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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Morganas Vermutungen bestätigten sich, da sowohl Artur als auch Mordred betrunken waren, auch wenn man dem Ritter einen etwas besseren Zustand zubilligen konnte. Mordred hatte zudem einen Trinkkumpan gefunden, den sie als den flegelhaften Halsabschneider aus Denerim wiedererkannte. Das letzte Mal hatte er Mordred all sein Geld abgenknöpft und sie hätten sich am liebsten gegenseitig den Schädel eingeschlagen und jetzt waren sie scheinbar beste Kumpels. Andererseit hatte das zwischen Artur und ihm auch ähnlich angefangen. "Männer",dachte sie nur und verdrehte leicht genervt die Augen. Artur selbst löffelte seine Suppe, die ihm die Schankmagd gebracht hatte und für die er sicher mehr als 3 Kupferlinge bezahlt hatte, was ihm aber auch egal war. Stattdessen bemühte er sich den Ausführungen der anderen zu lauschen, er war schon verwirrt gewesen das ihn Larissa so gutgelaunt wie schon lange nicht mehr begrüßt hatte und jetzt kam Nimue mit irgendwelchen Templern um die Ecke die wohl ihre Weiterreise verzögern, wenn nicht sogar beenden würden. Und wegen de Zelten hatte auch irgendetwas nicht geklappt, lief in dieser Stadt eigentlich irgendetwas wie geplant?

    Das Mordred in einem Anfall von trunkener Großmannssucht Nimue sein unerwünschtes Geleit anbot war überhaupt nicht in Morganas Sinn und das lag nicht nur das sie wie die Zauberin die Sinnhaftigkeit davon in Frage stellte.
    "Nun wisst ihr Mordred, ich hätte tatsächlich morgen eure Begleitung brauchen können, aber..Na ja, ihr seid ja jetzt verplant vergesst es.",setzte sie leicht vorwurfsvoll an, brach dann aber ab. Sie strich sich leicht konsterniert über die Stirn, jetzt noch zu fragen war sinnlos. Letztendlich würde der Antivaner vor Morgengrauen, vermutlich eh nicht zu gebrauchen sein und außerdem war es ja nicht das erste Mal, dass er wenn sie ihn mal brauchte woanders war. Und sie würde jetzt nicht um seine Hilfe betteln. "Artur, würdet ihr mich morgen zu dem Treffen wegen den Zelten begleiten? Ein bewaffneter Arm wäre vermutlich nicht fehl am Platz.", fragte sie dem Ritter mit einem Lächeln, hoffend das er inzwischen wieder einigermaßen fokussiert war. "Nun wisst ihr, ich möchte morgen eigentlich wieder hoch zum Schloss Highever, leider hat das heute nicht geklappt wie ich wollte.", entgegnete der Ritter vorsichtig. "Ah ja, nun ich verstehe, gut dann werde ich halt morgen alleine im Morgengrauen. zu einem abgelegenen Lagerhaus voller Schmuggler gehen und drei Zelte von dort hierhin schleppen.", verkündete die Hexe giftig und schenkte dem Ritter einen Todesblick. "Ist ja gut, ich komme mit, ihr müsst mich nicht so anschauen und keifen wie ein altes Waschweib. Um die Uhrzeit ist vermutlich die Person die ich sprechen möchte eh nicht verfügbar.", erwiderte Artur beschwichtigend, aber eindeutig mit der falschen Wortwahl. "Wie ein altes Waschweib?", wiederholte Morgana erzürnt, kämpfte dann aber den Drang Artur anzuschreien und die angestaute Wut des Tages loszulassen. "Danke.", antwortete sie stattdessen ruhig und schenkte sich dann aus Meallas mitgebrachten Weinkaraffe etwas ein.
    Die Elfe beobachtete den Vorgang kurz mit stummer Empörung, beschloss aber der Hexe im Moment lieber ihren Willen zu lassen. Stattdessen wandte sie sich an Artur. "Was hat denn jetzt eigentlich nicht geklappt, wollten sie nicht zahlen?", erkundigte sie sich beim Ritter, der gerade Brot in die Suppe tunkte und dann zu seinem Mund führte. "Rebellen erschlagen hat wohl momentan mehr Priorität als Banditen zu bekämpfen, auf jedenfall fühlte sich Ser Schweinchen, oder wie immer der Kerl hieß nicht dafür zuständig und meinte ich sollte warten bis morgen Ser Harvald, der sogenannte Sheriff dieser Provinz wiederkommt. Der wie ich von Bekannten gehört habe sehr gut ist darin Steuern einzutreiben, aber als ein wenig geizig verschrien ist. Immerhin soll er jedoch immer pünktlich den Sold zahlen und auch ausstehende Verpflichtungen, also bleibe ich vorerst optimistisch.", antwortete Artur in den Pausen wenn er sein Essen heruntergeschluckt hatte. "Ich verstehe, die üblichen Verströstungen also.", antwortete Mealla nicht gerade erfreut aber verständisvoll und zog die Karaffe zu sich die noch immer leicht in Morganas Hand lag, aber nach leichtem Zug von dieser losgelassen wurde. "Soll ich euch vielleicht bei euerem Gang zur Burg begleiten?", bot sie freundlich an, immerhin hatte sie ein wenig Erfahrung mit dem Eintreiben von Kopfgeldern. Artur winkte ab. "Nein, danke für das Angebot aber so wie die Dinge in der Stadt liegen, würde eure Anwesenheit wohl mehr schaden als nutzen.", antwortete er höflich. "Wie ihr meint.",entgegnete die Elfe und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Wie es aussah würde ihr Aufenthalt damit auch verlängert und die hatte morgen einen freien Tag. In einer Stadt wo man als Elfe lieber nicht alleine herumlief, fabelhaft.


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Ein lautes und plötzliches Geräusch, tief und scharf, ließ Mordred heftig aufzuckten. Hinter müden Lidern pochte sein Schädel und verkündete die Nachwirkungen einer heftigen Nacht. Dann stellte der Antivaner fest, dass er die Nacht auf dem Tavernentisch verbracht hatte. Ebenso wie Jarl Haesten, dessen durchdringendes Schnarchen ihn gerade aus dem Schlaf gerissen hatte. Seine rechte Hand wischte, von Taubheit gepeinigt, versehentlich einen Krug vom Tisch. Sie hatte ihm anscheinend in den letzten Stunden als Kissen gedient. „Ich werde alt“, dachte der Poet. Das Scheppern der Schüssel weckte den anderen Trinker. Haesten blinzelte mit einem Auge unter dem Wust aus blondem Haar heraus. „Wo bin ich?“, fragte er mit einer Routine, die nahelegte, dass er häufiger derartig aufwachte. „Highever, Ferelden“, informierte Mordred. Das reichte dem anderen. Der beschloss den Brand mit dem Mittel zu löschen, das es verursacht hatte und nahm einen Schluck schalen Ales. Der Schankraum war außer ihnen und einem weiteren noch im Tiefschlaf steckenden Gast leer. Erst als Mordred und Haesten aufstanden und wankend gen Tresen schaukelten erschien ein Wind. Der Zustand der beiden Gäste belustigte ihn. „Hinterm Haus hab ich eine Tonne mit Wasser und ich bring euch gleich etwas warmes Wasser für das Gesicht.“ Die beiden Blonden schlurften auf den Hinterhof, wo Mordred seine Jacke ablegte und die Ärmel hochkrempelte. Haesten hingegen legte seine komplette Oberkleidung ab und steckte ihn, den Kopf voran, in das Fass eiskalten Wassers. Nach ein paar Augenblicken schoss er in die Höhe und verspritze einen Fächer Wasser. „Aaaah!“, rief er und strahlte Mordred an. Der Dichter ging etwas weniger herzhaft zur Waschung, bediente sich im Innern dann mehr an dem warmen Bottich, den ihm der Wirt brachte. Mordred wusch sich das Gesicht und befeuchtete die Haare, Haesten verwendete das Wasser zum Gurgeln, ausspucken und schnäuzen. „Fereldener“, dachte Mordred. Wie dieses grobschlächtige Volk die zivilisierten Orlaisianer besiegen konnte blieb wohl auf ewig ein Rätsel. „Gibt es was zu essen?“

    Die Fensterläden waren bereits geöffnet, die Sonne die sich an diesem Tag durchsetzte, füllte den Raum mit warmen Licht. Mordred und Haesten beendeten gerade das Frühstück als Nimue die Treppe zu den Schlafzimmern hinab kam. „Die Herren sind erwacht“, stellte sie mit sarkastischem Unterton fest. „Zu Euren Diensten“, sagte Mordred, dessen Schädel sich schneller legte, als gedacht. Haesten grinste. „Steht Euer Angebot noch oder war das leeres Gerede eines Betrunkenen?“ erkundigte sich die Magierin. „So wie ich es sagte, meinte ich es auch“, versicherte der Antivaner. Nimue hob eine Augenbraue. „Wie genau war der Wortlaut gleich?“ Verdammt! Mordred konnte das Lächeln nicht aufrechterhalten. „Dass er Euch begleitet, weil es dann sicherer wäre?“, half Haesten und löste unbeabsichtigt das Rätsel. Mordred nickte gefällig. „So ist es, danke Jarl.“ „Zu Euren Diensten“ imitierte Haesten den Dichter. „Natürlich begleite ich Euch, Mylady.“ „Soll ich auch mitkommen, Rotkäppchen?“, fragte Haesten. „Nichts wäre unangemessener“, giftete Nimue. Haesten traf die Beleidigung nicht, er zuckte nur mit den Achseln und biss in einen Apfel. „Seid Ihr bereit?“, fragte Nimue. Mordred nickte. „Ich hole mein Schwert.“

    Auf dem Weg im Flur begegnete dem Antivaner die Elfe Mealla. „Seid gegrüßt, Mylady. Ist der Raum frei?“ Er deutete auf die Tür zu den Gemächern, wollte er doch keine nackte Morgana überraschen oder hielt dies zumindest für gesundheitlich nicht ratsam. Die Elfe aber nickte, weshalb er eintrat und die gesuchte Waffe sowie ein paar Münzen holte. Gegürtet trat er hinaus, rief Mealla aber zu sich. „Warum begleitet Ihr uns nicht, Mealla? Diese Stadt ist nicht die freundlichste, die ich je besuchte doch mit Euch als Eskorte würde ich mich hier so sicher wie im Mutterschoß fühlen.“ Er lächelte einnehmend. „Oder habt Ihr etwas anderes geplant?“

    *

    Vorsichtig schabte Larissa die Kerbe in dem kleinen Holzstück aus, dass sie in den Händen hielt. Die Schnitzerei hatte als Halla angefangen, war dann aber recht schnell zu einem Herz geworden. Jedes Mal wenn Larissa mit Holz arbeitete bewunderte sie das große Geschick der Waffenschmiede ihres Volkes, die filigrane Intarsien in die hochwertigen Bögen arbeiteten oder kunstvolle Axtschäfte schnitzten. Ihr fehlte dieses Talent, nicht aber die Ambition. Außerdem, und das würde sie Morgana nicht sagen, machte die Übung im Schnitzen mehr Spaß als die im Lesen. Larissa saß im Schankraum und sie erwartete kaum, ihn an diesem Tag noch zu verlassen. Morgana hatte ihr gesagt, dass die Jagd auf kleine Hunde die sie für Nager hielt hier wohl ausfallen müsste. Larissa schmollte. „Ich wollte das Vieh nicht töten! Zumindest nicht, wenn ich das gewusst hätte. Ich dachte es sei eine hässliche Riesenratte.“ Andererseits hatte die Magierin Recht, denn die Stadt war ihr nicht wohlgesonnen. Ihr gestriges Treffen hatte dies verdeutlicht. Das war auch der Grund, weshalb sie kein Interesse daran hatte, mit Morgana noch einmal zur Scheune zurückzukehren. Froh wiederum war sie über Arturs Bereitschaft. Mit Glück verpasste der gepanzerte Ritter dem Heuhaufen von Kerl ein paar gepfefferte Fausthiebe, zumindest wenn es einen Gott der Gerechtigkeit gab.

    Nimue war bereits mit ihrer Begleitung abgereist, Morgana noch nicht. „Gibt es etwas, was ich hier erledigen soll?“, fragte die Elfe nachdem Morgana und Artur den Schankraum betreten hatten. Beide wirken auf ihre Art gewappnet; Artus mit Schwert und Panzer, Morgana mit Stab und strenger Miene. „Ich fürchte, ich werde mich schrecklich langweilen.“ Nun, das war nur die halbe Wahrheit. Mordreds neuer Freund, dieser Jarl, hatte gesagt er würde bald zurückkehren und dort mit Larissa auf Mordred warten. Die Elfe verstand die merkwürdige Freundschaft der beiden Blondschöpfe nicht, waren sie sich doch bereits einmal spinnefeind gewesen. „Und Artur, passt gut auf Morgana auf, ja?“
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    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Ein lautes und plötzliches Geräusch, tief und scharf, ließ Mordred heftig aufzuckten. Hinter müden Lidern pochte sein Schädel und verkündete die Nachwirkungen einer heftigen Nacht. Dann stellte der Antivaner fest, dass er die Nacht auf dem Tavernentisch verbracht hatte. Ebenso wie Jarl Haesten, dessen durchdringendes Schnarchen ihn gerade aus dem Schlaf gerissen hatte. Seine rechte Hand wischte, von Taubheit gepeinigt, versehentlich einen Krug vom Tisch. Sie hatte ihm anscheinend in den letzten Stunden als Kissen gedient. „Ich werde alt“, dachte der Poet. Das Scheppern der Schüssel weckte den anderen Trinker. Haesten blinzelte mit einem Auge unter dem Wust aus blondem Haar heraus. „Wo bin ich?“, fragte er mit einer Routine, die nahelegte, dass er häufiger derartig aufwachte. „Highever, Ferelden“, informierte Mordred. Das reichte dem anderen. Der beschloss den Brand mit dem Mittel zu löschen, das es verursacht hatte und nahm einen Schluck schalen Ales. Der Schankraum war außer ihnen und einem weiteren noch im Tiefschlaf steckenden Gast leer. Erst als Mordred und Haesten aufstanden und wankend gen Tresen schaukelten erschien ein Wind. Der Zustand der beiden Gäste belustigte ihn. „Hinterm Haus hab ich eine Tonne mit Wasser und ich bring euch gleich etwas warmes Wasser für das Gesicht.“ Die beiden Blonden schlurften auf den Hinterhof, wo Mordred seine Jacke ablegte und die Ärmel hochkrempelte. Haesten hingegen legte seine komplette Oberkleidung ab und steckte ihn, den Kopf voran, in das Fass eiskalten Wassers. Nach ein paar Augenblicken schoss er in die Höhe und verspritze einen Fächer Wasser. „Aaaah!“, rief er und strahlte Mordred an. Der Dichter ging etwas weniger herzhaft zur Waschung, bediente sich im Innern dann mehr an dem warmen Bottich, den ihm der Wirt brachte. Mordred wusch sich das Gesicht und befeuchtete die Haare, Haesten verwendete das Wasser zum Gurgeln, ausspucken und schnäuzen. „Fereldener“, dachte Mordred. Wie dieses grobschlächtige Volk die zivilisierten Orlaisianer besiegen konnte blieb wohl auf ewig ein Rätsel. „Gibt es was zu essen?“

    Die Fensterläden waren bereits geöffnet, die Sonne die sich an diesem Tag durchsetzte, füllte den Raum mit warmen Licht. Mordred und Haesten beendeten gerade das Frühstück als Nimue die Treppe zu den Schlafzimmern hinab kam. „Die Herren sind erwacht“, stellte sie mit sarkastischem Unterton fest. „Zu Euren Diensten“, sagte Mordred, dessen Schädel sich schneller legte, als gedacht. Haesten grinste. „Steht Euer Angebot noch oder war das leeres Gerede eines Betrunkenen?“ erkundigte sich die Magierin. „So wie ich es sagte, meinte ich es auch“, versicherte der Antivaner. Nimue hob eine Augenbraue. „Wie genau war der Wortlaut gleich?“ Verdammt! Mordred konnte das Lächeln nicht aufrechterhalten. „Dass er Euch begleitet, weil es dann sicherer wäre?“, half Haesten und löste unbeabsichtigt das Rätsel. Mordred nickte gefällig. „So ist es, danke Jarl.“ „Zu Euren Diensten“ imitierte Haesten den Dichter. „Natürlich begleite ich Euch, Mylady.“ „Soll ich auch mitkommen, Rotkäppchen?“, fragte Haesten. „Nichts wäre unangemessener“, giftete Nimue. Haesten traf die Beleidigung nicht, er zuckte nur mit den Achseln und biss in einen Apfel. „Seid Ihr bereit?“, fragte Nimue. Mordred nickte. „Ich hole mein Schwert.“

    Auf dem Weg im Flur begegnete dem Antivaner die Elfe Mealla. „Seid gegrüßt, Mylady. Ist der Raum frei?“ Er deutete auf die Tür zu den Gemächern, wollte er doch keine nackte Morgana überraschen oder hielt dies zumindest für gesundheitlich nicht ratsam. Die Elfe aber nickte, weshalb er eintrat und die gesuchte Waffe sowie ein paar Münzen holte. Gegürtet trat er hinaus, rief Mealla aber zu sich. „Warum begleitet Ihr uns nicht, Mealla? Diese Stadt ist nicht die freundlichste, die ich je besuchte doch mit Euch als Eskorte würde ich mich hier so sicher wie im Mutterschoß fühlen.“ Er lächelte einnehmend. „Oder habt Ihr etwas anderes geplant?“

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    Vorsichtig schabte Larissa die Kerbe in dem kleinen Holzstück aus, dass sie in den Händen hielt. Die Schnitzerei hatte als Halla angefangen, war dann aber recht schnell zu einem Herz geworden. Jedes Mal wenn Larissa mit Holz arbeitete bewunderte sie das große Geschick der Waffenschmiede ihres Volkes, die filigrane Intarsien in die hochwertigen Bögen arbeiteten oder kunstvolle Axtschäfte schnitzten. Ihr fehlte dieses Talent, nicht aber die Ambition. Außerdem, und das würde sie Morgana nicht sagen, machte die Übung im Schnitzen mehr Spaß als die im Lesen. Larissa saß im Schankraum und sie erwartete kaum, ihn an diesem Tag noch zu verlassen. Morgana hatte ihr gesagt, dass die Jagd auf kleine Hunde die sie für Nager hielt hier wohl ausfallen müsste. Larissa schmollte. „Ich wollte das Vieh nicht töten! Zumindest nicht, wenn ich das gewusst hätte. Ich dachte es sei eine hässliche Riesenratte.“ Andererseits hatte die Magierin Recht, denn die Stadt war ihr nicht wohlgesonnen. Ihr gestriges Treffen hatte dies verdeutlicht. Das war auch der Grund, weshalb sie kein Interesse daran hatte, mit Morgana noch einmal zur Scheune zurückzukehren. Froh wiederum war sie über Arturs Bereitschaft. Mit Glück verpasste der gepanzerte Ritter dem Heuhaufen von Kerl ein paar gepfefferte Fausthiebe, zumindest wenn es einen Gott der Gerechtigkeit gab.

    Nimue war bereits mit ihrer Begleitung abgereist, Morgana noch nicht. „Gibt es etwas, was ich hier erledigen soll?“, fragte die Elfe nachdem Morgana und Artur den Schankraum betreten hatten. Beide wirken auf ihre Art gewappnet; Artus mit Schwert und Panzer, Morgana mit Stab und strenger Miene. „Ich fürchte, ich werde mich schrecklich langweilen.“ Nun, das war nur die halbe Wahrheit. Mordreds neuer Freund, dieser Jarl, hatte gesagt er würde bald zurückkehren und dort mit Larissa auf Mordred warten. Die Elfe verstand die merkwürdige Freundschaft der beiden Blondschöpfe nicht, waren sie sich doch bereits einmal spinnefeind gewesen. „Und Artur, passt gut auf Morgana auf, ja?“


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla war nicht unbedingt überrascht das eines der Betten im Gemeinschaftsraum leer geblieben war, schon mehr das ihr der Antivaner im aufrechten Zustand entgegenkam und das frisch wie der junge Morgen. Wenn auch eher ein Herbstmorgen. Die Elfe wollte gerade hinunter gehen und überlegen wie sie den Tag verbringen wollte, als sie der Antivaner erneut ansprach. Lächelnd lauschte sie seine in Komplimente gekleidete Einladung und strich sich kurz nachdenklich durch das lange braune Haar. "Nun eigentlich wollte ich den Vormittag damit verbringen, nicht versehentlich für irgendwas in dieser Stadt als Sündenbock herhalten zu müssen, aber ich denke das kann ich auch für euch auf später verschieben. Einen Mann wie euch, der trotz des gestrigen Abends schon wieder Komplimente verteilt, kann ich doch unmöglich ohne ausreichend Geleit in die Stadt lassen.", antwortete die Elfe und erwiderte das Lächeln. Nochmal durch die Stadt laufen und ein kleiner Ausflug zur Kirche konnten nicht schaden. "Soll ich die Haare offen tragen oder lieber zum Zopf binden? Mit Zopf wirke ich viel gefährlicher.",scherzte sie kurz und gab dem Antivaner mit einer Handbewegung zu verstehen das sie runter gehen konnten.

    *

    Morgana war ein wenig nervös, ließ sich das aber nicht anmerken. Artur spürte ein leichtes Stechen unter den Augenlidern, ließ sich das aber nur ein wenig anmerken. Er hatte schon begonnen sich die Rüstung anzuziehen, als Morgana ihn daran erinnerte das man vielleicht zu einem Treffen mit Schmugglern nicht mit einer kompletten Vollplatte auftauchen sollte, immerhin war er ja nicht unbedingt unauffällig wenn er die komplette Rüstung trug. So trug er ein Gemisch aus Rüstungsteilen und Gambeson, wobei er Helm und die verzierte Brustplatte wegließ. Im Idealfalls sollten seine Präsenz und das Schwert auch ausreichen. Morgana überlegte kurz ob sie den Stab mitnehmen sollte, aber der Aspekt jemanden im Notfall das Ding über die Rübe zu ziehen sprach dann doch dafür. Schließlich waren die beiden aufbruchbereit, woraufhin die anwesende Larissa das Wort an sie richtete. "Selbstverständlich. Ich passe schon auf das sie sich nicht in Schwierigkeiten stürzt.", antwortete Artur auf Larissas Bitte und nickte ihr bestätigend zu. "Also wirklich, als ob ich nicht die Person wäre, welche normalerweise auf eure beiden Blondschöpfe aufpassen müsste.", meldete sich Morgana mit gespielter Empörung, lächelte dann aber etwas entspannter. Dann ging sie zu der Dalish. "Ich denke nicht das es etwas gibt was du erledigen musst. Ich könnte dir die Reiseberichte von Bruder Genitivi geben die sind recht spannend geschrieben. Aber ich habe so eine Ahnung das du dir vermutlich genügend halbgare Lügenmärchen und Seemansgarn in unserer Abwesenheit anhören kannst, dass wird vermutlich spannender für dich sein. Aber.." Sie hob ermahnend den Zeigefinger und sah die Elfe streng an. "Wenn ich zurück komme und du auf einmal Seeräuberin oder so etwas geworden bist, gibt es Ärger.", warnte sie die Dalish vor und hielt den strengen Blick noch kurz aufrecht bevor sie grinsen musste. Sie gab der Elfe zum Abschied einen Kuss auf den Mund. "Wird schon alles klappen, in ein paar Stunden sind wir wieder da.", versprach sie, dann nickte sie Artur zu das sie aufbrechen konnten.


    Artur hatte sich auf dem Weg nach draussen noch schnell zwei belegte Brote vom Wirt geben lassen, von dem er einen großen Bissen nahm, als sie aus der Tür traten. Da Morgana den Weg kannte, ging sie zielstrebig voran während Artur gemächlich essen hinter ihr herging. "Ihr wolltet nicht frühstücken?", erkundigte sich Artur höflich. "Keinen Hunger.", antworte Morgana knapp ohne sich umzudrehen. "Nervös?" "Ihr seid wohl noch betrunken.", erwiderte Morgana und warf ihm kurz einen Blick über die Schulter zu welcher ihre Aussage unterstrich. "Dann ist ja alles in Ordnung.", meinte Artur lapidar und zuckte mit seinen Schultern um dann das erste Brot komplett zu vernichten. Am Horizont konnte man noch das Morgenrot erkennen, dann sah Artur noch etwas was ihm weniger gefiel. "Ach Mist.", murmelte er leise. Morgana bliebe stehen und drehte sich auf den Absatz um. "Was ist?", fragte sie leicht gereizt. Sie wollte diese ganze Sache einfach schnell hinter sich bringen und Artur störte gerade leicht ihre Konzentration. Artur zeigte auf den Horizont. "Seht ihr das?", fragte er die Hexe. "Das Morgenrot, ja man nennt es auch Dämmerung.", erklärte sie und sah ihn skeptisch an. "Nein der dunkle Fleck am Horizont, das ist ein Sturmtief. Wenn der Wind so bleibt wie er ist, könnte es heute noch die Stadt erreichen. Dann wird es hie ein wenig stürmisch.", erklärte er geduldig. Morgana schaute jetzt genauer hin und sah jetzt auch den dunklen Fleck. "Ich wusste gar nicht das ihr ein alter Seebär seid Artur." "Bin ich auch nicht, aber bei Cumberland aufgewachsen, das liegt auch an der Küste. Nun ja wir sollten weiter gehen, vielleicht dreht der Wind auch noch."

    Vom Markt weg gehend, betraten die beiden schließlich die Gasse durch welche Ceana die beiden Frauen am Vortag geführt hatte. "Warum habt ihr eigentlich euren Stab mitgenommen, ihr habt ja wohl nicht vor zu zaubern, oder?", fragte Artur die Hexe, während diese den Metallstab nachdenklich balancierte. "Wieso habt ihr euer Schwert dabei, aus Vorsicht. Außerdem solltet ihr wissen das ich ihn nicht zum Zaubern brauche. Was ich auch nicht vorhabe." "Was habt ihr denn vor falls ihr euch nicht einig werdet und sie handgreiflich werden?", hakte der Ritter nach. "Nun dafür habe ich doch euch dabei, starker Mann. Ich hoffe das sie bei eurem Anblick gar nicht auf die Idee kommen.", erklärte sie und lächelte ihm aufmunternd zu. "Und falls doch erschlagt einen von ihnen, dann kommen sie vermutlich schnell zur Besinnung, am besten den Großen.", fügte sie an und ihr Lächeln kühlte merklich ab. "Und wenn sie das nicht beeindruckt?" "Nun, es ist ein sehr abgelegenes Lagerhaus."
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    Ayden

    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Yonice brach es fast das Herz als sie Arwan zuhörte. Wie konnte man jemanden nur so schlecht behandeln? Es war zwar nur ein kleiner Einblick in seine Vergangenheit, aber in seiner Stimme war so viel Schmerz zu hören, dass es Yonice traurig und wütend machte. Er hatte Recht, sie hatten nicht das Gold um sich neue Kleidung zu besorgen, aber sie würde eine Lösung finden und sie schwor sich, dass sie den jungen Mann niemals im Stich lassen würde.

    Als er genug Stöcke gefunden hatte führte Arwan sie zu Ayden und den verletzten Jungen. „Ich hoffe es sind passende Stöcke dabei“, sagte sie zu Ayden. „Wie schwer ist Niklas verletzt?“ Yonice hoffte, dass es nicht zu schlimm war.
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla war nicht unbedingt überrascht das eines der Betten im Gemeinschaftsraum leer geblieben war, schon mehr das ihr der Antivaner im aufrechten Zustand entgegenkam und das frisch wie der junge Morgen. Wenn auch eher ein Herbstmorgen. Die Elfe wollte gerade hinunter gehen und überlegen wie sie den Tag verbringen wollte, als sie der Antivaner erneut ansprach. Lächelnd lauschte sie seine in Komplimente gekleidete Einladung und strich sich kurz nachdenklich durch das lange braune Haar. "Nun eigentlich wollte ich den Vormittag damit verbringen, nicht versehentlich für irgendwas in dieser Stadt als Sündenbock herhalten zu müssen, aber ich denke das kann ich auch für euch auf später verschieben. Einen Mann wie euch, der trotz des gestrigen Abends schon wieder Komplimente verteilt, kann ich doch unmöglich ohne ausreichend Geleit in die Stadt lassen.", antwortete die Elfe und erwiderte das Lächeln. Nochmal durch die Stadt laufen und ein kleiner Ausflug zur Kirche konnten nicht schaden. "Soll ich die Haare offen tragen oder lieber zum Zopf binden? Mit Zopf wirke ich viel gefährlicher.",scherzte sie kurz und gab dem Antivaner mit einer Handbewegung zu verstehen das sie runter gehen konnten.

    *

    Morgana war ein wenig nervös, ließ sich das aber nicht anmerken. Artur spürte ein leichtes Stechen unter den Augenlidern, ließ sich das aber nur ein wenig anmerken. Er hatte schon begonnen sich die Rüstung anzuziehen, als Morgana ihn daran erinnerte das man vielleicht zu einem Treffen mit Schmugglern nicht mit einer kompletten Vollplatte auftauchen sollte, immerhin war er ja nicht unbedingt unauffällig wenn er die komplette Rüstung trug. So trug er ein Gemisch aus Rüstungsteilen und Gambeson, wobei er Helm und die verzierte Brustplatte wegließ. Im Idealfalls sollten seine Präsenz und das Schwert auch ausreichen. Morgana überlegte kurz ob sie den Stab mitnehmen sollte, aber der Aspekt jemanden im Notfall das Ding über die Rübe zu ziehen sprach dann doch dafür. Schließlich waren die beiden aufbruchbereit, woraufhin die anwesende Larissa das Wort an sie richtete. "Selbstverständlich. Ich passe schon auf das sie sich nicht in Schwierigkeiten stürzt.", antwortete Artur auf Larissas Bitte und nickte ihr bestätigend zu. "Also wirklich, als ob ich nicht die Person wäre, welche normalerweise auf eure beiden Blondschöpfe aufpassen müsste.", meldete sich Morgana mit gespielter Empörung, lächelte dann aber etwas entspannter. Dann ging sie zu der Dalish. "Ich denke nicht das es etwas gibt was du erledigen musst. Ich könnte dir die Reiseberichte von Bruder Genitivi geben die sind recht spannend geschrieben. Aber ich habe so eine Ahnung das du dir vermutlich genügend halbgare Lügenmärchen und Seemansgarn in unserer Abwesenheit anhören kannst, dass wird vermutlich spannender für dich sein. Aber.." Sie hob ermahnend den Zeigefinger und sah die Elfe streng an. "Wenn ich zurück komme und du auf einmal Seeräuberin oder so etwas geworden bist, gibt es Ärger.", warnte sie die Dalish vor und hielt den strengen Blick noch kurz aufrecht bevor sie grinsen musste. Sie gab der Elfe zum Abschied einen Kuss auf den Mund. "Wird schon alles klappen, in ein paar Stunden sind wir wieder da.", versprach sie, dann nickte sie Artur zu das sie aufbrechen konnten.


    Artur hatte sich auf dem Weg nach draussen noch schnell zwei belegte Brote vom Wirt geben lassen, von dem er einen großen Bissen nahm, als sie aus der Tür traten. Da Morgana den Weg kannte, ging sie zielstrebig voran während Artur gemächlich essen hinter ihr herging. "Ihr wolltet nicht frühstücken?", erkundigte sich Artur höflich. "Keinen Hunger.", antworte Morgana knapp ohne sich umzudrehen. "Nervös?" "Ihr seid wohl noch betrunken.", erwiderte Morgana und warf ihm kurz einen Blick über die Schulter zu welcher ihre Aussage unterstrich. "Dann ist ja alles in Ordnung.", meinte Artur lapidar und zuckte mit seinen Schultern um dann das erste Brot komplett zu vernichten. Am Horizont konnte man noch das Morgenrot erkennen, dann sah Artur noch etwas was ihm weniger gefiel. "Ach Mist.", murmelte er leise. Morgana bliebe stehen und drehte sich auf den Absatz um. "Was ist?", fragte sie leicht gereizt. Sie wollte diese ganze Sache einfach schnell hinter sich bringen und Artur störte gerade leicht ihre Konzentration. Artur zeigte auf den Horizont. "Seht ihr das?", fragte er die Hexe. "Das Morgenrot, ja man nennt es auch Dämmerung.", erklärte sie und sah ihn skeptisch an. "Nein der dunkle Fleck am Horizont, das ist ein Sturmtief. Wenn der Wind so bleibt wie er ist, könnte es heute noch die Stadt erreichen. Dann wird es hie ein wenig stürmisch.", erklärte er geduldig. Morgana schaute jetzt genauer hin und sah jetzt auch den dunklen Fleck. "Ich wusste gar nicht das ihr ein alter Seebär seid Artur." "Bin ich auch nicht, aber bei Cumberland aufgewachsen, das liegt auch an der Küste. Nun ja wir sollten weiter gehen, vielleicht dreht der Wind auch noch."

    Vom Markt weg gehend, betraten die beiden schließlich die Gasse durch welche Ceana die beiden Frauen am Vortag geführt hatte. "Warum habt ihr eigentlich euren Stab mitgenommen, ihr habt ja wohl nicht vor zu zaubern, oder?", fragte Artur die Hexe, während diese den Metallstab nachdenklich balancierte. "Wieso habt ihr euer Schwert dabei, aus Vorsicht. Außerdem solltet ihr wissen das ich ihn nicht zum Zaubern brauche. Was ich auch nicht vorhabe." "Was habt ihr denn vor falls ihr euch nicht einig werdet und sie handgreiflich werden?", hakte der Ritter nach. "Nun dafür habe ich doch euch dabei, starker Mann. Ich hoffe das sie bei eurem Anblick gar nicht auf die Idee kommen.", erklärte sie und lächelte ihm aufmunternd zu. "Und falls doch erschlagt einen von ihnen, dann kommen sie vermutlich schnell zur Besinnung, am besten den Großen.", fügte sie an und ihr Lächeln kühlte merklich ab. "Und wenn sie das nicht beeindruckt?" "Nun, es ist ein sehr abgelegenes Lagerhaus."


    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Sorge hatte sich in das Herz der Magierin geschlichen. Der sich verdunkelnde Himmel war bezeichnend, beschrieb er doch nichts anderes als das drohende Unheil, dass das Treffen mit Templern so oft mit sich brachte. Die Rothaarige zog sich den Mantel enger um den Leib, obwohl noch kein Wind aufgekommen war, geschweige denn Regen. Es war mehr ein instinktiver Schutzreflex, vielleicht symbolischer Natur. Dem Tag fehlte die Hoffnung. Mordred allerdings schien dies nicht zu stören. Der Antivaner hatte auf magische Weise, oder vielleicht wegen eines Hauchs Restalkohol, eine ausgesprochen gute Laune, die er pfeifend und fremde Leute grüßend auslebte. Die Magierin wunderte sich, dass Mealla mitgekommen war. Sicherlich war dies ebenfalls Mordreds Art zu verschulden. Vermutlich wäre es klug gewesen, alle Angebote abzulehnen und die beiden Templer alleine aufzusuchen. Vorsichthalber befühlte Nimue die Tasche, in der der Brief war, den sie gestern noch im Kerzenschein verfasst und mit Wachs versiegelt hatte. Um die Wichtigkeit ihres Anliegens zu betonen hatte Nimue bestes Pergament gewählt und mit einem noch unbenutzten Federkiel geschrieben.

    Oberster Verzauberer,

    auf meiner langewährenden Reise gen Orzammar begegnete ich in Highever zwei Templern. Sie sprechen von einem Befehl an alle Magier, zum Zirkel zurückzukehren und in die Schlacht gegen die Dunkle Brut zu ziehen. Wie alle Magier bin ich dem Dienst am Königreich verpflichtet und scheue mich nicht davor, meinem geschworenen Eid Folge zu leisten. Dennoch möchte ich insistieren meine Reise fortsetzen zu dürfen. Der Kontakt mit den Zwergen und Wissen über Lyrium wird uns in den kommenden Kriegen von Nutzen sein. Davon bin ich überzeugt! Nachdem meine Forschungen beendet sind, werde ich zum Zirkel zurückkehren. Darauf habt Ihr mein Wort.
    Ich erbitte daher einen Aufschub des Rückkehrbefehls. Ich erwarte Eure Antwort in Highever, wo ich solange verweilen werde.

    Eure ergebenste Dienerin
    Nimue Seren

    Hoffentlich würde der berittene Bote keine schmutzige Tasche haben. Diese Krümel am Boden eines dreckigen Beutels waren unerträglich, wenn sie sich an den Rändern eines Briefes absetzten, fand die Magierin.

    Mordred schwebte wiegenden Schrittes ein Stück weit hinter der Magierin her. Den Drang seine Harfe mitzunehmen hatte standhalten können, weshalb er nun munter vor sich hinlächelte. „Ich muss sagen mit Zopf seid Ihr nicht weniger schön als mit offenem Haar, meine Liebe“, flirtete er gen Mealla. „Aber Ihr habt Recht: Mit seht Ihr gefährlicher aus.“ Er machte einen Ausfallschritt in ihre Richtung. „Ich mag die gefährlichen Frauen, wisst Ihr.“ Er zwinkerte ihr gut gelaunt zu, eher er den Blick geradeaus wandte. Die Häuser Highevers drängten sich dicht aneinander und weil ihre Dächer sich so weit über die Straße hinaus bogen, dass sie sich fast gegenseitig berührten, verlieh die Architektur dem Weg gen Kirche den Anschein eines Tunnels. Direkt vor ihnen, etwa fünfzig Schritt entfernt, konnten sie aber das unbebaute Pflaster des Kirchenvorplatzes erkennen. „Woran werden wir diese Templer erkennen?“, fragte Mordred, der zu Nimue aufschloss. „Nicht nötig“, sagte die Magierin und deutete auf zwei schwarzgemantelte Gestalten vor dem massigen Portal der Kirche. Hinter den Templern standen zwei Pferde und einer der Männer, Nimue erkannte ihn als Bors, trug einen dreieckigen Schild über der Schulter. Die Drei durchmaßen den Platz der menschenleer erschien. Nur ein paar alte Frauen humpelten zur Kirche. „Seid Ihr gekommen, um mich nun doch zum Turm zu verschleppen?“, fragte Nimue argwöhnisch. Bors knirschte mit den Zähnen, Ser Ria hingegen verneigte sich tief. „Wir hatten dies gestern in Erwägung gezogen“, gab der Templer zu. „Doch wir haben es wieder verworfen. Ihr genießt Respekt und Ansehen und es wäre eine Schande, eine so loyale Dienerin des Zirkels wie eine Flüchtige zu behandeln. Habt Ihr den Brief dabei?“ Nimue zückte das Schriftstück. „Das habe ich.“ „Gut, ich…“ Ser Ria verstummte, als eine Truppe bewaffneter über den Kirchplatz patrouillierte. Die Einheit schwenkte nach rechts und marschierte im Karree auf eine Gasse links von der Kirche entfernt. Kaum waren sie außer Sicht, schob Ria eine schwarzbehandschuhte Hand unter seinem Umhang hervor. „Gebt mir den Brief. Ich verwahre ihn, bis wir ihn losschicken können.“ Nimue übergab den Brief. „Ich wäre gerne dabei, wenn Ihr ihn dem Boten reicht.“ Ria nickte, als Bors plötzlich ein Zischen von sich gab. Wieder traten Soldaten auf, diesmal aber weniger. Nimue zählt fünf Männer, die auf sie zukamen. Ihr Anführer trug, um Gegensatz zu den anderen, keinen Helm. Er hatte einen haarlosen, pockennarbigen Kopf und verschlagene Augen über fleischigen Lippen. Derlei Gesindel gehörte nicht in die Armee, höchstens in die Forlon Hope-Kompanie. „Seid gegrüßt“, sagte er mit erschreckend wohlklingender Stimme. Auf seinem gelben Wappenrock prangte der Bär der Howes, eine Unterstreichung seiner Autorität in dieser Stadt. „Ich grüße Euch“, sagte Mordred aus der zweiten Reihe, entweder aus Unwissenheit oder weil erhoffte mit Höflichkeit einen Vorteil im kommenden Gespräch zu erheischen. „Darf ich einfacher Feldwebel fragen, was hier getuschelt wird?“, informierte sich der Pockennarbige verschlagen. „Wir sind zum Beten hier“, log Ser Ria so schlecht, dass man sich fast dafür schämen musste. „Seid Ihr das?“ Der Feldwebel musterte Ria mit schiefgelegtem Kopf. „Ihr seid Templer.“ „Nein!“, protestierte Ria wenig überzeugend. „Doch!“ Hinter dem Mann lockerten sich die Griffe um lange Piken. „Templer sind in Highever unerwünscht und nun trefft Ihr Euch hier mit verschlagenem Gesindel, um Nachrichten hinauszuschmuggeln!“ Nimue verstand; der Pockennarbige dachte, sie und ihre „Eskorte“ würden für die Templer arbeiten. Sie spürte, wie sich ihre Muskeln spannten. Ser Ria, der bemerkte, dass seine Tarnung aufgeflogen war, warf den Mantel zurück und drückte die Brust raus. Das „Schwert der Gnade“, Zeichen des Ordens, hob sich weiß von dem schwarzen Wappenrock ab. „Wir sind Templer und im Auftrag der Kirche hier. Lasst und ziehen“, sagte er. Der dunkelhäutige Templer stemmte die Hände in die Hüfte, während Ser Bors nervös zur Seite schlich. Der Pockennarbige wich einen halben Schritt zurück, legte dann nachdenklich die Hand ans Kinn. Hinter Nimue wanderte Mordreds Hand zum Schwertheft. „Hmm“, machte der Feldwebel und rieb sich das Kinn. Er wiederholte das Brummen, dann sagte er laut: „Ihr seid verhaftet!“

    Ser Rias Hand flog zum freigelegten Schwertgriff doch schon zischte aus dem Nichts eine Pikenspitze heran; sie bohrte sich unter fleischigem Geräusch in Rias linkes Schulterblatt. Der Templer taumelte zurück, das Schwert halb gezogen. In schneller Reihenfolge wurden Waffen gezogen. Ser Bors sprang vor und donnerte dem Soldaten, der Ria verletzt hatte einen Streitkolben gegen die behelmte Schläfe. Der ließ den Spieß los und krachte in seine Kameraden, die auseinanderstoben und die Speere senkten. Der Feldwebel schrie etwas und zog ein langes und ein kurzes Schwert. Mordred sprang vor Nimue und ließ zwei Hiebe auf den Feldwebel niederfahren, die dieser mühevoll abwehrte. „Tötet sie, aber nicht den Templer!“, keifte der Pockennarbige. Ein Speer zischte heran, verfehlte Mordred knapp. Ser Ria hatte die Klinge aus seiner Schulter gezerrt, warf die blutige Waffe zu Boden und riss sein Schwert hervor. „Achtung!“, schrie Nimue und deutete in Richtung Gasse, aus der die eben noch patrouillierende Truppe stürmte. „Zur Kirche!“, rief sie laut. „Los!“, kreischte Ria, der versuchte den Schmerz zu verdrängen. Ser Bors hingegen hörte nicht. Er hatte Schild und Streikolben in den Fäusten und wehrte sich gegen zwei ihm entgegengestoßene Piken. „Bors!“, rief Ria. Der kräftige Templer brüllte wie ein Berserker, stürmte vor, blockte einen Speer und wich dem anderen aus. Er verpasste dessen Träger einen Schlag ins Gesicht, das danach nicht mehr wie ein Gesicht aussah sondern eine blutige Masse aus Blut und Knochen. Mordred wehrte den Speerstoß eines anderen ab, als ein Armbrustbolzen heranflog und dumpf ins Kirchentor einschlug. „Los, in die Kirche!“ Nimue wich zurück, Ria war neben ihr, Blut tropfte auf die steinernen Stufen. Ser Bors warf einen weiteren Soldaten um, doch die Soldaten waren zwischen ihm und dem Kirchenportal. Stattdessen zog er sich auf sein Pferd und, riss die Zügel von deren Befestigung und preschte fort. Ein zweiter Bolzen sprang vom Stein des Gebäudes ab. „Rein jetzt!“, rief Mordred und schob Nimue mit sanfter Gewalt in die Kirche. Ser Ria folgte, stöhnend und vorn übergebeugt. Mealla huschte in die Kirche während der Feldwebel draußen befahl, voranzustürmen. „Tür schließen!“ Mealla, Mordred und Ria stemmten sich gegen das Portal, jemand – ein Kirchendiener augenscheinlich – kam angelaufen. „Verriegeln“, rief Ria und deutete mit blutigem Schwert auf den Diener. Anscheinend hatte er Templer einen der Angreifer erwischt. Der Diener gehorchte, mehr aus Furcht und Autorität vor dem Templer als weil er den Sinn verstand. Jemand warf sich heftig gegen das Portal, doch die drei im Innern hielten stand. Der Diener eilte mit einem großen Balken heran und ließ ihn knallend in die Halterungen fallen. „Was… was ist hier los?“, stotterte er während Kirchenbesucher schrien und sich zu einer großen Gruppe vor dem Altar sammelten. „Ein Angriff“, sprach der Templer das offensichtliche aus. „Erbauer steh uns bei!“, rief der Kirchendiener und fiel auf die Knie. „Gibt es noch weitere Templer in der Kirche?“, fragte Mordred. Ria lehnte sich gegen die Tür, rutschte hinab und schüttelte mit vom Schmerz gezeichneten Gesicht den Kopf. „Eine Kirche ohne Templer?“, hakte Mordred ungläubig nach. „Highever kann froh sein, dass es noch eine Kirche hat. Die Kapelle auf der Burg hat Howe komplett vernichten lassen, alle dort getötet sogar die Ehrwürdige Mutter.“ „Lasst mich mal sehen“, sagte da Nimue. Sie schob Mordred beiseite, kniete sich zu dem Templer. Jemand hämmerte gegen mit Stahl gegen die Tür, doch das Holz war dick und eisenbeschlagen. Nimue zog den Umhang weg. Der Speerstoß hatte die Ketten gesprengt, das klebrige Blut den Stoff warm und schwer werden lassen. Nimue betastete das leicht nach innen gekrümmte Fleisch am Rand der Wunde, worauf Ser Ria ein erbärmliches Geräusch von sich gab. „Keine schwere Wunde. Ich heile Euch“, sagte sie, legte beide Hände auf die Stelle und schloss die Augen. Helles Licht, leicht bläulich, ummantelte ihre Unterarme und Hände. Wie fester Nebel schwappte es auf den Körper des Templers, konzentrierte sich auf die Fleischwunde. Ser Ria keuchte, schwitze doch sah man in seinem Gesicht die Erleichterung vergehenden Schmerzes blühen.

    Nach einem Moment seufzte er und nickte dankend. Vorsichtig bewegte er den Arm, scheinbar ohne Schmerz. Nimue wandte sich um, wischte sich die Stirn auf der ein paar Perlen Schweißes standen. „Ich stehe in Eurer Schuld, Mylady.“ „Ihr schuldet mir nichts“, gab Nimue zurück. Mordred trat heran und zog den Templer auf die Beine, der probierend die Schulter bewegte. Die Wunde jedoch war verheilt. „Ihr wäret hinter den Kampflinien sicherlich eine große Hilfe, Mylady.“ „Die Verderbnis vermag ich nicht zu heilen. Und meine Überzeugung bleibt bestehen“, sagte Nimue. Ser Ria nickte. „Ich verstehe.“

    *

    Larissas Herz war fertig. Es war schmaler geworden, als sie es beabsichtig hatte aber dennoch klar als dieses Symbol zu erkennen, das von Menschen und Elfen gleichermaßen verwendet wurde und sie manchmal in Stein oder Baumstamm gruben. Zufrieden wog die Elfe das Holzstück in der Hand als die Tür aufschwang. Herein kam der Jarl mitsamt dem Lärm einer geschäftigen Stadt. Er erkannte Larissa und stapfte zu ihr herüber, nicht allerdings ohne dem Wirt vorher die Bestellung eines Bieres zuzurufen. Jarl Haesten trug einen schweren Umhang, darunter ein Kettenhemd und einen Lederpanzer, den vom Larissa nicht unähnlich allerdings mit mehr Schnallen und Bändern. Der Elfe fielen noch mehr Gemeinsamkeiten auf. So trug der Jarl nicht minder viele Armringe wie die Elfe. Allerdings bezweifelte sie, dass er seine Ringe auch vom dreckigen Waldboden aufgelesen hatte. Haesten lehnte einen hölzernen Rundschild mit schön bemalter Oberfläche gegen die Bank, legte einen markanten Helm neben sich und rückte die diversen Waffen zurecht, die er mit sich führte. „Ich breche bald auf, tiefer ins Landesinnere“, erklärte er und betastete ein Kriegshorn mit silbernem Mundstück, dass er vorsichtig auf seinem Schoß drapierte. „Wohin werdet Ihr gehen?“ „Arl Eamon ruft seine Männer zusammen und stellt zudem ein Söldnerheer auf. Sicherlich gut verdientes Geld.“ „Habt Ihr keine Angst?“, fragte die Elfe. Haesten winkte ab. „Die Männer der Sturminseln lachen bei drohendem Tod lediglich. Ich habe keine Angst, vor niemanden als den Göttern.“ „Interessant“, sagte Larissa, legte das Herz beiseite und lehnte sich vor. „Ich dachte, die Menschen verehren nur einen Gott. Diesen Erbauer.“ „Diesen Knilch? Diesen arroganten Kerl?“, lachte Haesten laut, ohne sich um die eventuellen Gefühle der anderen Tavernenbesucher zu scheren. „Dieser Wunderknabe, der die Erschaffung allens für sich beansprucht und eifersüchtig auf all die anderen Götter ist?“ „Ich verstehe schon“, sagte Larissa und lächelte. „Die Götter der Dalish sind aber nicht die Euren?“ „Nein.“ „Die des Volkes, das die Menschen ‚Chaisand‘ nennen?“ „Nein.“ Larissa hob resignierend die Schultern. „Dann sagt es mir eben nicht.“ „Vielleicht ein andermal. Wo ist Mordred? Ist er noch nicht zurück.“ Larissa schüttelte den Kopf, eine Feder strich sanft über ihre tätowierte Hand. „Er ist vor einiger Zeit aufgebrochen aber ich erwarte seine Rückkehr nicht allzu bald. Er ging sehr langsam.“ Haesten lachte und schlug auf den Tisch. Der Wirt, der gerade sein Bier brachte, schaute erschüttert zu dem Krieger. „Danke!“, rief Haesten und griff dem Wirt den Krug direkt von der Hand weg, schnippte stattdessen eine Münze hinüber. „Das… das kostete eigentlich zehn Bronzestücke.“ „Was hast du gesagt?“, fragte Haesten, obwohl Larissa sich sicher war, dass der Jarl noch gute Ohren hatte. „N… nichts, Herr“, beschied der Wirt und wich zurück hinter die Theke, wo ein Meter Holz zwischen ihm und dem Gesindel war. „Guter Trick“, grinste Larissa. „Würde ich dir nicht empfehlen. Elfen landen bei sowas meist in Schwierigkeiten.“ „Ich mit Sicherheit“, lachte die Dalish und stellte sich Morganas Gesicht vor, wenn sie erfahren würde, dass Larissa beim Versuch den Bierpreis zu prellen in Animositäten geraten würde.

    Haesten trank ein paar kräftige Schluck und Larissa holte tief Luft. Sicherlich hätte der Mann, der die Meere befuhr das ein oder andere Abenteuer auf Lager und Larissa liebte Geschichten. Doch plötzlich flog die Tür auf, so heftig, dass die in den Angeln knallte. Die Blicke der wenigen Gäste wandten sich zu dem Mann dort, einem grob aussehenden Kerl mit dunkler Kleidung, Glatze und vollem Bart. In der rechten Hand hielt er einen Streitkolben von dem Blut tropfte. Sein Blick hetzte durch die Taverne, blieb dann an der Elfe hängen. Mit schnellen Schritten kam er auf sie zu und Larissa schob sich instinktiv tiefer in die Bank, wie eine Katze die einen Schreck bekam. War der Kerl geschickt, um Rache für den Großen zu nehmen? War dies gar das Blut von Morgana an dem Kriegsgerät? Larissas riss die Augen voller Furcht auf. Schon war der Mann nah, da stoppte ihn eine große Männerhand, die ihn kraftvoll auf die Brust gelegt wurde. „Wohin so eilig, Bursche?“, fragte Haesten mit kampfeslustiger Ruhe. Die Linke drückte den Mann etwas weiter fort, während die Rechte das Kurzschwert, Sax genannt, am Gürtel packte. Jetzt erkannte Larissa den Mann erst. Sie hatte ihn nur kurz gesehen, gestern Abend als er und ein anderer in die Taverne kamen, um mit Nimue zu sprechen. „Ihr wollt zu Lady Seren?“, mutmaßte die Elfe. „Falsch. Aber es geht um sie“, sagte der Mann. „Ich bin Ser Bors vom Orden der Templer und Eure Freundin ist in Gefahr.“ Larissa rückte von der Bank ab, stellte sich hin. Sie war um einiges kleiner als Ser Bors und Haesten. „Was ist mit Nimue? Und Mordred?“ „Sie werden angegriffen, bei der Kirche?“ „Feigling“, kommentierte Haesten sofort. „Ich ritt her, um Hilfe zu holen. Lady Seren sprach von einer großen Gruppe, mit der sie reist. Seid ihr etwa alle?“ „Nein, aber…“ Larissa wurde von Fassungslosigkeit gepackt. „Wie konnte das passieren? Wer greift an?“ „Die Männer der Stadtwache, die Männer des Arls.“ Das ‚Wieso‘ zu erfragen wäre unsinnig, ebenso zu erklären, dass Artur und Morgana momentan nicht dort waren. „Wir müssen helfen!“ Ser Bors nickte. „Drei sind besser als einer“, meinte er, auch wenn ihm anzusehen war, dass er mit mehr Unterstützung gerechnet hatte. Larissa schaute zu dem Jarl. „Werdet… werdet Ihr mir helfen?“ Haesten grinste, in seinen Augen glomm ein ungesundes Verlangen. „Ich habe meine Waffen nicht mitgebracht, um sie hier an die Wand zu lehnen“, antwortete er. „Jarl Haesten Pendragon ist noch nie vor einem Kampf davongelaufen.“ „Danke! Wir werden Euch sicherlich entschädigen können“, meinte Larissa. Haesten trank den Rest des Bieres in einem Zug. Ser Bors stampfte nervös umher, ballte die freie Hand zur Faust und schloss sie wieder. „Mein Pferd steht draußen.“ „Wir werden laufen müssen“, sagte Larissa, die hektisch nachdachte. „Ich hole meine Waffen. Habt Ihr Papier?“ Der Templer schien verwirrt, bejahte aber. „Legt es raus!“ Larissa sprang die Treppe zu den Quartieren herauf, griff sich den Lederharnisch und legte ihn an, schnallte das Jagdmesser um und legte den Köcher über den Rücken. Die Pfeile klapperten aufgeregt, als würden sie den nahenden Kampf wittern. Larissa griff nach ihrem Bogen, prüfte die Sehne, dann jagte sie wieder hinab. Dort griff sie das Stück Papier und einen Kohlestift, den der Templer danebengelegt hatte. In ihrer krakeligen Schrift schrieb sie:

    Ma vhenan,
    Mordred und Nimue in Gefahr bei Kirche. Gehe hin, um zu helfen. Stadtwache greift an.
    L.

    Schnell faltete die das Pergamentblatt mehrfach, bis es die Größe einer großen Münze hatte. Sie eilte zur Theke und knallte das Papier mit der flachen Hand so heftig auf den Tisch, dass der Wirt, der gerade unter dem Tresen etwas suchte vor Schreck hochfuhr und sich geräuschvoll den Kopf stieß. Er fluchte, stand auf und sah das gehetzte Gesicht der Elfe und ihre Waffen. „Was…“, begann er, doch Larissa sprudelte los: „Wenn die schwarzhaarige Frau und der Ritter wiederkommen, gebt ihnen das!“ Die schob das Papier herüber, der Wirt nahm es an. „Es ist wichtig“, beharrte die Elfe und der andere nickte zum Zeichen, verstanden zu haben. „Und…“ Larissa griff in die Tasche, holte einen Gegenstand hervor und strich mit dem Daumen darüber. „Gebt ihr das.“ Der Wirt öffnete die hohle Hand und das kleine Holzherz fiel hinein. Einen Augenschlag lang starrte Larissa auf das Stück, dann presste sie die Lippen aufeinander und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab. „Los, wir müssen uns beeilen“, sagte sie zu dem Templer, nachdem sie die Taverne verlassen hatte. Ser Bors stand bei seinem Pferd, hatte den Mantel abgelegt und stattdessen den Schild genommen. „Gehen wir“, stimmte er zu und stülpte sich einen eisernen Helm auf, der seinen Kopf zu einer glatten Maske aus Stahl mit einem durchgehenden schwarzen Schlitz werden ließ. Haesten stand unweit des Templers, auch er hatte seinen fellverkleideten Mantel abgelegt und stand nun dort wie ein Kriegsherr, gekleidet in Stahl und Zorn. Die Wangenstücke seines Helmes waren geschlossen, lediglich die Enden seines geflochtenen Bartes lugten unter dem Rand hervor. Der Krieger trug Axt und Rundschild, Schwert und Sax glänzten an seiner Seite. „Die Götter sind mit uns, kleine Elfe“, sagte Haesten. Larissa war sich sicher, dass er stählern lächelte. „Dafür bete ich. Auf jetzt!“, entgegnete sie und folgte dem im Laufschritt vorauseilenden Templer.
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    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein Ende der Maskierung

    [Bild: VR_Begl_a.png] Drusus Nerva hörte sich an, was Aril Nuemb zu sagen hatte. Aber es war keine Antwort auf seine Frage. Er erhielt einen Vorschlag: „Nun, Kommandant, der einzige Weg herauszufinden, wer ich bin, ist, dass ihr mich begleitet.“

    Da er sich sicher war bereits erklärt zu haben, dass ein Zurückschicken zu den Eltern unter Begleitung nicht möglich war, dachte er sich seinen Teil. Er sah nur die aufgerissenen Augen von Tom, der ja die Tür bewachte. Denn dieser hatte auch gehört, wie die Frau sagte: „Wenn die Truppen der Brut nun wirklich schon in Ostagar sind, dann muss dieser Posten hier nicht länger gehalten werden und ihr könntet helfen, eure Brüder, eure Soldaten, direkt im Kampf zu unterstützen.“

    Doch der Kommandant machte zwei Handbewegungen, die Tom Shields galten. Es ist ja im Militär üblich, Kommandos mit Zeichen zu geben. Die Wirkung war entsprechend. Der Wachposten hatte sich nicht nur wieder im Griff, sondern er nahm auch Haltung ein. Dann drehte Drusus Nerva noch einmal an der Laterne, es war nur ein winziger Dreh. Und sagte dann: »Mylady, ihr habt von eurer Begleiterin gesprochen. Ihr hattet sie mit Glandis benannt. Ein für Ferelden eigenartiger Name, es sei denn …«, dann machte er eine Pause, nickte kurz und sagte anschließend: »… was könnt ihr mit über Glandis …«

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Zu einem »Erzählen« kam er nicht mehr. Denn die Dalish gab ihren Schatten auf, in dem sie die ganze Zeit gestanden hatte. Sie sagte nur knapp: »‚Ara seranna-ma‘, du musst nicht für mich sprechen …«. Sie sah für ihre Verhältnisse mitgenommen, erschöpft aus. Sie ging, begleitet von den argwöhnischen Blicken der beiden Soldaten, zu der Kiste, auf der Arils Waffen lagen. Sie stellte den Bogen ihres Vaters ab. Legte den Köcher an Pfeilen dazu, nahm die zwei Dolche von ihrem Rücken und vergaß auch das Jagdmesser nicht. Dann begab sie sich an den Platz, wo vor einiger Zeit Drusus Nerva einen weiteren Becher hingestellt hatte. Doch sie griff nicht sofort danach, sondern fragte: »,mae?‘, ja?«

    Der Kommandant nickte mit dem Kopf und sagte: »Ja. Ihr könnt trinken und setzt euch.« Das tat die junge Frau, die bis eben nicht zu sehen gewesen war auch. Sie sah Tom Shields, der auch für das Geräusch der gezogenen Schneide verantwortlich gewesen war. Sie trank den Becher mit einem Zug leer. Danach legte sie in der gleichen Art, wie es Aril zu vor getan hatte, ihre Hände auf den Tisch. Anschließend erklärte sie: »Flüchtlingslager, Jägerin, Ostagar.« Als der Kommandant sie verdutzt anstarrte, fügte sie noch an: »Woher, Beruf, wohin.«

    Doch dann hatte sich auch Drusus Nerva wieder im Griff und er schaute zu der Person, mit der er die ganze Zeit gesprochen hatte. Er fragte sie: »Mylady, könnt ihr auch in den Schatten gehen?«

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    Ayden Le Brun • Ein kleines Dorf bei Lothering • Auf der Suche – der Stöcke Zweierlei

    [Bild: Ayden_VR.png] Niklas hatte eingeschlagen. Der Pakt war besiegelt. Ayden war froh, dass es gelungen war, das Vertrauen des Kindes zumindest ein Stück weit zu erlangen. Dann kamen Arwan und Yonice. Wobei Ayden Le Brun hätte schwören können, dass die Qunari nie ihre Position aufgeben hatte. Denn er hatte geglaubt, dass sie ihm und dem Jungen zuhören würde. Doch manchmal geschehen eben im Rücken des desselben merkwürdige Dinge. Und dieses war eins davon. So hatte wohl niemand außer ihm mitbekommen, dass es eine Vereinbarung mit dem Jungen gab, er ihm erklärt hatte, wer sie waren. Es würde also zu einer Überraschung kommen, wenn Niklas den beiden anderen berichten würde.

    Ayden seufzte. Aber nicht, wegen des gerade erkannten Irrtums. Er sah dass, was Arwan als Stöcke gesucht hatte. Gebrochenes Unterholz, wie zum Feuer machen. Er zeigte einen dem Jungen und fragte ihn: »Was hältst du davon?« Dieser fand sich bestätigt, dass er jetzt mit dazugehören würde und nahm den Stock in beide Hände und brach ihn durch. »Morsch«, lautete seine Antwort. »Genau«, erklärte Ayden. Dann sagte er zu der Qunari: »Ihr hattet gefragt, wie schwer ist Niklas verletzt? Niklas habe ich es schon erklärt, er wird wieder laufen können. Später erst … «

    Dann stand er auf und fügte noch an: »Wir brauchen zwei biegsame, stabile Stöcke. Niklas hast du auf dem Weg hierher etwas gesehen, was helfen könnte?« Niklas schien seine Schmerzen vergessen zu haben. Denn es kam sehr flink aus dem Mund des Kindes eine Antwort. Bei dieser war er die gebrochenen Holzreste zur Seite und zeigte mit der rechten Hand etwas in ein Dickicht: »Dort stehen Haselnusssträucher. Die haben lange Stangen. Solche holt mein Vater, wenn wir Stiele für die Schaufel oder den Rechen brauchen.«

    »Gute Idee«, antwortete Ayden und erbat sich seinen Dolch von dem Jungen. In wenigen Schritten war er dort und schnitte zwei Jährlinge aus dem Gebüsch. Beim Zurückkommen kürzte er sie noch auf die Länge des Beines und gab einen dem Kind und wiederholte die Frage von erst: »Was hältst du davon?« Niklas nahm den Stock und bog ihn. Dann sagte er: »Sollte reichen.«, und gab den Haselnussstab dem Mann zurück.

    Ayden drehte sich um, mit den beiden Stäben in der Hand und schaute zu Arwan und Yonice. Dann fragte er: »Arwan wollt ihr die Schiene anlegen?«

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    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Der Mabari folgte ihnen ohne Mühe und schon bald sah sie das Gehöft. Aus einem der Gebäude trat ein älteres Ehepaar heraus und Ser Kasim begrüßte diese höflich. Das ältere Ehepaar, was die Beiden begrüßte, waren die Großeltern des Jungen, den Sarah geheilt hatte. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, kam der Junge, Denis, angerannt. „Heilerin Sarah“, sagte er freudestrahlend bevor seine Aufmerksamkeit sich auf den Mabari richtete. Der Mabari bellte und der Junge lachte bevor er ihn streichelte. „Dir geht es gut?“ Denis nickte und lächelte sie an. „Ich bin bald so stark wie Papa“, sagte er stolz. „Kann ich mit dem Mabari spielen? Wie heißt er?“ Sarah seufzte leise als der Mabari sie mit großen Hundeaugen ansah. „Ihr könnt gerne zusammen spielen, wenn es dir erlaubt wird“ erwiderte sie, „er hat keinen Namen. Vielleicht findest du einen.“ Der Junge blickte seine Großeltern bittend an und juchzte laut als diese zustimmten. Er und der Mabari verschwanden zum Spielen.

    „Was führt Euch zu uns, Heilerin“ fragte nun der ältere Herr, Christian, wenn sie sich richtig erinnerte. „Ich möchte um Eure Hilfe bitten“, erwiderte sie vorsichtig, „doch lasst mich zuerst meinen Begleiter vorstellen. Das ist Ser Kasim. Er hat mich vor der Dunklen Brut gerettet und wurde dabei verletzt. Ich wollte fragen, ob wir hier verweilen dürfen bis er vollständig genesen ist.“ Bei der Erwähnung der Dunklen Brut wurden die Beiden bleich. „Dunkle Brut? Hier in der Nähe?“ Die junge Frau zögerte kurz bevor sie vorsichtig von dem Überfall auf das Dorf berichtete. Die ältere Dame, Francine, war merklich erschüttert über diese Nachricht und ihr Gemahl legte beruhigend seine Hand auf ihren Arm. „Wenn die Dunkle Brut schon so nah ist“, sagte Christian, „wie groß ist die Gefahr, dass sie auch uns überfallen?“

    Sarah wusste keine Antwort auf diese Frage und blickte Ser Kasim etwas hilflos an. Er konnte im Moment nicht kämpfen und selbst wenn, gegen eine Übermacht der Dunklen Brut hatte kein einzelner Kämpfer eine Chance egal wie gut er war. Francine hatte sich wieder etwas beruhigt. „Falls sie uns überfallen, können wir nichts machen“, sagte sie mit noch zittriger Stimme. „Es liegt in den Händen des Erbauers.“ Dann musterte sie den Chevalier eindringlich. „Ihr und Heilerin Sarah können bleiben, bis Ihr Euch erholt habt“, sagte sie, „das schulden wir der Heilerin für ihre Hilfe. Unser Sohn und unsere Schwiegertochter sind mit den meisten Knechten und Mägden noch auf den Feldern. Ihr werdet sie später kennenlernen. Ich werde Euch Eure Kammern zeigen lassen und Ihr könnt Euch ein wenig frisch machen bevor es Abendessen gibt.“ Sie rief einen ihrer Knechte, welcher ihnen zwei Kammern zeigte. Die beiden Kammern lagen nebeneinander und Sarah war erleichtert, dass man ihnen Unterkunft gewährte.
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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] Drusus Nerva reagierte vorhersagbar: Gar nicht. Aril musste seine Gelassenheit bewundern. Den Mann brachte wohl ncihts aus der Ruhe!
    Ganz im Gegensatz zu diesem wahrscheinlich sabbernden Stiefellecker hinter ihr an der Tür. Sie sah wie der Kommandant zwei Zeichen in Richtung Ton gestikulierte. Aril hörte, wie die Stiefel über den Boden schabten und die Rüstung leise klirrte, als er Haltung annahm. Dann sprache wieder der Kommandant:
    »Mylady, ihr habt von eurer Begleiterin gesprochen. Ihr hattet sie mit Glandis benannt. Ein für Ferelden eigenartiger Name, es sei denn … was könnt ihr mit über Glandis …« Er unterbrach sich abrupt.
    Glandis stand plötzlich neben ihr. »‚Ara seranna-ma‘, du musst nicht für mich sprechen …«. Arils Kiefer fiel herab wie ein Stein von einer Zinne. Die braunen Augen weiteten sich vor Überraschung und sie bekam nur ein "Glandis!!" heraus.
    Die Elfe stolzierte in aller Gemütsruhe zur Truhe, auf der Arils Waffen lagen, und reihte die ihren auf der Truhe dazu: Bogen, Köcher, Jagdmesser, Dolche.

    Auf Geheiß des Kommandanten setzte sich Glandis und trank. Aril begriff langsam, sehr langsam und blinzelte verwirrt. Der Kommandant hatte einen dritten Becher herbeigebracht! Er hatte es gewusst? Geahnt? Aber wie... ? Tausend Fragen schwirrten in ihrem Kopf und wollten alle gleichzeitig heraus.
    »Flüchtlingslager, Jägerin, Ostagar. Woher, Beruf, wohin.«
    Aril konnte nicht anders, sie musste ein kleines bisschen lächeln, auf wenn ihre Überraschung nicht überwunden war. Das war ja so typisch Glandis!

    Ehe sie es sich versah hatte der Kommandant sie wieder im Blick: »Mylady, könnt ihr auch in den Schatten gehen?«

    Aril wusste nicht wieso, aber plötzlich war ihr unendlich lustig zumute. Glandis war da! Sie saßen entweder gemeinsam im Schlammassel oder sie kamen gemeinsam heraus. Erst jetzt bemerkte sie, wie viel ihr die Gesellschaft und die Begleitung der Elfe bedeutetet. Sie lächelte wiederrum und meinte verschmitzt: "Glandis hat mir das Grundwissen beigebracht, aber ich habe es noch nie in Gegenwart von anderen beigebracht. Ich bin nur durch Stöcke und Zweige geschlüpft und habe mir dutzende blaue Flecken geholt." Bei dem Gedanken musste sie lachen.

    Alles war so aberwitzig. Mit Glandis an ihrer Seite erwartete sie noch viel weniger, dass der Kommandant ihr nun glauben würde. Und was sollte Glandis ihm erzählen, was ihn überzeugen würde? Wenn ihr sie als Assassinin verdächtigte kam die Elfe sicher nicht besser weg...
    Fawks ist offline
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    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    "Ich danke euch vielmals für eure Gastfreundlichkeit. Der Erbauer möge euch segnen. Und bitte...." Er griff in seinen Beutel. "Ich habe nicht mehr all zu viel bei mir, doch nehmt das als Zeichen meiner...unserer Verbundenheit." Kasim ließ ein paar Goldmünzen in die Hände der alten Frau fallen. Sein aktueller Gesundheitszustand beschämte ihn. Und wenn er diese Leute schon nicht beschützen konnte, so konnte er sie wenigstens entlohnen. "Der Erbauer möge euch segnen." sagte der alte Farmer und drückte ihm die Hand. Nachdem einer der Knechte sein Pferd in den Stall gebracht hatte, zeigten 2 weitere ihnen ihre Zimmer. Die letzten Wochen unter freiem Himmel waren teils so unkomfortabel gewesen, dass diese bescheidene Unterkunft für ihn nun geradezu wie eine luxuriöse Suite wirkte. Vorsichtig legte er seine Rüstung ab und legte sich dann ein wenig auf das Bett um sich bis zum Abendessen auszuruhen. Sofort fühlte er sich so, als falle eine ganze Welt voller Lasten von seinen Schultern. Es dauerte nur wenige Minuten bis er eingeschlafen war...

    "Komm Rufus! Ja, hierher, komm! Das Abendessen ist fertig! Du kriegst auch was ab!" "Mnnnh?" Aufgeschreckt durch den Lärm unten im Hof richtete der Chevalier sich auf und sah aus dem Fenster nach unten. "Ach...." Es war nur der kleine Hofjunge Denis, welcher mit dem Mabari angerannt kam. Beide waren von oben bis unten voll mit Dreck. Offenbar hatte das gemeinsame Spiel beiden viel Freude bereitet. "Wer zuerst da ist kriegt den größeren Teil des Bratens Rufus!" Rufus? Ein etwas komischer Name für einen Hund, wie Kasim fand. Doch der Vierbeiner schien keinerlei Anstoß daran zu nehmen, also hatte er den Namen wohl bereits akzeptiert. Beim Anblick der beiden Spielenden musste Kasim unwillkürlich etwas schmunzeln. Kinder waren schon etwas ganz besonderes....Er fragte sich wann ihm wohl das Geschenk zuteilwerden würde eigene zu haben? Im nächsten Moment klopfte es an der Tür. "Ich komme!"
    Als er nach unten kam, waren in der Stube bereits alle versammelt. Die beiden Alten, die Knechtschaft, ein jüngerer Mann mit rotem Haar, welcher dem alten Gutsbesitzer wie aus dem Gesicht geschnitten war, sowie eine Frau im gleichen Alter mit dunklerem Haar. "Mein Name ist Charles und das ist meine Frau Thea. Wir fühlen uns geehrt einen echten Chevalier auf unserem Hofe begrüßen zu dürfen." "....danke sehr." Sichtlich peinlich berührte suchte Kasim sich einen Sitzplatz neben seiner Reisegefährtin. Der kleine Junge und der Mabari tollten derweil immer noch voller Energie um den großen Tisch herum.
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (20.02.2018 um 00:54 Uhr)
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    Sorge hatte sich in das Herz der Magierin geschlichen. Der sich verdunkelnde Himmel war bezeichnend, beschrieb er doch nichts anderes als das drohende Unheil, dass das Treffen mit Templern so oft mit sich brachte. Die Rothaarige zog sich den Mantel enger um den Leib, obwohl noch kein Wind aufgekommen war, geschweige denn Regen. Es war mehr ein instinktiver Schutzreflex, vielleicht symbolischer Natur. Dem Tag fehlte die Hoffnung. Mordred allerdings schien dies nicht zu stören. Der Antivaner hatte auf magische Weise, oder vielleicht wegen eines Hauchs Restalkohol, eine ausgesprochen gute Laune, die er pfeifend und fremde Leute grüßend auslebte. Die Magierin wunderte sich, dass Mealla mitgekommen war. Sicherlich war dies ebenfalls Mordreds Art zu verschulden. Vermutlich wäre es klug gewesen, alle Angebote abzulehnen und die beiden Templer alleine aufzusuchen. Vorsichthalber befühlte Nimue die Tasche, in der der Brief war, den sie gestern noch im Kerzenschein verfasst und mit Wachs versiegelt hatte. Um die Wichtigkeit ihres Anliegens zu betonen hatte Nimue bestes Pergament gewählt und mit einem noch unbenutzten Federkiel geschrieben.

    Oberster Verzauberer,

    auf meiner langewährenden Reise gen Orzammar begegnete ich in Highever zwei Templern. Sie sprechen von einem Befehl an alle Magier, zum Zirkel zurückzukehren und in die Schlacht gegen die Dunkle Brut zu ziehen. Wie alle Magier bin ich dem Dienst am Königreich verpflichtet und scheue mich nicht davor, meinem geschworenen Eid Folge zu leisten. Dennoch möchte ich insistieren meine Reise fortsetzen zu dürfen. Der Kontakt mit den Zwergen und Wissen über Lyrium wird uns in den kommenden Kriegen von Nutzen sein. Davon bin ich überzeugt! Nachdem meine Forschungen beendet sind, werde ich zum Zirkel zurückkehren. Darauf habt Ihr mein Wort.
    Ich erbitte daher einen Aufschub des Rückkehrbefehls. Ich erwarte Eure Antwort in Highever, wo ich solange verweilen werde.

    Eure ergebenste Dienerin
    Nimue Seren

    Hoffentlich würde der berittene Bote keine schmutzige Tasche haben. Diese Krümel am Boden eines dreckigen Beutels waren unerträglich, wenn sie sich an den Rändern eines Briefes absetzten, fand die Magierin.

    Mordred schwebte wiegenden Schrittes ein Stück weit hinter der Magierin her. Den Drang seine Harfe mitzunehmen hatte standhalten können, weshalb er nun munter vor sich hinlächelte. „Ich muss sagen mit Zopf seid Ihr nicht weniger schön als mit offenem Haar, meine Liebe“, flirtete er gen Mealla. „Aber Ihr habt Recht: Mit seht Ihr gefährlicher aus.“ Er machte einen Ausfallschritt in ihre Richtung. „Ich mag die gefährlichen Frauen, wisst Ihr.“ Er zwinkerte ihr gut gelaunt zu, eher er den Blick geradeaus wandte. Die Häuser Highevers drängten sich dicht aneinander und weil ihre Dächer sich so weit über die Straße hinaus bogen, dass sie sich fast gegenseitig berührten, verlieh die Architektur dem Weg gen Kirche den Anschein eines Tunnels. Direkt vor ihnen, etwa fünfzig Schritt entfernt, konnten sie aber das unbebaute Pflaster des Kirchenvorplatzes erkennen. „Woran werden wir diese Templer erkennen?“, fragte Mordred, der zu Nimue aufschloss. „Nicht nötig“, sagte die Magierin und deutete auf zwei schwarzgemantelte Gestalten vor dem massigen Portal der Kirche. Hinter den Templern standen zwei Pferde und einer der Männer, Nimue erkannte ihn als Bors, trug einen dreieckigen Schild über der Schulter. Die Drei durchmaßen den Platz der menschenleer erschien. Nur ein paar alte Frauen humpelten zur Kirche. „Seid Ihr gekommen, um mich nun doch zum Turm zu verschleppen?“, fragte Nimue argwöhnisch. Bors knirschte mit den Zähnen, Ser Ria hingegen verneigte sich tief. „Wir hatten dies gestern in Erwägung gezogen“, gab der Templer zu. „Doch wir haben es wieder verworfen. Ihr genießt Respekt und Ansehen und es wäre eine Schande, eine so loyale Dienerin des Zirkels wie eine Flüchtige zu behandeln. Habt Ihr den Brief dabei?“ Nimue zückte das Schriftstück. „Das habe ich.“ „Gut, ich…“ Ser Ria verstummte, als eine Truppe bewaffneter über den Kirchplatz patrouillierte. Die Einheit schwenkte nach rechts und marschierte im Karree auf eine Gasse links von der Kirche entfernt. Kaum waren sie außer Sicht, schob Ria eine schwarzbehandschuhte Hand unter seinem Umhang hervor. „Gebt mir den Brief. Ich verwahre ihn, bis wir ihn losschicken können.“ Nimue übergab den Brief. „Ich wäre gerne dabei, wenn Ihr ihn dem Boten reicht.“ Ria nickte, als Bors plötzlich ein Zischen von sich gab. Wieder traten Soldaten auf, diesmal aber weniger. Nimue zählt fünf Männer, die auf sie zukamen. Ihr Anführer trug, um Gegensatz zu den anderen, keinen Helm. Er hatte einen haarlosen, pockennarbigen Kopf und verschlagene Augen über fleischigen Lippen. Derlei Gesindel gehörte nicht in die Armee, höchstens in die Forlon Hope-Kompanie. „Seid gegrüßt“, sagte er mit erschreckend wohlklingender Stimme. Auf seinem gelben Wappenrock prangte der Bär der Howes, eine Unterstreichung seiner Autorität in dieser Stadt. „Ich grüße Euch“, sagte Mordred aus der zweiten Reihe, entweder aus Unwissenheit oder weil erhoffte mit Höflichkeit einen Vorteil im kommenden Gespräch zu erheischen. „Darf ich einfacher Feldwebel fragen, was hier getuschelt wird?“, informierte sich der Pockennarbige verschlagen. „Wir sind zum Beten hier“, log Ser Ria so schlecht, dass man sich fast dafür schämen musste. „Seid Ihr das?“ Der Feldwebel musterte Ria mit schiefgelegtem Kopf. „Ihr seid Templer.“ „Nein!“, protestierte Ria wenig überzeugend. „Doch!“ Hinter dem Mann lockerten sich die Griffe um lange Piken. „Templer sind in Highever unerwünscht und nun trefft Ihr Euch hier mit verschlagenem Gesindel, um Nachrichten hinauszuschmuggeln!“ Nimue verstand; der Pockennarbige dachte, sie und ihre „Eskorte“ würden für die Templer arbeiten. Sie spürte, wie sich ihre Muskeln spannten. Ser Ria, der bemerkte, dass seine Tarnung aufgeflogen war, warf den Mantel zurück und drückte die Brust raus. Das „Schwert der Gnade“, Zeichen des Ordens, hob sich weiß von dem schwarzen Wappenrock ab. „Wir sind Templer und im Auftrag der Kirche hier. Lasst und ziehen“, sagte er. Der dunkelhäutige Templer stemmte die Hände in die Hüfte, während Ser Bors nervös zur Seite schlich. Der Pockennarbige wich einen halben Schritt zurück, legte dann nachdenklich die Hand ans Kinn. Hinter Nimue wanderte Mordreds Hand zum Schwertheft. „Hmm“, machte der Feldwebel und rieb sich das Kinn. Er wiederholte das Brummen, dann sagte er laut: „Ihr seid verhaftet!“

    Ser Rias Hand flog zum freigelegten Schwertgriff doch schon zischte aus dem Nichts eine Pikenspitze heran; sie bohrte sich unter fleischigem Geräusch in Rias linkes Schulterblatt. Der Templer taumelte zurück, das Schwert halb gezogen. In schneller Reihenfolge wurden Waffen gezogen. Ser Bors sprang vor und donnerte dem Soldaten, der Ria verletzt hatte einen Streitkolben gegen die behelmte Schläfe. Der ließ den Spieß los und krachte in seine Kameraden, die auseinanderstoben und die Speere senkten. Der Feldwebel schrie etwas und zog ein langes und ein kurzes Schwert. Mordred sprang vor Nimue und ließ zwei Hiebe auf den Feldwebel niederfahren, die dieser mühevoll abwehrte. „Tötet sie, aber nicht den Templer!“, keifte der Pockennarbige. Ein Speer zischte heran, verfehlte Mordred knapp. Ser Ria hatte die Klinge aus seiner Schulter gezerrt, warf die blutige Waffe zu Boden und riss sein Schwert hervor. „Achtung!“, schrie Nimue und deutete in Richtung Gasse, aus der die eben noch patrouillierende Truppe stürmte. „Zur Kirche!“, rief sie laut. „Los!“, kreischte Ria, der versuchte den Schmerz zu verdrängen. Ser Bors hingegen hörte nicht. Er hatte Schild und Streikolben in den Fäusten und wehrte sich gegen zwei ihm entgegengestoßene Piken. „Bors!“, rief Ria. Der kräftige Templer brüllte wie ein Berserker, stürmte vor, blockte einen Speer und wich dem anderen aus. Er verpasste dessen Träger einen Schlag ins Gesicht, das danach nicht mehr wie ein Gesicht aussah sondern eine blutige Masse aus Blut und Knochen. Mordred wehrte den Speerstoß eines anderen ab, als ein Armbrustbolzen heranflog und dumpf ins Kirchentor einschlug. „Los, in die Kirche!“ Nimue wich zurück, Ria war neben ihr, Blut tropfte auf die steinernen Stufen. Ser Bors warf einen weiteren Soldaten um, doch die Soldaten waren zwischen ihm und dem Kirchenportal. Stattdessen zog er sich auf sein Pferd und, riss die Zügel von deren Befestigung und preschte fort. Ein zweiter Bolzen sprang vom Stein des Gebäudes ab. „Rein jetzt!“, rief Mordred und schob Nimue mit sanfter Gewalt in die Kirche. Ser Ria folgte, stöhnend und vorn übergebeugt. Mealla huschte in die Kirche während der Feldwebel draußen befahl, voranzustürmen. „Tür schließen!“ Mealla, Mordred und Ria stemmten sich gegen das Portal, jemand – ein Kirchendiener augenscheinlich – kam angelaufen. „Verriegeln“, rief Ria und deutete mit blutigem Schwert auf den Diener. Anscheinend hatte er Templer einen der Angreifer erwischt. Der Diener gehorchte, mehr aus Furcht und Autorität vor dem Templer als weil er den Sinn verstand. Jemand warf sich heftig gegen das Portal, doch die drei im Innern hielten stand. Der Diener eilte mit einem großen Balken heran und ließ ihn knallend in die Halterungen fallen. „Was… was ist hier los?“, stotterte er während Kirchenbesucher schrien und sich zu einer großen Gruppe vor dem Altar sammelten. „Ein Angriff“, sprach der Templer das offensichtliche aus. „Erbauer steh uns bei!“, rief der Kirchendiener und fiel auf die Knie. „Gibt es noch weitere Templer in der Kirche?“, fragte Mordred. Ria lehnte sich gegen die Tür, rutschte hinab und schüttelte mit vom Schmerz gezeichneten Gesicht den Kopf. „Eine Kirche ohne Templer?“, hakte Mordred ungläubig nach. „Highever kann froh sein, dass es noch eine Kirche hat. Die Kapelle auf der Burg hat Howe komplett vernichten lassen, alle dort getötet sogar die Ehrwürdige Mutter.“ „Lasst mich mal sehen“, sagte da Nimue. Sie schob Mordred beiseite, kniete sich zu dem Templer. Jemand hämmerte gegen mit Stahl gegen die Tür, doch das Holz war dick und eisenbeschlagen. Nimue zog den Umhang weg. Der Speerstoß hatte die Ketten gesprengt, das klebrige Blut den Stoff warm und schwer werden lassen. Nimue betastete das leicht nach innen gekrümmte Fleisch am Rand der Wunde, worauf Ser Ria ein erbärmliches Geräusch von sich gab. „Keine schwere Wunde. Ich heile Euch“, sagte sie, legte beide Hände auf die Stelle und schloss die Augen. Helles Licht, leicht bläulich, ummantelte ihre Unterarme und Hände. Wie fester Nebel schwappte es auf den Körper des Templers, konzentrierte sich auf die Fleischwunde. Ser Ria keuchte, schwitze doch sah man in seinem Gesicht die Erleichterung vergehenden Schmerzes blühen.

    Nach einem Moment seufzte er und nickte dankend. Vorsichtig bewegte er den Arm, scheinbar ohne Schmerz. Nimue wandte sich um, wischte sich die Stirn auf der ein paar Perlen Schweißes standen. „Ich stehe in Eurer Schuld, Mylady.“ „Ihr schuldet mir nichts“, gab Nimue zurück. Mordred trat heran und zog den Templer auf die Beine, der probierend die Schulter bewegte. Die Wunde jedoch war verheilt. „Ihr wäret hinter den Kampflinien sicherlich eine große Hilfe, Mylady.“ „Die Verderbnis vermag ich nicht zu heilen. Und meine Überzeugung bleibt bestehen“, sagte Nimue. Ser Ria nickte. „Ich verstehe.“

    *

    Larissas Herz war fertig. Es war schmaler geworden, als sie es beabsichtig hatte aber dennoch klar als dieses Symbol zu erkennen, das von Menschen und Elfen gleichermaßen verwendet wurde und sie manchmal in Stein oder Baumstamm gruben. Zufrieden wog die Elfe das Holzstück in der Hand als die Tür aufschwang. Herein kam der Jarl mitsamt dem Lärm einer geschäftigen Stadt. Er erkannte Larissa und stapfte zu ihr herüber, nicht allerdings ohne dem Wirt vorher die Bestellung eines Bieres zuzurufen. Jarl Haesten trug einen schweren Umhang, darunter ein Kettenhemd und einen Lederpanzer, den vom Larissa nicht unähnlich allerdings mit mehr Schnallen und Bändern. Der Elfe fielen noch mehr Gemeinsamkeiten auf. So trug der Jarl nicht minder viele Armringe wie die Elfe. Allerdings bezweifelte sie, dass er seine Ringe auch vom dreckigen Waldboden aufgelesen hatte. Haesten lehnte einen hölzernen Rundschild mit schön bemalter Oberfläche gegen die Bank, legte einen markanten Helm neben sich und rückte die diversen Waffen zurecht, die er mit sich führte. „Ich breche bald auf, tiefer ins Landesinnere“, erklärte er und betastete ein Kriegshorn mit silbernem Mundstück, dass er vorsichtig auf seinem Schoß drapierte. „Wohin werdet Ihr gehen?“ „Arl Eamon ruft seine Männer zusammen und stellt zudem ein Söldnerheer auf. Sicherlich gut verdientes Geld.“ „Habt Ihr keine Angst?“, fragte die Elfe. Haesten winkte ab. „Die Männer der Sturminseln lachen bei drohendem Tod lediglich. Ich habe keine Angst, vor niemanden als den Göttern.“ „Interessant“, sagte Larissa, legte das Herz beiseite und lehnte sich vor. „Ich dachte, die Menschen verehren nur einen Gott. Diesen Erbauer.“ „Diesen Knilch? Diesen arroganten Kerl?“, lachte Haesten laut, ohne sich um die eventuellen Gefühle der anderen Tavernenbesucher zu scheren. „Dieser Wunderknabe, der die Erschaffung allens für sich beansprucht und eifersüchtig auf all die anderen Götter ist?“ „Ich verstehe schon“, sagte Larissa und lächelte. „Die Götter der Dalish sind aber nicht die Euren?“ „Nein.“ „Die des Volkes, das die Menschen ‚Chaisand‘ nennen?“ „Nein.“ Larissa hob resignierend die Schultern. „Dann sagt es mir eben nicht.“ „Vielleicht ein andermal. Wo ist Mordred? Ist er noch nicht zurück.“ Larissa schüttelte den Kopf, eine Feder strich sanft über ihre tätowierte Hand. „Er ist vor einiger Zeit aufgebrochen aber ich erwarte seine Rückkehr nicht allzu bald. Er ging sehr langsam.“ Haesten lachte und schlug auf den Tisch. Der Wirt, der gerade sein Bier brachte, schaute erschüttert zu dem Krieger. „Danke!“, rief Haesten und griff dem Wirt den Krug direkt von der Hand weg, schnippte stattdessen eine Münze hinüber. „Das… das kostete eigentlich zehn Bronzestücke.“ „Was hast du gesagt?“, fragte Haesten, obwohl Larissa sich sicher war, dass der Jarl noch gute Ohren hatte. „N… nichts, Herr“, beschied der Wirt und wich zurück hinter die Theke, wo ein Meter Holz zwischen ihm und dem Gesindel war. „Guter Trick“, grinste Larissa. „Würde ich dir nicht empfehlen. Elfen landen bei sowas meist in Schwierigkeiten.“ „Ich mit Sicherheit“, lachte die Dalish und stellte sich Morganas Gesicht vor, wenn sie erfahren würde, dass Larissa beim Versuch den Bierpreis zu prellen in Animositäten geraten würde.

    Haesten trank ein paar kräftige Schluck und Larissa holte tief Luft. Sicherlich hätte der Mann, der die Meere befuhr das ein oder andere Abenteuer auf Lager und Larissa liebte Geschichten. Doch plötzlich flog die Tür auf, so heftig, dass die in den Angeln knallte. Die Blicke der wenigen Gäste wandten sich zu dem Mann dort, einem grob aussehenden Kerl mit dunkler Kleidung, Glatze und vollem Bart. In der rechten Hand hielt er einen Streitkolben von dem Blut tropfte. Sein Blick hetzte durch die Taverne, blieb dann an der Elfe hängen. Mit schnellen Schritten kam er auf sie zu und Larissa schob sich instinktiv tiefer in die Bank, wie eine Katze die einen Schreck bekam. War der Kerl geschickt, um Rache für den Großen zu nehmen? War dies gar das Blut von Morgana an dem Kriegsgerät? Larissas riss die Augen voller Furcht auf. Schon war der Mann nah, da stoppte ihn eine große Männerhand, die ihn kraftvoll auf die Brust gelegt wurde. „Wohin so eilig, Bursche?“, fragte Haesten mit kampfeslustiger Ruhe. Die Linke drückte den Mann etwas weiter fort, während die Rechte das Kurzschwert, Sax genannt, am Gürtel packte. Jetzt erkannte Larissa den Mann erst. Sie hatte ihn nur kurz gesehen, gestern Abend als er und ein anderer in die Taverne kamen, um mit Nimue zu sprechen. „Ihr wollt zu Lady Seren?“, mutmaßte die Elfe. „Falsch. Aber es geht um sie“, sagte der Mann. „Ich bin Ser Bors vom Orden der Templer und Eure Freundin ist in Gefahr.“ Larissa rückte von der Bank ab, stellte sich hin. Sie war um einiges kleiner als Ser Bors und Haesten. „Was ist mit Nimue? Und Mordred?“ „Sie werden angegriffen, bei der Kirche?“ „Feigling“, kommentierte Haesten sofort. „Ich ritt her, um Hilfe zu holen. Lady Seren sprach von einer großen Gruppe, mit der sie reist. Seid ihr etwa alle?“ „Nein, aber…“ Larissa wurde von Fassungslosigkeit gepackt. „Wie konnte das passieren? Wer greift an?“ „Die Männer der Stadtwache, die Männer des Arls.“ Das ‚Wieso‘ zu erfragen wäre unsinnig, ebenso zu erklären, dass Artur und Morgana momentan nicht dort waren. „Wir müssen helfen!“ Ser Bors nickte. „Drei sind besser als einer“, meinte er, auch wenn ihm anzusehen war, dass er mit mehr Unterstützung gerechnet hatte. Larissa schaute zu dem Jarl. „Werdet… werdet Ihr mir helfen?“ Haesten grinste, in seinen Augen glomm ein ungesundes Verlangen. „Ich habe meine Waffen nicht mitgebracht, um sie hier an die Wand zu lehnen“, antwortete er. „Jarl Haesten Pendragon ist noch nie vor einem Kampf davongelaufen.“ „Danke! Wir werden Euch sicherlich entschädigen können“, meinte Larissa. Haesten trank den Rest des Bieres in einem Zug. Ser Bors stampfte nervös umher, ballte die freie Hand zur Faust und schloss sie wieder. „Mein Pferd steht draußen.“ „Wir werden laufen müssen“, sagte Larissa, die hektisch nachdachte. „Ich hole meine Waffen. Habt Ihr Papier?“ Der Templer schien verwirrt, bejahte aber. „Legt es raus!“ Larissa sprang die Treppe zu den Quartieren herauf, griff sich den Lederharnisch und legte ihn an, schnallte das Jagdmesser um und legte den Köcher über den Rücken. Die Pfeile klapperten aufgeregt, als würden sie den nahenden Kampf wittern. Larissa griff nach ihrem Bogen, prüfte die Sehne, dann jagte sie wieder hinab. Dort griff sie das Stück Papier und einen Kohlestift, den der Templer danebengelegt hatte. In ihrer krakeligen Schrift schrieb sie:

    Ma vhenan,
    Mordred und Nimue in Gefahr bei Kirche. Gehe hin, um zu helfen. Stadtwache greift an.
    L.

    Schnell faltete die das Pergamentblatt mehrfach, bis es die Größe einer großen Münze hatte. Sie eilte zur Theke und knallte das Papier mit der flachen Hand so heftig auf den Tisch, dass der Wirt, der gerade unter dem Tresen etwas suchte vor Schreck hochfuhr und sich geräuschvoll den Kopf stieß. Er fluchte, stand auf und sah das gehetzte Gesicht der Elfe und ihre Waffen. „Was…“, begann er, doch Larissa sprudelte los: „Wenn die schwarzhaarige Frau und der Ritter wiederkommen, gebt ihnen das!“ Die schob das Papier herüber, der Wirt nahm es an. „Es ist wichtig“, beharrte die Elfe und der andere nickte zum Zeichen, verstanden zu haben. „Und…“ Larissa griff in die Tasche, holte einen Gegenstand hervor und strich mit dem Daumen darüber. „Gebt ihr das.“ Der Wirt öffnete die hohle Hand und das kleine Holzherz fiel hinein. Einen Augenschlag lang starrte Larissa auf das Stück, dann presste sie die Lippen aufeinander und wandte sich ohne ein weiteres Wort ab. „Los, wir müssen uns beeilen“, sagte sie zu dem Templer, nachdem sie die Taverne verlassen hatte. Ser Bors stand bei seinem Pferd, hatte den Mantel abgelegt und stattdessen den Schild genommen. „Gehen wir“, stimmte er zu und stülpte sich einen eisernen Helm auf, der seinen Kopf zu einer glatten Maske aus Stahl mit einem durchgehenden schwarzen Schlitz werden ließ. Haesten stand unweit des Templers, auch er hatte seinen fellverkleideten Mantel abgelegt und stand nun dort wie ein Kriegsherr, gekleidet in Stahl und Zorn. Die Wangenstücke seines Helmes waren geschlossen, lediglich die Enden seines geflochtenen Bartes lugten unter dem Rand hervor. Der Krieger trug Axt und Rundschild, Schwert und Sax glänzten an seiner Seite. „Die Götter sind mit uns, kleine Elfe“, sagte Haesten. Larissa war sich sicher, dass er stählern lächelte. „Dafür bete ich. Auf jetzt!“, entgegnete sie und folgte dem im Laufschritt vorauseilenden Templer.


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Ehe sie sich versah wurden sie auf einmal angegriffen, Bolzen flogen in Ihre Richtung und Mealla musste mit den anderen in die Kirche flüchten und deren Tür verbarrikadieren. So hatte sie sich ihren Vormittag eigentlich nicht vorgestellt und kurz verfluchte sie Mordred innerlich, als auch sich weil sie seiner Einladung nachgekommen war. Allerdings hatte sich das der Antivaner vermutlich auch nicht so vorgestellt und jetzt war auch nicht unbedingt der Moment für Vorwürfe. Draußen vor der Tür warteten ein Haufen wütender Wachen darauf sie alle umzubringen und sie hatte weder eine Rüstung noch eine Waffe. Für Mealla war das nicht unbedingt ein Zustand der von Dauer bleiben durfte. Leider hingen in der Kirche leider keine Waffen von Streitern des Glaubens, heilige Lanzen oder gesegnete Bögen herum, höchstens das Schwert der Gnade in Andrastes Händen, welches aber wohl kaum den ersten Kontakt mit einer echten Klinge überstehen würde. Die Elfe trat auf einen der schweren Standkerzenleuchter zu. Kurz zögernd sah sie zu der Andraste-Statue sprach eine leises: "Verzeiht mir." und blies dann die Kerzen aus. Beherzt nahm sie dann die Stange in die Hand und schmetterte den Ständer zu Boden, sodass der Halter von ihm absprang. Nach mehreren Tritten gegen den Ständerfuß gab dieser auch nach und fiel ab. Mealla wiegte die nun blanke Eisenstange in der Hand, ließ sie mehrmals in der Hand kreisen und führte eine einfache Figur mit ihr aus. Sie war erwartungsgemäß nicht perfekt, aber besser als nichts. Mit der jetzt als Stab fungierenden Stange ging sie zu den Anderen zurück. Von draußen hämmerte man weiter gegen die Tür und das erste Axtblatt drang schon durch die hölzerne Pforte. Ewig würde selbst die schwere Kirchentür nicht standhalten. Für Mealla war das ziemlich unwirklich, sie hätte nie gedacht in einer Kirche kämpfen zu müssen. Selbst in Tevinter käme wohl kaum jemand auf die Idee, was wohl auch daran läge das der Ehrwürdige Vater den Eindringling mit Feuerbällen bewerfen würde. "In Ordnung, hat jemand eine Idee außer zu warten bis sie die Tür aufbrechen? Ich war schon in recht vielen Kirchen, in den meisten ist die Pforte auch der einzige Zugang. Oder hat diese eine Hintertür?", fragte sie in die Runde und sah dann bei ihrer abschließenden Frage den Kirchendiener eindringlich an.
    *

    "Das ist es also? Sieht nach dem idealen Ort aus um jemanden die Kehle durchzuschneiden.", sprach Artur beim Anblick des Lagers wenig begeistert. "Hab ich doch gesagt. Würde mich auch nicht wundern wenn das schon dort drinnen geschehen ist.", antwortete Morgana zustimmend. Ihre Laune hatte sich ähnlich wie der Himmel weiter verdüstert, dennoch hoffte sie das im Innern keine böse Überraschung lauerte. "Nun, je schneller wir reingehen umso schneller sind wir wieder draußen.", erklärte sie zwangsoptimistisch und lächelte aufmunternd. "Hoffen wir es.", antwortete Artur grimmig. Er hielt nicht viel von Morganas Deeskalationsstrategie, für ein paar dämliche Zelte würde er sicher nicht sterben.

    Drinnen wurden sie schon von dem fetten Falstaff erwartet, welcher Artur sofort kritisch beäugte. "Wen habt ihr denn heute mitgebracht, hat euch die kleine Elfe nicht als Leibwächterin gereicht?", fragte er amüsiert und verfiel kurz in ein grunzendes Lachen über seine Bemerkung. "Die muss zu hoch zielen, um euch in die Visage zu schlagen, dass fällt mir viel leichter.", antwortete Artur und fixierte den Türsteher mit seinem Blick. Dessen Lachen erstarb sofort zusammen mit seinem Grinsen, aber ein Blick auf das Schwert des Ritters ließ das böse Funkeln in seinen Augen schnell wieder erkalten. "Ricardo erwartet euch bereits hinten mit der Ware.", antwortete er nur knapp und öffnete eine Zwischentür durch die Morgana und Artur traten. Falstaff selbst bliebe hinter ihnen im Rahmen stehen und versperrte diesen damit recht ordentlich. Fackeln beleuchteten die Lagerhalle vor Ihnen in denen sich in den Ecken verschiedensten Wertgegestände und Waren stapelten. Neben Gold und Schmuck, sah Artur Weinfäßer, Gewürze und Waffen. Auf einer der Fässer saß ein dürrer Mann, der eine Armbrust auf seinen Schoß abgelegt hatte und die Neuankömmlinge kritisch beäugte. In einer anderen Ecke, stapelte gerade ein kräftiger Mann eine Kiste auf andere Kisten. Im Hintergrund sah Artur noch andere Schmugger am Arbeiten und miteinander reden. "Wunderbar, der Kerl hat eine Armbrust. Ihr wisst schon das ich weder Schild noch Brustplatte mit mir haben, was denkt ihr was dann im Ernstfall passiert?", zischte er der Hexe zu während sie langsam nach vorne gingen. "Nun ich lasse meine Haut hart wie Stein werden, aber was tut ihr?", wisperte Morgana zurück ein Lächeln aufgesetzt und den Blick nach vorne gerichtet. "Wunderbar, dann weiß ich wen ich als Schild verwenden werde.", murmelte Artur leise und beschloß das eine Diskussion nicht ratsam war, der Kerl mit der Armbrust schaute schon jetzt noch skeptischer. "Boss, eure Kundin ist hier. mit irgendsonem Leibwächtertype.", rief der Kerl mit der Armbrust nach hinten. Sein Dialekt war dabei so stark, dass Artur ihn kaum verstand. Ricardo trat jetzt aus dem Hinterzimmer, sein Aussehen war wie aus dem Ei gepellt und er hatte erneut ein breites Grinsen aufgesetzt. An seiner Seite baumelte immer noch der Rapier. Artur schätzte ihn als eines der üblichen rivainschen Großmäuler ein, aber viele von denen konnten auch fechten. "Ah schönes Fräulein, welch eine Freude euch wieder zu sehen. Euer Anblick erhellt mir diesen ansonsten düsteren Morgen.", begrüßte er Morgana mit offenen Armen. Dann wandte er seinen Blick zu Artur als hätte er diesen gerade erst bemerkt. "Oh und ihr habt eure Begleiteung ausgewechselt, bedauerlich ich hätte eure hübsche Freundin auch gerne ohne Kapuze gesehen. Ich hoffe Falstaff hat sie nicht verschreckt, er ist manchmal ein wenig ungestüm." Morgana erwiderte das Lächeln, freundlich wenn auch nicht so anbiedernd wie ihr gegenüber. "Aber nein, sie ist nur nicht so ein Morgenmensch wie ich es bin. Außerdem könnt ihr doch nicht erwarten, dass wir dann drei Zelte tragen.", erwiderte sie mit honigsüßer Stimme. "Ich wusste gleich das ihr ein Sonnenschein seid, Senorita. Und eine Dame wie ihr sollte nun wirklich nichts tragen außer hübsche Kleider und teuren Schmuck. Den ich auch hätte, falls euer Begleiter euch nicht nur seine Kraft leiht.", erwiderte er und sah zum Schluß Artur herausfordernd an. Dieser ignorierte das allerdings beflissentlich.

    "Später vielleicht, aber jetzt würde ich gerne erstmal die Ware sehen, wegen der wir hier sind.",entschied Morgana freundlich aber bestimmt. "Wie ihr wünscht." Ricardo klatschte einmal in die Hände und seine Leute trugen drei Zeltbahnen mit Stangen nach vorne. Sie waren etwa aller gleich groß und boten nach Arturs Kenntnissen jeweils Platz für zwei Menschen und schienen aus dickem Tuch zu bestehen. Sie hatten drei Farben, das eine war azurblau gefärbt, eines in einer Art braunrot und das letzte mattschwarz gehalten. Die Zeltbahnen wurden ausgerollt und Artur trat einen Schritt vor und sah sie sich näher an. Der Zustand schien in Ordnung zu sein, keine neue Zelte aber ohne Löcher oder Ermüdungserscheinungen des Materials. "Und was sagt ihr großer Mann? Beste Qualität wie ich es versprochen habe." "Sie sind in Ordnung.", antwortete Artur knapp. "Ihr seid ein profaner Mann, ohne Sinn für Stil. Ich hoffe ihr seid auch zufrieden meine Dame, es war nicht leicht euch in so kurzer Zeit diese drei vortrefflichen Zelte zu besorgen. Tatsächlich gab es bei der Transaktion ein paar Schwierigkeiten.", erklärte Ricardo mit einem scheinbar großen Bedauern in der Stimme. "Jetzt kommt es.", stöhnte Morgana schon innerlich. "Das tut mir Leid, aber damit war wohl zu rechnen deswegen zahle ich euch ja mehr als für solche Ware üblich. " "Natürlich Senorita, aber leider ist das außerhalb der üblichen Geschenke und Aufwendungen die ich mit einrechne. Einer meiner Männer wurde verwundet, wird wochenlang ausfallen. Ihr stimmt mir sicher zu das ich ihn nicht einfach so ohne Entschädigung stehen lassen kann. Ich denke 5 Goldstücke mehr könnten seinen Arbeitsausfall und meine Verluste kompensieren.", erklärte er mit einem versöhnlichen Lächeln. "Ich freue mich das ihr euch so rührend um eure Leute kümmert, aber ich sehe ja nicht richtig ein mehr als den vereinbarten Preis zu zahlen, immerhin bin ich nicht dafür verantwort.." "Zwei Goldstücke. Das ist mehr als ein Monatslohn und sollte ihn während seiner schweren Tage ausreichend trösten.", unterbrach sie Artur auf einmal und zog die besagten Goldtücke aus seiner Tasche. Dann zog er einen Beutel hervor. "Und der vereinbarte Kaufpreis, nehmt es und habt einen zufriedenen Kunden oder bleibt auf euren Zelten sitzen." Morgana schaute Artur kurz entrüstet an, während Ricardo den Ritter kurz nachdenklich anstarrte. Sein Blick wanderte zu Morgana dann wieder zu Artur und hinunter zu dessen Schwert und Teilpanzerung. Schließlich hatte er in seinem Kopf wohl die Rechnung beendet. "Einverstanden, ihr seid ein Mann voller Mitgefühl. Meine Leute packen euch die Zelte zusammen, seht euch ruhig derweil um, vielleicht findet ihr etwas was euch gefällt.", erklärte der Rivainer zufrieden.

    "Was sollte das denn gerade? Ihr glaubt doch nicht wirklich seine dämliche Geschichte.", fuhr Morgana Artur leise an. "Nein, aber letztendlich ist die Geschichte egal, wenn man sich an so jemanden wendet, weiß er das die Ware benötigt wird und auch das wir wohl kaum dauerhafte Kunden bei ihm werden. Seid wann kümmert ihr euch so um Geld?" "Ich werde nur nicht gerne verarscht, ihr etwa?" Sicher nicht, aber ich muss jetzt nicht wegen 2 Goldstücken umbedingt einen Bolzen kassieren. Da kämpfe ich lieber wenn es mal wichtig ist. Oder der Gewinn größer erscheint.", erklärte er und lächelte einnehmend. "Seht es positiv, wir haben die Zelte wir können also morgen ohne Probleme abreisen." Morgana überlegte noch kurz ob sie etwas entgegnen sollte, sah aber ein das Artur irgendwie Recht hatte. Ins Gesicht sagen würde sie ihm das aber sicher nicht. Während Ricardos Männer die Zelte in Lederhüllen einpackten, schlenderte sie gelangweilt durch das Lager. Edelsteine, Waffen Rüstungen und Schinken. Das war alles äußerst uninteressant. Dann fiel ihr Blick jedoch auf einen Gegenstand der unter mehrere Smaragden und Opalen bedeckt war. Interessiert hob sie ihn auf und sah ihn sich genauer an. An so einem Ort hätte sie so etwas nicht erwartet. "Was möchtet ihr dafür?", rief sie fragend in Ricardos Richtung.

    Als sie heraustraten war der Himmel inzwischen komplett schwarz und es regnete. Auch ein Wind zog schon durch die Gassen, aber Artur vermutete das sowohl Regen als auch Wind bald heftiger werden würden. Er trug zwei der Zelte, während sich Morgana das letzte über die Schulter gelegt hatte, was sie auch absolut als ausreichend empfand. Zum Glück waren die Dinger nicht sehr schwer und von der Größe so das man Sie wohl gut auf den Pferden verstauen konnte. "Ihr seid schon manchmal merkwürdig, zuerst beschwert ihr euch über deren Preise und dann kauft ihr Ihnen noch etwas ab." Morgana lächelte Artur zufrieden an. "Er war froh es verkaufen zu können, scheinbar hat der Kunde damals seine Bestellung nicht abgeholt. Deswegen war es eigentlich ziemlich günstig." "Ist euer Geld. Wir sollten zurück laufen, ich will nicht nasser als nötig werden , außerdem muss ich ja noch zur Burg um endlich die Belohnung zu kassieren." "Das wird schon klappen, vielleicht wird es ja abseits vom Wetter noch ein schöner Tag.", antwortete die Hexe, immer noch mit ihrem Kauf zufrieden.
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein Hauch des Nichts

    [Bild: VR_Begl_a.png] Drusus Nerva blieb in dem gleichen Auf und Ab. Er hörte sich an was Aril Nuemb zu seiner Frage nach dem in den Schatten gehen können zu sagen hatte. Aber zugleich nahm er die abgelegte Schreibfeder wieder in die Hand. Dann schrieb er bei Beruf, dem Wohin und dem Woher auf, was ihm Glandis gesagt hatte. Die war äußerlich von ihrer langen Verweildauer in den Hüllen eines Schatten schon stark gekennzeichnet. Doch das Wasser aus dem Becher half und Zusehens kam ihr eine Röte unter die Wangen. Der Kommandant schien zu warten und ihr eine Pause zu gönnen. So nahm er das kleine Messer wieder zur Hand und drehte es in der gewohnten, geschickten Weise. Die Dalish hatte zu diesem Zeitpunkt nicht die Geduld, wie sie ihre Begleiterin aufzubringen schien. Gut, die hatte ja auch ein gewisses Maß an Fragen und Antworten hinter sich. Aber sie hatte auch erlebt, welchen Erfolg Aril damit erreichen konnte.

    [Bild: VR_Gladis_1.png] So fragte schließlich Glandis auf das Trinkgefäß zeigend: »Woher musstest ihr, dass ich in dem Raum bin?« Es schien, als ob der Kommandant auf die Frage gewartet hatte. Drusus Nerva änderte weder seine Sitzhaltung noch sein Spiel mit dem Messer. Aber selbst beim Tom Shields sah man im Gesicht, dass er sich das auch fragte.

    »Nun mir ist die Fähigkeit so etwas zu tun nicht unbekannt. Wir haben bei den Truppen den einen oder anderen Kundschafter, der diese Dinge ebenso beherrscht wie sie meine Damen.« Damit schloss er Aril Nuemb mit ein. Dann dreht er sich doch zu Glandis und sagte weiter: »Wo bei eure Leistung schon als überragend einzuschätzen ist. Denn es war ein langes Gespräch.« Dabei seufzte er und trank selbst einen Schluck. Dann sagte er weiter: »Es gibt im Kerzenlicht in engen Räumen, kleinste Reflexionen, wenn jemand so im Schatten steht.« Wiederum machte er eine Pause. Denn er dachte sich, dass nun jeder hier im Raum wissen würde, warum er das Licht mal so oder mal so gedreht hatte. Damit dürfte dann auch klargestellt sein, warum er einen Soldaten hier in dem Raum geholt hatte. Aber er war noch nicht fertig: »Glandis ihr hab das Spiel auch aufrechterhalten, als ich den Deckel der Kiste dort drüben zugehauen habe. Normalerweise müsste ein Erschrecken folgen und vorbei ist der Schatten. Es war schon ein bemerkenswertes Schaustück. Und …« erneut folgte eine Unterbrechung. »… ich rechne es euch hoch an, dass ihr nicht gehandelt habt gegen Tom Shields oder mich. Für wahr, das sollte sein. Aber es ist damit noch nichts geklärt.«

    Er sagte jedoch nicht, dass er beim Hineingehen in den Raum leicht von einem Luftzug gestreift wurde, der da hätte nicht sein können. Und wegen diesem Hauch des Nichts war er besonders aufmerksam gewesen. Die anderen Dinge passten schon, aber es war eben nicht der erste Schritt gewesen. Doch das musste die Dalish nicht wissen. Sonst kam sie noch auf andere Ideen, wenn sie sich erholt hatte.

    Drusus Nerva wandte sich wieder der zuerst gefragten Person zu. Sie schien immer noch verblüfft, dass ihre Begleiterin so mir nichts dir nicht aufgetaucht war. Und so wollte er schauen, welche Antworten er jetzt bekommen würde. So erklärte er: »Mylady, ihr erklärt hier ein Grundwissen. Habe ich euch unrecht getan und die Anführerin sitzt nicht hier, sondern dort?« Dabei zeigte er mit der Spitze des kleinen Messers zuerst auf Aril und dann auf Glandis. Weiter sagte er: »Nehmen wir mal an, in vielen Dingen stimmen eure Aussagen. Aber es ist kein freiwilliger Weg nach Ostagar. Sondern in dem Flüchtlingslager wird eine Adlige Fereldens von einer Dalish angehalten einen, sagen wir mal ‚anderen’ Weg zu gehen. Deshalb meine Frage: Mylady, handelt ihr aus freien Stücken? Jetzt könnt ihr es sagen, denn es wäre schnell geklärt.«

    Glandis saß urplötzlich aufrecht. All die Anspannungen waren wie weggewischt. Wie würde sich Aril verhalten? Das schoss ihr durch den Kopf.

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    [Bild: Sarah_klein.png]
    Nachdem sie sich ein wenig frisch gemacht hatte kam auch schon die Zeit für das Abendmahl. Sarah begrüßte Charles und seine Gemahlin Thea. „Eure Eltern haben mir und meinen Begleiter Unterkunft gewährt“, sagte sie freundlich und die Beiden nickten. „Vater hat uns darüber in Kenntnis gesetzt“, erwiderte Charles und fuhr etwas zögerlich fort, „auch den Überfalle der Dunklen Brut erwähnte er.“ Thea blickte sorgenvoll zu ihrem Ehemann, der ihr beruhigend die Hand drückte. „Es sind schwere Zeiten für Ferelden…“ Sarah erwiderte nichts, denn sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Sie hoffte, dass der Hof unberührt blieb, nicht nur für die Zeit ihres Aufenthaltes sondern auch darüber hinaus. „Solltet ihr meine Heilkünste benötigen, dann bin ich gerne bereit zu helfen.“ Das war das Mindeste, was die junge Frau für die Familie tun konnte. Die Beiden nickten und begleiteten sie ins Esszimmer.

    Der größte Teil der Knechtschaft und der Familie war schon versammelt und der Tisch war gut gedeckt. Man zeigte ihr wo sie sitzen konnte und Sarah setzte sich nach einer kurzen Begrüßung hin. Einige lächelten sie freundlich an und andere, deren Gesichter sie nicht kannte, beäugten sie misstrauisch. Sarah zog ihre Kapuze tiefer ins Gesicht und senkte ihren Kopf. Sie hoffte, es gab keine Probleme für sie und Ser Kasim. Sie erschrak ein wenig als sich plötzlich jemand neben sie setzte doch sie war erleichtert als sie erkannte, dass es Ser Kasim war. Kurz darauf stürmten Denis und der Mabari herein und tobten um den Tisch. Doch Charles schalt seinen Sohn und dieser setzte sich ohne Widerworte brav auf seinen Stuhl. Der Mabari setzte sich neben den Jungen und musterte die Anwesenden. Sarah wunderte sich nicht zum ersten Mal was in dem Kopf dieses Hundes vor sich ging.

    Während des Abendmahls unterhielt man sich über alltägliche Sachen, den Hof und die kommende Ernte, doch immer wieder ruhten die Blicke auf den beiden Neuankömmlingen. Sarah versuchte so gut wie möglich keine Aufmerksamkeit zu erregen und aß schweigend ihr Mahl. „Warum sind die beiden Orlaisianer hier?“ Einer der Knechte, den Sarah nicht kannte, stellte die Frage, die wohl alle beschäftigte. „Ser Kasim ist verletzt und sie werden so lange hier bleiben bis er genesen ist“, erwiderte Christian mit einem scharfen Ton der keinen Widerspruch duldete. Der Knecht schluckte sichtlich verärgert, doch er machte keine Anstalten noch etwas zu sagen und nickte nur kurz bevor er sich wieder seinem Mahl zuwandte. Sarah hoffte, dass dieser Knecht keine Probleme verursachen würde.
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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png]

    Glandis sprach die Frage genau so aus, wie Aril sie gedacht hatte.»Woher musstest ihr, dass ich in dem Raum bin?«

    »Nun mir ist die Fähigkeit so etwas zu tun nicht unbekannt. Wir haben bei den Truppen den einen oder anderen Kundschafter, der diese Dinge ebenso beherrscht wie sie meine Damen. Wobei eure Leistung schon als überragend einzuschätzen ist. Denn es war ein langes Gespräch.« Er erklärte es weiter: »Es gibt im Kerzenlicht in engen Räumen, kleinste Reflexionen, wenn jemand so im Schatten steht.« Aril verstand langsam besser, warum Drusus das getan hatte, was er getan hatte. Und er führte auch noch aus, was Aril schon vorher gewundert hatte: Der laute Knall mit dem Kästchen, das Glandis erschrecken sollte, sodass sie ihre Tarnung verlöre. »… ich rechne es euch hoch an, dass ihr nicht gehandelt habt gegen Tom Shields oder mich. Für wahr, das sollte sein. Aber es ist damit noch nichts geklärt.«

    Aril wollte schon aufseufzen. Es ging einfach nicht vorwärts. Nun wandte sich der Kommandant wieder an sie: »Mylady, ihr erklärt hier ein Grundwissen. Habe ich euch unrecht getan und die Anführerin sitzt nicht hier, sondern dort? Nehmen wir mal an, in vielen Dingen stimmen eure Aussagen. Aber es ist kein freiwilliger Weg nach Ostagar. Sondern in dem Flüchtlingslager wird eine Adlige Fereldens von einer Dalish angehalten einen, sagen wir mal ‚anderen’ Weg zu gehen. Deshalb meine Frage: Mylady, handelt ihr aus freien Stücken? Jetzt könnt ihr es sagen, denn es wäre schnell geklärt.«

    Aril blinzelte völlig verwundert. So langsam stieg ihr das alles über den Kopf. Wie kam er denn jetzt darauf, dass sie Glandis' Befehlen gehorchte? Hatte er ihr nicht zugehört?
    "Kommandant Nerva, Glandis' Loyalität steht völlig außer Frage." stellte sie sachlich fest. "Ich sagte bereits, wir haben einander gerettet. Wir haben gemeinsam das Lager durchsucht und diese Hinweise gefunden. Und wir haben gemeinsam," sie betonte das Wort, "entschieden, dass wir nach Ostagar reisen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was Ihr meint. Wenn Glandis mir irgendwas hätte tun wollen, wäre das längst geschehen, verlasst Euch darauf. Ihr habt ja selbst gesehen, wozu sie im Stande ist!" Sie drehte den KOpf zu Glandis und lächelte sie an. "Glandis ist meine Freundin, meine Gefährtin und sie genießt mein volles Vertrauen."
    Sie drehte den Kopf wieder dem Kommandanten zu. "Sie willigte ein mit mir meinen Bruder zu suchen und ich werde nicht ohne sie weiterziehen," sagte sie nun, mit gerade soviel Schärfe in der Stimme, dass man es hören würde, aber es nicht unhöflich klang, "denn unsere gemeinsame Reise endet nicht, bis wir beide entscheiden, dass es so sein soll."

    Sie verschränkte die Finger ineiander und sah den Kommandanten abwartend an. "Nun, Kommandant, ich vermute das ist seit langem ein recht aufregender Tag, der einiges zu bieten hat. Gewiss unterhaltsamer als die Einöde und das Wache halten an einem Ort, an dem nichts passiert. Ich habe euch vorgeschlagen, wie ich mich verhalten würde, natürlich habt ihr keinerlei Verpflichtung meinen Worten Gehör zu schenken. Aber unsere Karten liegen alle auf dem Tisch, ihr habt zugegeben, dass gewisse Puzzlestücke zueinander passen. Ihr könnt gerne so lange weiterfragen, bis alles für Euch Sinn ergibt, denn meine Antworten werden sich nicht ändern. Aber bitte tut es schnell, damit Glandis und ich endlich weiterziehen und meinen Bruder finden können."

    Sie deutete auf ihre und Glandis' Waffen. "Und wenn Ihr Sorge habt, dass wir gemeinsam, als Assassinen oder was auch immer, hinter dem Heerführer her sind, dann rate ich Euch ebenso, uns zu begleiten und Nien zu verteidigen. Es wäre eigentlich sogar Eure Pflicht..." fügte sie schmunzelnd hinzu.
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  14. #74 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Bastien

    Lana

    [Bild: Char_Samira.png]
    Samira lauschte Bastiens Äußerungen zu Lanas ungewöhnlicher Frage aufmerksam und mit ein wenig Bewunderung. Was er sagte machte Sinn und sie war sich sicher, dass er mit dieser Einstellung gut mit ihrem Vater auskommen würde.

    Lana selbst schien nicht so sehr beeindruckt zu sein und als die Elfe vorschlug Gold zu nehmen und sie zurückzulassen wurde Samira wütend. „Was glaubt Ihr was Ihr da sagt?“ Die junge Frau stapfte zu der verwundeten Frau und funkelte sie verärgert an. „Glaubt Ihr wirklich, dass ich Euch in diesem Zustand allein lasse? Ich bin eine Heilerin, wenn auch eine Anfängerin, und ich werde niemanden zurücklassen der meine Hilfe benötigt. Was macht Ihr, wenn Euch jemand findet und Ihr Euch nicht verteidigen könnt? Was wäre wenn die Dunkle Brut hier auftauchen würde? Ich würde mir zu viele Sorgen und Vorwürfe machen wenn ich Euch im Stich lassen würde. Wir helfen Euch aus der Rüstung und dann sehe ich mir Eure Wunden an und sollten diese versorgt werden müssen, dann werde ich das tun.“ Samira blinzelte nach ihrem Ausbruch und ihre Wangen röteten sich als ihr klar wurde was sie getan hatte. „Ähm… nur wenn Ihr und der Comte nichts dagegen habt“, sagte sie etwas leiser und sichtlich peinlich berührt. Wie konnte sie sich nur so gehen lassen? Es kam nicht so oft vor, aber Samira hatte durchaus eine sehr temperamentvolle Seite. Was würde man nun von ihr denken?
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  15. #75 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Yonice

    Ayden

    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Ayden zeigte die Stöckchen, die Arwan mühsam zusammen gesucht hatte, dem kleinen Jungen und fragte, was dieser davon hielt. Der Junge zerbrach ihn ohne Mühe und antwortete lapidar, dass er morsch sei. Arwan kam sich bloß gestellt vor, schwieg aber nur verbissen dazu. Dann fragte Ayden erneut den Jungen, ob dieser brauchbare Stöcke gesehen hätte und der Junge erzählte was von Haselsträucher und Stiefeln. Schlecht gelaunt dachte Arwan bei sich, dass sie doch dann gleich selbst hätten gehen sollen. Woher sollte er wissen, was gebraucht wurde? Er hatte noch nie eine Wunde versorgen müssen. Wenn man sich im Zirkel verletzt hatte, gab es genug Magier, die einen sofort heilen konnten.

    Als dann Ayden aber ihm die Holzstöcke hinhielt und fragte, ob er die Schiene anlegen wollte, antwortete er nur: "Das würde ich gerne tun, doch habe ich so etwas noch nie getan. Ihr müsstet mir zeigen, wie man es richtig macht." Schließlich musste er etwas lernen. Er war nicht mehr im Zirkel und konnte hoffen, dass die Lehrer es übernahmen. Er war nun auf sich selbst angewiesen.
    Emerahl ist offline Geändert von Emerahl (01.03.2018 um 13:42 Uhr)
  16. #76 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]
    Das Essen schmeckte erstaunlich gut. Er gab offen zu dass er in vielerlei Dingen ein wenig konservativ eingestellt war, so zog er die Küche seines Heimatlandes vor allem anderen zu. Doch das hier schmeckte wirklich vorzüglich. Diese Bauern bewiesen, dass man kein exquisiten Zutaten und teuren Gewürze brauchte um ein gutes Mahl auf den Tisch zu bringen. Und sie waren zufrieden mit dem was sie hatten. Kasim mochte gar nicht daran denken, aber leider war die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Hof bald von Dunkler Brut, oder auch marodierenden Truppen, dem Erdboden gleich gemacht wurde keine kleine.
    Der Hund und der Kleine hatten sich indes nach einer Ermahnung des Vaters gesetzt. Irgendwie fand der Chevalier, dass die beiden zueinander passten. Vielleicht sollten sie ihn hier lassen?
    Die Bemerkung des Knechtes riss ihn aus den Gedanken. Still ballte er seine gesunde Hand zur Faust und sah den Mann aus zusammengekniffenen Augen an. Wenn er eines nicht haben konnte, dann wenn man ihn wegen seiner Herkunft beleidigen wollten. "Werter Ser, ich informiere euch darüber dass ich zwar gebürtig aus Orlais stamme, mein Vater jedoch ein Fereldener ist. Der Konflikt der beiden Länder ist lange vorbei, und was auch immer früher passiert ist, ich hatte keine Macht darüber. Vielleicht bedenkt ihr das das nächste Mal, bevor ihr anfangt zu reden?"
    Der Mann kochte offenbar vor Zorn, und den anderen Sitzenden war diese Situation offenbar sehr unangenehm. Kasim senkte seinen Kopf wieder und aß weiter. Doch wusste er noch nicht, ob ihn diese Bemerkung nicht etwas kosten würde....
    "Habt ihr euch gut erholt?" fragte er dann an seine Reisegefährtin Sarah gewandt.
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (02.03.2018 um 09:24 Uhr)
  17. #77 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Ser Kasim schien die Bemerkung des Knechtes nicht so einfach hinzunehmen und gab ihm Widerworte. Sarah war erstaunt zu hören, dass sein Vater aus Ferelden kam. Merkwürdig, dass sich eine adlige Orlaisianerin dazu herabgelassen hatte einen Mann aus Ferelden, einen Hundelord, zu ehelichen.

    Ser Kasim blieb ruhig und provozierte den Knecht nicht in einen Kampf. Die junge Frau war darüber erleichtert, denn sie hatte es schön öfters erlebt, dass derartige Provokationen in einen Kampf endeten. Die Stimmung am Tisch war nun etwas gedrückt und Sarah zuckte leicht zusammen als Ser Kasim ihr eine Frage stellte.

    „Danke der Nachfrage, Ser Kasim, ich habe mich in der Tat etwas erholt.“ Sarah wandte sich nun an ihre Gastgeber. „Würdet Ihr es mir gestatten einige Tränke herzustellen?“ Sobald sie deren Einverständnis hatte wandte sie sich dem Ritter zu. „Mit Heiltränken kann ich Eure Wunden besser versorgen und den Heilungsprozess beschleunigen.“ Ihre Stimmung hob sich merklich bei diesen Gedanken. „In der Küche haben wir Kräuter“, sagte Thea, „Ihr könnt diese gerne benutzen falls Ihr sie benötigt.“ Sarah lächelte ihre Gastgeberin an. „Ich danke Euch. Dann werde ich nach dem Abendmahl in die Küche gehen und nachsehen ob ich schon einige Tränke brauen kann.“ Das restliche Abendmahl verlief ohne weitere Zwischenfälle, wenn man von den finsteren Blicken, die der Knecht den beiden Orlaisianern zuwarf, absah.

    Sarah bedankte sich für das Abendmahl bevor sie sich Ser Kasim zuwandte. „Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend und eine erholsame Nacht, Ser Kasim. Solltet Ihr Probleme mit Eurer Verletzung haben, dann zögert nicht mich aufzusuchen. Ihr könnt mich auch wecken, falls ich schlafen sollte. Ich werde jetzt erst einmal in die Küche gehen und nachsehen, ob ich aus den dortigen Kräutern etwas machen kann.“
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  18. #78 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein eigenartiger Deal

    [Bild: VR_Begl_a.png] Drusus Nerva nahm innerlich erstaunt die Vorschläge von Aril Nuemb zur Kenntnis. Sie spielte ihre Rolle als Adlige perfekt. Sie konnte einschätzen aus wenigen Stunden, wie langweilig hier Tag war oder nicht. Zu dem gab sie Vorschläge am laufenden Band. Aber all das interessierte ihn nicht. Hier war er der Kommandant und er hatte nun zwei Frauen zum Verhör. Und er war nicht überzeugt. Denn die eigentliche Frage für ihn war ja: »Was passiert, wenn er einen Fehler macht?« Bei so einer Konstellation ist es doch, zumal in Notlagen, besser, man unterlässt jedes Risiko. Wenn sie hier bleiben, gibt es keins. Nur ein Geringes, weil hier kann man natürlich auch einen Schaden anrichten. Aber das würde die vor ihm Sitzende nie gesagt bekommen. Und es war auch eigentlich egal, wie sie sich darstellte. Er war noch nicht überzeugt worden, dass sie gehen konnten. Dabei war die Richtung ohne Bedeutung.

    Er legte das kleine Messer zur Seite, schaute auf Glandis und auf Aril und sagte: »Mylady, ihr habt ne Menge über euch erzählt. War das im Wissen, dass die Dalish hier im Raum war? Oder habt ihr Dinge erzählt, die sie nicht kannte. Und ihr euch sicher wart, dass es ein Gespräch unter uns war?«

    Wie er das erklärte und dabei keine Mine verzog, ertönte außerhalb der Wehranlagen ein dumpfer Ton. Es klang, als wenn ein Horn geblasen wurde. Drei Mal wiederholte sich der Ton. Es war ein lang gezogenes Brummen, ein tiefer Brummbass. Bei dem zweiten Ton wurde Tom Shields unruhig. Denn er hatte es verstanden. Und er schaute zu seinem Kommandanten, was er jetzt tun würde.

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Diese Unruhe übertrug sich auf Glandis. Aber nicht in der Art, dass sie etwas sagte, sondern ihr Blick heftete sich an Drusus Nerva. Sie ahnte, dass er etwas tun musste.

    Und so war es in der Tat. Das Interessante dabei, er ging auch nicht auf die Unruhe seines Wachsoldaten ein. Aber man sah, dass er einen Moment benötigte, um nachzudenken. Dazu stand er schließlich auf und lief wenige Schritte an dem Tisch hin und her. Dieses wiederum steigerte die Unsicherheit bei dem Wachmann. Als dieser dann fragte: »Kommandant? … «, unterbrach der Angesprochene seine Rede: »Bleibt ruhig, es ist alles geklärt.« Dieser Satz war sehr eigenartig, denn es war überhaupt nichts geklärt. Obwohl, Nerva setzte sich wieder hin und nahm das kleine Messer in die Hand.

    Dann sagte er in einen unglaublichen, ruhigen Ton, sehr bedacht gesprochen: »Meine Damen, bei uns ist jetzt Essenzeit. Abendessen, um es genau zu sagen. Ein durchaus wichtiger Termin, Wachwechsel dazu. Ich werde jetzt das Gespräch beenden, um es morgen fortzusetzen.« Er schaute die beiden Frauen an, ob er die Aufmerksamkeit hatte. Die hatte er. So erklärte er weiter: »Ich kann keine Posten erübrigen, um euch zu bewachen. Dann gibt es auch keinen Raum, der ausbruchsicher ist. Deshalb folgender Deal: Ich bekomme zusätzlich zu den Waffen einen wertvollen Gegenstand, ein Stück Ausrüstung von jeder. Es muss so wichtig sein, dass ein Verbleiben sicher ist. Ansonsten wäre da noch freier Aufenthalt …«

    [Bild: VR_Begl_b.png] »Freier Aufenthalt, hier beim Wachposten?«, plauzte Tom dazwischen. Der Kommandant kannte vermutlich seinen Pappenheimer. Aber er schien über die Unterbrechung sogar erfreut. Denn er mahnte ihn nicht, was natürlich auch auf eine gute Schule hinweisen konnte. Denn sein Personal vor Fremden zu rügen ist kein Zeichen von Beherrschung.

    »Ja Tom Shields, frei ohne Fesseln, ohne Wachen mit folgenden Besonderheiten. Melden innerhalb jeder Stunde am Lagerfeuer und Aufenthalt ab zwei Stunden vor Nachtwechsel im Quartier. Du zeigst ihnen den Raum recht an der Treppe …«

    »Das alte Lager?«, wollte der Soldat wissen. »Ja, das alte Lager«, antwortete der Kommandant. Dann schaute er wieder zu Aril und Glandis und fragte: Wer gibt mir etwas und geht auf den Handel ein?

    Glandis wusste sofort, sie hatten keine andere Wahl. Es gab bei ihr kein Zögern. Denn die Aussicht aus dem Raum zu kommen und mit Aril allein zu reden, war viel wichtiger. Also stand sie auf und begann mit den überraschten Blicken der Männer ihre Rüstung abzuschnallen. Sie trug darunter ja ihr weißes Leinenhemd. Aber sie kannte auch ihren gut durchtrainierten Körper. Doch es musste wohl sein. Sie stellte die Rüstung neben ihre Waffen und sagte: »Drago-Leder, die Rüstung meines Vaters, so wie auch der Bogen.«

    Dann schaute sie auf den Kommandanten und hoffte, dass dieser ohne große Worte wusste, was es für eine Dalish bedeutete ein Stück aus der Familie abzustellen.

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (11.03.2018 um 07:15 Uhr) Grund: verlinkt
  19. #79 Zitieren
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    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Yonice war erleichtert, dass der Junge nicht so schwer verletzt war und bleibende Schäden behielt. Die junge Frau lächelte leicht als sie Ayden zuhörte und war erfreut wie gut er den Jungen von seinen Schmerzen ablenkte. Sie fragte sich ob er selbst auch Kinder hatte und deshalb so gut mit ihnen umgehen konnte. Nur kurz ließ sie den schmerzhaften Gedanken an ihr eigenes Kind zu bevor sie sich wieder auf die Gegenwart konzentrierte.

    Die Stöcke, die Arwan gebrachte hatte, waren unbrauchbar und Ayden kümmerte sich, mit der Hilfe von Niklas, selbst um passende Stöcke. Sie wunderte sich wie Arwan das hinnehmen würde doch sie hörte diesbezüglich kein Wort von ihm. Erstaunt hörte sie, dass der Magier keine Ahnung hatte wie man eine Schiene anlegte. Lernte man in den Zirkeln nur mit Magie zu heilen? Es machte durchaus Sinn, dass Arwan in diesem Fall keine Magie anwenden wollte um nicht noch mehr zu verraten und Niklas die Möglichkeit zu geben herauszufinden was er wirklich war. Kinder waren aufmerksamer und schlauer als mancher Erwachsene dachte.

    Yonice hoffte das Ayden der Erstversorgung von Wunden mächtig war, denn sie selbst hatte nicht so viel Ahnung davon. „Ich kann nicht viel zum Schienen von Wunden beitragen befürchte ich.“ Sie dachte angestrengt nach. „Offene Wunden sollten abgedeckt werden“, überlegte sie laut, „und die Schienen waren links und rechts am Bein? Glaube ich…“ War das korrekt? Sie selbst war auch schon verwundet, gebrochene Gliedmaßen eingeschlossen, doch sie kann sich beim besten Willen nicht mehr erinnern wie sie behandelt wurde, denn ihr letzter Bruch war schon länger her und sie hatte ihrer Behandlung nie aufmerksam zugeschaut. „Ich hoffe, dass ich nichts Falsches sage, denn ich möchte auf keinen Fall das es schlimmer wird“, sagte sie entschuldigend.
    Annalena ist offline
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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] »Mylady, ihr habt ne Menge über euch erzählt. War das im Wissen, dass die Dalish hier im Raum war? Oder habt ihr Dinge erzählt, die sie nicht kannte. Und ihr euch sicher wart, dass es ein Gespräch unter uns war?«
    Arils Mundwikel zogen sich leicht nach oben, als sie lächelte. "Kommandant, bis eben wusste ich nicht, dass Glandis hier ist. Ich denke, es war vieles dabei, was sie nicht wusste..." Sie blinzelte der Elfin zu und fuhr sich durch das Haar. "Ich dachte, wir seien allein. Aber das Glandis zugehört hat, ändert gar nichts - weder an der Wahrheit, an dem wer ich bin, oder an meiner Einstellung zu ihr. All das hätte ich ihr auch erzählt, hätte sie mich danach gefragt."

    Plötzlich erklang von draußen ein brummender Ton, von einem Horn. Aril schreckte zwar nicht zusammen, da sie sich die Bedeutung denken konnte, aber wieder war sie überrascht.

    Nun wurde der Soldatenhampel nervös und auch Nerva schritt auf und ab. Shields wollte ihn drängen, doch der Kommandant wiegelte ihn ab: »Bleibt ruhig, es ist alles geklärt.« Aril schob die Brauen zusammen. Geklärt?
    Die erklärung folgte, so ruhig und sachlich, als hätte er sie gerade von einer Blumenwiese in Orlais eingesammelt, wo Frieden und Freude der Alltag war: »Meine Damen, bei uns ist jetzt Essenzeit. Abendessen, um es genau zu sagen. Ein durchaus wichtiger Termin, Wachwechsel dazu. Ich werde jetzt das Gespräch beenden, um es morgen fortzusetzen. Ich kann keine Posten erübrigen, um euch zu bewachen. Dann gibt es auch keinen Raum, der ausbruchsicher ist. Deshalb folgender Deal: Ich bekomme zusätzlich zu den Waffen einen wertvollen Gegenstand, ein Stück Ausrüstung von jeder. Es muss so wichtig sein, dass ein Verbleiben sicher ist. Ansonsten wäre da noch freier Aufenthalt …«
    »Freier Aufenthalt, hier beim Wachposten?« quatschte Tom Shields dazwischen ganz offensichtlich wenig begeistert. Aril spürte wie der Unmut gegen Shields sich immer mehr regte. Was für ein hohler Geselle! Er hätte sie wohl lieber ohne jede Anschuldigung hinrichten lassen?!
    »Ja Tom Shields, frei ohne Fesseln, ohne Wachen mit folgenden Besonderheiten. Melden innerhalb jeder Stunde am Lagerfeuer und Aufenthalt ab zwei Stunden vor Nachtwechsel im Quartier. Du zeigst ihnen den Raum recht an der Treppe …« ordnete Nerva an und schob den Begriff des alten Lagers noch hinterher.

    Glandis reagierte sofort. Mir nichts, dir nichts hatte sie die Rüstung abgestreift und stand in Leinenhemd und Hose da. Aril war es fast etwas peinlich. »Drago-Leder, die Rüstung meines Vaters, so wie auch der Bogen.« Aril machte große Augen. Sie hatten lange gesucht um den Bogen des Vater zu finden und er hatte einen enormen Wert für Glandis. Jetzt fiel Aril wieder ein, dass sie bei ihrer Suche nach dem Vater dessen Utensilien an sich genommen hatte... So etwas konnte sie nicht vorweisen.
    Sie sah sich einem Problem gegenüber, und keinem kleinen.
    "Nun Kommandant, ich könnte ebenfalls meine Rüstung ablegen, es ist handgeschmiedet aus Highever, hochwertiges Leder und ein wenig Metall! Aber um die Wahrheit zu sagen: Wenn ich meinen Waffenmeister Lewis um eine Neue bitte, wird er meine Maße abnehmen und mir eine ebenso gute herstellen. Auch wenn ich diese gerne trage," sie strich über die Bauchpartie des Leders.
    "Nein, meinen wahren Schatz, mein Pfand, das habt ihr bereits." Sie deutete auf die Waffen. "Das sind meine Waffen, für mich geschmiedet, mir geschenkt an meinem Namenstag. Mit unserem Wappen darin, das Wappen der Nuembs. Und ..." fuhr sie fort und deutete auf das Fenster, das nach draußen zeigte, "mein Hengst. Trovao. Er war seit ich ihn bekam mein bester Freund und Gefährte und ich werde ohne ihn keinen Schritt von hier weggehen."

    Sie holte Luft. Und hoffte, dass Folgende nicht so sentimental klang wie in ihrem Kopf.
    "Aber ich verstehe natürlich, worauf ihr hinauswollt. Neben meinem Pferd und meinen Waffen habe ich noch einen wertvollen Besitz. Genau genommen zwei. Einen habe ich euch bereits ausgehändigt." Sie wies mit der Hand auf das Stilett neben den Waffen. "Das zweite ist hier:" Sie schob ihre Haare hinter die Ohren und friemelte aus dem Lederkragen der Rüstung die Kette, das Amulett der zwei gekreuzten Schlangen. "Das hier," Sie zog den Anhänger hervor und hielt ihn Kommandant Nerva unter die Nase, "ist ein Geschenk von Glandis, genau wie das Stilett. Ich sagte es bereits: Wir retteten uns gegenseitig und zum Dank gab sie mir dies. Ich habe es seither keine Minute abgelegt." Sie hob die Hände hinter den Kopf und löste das Amulett. Mit einer Hand hob sie es an der Kette hoch und ließ den Anhänger mit großer Umsicht in Drusus' ausgestreckte Handfläche sinken.

    Hoffentlich war das alles Pfand genug...
    Fawks ist offline
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