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    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Sarah saß hinter Ser Kasim und sie musste sich eingestehen, dass sie seine Gesellschaft als angenehm empfand. Er war still und vor allem drängte er sie nicht von sich zu erzählen. Sie war ein wenig überrascht, dass er nicht fragte warum sie ihr Gesicht verbarg. Allerdings war sie sehr dankbar dafür. Sie ritten schon eine Weile und die junge Frau überlegte ob sie ein Gespräch anfangen sollte oder nicht. Bevor sie jedoch zu einem Entschluss kommen konnte unterbrach ihr Begleiter die Stille. „Ich“, begann sie etwas überrascht, „habe Orlais vor fünf Jahren verlassen.“ Sarah wusste nicht was sie sagen konnte ohne das er es vielleicht falsch verstand oder noch schlimmer, sie ihrer Familie auslieferte. Würde er so etwas tun? Ihrem Eindruck nach war er ein ehrenhafter Mann, doch der Eindruck konnte trügen und Sarah hatte nicht viel Erfahrung mit Menschen.

    Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, kamen sie an einem Baum vorbei dessen Äste über den holprigen Weg ragten. Sarah, die an Ser Kasim vorbei schaute um zu wissen wo sie waren, bemerkte nicht dass sich einer der Äste in ihrer Kapuze verfing. Als sie es merkte war es zu spät und das Geräusch von reißendem Stoff war zu hören. Entsetzt schrie sie auf und riss ihre Hände vor ihr Gesicht um es zu verbergen, denn sie konnte den Wind in ihren Haaren spüren. Ihre Kapuze war zerrissen und sie schalt sich für ihre Unachtsamkeit. „Bitte schaut mich nicht an“, sagte sie den Tränen nah und fing an zu zittern.
    Annalena ist offline
  2. #122 Zitieren
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    Bastien

    Samira

    [Bild: wDMU1xILana_Klein.jpg]

    Es amüsierte Lana, dass Bastien vom „Anschließen“ sprach. Wem anschließen? Einer zitternden Schankmaid und einem Jüngling mit einem Namen und einem Schwert? Das Lächeln schmerzte die Elfe, aber außer Schmerz fühlte sie nichts. Weder Dankbarkeit, noch Zuneigung, noch Wut oder Ärger. Sie war nicht für das Schicksal von Narren verantwortlich und wenn die beiden Menschen weder Gold noch die Sicherheit der Flucht wollten, so wäre es für die Magierin in Ordnung. Im Eigennutz zumindest wäre es ein Segen für sie, denn zweifelsohne würde ihre Genesung rascher voranschreiten, wenn sie darin unterstützt werden würde. Von ihrem Lager her blickte sie zu Samira, die sich nach ihrem „Wutanfall“ wieder an die Normalität ihrer Existenz zu erinnern schien. „Gut, Mädchen. Wie du wünschst. Und Ihr, Comte. Warten wir also.“ Erschöpft ließ sich die Elfe auf das unbequeme Lager sinken. Es roch unangenehm und ihr Körper wehklagte nach wie vor über die vielen Wunden, doch sie spürte das Leben in ihr pulsieren. „Warten wir, dann könnt ihr mir mit der Rüstung helfen“, sagte die Elfe, an die moderige Decke blickend. Sie spürte noch kurze Zeit, wie die Blicke der beiden Menschen auf ihr lagen, dann wandten sie sich anderen Geschäften zu: dem Kampf. Lana hätte zu gerne gesehen, wie sich die Rothaarige mit einem Dolch anstellen würde und ebenso amüsiert wäre sie wohl über die gockelhaften Vorführungen, in denen der Chevalier sie unterweisen wollen würde. Sicher würde er die Gunst der Stunde nutzen und seinen Körper dicht an ihren drängen. Lana schloss die Augen und lächelte boshaft. Diese Narren, so unwissend, dass sie nichtig sind.
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  3. #123 Zitieren
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Maeyaalinh_avatar.jpg]Noch bevor der magische Alarm hörbar auslöste, spürte die Elfe wie sich etwas ihm näherte und die feinen Schwingungen der Magie ins Ungleichgewicht brachte. Ein normales Lebewesen, egal ob Mensch, Elf oder Zwerg hätte dies nicht vermocht und so öffnete Maeya’alinh die Augen in der Gewissheit, dass etwas im Argen lag. Der helle Lichtblitz und das Pfeifen zerrissen Dunkelheit und Stille, doch von draußen war nichts zu hören. Sie erhob sich lautlos und streckte ihren Geist aus, während Fafnir, offensichtlich praktischer veranlagt, direkt zur Tür ging. Die Elfe berührte die Magie um sich herum und spürte… ,,Fafnir, nicht!“ Doch da hatte der Zwerg die Tür schon geöffnet und sah mit eigenen Augen, was sie mit magischen gesehen hatte. Der von der Verderbnis befallene Bär brüllte den Zwerg an, der prompt die Tür wieder ins Schloss knallen ließ und nach seinen Waffen langte. ,,Das wird ihn nicht lange halten!“, rief Maeya’alinh, doch das Knarren der Tür, gegen die sich die Bestie warf, übertönte jedes Wort. Wie um ihr Recht zu geben barst das Holz und ließ den entstellten Bären eindringen, der mit Gebrüll und verderbten Geifer um sich sprühend hereinbrach. "Amgarrak!" Fafnir schleuderte seine Wurfäxte und stürzte sich selbst auf die Kreatur. In der Dunkelheit der Hütte war das Monstrum mehr ein grauer Alptraum aus Fell, Knochen und zielloser Wut auf alles Lebendige als ein Wesen aus Fleisch und Blut, aber das hielt den Zwerg nicht davon ab, sich ihr zu stellen. Maeya’alinh sog scharf die Luft ein und warf die Hände in einer schnelle Geste nach vorn. Blendend helles Feuer schoss aus ihren Fingerspitzen hervor und versengte das Fell des Bären. Die daraus hervorragenden Knochenspitzen wurden verkohlt und das Untier brüllte vor Schmerz. ,,Treib ihn aus der Hütte. Raus ins Freie! Wir brauchen Platz!“ Die Hütte engte ihre Bewegungen ein und machte eine Flucht unmöglich. Die Elfe nahm ein weiteres Mal Kraft auf und schleuderte der verderbten Kreatur Feuer entgegen. ,,Zurück!“




    [Bild: Dethmold_Avatar_2.png]Ihnen wurde großzügig Proviant zur Verfügung gestellt. Auch wenn die Kriegsvorhaben der Qunari scheinbar unter Druck geraten waren, konnten sie sich reichlich aus dem Depot bedienen. Darius nahm sich zudem noch ein Paar neuer Stiefel und ließ sich einen frischen Verband für seinen Arm anlegen, der auf der Reise gequetscht worden war. Die Haut war immer noch dunkel verfärbt, aber die Beweglichkeit kehrte langsam zurück. "Nun denn....der größte Teil der Reise liegt hinter uns. Egal was jetzt noch kommt, ich bin sicher wir schaffen das.", sagte Talorr, als sie aus dem Warenlager traten und sich auf den Weg zur Umwallung machten, die den Hafen vom dichten Urwald trennte. ,,Der Qun will es. Wir alle sind seine Werkzeuge.“ erwiderte der Ben-Hassrath im Gehen. Talorrs Optimismus war nützlicher als die teilweise ermüdende Stoa, die er in Ferelden noch oft an den Tag gelegt hat, aber es würde sich noch zeigen müssen, ob die Zuversicht dem Dschungel standhalten würde. Er machte sich keine Illusionen, dass dies kein Spaziergang werden würde.
    Sie erreichten das Tor bei beginnender Dämmerung und grade einsetzendem Regen. Die Wachen, ein Dutzend Qunari mit Schwerter und Speeren machte sich grade daran, die Pforte zu schließen. ,,Halt! Lasst uns passieren!“ Die Kunde von ihrer Ankunft hatte anscheinend die Runde gemacht, denn anstatt zu Fragen wer sie sind, trat der Anführer der Wache vor und neigte das Haupt: ,,Die Nacht bricht herein, es ist nicht klug…“ ,,Sich den Ben-Hassrath in den Weg zu stellen, Ihr sprecht die Wahrheit, Sten. Macht den Weg frei!“ Darius hatte nicht vor noch mehr Zeit zu verschwenden. Weder das Wetter noch der Urwald würden ihn aufhalten. Er ließ seinen Stab mit jedem Schritt laut auf die Pflaster der Straße knallen, als sie den Hafen verließen und sich in den Dschungel begaben.





    [Bild: Rafael_2.jpg][Bild: Marius_Avatar_2.jpg] Sie hatten Kilian zu viert in seiner Kammer aufgesucht, da der Hauptmann sich mit dem Fieber herumschlug. Der Recke sah hundeelend aus, schaffte es aber trotzdem, eine gewisse Würde zu behalten, als er vom Krankenlager mit ihnen sprach. Rafael beneidete ihn nicht; ihm reichten die regelmäßigen Kopfschmerzen nach dem tiefen Blick in den Humpen und es war ihm nur recht, das er mit einer soliden Konstitution gesegnet war, die ihn nur äußerst selten der Krankheit anheim fallen ließ. Es dauerte eine Weile, bis sich der Hauptmann erheben und die beiden Schüler, die vor der Tür hatten warten müssen, während die Alten sich berieten, empfangen konnte. Rafael hatte sich auf dem Weg keine Gedanken über die Erscheinung der beiden gemacht, aber als sie nun eintraten, musste er Elendalath still Respekt für seine Dossiers und vor allem seine Einschätzungen zollen: Fringilla Virtz und Rordarian Milno hatten noch kein Wort gesprochen und doch sprach allein ihre Erscheinung Bände die stumm das belegten, was der alte Elfenmagier gesagt hatte: Fringilla, ehrgeizig und steif wie ein Stock mit leicht erhobenem Kinn stand dort wie eine Musterschülerin neben Rordarian, der sich ganz offensichtlich an einen anderen Ort wünschte.
    Kilian begann einer seiner Ansprachen zu halten und Rafael spürte, wie ihm die Füße einzuschlafen drohten. Nicht weil der Hauptmann keine Gabe für die Rede hatte, sondern einfach, weil der Magier seinen Gefährten inzwischen lange genug kannte um zu wissen, dass dies keine kurze Ansprache werden würde. Merkwürdigerweise merkte er, wie seine Gedanken zu dem Tag abwanderten, als sie sich aus Schloss Highever hatten herausschlagen müssen, als sie auf der Suche nach seinem Phylakterion gewesen waren. Das war höchstens einen Monat her, doch war in dieser Zeit so viel geschehen, dass es Rafael wie die Erinnerung an längst zurückliegende Geschehnisse vorkam. Er hatte Kilian nie gefragt, was aus seinem Phylakterion geworden war und er hatte auch nicht vor, es zu tun. Er wusste, was des Hauptmanns Pflicht gewesen war und nichts anderes als seine Pflicht hatte er getan, da war er sich sicher. Und an nichts anderes als ihre Pflicht erinnerte Kilian die beiden jungen Magier, die nun vor ihm standen und nun, ob es ihnen gefiel oder nicht, ein neues Kapitel in ihrem Leben würden auftun müssen. Fringilla bebte fast vor Stolz und offensichtlicher Vorfreude, dem Zirkel auch außerhalb der Mauern zu dienen, aber selbst Kilians wohlgesetzten und leidenschaftlichen Wort hatten es scheinbar nicht geschafft, ihren Mitschüler in gleicher Weise zu berühren. Rafael teilte seine Bedenken, ob die mit Rordarian die richtige Wahl getroffen hatten mittels eines stummen Blickes mit Elendalath, der sanft und wie immer ruhig nickte. Auch Kilian schien die Zweifel des Magiers zu spüre und zwinkerte ihm aufmunternd zu. „Wenn ihr Fragen habt, dann ist jetzt die rechte Zeit, sie zu stellen.“ Die Aufforderung richtete sich direkt an die Schüler, doch fühlte sich auch Rafael berechtigt, sich zu Wort zu melden: ,,Habt Ihr schon die restlichen Templer bestimmt, die mit uns reisen werden?“ Elendalath nickte und schloss sich direkt an: ,,Wenn ich mich dazu äußern dürfte, Hauptmann, es wäre vielleicht sinnvoll bei der Auswahl auf ein gewisses Gleichgewicht zu achten.“ Da der Elf mit Worten scheinbar nicht genauer erklären wollte, welches Gleichgewicht er meinte, ließ er seine Blick auf Fringilla, die einzige Frau im Raum ruhen und ließ während dessen die Stille, die auf seine Frage folgte, wirken. ,,Ich komme zurecht, wenn Ihr das meint.“, erklärte die junge Magiern etwas patzig, während ihr eine dezente Röte ins Gesicht stieg. ,,Solange Ser Berristan nicht mit uns kommt, soll mir alles recht sein.“, murmelte Rordarain, der sich in sein Schicksal ergeben zu haben schien. ,,Ser Berristan ist ein aufrechter und rechtschaffener Templer. Wir können froh sein, dass…“ ,,Ja ja, natürlich sagts Du das, bist ja auch eine..“ Rafael machte eine Schritt nach vorn und schnipste jedem der beiden herzhaft von hinten gegen das Ohr. ,,Benehmt Euch, beide. Noch so eine Eskapade und keiner von Euch wird von irgendeinem Templer begleitet werden! Was fällt Euch ein? Was soll der Hauptmann von Euch denken? Und was die Leute, wenn Ihr draußen gesehen werdet?“ Die beiden Schüler rieben sich verwundert, aber immerhin stumm die Ohren. Es war schwer zu sagen, ob es sie überrascht hatte, dass der fremde Magier sie getadelt hatte oder mehr die Art und Weise, wie er es tat. ,,Habt Ihr nicht zugehört? Ihr repräsentiert den Zirkel, jeden einzelnen Magier. Das was Ihr das draußen tut, fällt auf uns alle zurück, auf mich, auf Meister Mykkaroin, auf Meister Irving. Ihr seid der Zirkel und für viele Menschen werdet Ihr die einzigen Magier sein, die sie jemals zu Gesicht bekommen. Benehmt Euch gefälligst dementsprechend!“ Rafael holte kurz Luft. Kilian hatte ihn nicht unterbrochen und das war gut. Die beiden Schüler mussten wissen, dass die Älteren in dieser Sache gemeinsam an einem Strang zogen, egal ob Templer oder Magier und das von beiden Seiten die gleiche Autorität ausging. Kilian und seine Brüder würden die Gruppe bewachen, er und Elendalath hatten die Verantwortung für die Magie und das entsprechende Verhalten der Schüler zu tragen. ,,Also wenn Ihr jetzt noch Fragen habt, stellt sie. Fragen, keine abfälligen Kommentare über Templer, Magier oder sonstwen.“ Fringilla schaute ihn kurz herausfordernd an, erwiderte aber nichts auf die Rüffel. Rordarian hatte genug von der ganzen Sache und schaute entschlossen auf seine Schuhspitzen. Ihn würden sie im Blick behalten müssen. Nicht weil man fürchten musste, dass er abhaute und zum Abtrünnigen wurde, sondern eher weil er bei erstbester Gelegenheit versuchen würde, zurück zum Turm zu kommen. ,,Wie lange wird die Mission dauern, Hauptmann?“, ließ sich dann doch Fringilla vernehmen. Das war tatsächlich eine interessante Frage, die sich auch Rafael schon gestellt hatte, aber im Gegensatz zu der jungen Frau erwartete er keine konkrete Antwort von Kilian: Zeitpläne waren meistens das erste, was im Feld verloren ging.

    *

    Er kehrte nach einem langem Gang durch die Gänge des Turms zu seiner Kammer zurück und ließ sich niedergeschmettert aufs Bett fallen. Dies würde sein Alltag werden, gefesselt an den Turm bis Greagoir ihn aus Gnade oder Willkür irgendwann für geläutert erklären würde. Ob dies in Tagen, Monaten oder Jahren geschehen würde, wusste niemand. Vermutlich hatte sich der Kommandant selbst noch keine Gedanken darum gemacht, wie lange er den ungeliebten Neuzugang in seinen Reihen behalten wollte. Oder musste? Wie lange musste die Buße dauern, um von Claudius anerkannt zu werden? Wann war er lange genug verschwunden, um von den Suchern in Ruhe gelassen zu werden? Und was würde Silas in der dieser Zeit für Schaden anrichten? Dumpf krachte Marius‘ Faust auf das Kissen neben ihm und drückte sich tief in den weichen Widerstand der Federn. War er denn der Einzige, der die Gefahr sah, die von dem Dämonenbeschwörer ausging? Der sah, was für eine Fahrlässigkeit vom Orden begangen wurde, indem man ihn hier festsetzte? War die ganze Welt denn verrückt geworden? Oder er selbst? Er warf sich herum und begrub das Gesicht im Laken.
    Später konnte er nicht mehr sagen, wie lange er dort gelegen hatte, bevor auf einmal die Tür zu seiner Kammer aufflog und der Kommandant in Begleitung zwei Ordensbrüder eintrat. ,,Leutnant von Grellenort. Ihr werdet ausgesandt werden, den Orden zu vertreten. Betrachtet es als Eure Gelegenheit für Wiedergutmachung. Hauptmann von Xerox ist Euer Vorgesetzter für diese Reise, er wird Euch zu sich rufen und Euch über Eure Aufgaben instruieren. Erbauer mit Euch!“ Noch bevor er auch nur ein Wort erwidern, ja auch nur sich aufsetzen konnte, war der Greagoir schon wieder zur Tür heraus und ließ sie laut krachend ins Schloss fallen. Kälte breitete sich in Marius' Eingeweiden aus. Von Xerox…


    Wie lange? Wie lange dauerte es, die Teufel zu besiegen? Die Dunkelheit? Den Horror? Ein Jahr? Ein Leben? Tausende Leben? Kilian dachte über eine Antwort nach, versagte jedoch dabei, die richtigen Worte zu finden, die sowohl Zuversicht als auch Pflichtbewusstsein vereinen würden. Er war mit einer Gewissheit aufgewachsen, die dem jungen Magier fehlte. Nicht seiner Mitschülerin, aber ihm. Und solch eine Gewissheit über Kampf und Verlust konnte man nicht mit Worten lehren. Um dem Magier keine Antwort schuldig zu bleiben sagte Kilian: „Es dauert, so lange es dauert. Man wird für uns sorgen, wie man für alle Kämpfer im Feld sorgt. Während der Zeit, bin ich für Euch sowie die anderen verantwortlich.“ Er trat einen Schritt näher, sah wie Rordarian zuckte und Fringilla sich straffte. „Haltet Euch an mich und an Euren Lehrer und Ihr werdet Euren Platz noch finden.“ „Wann brechen wir auf, Herr?“, fragte die Magierin unverhohlen erpicht auf das Abenteuer. „Sobald wir den Befehl bekommen.“ Kilian wandte sich der einzigen Frau im Raum zu. Er mochte sie und ihre Art. „Ich nehme an, dass das bald sein wird.“ Allgemein gesprochen fügte er hinzu: „Wenn also jemand noch Dinge im Turm zu erledigen hat, rate ich zur Eile.“

    *

    Kilian zögerte, öffnete den Mund leicht und schloss ihn wieder. Kommandant Greagoir sah den Hauptmann aus seinen tiefen, dunklen Augen heraus prüfend an. „Ihr habt verstanden, was ich sagte?“ „Jawohl, Kommandant“, raunte Kilian und strich sich eine Strähne Haar hinter das Ohr. „Ich frage mich nur, wieso Ihr so entscheidet.“ „Es ziemt sich nicht, die Befehle seines Kommandanten zu hinterfragen“, maßregelte Greagoir. Kilian nickte pflichtgeschuldet und senkte das Haupt. „Doch…“ „Hm?“ „Bei allem Respekt, den jungen von Grellenort mit mir zu schicken birgt Gefahr. Seine Abneigung mir gegenüber…“ „…ist mir bekannt. Und dennoch sind wir alle Brüder eines Ordens und einem Befehl unterworfen – dem des Erbauers.“ Kilian schwieg. Männer, die Befehle von Göttern bekamen, standen außerhalb einer irdischen Hierarchie. Dennoch missfiel ihm der Gedanke, den aufgewühlten Leutnant mitzunehmen. „Die Abneigung betrifft nicht nur mich. Auch mit Rafael Marlov hat der junge von Grellenort eine Fehde.“ „Er leidet“, sagte Greagoir. „So wie wir alle“, entgegnete Kilian. „So wie wir alle“, stimmte der Kommandant zu. „Und deshalb ist ohne Belangen, welche Ansichten Ihr noch vortragt, Hauptmann. Mein Entschluss steht. Und Ihr solltet nicht vergessen, wer hier das Sagen hat.“ Kilian reckte sich, dann nickte er knapp. „Wie Ihr befehlt, Kommandant.“ Mit schmerzendem Magen wandte sich der Hauptmann zum gehen und verließ die Stube Gregoirs ohne aufgehalten zu werden. In seinem Kopf krochen die Gedanken. Er sehnte sich nach Frieden, einen Frieden, den er auf dem immerwährenden Schlachtfeld seines Lebens nicht finden würde. Frieden im Kampf zu suchen war vergebens, das war Kilian klar. Doch außerhalb, wenn er nicht mit Dämonen, Schurken oder Dunkler Brut stritt, hätte er sich innere Ruhe und Kontemplation gewünscht. Angesichts seiner Reisegefährten würde er diese mitnichten finden. Während er schweigend die ihm vertraulich gewordenen Gänge des Turms abschritt, hing er gedanklich einer Vergangenheit nach in der er ohne jeden Gefährten außer jene, die er sich wählte durch Starkhaven oder dessen Umgebung schritt. Der Orden vertraute seinen Fertigkeiten, seiner Loyalität. Kilian warf einen Blick aus einem der hohen Fenster, hinaus in den dunkelblauen Himmel. Saskia hatte es ihm genommen. Nein, er hatte es freimütig gegeben. Die Magierin traf nicht mehr Schuld als ihn selbst. Er hasste und liebte diesen Schritt, der sein Leben so nachhaltig verändert hatte. Irgendwo blitzend silberne Sterne am Himmelszelt und wie schon so oft starrte er hinauf und fragte sich, ob Saskia wohl dieselben Sterne ansah. Ob sie wohl an ihn dachte? Sofort schellte er sich selbst für diesen törichten Gedanken. Sie würde an ihn denken, wenn sie das gemeinsame Kind ansah, das ohne Vater aufwuchs. Sie würde an ihn denken, wenn sie den grimmigen Blicken seiner Ordensbrüder ausgesetzt war oder der Ausgrenzung, die jene Magier ernteten, die sich mit Templern einließen. Sie würde an ihn denken und ihn sicherlich mehr hassen, als er sich selbst zu hassen pflegte.

    Geleitet von der Unausweichlichkeit des Schicksals selbst blieb er vor der Zimmertür stehen, zu der ihn sein Unterbewusstsein geleitet hatte. Er öffnete sie, ohne vorher zu klopfen. Marius Aldarbrecht von Grellenort saß auf seinem Bett, eine Gestalt aus Dunkelheit, Destruktivität und fehlender Selbstkenntnis. Der Leutnant sah ihn als, als sei Kilian ein Geist aus der Vergangenheit. Seine Augen suchten scheinbar nach weiteren Templern. Kilian trat in den spärlich eingerichteten Raum und schloss die Tür. „Ihr mögt mich nicht“, begann er trocken feststellend. „Eure Gründe sind die Euren, ich will sie nicht wissen, ich will sie nicht verstehen. Doch Ihr wurdet meinem Kommando in den kommenden Schlachten unterteilt und daher will ich wissen: Muss ich im Kampf nur den Feind vor mir fürchten oder auch einen in meinem Rücken erwarten? Sprecht frei heraus, Leutnant. Klären wir es hier, bevor wir in den Krieg ziehen.“ Kilian streckte seinen Rücken durch, legte die Hände auf seinen Rücken und sah von Oben herab auf den Templer. Dessen Miene war gezeichnet. „Wir kämpfen für Ferelden, für die Menschen, die selbst nicht kämpfen können. Wir kämpfen gegen Wesen, die unseren Erzfeinden gleichen. Es ist eine notwendige Aufgabe und ich verlange von Euch, dass Ihr Eure Wut gegen die Brut richtet. Nicht gegen mich, nicht gegen Euch selbst.“ Rasch suchte der Hauptmann den Raum nach Waffen oder anderen Gegenständen ab. Er erwartete fast, dass Aldar sich auf ihn stürzen würde. Kilian selbst trug nur seinen Dolch am Gürtel, keine Rüstung, kein Kettenhemd. „Ich sehe die Wut in Euren Augen. Sie schreien förmlich nach dem, was Ihr ‚Gerechtigkeit‘ nennen würdet. So hört: Wenn sich Euer Streit mit mir nicht in Worten ausfechten lässt und danach vom Tisch gewischt werden kann, dann muss es mit dem Schwert sein. Wenn Ihr es verlangt, stelle ich mich Euch noch vor unserer Abreise. Das…“ Kilian stockte kurz, dann stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen: „Das gebietet die Ehre.“
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    Artur, Morgana, Mealla

    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Direkt beim Tor fand Haesten heraus, welche Ser Arturs größte Stärke war: Fußsoldaten runterzuputzen. Der Seeräuber sah dem Ritter mit diebischem Vergnügen dabei zu, wie er mit der Sicherheit eines Offiziers auf den Wachhabenden schimpfte. „Ich kann schon verstehen, dass man uns anwirbt. Lässt man bei euch solche Männer einfach auf den Inseln, oder schmeißt man sie direkt ins Meer?“ „Solche unnützen Wesen? Werden gleich nach der Geburt von den Klippen geworfen. Die taugen nicht einmal als Opfer für die Meeresgöttin“, meinte der Pirat grimmig. „Ihr vergreift euch im Ton, ausländischer Abschaum.“ „Deine Mutter hat dich ausgefurzt.“ Haesten lockerte bereits die Axt im Gürtel, als Artur damit anfing, den Wachhabenden mit namenhaften Offizieren zu bombardieren und mit der Unschuld einer Jungfrau in der Stimme angebliche Befehle weitergab. Schließlich knickte der zuerst noch zänkische Soldat ein und ließ sich sogar auf einen Umtrunk ein. Haesten gefiel das Trinkspiel etwas zu sehr und er machte ernsthaft Anstalten, noch länger bei der Wache zu verweilen. Nachdem die Gruppe um Mordred aber ungesehen entschlüpfen konnte, folgten Artur und der Seeräuber aber dennoch. „Ihr habt wirklich Talent, mein Freund“, lobte Haesten. „Zum Glück habe ich Euch bei unserer ersten Begegnung nicht den Schädel eingeschlagen, wie es zuerst mein Plan war. Hätte ich mein Schiff noch, ich würde Euch sofort anheuern.“ Ein alter Glanz blitze in seinen Augen. „Ihr und ich, Artur. Wir könnten in kurzer Zeit die reichsten Männer diesseits von Nevarra sein. Und die Schrecken der Meere. Vorausgesetzt natürlich, dass Ihr nicht seekrank werdet.“ Haesten lachte und gab dem Ritter einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Ah, seht. Dort sind die anderen.“


    *

    Wie alle Katzen mied Nimue das Wasser für gewöhnlich. Wenn es aber eimerweise aus dem Himmel strömte, musste selbst ein flinkes Wesen wie sie das Übel akzeptieren. Bis auf die Knochen durchnässt huschte sie die Straßen entlang, fing den mitleidigen Blick eines orangenen Katers auf, der hinter milchigem Glas aus der Geborgenheit eines Hauses heraus zu ihr schaute und sprang über Pfützen hinweg bis sie endlich das Tor erreichte, an dem der Kampf stattgefunden hatte. Wachen und Bürger standen dort zuhauf, begutachteten die Leichen oder versuchten sogar, etwas von deren Habe zu plündern. Nimue rümpfte die dreieckige Nase, sprang an ihnen vorbei auf einen Stapel Fässer und hüpfte behände auf ein Dach. Die Ziegel waren vom Regen glitschig, das Dach aber war flach genug, als dass sie problemlos die Zwischenmauer erreichen konnte, die kaum mehr war als eine zusätzliche Wand zwischen zwei Häusern. Das Tor, das vorhin noch verschlossen gewesen war, war offen. Allerdings standen nun genug Wachen dort, um für zwei Magierinnen zum Problem zu werden. Nimue tippelte fort, hetzte zwei Gassen entlang, wich einem Wachhund aus und kam schließlich bei den Stallungen an. Wären ihre grünen Augen des geringen Lichtes wegen nicht ohnehin schon groß wie Untertassen, hätten sie sich noch mehr geweitet. Die Pferde waren fort. An ihrer Stelle lagen dort mehrere Leichen, keine davon weiblich. Der intensive Geruch von verbranntem Fleisch belästigte ihre feine Nase, gemischt mit dem zwischenweltlichen Geruch gewirkter Magie. Neben Magiern waren Katzen ihres Wissens nach die einzigen Wesen, die Magie als reine Kraft wahrnehmen konnten. Ein Umstand, der ihr in der aktuellen Verfassung half. Nimue versuchte Morganas Geruch aufzunehmen, der Regen und die verschmorten Körper unterbanden aber jeden Versuch. Die Hufspuren, die vom matschigen Stallboden gen Stadttor führten, waren da eine erfolgversprechendere Spur.

    Die Magierin musste den Spuren, die sich hier und da auf dem Boden zeigten, nicht lange folgen. Schon bald sah sie drei Pferde und eine sie führende, schwarze Gestalt. Nimue flitze ihnen nach, holte sie ein und lief rasch neben Morgana. Diese sah sie kurz an, hielt sie aber wohl für eine gewöhnliche, freundliche Katze. Nimue beendete die Maskerade, verwandelte sich in einem Augenschlag zurück zur menschlichen Gestalt. Die Pferde wieherten, erschrocken von dem plötzlich auftauchenden Mensch. „Hexe“, rief Nimue. Magierin und Pferde blieben stehen. „Gut, dass ich Euch gefunden habe. Und gut, dass Ihr mitgedacht habt. Kommt, ich erkläre es beim Gehen.“ Zusammen setzten sie sich wieder in Bewegung. „Wir haben die Stadt bereits verlassen. Wir müssen uns beeilen, ehe die Stadt abgeriegelt wird. Ich hoffe, dass Artur und die anderen das Tor offen halten.“ Sie warf der Magierin einen finsteren Blick zu. „Ihr habt Magie gewirkt, dort beim Stall. Ich sah die Leichen, ich habe die Magie gerochen.“ Nimue verbarg ihre Missbilligung nicht. „Da ich nicht dort gewesen bin, kann ich kaum sagen, ob es gerechtfertigt war. Aber angesichts der Zerstörung, die Ihr hinterlasst… Nun, dies ist nicht der richtige Zeitpunkt. Los, beeilen wir uns.“

    Larissa war die erste, die die alte Höhle nahe der Straße erspähte. „Gute Idee. Dort schützt uns der Regen und wir können Morgana und Nimue frühzeitig erkennen“, pflichtete Mordred der Dalish bei. „Lasst mich und Artur vor. Manchmal leben Bären in solchen Höhlen“, sagte Haesten und zog seine Axt. „Hat jemand eine Fackel?“ Das konnte niemand bejagen, weshalb aus etwas Stoff, einem Stück Holz und hinreichend Zunder aus Larissas privatem Vorrat eine Fackel improvisiert werden musste. „Wo sind diese verflixten Magier, wenn man sie braucht“, knurrte Mordred, dessen antivanische Kleidung dem Regen schon seit dem Kampf beim Tor nichts mehr entgegenzubringen vermochte. Haesten und Artur betraten die Höhle, gefolgt von Larissa, in Ermangelung von Pfeilen mit ihrem Messer bewaffnet. Der Eingang führte nicht zu einer einfachen Höhle, sondern zu einer wahren Grotte. Sie war weitaus höher als erwartet, sodass selbst Artur dort problemlos stehen konnte, vermutlich selbst wenn er die doppelte Größe gemessen hätte. Zudem reichte sie tief in den Stein. Rasch aber vorsichtig suchten die drei die Höhle ab. Sie fanden sie verlassen vor. „Machen wir ein Feuer“, schlug Larissa vor.


    *

    „Da ist das Tor – und es ist offen.“ Nimue spähte die Straße hinab, sah den Schein der Fackeln. Der Regen stürzte noch immer hinab, hatte ins einer Intensität aber etwas nachgelassen. „Kommt versuchen wir unser Glück.“ Wäre sie gläubig gewesen, hätte Nimue nun wohl ein Stoßgebet zum Erbauer geschickt. Da die beiden aber in einer Fehde lagen, verzichtete die Magierin auf jegliche Anrufungen. „Bleibt ruhig, ich unternehme einen Versuch.“ Die Frauen näherten sich dem Tor, die Pferde ziehend. Nimue zitterte unter ihrem Mantel, fuhr sich aber durch das nasse Haar und setzte einen betont reizvollen Blick auf. Sie spürte, dass die Schminke ihrer Augen schon verlaufen war, hoffte aber, dass das die Männer nicht irritieren würde. „Halt, im Namen des Regenten“, rief ein schnauzbärtiger Kerl übertrieben feierlich. „Niemand darf hinaus.“ „Aber das Tor steht offen“, sagte Nimue entschuldigend und spielte die Dumme. Sie kam dichter zu dem beleibten Torhüter, dessen Männer in den Frauen aber keine Gefahr sahen. „Befehl ist Befehl.“ „Herr, seht, wir müssen weiter.“ „Welches Geschäft treibt euch zwei Hübschen denn voran?“ „Wir… sind Wanderhuren.“ Nimue wusste, dass man ihr dies schwerlich abkaufen würde, hoffte aber, dass Morganas zerlumptes Kleid und der pralle Ausschnitt die nämliche Wirkung haben würden. Der Wachmann lief rot an. „Nun, ich… also Ihr könnt trotzdem nicht vorbei.“ „Hier in der Stadt finden wir niemanden mehr, der entsprechendes Gold hat. Die Ritter und Lords haben wir bedient, sie sind uns sehr gewogen, müsst Ihr wissen, und die Soldaten sind einfach nicht wohlhabend genug.“ Sie lächelte, zeigte die weißen, geraden und gesunden Zähne. „Mylady, Ihr… Ich bin verheiratet und kann mit derlei Geschäft nichts anfangen.“ „Die Tavernen sind teuer“, maulte Nimue. „Und die Leute geizig im Spendieren von Essen. Wir wollen nach Denerim, wo Frauen mit unseren Qualitäten noch mehr als nur ein paar Tage an einem und demselben Ort bleiben können.“ Der Wachhabende räusperte sich. „Der Sturm…“ „… ist nur ein Sturm. Wir sind zäher, als wir aussehen.“ „Zweifellos“, gab der Wachhabende zu. „Nun, ich… einverstanden. Geht. Viel Glück.“ Dem Schnauzbart war anzusehen, dass er nicht in der Gesellschaft von Huren gesehen werden wollte, das verriet der häufige Blick die Straße hinauf. Vermutlich hatte er eine nudelholzschwingende Ehefrau, die ihm zuhause die Hölle heiß machen würde, sollte er mehr Worte als unbedingt nötig mit Frauen ihrer vorgegebenen Profession wechseln. „Lasst Sie passieren.“ „Aber Herr, sollten wir sie nicht vielleicht lieber hier behalten und einem Offizier, einem Ritter, die Entscheidung überlassen?“, fragte ein junger Armbrustschütze, der sich die Lippen leckte und offenbar plante, seinen Jahressold auf den Kopf zu hauen. „Halt dein Maul, sonst versetze ich dich zum Latrinendienst. Denkt denn heute eigentlich jeder, dass er mir auf der Nase herumtanzen kann?“, echauffierte sich der Schnauzbart. Nimue dankte ihm mit einem einnehmenden Lächeln und zog die Pferde fort. Sie passierten das Torhaus, betraten die Straße und beschleunigten die Schritte sobald sie aus der Reichweite der Armbrüste waren. „Eure Kledage ist mal für etwas gut gewesen, Hexe“, spie Nimue aus. „Los, eilt Euch. Fort aus dem Schatten dieses Ortes.“


    *

    Abgebrochene Pfeilspitzen, moderiges Holz, zerlumpte Leinensäcke und verschimmelte Vorräte – die regendurchnässten Flüchtlinge waren nicht die ersten Bewohner dieser Grotte. „Hier war wohl mal ein Lagerfeuer“, erklärte Mordred im Ton eines erfahrenen Waldläufers und zeigte auf einen Kreis aus Streinen in dessen Mitte die längst erkalteten Überreste verkohlten Holzes lagen. „Bestimmt Banditen.“ „Oder Gesetzlose, Rebellen, Malificare, Schmuggler oder Bergtrolle“, sagte Ser Ria. In seiner Stimme schwang Wut mit. Mordred hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Der Mann hatte gerade seinen Waffenbruder verloren und war nun auf der Flucht vor einem Adligen. Keine sehr rosigen Aussichten. Haesten und Artur hatten indes Holz und andere brennbare Materialien zusammengehäuft und entzündeten dort, wo schon früher ein Feuer gebrannt hatte, wärmende Flammen. Schon bald bibberten alle Anwesenden um den kleinen Steinkreis, mit Ausnahme von Larissa. Die Elfe spähte vom Höhleneingang, von dem Regentropfe wie ein Vorhang hinablief, in die Dunkelheit. „Hoffentlich haben sie es geschafft“, murmelte sie. „Hmm?“, machte Mordred. „Nichts“, sagte Larissa. Der Antivaner war ohnehind amit beschäftigt, Mealla davon zu berichten, wie angenehm sie sich tragen ließ und dass er ihren Körper sehr wertschätze.
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    Artur, Morgana, Mealla

    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Direkt beim Tor fand Haesten heraus, welche Ser Arturs größte Stärke war: Fußsoldaten runterzuputzen. Der Seeräuber sah dem Ritter mit diebischem Vergnügen dabei zu, wie er mit der Sicherheit eines Offiziers auf den Wachhabenden schimpfte. „Ich kann schon verstehen, dass man uns anwirbt. Lässt man bei euch solche Männer einfach auf den Inseln, oder schmeißt man sie direkt ins Meer?“ „Solche unnützen Wesen? Werden gleich nach der Geburt von den Klippen geworfen. Die taugen nicht einmal als Opfer für die Meeresgöttin“, meinte der Pirat grimmig. „Ihr vergreift euch im Ton, ausländischer Abschaum.“ „Deine Mutter hat dich ausgefurzt.“ Haesten lockerte bereits die Axt im Gürtel, als Artur damit anfing, den Wachhabenden mit namenhaften Offizieren zu bombardieren und mit der Unschuld einer Jungfrau in der Stimme angebliche Befehle weitergab. Schließlich knickte der zuerst noch zänkische Soldat ein und ließ sich sogar auf einen Umtrunk ein. Haesten gefiel das Trinkspiel etwas zu sehr und er machte ernsthaft Anstalten, noch länger bei der Wache zu verweilen. Nachdem die Gruppe um Mordred aber ungesehen entschlüpfen konnte, folgten Artur und der Seeräuber aber dennoch. „Ihr habt wirklich Talent, mein Freund“, lobte Haesten. „Zum Glück habe ich Euch bei unserer ersten Begegnung nicht den Schädel eingeschlagen, wie es zuerst mein Plan war. Hätte ich mein Schiff noch, ich würde Euch sofort anheuern.“ Ein alter Glanz blitze in seinen Augen. „Ihr und ich, Artur. Wir könnten in kurzer Zeit die reichsten Männer diesseits von Nevarra sein. Und die Schrecken der Meere. Vorausgesetzt natürlich, dass Ihr nicht seekrank werdet.“ Haesten lachte und gab dem Ritter einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. „Ah, seht. Dort sind die anderen.“


    *

    Wie alle Katzen mied Nimue das Wasser für gewöhnlich. Wenn es aber eimerweise aus dem Himmel strömte, musste selbst ein flinkes Wesen wie sie das Übel akzeptieren. Bis auf die Knochen durchnässt huschte sie die Straßen entlang, fing den mitleidigen Blick eines orangenen Katers auf, der hinter milchigem Glas aus der Geborgenheit eines Hauses heraus zu ihr schaute und sprang über Pfützen hinweg bis sie endlich das Tor erreichte, an dem der Kampf stattgefunden hatte. Wachen und Bürger standen dort zuhauf, begutachteten die Leichen oder versuchten sogar, etwas von deren Habe zu plündern. Nimue rümpfte die dreieckige Nase, sprang an ihnen vorbei auf einen Stapel Fässer und hüpfte behände auf ein Dach. Die Ziegel waren vom Regen glitschig, das Dach aber war flach genug, als dass sie problemlos die Zwischenmauer erreichen konnte, die kaum mehr war als eine zusätzliche Wand zwischen zwei Häusern. Das Tor, das vorhin noch verschlossen gewesen war, war offen. Allerdings standen nun genug Wachen dort, um für zwei Magierinnen zum Problem zu werden. Nimue tippelte fort, hetzte zwei Gassen entlang, wich einem Wachhund aus und kam schließlich bei den Stallungen an. Wären ihre grünen Augen des geringen Lichtes wegen nicht ohnehin schon groß wie Untertassen, hätten sie sich noch mehr geweitet. Die Pferde waren fort. An ihrer Stelle lagen dort mehrere Leichen, keine davon weiblich. Der intensive Geruch von verbranntem Fleisch belästigte ihre feine Nase, gemischt mit dem zwischenweltlichen Geruch gewirkter Magie. Neben Magiern waren Katzen ihres Wissens nach die einzigen Wesen, die Magie als reine Kraft wahrnehmen konnten. Ein Umstand, der ihr in der aktuellen Verfassung half. Nimue versuchte Morganas Geruch aufzunehmen, der Regen und die verschmorten Körper unterbanden aber jeden Versuch. Die Hufspuren, die vom matschigen Stallboden gen Stadttor führten, waren da eine erfolgversprechendere Spur.

    Die Magierin musste den Spuren, die sich hier und da auf dem Boden zeigten, nicht lange folgen. Schon bald sah sie drei Pferde und eine sie führende, schwarze Gestalt. Nimue flitze ihnen nach, holte sie ein und lief rasch neben Morgana. Diese sah sie kurz an, hielt sie aber wohl für eine gewöhnliche, freundliche Katze. Nimue beendete die Maskerade, verwandelte sich in einem Augenschlag zurück zur menschlichen Gestalt. Die Pferde wieherten, erschrocken von dem plötzlich auftauchenden Mensch. „Hexe“, rief Nimue. Magierin und Pferde blieben stehen. „Gut, dass ich Euch gefunden habe. Und gut, dass Ihr mitgedacht habt. Kommt, ich erkläre es beim Gehen.“ Zusammen setzten sie sich wieder in Bewegung. „Wir haben die Stadt bereits verlassen. Wir müssen uns beeilen, ehe die Stadt abgeriegelt wird. Ich hoffe, dass Artur und die anderen das Tor offen halten.“ Sie warf der Magierin einen finsteren Blick zu. „Ihr habt Magie gewirkt, dort beim Stall. Ich sah die Leichen, ich habe die Magie gerochen.“ Nimue verbarg ihre Missbilligung nicht. „Da ich nicht dort gewesen bin, kann ich kaum sagen, ob es gerechtfertigt war. Aber angesichts der Zerstörung, die Ihr hinterlasst… Nun, dies ist nicht der richtige Zeitpunkt. Los, beeilen wir uns.“

    Larissa war die erste, die die alte Höhle nahe der Straße erspähte. „Gute Idee. Dort schützt uns der Regen und wir können Morgana und Nimue frühzeitig erkennen“, pflichtete Mordred der Dalish bei. „Lasst mich und Artur vor. Manchmal leben Bären in solchen Höhlen“, sagte Haesten und zog seine Axt. „Hat jemand eine Fackel?“ Das konnte niemand bejagen, weshalb aus etwas Stoff, einem Stück Holz und hinreichend Zunder aus Larissas privatem Vorrat eine Fackel improvisiert werden musste. „Wo sind diese verflixten Magier, wenn man sie braucht“, knurrte Mordred, dessen antivanische Kleidung dem Regen schon seit dem Kampf beim Tor nichts mehr entgegenzubringen vermochte. Haesten und Artur betraten die Höhle, gefolgt von Larissa, in Ermangelung von Pfeilen mit ihrem Messer bewaffnet. Der Eingang führte nicht zu einer einfachen Höhle, sondern zu einer wahren Grotte. Sie war weitaus höher als erwartet, sodass selbst Artur dort problemlos stehen konnte, vermutlich selbst wenn er die doppelte Größe gemessen hätte. Zudem reichte sie tief in den Stein. Rasch aber vorsichtig suchten die drei die Höhle ab. Sie fanden sie verlassen vor. „Machen wir ein Feuer“, schlug Larissa vor.


    *

    „Da ist das Tor – und es ist offen.“ Nimue spähte die Straße hinab, sah den Schein der Fackeln. Der Regen stürzte noch immer hinab, hatte ins einer Intensität aber etwas nachgelassen. „Kommt versuchen wir unser Glück.“ Wäre sie gläubig gewesen, hätte Nimue nun wohl ein Stoßgebet zum Erbauer geschickt. Da die beiden aber in einer Fehde lagen, verzichtete die Magierin auf jegliche Anrufungen. „Bleibt ruhig, ich unternehme einen Versuch.“ Die Frauen näherten sich dem Tor, die Pferde ziehend. Nimue zitterte unter ihrem Mantel, fuhr sich aber durch das nasse Haar und setzte einen betont reizvollen Blick auf. Sie spürte, dass die Schminke ihrer Augen schon verlaufen war, hoffte aber, dass das die Männer nicht irritieren würde. „Halt, im Namen des Regenten“, rief ein schnauzbärtiger Kerl übertrieben feierlich. „Niemand darf hinaus.“ „Aber das Tor steht offen“, sagte Nimue entschuldigend und spielte die Dumme. Sie kam dichter zu dem beleibten Torhüter, dessen Männer in den Frauen aber keine Gefahr sahen. „Befehl ist Befehl.“ „Herr, seht, wir müssen weiter.“ „Welches Geschäft treibt euch zwei Hübschen denn voran?“ „Wir… sind Wanderhuren.“ Nimue wusste, dass man ihr dies schwerlich abkaufen würde, hoffte aber, dass Morganas zerlumptes Kleid und der pralle Ausschnitt die nämliche Wirkung haben würden. Der Wachmann lief rot an. „Nun, ich… also Ihr könnt trotzdem nicht vorbei.“ „Hier in der Stadt finden wir niemanden mehr, der entsprechendes Gold hat. Die Ritter und Lords haben wir bedient, sie sind uns sehr gewogen, müsst Ihr wissen, und die Soldaten sind einfach nicht wohlhabend genug.“ Sie lächelte, zeigte die weißen, geraden und gesunden Zähne. „Mylady, Ihr… Ich bin verheiratet und kann mit derlei Geschäft nichts anfangen.“ „Die Tavernen sind teuer“, maulte Nimue. „Und die Leute geizig im Spendieren von Essen. Wir wollen nach Denerim, wo Frauen mit unseren Qualitäten noch mehr als nur ein paar Tage an einem und demselben Ort bleiben können.“ Der Wachhabende räusperte sich. „Der Sturm…“ „… ist nur ein Sturm. Wir sind zäher, als wir aussehen.“ „Zweifellos“, gab der Wachhabende zu. „Nun, ich… einverstanden. Geht. Viel Glück.“ Dem Schnauzbart war anzusehen, dass er nicht in der Gesellschaft von Huren gesehen werden wollte, das verriet der häufige Blick die Straße hinauf. Vermutlich hatte er eine nudelholzschwingende Ehefrau, die ihm zuhause die Hölle heiß machen würde, sollte er mehr Worte als unbedingt nötig mit Frauen ihrer vorgegebenen Profession wechseln. „Lasst Sie passieren.“ „Aber Herr, sollten wir sie nicht vielleicht lieber hier behalten und einem Offizier, einem Ritter, die Entscheidung überlassen?“, fragte ein junger Armbrustschütze, der sich die Lippen leckte und offenbar plante, seinen Jahressold auf den Kopf zu hauen. „Halt dein Maul, sonst versetze ich dich zum Latrinendienst. Denkt denn heute eigentlich jeder, dass er mir auf der Nase herumtanzen kann?“, echauffierte sich der Schnauzbart. Nimue dankte ihm mit einem einnehmenden Lächeln und zog die Pferde fort. Sie passierten das Torhaus, betraten die Straße und beschleunigten die Schritte sobald sie aus der Reichweite der Armbrüste waren. „Eure Kledage ist mal für etwas gut gewesen, Hexe“, spie Nimue aus. „Los, eilt Euch. Fort aus dem Schatten dieses Ortes.“


    *

    Abgebrochene Pfeilspitzen, moderiges Holz, zerlumpte Leinensäcke und verschimmelte Vorräte – die regendurchnässten Flüchtlinge waren nicht die ersten Bewohner dieser Grotte. „Hier war wohl mal ein Lagerfeuer“, erklärte Mordred im Ton eines erfahrenen Waldläufers und zeigte auf einen Kreis aus Streinen in dessen Mitte die längst erkalteten Überreste verkohlten Holzes lagen. „Bestimmt Banditen.“ „Oder Gesetzlose, Rebellen, Malificare, Schmuggler oder Bergtrolle“, sagte Ser Ria. In seiner Stimme schwang Wut mit. Mordred hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Der Mann hatte gerade seinen Waffenbruder verloren und war nun auf der Flucht vor einem Adligen. Keine sehr rosigen Aussichten. Haesten und Artur hatten indes Holz und andere brennbare Materialien zusammengehäuft und entzündeten dort, wo schon früher ein Feuer gebrannt hatte, wärmende Flammen. Schon bald bibberten alle Anwesenden um den kleinen Steinkreis, mit Ausnahme von Larissa. Die Elfe spähte vom Höhleneingang, von dem Regentropfe wie ein Vorhang hinablief, in die Dunkelheit. „Hoffentlich haben sie es geschafft“, murmelte sie. „Hmm?“, machte Mordred. „Nichts“, sagte Larissa. Der Antivaner war ohnehin damit beschäftigt, Mealla davon zu berichten, wie angenehm sie sich tragen ließ und dass er ihren Körper sehr wertschätze.


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    "Ich gehe schon so schnell ich kann, zum Glück war der Mann komplett durch den Wind. Oder Betrunken."
    , kommentierte Morgana Nimues Kommentar und ihren enormen Dusel. Es war kaum zu glauben das sie damit durchkekommen war immerhin war unterhalb Nimues Hals Blut auf ihrer Kleidung zu erkennen und die Hexe bezweifelte das viele Wanderhuren mit drei vollgepackten Pferden unterwegs waren. Morgana hatte auch den Eindruck das der Atem der Zauberin noch leicht nach Blut roch, aber sie beschloss das lieber nicht anzusprechen. Die Frau schien noch schlecht gelaunter zu sein als sie und das hätte sie kaum für möglich gehalten. "Nun ich nehme an das es keinen Treffpunkt oder ähnliches gibt?", erkundigte sie sich bei Nimue deren Schweigen und Blick Antwort genug war. Sie zuckte mit den Schultern, wenn Sie der Straße folgten würden Sie die Anderen schon entdecken, oder wahrscheinlicher sie von den anderen entdeckt werden.

    Mealla hatte sich an das Feuer gesetzt und versuchte zusammengekauert an den zuckenden Flammen. Ohne viel Brennmaterial war es nicht besonders groß ausgefallen und sie zitterte immer noch vor Kälte. Ihre Lippen waren als sie die Höhle betreten hatten schon leicht blau angelaufen, was jetzt zumindesten ein wenig zurückging, wie Artur aus den Augenwinkeln bemerkte. Blutverlust, Feuchtigkeit und Kälte waren nicht umbedingt eine gute Kombination, zudem trug die Elfe momentan ja auch nur ihr inzwischen komplett durchweichtes Wollhemd. Leider hatten Sie auch keine Decke oder ähnliches und sämtliche Kleidungsstücke, die man hier hatte waren ebenfalls komplett durchnässt. "Wir sollten überlegen was wir machen wenn Morgana und Nimue hier ankommen.", sprach er in die Runde. Falls wäre vermutlich treffender gewesen, aber er wollte nicht noch trübseligere Stimmung verbreiten. "Eine Höhle so nahe der Stadt ist vermutlich kein geeigneter Ort um lange zu verweilen. Wir sind wohl jetzt im Teyrnir gesucht, dass heisst wir werden erstmal die Straßen meiden müssen. Ich denke wir sollten so schnell wie möglich die Wälder erreichen und uns dann bis zu den Westhügeln abseits der normalen Wege aufhalten.", erklärte Artur seine Gedanken. Sein Blick fiel auf Haesten und Ser Ria. "Ich weiß natürlich nicht was eure Pläne sind, aber ich nehme an Ser Ria, dass ihr dem Zirkel Bericht erstatten werdet und Ihr Haesten wollt vermutlich nach Redcliff. Damit hättet ihr Beide wohl vorerst die gleiche Wegrichtung. Wollt ihr erstmal ein kleines Stück mit uns westwärts reisen und dann einen Bogen schlagen, oder euch direkt zum Calenhad-See durchschlagen?"
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    Haesten rieb sich die sich Hände. Anders als die anderen zeigte er nicht die geringste Spur von Kälteempfinden. Wer die See befuhr, Wellen ins Gesicht peitschend und rau gegenüber jedem, der härtete wohl schnell ab. Mordred wusste, dass die gefürchteten Langboote, die nur von wenigen beherrscht wurde, kaum Schlafmöglichkeiten unter Deck boten. Vielleicht war es aber auch immer noch der Rausch des Kampfes, der den Berserker warm hielt. Mealla hingegen zitterte wie Espenlaub. Mordred löste seinen Schwertgurt, lehnte die Waffe an eine der Höhlenwände und kam zu ihr. „Haltet still, ich wärme Euch“, sagte er, kroch dicht an sie heran und umschloss sie mit den Armen. Er spürte einen leichten Widerstand, drückte sie sachte an sich. Innerlich grinste er. Wer hätte gedacht, dass ein ordentlicher Regenguss ihm der Elfe näher bringen würde, als seine Schmeicheleien. Sie entspannte sich leicht. Vielleicht war es den Schmerzen geschuldet, die der Wunde nachhingen, vielleicht aber auch seiner Art – Mordred spekulierte auf letzteres. Artur überlegte indes laut, was nach der Ankunft Morganas und Nimues zu tun sei. „Meine geringe Habe befindet sich noch in Denerim. Ich werde jemanden bestechen, der sie mir holt“, erklärte Haesten. „Vielleicht gehe ich auch selbst. Die Wachen halten mich doch schließlich für einen Söldner und ich bin weit weniger auffällig, als Ihr, mein Freund“, lachte er an Artur gewandt. Sein Größenwahn fühlte sicherlich die ganze Höhle aus. Bescheidener in seiner Existenz schwieg der Templer zu seiner Seite. Auch er hatte seinen Besitz in der Stadt zurückgelassen, schien diesem aber nicht nachzuhängen. „Ich muss zum Zirkel“, bestätigte er. „Wohl auch nach Denerim. Aber der Zirkel ist mein erster Anlaufpunkt. Wenn Euer Weg dort entlang führt, werde ich zumindest ein Stück des Weges mit Euch ziehen.“ Haesten klopfte seinem Sitznachbarn auf die Schulter, der eine verdrießliche Miene machte. „Ja, ich denke, ich komme auch mit. Ihr seid eine muntere Truppe, der Antivaner hier ein guter Kumpane beim Trunk und beim Fechten und die Gesellschaft“, er grinste und warf einen Blick auf Mealla: „…könnte auch schlechter sein.“ Sein behandschuhter Finger deutete auf Artur. „Ihr habt Recht, es geht nach Redcliff. Arl Eamon verstärkt seine Truppe mit Söldnern und so wie ich das verstanden habe, zahlt er gut. Ihr solltet erwägen, Euch mir anzuschließen, Artur. Und Ihr, Mordred: Lieben Edelmänner nicht die Poesie?“ „Sie tun es“, bestätigte Mordred selbstgefällig und drückte die Elfe sachte an sich. „Das erinnert mich an einen Spruch, den mir ein alter Freund sagte: Es gibt drei Dinge, die einem Mann gefährlich werden können – Poesie, Gesang und Damen. Und von diesen dreien sind Damen das Gefährlichste, denn ohne sie gäbe es wohl kaum einen Tanz und mit Sicherheit keine Poesie“, sagte Haesten. Mordred lächelte und hin einen Moment seinen Gedanken nach. Er vermisste seine Harfe, die er vor einer gefühlten Ewigkeit von Ilei bekommen hatte und er vermisste sein Pferd, das zwar nur geliehen war, ihm aber wie ein alter, namenloser Freund erschien. Heimweh mischte sich in sein Denken. Er vermisste auch Antiva.
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    5 Jahre war schon eine beträchtliche Zeit. Kasim merkte an ihrem Tonfall dass er gerade ein für sie empfindliches Thema angeschnitten hatte, also wollte er vorerst lieber nicht weiter nachfragen. Bevor er das Gespräch jedoch in eine andere, angenehmere Richtung lenken konnte war es auch schon passiert. Der Schrei ließ ihn zusammenfahren und auch sein Pferd wurde dabei unruhig, weshalb er es mit einem groben Zügelzug anhielt, abstieg und seine Begleiterin ebenfalls aus dem Sattel hob. Einer der Äste hatte offenbar ihr Kapuze abgerissen und nun schien sie aufgrund dessen völlig aufgelöst. Weinend und zitternd versuchte sie ihr Gesicht zu verbergen, so wie sie es schon die ganze Zeit versucht hatte. Innerlich hasste er sich ein wenig für seine nächste Handlung, doch er konnte einfach nicht anders. Schmerzlos, aber bestimmend legte er beide behandschuhten Hände um ihre Handgelenke und zog sie mit sanfter Gewalt nach unten um die Sicht auf ihr Antlitz zu enthüllen. "Oh...." Mit einem Mal war ihm ihr scheues Verhalten völlig verständlich. Zahlreiche tiefe und lange Furchen durchzogen ihr gesamtes Gesicht und entstellten die durchaus stattliche, junge Frau. "Es tut mir Leid." Mit betrübter Miene ließ er ihre Handgelenke wieder los und wandte sich beschämt mit dem Rücken zu ihr. Nicht etwa weil er ihren Anblick nicht ertrug - sondern weil er ihrem Wunsch Folge leisten wollte. "Es stand mir nicht zu das zu tun, aber......lasst euch gesagt sein: Derjenige, der dafür verantwortlich ist, konnte nicht das zerstören was wirklich zählt: Euren inneren Glanz." Denn was nützte das schönste Gesicht wenn sich dahinter nur Kälte und Falschheit verbarg? Er hatte so etwas oft genug erlebt. "Wer.....wer hat euch das angetan? Und wieso?"
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    Haesten rieb sich die sich Hände. Anders als die anderen zeigte er nicht die geringste Spur von Kälteempfinden. Wer die See befuhr, Wellen ins Gesicht peitschend und rau gegenüber jedem, der härtete wohl schnell ab. Mordred wusste, dass die gefürchteten Langboote, die nur von wenigen beherrscht wurde, kaum Schlafmöglichkeiten unter Deck boten. Vielleicht war es aber auch immer noch der Rausch des Kampfes, der den Berserker warm hielt. Mealla hingegen zitterte wie Espenlaub. Mordred löste seinen Schwertgurt, lehnte die Waffe an eine der Höhlenwände und kam zu ihr. „Haltet still, ich wärme Euch“, sagte er, kroch dicht an sie heran und umschloss sie mit den Armen. Er spürte einen leichten Widerstand, drückte sie sachte an sich. Innerlich grinste er. Wer hätte gedacht, dass ein ordentlicher Regenguss ihm der Elfe näher bringen würde, als seine Schmeicheleien. Sie entspannte sich leicht. Vielleicht war es den Schmerzen geschuldet, die der Wunde nachhingen, vielleicht aber auch seiner Art – Mordred spekulierte auf letzteres. Artur überlegte indes laut, was nach der Ankunft Morganas und Nimues zu tun sei. „Meine geringe Habe befindet sich noch in Denerim. Ich werde jemanden bestechen, der sie mir holt“, erklärte Haesten. „Vielleicht gehe ich auch selbst. Die Wachen halten mich doch schließlich für einen Söldner und ich bin weit weniger auffällig, als Ihr, mein Freund“, lachte er an Artur gewandt. Sein Größenwahn fühlte sicherlich die ganze Höhle aus. Bescheidener in seiner Existenz schwieg der Templer zu seiner Seite. Auch er hatte seinen Besitz in der Stadt zurückgelassen, schien diesem aber nicht nachzuhängen. „Ich muss zum Zirkel“, bestätigte er. „Wohl auch nach Denerim. Aber der Zirkel ist mein erster Anlaufpunkt. Wenn Euer Weg dort entlang führt, werde ich zumindest ein Stück des Weges mit Euch ziehen.“ Haesten klopfte seinem Sitznachbarn auf die Schulter, der eine verdrießliche Miene machte. „Ja, ich denke, ich komme auch mit. Ihr seid eine muntere Truppe, der Antivaner hier ein guter Kumpane beim Trunk und beim Fechten und die Gesellschaft“, er grinste und warf einen Blick auf Mealla: „…könnte auch schlechter sein.“ Sein behandschuhter Finger deutete auf Artur. „Ihr habt Recht, es geht nach Redcliff. Arl Eamon verstärkt seine Truppe mit Söldnern und so wie ich das verstanden habe, zahlt er gut. Ihr solltet erwägen, Euch mir anzuschließen, Artur. Und Ihr, Mordred: Lieben Edelmänner nicht die Poesie?“ „Sie tun es“, bestätigte Mordred selbstgefällig und drückte die Elfe sachte an sich. „Das erinnert mich an einen Spruch, den mir ein alter Freund sagte: Es gibt drei Dinge, die einem Mann gefährlich werden können – Poesie, Gesang und Damen. Und von diesen dreien sind Damen das Gefährlichste, denn ohne sie gäbe es wohl kaum einen Tanz und mit Sicherheit keine Poesie“, sagte Haesten. Mordred lächelte und hin einen Moment seinen Gedanken nach. Er vermisste seine Harfe, die er vor einer gefühlten Ewigkeit von Ilei bekommen hatte und er vermisste sein Pferd, das zwar nur geliehen war, ihm aber wie ein alter, namenloser Freund erschien. Heimweh mischte sich in sein Denken. Er vermisste auch Antiva.


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla lauschte den Ausführungen der anderen nur mit halbem Ohr und schmiegte sich zur eigenen Überraschung an den Poeten an um soviel Körperwärme wie möglich aufzunehmen. Darüber groß nachzudenken war ihr im Moment eh fremd und sie hätte sich vermutlich momentan auch von Haesten in den Arm nehmen lassen, auch wenn das wahrscheinlich zur Folge gehabt hätte, dass sich dessen Hände unter ihr Hemd verirrten. Da war ihr Mordred vom Charakter und Verhalten sehr viel lieber. Erschöpft legte sie den Kopf auf dessen Schulter und versuchte nicht wegzutreten. "Nur kurz ausruhen..."

    "Ich denke ich muss passen. Ich habe schon mehr von diesem Bürgerkrieg gesehen als mir lieb ist und bin heute schon in irgendwelche politischen Verstrickungen hineingeraten, wie mir scheint. Bruderkriege sind selten schön, vor allem wenn der Feind schon im eigenen Land steht.", wehrte Artur die Avancen des Seeräubers ab. "Ginge es nur gegen die Brut würde ich vielleicht darüber nachdenken mich irgendwo anzuwerben, da ist keine Politik im Spiel. Außerdem heuert derzeit auch weniger Arl Eamon Söldner an als Ban Teagan. Wie ich gehört habe liegt soll der Arl im Sterben liegen, weswegen seine Ritter jetzt das Land durchstreifen und nach der Urne der heiligen Asche suchen. Nicht die ersten Ritter die diese Reliquie suchen, aber ich bezweifle das sie erfolgreicher sind als die bisherigen. Und es zeigt wohl auch die Verzweiflung auf Schloss Redcliff.", erklärte Artur nüchtern. Seiner Meinung nach exisitierte das Ding vermutlich nicht, aber er wollte nicht das sich die Bitterkeit des Templers auf ihn richtete und die scheinbar weggetretene Mealla plötzlich empört zu Wort meldete. "Nein ich denke es geht weiter westwärts nach Orzammar, danach sehe ich weiter wie sich die Dinge entwickeln."

    Die beiden Frauen zogen weiter mit den drei Pferden, den Weg nach Spuren oder Hinweisen der anderen Ausschau haltend. Der Regen prasselte weiter unentweg auf sie herab und obwohl es vermutlich erst nachmittag war, war der Himmel immer noch schwarz. Die Hexe hatte sich abgewöhnt das Wasser aus dem Gesicht zu streifen, dass war sinnlos. Beim Streifen über das Gesicht hatte sie zudem festgestellt das die Stelle an der sie der Wachmann geschlagen hatte schwach angeschwollen war und die Haut leicht aufgeplatzt. Das hatte sie in der Hektik gar nicht zur Kenntnis genommen. Inzwischen hatte sich leichter Schorf gebildet, weswegen der Einsatz von Magie ihr sinnlos erschien, in zwei Tagen würden sowhl Schwellung als auch Schorf weg sein. Irgendwo in ihrer Tasche hatte sie da noch eine Salbe für. Plötzlich meinte Morgana einen schwachen Lichtschein etwas entfernt vom Wegesrand erblickt zu haben, aber bevor sie Nimue darauf ansprechen konnte, hörte sie auch schon eine vertraute Stimme ihren Namen rufen, dann auch den von Nimue. Die beiden Frauen folgten der Stimme und tatsächlich stand dort Larissa vor dem Eingang einer Höhle. Erleichtert umarmte Morgana die Dalish, als sie bei ihr angekommen war und gab ihr einen Kuss. Während Nimue diesen Vorgang bewusst ignorierte und sofort ins Innere der Höhle ging, löste Morgana dann auch ihre Lippen von denen der Elfe. "Es geht dir gut.", stellte sie zufrieden fest. Der Regen wehte ihr weiter von hinten gegen den Rücken und erinnerte das sie noch immer am Eingang stand. Daraufhin zog sie an den Zügeln und betrat mit Larissa und den restlichen Pferden das Innere der Höhle, dem Schein des kleinen Feuers folgend.
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    Grisha Avatar von Emerahl
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    Yonice

    Ayden


    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Arwan war erleichtert, dass sie die Strecke zu den Mädchen geschafft hatten, ohne dass Yonice großartig über Hindernisse gestolpert war. Obwohl Yonice ihre Hand auf seine Schulter gelegt hatte, hatte Niklas von oben herab ihr die Anweisungen gegeben, sodass Arwan sich nutzlos vorkam. Aber nur ein wenig. Denn trotzdem hatte er noch genug zu tun. Als sie am Ziel ankamen und stoppten, fragte die Qunari ob alles in Ordnung sei mit den Vermissten. Arwans Blick fiel genau wie der von Ayden auf die hängende Lucy.

    Während er sie so betrachtete und überlegte, was das für Stricke seien, war Ayden los gelaufen, die Heilerin zu holen. Er stellte sie allen vor, was Arwan allerdings nicht bewusst wahrnahm, zu sehr war er in Gedanken versunken. "Das ist nicht gut. Überhaupt nicht gut", murmelte er vor sich hin.

    »Das, was ich sehen konnte, irgendetwas umschlingt das Bein und hat sie nach oben gezogen. Für eine Liane ist es nicht grün genug, es könnte eine alte Falle sein. Wir kommen nur zu zweit an sie heran. Einer muss bei einem auf die Schultern hoch …« Diese Worte rissen Arwan aus seinen Grübeleien zurück in die Wirklichkeit. Niklas mischte sich in das Gespräch ein und wies darauf hin, dass er das schon mit Anni versucht hatte, aber Lucy nicht erreichen konnte.

    »Wichtig ist, dass beim Durchschneiden der Fessel das Mädchen gehalten werden muss. Also wie wollen wir es machen? Entweder Arwan klettert auf meine Schultern oder …« Der Ritter vollendete seinen Satz nicht.

    "Das sind Spinnwebfäden von Riesenspinnen", platzte es aus Arwan heraus. "Solche gab es im Zirkel in den Katakomben. Gegen die mussten wir zur Übung kämpfen..." Nun brach Arwan seinen Satz ab, denn er hatte es rascheln gehört und blickte sich nun erschrocken um.
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    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    [Bild: Dethmold_Avatar_2.png]Ihnen wurde großzügig Proviant zur Verfügung gestellt. Auch wenn die Kriegsvorhaben der Qunari scheinbar unter Druck geraten waren, konnten sie sich reichlich aus dem Depot bedienen. Darius nahm sich zudem noch ein Paar neuer Stiefel und ließ sich einen frischen Verband für seinen Arm anlegen, der auf der Reise gequetscht worden war. Die Haut war immer noch dunkel verfärbt, aber die Beweglichkeit kehrte langsam zurück. "Nun denn....der größte Teil der Reise liegt hinter uns. Egal was jetzt noch kommt, ich bin sicher wir schaffen das.", sagte Talorr, als sie aus dem Warenlager traten und sich auf den Weg zur Umwallung machten, die den Hafen vom dichten Urwald trennte. ,,Der Qun will es. Wir alle sind seine Werkzeuge.“ erwiderte der Ben-Hassrath im Gehen. Talorrs Optimismus war nützlicher als die teilweise ermüdende Stoa, die er in Ferelden noch oft an den Tag gelegt hat, aber es würde sich noch zeigen müssen, ob die Zuversicht dem Dschungel standhalten würde. Er machte sich keine Illusionen, dass dies kein Spaziergang werden würde.
    Sie erreichten das Tor bei beginnender Dämmerung und grade einsetzendem Regen. Die Wachen, ein Dutzend Qunari mit Schwerter und Speeren machte sich grade daran, die Pforte zu schließen. ,,Halt! Lasst uns passieren!“ Die Kunde von ihrer Ankunft hatte anscheinend die Runde gemacht, denn anstatt zu Fragen wer sie sind, trat der Anführer der Wache vor und neigte das Haupt: ,,Die Nacht bricht herein, es ist nicht klug…“ ,,Sich den Ben-Hassrath in den Weg zu stellen, Ihr sprecht die Wahrheit, Sten. Macht den Weg frei!“ Darius hatte nicht vor noch mehr Zeit zu verschwenden. Weder das Wetter noch der Urwald würden ihn aufhalten. Er ließ seinen Stab mit jedem Schritt laut auf die Pflaster der Straße knallen, als sie den Hafen verließen und sich in den Dschungel begaben.

    [Bild: rsz_1scarred.jpg]

    Der Regen war anfangs nur ein kleiner Niesel, doch mit jedem Schritt den sie machten schien er stärker zu werden. So war Talorr beinahe schon froh als sie schließlich an den Rand des Dickichts kamen und sich unter die engen Baumkronen des Urwalds begaben. Die schützenden Blätter ließen nur noch einen Teil des Wassers durch. Allerdings war die Luft hier drinnen deutlich anders als draußen. Talorr nahm den Helm wieder ab und der Geruch des Dschungels stieg ihm in die Nase. Er roch ganz und gar anders als die Wälder in Ferelden. "Slim, lauf etwas voraus und kundschafte etwas!" Wer wusste schon was sie hier für Überraschungen erwarten konnten. Oder an welchen Stellen das Dickicht so stark war dass man nicht einmal weiterlaufen konnte. Der Wolf gehorchte und schlug sich in die Büsche. "Habt ihr den Dschungel schon einmal direkt durchquert?" wollte er von seinem alten Reisegefährten wissen. Die Bäume bewegten sich unter der Last des Regens und des Windes langsam und raschelnd, wie große, unheilvolle Geister.
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla lauschte den Ausführungen der anderen nur mit halbem Ohr und schmiegte sich zur eigenen Überraschung an den Poeten an um soviel Körperwärme wie möglich aufzunehmen. Darüber groß nachzudenken war ihr im Moment eh fremd und sie hätte sich vermutlich momentan auch von Haesten in den Arm nehmen lassen, auch wenn das wahrscheinlich zur Folge gehabt hätte, dass sich dessen Hände unter ihr Hemd verirrten. Da war ihr Mordred vom Charakter und Verhalten sehr viel lieber. Erschöpft legte sie den Kopf auf dessen Schulter und versuchte nicht wegzutreten. "Nur kurz ausruhen..."

    "Ich denke ich muss passen. Ich habe schon mehr von diesem Bürgerkrieg gesehen als mir lieb ist und bin heute schon in irgendwelche politischen Verstrickungen hineingeraten, wie mir scheint. Bruderkriege sind selten schön, vor allem wenn der Feind schon im eigenen Land steht.", wehrte Artur die Avancen des Seeräubers ab. "Ginge es nur gegen die Brut würde ich vielleicht darüber nachdenken mich irgendwo anzuwerben, da ist keine Politik im Spiel. Außerdem heuert derzeit auch weniger Arl Eamon Söldner an als Ban Teagan. Wie ich gehört habe liegt soll der Arl im Sterben liegen, weswegen seine Ritter jetzt das Land durchstreifen und nach der Urne der heiligen Asche suchen. Nicht die ersten Ritter die diese Reliquie suchen, aber ich bezweifle das sie erfolgreicher sind als die bisherigen. Und es zeigt wohl auch die Verzweiflung auf Schloss Redcliff.", erklärte Artur nüchtern. Seiner Meinung nach exisitierte das Ding vermutlich nicht, aber er wollte nicht das sich die Bitterkeit des Templers auf ihn richtete und die scheinbar weggetretene Mealla plötzlich empört zu Wort meldete. "Nein ich denke es geht weiter westwärts nach Orzammar, danach sehe ich weiter wie sich die Dinge entwickeln."

    Die beiden Frauen zogen weiter mit den drei Pferden, den Weg nach Spuren oder Hinweisen der anderen Ausschau haltend. Der Regen prasselte weiter unentweg auf sie herab und obwohl es vermutlich erst nachmittag war, war der Himmel immer noch schwarz. Die Hexe hatte sich abgewöhnt das Wasser aus dem Gesicht zu streifen, dass war sinnlos. Beim Streifen über das Gesicht hatte sie zudem festgestellt das die Stelle an der sie der Wachmann geschlagen hatte schwach angeschwollen war und die Haut leicht aufgeplatzt. Das hatte sie in der Hektik gar nicht zur Kenntnis genommen. Inzwischen hatte sich leichter Schorf gebildet, weswegen der Einsatz von Magie ihr sinnlos erschien, in zwei Tagen würden sowhl Schwellung als auch Schorf weg sein. Irgendwo in ihrer Tasche hatte sie da noch eine Salbe für. Plötzlich meinte Morgana einen schwachen Lichtschein etwas entfernt vom Wegesrand erblickt zu haben, aber bevor sie Nimue darauf ansprechen konnte, hörte sie auch schon eine vertraute Stimme ihren Namen rufen, dann auch den von Nimue. Die beiden Frauen folgten der Stimme und tatsächlich stand dort Larissa vor dem Eingang einer Höhle. Erleichtert umarmte Morgana die Dalish, als sie bei ihr angekommen war und gab ihr einen Kuss. Während Nimue diesen Vorgang bewusst ignorierte und sofort ins Innere der Höhle ging, löste Morgana dann auch ihre Lippen von denen der Elfe. "Es geht dir gut.", stellte sie zufrieden fest. Der Regen wehte ihr weiter von hinten gegen den Rücken und erinnerte das sie noch immer am Eingang stand. Daraufhin zog sie an den Zügeln und betrat mit Larissa und den restlichen Pferden das Innere der Höhle, dem Schein des kleinen Feuers folgend.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Eine Woge der Erleichterung brandete in Larissa. Morgana und Nimue schleppten sich, gleich zweier nasser Hunde, die Straße entlang. Die Elfe musste mehrfach rufen, rannte den leichten Abstieg hinunter und schließlich bemerkte Morgana ihre Freundin. Den Kuss spürte Larissa kaum, nur ein etwas wärmerer Schmatzer, denn Morgana war klitschnass und jede Berührung mit der Hexe erinnerte sie an einen Wasserfall. „Es geht mir gut, ja. Rasch, kommt rein.“ Morgana bewegte sich nicht so, als würde ihr etwas weh tun, weshalb Larissa die Frage nach dem Wohlbefinden aufschob. Verwundet oder gesund, zu langes Stehen im Regen konnte niemandem förderlich sein. Nimue trottete ihnen nach, die Magierin war sichtlich erschöpft. Im Halbdunkel des Regentages wirkte ihr Gesicht weiß wie Kreide, die Feuchtigkeit gab ihr den Anschein von Porzellan. „Wir haben eine Höhle gefunden, kommt. Kommt.

    „Arl, Bann oder Teyrn – mir ist egal aus welcher Tasche das Gold wandert“, kommentierte Haesten wegwerfend. „Ich weiß nur, dass in Redcliff jemand sitzt, der – zumindest im Namen des Arls – Söldner anwirbt und mit harter Münze zahlt. Ob es nachher gegen diese Monster oder jemand anderen geht, mir ist’s egal. Menschen, Elfen, Qunari – wenn der Preis stimmt…“ Der Krieger grinste hinterlistig. „Nur mit den Zwergen würde ich mich nicht sofort anlegen. Im Gegensatz zu den Zwergenberserkern wirkten selbst Chaisand oder Tal-Vashoth-Marodeure wie Strauchdiebe.“ Haesten warf dem Templer einen Blick zu. „Und was die Urne angeht: Vielleicht gibt es sie, vielleicht auch nicht. Der Erbauer interessiert mich ebenso wenig wie der Zwist, den die Templer und die Magier hegen.“ Plötzlich trat ein nachdenklicher Ausdruck auf sein bärtiges, narbenzerfurchtes Gesicht. „Obwohl die Kirche mir sicherlich ein ganzes Schloss mitsamt Reichtümern und Dienerschaft überlassen würde, wenn ich diese Urne finden würde. Hmm…“ Der Seeräuber schien die Suche tatsächlich in Erwägung zu ziehen; ein Umstand, den Mordred von seiner Warte aus äußerst interessant fand. Natürlich hatte auch der Antivaner von der Urne der Heiligen Asche gehört, dem Relikt in dem angeblich die Überreste der Prophetin Andraste ruhten. Und auch er hatte sich an ein, zwei Balladen über die Braut des Erbauers versucht, in denen die Urne eine untergeordnete Rolle spielte. Nun aber schoss ihm der Gedanke eines Heldenepos durch den Kopf: Ritter, Krieger, Abenteurer, die sich auf die Suche nach dem Relikt machten. Jeder wegen eigener Beweggründe. Der Antivaner konnte sich kaum bewegen, zu sehr schmiegte sich Mealla an ihn. Die Wärme ihres Körpers vibrierte in seiner Brust, jeder ihrer Atemzüge drückte sie sachte gegen seine Schulter. Er hoffte, dass er den Gedanken halten konnte, bis er die Chance hatte, ihn niederzuschreiben. Wie viel Stoff er auf seiner Reise schon gesammelt hatte! Der Gedanke daran begeisterte ihn, vor allem in Hinsicht der Ausschmückung. Natürlich würde er in den meisten der Geschichten als Held hervortreten. Einem störrischen Ritter aus Nevarra konnte er, Mordred, kaum den Vortritt lassen. Der Poet hing kurz seinen Gedanken nach, starrte an die im Feuerschein goldene Höhlendecke voller detaillierter Steinformationen. Eine Affäre mit Morgana würde er sich sicherheitshalber nicht andichten, die Hexe schien nachtragend zu sein. Liebschaften mit Larissa oder Nimue mochten jedoch in seinem Papier auftauchen. Das Publikum liebte es, wenn der Held seine wohlverdiente Belohnung von den Frauen empfing, die er gerettet hatte. Mordred nickte zufrieden, spannte die Brustmuskeln an und spürte Mealla. Auch wenn ein Stelldichein mit Larissa oder Nimue nahezu unmöglich war blieb ja noch die Elfe, die sich gerade bei ihm ausruhte. Schließlich sollte nicht jeder Teil seiner Odyssee seinem Geist entspringen.

    „Sieh an, sieh an!“ Haestens Bellen brachte Mordred zurück in die Gegenwart. „Seht, was der kalte Wind da zu uns ans Feuer weht: drei Frauen.“ Der Krieger stand auf, verneigte sich gekonnt und deutete auf die tänzelnden Flammen. „Setzt euch ans Feuer, beehrt uns mit eurer Anwesenheit.“ Nimue, die Mordreds Pferd in die Höhle zog – das Tier schreckte instinktiv vor dem Dunkel zurück – warf dem Seeräuber einen grimmigen Blick zu. Der Regen fror sie bis in die Knochen, sie war erschöpft, müde, hungrig und zu allem Überfluss schlecht gelaunt. Highever hatte nie unter guten Vorzeichen gestanden, sich dann aber rasend zum Chaos entwickelt. Ihr Blick fiel auf den Templer, der ihre Einschätzung zu teilen schien. Sie befestigte die Zügel des Pferdes an einem Stein und näherte sich dem Feuer. Die Flammen knackten gemütlich und vermittelten das Gefühl von Friedlichkeit – trügerisch angesichts der Gruppe. „Geht es Euch gut, Mylady?“, fragte Ser Ria leise. „Den Umständen entsprechend“, antwortete die Rothaarige und setzte sich neben den Kriegermönch. „Euer Verlust tut mir leid.“ Ser Ria nickte knapp und dankend. „Er war ein guter Mann. Er hätte ein anderes Schicksal verdient. Aber viele Templer sterben nicht im eigenen Bett“, sagte er. Ein Anflug von Wehmut mischte sich in seine Stimme. Das Leben im Orden war kein einfaches, das wusste Nimue. Ein Grund, warum sie anders als viele Magier der Überzeugung war, dass niemand besser geeignet wäre, die Magier zu be- und überwachen, als die Templer. Sie kannten die Entbehrungen aber auch die Schwere ihrer Pflicht. „Ihr reist zum Zirkel?“ „Sicher. Sobald ich mein Pferd und Reisegepäck aus der Stadt zurückbekommen habe.“ Der Templer sah sie von der Seite her an. „Ich hoffe doch, dass Ihr mich begleitet. Ser Bors Tod hat die Reihen des Ordens – und damit des Zirkels – weiter geschwächt.“ Nimue schwieg bis Ser Ria seinen Kopf wieder dem Feuer zugewandt hatte. Die Entscheidung musste aufgeschoben werden. Sie spürte, wie ihr Körper innerlich wankte, in die gnädige Trance des Schlafes verfiel und schließlich auch der feine Nebel der Erschöpfung hinter ihren Augen waberte. Sie spürte nicht, wie sie sachte zur Seite kippte, von Ser Ria aufgefangen und von ihm gestützt wurde. Alles was sie noch spürte, war die tanzende Wärme auf ihrem Gesicht. Die nächsten Stunden würden sie Kraft schöpfen müssen, ehe sie sich wieder ins Geschehen warfen.
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Das Pferd stoppte und Sarah spürte wie Ser Kasim herunterstieg. Bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sie auch aus dem Sattel gehoben. Ihr Herz schlug schneller, unsicher was sie nun erwarten würde. Starke Hände umfassten sanft ihre Handgelenke und zogen sie von ihrem Gesicht. Sie wusste, dass es passieren würde, doch sie hatte gehofft… Wie erwartet drehte Ser Kasim angeekelt ihr den Rücken zu und Sarah sank zu Boden. Langsam sollte sie diese Reaktion gewohnt sein, doch es schmerzte jedes Mal aufs Neue.

    "Es stand mir nicht zu das zu tun, aber......lasst euch gesagt sein: Derjenige, der dafür verantwortlich ist, konnte nicht das zerstören was wirklich zählt: Euren inneren Glanz."

    Diese Worte schockten die junge Frau und sie erhob sich wieder. Mit geballten Fäusten funkelte sie den jungen Mann wütend an. Was wusste er schon? Er war attraktiv, im Gegensatz zu ihr, und ihn würde man nicht mit Ekel und Verachtung anschauen. Er fragte sie, wer das getan hatte und ihre Wut verpuffte so schnell wie sie gekommen war bevor sich Wehmut in ihr breit machte.

    „Meine Schwester“, sagte sie und machte sich nicht die Mühe ihre Bitterkeit in ihrer Stimme zu verbergen, „sie wollte mich aus dem Weg haben um das zu bekommen, was mir zustand. Doch es genügte ihr nicht mich zu töten. Sie wollte, dass ich leide. Deshalb war die Klinge mit einem Gift getränkt so dass meine Wunden nicht richtig verheilen konnten.“ Sarah senkte den Kopf und ihre Augen füllten sich mit Tränen bevor sie diese ärgerlich wegwischte. „Danke für alles, was Ihr für mich getan habt.“ Die junge Frau entfernte ihren kleinen Rucksack vom Pferd und machte sich daran zu gehen. Ser Kasim wollte sicherlich nichts mehr mit ihr zu tun haben. „Ich wünsche Euch alles Gute auf Eurer weiteren Reise.“
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  13. #133 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Ayden

    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Yonice war erleichtert, dass mit Lucy und Anni soweit alles in Ordnung war. Zumindest so weit in Ordnung, wie es in dieser Situation sein konnte. Aufmerksam hörte sie zu wie Ayden sie einander vorstellte und erklärte wieso sie hier waren. Bevor sie näher auf Aydens Vorschlag, jemanden auf die Schultern zu nehmen, eingehen konnte, sagte Arwan, dass es sich um Spinnweben von Riesenspinnen handelte und woher er das weiß. „Nicht gut“, sagte Yonice, „Riesenspinnen sind selten allein und ich bin mir nicht sicher, ob wir es gegen mehrere von ihnen aufnehmen können.“ Wäre sie nicht blind, dann wären ihren Chancen vielleicht nicht so schlecht. Wobei sie nicht weiß wie gut Ayden im Kampf ist und Arwan… nun, er hat keinerlei Erfahrung im Kampf.

    Plötzlich hörte sie ein Rascheln in der Nähe. Sie war sich nicht sicher ob es zu einer Spinne gehörte. Kurz drauf hörte sie es grunzen und atmete erleichtert auf. „Ich denke das Rascheln kommt von einem Wildschwein.“ Trotzdem hatte sie ein ungutes Gefühl. Sie sollten Lucy so schnell wie möglich befreien und den Ort verlassen. Wenn sie Glück haben, dann können sie verschwinden bevor die Spinnen zurückkehren.

    „Anni sollte auf meinen Schultern sitzen oder stehen, wenn sie immer noch nicht an Lucy herankommt. Das ist kein Problem für mich. Dazu müsste ich meine Waffe ablegen, damit niemand verletzt wird. Dann schneidet Anni das Mädchen los und Arwan hilft Lucy hinunter. Ayden sollte Wache stehen und Ausschau halten ob die Spinnen zurückkehren.“ Yonice beendete ihre Erklärung. „Wäre das in Ordnung oder habt ihr einen besseren Vorschlag?“
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  14. #134 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]

    Ihre eigene Schwester hatte das getan? Im ersten Moment fiel es Kasim das zu glauben. Wenn er an seine eigene Schwester dachte.....natürlich waren beide charakterlich sehr verschieden und verstanden sich oft nicht sehr gut, aber trotzdem waren sie eine Familie. Wie konnte jemand so tief sinken? Andererseits musste er unwillkürlich an das große Spiel von Orlais denken und es erschien ihm sofort gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Viel zu viele seiner Landsleute trieben diese barbarische "Tradition" schon seit Generationen viel zu weit. "Nein, wartet bitte!" Erschrocken drehte er sich wieder zu ihr, legte eine Hand auf ihre Schulter und hinderte sie am weiter gehen. "Bitte, Ihr habt das missverstanden....euer Anblick stört mich nicht....ich wollte nur eurem Wunsch nachkommen." Bei zweiter Betrachtung verliehen ihr diese Narben sogar noch einen ganz eigenen Charakter. "Nein.....das kann ich euch unmöglich tun lassen! Wir sind hier mitten in der Wildnis! Es ist zu gefährlich für euch, alleine und zu Fuß. Außerdem habt Ihr mir mindestens genau so viel geholfen wie ich euch!" Er überlegte einige Momente bevor er weiter sprach, holte dann jedoch tief Luft und sah sie entschlossen an. "Ich habe, nachdem ich mir offenbar keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen konnte um Ferelden zu besuchen, ohnehin schon mit dem Gedanken gespielt wieder in die Heimat zurückzukehren. Und ich glaube.....Ihr habt mir gerade den rechten Anreiz dazu gegeben!" Wenn er ein solches Unrecht sah, konnte er es nicht ignorieren.
    Sonmoon ist offline
  15. #135 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Eine Woge der Erleichterung brandete in Larissa. Morgana und Nimue schleppten sich, gleich zweier nasser Hunde, die Straße entlang. Die Elfe musste mehrfach rufen, rannte den leichten Abstieg hinunter und schließlich bemerkte Morgana ihre Freundin. Den Kuss spürte Larissa kaum, nur ein etwas wärmerer Schmatzer, denn Morgana war klitschnass und jede Berührung mit der Hexe erinnerte sie an einen Wasserfall. „Es geht mir gut, ja. Rasch, kommt rein.“ Morgana bewegte sich nicht so, als würde ihr etwas weh tun, weshalb Larissa die Frage nach dem Wohlbefinden aufschob. Verwundet oder gesund, zu langes Stehen im Regen konnte niemandem förderlich sein. Nimue trottete ihnen nach, die Magierin war sichtlich erschöpft. Im Halbdunkel des Regentages wirkte ihr Gesicht weiß wie Kreide, die Feuchtigkeit gab ihr den Anschein von Porzellan. „Wir haben eine Höhle gefunden, kommt. Kommt.

    „Arl, Bann oder Teyrn – mir ist egal aus welcher Tasche das Gold wandert“, kommentierte Haesten wegwerfend. „Ich weiß nur, dass in Redcliff jemand sitzt, der – zumindest im Namen des Arls – Söldner anwirbt und mit harter Münze zahlt. Ob es nachher gegen diese Monster oder jemand anderen geht, mir ist’s egal. Menschen, Elfen, Qunari – wenn der Preis stimmt…“ Der Krieger grinste hinterlistig. „Nur mit den Zwergen würde ich mich nicht sofort anlegen. Im Gegensatz zu den Zwergenberserkern wirkten selbst Chaisand oder Tal-Vashoth-Marodeure wie Strauchdiebe.“ Haesten warf dem Templer einen Blick zu. „Und was die Urne angeht: Vielleicht gibt es sie, vielleicht auch nicht. Der Erbauer interessiert mich ebenso wenig wie der Zwist, den die Templer und die Magier hegen.“ Plötzlich trat ein nachdenklicher Ausdruck auf sein bärtiges, narbenzerfurchtes Gesicht. „Obwohl die Kirche mir sicherlich ein ganzes Schloss mitsamt Reichtümern und Dienerschaft überlassen würde, wenn ich diese Urne finden würde. Hmm…“ Der Seeräuber schien die Suche tatsächlich in Erwägung zu ziehen; ein Umstand, den Mordred von seiner Warte aus äußerst interessant fand. Natürlich hatte auch der Antivaner von der Urne der Heiligen Asche gehört, dem Relikt in dem angeblich die Überreste der Prophetin Andraste ruhten. Und auch er hatte sich an ein, zwei Balladen über die Braut des Erbauers versucht, in denen die Urne eine untergeordnete Rolle spielte. Nun aber schoss ihm der Gedanke eines Heldenepos durch den Kopf: Ritter, Krieger, Abenteurer, die sich auf die Suche nach dem Relikt machten. Jeder wegen eigener Beweggründe. Der Antivaner konnte sich kaum bewegen, zu sehr schmiegte sich Mealla an ihn. Die Wärme ihres Körpers vibrierte in seiner Brust, jeder ihrer Atemzüge drückte sie sachte gegen seine Schulter. Er hoffte, dass er den Gedanken halten konnte, bis er die Chance hatte, ihn niederzuschreiben. Wie viel Stoff er auf seiner Reise schon gesammelt hatte! Der Gedanke daran begeisterte ihn, vor allem in Hinsicht der Ausschmückung. Natürlich würde er in den meisten der Geschichten als Held hervortreten. Einem störrischen Ritter aus Nevarra konnte er, Mordred, kaum den Vortritt lassen. Der Poet hing kurz seinen Gedanken nach, starrte an die im Feuerschein goldene Höhlendecke voller detaillierter Steinformationen. Eine Affäre mit Morgana würde er sich sicherheitshalber nicht andichten, die Hexe schien nachtragend zu sein. Liebschaften mit Larissa oder Nimue mochten jedoch in seinem Papier auftauchen. Das Publikum liebte es, wenn der Held seine wohlverdiente Belohnung von den Frauen empfing, die er gerettet hatte. Mordred nickte zufrieden, spannte die Brustmuskeln an und spürte Mealla. Auch wenn ein Stelldichein mit Larissa oder Nimue nahezu unmöglich war blieb ja noch die Elfe, die sich gerade bei ihm ausruhte. Schließlich sollte nicht jeder Teil seiner Odyssee seinem Geist entspringen.

    „Sieh an, sieh an!“ Haestens Bellen brachte Mordred zurück in die Gegenwart. „Seht, was der kalte Wind da zu uns ans Feuer weht: drei Frauen.“ Der Krieger stand auf, verneigte sich gekonnt und deutete auf die tänzelnden Flammen. „Setzt euch ans Feuer, beehrt uns mit eurer Anwesenheit.“ Nimue, die Mordreds Pferd in die Höhle zog – das Tier schreckte instinktiv vor dem Dunkel zurück – warf dem Seeräuber einen grimmigen Blick zu. Der Regen fror sie bis in die Knochen, sie war erschöpft, müde, hungrig und zu allem Überfluss schlecht gelaunt. Highever hatte nie unter guten Vorzeichen gestanden, sich dann aber rasend zum Chaos entwickelt. Ihr Blick fiel auf den Templer, der ihre Einschätzung zu teilen schien. Sie befestigte die Zügel des Pferdes an einem Stein und näherte sich dem Feuer. Die Flammen knackten gemütlich und vermittelten das Gefühl von Friedlichkeit – trügerisch angesichts der Gruppe. „Geht es Euch gut, Mylady?“, fragte Ser Ria leise. „Den Umständen entsprechend“, antwortete die Rothaarige und setzte sich neben den Kriegermönch. „Euer Verlust tut mir leid.“ Ser Ria nickte knapp und dankend. „Er war ein guter Mann. Er hätte ein anderes Schicksal verdient. Aber viele Templer sterben nicht im eigenen Bett“, sagte er. Ein Anflug von Wehmut mischte sich in seine Stimme. Das Leben im Orden war kein einfaches, das wusste Nimue. Ein Grund, warum sie anders als viele Magier der Überzeugung war, dass niemand besser geeignet wäre, die Magier zu be- und überwachen, als die Templer. Sie kannten die Entbehrungen aber auch die Schwere ihrer Pflicht. „Ihr reist zum Zirkel?“ „Sicher. Sobald ich mein Pferd und Reisegepäck aus der Stadt zurückbekommen habe.“ Der Templer sah sie von der Seite her an. „Ich hoffe doch, dass Ihr mich begleitet. Ser Bors Tod hat die Reihen des Ordens – und damit des Zirkels – weiter geschwächt.“ Nimue schwieg bis Ser Ria seinen Kopf wieder dem Feuer zugewandt hatte. Die Entscheidung musste aufgeschoben werden. Sie spürte, wie ihr Körper innerlich wankte, in die gnädige Trance des Schlafes verfiel und schließlich auch der feine Nebel der Erschöpfung hinter ihren Augen waberte. Sie spürte nicht, wie sie sachte zur Seite kippte, von Ser Ria aufgefangen und von ihm gestützt wurde. Alles was sie noch spürte, war die tanzende Wärme auf ihrem Gesicht. Die nächsten Stunden würden sie Kraft schöpfen müssen, ehe sie sich wieder ins Geschehen warfen.


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Morgana war erleichtert alle in der Höhle wiederzusehen, auch wenn Mealla momentan wahrlich kein schöner Anblick war. Das Gesicht der Elfe war an mehreren Stellen stark geschwollen und eines der Augen fast kaum zu erkennen. Momentan waren aber eh beide geschlossen und die Elfe schien an Mordreds Schulter weggedämmert zu sein. Die Anwesenheit des Templers war zwar nicht umbedingt in ihrem Interesse, aber momentan hatten sie größere Sorgen. Zudem machte sein Gesicht den Eindruck das ihn derzeit ganz andere Dinge beschäftigten als aktiv nach Abtrünnigen Ausschau zu halten. Die Hexe wrang noch kurz Ihre Haare aus, wodurch sich ein kleines Rinnsal auf dem Boden ergoß, dann setzte sie sich neben Larissa an das Feuer. Die Wärme zeigte ihr erst wie kalt ihr gewesen war und jetzt wo der Regen nicht mehr auf sie einprasselte, spürte sie die Müdigkeit in sich aufsteigen. Erschöpft legte sie ihre beiden Hände auf die Schulter der Dalish und legte dann sachte den Kopf darauf ab, wobei sie sich Mühe gab das ihre nassen Haare nicht zu sehr in Kontakt mit der Elfe traten.

    Artur sah sich in der nun vollständigen Runde um, Mealla und Nimue waren weggetreten und Morgana machte auch nicht den frischesten Eindruck. Auch wenn er am Liebsten so viel Abstand wie möglich zu der Stadt gewonnen hätte, so war es klar das sie unmöglich direkt weiter konnten. Er inspizierte die drei Pferde, immerhin schien alles mitgekommen zu sein, wenn auch schlecht befestigt. Stallburschen waren in Ferelden wohl nicht besonders zuverlässig. Mit ein paar gekonnten Griffen korrigierte er es und stellte auch den Sattelgurt von Larissa richtig ein. Dann schnallte er von den Pferden die wenigen Decken ab, welche nicht komplett durchnässt waren. In einer von Meallas Satteltaschen fand er ein kleines akkurat gefaltetes Stoffbündel, welches sich als deren Reisemantel herausstellte. Diesen gab er Mordred, damit er ihn Mealla anlegte genauso wie eine der Decken und verteilte dann die restlichen Decken. "Auch wenn es klar ist, dass wir nicht lange in einer Höhle so nahe der Stadt und der Straße bleiben können, werden wir uns wohl alle erstmal ein wenig Ruhe gönnen müssen. Auch wenn es der Himmel nicht zeigt, müssten wir es noch Tag haben. Wir können also ein paar Stunden hier bleiben und uns dann bei Einbruch der Nacht in die Wälder schlagen, damit wir am nächsten Morgen etwas Abstand von der Stadt haben. Vielleicht lässt bis heute Nacht der Sturm auch etwas nach.", besprach er das weitere Vorgehen. Spätestens am nächsten Morgen würde man die Umgegen von Highever durchsuchen, dann sollten sie nicht mehr hier sein. Artur fand das sein Kopf sich schlecht auf eine Pike machte. "Ich denke es reicht wenn einer Wache hält für den Fall, dass sie doch schon bei dem Sturm jemanden aussenden. Ich erkläre mich bereit die Wache zu halten." Im Gegensatz zu den meisten Anwesenden fühlte er sich momentan nicht komplett erschöpft, er war auch nicht komplett durchnässt.
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  16. #136 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Ayden Le Brun • Ein kleines Dorf bei Lothering • Auf der Suche – Zustimmung

    [Bild: Ayden_VR.png] Ayden Le Brun war erleichtert. Denn der Vorschlag von der Qunari war dass, was er sich im Stillen erhofft hatte. Aber er wollte es nicht aussprechen und so hatte er sich selbst vorgeschlagen. Der Hinweis von Arwan:»Das sind Spinnwebfäden von Riesenspinnen …« , sollte man ernst nehmen. Sicher hing das Mädchen an einem Faden und dieser würde auch von einer Spinne stammen. Aber in Angst oder Sorge wird schnell Einzahl und Mehrzahl verwechselt. Deshalb war der Vorschlag von Yonice: „Anni sollte auf meinen Schultern sitzen oder stehen … Ayden sollte Wache stehen“, für ihn logisch und praktikabel. Der Vorschlag einer Kriegerin. Es war wirklich sehr schade, dass sie ihre Augen nicht gebrauchen konnte. Doch es war nicht zu ändern und vielleicht würde ja Anni helfen können. Deshalb beschloss der Ritter das Verfahren zu beschleunigen.

    Er nickte und erklärte: »Yonice, ich stimme dem Vorschlag zu. Legt das Schwert ab, ich rede mit Anni. Das weitere kann dann Arwan besorgen.«

    Gesagt, getan. Es war jetzt keine große Zeit sich Finessen oder Varianten auszudenken. Es musste schnell gehen. Das Mädchen hing schon lange dort oben. Doch ein wenig reden musste man. Auch Ayden war ein Krieger und beherrschte die Logik der Voraussicht. Die wenige Zeit hatte ausgereicht, dass er wusste, was zu fragen war.

    »Anni, traut ihr euch zu dem Vorschlag von Yonice zu folgen?« »Ja«, war die Antwort. Es folgte noch ein Leises: »Wenn es sein muss …« nach.

    »Das ist der mutig von euch, aber Lucy braucht unsere Hilfe. Habt ihr ein Messer? Eins, das stark genug ist den Strick zu durchtrennen?« Er hatte absichtlich diesen Begriff gewählt. Denn sie würde es anfassen müssen. Wenn es sich als Spinnenfaden beweisen sollte, konnte dieser ja immer noch klebrig sein. Viele mochten keine Spinnen, hatten gehörige Angst vor diesen Viechern. »Hab eins, aber es ist nur ein sehr kleines …«, sagte Anni und zeigte etwas, was zum Ausstechen einer Butterblume gut gehen würde, aber eben nicht zu mehr.

    Ayden gab ihr seinen Dolch aus Silberit. Da dieser in einem Futteral steckte, konnte nicht passieren. Er hatte zu dem vorgeschlagen: »Steckt ihn einfach in den Gürtel, da bleibt er auch drin.« Anni tat dieses und man sah ihr eine gewisse Erleichterung an.

    »Habt ihr Spinnen hier gesehen?« »Nein«, platze der Junge dazwischen. Hier nicht aber ein Stück weiter weg von hier bei einer alten Ruine, da war was. Es hatte geraschelt. Von dort sind wir auch losgerannt und dann … Der Junge war einem Weinen nahe. Ayden griff Niklas bei der Schulter und fragte: »Niklas, kannst du mich warnen, wenn ich Ausschau halte?« Ein etwas zögerliches »Ja, kann ich …« war die Antwort. Anni nickt nur. Sie hatte verstanden, dass der Junge auch eine Aufgabe brauchte.

    Dann trat die Frau aus dem Dorf zu Arwan und fragte: »Helft ihr mir, damit ich zu Lucy komme?«

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    Bastien

    Lana

    [Bild: Char_Samira.png]
    Der Comte stimmte ihr zu und Samira musste gestehen, dass sie erleichtert war. Auch wenn sie Lana nicht im Stich gelassen hätte so war sie doch froh dass Bastien auch bleiben würde und sie nicht allein mit der Elfe sein würde. Lana selbst sagte nicht viel und ihr Tonfall war eher neutral. Samira konnte Personen nicht gut lesen und wusste somit nicht was die Elfe wirklich dachte.

    Sie wandte sich dem Comte als dieser fragte ob sie mit einer Waffe umgehen konnte. Die junge Frau blinzelte verwundert. „Ich kann nicht kämpfen“, sagte sie, „mein Vater hielt es nicht für notwendig mich zu lehren, da immer jemand da sein würde um mich zu beschützen.“ Der Gedanke an ihre Familie und das sie nicht wusste ob sie entkommen sind stimmte sie traurig. „Außerdem würden die Schwielen an meinen Händen mein Harfenspiel beeinträchtigen, deswegen habe ich auch nicht gedrängt den Umgang mit einer Waffe zu lernen.“

    Samira blickte nachdenklich auf den Boden bevor sie den Comte scheu anschaute. „Haltet Ihr es für notwendig es zu lernen?“ Ihr Blick fiel auf Lana die erschöpft auf dem Bett ruhte. „Bevor wir irgendetwas tun sollten wir Lanas Wunden versorgen. Helft Ihr mir, Comte?“
    Annalena ist offline
  18. #138 Zitieren
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Morgana war erleichtert alle in der Höhle wiederzusehen, auch wenn Mealla momentan wahrlich kein schöner Anblick war. Das Gesicht der Elfe war an mehreren Stellen stark geschwollen und eines der Augen fast kaum zu erkennen. Momentan waren aber eh beide geschlossen und die Elfe schien an Mordreds Schulter weggedämmert zu sein. Die Anwesenheit des Templers war zwar nicht umbedingt in ihrem Interesse, aber momentan hatten sie größere Sorgen. Zudem machte sein Gesicht den Eindruck das ihn derzeit ganz andere Dinge beschäftigten als aktiv nach Abtrünnigen Ausschau zu halten. Die Hexe wrang noch kurz Ihre Haare aus, wodurch sich ein kleines Rinnsal auf dem Boden ergoß, dann setzte sie sich neben Larissa an das Feuer. Die Wärme zeigte ihr erst wie kalt ihr gewesen war und jetzt wo der Regen nicht mehr auf sie einprasselte, spürte sie die Müdigkeit in sich aufsteigen. Erschöpft legte sie ihre beiden Hände auf die Schulter der Dalish und legte dann sachte den Kopf darauf ab, wobei sie sich Mühe gab das ihre nassen Haare nicht zu sehr in Kontakt mit der Elfe traten.

    Artur sah sich in der nun vollständigen Runde um, Mealla und Nimue waren weggetreten und Morgana machte auch nicht den frischesten Eindruck. Auch wenn er am Liebsten so viel Abstand wie möglich zu der Stadt gewonnen hätte, so war es klar das sie unmöglich direkt weiter konnten. Er inspizierte die drei Pferde, immerhin schien alles mitgekommen zu sein, wenn auch schlecht befestigt. Stallburschen waren in Ferelden wohl nicht besonders zuverlässig. Mit ein paar gekonnten Griffen korrigierte er es und stellte auch den Sattelgurt von Larissa richtig ein. Dann schnallte er von den Pferden die wenigen Decken ab, welche nicht komplett durchnässt waren. In einer von Meallas Satteltaschen fand er ein kleines akkurat gefaltetes Stoffbündel, welches sich als deren Reisemantel herausstellte. Diesen gab er Mordred, damit er ihn Mealla anlegte genauso wie eine der Decken und verteilte dann die restlichen Decken. "Auch wenn es klar ist, dass wir nicht lange in einer Höhle so nahe der Stadt und der Straße bleiben können, werden wir uns wohl alle erstmal ein wenig Ruhe gönnen müssen. Auch wenn es der Himmel nicht zeigt, müssten wir es noch Tag haben. Wir können also ein paar Stunden hier bleiben und uns dann bei Einbruch der Nacht in die Wälder schlagen, damit wir am nächsten Morgen etwas Abstand von der Stadt haben. Vielleicht lässt bis heute Nacht der Sturm auch etwas nach.", besprach er das weitere Vorgehen. Spätestens am nächsten Morgen würde man die Umgegen von Highever durchsuchen, dann sollten sie nicht mehr hier sein. Artur fand das sein Kopf sich schlecht auf eine Pike machte. "Ich denke es reicht wenn einer Wache hält für den Fall, dass sie doch schon bei dem Sturm jemanden aussenden. Ich erkläre mich bereit die Wache zu halten." Im Gegensatz zu den meisten Anwesenden fühlte er sich momentan nicht komplett erschöpft, er war auch nicht komplett durchnässt.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Bei dem Sturm würde niemand einen Suchtrupp schicken, nicht einmal die Dalish. Keine Spuren“, sagte Larissa an Artur gewandt. Mit den Zehen machte sie, den Satz verdeutlichend, eine kreisende Bewegung auf dem Höhlenboden. Die Elfe hatte sich vom Feuer erhoben und Morgana dort nahe den Flammen zurückgelassen. Bei den Pferden durchsuchte sie die Sättel nach ihrer Habe, fand sie und begann ihren Köcher mit frischen Pfeilen zu befüllen. Draußen vermischte sich der graue Regen mit dem aufziehenden Dunkel eines frühen Nachmittags. „Bis zum Abend ist nicht mehr viel Zeit. Aber ob wir dann losgehen sollten? Für mich wäre es kaum ein Problem, aber…“ Larissa sah zu der angeknacksten Truppe hinüber. „Ich gehe nicht ohne meine Sachen“, meinte Haesten laut. „Und ich glaube nicht, dass Mealla zu einer langen Reise in der Kälte der Nacht bereit ist“, wandte Mordred ein. Die Elfe an seiner Brust atmete regelmäßig aber schwach. „Nimue wird sich um sie kümmern müssen und Nimue kann sich derweil nicht einmal selbst helfen.“ Ser Ria stand auf und deutete auf Artur. „Der Ritter hat Recht. Wir sollten nur so lange wie nötig in dieser Höhle bleiben.“ „Das ist so lange wie nötig“, sagte Mordred. Seine Finger begannen mittlerweile die Wärme des Feuers in sich aufzunehmen. Er streckte sie und zog sie wieder zur schwachen Faust zusammen, die Handflächen reibend. Ser Ria warf Artur einen hilfesuchenden Blick zu, erwartete sich vielleicht ein Machtwort, doch der Nevarraner blieb stumm.

    Larissa hatte indes ihren Köcher mit Pfeilen versorgt, warf ihn sich um die Schulter und schaute auf die am Feuer sitzenden. „Hat jemand den Überblick über unsere Rationen?“ Vermutlich hatten zumindest Artur und Mordred geplant, die Vorräte an Essen vor der Abreise in Highever aufzufüllen. Und nun waren da noch ein Templer und ein Kriegsherr, die beide viel Kraft im vergangenen Kampf aufgewandt hatten. „Ich gehe jagen. Vielleicht erwische ich ein paar Enten oder finde fette Pilze.“ Aus ihrem Gepäck nahm sie den wetterfesten Mantel, der zu einem Bündel gerollt war. Sie wickelte ihn aus und das Schwert fiel heraus. Er schlug auf dem Boden auf. Nimue schreckte ob des Lärms kurz auf, ließ den Kopf aber gleich wieder sinken. Larissa bückte sich nach dem Schwert, hob es auf und wog es in der Hand. Dann seufzte sie nur für sich und stellte die Klinge an die Höhlenwand nahe dem Eingang. Nachdem sie sich wetterfest gekleidet hatte, nickte sie Artur kurz zu. „Macht Euch keine Sorgen. Niemand würde jetzt Soldaten schicken.
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Sarah wurde völlig überrascht als Ser Kasim sie aufhielt und erklärte, dass es ein Missverständnis war. Er weigerte sich sie allein zu lassen und wollte weiterhin mit ihr reisen. Warum würde er das tun? Was hatte er davon? Misstrauen machte sich in ihr breit und Sarah beobachtete den blonden Mann argwöhnisch. Seine nächsten Worte verstärkten ihr Misstrauen weiter und sie trat einen Schritt zurück. Sarah verstand, dass er Ferelden verlassen wollte. Wer würde nicht vor einer Verderbnis fliehen wollen. Aber was genau hatte er vor?

    Sarah seufzte leise. „Ich weiß nicht was für einen Anreiz ich Euch gegeben habe, aber für mich gibt es keinen Grund nach Orlais zurückzukehren.“ Sarah blickte auf die Überreste ihrer Kapuze. Sie hatte keine andere bei sich und sollte bei nächster Gelegenheit eine kaufen. „Wir sollten aufbrechen“, sagte sie zu Ser Kasim gewandt, „und Danke, dass Ihr… so nett wart.“ Die Worte waren nicht einmal gelogen, denn sie war wirklich dankbar, aber sie musste vorsichtig sein und sollte nicht zu viel von sich preisgeben, denn sie konnte Ser Kasim nicht trauen. Oder?
    Annalena ist offline
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: TxGIDkV4csRmordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Bei dem Sturm würde niemand einen Suchtrupp schicken, nicht einmal die Dalish. Keine Spuren“, sagte Larissa an Artur gewandt. Mit den Zehen machte sie, den Satz verdeutlichend, eine kreisende Bewegung auf dem Höhlenboden. Die Elfe hatte sich vom Feuer erhoben und Morgana dort nahe den Flammen zurückgelassen. Bei den Pferden durchsuchte sie die Sättel nach ihrer Habe, fand sie und begann ihren Köcher mit frischen Pfeilen zu befüllen. Draußen vermischte sich der graue Regen mit dem aufziehenden Dunkel eines frühen Nachmittags. „Bis zum Abend ist nicht mehr viel Zeit. Aber ob wir dann losgehen sollten? Für mich wäre es kaum ein Problem, aber…“ Larissa sah zu der angeknacksten Truppe hinüber. „Ich gehe nicht ohne meine Sachen“, meinte Haesten laut. „Und ich glaube nicht, dass Mealla zu einer langen Reise in der Kälte der Nacht bereit ist“, wandte Mordred ein. Die Elfe an seiner Brust atmete regelmäßig aber schwach. „Nimue wird sich um sie kümmern müssen und Nimue kann sich derweil nicht einmal selbst helfen.“ Ser Ria stand auf und deutete auf Artur. „Der Ritter hat Recht. Wir sollten nur so lange wie nötig in dieser Höhle bleiben.“ „Das ist so lange wie nötig“, sagte Mordred. Seine Finger begannen mittlerweile die Wärme des Feuers in sich aufzunehmen. Er streckte sie und zog sie wieder zur schwachen Faust zusammen, die Handflächen reibend. Ser Ria warf Artur einen hilfesuchenden Blick zu, erwartete sich vielleicht ein Machtwort, doch der Nevarraner blieb stumm.

    Larissa hatte indes ihren Köcher mit Pfeilen versorgt, warf ihn sich um die Schulter und schaute auf die am Feuer sitzenden. „Hat jemand den Überblick über unsere Rationen?“ Vermutlich hatten zumindest Artur und Mordred geplant, die Vorräte an Essen vor der Abreise in Highever aufzufüllen. Und nun waren da noch ein Templer und ein Kriegsherr, die beide viel Kraft im vergangenen Kampf aufgewandt hatten. „Ich gehe jagen. Vielleicht erwische ich ein paar Enten oder finde fette Pilze.“ Aus ihrem Gepäck nahm sie den wetterfesten Mantel, der zu einem Bündel gerollt war. Sie wickelte ihn aus und das Schwert fiel heraus. Er schlug auf dem Boden auf. Nimue schreckte ob des Lärms kurz auf, ließ den Kopf aber gleich wieder sinken. Larissa bückte sich nach dem Schwert, hob es auf und wog es in der Hand. Dann seufzte sie nur für sich und stellte die Klinge an die Höhlenwand nahe dem Eingang. Nachdem sie sich wetterfest gekleidet hatte, nickte sie Artur kurz zu. „Macht Euch keine Sorgen. Niemand würde jetzt Soldaten schicken.


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    "Sicher. Bleibt trotzdem weg von der Straße.", antwortete Artur und nickte der Elfe zum Abschied. Vermutlich hatte Larissa recht, allerdings würde eigentlich auch niemand eine Kirche angreifen. Der örtliche Kommandant schien da ein wenig unkonventionell zu denken. Andererseits würde die Dalish wohl jeden bemerken, bevor dieser sie bemerkte. Er blickte hinaus in den Regen. Den Spähtrupp der Rasenden Ruhr war tatsächlich irgendwo in der Gegend unterwegs, aber da es Söldner waren hatten sie bei dem Wetter vermutlich entweder eine Bauernkate "requiriert" oder würden im Eiltempo zum Stadttor reiten. Dennoch, wohl fühlte er sich nicht so nahe der Stadt.

    Kurz nachdem sich Artur wieder an das Feuer gehockt hatte, schreckte auf einmal Mealla leicht hoch und öffnete die Augen. Verwirrt sah sie sich um. "War ich weggetreten?", fragte sie mit schwacher Stimme. Sie bemerkte die Pferde und dann auch Nimue und Morgana. "Die Pferde..brechen wir auf?",erkundigte sie sich und schaute zu Artur und Mordred. Der Antivaner schüttelte mit einem leichten Grinsen den Kopf, während der Ritter ihr mit der Hand verstehen gab sitzen zu bleiben. Jetzt bemerkte die Elfe auch erst das sie ihren Reisemantel trug und eine Decke auf ihrem Schoß lag. "Wir warten aber nicht wegen mir, oder? Macht euch keine Umstände, setzt mich einfach in den Sattel. Reiten werde ich schon können.", erklärte Mealla mit voller aber schwacher Inbrunst. Ungelenk begann sie aufzustehen, wurde aber von Mordred aber mit einem sanften Druck wieder runtergezogen. Mealla sah den Antivaner an und verzog leicht das Gesicht. "Seid ihr kräftiger geworden Mordred?" Resigniert rollte sie mit den Augen. "Ich füge mich den Willen der Herrschaften.", beschied sie entkräftet und beschloss dann sich lang zu machen. Mir Schmerzen legte sie sich der Länge nach auf den Boden und zog sich die Decke bis zur Brust. Den Kopf legte sie in Ermangelung eines Kissens auf Mordreds Oberschenkel ab. "Sagt Bescheid wenn es unangenehm wird.", murmelte sie noch schwach und war dann auch fast sofort wieder eingeschlafen.

    Morgana spürte wie die Kälte langsam aus ihrem Körper kroch, aber auch die Müdigkeit in sie kroch. Vielleicht war Meallas Idee gar nicht so übel. Abgesehen von dem Umstand ihren Kopf in Mordreds Schoß zu legen vielleicht. In Ermangelung eines Lebendkopfkissen, zog sie ihren Mantel aus und knüllte ihn als Kopfstütze zusammen. Ein feuchtes Kissen, aber dennoch besser bevor der Seeräuber auf die Idee kam ihr seinen Schoß anzubieten. Vermutlich wartete der Kerl nur noch auf eine Steilvorlage, als sie ihren Mantel ausgezogen hatte schien es ihr auf jedenfall das er mal wieder eine dumme Bemerkung auf der Zunge zu haben schien. Die Hexe wickelte sich in die Decke die sie damals von den Zwergen gekauft hatte und legte sich dann auf ihren Mantel. Letztendlich war der auch nicht nasser als ihre Haare und die Decke war wenigstens weitgehend trocken geblieben. Etwas zufriedener kuschelte sich die Schwarzhaarige in die Decke und schlief kurze Zeit später schon ein.

    *

    Im Nichts stand die Hexe auf einmal wieder vor den Stallungen, nur schien sie nicht in der Stadt zu sein, sondern einfach in der Einöde des Nichts. Kein Regen fiel hier nur ein Nebel umgab sie und das Gebäude als dünnen Schleier. Plötzlich stolperte eine Gestalt aus dem Nebel, es war der Wachmann der sie geschlagen hatte. Erneut schien er nach ihr auszuholen, doch bevor sie etwas machen konnte, begann er aufeinmal aus dutzenden Wunden zu bluten. Der Strom des Blutes wurde aus einem Rinnsaal zu Fontänen und stieg auf einmal nach oben, wie kleine Säulen, mehr Flüssigkeit als je ein menschlicher Körper beinhalten konnte. Die Säulen stiegen in die Höhe und trafen dort alle auf dem Dach des Hauses zusammen, wo sie eine wabernde Blutwolke bildeten. Aus der amorphen roten Wolke formte sich eine Krähe, welche aus dem roten Lebenssaft zu bestehen schien. Plötzlich geronn das Blut, wurde schwarz und fiel von der Krähenform ab. Der rote Vogel wurde schwarz wie es normal und schüttelte das restliche Blut mit seinem Gefieder ab. Er erinnerte Morgana an eine der Krähen welche im Gebälk gesessen hatte. Auch diese Krähe legte den Kopf schief und schien die Hexe skeptisch anzustarren. Morgana starrte nachdenklich zurück. "Ich hab doch schon mal gesagt, guck nicht so. Kusch.", blaffte Morgana sie an. "Sqruaaak.", erwiderte die Krähe, putzte kurz ihren Schnabel und verpuffte dann plötzlich mit einem leichten Knall. zurück blieben nur ein paar schwarze Federn welche auf den Dachstuhl schwebten und bei Kontakt zu flüssigem Blut wurden.

    *

    Daran wie schnell sowohl Mealla als auch Morgana eingeschlafen waren, zeigte sich für Artur das einen schnellen Aufbruch wohl wirklich nicht zu denken war. Die Hexe schien recht unruhig zu schlafen, aber vielleicht zitterte sie auch einfach noch. Immerhin war sie ziemlich durchgenässt, aber da sie neben dem Feuer schlief würde sie sich wohl bald aufwärmen. Er wandte seinen Blick wieder den wachen Anwesenden zu. "Ihr meintet ihr wolltet nicht ohne eure Sachen aufbrechen. So sehr ich euren Einsatz bewundere, haltet ihr das für eine kluge Idee? Ich glaube das Tor wird sich erneut durch Pöbeleien öffnen und ich bezweifel das man euch vergessen hat. Ihr seid recht auffällig mein Freund und auch Söldnern lässt man es nicht durchgehen, wenn sie Mitglieder der Stadtwache erschlagen."
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