen jetzt das Feuer etwas abbrennen und legen es nachher auf die mittigen Steine.« hatte Glandis erklärt und so tat sie es auch. Aril hingegen, endlich in der Lage frei zu reden, überschüttete sie mit einem Wortschwall. Dabei fügten sich Erkenntnis:
    „Nun Glandis, wenn man will kann man die unterschiedlichsten Dinge erreichen, das habe ich in den letzten Wochen gemerkt.“

    Dank:
    „Glandis, bevor uns hier irgendjemand versucht zu trennen oder zu manipulieren, müssen wir einiges besprechen. Zuerst einmal möchte ich dir danken, dass du geblieben bist. Du bist unglaublich lange in den Schatten geblieben und ich habe nichts davon mitbekommen. Danke, dass du nicht gegangen bist, denn das hätte manch anderer getan - und ich hätte es verstanden, wenn ich ehrlich bin.“

    Ernüchterung:
    „Nun da wir aber beide hier feststecken, müssen wir sehen, wie der Kommandant entscheidet. Was machen wir, wenn er sich entscheidet uns einfach wegzusperren? Ich glaube leider nicht, dass er uns morgen einfach gehen lässt. Wir müssen also abstimmen, wie wir uns verhalten. Du hast ja gesehen, dass ich die ehrliche Vorgehensweise gewählt habe. Wir hatten Glück, aber es hat sich ausgezahlt. Drusus Nerva weiß, dass wir nicht lügen, er muss sich jetzt nur noch entscheiden das Richtige zu tun.“

    aneinander. Es war noch nicht alles. Es folgte noch die immer auftretende Vermutung:
    „Leider ist genau das der Punkt, an dem viele gute Kommandanten versagen. Wir werden sehen, wie es bei ihm ist.“

    Glandis war die ganze Zeit bei dem Feuer hocken geblieben. Sie mochte es, wenn Flammen sich so durch das Holz fraßen. Draußen im Wald hatte das Feuer viel mehr zu tun. Da brannte es auch ganz anders. Das Holz war nass und so rußte die Flamme. Aber die Dalish kannte einen Baum, der immer brannte. Sogar wenn es richtig feucht und klamm war. Birkenholz brachte jedes Feuer voran. Doch hier war alles einfacher, nach dem sie eine Fackel hatten. Die Kisten waren trocken. So hatten die rotgelben Zungen ein leichtes Spiel. Aber da es sich zugleich um morsches Holz handelte, war auch nicht viel an Substanz vorhanden, mit dem sich die Flammen vergnügen konnten. So war der Zauber auch rasch vorbei. Schließlich konnte sie das Fleisch, so wie erklärt, in die Glut legen. Dann schaute sie zu Aril, die sie fragend anblickte und so zeigte, dass sie schon Antworten haben wollte. Doch was sollte Glandis sagen? Dass es ihr Jacke wie Hose war? Es war so, aber konnte sie es sagen? Deshalb antwortete sie so:

    »Aril, mir reicht das jetzt und heute. Wo werden wir schlafen? Essen wir mit den Fingern? Müssen wir uns den Raum ansehen? Denn etwas Zeit wäre ja. Morgen ist noch soweit weg.« Dann machte sie eine Pause. Irgendeiner der Soldaten hatte etwas herübergerufen, sie hatte es aber nicht verstanden. Dann blickt sie wieder zu ihrer Partnerin und erklärte: »Wenn sie etwas Besseres zum Einsperren hätten, dann wären wir nicht hier.«
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  3. #163 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Ayden

    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Yonice lauschte dem Gespräch zwischen Ayden und Niklas und erfuhr so mehr darüber wie die Drei in diese Situation gekommen waren. Spinnen also… Den Erklärungen von Anni und Lukas nach handelte es sich um eine große Spinne und zwei oder drei kleinere. Das klang nicht so schlimm doch es war etwas ungewöhnlich, da die Kriegerin noch nie davon gehört hatte, dass größere Spinnen allein waren. Man sollte allerdings die kleinen Spinnen nicht unterschätzen, vor allem wenn sie giftig waren.

    Ihre Begleiter hielten es für das Beste, das sie warten bis Lucy zu sich kam und angesichts der neuen Erkenntnisse schien ihr die Entscheidung richtig. Doch wie sollten sie vorgehen? Sie sollten die Kräuter holen, da diese wichtig waren und der Grund warum die Kinder in den Wald gelaufen waren. Doch nur Ayden konnte uneingeschränkt kämpfen und sie hielt es für keine gute Idee die Kinder und Anni in Gefahr zu bringen, falls es zu einem Kampf kommen würde.

    Könnte sie doch nur wieder sehen. Die Erwähnung eines Zauberbuchs mit einem möglichen Heilzauber ließ sie aufhorchen, doch sie vernahm auch die Bedenken Arwans. Yonice seufzte leise, denn es war in ihren Augen nicht besonders klug die mögliche Verwandlung in eine Abscheulichkeit vor Fremden zu erwähnen. Die Heilung ihrer Augen wäre von großem Vorteil, nicht nur für sie sondern auch für die Gruppe. Aber sie würde nicht die Sicherheit der Gruppe riskieren nur um vielleicht wieder sehen zu können.

    „Arwan“, sagte Yonice, „bevor Ihr einen Zauber aussprecht, den Ihr nicht kennt, seht Euch an was in diesem Buch geschrieben steht. Könnt Ihr es lesen? Könnt Ihr sagen, was es bewirken wird? Es wäre gut, wenn meine Augen mit diesem Zauber geheilt werden könnten bevor wir aufbrechen um die Kräuter zu holen, aber wir sollten nicht riskieren einen Zauber auszusprechen von dem Ihr nicht wisst, was er bewirkt.“ Yonice wusste nicht wie gut Arwan ausgebildet war und vor allem ob seine Angst vor Magie tatsächlich einen Dämon anlocken würde. „Sprecht den Zauber nur, wenn Ihr ganz sicher seid, dass er weder Euch noch uns in Gefahr bringen wird.“
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  4. #164 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] Aril redete ihre Rede vor sich hin, bemerkte kurze Reaktionen von Glandis - ein Blinzeln, ein verzogener Mundwinkel, aber wirklich sagen wollte sie nichts. Nicht bis ganz zum Schluss, als Aril geendet hatte.
    Ih der Zwischenzeit saß sie so ruhig am Feuer als wäre sie bei ihrem Elfen-Clan, geborgen und nichts und niemand konnte ihr etwas anhaben. Diese Ruhe versetzte Aril ein wenig in Unruhe. Sie kannte dieses soziale Terrain und es war vieles, aber mit Sicherheit nicht von Geborgenheit und Sicherheit geprägt. Glandis Gelassenheit sorgte dafür, dass Aril umso wachsamer und nervöser wurde und am liebsten alles hätte vorhersehen können.
    Um ihrem Schweigen die Krone aufzusetzen legte Glandis stumm das Fleisch ins Feuer, das nun ein wenig heruntergebrannt war.

    Aril konnte sich nicht beherrschen und warf der Elfin einen fragenden Blick zu.
    Geradezu als ob die Adlige sie wortreich dazu überredet hätte, ließ Glandis sich zu ein paar Sätzen herab:
    »Aril, mir reicht das jetzt und heute. Wo werden wir schlafen? Essen wir mit den Fingern? Müssen wir uns den Raum ansehen? Denn etwas Zeit wäre ja. Morgen ist noch soweit weg.« Sie verstummte. Aril horchte auf. Einer der Soldaten rief etwas, aber sie konnte es über das Knacken des Holzes im Feuer nicht verstehen. Schreckhaft sprang sie auf und stierte in Richtung des großen Lagerfeuers. Sie sah keine Bewegung in die Männern kommen, niemand machte sich auf den Weg zum alten Schuppen. Zu welchem Glandis gerade kommentierte: »Wenn sie etwas Besseres zum Einsperren hätten, dann wären wir nicht hier.«

    Daran hatte Aril zwar auch schon gedacht, aber wie amateurhaft wäre denn ein Außenposten mitten im Nirgendwo, auf halben Weg zwischen Lothering und Ostagar, ohne eine anständige Zelle? Wären hier richtige Schurken vorbeigekommen, Mörder, Räuber,... hätte man denen auch freien Zutritt im SChuppen gewährt mit einmal pro Stunde beim Feuer melden?
    Wohl kaum. Man hätte sich ihrer entledigt. Aril schluckte. WENN es hier wirklich keine Zellen gab - und so sah es aus - dann war die Tatsache, dass sie noch am Leben waren weit positiver als zunächst angenommen.
    Sie waren nun Ballast für die Soldaten. Zwei kleine Hühnchen, die man im Stall des Lagers halten musste, damit sie nicht davonflatterten.

    Aril trat von der Tür - oder eher von den Türangeln ohne Tür weg - und seufzte.
    "Wir essen mit den Fingern, das Silberbesteck habe ich wohl auf dem Pferd vergessen," murmelte sie mit einem kleinen Grinsen.
    Undenkbar, dass sie so etwas noch vor einigen Wochen einmal gedacht hätte!

    "Ja, lass uns den Raum untersuchen. Vielleicht nach dem Essen, damit das Fleisch nicht anbrennt."
    Sie trat an Glandis vorbei auf die dunkle Rückwand zu. Dort stapelten sich Kisten über Kisten, Fässer und ein uralter Schrank, etwas, da mal ein Regal gewesen sein könnte, alte Gurte, lose Bretter... es war ein einziges Durcheinander. Wahllos drehte Aril ein leeres Faß mit einem Fuß um - und erschrak sich fast zu Tode als quiekend eine Maus daraus hervorgeschossen kam.
    Mit einem Satz sprang die Maus auf die nächstgelegenen Kisten und wuselte außerhalb der Reichweite des Lichtscheins. Aril hingegen war ebenfalls einen Satz gesprungen - und zwar nach hinten, in Richtung Feuer.
    Betont langsam ging sie in die Hocke und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. "Na das wird eine lustige Nacht," murrte sie in ihre Hände.

    "Nun Glandis, eine Sache haben wir schon entdeckt. Eine Maus. Wenn das mal kein guter Start ist..."
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  5. #165 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Selbst ihre Warnung, dass Ser Kasim seine Familie in Gefahr bringen würde, änderte nichts an seinem Hilfsangebot und Sarah wusste nicht was sie davon halten sollte. War er wirklich so selbstlos oder war er einfach nur dumm. Nun, sie glaubte nicht, dass er dumm war, aber niemand konnte so selbstlos sein. Oder?

    Interessiert lauschte sie seiner Erzählung über seine Schwester, was sie an ihre eigene erinnerte. Wie sie um die Liebe ihrer Eltern kämpften, was sinnlos war, wie sie heute weiß, denn ihre Eltern liebten sie nicht sondern sahen in ihnen nur eine Investition. Sarah hatte viele Dinge getan, die sie heute bereute. Wie viele Leben hatte sie ruiniert? Wie viele mussten leiden weil sie das Große Spiel gespielt hatte um ihren Eltern zu gefallen? Sie sank innerlich in sich zusammen und nicht zum ersten Mal dachte sie daran, dass es besser gewesen wäre, wenn ihre Schwester sie getötet hätte.

    Ser Kasim band sein Pferd an einen Baum, ein Zeichen das es Zeit für eine Rast war. Sarah blickte sich um und fand, dass es eine gute Stelle zum Übernachten war. Es machte ihr nichts aus im Freien zu übernachten, da sie es oft genug tun musste. Allerdings ist ihr weiches Bett lieber als der harte Boden. Doch sie konnte nicht mehr wählerisch sein, denn ein Gasthaus kostet Gold und daran mangelt es ihr ständig.

    Sie erklärte sich bereit Feuerholz zu sammeln und es dauerte nicht lange bis ein Feuer prasselte. Charles und seine Familie hatten etwas Nahrung und Wasser eingepackt und sie gab Ser Kasim etwas davon bevor sie sich selbst etwas nahm. Sarah saß nahe beim Feuer doch sie hatte ihr Gesicht abgewendet. Auch wenn Ser Kasim nichts sagte, so wollte sie ihm ihren Anblick so gut wie möglich ersparen.

    Etwas kam ihr in den Sinn und sie konnte nicht anders als zu fragen. „Ihr sagtet, dass Eure Schwester ihren Arm verlor… verzeiht wenn es zu persönlich ist, aber… hat Eure Familie sie nicht verstoßen? Ich meine mit nur einem Arm ist sie doch nichts mehr wert.“ Die junge Frau zuckte zusammen als ihr klar wurde, was sie gerade gesagt hatte. „Verzeiht mir… ich bin es nicht gewohnt mit jemanden so offen zu sprechen und sage deswegen sicher Dinge, die als unhöflich gelten… Es ist nur…“ Sarah senkte den Kopf. „Bitte vergesst was ich gesagt habe. Es tut mir leid.“

    ###

    Ein hochgewachsener Mann mit dunklem kurzem Haar verließ ein Schiff. Er verzog angewidert sein Gesicht als ihm der Geruch von nassen Hunden in die Nase stieg. „Hundelords ist in der Tat ein passender Name für diese Barbaren“, murmelte er leise. Er war nicht erfreut darüber aus seinem wunderschönen Orlais in dieses Drecksloch namens Ferelden geschickt worden zu sein, doch sein Herr hatte es befohlen und er musste gehorchen. Er hoffte nur, dass sein Aufenthalt kurz war und er bald wieder zurückkehren kann. Doch zuerst muss er die Tochter seines Herrn finden, denn sein Herr wollte sie zurück haben. Er war einer der wenigen Personen, die wussten, dass Sarah noch am Leben war und er war stolz darauf, dass sein Herr ihm so vertraute. Warum er sie so plötzlich zurückhaben wollte wusste er nicht, doch es war ihm auch egal. Sein Informant sollte wissen wo sie war, denn sie wurde seit ihrer Flucht ständig beschattet.
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  6. #166 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Ayden Le Brun • Ein kleines Dorf bei Lothering • Auf der Suche – Wahrheit oder Freundschaft?

    [Bild: Ayden_VR.png] Ayden Le Brun hörte nur noch »Was, wenn ich zu einer Abscheulichkeit werde?« und war im Umdrehen. Er wollte schon etwas sagen, aber die Qunari war mit einem Ratschlag „seht Euch an was in diesem Buch geschrieben steht“ schon dabei. Aber er selbst konnte nichts mehr sagen. Denn er sah Niklas aufgerissene Augen und er erkannte, wie Anni einen roten Kopf bekam. Es war keiner guter Ausdruck, der sich in ihrem Antlitz bildete und so beschloss er, lieber die Sache abzuwarten und anschließend zu sprechen.

    »Herr Arwan«, sagte die junge Frau. »Zum einen sorge ich mich nun schon mehrere Stunden um dieses Kind. Leider sind in vielen Dingen meine Fähigkeiten begrenzt, denn ich bin nicht die Heilerin hier im Dorf, sondern gehe ihm zur Hand.« Dann holte sie tief Luft und sagte mit den Händen gestikulierend weiter, währen sie Niklas ab und zu mit der rechten Hand über den Kopf streichelte.

    »Herr Arwan, ihr müsst mich nicht auf die Probe stellen. Denn so wie ihr hier auftretet, in Magierkleidung unter dem freien Himmel«, dabei schlug sie ein Kreuz vor der Brust, »ja beim Erbauer müsste ich es der ehrwürdigen Mutter melden. Doch von ihr kommt ihr ja wohl. Wenn Niklas mir nicht erzählt hätte von eurem Auftrag des Arl, wäre es zu dem Angebot nicht gekommen. Also prüft mich nicht, ich weiß, was zu tun ist, wie jeder hier.«

    Dann beugte sie sich zu dem Mädchen herunter, die immer noch in einer Ohnmacht war. Ayden dachte sich: »Genug gewartet«, und ging in ihre Richtung wohl wissend, dass er Niklas diese Geschichte mit dem Geheimbund mit Absicht erzählt hatte. Aber er würde es in dieser Situation nicht sagen. Denn er brauchte Anni, um hier die Kinder nach Hause zu bringen und um für die Qunari eine Lösung zu finden. Auch eine klare Aussage, es würde immer so bleiben, wie es jetzt war, war ja eine. Zwar ein schlechter Ausgang, aber es war so.

    So ging er zu ihr und sagte eher leise: »Es tut mir Leid. Aber wir haben eben auch unsere Sorgen. Denn Yonice hat ihr Augenlicht verloren. Das war der Grund, warum wir überhaupt in das Dorf gekommen sind. Wir wollten den Heiler um Rat fragen. Aber Carol, die ehrwürdige Mutter, hat uns erzählt, was geschehen ist, und das euer Meister, aber auch ihr nicht im Ort seit. Und sie war in Sorge um die Kinder. Deshalb sind wir in den Wald und haben euch gesucht. Es soll keine Entschuldigung sein, aber Arwan hatte die meiste Mühe mit dem Führen von Yonice. Seine Sorge ist groß. Deshalb meine Frage, auch als Bitte, könnt ihr euch die Augen von Yonice anschauen? Jetzt und hier. Vielleicht kann man sofort etwas tun.«

    Anni war eine hilfsbereite Person durch und durch. Ohne nach einem wie und warum zu fragen, richtete sie sich auf, strich ihre Kleidung glatt und ging in Begleitung von Ayden zu der Qunari. Dort angekommen erklärte Ayden: » Yonice, ich stehe mit Anni vor dir. Sie möchte sich mal deine Augen ansehen, wenn du möchtest. Geht das in Ordnung?«
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  7. #167 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein Vorschlag

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Nun zumindest hatte ihre Begleiterin verstanden, dass es auf das Jetzt ankam. Und sie schien auch der Idee zu folgen, dass sie sicher und auf Dauer nicht eingesperrt werden konnten. Aber, ja das berühmte aber. Aril wäre nicht Aril und so folgte eben etwas, mit dem die Dalish nicht gerechnet hatte. Sie hörte noch: „ Ja, lass uns den Raum untersuchen. Vielleicht nach dem Essen, damit das Fleisch nicht anbrennt.“ und war bei der Frage: »Wieso nicht sofort?«

    Aber

    ja,

    aber dazu kam es nicht. Denn Aril musste in einem Haufen Hausrat, in einem Wust an Holz der unterschiedlichsten Formen und Zwecke etwas herumstöbern. Das Ergebnis: Eine Maus verursachte einen riesigen Schrecken. Glandis musste sich arg zusammenreißen. Ihre Begleiterin konnte sich vor einem Hurlock stellen, ihn mit groben Sprüchen anmachen, bis dieser voller Wut auf sie einstürmte. Aber bei einer Maus sprang sie selbst so, als wenn es um ihr Leben ginge. Sie vermied alle Sprüche und Fragen. Sie sagte auch nichts, als Aril wieder am Feuer angekommen murmelte: „Na das wird eine lustige Nacht …“ Doch dann folgte etwas, auf dem man aufbauen konnte: „Nun Glandis, eine Sache haben wir schon entdeckt. Eine Maus. Wenn das mal kein guter Start ist ...“

    »Ja«, antwortete die Dalish und stand auf. Sie brauchte etwas zum Wenden des Rehfleisches. Sie fand bei den zertretenen Kisten auch ein paar Holzstücke, die nicht sehr lang, vorn aber spitz waren. Sie schienen auch genug Halt zu bieten. Die nahm sie mit. Prüfte noch mal, dass es keine kleinen Splitter an den Seiten gab, und umfasste mit jeder Hand fest eines dieser Holzscheite. Dann schob sie mit Kraft diese von beiden Seiten in den Braten und drehte ihn um. Sie behielt ihn ein wenig oben, um zu schauen. »Sieht gut aus«, erklärte sie. »Gegen die Kruste kann man nichts machen …«, fügte sie noch hinzu. Dann drehte sie das Fleisch und legte es zurück auf die etwas erhobenen Steine. Weil ihr etwas nicht gefiel an dem Bild, was sie sah, rückte sie es mit den beiden Scheiten erneut zurecht. Diese legte sie etwas ab vom Feuer und schaute mit einem typischen Glandis Lächeln auf ihre Begleiterin.

    »Wir haben etwa 10 bis 15 Minuten. Dann sollte es gedreht werden. Ich würde jetzt den Raum mir ansehen. Vielleicht findet sich etwas für uns. « Und man merkte ihr an, dass sie es wirklich wollte. Aber irgendetwas witzelte in ihr und so begann sie die Finger ihrer rechten Hand aufzuspreizen und sagte mit singendem Tonfall: »Wir brauchen zwei Becher.« Und ein Finger war unten. »Zwei Teller, für jeden ein Hocker?« Bei dem vierten Finger, den sie mit dem Daumen und dem Zeigefinger der anderen Hand festhielt, wartete sie auf irgendetwas. Doch dann sagte sie: »Ein Messer wäre gut.« Dann schaute sie vergnügt auf Aril und klappten den fünften Finger auch zur Faust und frohlockte: »Der ist für dich. Wünsche dir was. Aber bitte keine Maus, ja?«

    Nach einer kurzen Pause war sie wirklich im Begriff in den zugewiesenen Raum zu gehen. Sie schaute nochmals zum Feuer der Soldaten und fragte dann: »Na, kommst Du mit?«

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (30.06.2018 um 06:01 Uhr) Grund: verlinkt
  8. #168 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]

    Jeder andere hätte ihr diese Bemerkung sicherlich übel genommen, aber er verstand sie. Auch wenn sie es hasste war ihr dieses widerwärtige Familien-Dogma bis zu einem gewissen Punkt in ihr Denken eingepflanzt worden. "Ha. Sie ist heute als Unterhändlerin unserer Familie tätig. Und viele, mit denen sie redet, merken es nicht einmal. Sie hat wirklich gut gelernt mit dieser Behinderung zu leben. Sie kann sogar noch mit ihrem Bogen umgehen. Könnt ihr euch das vorstellen?" Unglaublich. Nun redete er tatsächlich schon bewundernd von ihr. Vor einigen Jahren hätte er noch jeden für verrückt erklärt der das von ihm behauptet hätte. Aber so war es eben im Leben. Manchmal änderte sich die Perspektive auf das was einem blieb. Trotz seiner Versicherungen dass es ihn nicht störte hielt Sarah ihr Gesicht nach wie vor abgewandt. Und es war in Ordnung. Sie sollte sich nur alle Zeit der Welt nehmen. Er würde nicht weiter auf sie einreden deswegen. Gerade war es irgendwie auch angenehm einfach nur die Stille zu genießen. Die Dunkelheit, den Sternenhimmel und alle hörbaren Eindrücke des Waldes einfach auf sich wirken zu lassen, während sie hier am Feuer saßen.
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  9. #169 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Der Nachbar ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]
    »Ja« antwortete die Dalish, ein wenig teilnahmslos, erhob sich und suchte aus den Kiten zwei Ersatzgabeln hervor, mit denen sie den Braten im Feuer wendete. »Sieht gut aus. Gegen die Kruste kann man nichts machen …«,kommentierte sie. Sie stocherte nach Arils Begriff noch ein wenig hier und da in der GLut herum und warf Aril dann ein so typischen kleines Schmunzeln zu.

    »Wir haben etwa 10 bis 15 Minuten. Dann sollte es gedreht werden. Ich würde jetzt den Raum mir ansehen. Vielleicht findet sich etwas für uns. « Aril musste nicht einmal hinsehen um zu wissen, dass Glandis ernst machen würde. Als hätte sie nicht eben genug Schrecken für den ganzen Abend bekommen.
    Rechtzeitig zu Glandis Aufzählung hob sie den Kopf:
    »Wir brauchen zwei Becher. Zwei Teller, für jeden ein Hocker?« Sie hob die Finger mit jeder Sache, die sie aufzählte. »Ein Messer wäre gut.« Aril stieß ein schnaubendes Lachen aus. Ja, da hatte sie wahrhaftig recht. Auch Glandis grinste und wedelte mit dem fünften Finger in ihre Richtung: »Der ist für dich. Wünsche dir was. Aber bitte keine Maus, ja?«
    Aril schüttelte mit einem empörten Blick den Kopf. So weit kam es noch!
    »Na, kommst Du mit?« meinte Glandis, munter vor dem Feuer stehend und bereit, den Raum zu erkunden.
    Aril erhob sich und sagte: "Also schön. Fangen wir an. Derweil überlege ich mir einen Wunsch."
    Sie traten gemeinsam auf den Wust von Kisten zu. Aril, die von den hölzernen Mausefallen genug hatte, deutete auf die Wand, zum halb zerfallenen Regal. "Ich sehe mir das Regal an. Vielleicht ist da auch etwas von Wert drin - in vielen Regalen gibt es Geheimfächer und Nien hat mir viele Tricks gezeigt, diese zu finden."
    Dass sie wegen der Mäuse die Kisten scheute sagte sie nicht. Es spielte keine Rolle, solange sie beiden den Raum untersuchten.
    Hätte sie nun wirklich einen Wunsch frei nach einem Gegenstand, ganz gleich welcher, was wäre es? So überlegte sie, während sie umsichtig über die Kisten stieg und auf das Regal zustakste, immer darauf bedacht den Blick auf den Boden zu halten.
    Nun, ihr Schwert wäre wahrhaftig ein willkommener Wunsch. Oder eine heiße Badewanne. Ein warmes Bett. Nein, nun wurde es albern. Sie war immer noch eine Gefangene, mitten im Nirgendwo und sich Luxus zu wünschen ergab absolut keinen Sinn.
    Aber sich überhaupt etwas zu wünschen ergab auch keinen Sinn, denn von selbst würde es nicht in diesen Schuppen geflattert kommen.
    So widmete sie sich der nächsten Aufgabe: Das Regal genau unter die Lupe zu nehmen. Es war ein Modell mit einem Kommodenschrank am unteren Teil neben dem 5 Schubladen angebracht waren. Die Oberfläche der Kommode bildete eine natürliche Theke, an deren Rückwand das Regal begann und sich hoch in den Raum zog. Aril konnte mehr als acht Reihen erkennen, teilweise noch mit alten Wälzern und Rollen zugestellt. Mehr als 3 Bretter hingen schief in ihren Nagelbefestigungen und drohten die ganze Zeit, das gesamte Regal zum Einsturz zu bringen.
    Daher wollte sie sich von oben nach unten arbeiten. Sie begann in der 4 Reihe, die oberste, die sie erreichen konnte. Vorsichtig fuhr sie die fast leere Reihe mit der Hand ab und wischte ein Pergamentblatt auf den Boden.
    Sie wollte sich schon danach bücken, aber liess es dann bleiben. Es würde noch viel mehr Pergament aufzusammeln geben.
    Als sie die Hand erneut hob, um ihr Werk im dritten Regal fortzusetzen, sah sie, dass die Handfläche schwarz vor Schmutz war.
    Sie seufzte. Heute wollte aber auch wirklich gar nichts gelingen.
    Fawks ist offline
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Wie in einem Fettnäpfchen

    [Bild: VR_Gladis_1.png] „Also schön. Fangen wir an. Derweil überlege ich mir einen Wunsch.“, hatte Aril geantwortet. Dann waren die beiden Frauen in den ihnen zugewiesenen »Schlafraum« gegangen. Doch was dann Glandis sehen musste, verschlug ihr glatt den Atem. Sie brauchte eine Weile, um überhaupt weiterzugehen. Ihre Begleiterin hingehen schien nicht so einen Widerstand gegen den Raum zu empfinden. Denn sie trat mutig hinein und zeigte auf ein Ding, was ein ehemaliges Möbel sein konnte und erklärte: „Ich sehe mir das Regal an. Vielleicht ist da auch etwas von Wert drin - in vielen Regalen gibt es Geheimfächer und Nien hat mir viele Tricks gezeigt, diese zu finden.“ Glandis nickte nur. Denn das war zumindest eine gute, wenn nicht sogar sehr gute Idee, Geheimfächer zu suchen. Und sie machte sich wirklich an das Teil, was mal ein Kommodenschrank gewesen sein könnte. Immerhin hatte es 5 Schubladen.

    Glandis musste endlich atmen. Sie schaute sich, immer noch am Anfang stehend, dann doch mal um. Sie hatte sich die Aufgabe gestellt, erkenne was war es einmal? Doch sie kam zu keinem Ergebnis. Es viel ihr schwer in diesem Wust an Kisten, Fässern, alten Möbeln, Regalen etwas Sinnvolles zu erkennen. Es gab auch keine Wandbekleidungen, zumindest die Reste davon, die für einen Wohnraum gesprochen hätten. Sie konnte auch kein Fenster erkennen oder es war durch die Berge an Gerümpel zugebaut. Es war also ein Gerümpelraum. Ein Lager für nicht benötigte Dinge. Und hier sollte sie schlafen?

    Währenddessen sie so herumgrübelte, durchsuchte Aril den Schrank. Es mussten da noch Bücher drin stehen, denn sie kramte in dieser Art. Etwas schwebte nach unten. »Ein Zettel vielleicht?«, dachte sich Glandis. Die es zwar sah, aber nicht genau identifizieren konnte. Dann sah sie, wie Aril sich ihre Hand ansah und sie ahnte den Ekel, denn sie empfinden musste. Egal was hier in dem Raum war, sie wollte es nicht. Sie erkannte den Irrtum, dem sie aufgesessen war. Und sie fühlte sich, als wenn sie im Fettnäpfchen stand. »Raus hier«, schoss es ihr durch den Kopf und sie sagte es wiederholend laut und deutlich: »Lass uns gehen!«

    Sicher, es gab hier vielleicht die erhoffte Beute. Doch warum mussten sie diesen Unrat durchwühlen? Mal von den Mäusen abgesehen und den anderen Biestern, die in dem Gerümpel wartend in der Schlafenszeit sich an etwas Frischen durchaus zu ergötzen wussten. Glandis erschauerte bei dem Gedanken sich am Morgen voller Bisse und anderer Verunstaltungen wieder zu finden. Deshalb ging sie zu Aril und sagte: »Aril, es war mein Fehler. Wir sollten hier nicht sein. Lasse uns hinausgehen. Ich schlafe hier nicht und draußen können wir uns am Wasser die Hände waschen. Setzen können wir uns auch auf eine von den alten Kisten. Aber lasse uns hier rausgehen.«

    Aril schaute sie so merkwürdig an. Sie wusste nicht warum. Hatte sie den gleichen Gedanken zum Aufwachen? Dachte sie auch daran, wie Wanzen und Flöhe sich an ihnen austoben würden? War das die Strafe, die sich der Kommandant ausgedacht hatte? Egal. Sie, nein beide, mussten hier raus. Und so zog sie Aril fast, als sie nochmals eindringlich erklärte: »Komm, gehen wir!«

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  11. #171 Zitieren
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Sarah lauschte Ser Kasim als er von seiner Schwester redete und verstand es nicht. Wie konnte jemand so gut mit einer Behinderung leben? Wie konnte die Familie so jemanden weiterhin lieben? Er schien seine Schwester wirklich zu mögen, was man in seiner Stimme hören konnte. Sie musste an ihre Schwester denken, doch alles was ihr in den Sinn kam waren unschöne Erinnerungen. Es gab nicht eine Erinnerung, in der sie ihre Schwester wirklich mochte. Seit sie denken kann hat sie mit ihrer Schwester konkurriert.

    Völlig unerwartet zog Nebel auf und Sarah hob den Kopf. Natürlich war Nebel nicht ungewöhnlich, doch dieser zog so rasant auf und war zu schnell unglaublich dicht. Die junge Frau konnte kaum noch Ser Kasim erkennen, der ihr gegenüber am Feuer saß. Ein süßlicher Geruch stieg ihr plötzlich in die Nase und Sarah wurde plötzlich müde. Sie versuchte dagegen anzukämpfen, doch es war vergeblich. Sie wollte Ser Kasim warnen, doch kein Laut kam aus ihrem Mund. Durch den Nebel war er auch nicht mehr erkennbar. Sie merkte, wie jemand sie hochhob bevor sie ohnmächtig wurde.

    Als Sarah wieder zu sich kam war ihr ein wenig übel und ihr Kopf schmerzte. Langsam öffnete sie die Augen und sah ihre Umgebung nur verschwommen. Sie blinzelte ein wenig bevor ihre Sicht wieder besser wurde. Als erstes sah sie ein Skelett angekettet an der Wand neben ihr und sie konnte einen kleinen Schrei nicht unterdrücken. Sofort schloss sie ihre Augen wieder. Sarah sollte sich weiter umsehen, doch sie konnte es einfach nicht, da sie zu viel Angst hatte.

    „Euch gefällt meine Dekoration nicht?“ Sarah zuckte zusammen als plötzlich eine Stimme neben sich vernahm und fing an zu zittern. Eine knochige Hand streichelte ihr plötzlich über die Wange und ihre Augen öffneten sich vor Schreck. Dieses Mal schrie sie laut bevor sie sich von der Gestalt, die neben ihr stand entfernte. Doch sie kam nicht weit als sie plötzlich einen Schmerz in ihrem Fuß spürte. Sarah blickte nach unten und sah, dass ihr Fuß in einem eisernen Ring steckte, welcher an der durch eine Kette an der Wand befestigt war. Immer noch zitternd blickte sie die Gestalt an. Sie konnte nicht erkennen, wer, oder was, es war, denn die Gestalt war in schwarze Gewänder gehüllt und ihr Gesicht war durch eine schwarze Kapuze verdeckt. „Bald werden wir Euch erlösen“, sagte die Gestalt bevor sie den Raum verließ.
    Annalena ist offline
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Kartoffelschälen war eine filigranere Arbeit als man dachte, aber nach der achten oder neunten hatte Artur den Schwund beim schälen auf ein erträgliches Minimum reduziert. Hatte er eigentlich schonmal Kartoffeln geschält? Vermutlich aber er konnte sich nicht erinnern wann das gewesen sein sollte. Selbst unter Söldnern hatte er nicht zu den Leuten gehört denen man Küchenarbeiten auftrug. Er erinnerte sich nur noch wie ihm der Koch der Kompanie, ein betagter Söldner der nicht mehr für das Schlachtfeld taugte immer irgendwelche Geschichten über Lebensmittel erzählt hatte, Arturs Interesse war dabei nebensächlich gewesen. Über die Kartoffel hatte er behauptet das sie urprünglich aus den fernen Landen im Westen kam und durch die Qunari nach Thedas gebracht worden war. Angeblich hatten die Soldaten Tevinters sie in einem Wrack der eisernen Schlachtschiffe geborgen und sie dann weiter verbreitet. Artur betrachtete kurz die Knolle vor sich. Wer wusste schon ob das stimmt, das Stählerne Zeitalter war schon eine ganze Weile her. Er wusste nur das gekochte Kartoffeln wohlschmeckend waren und dieser dämliche Sack fast fertig geschält war. Er wollte gar nicht wissen wo Larissa den her hatte, selbst wenn sie ihn geklaut hatte machte das keinen Unterschied. Das Todesurteil war ihnen bei einer erneuten Begegnung mit den Leuten des Arls eh sicher.

    Während die Kartoffeln langsam köchelten, begann der Fisch auch zu garen und die Höhle mit seinem Aroma zu erfüllen. Allzulange würde es wohl nicht mehr dauern. Kurze Zeit später erhob sich Morgana aus der Ecke und stolperte langsam und blinzelnd an das Feuer heran. Erholt sah sie nicht umbedingt aus, eher noch zerstörter als vorhin. Die Stelle um ihren linken Wangenknochen war während des Schlafes noch weiter angeschwollen und ihr nasses Haar stand jetzt nach dem Schlaf munter in verschiedene Richtungen ab. "Habt ihr das Essen gewittert? Oder habt ihr im Schlaf mit einem Bären gerungen? Keine Angst die Arbeit ist getan, ihr müsst euch gleich nur noch setzen und es verspeisen.", begrüßte sie Artur, als sie mit zugekniffenen Augen dazukam. "Ach, haltet euer Spundloch Artur!", fuhr ihn Morgana schlechtgelaunt an, was diesen kurz aus der Fassung brachte. "Wenn ihr meint.", erwiderte er nur leicht piktiert. Morgana war zwar immer noch mies drauf, fand ihre Antwort aber selbst unangemessen. "Verzeiht Artur, dass war unfreundlicher als beabsichtig. Ich habe nur mies geschlafen und reagiere dann häufig etwas ungehalten.", entschuldigte sie sich mit einem freundlicheren Tonfall und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken. Ihr Traum war nicht unbedingt besser gewesen, bevor sie aufgewacht war hatten ihr Krähen im Vorbeiflug die Haare ausgerissen und mit ihren Schnäbeln ins Fleisch geschnitten. Immer wenn sie einen der Vögel getroffen hatte war dieser dann zu einem Klumpen aus Blut geworden und an Ihr oder dem Boden zerplatzt.
    "Ist in Ordnung, ich hätte es an eurer Fisur merken sollen das ihr noch nicht bei euch seid.", antwortete Artur versöhnlich. "Meine was?", entgegnete die Hexe nur perplex und begann dann vorsichtig ihre Haare abzutasten, wobei ihr Gesicht leicht entgleiste. "Hurensteiß.", fluchte sie leise zu sich und ging dann zu ihrer Tasche, wo sie die Bürste herausfingerte und begann energisch die Haare zu bändigen. Ein undankbares Unternehmen und die durch den Regen verfilzten Haare dankten ihr es mit Schmerzen wenn sich mal einer der Knoten löste. Versehentlich kam sie beim bürsten mit dem Griff an die geschwollene Wange, was einen sehr unangehmen Schmerzimpuls zur Folge hatte. "Autsch, Dreck!", fluchte sie wütend und legte dann die Bürste beiseite um in ihrer Tasche nach der entsprechenden Salbe zu suchen. Schließlich entdeckte sie im Halbdunkel endlich den Tiegel. Das Glück war allerdings nur von kurzer Dauer, da ihr dieser aus den feuchen Fingern rutschte und mit einem klackern in das Dunkel der Höhle rollte. "Ich werde noch verrückt.", murmelte die Schwarzhaarige leise und begann dann gebückt den kaum beleuchteten Höhlenboden abzutasten.

    Gleichzeitig war das Essen inzwischen fertig geworden, weswegen man beschloß die noch schlafenden, beziehungsweise vom Feuer entfernten Personen zu holen. Artur trat an Mealla heran, die sich in die Decke eingewickelt hatte und friedlich zu schlafen schien. Kurz überlegte er sich ob es nicht besser wäre die Elfe schlafen zu lassen, aber gerade ihr würde etwas warmes zu Essen wohl sehr gut tun. Sanft berührte er sie an der Schulter. "Mealla, wacht auf." Es dauerte kurz, dann bewegte sich die schlafende Elfe. "Was? Wie? Wer ist da?", fragte eine schlaftrunkene Stimme verwirrt. "Ich bin es Artur, steht auf wir wollen etwas essen.",erklärte ihr der Ritter. "Ser Artur? Verdammt ich sehe euch nicht." Die Elfe drehte den Kopf noch ein Stück und konnte dann endlich den Umriss des Ritters erkennen. Ganz offensichtlich war das eine Auge während des Schlafes so zugeschwollen, dass sie bei dem schlechten Licht in der Höhle momentan gar nichts damit sehen konnte. "Musstet ihr mich jetzt wecken, jetzt wäre der interessante Teil gekommen." "Hm?" "Nichts, helft ihr mir bitte hoch?", bat die Elfe mit schwacher Stimme und reckte ihm die Arme entgegen. Artur zog die Verletzte vorsichtig nach oben worauf sie wackelig zum Stehen kam. "Soll ich euch stützen?" "Kein Bedarf, wer nicht selbst zum Essen gehen kann, kriegt auch keines.", antwortete die Elfe mit einer Devise aus ihrer Ausbildung und humpelte in Richtung Feuer, begleitet von Artur der dabei ein Augenmerk hatte, dass sie nicht doch stürzte oder ähnliches.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Die Truppe aß schweigend. Von draußen klang das Geräusch sich durch Regen bildender Bäche, die den Abhang hinabplätscherten während ferner Donner kein baldiges Ende des Schauers verkündete. Irgendwo zwischen Flucht und Kartoffelschälen hatte sich ein gegenseitiges Argwohnen breitgemacht, so als würde man dem jeweils anderen die Schuld für die Misere geben. Immerhin war kaum geklärt, wie es zu der Eskalation in der Stadt gekommen war. Selbst Mordred und Haesten, die, wie ihrem Atem zu entnehmen war, beide reichlich Alkohol genossen hatten, schwiegen. Das einzig erhellende war das Essen an sich. Die Wärme der Suppe und das zarte Fleisch des Fisches spendeten die wohlige Erinnerung an ein Zuhause. Das möchte für jeden anders aussehen, ob nun die windgepeitschten Holzbauten der Sturminseln oder die warmen, blumengeschmückten Terrassen Antivas.

    Weil keiner sprach und offenbar auch niemand vorhatte das Wort zu ergreifen, redete schließlich Nimue. „Ich denke, wir sollten über den morgigen Tag sprechen“, sagte sie und stellte die geschnitzte Schale beiseite. Sie ballte eine Faust, beschloss etwas für sich selbst und schüttelte leicht den Kopf. „Ich kümmere mich um alle Wunden – morgen. Meine Kraft ist gänzlich verbraucht so scheint es mir und ich brauche noch etwas Energie um durch den Schlaf zu kommen.“ Sie verzichtete auf Erklärungen, Morgana und Ser Ria würden schon wissen, was gemeint war. „Ich hole meine Sachen aus der Stadt“, bekräftigte Haesten seinen Plan. „Dann komme ich gerne ein Stück des Weges. Ihr da, Templer, ich sah auf einer Karte, dass Euer Turm nicht fern von Redcliff ist.“ Ser Ria nickte düster. Die Aussicht auf die Reise mit einem Söldner erhellte sein Gemüt nicht. „Fantastisch“, beschied Haesten ohne den Blick des anderen zu würdigen. „Bis sich all unsere Wege zwangsläufig trennen schlage ich vor, dass wir zusammen reisen. Schon der Gefahren der Verfolgung wegen.“ „Ein guter Plan“, meinte Mordred und nickte zustimmend. „Zwar setzen wir somit wohl kaum auf Heimlichkeit, andererseits war unsere Reisegruppe ja schon immer ein bunter Haufen.“ Außer ihm lächelte niemand, obwohl er Recht hatte. „Gut. Der Plan ist schlicht aber besser als keiner. Morgen kümmere ich mich um die Wunden, ihr holt eure Sachen und wir reisen zusammen Richtung Orzammar, so lange bis sich die Wege gabeln und ein Pfad gen Calenhad-See gelenkt wird. Anmerkungen?“, fragte Nimue abschließend in die Runde.

    „Lady Nimue.“ Die Gruppe hatte sich nach der Planung in der Höhle verstreut. Die meisten begannen damit, ihr Nachtlager einzurichten. Auch Nimue suchte eine trockene und ruhige Ecke, wo sie ein Fell ausbreiten konnte ehe sie die ihr passender erscheinende Gestalt einer Katze annehmen würde. Sie wandte sich um, zu Ser Ria. Der Templer, dessen dunkle Augen im Dämmerlicht der Höhle fast schwarz wirkten, sah sie mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck an. „Ich muss mich Euch sprechen…“
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    Fafnir drängte die Bestie unter größten Anstrengungen aus der kleinen Hütte heraus und schaffte es, sich nicht von den wild schnappenden Kiefern oder den Klauen des Ungetüms treffen zu lassen. Monstrum und Zwerg knurrten, stöhnten und brüllten einander an, während sie sich beharkten, doch nach und nach errang die Entschlossenheit des Kriegers die Oberhand über die Wildheit der verderbten Natur. Fafnir tauchte unter einem brutalen aber ungezielten Schwinger hindurch und konnte die Axt im Rücken ihres Feindes versenken. Während Maeya’alinh den beiden ins Freie folgte, drehte sich das Untier träge, um den Zwerg zwischen die Pfoten zu bekommen. Der in den Dunkelheit der Nacht fast schwarze Erdboden hatte noch dunklere Flecken an den Stellen, auf die das Tier sein giftiges Blut verteilt hatte. Die Elfe griff zum Himmel herauf und ließ die Magie strömen. Die Haare im Nacken und auf den Unterarmen richteten sich auf. Das Monstrum brüllte wie besessen und stürzte erneut vor, um Fafnir zu zermalmen. Die lockeren Wolken des Nachthimmels über ihnen verdichteten sich zu einer konturlosen Masse aus Finsternis.
    Gleißend hell für den kurzen Augenblick seiner Existenz schoss der Blitz herab und streckte die Bestie nieder. Der Donner fegte über den Wald hinweg und erstickte für den Bruchteil eines Augenblicks jedes andere Geräusch. Zurück blieben Dunkelheit und Stille. Und der verkohlte, etwas rauchende und vor allem stinkende Kadaver der Kreatur, die mal ein Bär gewesen war. Haut und Fell waren an manchen Stellen aufgeplatzt und gaben den Blick auf verbrannte Muskelstränge und geschwärzte Knochen frei. Was an Wildheit und Mordlust in dem Monstrum gewesen waren, hatte der heraufbeschworenen Naturgewalt nicht trotzen können und war in die jenseitige Welt eingegangen. Maeya’alinh nahm ein paar tiefe Atemzüge und betrachtete den grausam zugerichteten Leichnam. Auch Fafnir holte Luft und stützte sich dabei auf seine Waffe. Ob es nur noch das rauschende Adrenalin war, das ihn auf den Beinen hielt oder ob er wirklich noch Kraft für einen längeren Kampf gehabt hätte wusste die Elfe nicht, aber es hätte sie auch nicht weniger scheren können. Wichtig war nur, dass der Zwerg wohlauf war. ,,Geht es Dir gut?“, rief sie ihm zu. ,,Wahrscheinlich hat das die Holzfäller vertrieben.“


    [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Der Kampf hatte im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Donnerschlag geendet und jetzt lag das Ungetüm nur noch als rauchender Kadaver auf der Lichtung. Ein beeindruckendes Spektakel wie der Zwerg fand, allerdings hatte er nicht schnell genug weggeschaut als der Blitz einschlug. Während er sich auf der Axt aufgestützt von dem Kampf erholte, versuchten seine Augen sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen und klare Konturen zu erkennen. Während er noch im Dunkeln blinzelte, erkundigte sich seine elfische Weggefährtin nach seinem Wohlbefinden. "Keine Sorge mit geht es gut. So ein kleiner nächtlicher Kampf, das kann doch einen Zwerg nicht erschüttern.", antwortete er und war froh das er inzwischen nicht mehr so schwer atmen musste. "Allerdings hätte ich wohl auch nicht ewig mit diesem Bären tanzen können, zum Glück haben manche von euch Oberflächlern diese kleine magischen Tricks drauf. Immer wieder beeindruckend, auch wenn das nächste Mal eine kleine Warnung nett wäre, damit der alte Zwerg nicht direkt ins gleißende Licht schaut.", tadelte Fafnir die Elfe scherzhaft. Er stellte sich wieder gerade auf und legte die Axt über seine Schulter. Sein Blick fiel auf den noch immer rauchenden Kadaver. "Ihr habt wohl Recht, niemand wird in diesen Wäldern geblieben sein solange so ein Monster dort haust.",stimmte er der Elfe zu. "Traurig was die Verderbnis aus so einem stolzen Tier macht, welche Qualen es ihm bereitet das es wild vor Schmerz jeden anfällt.", befand er mit einer leichten Bitterkeit in der Stimme. "Kein Wunder das sie auch zur Oberfläche zieht, hier gibt es viel mehr was verderben kann. In den Tiefen Wegen gibt es nur Tiefenlaurer, Spinnen und Nugs. Und eine Verderbnis letzterer möge der Paragon Varen verhindern." Für Paragon Varen hatte Fafnir schon immer viel übrig gehabt, immerhin hatte er herausgefunden das Nugs essbar waren. Auch wenn den Zwerg öfters der Gedanke beschlich, das wenn er es nicht getan hätte, irgendwann ein anderer hungriger Zwerg das herausgefunden hätte. Allerdings war das ein äußerst blasphemischer Gedanke, der ihm zeigte das er wohl schon zu lange Orzammar verlassen hatte.
    "Nun es ist tot und ein zweiter wird wohl nicht autftauchen. Sollen wir zurück in die Hütte gehen und versuchen den Rest der Nacht mit Schlaf statt Kampf zu füllen?"
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Die Truppe aß schweigend. Von draußen klang das Geräusch sich durch Regen bildender Bäche, die den Abhang hinabplätscherten während ferner Donner kein baldiges Ende des Schauers verkündete. Irgendwo zwischen Flucht und Kartoffelschälen hatte sich ein gegenseitiges Argwohnen breitgemacht, so als würde man dem jeweils anderen die Schuld für die Misere geben. Immerhin war kaum geklärt, wie es zu der Eskalation in der Stadt gekommen war. Selbst Mordred und Haesten, die, wie ihrem Atem zu entnehmen war, beide reichlich Alkohol genossen hatten, schwiegen. Das einzig erhellende war das Essen an sich. Die Wärme der Suppe und das zarte Fleisch des Fisches spendeten die wohlige Erinnerung an ein Zuhause. Das möchte für jeden anders aussehen, ob nun die windgepeitschten Holzbauten der Sturminseln oder die warmen, blumengeschmückten Terrassen Antivas.

    Weil keiner sprach und offenbar auch niemand vorhatte das Wort zu ergreifen, redete schließlich Nimue. „Ich denke, wir sollten über den morgigen Tag sprechen“, sagte sie und stellte die geschnitzte Schale beiseite. Sie ballte eine Faust, beschloss etwas für sich selbst und schüttelte leicht den Kopf. „Ich kümmere mich um alle Wunden – morgen. Meine Kraft ist gänzlich verbraucht so scheint es mir und ich brauche noch etwas Energie um durch den Schlaf zu kommen.“ Sie verzichtete auf Erklärungen, Morgana und Ser Ria würden schon wissen, was gemeint war. „Ich hole meine Sachen aus der Stadt“, bekräftigte Haesten seinen Plan. „Dann komme ich gerne ein Stück des Weges. Ihr da, Templer, ich sah auf einer Karte, dass Euer Turm nicht fern von Redcliff ist.“ Ser Ria nickte düster. Die Aussicht auf die Reise mit einem Söldner erhellte sein Gemüt nicht. „Fantastisch“, beschied Haesten ohne den Blick des anderen zu würdigen. „Bis sich all unsere Wege zwangsläufig trennen schlage ich vor, dass wir zusammen reisen. Schon der Gefahren der Verfolgung wegen.“ „Ein guter Plan“, meinte Mordred und nickte zustimmend. „Zwar setzen wir somit wohl kaum auf Heimlichkeit, andererseits war unsere Reisegruppe ja schon immer ein bunter Haufen.“ Außer ihm lächelte niemand, obwohl er Recht hatte. „Gut. Der Plan ist schlicht aber besser als keiner. Morgen kümmere ich mich um die Wunden, ihr holt eure Sachen und wir reisen zusammen Richtung Orzammar, so lange bis sich die Wege gabeln und ein Pfad gen Calenhad-See gelenkt wird. Anmerkungen?“, fragte Nimue abschließend in die Runde.

    „Lady Nimue.“ Die Gruppe hatte sich nach der Planung in der Höhle verstreut. Die meisten begannen damit, ihr Nachtlager einzurichten. Auch Nimue suchte eine trockene und ruhige Ecke, wo sie ein Fell ausbreiten konnte ehe sie die ihr passender erscheinende Gestalt einer Katze annehmen würde. Sie wandte sich um, zu Ser Ria. Der Templer, dessen dunkle Augen im Dämmerlicht der Höhle fast schwarz wirkten, sah sie mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck an. „Ich muss mich Euch sprechen…“


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Die Suppe hatte gut getan, auch wenn das Schlucken Mealla Schmerzen in der Brust bereitet hatte. Dennoch jetzt nach der Suppe und etwas Schlaf fühlte sie sich etwas besser. Die in sich ihr ausbreitende Wärme wollte sie auch gerne erhalten, weswegen sie nach Nimues abschließenden Worten wieder langsam zu ihrer Decke trottete. Für eine Feuerwache war sie nicht fit genug und die Zauberin konnte ihr erst am morgigen Tag helfen. Auch wenn es das vermutlich nicht mehr so viel zu machen gab. Die Wunde würde über Nacht anfangen zu heilen und soweit sich Mealla an damals im Wald erinnerte griff Nimue ungern mit Magie ein wenn die natürliche Heilung schon eingesetzt hatte. Es würde also vermutlich eine Narbe zurückbleiben, aber diesen Fall sah sie jetzt nicht als allzu tragisch an. Eine weitere in der Sammlung, aber vielleicht konnte man die Heilung beschleunigen. Und falls Nimue oder Morgana etwas gegen die ganzen schmerzhaften Schwellungen und Prellungen hatten, würde sie sich auch nicht beschweren. So wickelte sich die Elfe aber nur in ihre Decke ein und schloß die Augen, diesen beschissenen Tag hinter sich lassend.

    Artur sah wie die anderen sich zum Schlafen legten, einen Impuls den er nachvollziehen konnte. Allerdings war er auch der Meinung das jemand aufpassen musste und er wollte niemanden diese Bürde aufzwingen, schließlich waren aller erschöpft. Jedoch tauchte Morgana auf, die sich nicht zu ihrem Platz zurückbegeben hatte, sondern die trockene Deckeund ihren Schlafplatz Larissa überließ. Die Hexe war von der Aussicht das Haesten und der Templer weiter mit ihnen reisen sollten nicht begeistert, aber ein valides Argument dagegen hatte sie auch nicht vorzubringen. Wobei Haesten in ihren Augen vakant war, immerhin schien dieser doch so dumm zu sein wie sie gedacht hatte. Nachdem man sich durch die Stadwache gehackt hatte, auffällig war wie ein bunter Hund, war es in ihren Augen glatter Selbstmord am nächsten Tag wieder in die Stadt zu marschieren.
    "Ihr könnt euch hinlegen Artur, ich passe schon auf.", sagte sie im freundlichen Ton und setzte sich ans Feuer. "Wirklich, wollt ihr euch nicht auch wieder hinlegen? Ihr seht immer noch erschöpft aus.", fragte Artur skeptisch nach. "Das täuscht, ich konnte doch schon etwas schlafen und anders als ihr alle, hatte ich doch ein verhältnismäßigen einfachen Tag.", log die Hexe überzeugend, auch wenn ihr Gesicht eine andere Geschichte erzählte. Die Hexe hatte jedoch keine Lust ihre Alpträume von vorhin fortzuführen, da konnte sie auch genauso gut direkt wach bleiben und aufpassen. "Ihr seht bei weitem schlechter aus als ich. Geht schlafen." Auch wenn Artur nicht komplett davon überzeugt war das die Hexe sich erholt hatte, so schien ihm Morgana entschlossen. Dankbar sich hinlegen zu können und nicht versessen darauf mit der schwarzhaarigen zu diskutieren, wischte er seine Bedenken beiseite und suchte sich selbst einen Schlafplatz. Auch der Rest schien sich jetzt hingelegt zu haben nur der Templer schien noch etwas mit Nimue zu bereden. Morgana wandte ihren Blick wieder den schwachen Feuer und dem Höhlenausgang zu und begann dann wieder mit ihrer Bürste die immer noch sehr zerstörte Frisur zu richten. Einfache stupide Handbewegungen, das würde ihr vielleicht helfen den Kopf wieder frei zu bekommen.
    numberten ist offline
  15. #175 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]
    Der Nebel verhüllte nahezu alles um sie herum. Es war einerseits unheimlich.....andererseits hatte es auch etwas schönes an sich. Und wenn sie schon einander nicht mehr sahen.....dann hatten sie auch eine gute Deckung.

    Eine ganze Weile herrschte Stille. Beinahe schon zu viel. Es war regelrecht unheimlich. "Habe ich Euch durch irgendwas verunsichert?" Keine Antwort. "Wenn euch irgendwas am Herzen liegt, dann - " Er ließ das Schwert fallen, was er bis gerade noch locker an sein Bein gelehnt hingestellt hatte. "Sarah?" Sie war weg. Kasim stand auf, ging probeweise an die Stelle an der sie vor wenigen Augenblicken noch gesessen haben musste. Doch sie war wirklich nicht mehr da. "Sarah!" Laut rief er nach ihr. Einmal, zweimal. Niemand antwortete. "Verdammt. Das kann doch nicht...." Ratlos blickte der Chevalier umher, wobei er natürlich kaum etwas sah. Er beugte sich hinunter und untersuchte den Boden. "Hm...." Er war kein Jäger oder Fährtenleser, doch auch er erkannte sofort dass hier etwas nicht stimme. Irgendetwas war mit seiner Reisegefährtin passiert. Oder eher gesagt, irgendjemand hatte etwas mit ihr gemacht. Und so lautlos er (oder sie) auch gewesen war, er hatte nicht die Zeit oder Sorgfalt gehabt auch seine Spuren zu verwischen.....
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (10.07.2018 um 01:05 Uhr)
  16. #176 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen

    Fafnir drängte die Bestie unter größten Anstrengungen aus der kleinen Hütte heraus und schaffte es, sich nicht von den wild schnappenden Kiefern oder den Klauen des Ungetüms treffen zu lassen. Monstrum und Zwerg knurrten, stöhnten und brüllten einander an, während sie sich beharkten, doch nach und nach errang die Entschlossenheit des Kriegers die Oberhand über die Wildheit der verderbten Natur. Fafnir tauchte unter einem brutalen aber ungezielten Schwinger hindurch und konnte die Axt im Rücken ihres Feindes versenken. Während Maeya’alinh den beiden ins Freie folgte, drehte sich das Untier träge, um den Zwerg zwischen die Pfoten zu bekommen. Der in den Dunkelheit der Nacht fast schwarze Erdboden hatte noch dunklere Flecken an den Stellen, auf die das Tier sein giftiges Blut verteilt hatte. Die Elfe griff zum Himmel herauf und ließ die Magie strömen. Die Haare im Nacken und auf den Unterarmen richteten sich auf. Das Monstrum brüllte wie besessen und stürzte erneut vor, um Fafnir zu zermalmen. Die lockeren Wolken des Nachthimmels über ihnen verdichteten sich zu einer konturlosen Masse aus Finsternis.
    Gleißend hell für den kurzen Augenblick seiner Existenz schoss der Blitz herab und streckte die Bestie nieder. Der Donner fegte über den Wald hinweg und erstickte für den Bruchteil eines Augenblicks jedes andere Geräusch. Zurück blieben Dunkelheit und Stille. Und der verkohlte, etwas rauchende und vor allem stinkende Kadaver der Kreatur, die mal ein Bär gewesen war. Haut und Fell waren an manchen Stellen aufgeplatzt und gaben den Blick auf verbrannte Muskelstränge und geschwärzte Knochen frei. Was an Wildheit und Mordlust in dem Monstrum gewesen waren, hatte der heraufbeschworenen Naturgewalt nicht trotzen können und war in die jenseitige Welt eingegangen. Maeya’alinh nahm ein paar tiefe Atemzüge und betrachtete den grausam zugerichteten Leichnam. Auch Fafnir holte Luft und stützte sich dabei auf seine Waffe. Ob es nur noch das rauschende Adrenalin war, das ihn auf den Beinen hielt oder ob er wirklich noch Kraft für einen längeren Kampf gehabt hätte wusste die Elfe nicht, aber es hätte sie auch nicht weniger scheren können. Wichtig war nur, dass der Zwerg wohlauf war. ,,Geht es Dir gut?“, rief sie ihm zu. ,,Wahrscheinlich hat das die Holzfäller vertrieben.“



    Im Fackelschein, der hinter ihm durch die Tür fiel waren die Züge des Hauptmanns nicht gut zu erkennen. Seine schulterlangen Haare rahmten ordentlich das kantige Gesicht, doch die Züge oder gar den Ausdruck darin zu erkennen war schwierig. Marius betrachtete den ungebetenen Gast während er auf dem Bett in seiner Kammer saß und die Hände scheinbar locker in den Schoß gelegt hatte. Scheinbar.
    „Wir kämpfen für Ferelden, für die Menschen, die selbst nicht kämpfen können. Wir kämpfen gegen Wesen, die unseren Erzfeinden gleichen. Es ist eine notwendige Aufgabe und ich verlange von Euch, dass Ihr Eure Wut gegen die Brut richtet. Nicht gegen mich, nicht gegen Euch selbst.“ Der Pathos des Hauptmanns war aufdringlich wie immer, aber der junge Templer konnte ihn diesmal besser ertragen, als er es gewohnt war. Von Xerox ganze Anwesenheit schien ihm auf einmal weniger auszumachen, ihn weniger zu reizen. Der Hauptmann war von sich aus zu ihm gekommen. ,,Er hasst die Vorstellung, mit mir zu reisen genau so wie ich … und er fürchtet, dass er die Kontrolle verlieren könnte. Er fürchtet sich. Er fürchtet mich.“ Nachdem er nicht auf Kilians Aufforderung geantwortet hatte, lag für eine Weile Stille zwischen den beiden Ordensbrüdern. Das kaum zu hörende Knistern eines weit entfernten Kaminfeuers oder einer Fackel war alles, was das Ohr wahrnehmen konnte, wenn es sich sehr anstrengte. „Ich sehe die Wut in Euren Augen. Sie schreien förmlich nach dem, was Ihr ‚Gerechtigkeit‘ nennen würdet. So hört: Wenn sich Euer Streit mit mir nicht in Worten ausfechten lässt und danach vom Tisch gewischt werden kann, dann muss es mit dem Schwert sein. Wenn Ihr es verlangt, stelle ich mich Euch noch vor unserer Abreise.“
    Nichts hätte er lieber getan als sich sofort auf Von Xerox zu stürzen und es ihm heimzuzahlen, ihm alles heimzuzahlen; seine Unfähigkeit, sein Zaudern, seine Ungerechtigkeit, sein lascher Umgang mit Magiern wie Marlov, einfach alles. Nichts hätte er lieber getan als das und doch übermannt ihn der Hass nicht, auch wenn er ihn bis in seine Schläfen hinein pochen hörte. Seine Hände lagen weiter ruhig in seinem Schoß, während er zu durchdringen versuchte, was der ältere Templer ihm da angeboten hatte. Was hätte er von diesem Kampf? Es würde keiner auf Leben und Tod werden, das verbot der Orden und selbst wenn er Von Xerox erschlagen würde, brächte ihn das keinen Tag früher aus Ferelden und keinen Schritt näher an Silas. Es war ein leeres Angebot, eines bei dem er nur verlieren konnte. Entweder er errang einen wertlosen Sieg oder ließ sich in den Gehorsam prügeln. Spucken konnte er auf dieses Angebot im Namen der Ehre, das von jemandem kam, dessen Vorstellung von Ehre soweit an der Wirklichkeit dieser Welt vorbei gingen, dass sie ihn an die erinnerte, die er vor Jahren selbst gehabt hatte. Doch anstatt zu spucken saß er nur da, die Hände ruhig im Schoß und schaute den Hauptmann an. Die kühlen Abwägungen und Schlüsse versuchten seinen Geist zu erreichen, doch Wut und der Wunsch Von Xerox endlich bestrafen zu können schirmten ihn ab wie ein eiskalt brennender Panzer aus Quecksilber, das jeden Gedanken zu ersticken vermochte. ,,Benennt Ort und Zeit.“ Mehr Worte brachte er nicht heraus ohne das sich der Zorn den Weg gebahnt und ihn hinweggerissen hätte. Wenn sich eine Gelegenheit bot, dieser Schande für den Orden auch nur einen einzigen Hieb zu versetzen, so musste er sie ergreifen, egal ob es Sinn ergab oder nicht, egal ob es ihm nützte oder nicht. Von Xerox würde seine Strafe bekommen, auf die eine Art oder auf die andere.




    ,,Nein, habe ich nicht.“, antwortete er und setzte dabei weiter einen Fuß vor den anderen ohne auf den stärker werdenden Regen zu achten. Der Regenwald mochte seinen Namen verdient haben, aufhalten würde er ihn nicht. ,,Die Insel ist nicht so groß, wie man glauben mag. Durch den unwegsamen Dschungel wirken alle Wege länger und beschwerlich. Wenn wir unablässig weiterziehen, sollten wir schnell das Nordufer erreichen und uns erneut einschiffen können.“ Voraussetzung dafür war, dass sie sich nicht verirrten oder durch andere Unbillen aufgehalten wurden. Seheron befand sich im Krieg und der Frontverlauf war genau so chaotisch wie alles in dem jahrelangen Krieg gegen das Imperium. Doch darüber würde sich Darius keine Gedanken machen, bis es soweit war. Wenigstens würden sie hier nicht so schnell der Dunklen Brut begegnen.
    Trotz des Wetters konnten sie ihren Marsch recht zügig fortsetzen und machten einige Meilen gut. Das Licht zwischen den Bäumen reichte nicht, um allzu weit nach vorne zu sehen und die rege Fauna des Waldes war derart aktiv, dass das ferne Kreischen der Affen vermutlich ein marschierendes Heer übertönt hätte. Doch während Talorr den Blick aufmerksam schweifen ließ, um Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen, stapfte der Ben-Hassrath stoisch vorwärts und hob die Augen nur selten von der Straße. Zwischen den Bäumen mochte kreuchen und fleuchen was wollte, solange es dort blieb und ihn nicht belästigte, sollte es ihm egal sein.
    Aus einiger Distanz weiter vorn hörten sie plötzlich Talorrs Wolf anschlagen. Nicht lange danach kam das Tier hechelnd aus dem Unterholz hervorgebrochen und lief zu seinem Herrn. Selbst Darius erkannte, das dies offensichtlich etwas bedeuten musste. ,,Was hat er entdeckt?“, fragte er, auf seinen Stab gestützt.


    Kilian seufzte voller Schwermut. So sehr hatte er gehofft, dass der ungestüme Templer das Angebot eines Zweikampfes ausschlagen würde. Aber er sagte zu, wählte Blut, Schmerz und Feindseligkeit. Kilian fragte sich, ob er selbst auch so wild und unbedacht gewesen war, als er in Marius‘ Alter war. Er konnte sich zumindest nicht daran erinnern je einen Hauptmann derart arrogant behandelt zu haben. Nein, im Gegensatz zu dem jungen Leutnant war Kilian sein Leben lang ein Vorzeigesoldat gewesen, gewachsen an ritterlichen Tugenden und selbstaufopfernder Pflicht. „So sei es denn“, sagte Kilian ohne die Trauer in seiner Stimme zu verbergen. „Am Mittag des dritten Tages treffen wir uns an der Ostseite des Turms, außerhalb der Mauern. Dort gibt es einen Platz, der für gewöhnlich für Fechtübungen genutzt wird. Er soll der Schauplatz des Kampfes sein.“ Sollte die Sonne scheinen wäre dort keine Beeinträchtigung durch sie zu bemerken. Und in drei Tagen sollte er die Abgeschlagenheit, welche das Fieber ihm einflößte, wieder gegangen sein. „Ich unterrichte den Kommandanten.“ Trotz des ihm entgegenschlagenden Hasses nickte Kilian dem jungen Leutnant verabschiedend zu. "Ruht Euch aus, Marius."

    Am liebsten hätte Greagoir dem Hauptmann die Leviten gelesen, das stand fest. Kilian war aber, trotz seines Fehltrittes, ein von den Brüdern geachteter Templer und seine Ehre beinahe makellos. Als er also vorsprach und von dem Duell berichtete, blieb dem Kommandanten kaum eine andere Wahl, als sich dem Gotteskampf zu beugen. Die einzige andere Option wäre gewesen einen der beiden Kontrahenten sofort auf die Reise zu schicken und selbst dann wären die Streitigkeiten vielleicht im Felde eskaliert. So hatte der Waffengang zumindest einen geordneten Rahmen. „Gut, Hauptmann. Ich erlaube es, auch wenn Ihr Euch meines Unbehagens versichert sein könnt“, sagte Greagoir zähneknirschend. Er selbst würde bei dem Duell zugegen sein und darauf achten, dass alles seiner Kontrolle unterlag. „Habt Ihr Euch schon Gedanken über einen Adjutanten gemacht?“, fragte der Kommandant um dem Regelkorsett gerecht zu werden. „Ich habe ihn schon gefunden, befragt und er hat eingewilligt. Ser Robert soll mein Adjutant sein.“ Greagoir nickte zustimmend. „Ser Robert ist gut und ehrlich.“ Er legte die Finger an die Stirn, tippte nachdenklich. Dann brummte er: „Wenn das der einzige Weg ist, um die Streitigkeiten beizulegen die uns im Verfolgen unserer Pläne hindern, dann tut es. Aber Hauptmann…“ Kilian blickte in das harte Gesicht des Kommandanten. „Ihr solltet bedenken, dass Marius Aldarbrecht ein geachteter Schwertkämpfer ist. Auch Ihr werdet Eures Rufes gerecht, doch vergesst nicht, dass Ihr gegen einen ausgebildeten und kampfgestählten Templer antretet, nicht gegen einen Banditen, Söldner oder Dämon.“ „Wenn wir gegen Dämonen kämpfen, was kann da ein Mensch sein?“, fragte Kilian. „Unterschätzt ihn nicht, Hauptmann“, wies Greagoir ihn scharf zurecht. „Was ihm an Eurer Besonnenheit fehlt macht er durch Zorn wett.“ Kilian nickte, spürte die Aufgabe schwer seinen Nacken beugen.

    Er würde sich nun vorbereiten, mit Leib und Seele. Nicht nur auf das Duell, auch auf den Krieg.
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    Ritter Avatar von Khardim
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    [Bild: rsz_1scarred.jpg]

    Tatsächlich hatten sie Glück beim Marschieren. Offenbar waren gewisse Abschnitte des Urwalds bereits halbwegs eingelaufen und man kam gut darauf voran. Es war wirklich ein faszinierendes Stück Natur. Der Geruch, die Geräusche, die Farben - Talorr hatte nie etwas vergleichbares gesehen. Der Jäger hatte beinahe schon vergessen dass Slim vorausgelaufen war, so lange hatte der Wolf sich bereits abgesetzt. Aus diesem Grund schreckte er zunächst etwas auf, als sein vierbeniger Freund plötzlich aus dem Dickicht gehetzt kam und offenbar aufgeregt hechelte. "Er muss auf irgendwas gesto - " Krack "Still!" Da war etwas. Die Äste und Blätter bewegten sich. Etwas kam aus aus dem Unterholz auf sie zu. Etwas Großes und Schweres. Slim's Körperhaltung wurde steif, er stellte alle Nackenhaare auf und fletschte lautlos die Zähne. Und dann sahen sie den Grund für die Aufregung. Mit einem weiten Satz kam es aus dem Dickicht hervor gesprungen. Es war riesig, hatte schwarzes Fell, einen langen Schwanz und durchdringende, gelbe Augen. Beim zweiten Hinschauen hatte es eine sehr vage Ähnlichkeit mit einer Katze. Nur größer. Viel größer. Mit majestätischer Eleganz und völlig lautlos begann das große Raubtier das Trio zu umrunden. Es zog einen Kreis um sie. Dann einen zweiten. "Keine Bewegung." zischte Talorr Darius zu und hielt seinen Speer dabei fest umklammert. Sein Wolf knurrte leise. "Ruhig, Slim!" Die Bestie zeigte keinerlei Regung. Es schien fast so als würde sie sich einfach nur in aller Ruhe diese 3 Gestalten ansehen, welche hier offenbar ihr Revier durchquerten. Nach einer weiteren Runde setzte sich das Tier hin und streckte dabei die Brust hervor. Regungslos saß es da vor ihnen, als wäre es ausgestopft. Talorr's Waffenhand zitterte. Etwas ratlos sah er zu seinem Reisegefährten.

    [Bild: Dethmold_Avatar_2.png] Ein Panther. Darius hatte nie einen aus Fleisch und Blut zu Gesicht bekommen, aber auch mit seinem Wissen aus Büchern konnte er die Großkatze vor ihnen sicher identifizieren. Wie eine der uralten Statuen, welche die heidnischen Tempel vor Äonen ausgelöschter Urwaldvölker bewachten saß das Tier vor ihnen und beobachtete sie aus goldgelben Augen. Aggressiv wirkte es dabei nicht, aber da es mitten auf der Straße und somit genau in ihrem Weg saß stellte sich die Frage, ob der Frieden halten würde, wenn sie auf die Katze zu oder gar an ihr vorbei gehen würden. ,,Gib mir Deckung. Wenn sie angreift, schlag zu.“ Für weitere Erklärungen blieb keine Zeit. Darius hockte sich hin und klappte seine Tasche auf. Er spürte förmlich einen neugierigen Blick auf sich ruhen. Doch kein Fauchen oder Brüllen verriet einen Angriff des Panthers.
    Aus bereits etwas speckig gewordenem Wachspapier zog der Ben-Hassrath einige Streifen Dauerfleisch und hielt sie sichtbar nach oben. Wenn Anblick oder Geruch des Fleisches eine Wirkung auf die schwarze Bestie hatten, verriet diese es mit keiner Regung. Das Fleisch war großzügig mit Salz eingelegt und danach gewürzt worden, um den Geschmack halbwegs erträglich zu machen. Darius richtet sich auf und streckte die Hände aus, um dem Panther das Fleisch so gut es nur ging zu zeigen. Nach einem Moment der Stille, in dem alle lebenden Wesen, die auf diesem Stück Weg vom Qun versammelt worden waren in andächtigem Schweigen das Fleisch betrachteten schleuderte Darius es seitwärts in die Büsche und hoffte, dass sein Plan aufgehen würde.
    Der Panther rührte sich nicht. Würdigte das weggeworfenen Fleisch nicht einmal eines weiteren Blickes. Darius‘ Gesicht legte sich in Frustfalten. ,,Andere Ideen? Es wäre unklug, das Tier einfach nur zu umgehen und dann hinter uns zu haben, wenn wir später rasten wollen.“
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    [Bild: Fafnir.klein.jpg]

    Der Kampf hatte im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Donnerschlag geendet und jetzt lag das Ungetüm nur noch als rauchender Kadaver auf der Lichtung. Ein beeindruckendes Spektakel wie der Zwerg fand, allerdings hatte er nicht schnell genug weggeschaut als der Blitz einschlug. Während er sich auf der Axt aufgestützt von dem Kampf erholte, versuchten seine Augen sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen und klare Konturen zu erkennen. Während er noch im Dunkeln blinzelte, erkundigte sich seine elfische Weggefährtin nach seinem Wohlbefinden. "Keine Sorge mit geht es gut. So ein kleiner nächtlicher Kampf, das kann doch einen Zwerg nicht erschüttern.", antwortete er und war froh das er inzwischen nicht mehr so schwer atmen musste. "Allerdings hätte ich wohl auch nicht ewig mit diesem Bären tanzen können, zum Glück haben manche von euch Oberflächlern diese kleine magischen Tricks drauf. Immer wieder beeindruckend, auch wenn das nächste Mal eine kleine Warnung nett wäre, damit der alte Zwerg nicht direkt ins gleißende Licht schaut.", tadelte Fafnir die Elfe scherzhaft. Er stellte sich wieder gerade auf und legte die Axt über seine Schulter. Sein Blick fiel auf den noch immer rauchenden Kadaver. "Ihr habt wohl Recht, niemand wird in diesen Wäldern geblieben sein solange so ein Monster dort haust.",stimmte er der Elfe zu. "Traurig was die Verderbnis aus so einem stolzen Tier macht, welche Qualen es ihm bereitet das es wild vor Schmerz jeden anfällt.", befand er mit einer leichten Bitterkeit in der Stimme. "Kein Wunder das sie auch zur Oberfläche zieht, hier gibt es viel mehr was verderben kann. In den Tiefen Wegen gibt es nur Tiefenlaurer, Spinnen und Nugs. Und eine Verderbnis letzterer möge der Paragon Varen verhindern." Für Paragon Varen hatte Fafnir schon immer viel übrig gehabt, immerhin hatte er herausgefunden das Nugs essbar waren. Auch wenn den Zwerg öfters der Gedanke beschlich, das wenn er es nicht getan hätte, irgendwann ein anderer hungriger Zwerg das herausgefunden hätte. Allerdings war das ein äußerst blasphemischer Gedanke, der ihm zeigte das er wohl schon zu lange Orzammar verlassen hatte.
    "Nun es ist tot und ein zweiter wird wohl nicht autftauchen. Sollen wir zurück in die Hütte gehen und versuchen den Rest der Nacht mit Schlaf statt Kampf zu füllen?"


    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg] ,,Ich werde trotzdem einen weiteren Schutzzauber auslegen.“, erklärte Maeya’alinh als sie sich gemeinsam wieder der Hütte zuwandten. Die Tür war größtenteils zerstört und würde keinen Eindringling mehr aufhalten, da konnte es nicht schaden, wenigstens früh genug vor dessen Ankommen gewarnt zu werden. Der Wald war offensichtlich bereits der Verderbnis anheim gefallen, also war gut möglich, das noch weitere Kreaturen in der näheren Umgebung ihr Unwesen trieben. ,,Wir sollten so gut es geht versuchen zu schlafen. Die kommenden Nächte könnten genau so aufreibend werden wie diese.“ Der Ton der Elfe klang ungewohnt düster. Sie selbst war sich bewusst, dass sie mit jedem Tag dem Herzen der Verderbnis näher kommen würden, aber ob Fafnir sich dessen wirklich im Klaren war, konnte sie nicht wissen. Wie würde der Zwerg reagieren, wenn sie von nun an jeden Tag Ungeheuer wie dieses antreffen würden? Würden der zwergische Starrsinn und die kämpferische Zuversicht Bestand haben? Maeya’alinh hoffte es. Ihre letzte Gefährten waren alle wohlbehalten ihres Weges gezogen, es wäre eine unangenehme Abwechslung, einen weiteren auf tragischere Art einzubüßen.
    Sie bereiteten ihr Lager und ergänzen den elfischen Schutzzauber unfreiwillig um eine weitere Barriere: Ohrenbetäubendes Schnarchen aus zwei Kehlen vertrieb zuverlässig alle Tiere im Umkreis. Ein zufällig vorbeikommender Passant hätte das Geräusch für das Klagen zahlloser gefolterter Seelen oder Dämonenbrüllen halten können, doch kam niemand vorbei, denn der Wald war verderbt und der Landstrich verlassen. Außer Maeya’linh und Fafnir gab es keine vernunftsbegabte Kreatur im Umkreis einer Meile.

    Die Elfe erwachte mit dem Strahl der ersten Sonne, der durch den ramponierten Türrahmen fiel. Wie eine Feder sprang sie auf und suchte leise ihre Sachen zusammen, um Fafnir nicht zu wecken. Der Kadaver vor der Tür hatte angefangen zu stinken und vertrieb ihr fürs Erste den Appetit auf Frühstück. Sie ging einige Schritte ums Haus und sah sich das Holzfällerlager im Licht des beginnendes Tages an. Jeder Ort erzählte eine Geschichte und auch wenn dieser vor allem von der übereilten Flucht berichtete, die seine Bewohner angetreten hatten gab es auch einige andere Spuren. Hinweise auf persönliche Geschichten, ein paar vergilbte Spielkarten als Überbleibsel geselliger Abende, verschiedene Utensilien, deren Verwendung die Elfe nur erahnen konnte. Melancholisch dachte Maeya’alinh an das zurück, was gewesen war. Von ihrer Vergangenheit war kaum mehr zu finden gewesen und die Zukunft war noch nicht soweit, um gefunden zu werden. Unwillkürlich griff sie in ihre Tasche und fing an, den Kirschkern zwischen den Fingern kreisen zu lassen. Sie atmete tief ein, sog den Geruch des Waldes hinter der Verderbnis auf und ging dann in die Hütte, um Fafnir zu wecken.

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    Kilian seufzte voller Schwermut. So sehr hatte er gehofft, dass der ungestüme Templer das Angebot eines Zweikampfes ausschlagen würde. Aber er sagte zu, wählte Blut, Schmerz und Feindseligkeit. Kilian fragte sich, ob er selbst auch so wild und unbedacht gewesen war, als er in Marius‘ Alter war. Er konnte sich zumindest nicht daran erinnern je einen Hauptmann derart arrogant behandelt zu haben. Nein, im Gegensatz zu dem jungen Leutnant war Kilian sein Leben lang ein Vorzeigesoldat gewesen, gewachsen an ritterlichen Tugenden und selbstaufopfernder Pflicht. „So sei es denn“, sagte Kilian ohne die Trauer in seiner Stimme zu verbergen. „Am Mittag des dritten Tages treffen wir uns an der Ostseite des Turms, außerhalb der Mauern. Dort gibt es einen Platz, der für gewöhnlich für Fechtübungen genutzt wird. Er soll der Schauplatz des Kampfes sein.“ Sollte die Sonne scheinen wäre dort keine Beeinträchtigung durch sie zu bemerken. Und in drei Tagen sollte er die Abgeschlagenheit, welche das Fieber ihm einflößte, wieder gegangen sein. „Ich unterrichte den Kommandanten.“ Trotz des ihm entgegenschlagenden Hasses nickte Kilian dem jungen Leutnant verabschiedend zu. "Ruht Euch aus, Marius."

    Am liebsten hätte Greagoir dem Hauptmann die Leviten gelesen, das stand fest. Kilian war aber, trotz seines Fehltrittes, ein von den Brüdern geachteter Templer und seine Ehre beinahe makellos. Als er also vorsprach und von dem Duell berichtete, blieb dem Kommandanten kaum eine andere Wahl, als sich dem Gotteskampf zu beugen. Die einzige andere Option wäre gewesen einen der beiden Kontrahenten sofort auf die Reise zu schicken und selbst dann wären die Streitigkeiten vielleicht im Felde eskaliert. So hatte der Waffengang zumindest einen geordneten Rahmen. „Gut, Hauptmann. Ich erlaube es, auch wenn Ihr Euch meines Unbehagens versichert sein könnt“, sagte Greagoir zähneknirschend. Er selbst würde bei dem Duell zugegen sein und darauf achten, dass alles seiner Kontrolle unterlag. „Habt Ihr Euch schon Gedanken über einen Adjutanten gemacht?“, fragte der Kommandant um dem Regelkorsett gerecht zu werden. „Ich habe ihn schon gefunden, befragt und er hat eingewilligt. Ser Robert soll mein Adjutant sein.“ Greagoir nickte zustimmend. „Ser Robert ist gut und ehrlich.“ Er legte die Finger an die Stirn, tippte nachdenklich. Dann brummte er: „Wenn das der einzige Weg ist, um die Streitigkeiten beizulegen die uns im Verfolgen unserer Pläne hindern, dann tut es. Aber Hauptmann…“ Kilian blickte in das harte Gesicht des Kommandanten. „Ihr solltet bedenken, dass Marius Aldarbrecht ein geachteter Schwertkämpfer ist. Auch Ihr werdet Eures Rufes gerecht, doch vergesst nicht, dass Ihr gegen einen ausgebildeten und kampfgestählten Templer antretet, nicht gegen einen Banditen, Söldner oder Dämon.“ „Wenn wir gegen Dämonen kämpfen, was kann da ein Mensch sein?“, fragte Kilian. „Unterschätzt ihn nicht, Hauptmann“, wies Greagoir ihn scharf zurecht. „Was ihm an Eurer Besonnenheit fehlt macht er durch Zorn wett.“ Kilian nickte, spürte die Aufgabe schwer seinen Nacken beugen.

    Er würde sich nun vorbereiten, mit Leib und Seele. Nicht nur auf das Duell, auch auf den Krieg.


    [Bild: Rafael_2.jpg][Bild: Marius_Avatar_2.jpg]

    Nach einigem Herumfragen fand er Rordarian im großen Lesesaal der Bibliothek lustlos in einem Wälzer über die Geschichte Fereldens herumblättern. Bereits aus der Ferne erkannte Rafael das Bild, das sich ihm da bot: Der Junge wollte sich irgendwie auf das vorbereiten, was ihn draußen erwarten könnte, wusste aber nicht wie. Mit leise raschelnder Robe trat er an Rordarian heran. ,,Auf der Suche nach Hinweisen für den Kampf gegen die Verderbnis?“ Der Lehrling wandte den Kopf und konnte sich grade noch das Rollen der Augen verkneifen. Rafael war einer, wenn nicht der Letzte, mit denen er grade sprechen wollte. Rafael wusste das. Deswegen hatte er Rordarian gesucht. ,,Komm, wir gehen ein Stück.“ Ein leises Seufzen, das störrische Zuklappen des Buches und ein Aufstehen in dem mehr hoffnungsloser Trotz stecke, als die meisten Zweijährigen aufbieten konnten, aber keine Widerworte. Rordarian folgte, als Rafael die Bibliothek verließ.

    *

    ,,Hoch!“ Der andere Templer kämpfte sich auf seinen Schild gestützt wieder auf die Beine. Marius ließ das Schwert in einem Bogen kreisen, hielt sich nicht mit Finten auf und ließ die Klinge steil von oben herabrasen. Sein Gegner konnte die Wucht des Schlages grade noch mit seinem Schild abfangen, taumelte dadurch aber einen Schritt zurück. Marius trat mit Gewalt gegen das Schwert der Gnade, das auf die Eichenbohlen gemalt war und schickte den Ordensbruder erneut zu Boden. ,,Hoch!“ ,,Herr Leutnant, .. ich..“ ,,Hoch!“, herrschte er ihn erneut an und zog ihn an der Schulter auf die Beine. Er wandte sich ab, ging zwei Schritte, um seinem Gegenüber Zeit zu geben und ging dann sofort wieder zum Angriff über. Aus der Drehung, ein Schlag gegen den Hals geführt, den sein Sparringspartner noch mit der eigenen Klinge abwehren konnte. Dem als müder Hieb geführten Gegenangriff wich Marius mit einem kleinen Seitschritt aus, der ihm genug Schwung für den nächsten Angriff gab. Erneut prallte Stahl auf Stahl. ,,Hoch!“

    *

    ,,Was glaubst Du, erwartet Dich da draußen?“ Sie hatten sich auf eine steinerne Bank zwischen zwei übermannshohen Statuen gesetzt, die den breiten Rundgang im dritten Stock zierten. Rordarian schaute weiter konzentriert auf den Fußboden. Rafael kämpfte mit seiner Ungeduld. Der Bursche hatte zwar erst wenig Flaum auf den Wangen, aber für eine dreizehnjährige Zicke war er zu alt. ,,Rordarian?“ ,,Weiß nicht.“ Der Lehrling spielte mit einer Fluse, die er von der Bank aufgelesen hatte und drehte sie richtungslos zwischen seinen Fingern. Wie eine Wahrsagerin in ihre Kristallkugel schaute er auf den Staubfetzen als ob er ihm sagen könnte, was die Zukunft bringen würde. Rafael packte sich seine speckigen Hände und entriss ihm den Dreck. ,,Rordarian, schau mich an.“ Der Junge gehorchte widerwillig. ,,Keiner weiß, was passieren wird, aber der Hauptmann, Meister Mykkarion und ich sind uns sicher, dass Du zu den Lehrlingen gehörst, die damit zurechtkommen werden. Hörst Du mich?“ Rordarian wandte den Blick ab, während Rafael seine Hände los ließ. ,,Du hast Angst, das ist in Ordnung. Die haben wir alle und die gehört dazu. Wir werden da draußen eine Gemeinschaft sein, Gefährten auf einer Mission. Jeder wird für den anderen da sein und ihn unterstützen. Alle haben ihre eigene Angst und tragen die der anderen mit. Auch Deine.“ Während er sprach wich die Ungeduld aus Rafael. Er hatte es nie erklären können oder auch nur im Ansatz selbst begriffen, aber wenn er unterrichtete, wenn er mit den Lehrlingen sprach, die ihm anvertraut worden waren, kehrte eine Ruhe in ihm ein, die er sonst nie erfuhr. ,,Wovor hast Du Angst?“ Wieder der Blick auf die kalten Steinplatten zu ihren Füßen. Jemand wünschte sich seine Staubfluse zurück. Rafael drängte nicht mehr.
    ,,Vor dem Wetter.“, murmelte ein unsicherer junger Mann in Richtung Fußboden. Rafael musste ein Schmunzeln unterdrücken. ,,Dem Wetter?“ ,,Ja, dem Wetter!“, brach es plötzlich aus Rordarian hervor, jedoch sprach er weiter mit der Fliese zwischen seinen Füßen. ,,Es geht auf Oktober zu, die Tage werden kürzer, es wird regnen und kalt sein, wir werden im Schlamm liegen und friere, uns erkälten, wir werden tagelange keine trockenen Kleider haben, es wird irgendwann schneien und …“ ,,Bevor es anfängt zu schneien hat uns die Brut vermutlich eh alle umgebracht, deswegen würde ich mir keine Sorgen machen.“ Der Lehrling schaute auf, sein Blick mehr verwundert als geängstigt. ,,Was?“ ,,Du machst Dir Sorgen um den Schnee, bevor Du auch nur den Himmel gesehen hast. Bevor wir erfrieren oder tagelang im Matsch liegen können und werden noch so viele andere Dinge geschehen, an die Du jetzt noch gar nicht denken kannst. Und vielleicht werden wir einen zauberhaften Altweibersommer haben und unsere größte Sorge werden Stechmücken sein, wer weiß?“ Er konnte das Grinsen nicht mehr zurückhalten, aber nach dem zu urteilen, was in sich Rordarians Gesicht abspielte glaubte dieser nicht, dass der ältere Magier sich über ihn lustig machte. Tat er auch nicht. ,,Ihr glaubt also, dass wir gutes Wetter haben werden?“ Rafael schüttelte den Kopf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.,,Nein, es wird gewiss regnen. Vielleicht sogar sehr viel. Vielleicht werden alle Deine Befürchtungen wahr. Aber das sind eben alles nur „Vielleichts“. Über die machen wir uns Gedanken, wenn wir sie treffen. Für den Moment ist wichtig, dass wir ein Dach über dem Kopf haben und uns das Wetter mal gern haben kann. Alles weitere werden wir sehen, wenn wir draußen sind.“ ,,Aber wir müssen uns doch vorbereiten!“ Rafael besänftige den Lehrling mit einer Geste und nickte. ,,Gewiss. Bereite Dich auf alles vor, auf das Du Dich vorbereiten kannst. Ausrüstung wird Euch gegeben werden und Deine Sprüche solltest Du in der Tat so gut es nur geht können. Aber über all die Dinge, die Du jetzt nicht kontrollieren kannst, mach Dir keine Gedanken. Das raubt Kraft und Zeit und bringt am Ende doch nichts. Wir werden ohnehin improvisieren müssen, wenn es erst einmal soweit ist und dabei hilft nichts mehr als ein freier Geist, der nicht mit unnötigen Sorgen verstopft ist.“ Rordarian schaute ihn unsicher und auch etwas verwirrt an. ,,Ihr meint also..“ ,,Ich meine nicht, ich weiß: Ich weiß, dass Du das Zeug für diese Reise hast und ich weiß, dass alle möglichen Dinge geschehen werden, auf die sich niemand vorbereiten kann. Und ich weiß, dass wir das hinbekommen werden, wenn es soweit ist. Verstanden?“ Der Lehrling zögerte. ,,Ich denke .. Ja, ich glaube schon.“ ,,Sehr gut. Dann bring den Schinken über Geschichte zurück zum Bibliothekar und schnapp’ Dir ein Buch über die Kräuter Fereldens. Davon werden wir auf jeden Fall welche finden und vielleicht auch brauchen.“ Mit rosigen Wangen unter seinem zarten Flaum und einem Elan, den Rafael bei ihm noch nicht gesehen hatte, erhob sich Rordarian und wackelte zurück in Richtung Bibliothek. Mit sich selbst zufrieden blieb Rafael auf der Bank zurück und beschloss, das Gespräch mit Fringilla erst am Abend zu suchen. Ein wenig Müßiggang würde ihm gut tun und in den nächsten Wochen würde es ohnehin zu wenig davon geben.

    *

    Keuchend tauchte Marius aus dem siedend heißen Bad auf und legte die Arme auf den Beckenrand. Sein ganzer Körper war geschunden und schmerzte, doch sein Blut brannte noch zu heiß, um Erschöpfung zuzulassen. Die würde erst später kommen, wenn der Mond hoch am Himmel stand und Marius sich etwas beruhigt hatte. Für den Moment allerdings wollte er sich gar nicht beruhigen. Zum ersten Mal seit Tagen fühlte er sich gut und spürte sich selbst wieder. Die Trainingskämpfe gegen die anderen Templer hatten gut getan und er fieberte dem Kampf mit Von Xerox entgegen. Sein Geist war voll mit dem Wunsch, es dem verhassten Vorgesetzten heim zu zahlen, ihn zu demütigen und zu bestrafen. Er spürte die Hitze des Bades kaum, glühte er doch selbst vor Eifer und Hass. Der Hauptmann würde seinen Platz kennen lernen und danach war Marlov dran. Sie würden wochenlang im Felde unterwegs sein als kleine Gruppe. Unvorstellbare Dinge konnten da draußen geschehen. Dinge, auf die sich niemand vorbereiten konnte. Marius spürte den bittersüßen Geschmack der Rache bereits auf seiner Zungenspitze, als er sich erneut ins Badewasser hinabsinken ließ und seinen düsteren Gedanken nachging.
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  18. #178 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png]

    »Lass uns gehen!« hörte Aril und drehte sich stirnrunzeld zu Glandis um. Zuerst wollte sie alles am besten sofort untersuchen und jetzt?
    Aril blickte wachsam um Glandis herum, auf der Suche nach etwas EKligem, Gefährlichen, das die Reaktion der Elfe erklärte.
    Aber sie konnte nichts entdecken. Stattdessen kam Glandis auf sie zu:
    »Aril, es war mein Fehler. Wir sollten hier nicht sein. Lasse uns hinausgehen. Ich schlafe hier nicht und draußen können wir uns am Wasser die Hände waschen. Setzen können wir uns auch auf eine von den alten Kisten. Aber lasse uns hier rausgehen.«

    Aril blickte immer noch zweifelnd, denn so schnell änderte Glandis ihre Meinung sonst nicht.
    Aber sie nahm es hin und legte der Dalish eine Hand - die saubere - auf die Schulter. "Glaub ja nicht, dass du mich bitten müsstest, dieses Loch zu verlassen!"

    »Komm, gehen wir!« Damit gingen die beiden Damen weg vom Regal, am Feuer vorbei auf die Türe zu, die immer noch etwas geöffnet stand. Nicht, dass es den Wind oder die Kälte stören würde, wenn diese vermoderte Tür geschlossen wäre

    Aril trat vor den Schuppen und ohne sich dessen bewusst zu sein zog sie tief die frische Luft in ihre Lungen.
    Plötzlich war die Vorstellung von Ratten, Mäusen, Mardern und anderem Getier wieder da sie fühlte sich hochgradig unwohl bei dem Gedanken, in den Ausscheidungen dieser Viecher zu liegen, bedeckt von alten Kisten und Staub.
    Glücklicherweise schien das auch Glandis so zu sehen.

    Sie hatten gemeinsam den Weg zum Fluss eingeschlagen und Aril genoß den kurzen Weg zu Fuß. Schweigend näherten sie sich dem Wasser und Aril beugte sich an der erst besten STelle über das Wasser und schrubbte ihre Hände. Alle beide.
    Wo sie schon einmal dabei war, wusch sie auch ihre Arme und ihr Gesicht.

    Danach fühlte sie sich wesentlich besser, als hätte sie die Erlebnisse in der Hütte abgespült.
    Mit tropfnassem Gesicht sah sie zu Glandis und brachte ein Grinsen zustande: "Es ist doch verrückt. Ich wäre lieber mitten alleine in der Wildnis mit dir, als mit diesen Hallodris" sie deutete hinter sich, "in der Zivilisation, mit einem schäbigen Dach über dem Kopf und Soldaten, deren Lebensweise ich kenne."
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  19. #179 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Ihre Zellentür wurde geöffnet und Sarah zuckte zusammen. Ängstlich drückte sie sich an die Wand und beobachte mit klopfenden Herzen die nun offene Tür. Eine andere Gestalt trat herein und auch er war in schwarze Gewänder gehüllt und sein Gesicht war verdeckt. Sie wusste, dass es nicht der war, der mit ihr gesprochen hatte. Dieser war viel kleiner, nicht größer als ein Kind. Schweigsam trat er näher und stellte ihr etwas Wasser und trockenes Brot hin. Ohne ein Wort zu verlieren verließ er die Zelle wieder und Sarah hörte wie die Tür verschlossen wurde.

    Sie war hungrig und durstig, doch sie wusste nicht ob sie wirklich etwas essen oder trinken sollte. Beides sah normal aus, doch war es ungefährlich? Nach langem Zögern trank sie einen kleinen Schluck und wartete eine Weile. Als nichts passierte trank sie den Becher zügig leer und aß das trockene Brot. Sarah kam nicht mehr dazu den Becher auf den Boden zu stellen, denn ihre Sinne verschwammen und sie sank langsam zu Boden. Der Becher fiel ihr aus den Händen und zerbarst. Sie sah noch wie ihre Zellentür geöffnet wurde bevor sie das Bewusstsein verlor.

    Zwei Gestalten traten in die Zelle und die größere kniete sich neben Sarah hin. Knochige Hände fuhren die Narben in ihrem Gesicht ab. „Wann werden wir sie erlösen, Akito“, fragte die kleinere Gestalt, die ihr das Essen gebracht hatte. „Die Anderen haben die Vorbereitungen für das Ritual bald abgeschlossen, Sarana“, erwiderte Akito mit ruhiger Stimme. Sarana löste die Fessel von Sarahs Bein und Akito hob die junge Frau mühelos hoch. „Bevor wir mit dem Ritual ihrer Erlösung anfangen können, müssen wir sie vorbereiten“, sagte Akito als er die Zelle verließ. Sarana folgte ihm aufgeregt und konnte es kaum erwarten.
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  20. #180 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein Bluff

    [Bild: VR_Gladis_1.png] »Lass uns gehen!« hatte sie gesagt und anschließend es mit einem eindringlicheren »Komm, gehen wir!« wiederholt. Aril kam ihrem Wunsch nach und so standen sie wieder vor diesem Monstrum an Unordentlichkeit. Sie konnten endlich frei atmen. Mussten nicht beim Gehen überlegen, ob sie ihre wenige Kleidung verdreckten. Waren vor Überraschungen in der Form von Spinnen, Mäusen und anderen Quälgeistern für das Erste sicher. So seufzte die Dalish, als sie beim Feuer vorbeikamen, denn Aril führte sie zweifelsfrei zum Wasser.

    Denn es war die gesteckte Zeit herum und es galt, das Fleisch zu wenden. Also blieb Glandis kurz beim Feuer. Hob das Fleisch mit den spitzen Holzscheiten hoch und legte es auf einer Kiste ab. Dann fütterte sie das Feuer mit neuem Holz. Anschließend drehte sie das Fleisch und legte es wieder auf die Steine zurück. Dann eilte sie ihrer Begleiterin hinterher. Es war auch nur ein kurzer Moment, wo sie von ihrer Seite gewichen war. Dort angekommen sah sie, wie Aril sich an der erst besten Stelle über das Wasser beugte und ihre Hände schrubbte. Sie tat es ihr gleich und nahm sich etwas von dem Sand, den sie im Wasser greifen konnte. Dann schmiss sich Aril Hände voll Wasser in ihr Gesicht. Und Glandis vermutete, dass sie wohl in dem Raum in ein Spinnennetz gelaufen war. Dann sprach sie: „Es ist doch verrückt. Ich wäre lieber mitten alleine in der Wildnis mit dir, als mit diesen Hallodris" sie deutete hinter sich, "in der Zivilisation, mit einem schäbigen Dach über dem Kopf und Soldaten, deren Lebensweise ich kenne.“ Glandis musst kichern, als sie das tropfnasse Gesicht sah und von Aril „Hallodris“ hörte. Doch sie wurde wieder ernst und sagte nur: »Wart mit dem Urteil bis zum Winter«, dann gingen sie beide zum Feuer zurück.

    Dort erklärte die Dalish: »Ich werde das hier jetzt mal etwas abändern.« So gesagt, so getan. Sie lies eine ziemlich verblüfte Aril zurück. Denn die musste mit ansehen, wie ihre Begleiterin ohne jegliche Absprachen zum großen Feuer marschierte. An diesem Feuer lagerten ja die Soldaten, die keine Wache oder andere Aufgaben hatten. Dort angekommen antwortete sie nicht auf das »Hallo« oder andere Sprüche. Sie stemmte die Fäuste an ihre Seiten und erklärte: »Männer! Wer etwas für Mylady, die Schwester eures Befehlshaber tun möchte, bringt ein paar Becher, zwei Teller und …« hier stockte sie, als wenn sie Luft holen müsste. Sprach dann aber weiter: »… etwas Besteck wäre auch nett, wir wollen ja nicht wie die Tiere essen.«

    Dann nahm sie die Hände wieder in eine normale Haltung, drehte sich um und ging zurück. Jedoch nur zwei Schritte. Sie drehte sich noch einmal zu dem Feuer um und erklärte mit einer absoluten Selbstsicherheit: »Wer damit zu uns kommt, denn wird Mylady, die Tochter von Arl George Nuemb und Arlessa Elizabeth Nuemb, bei ihrem Bruder, dem Befehlshabers dieser Truppen Nien Nuemb, selbstverständlich erwähnen.« Nach im Gehen fügte sie noch an: »Etwas Urlaub sollte da schon drin sein …«

    Dann war auch für sie genug. Denn die Soldaten konnten, wie sie zu ihrem kleinen Feuer ging, das Grinsen in ihrem Gesicht nicht sehen. Aber mit diesen entspannten Zügen setzte sie sich an Feuer, prüfte das Fleisch und sagte: »Aril, es wird bald durch sein. Endlich was zu essen.«

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