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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] Aril bekam mit, dass die Tür hinter ihr geöffnet wurde und für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob es Glandis war. Aber das konnte sie nicht glauben. Sie konnte die Elfin, die ihre Freundin geworden war, immer noch nicht einschätzen. Versteckte sie sich? War sie geflohen? Wollte sie Aril nach ihrem Freikommen wieder einholen? Aber das waren Fragen für später.

    Der Kommandant hielt den Blick auf Aril gerichtet und studierte sie.»Einen Moment Mylady«, sagte er dann nüchtern und wandte sich an die Tür: »Tom Shields, stehst du hinter der Tür?«

    Aril spürte, wie der Ärger in ihr stieg. Dieser Tom Shields war ein von Vorurteilen getriebener, ungehorsamer Widerling. Einen Augenblick lang konnte Aril gut vergessen, dass sie Elfen vor einiger Zeit nicht viel anders gesehen hatte als Tom Shields, und dass ihr Ausreißen von Daheim auch kein Sinnbild an Gehorsam gewesen war.
    Aber er schikanierte Menschen gewollt!

    Die Tür hatte sich geöffnet und Tom war hereinspaziert. Drusus gab ihm weitere Aufgaben. Einen weiteren Becher holen (warum ,fragte sich Aril? Sie hatten doch beide einen...), ihren Becher mit Wasser füllen, draußen Wache halten. Und ein Verweis auf seine Gehorsamkeit. Die Tür schloss sich wieder, endlich. Arils Ärger auf Tom Shields war ihr ein willkommenes Ventil für allen anderen Frust und so konnte sie sich etwas beruhigen. Innerlich feixte sie über die Rüge vom Kommandanten an seinen Wachmann.

    »Mylady, ihr gabt einen Hinweis auf Beweise, um mich zu überzeugen. Nun es gibt schon etwas, was helfen könnte. Verschiedenes sogar.«
    Die Adlige sah zu, wie der Kommandant seinen Becher leerte. Als er ihn wieder füllte, meinte er wie nebenbei: »Mylady, ich gehe davon aus, es liegen noch nicht alle Waffen hinter mir. Das wäre doch ein Anfang, mich zu überzeugen. Meint ihr nicht auch?«

    "Ja, zweilfelsohne, Kommandant. Und danke, dass Ihr nun diese Anrede wählt. Ich sehe es als einen guten Weg!" Aril erhob sich langsam, bemüht keine lauten Geräusche zu machen, damit der Wachhund nicht wieder hereingeschnüffelt kam. Sie hob das Bein, stellte den Fuß auf der Sitzfläche ab, wo sie eben gesessen hatte - dank des trockenen Grases waren ihre Stiefel recht sauber - und löste das Stilett in der Innenseite des Schaftes an der Wade. Sie reichte Kommandant Nerva die Waffe, behielt sie aber noch in der Hand. "Kommandant Nerva, ich habe das getan, weil ich fürchtete, Ihr könntet mich ihm", sie ruckte mit dem Kopf Richtung Tür und senkte die Stimme zu einem Flüstern, dass der Kommandant, aber niemand vor der Tür, hören könnte, "überlassen. Meine Intuition hat mich sehr deutlich vor ihm gewarnt. Ich wollte euch weder betrügen noch habe ich euch belogen."
    Damit legte sie das Stilett in seine Hände.
    "Ich hatte noch ein Messer, aber das habe ich an unserem Lager am Flußbaum vergessen," fiel ihr ein, aber sie war nicht traurig darum. Das Stilett bedeutete ihr viel mehr.

    "Worum wolltet ihr mich noch bitten? Ich bin gerne bereit, eure Prüfung auf mich zu nehmen - wenn es nichts Unehrenhaftes ist, oder etwas, was jemand meines Standes nicht tun kann."
    Sie nahm den Stiefel vom Stuhl, wischte mit der Hand darüber und setzte sich wieder, die Hände wieder auf den Tisch.
    "Nien ist Heerführer seit er 21 Jahre und 4 Monde alt ist. Es war niemand geringeres als Bryce Cousland, der ihn ernannt hat. Er zog mit einer Kompanie aus 250 Soldaten von unserem Bannorn aus los, um das Land gegen die Brut zu verteidigen, die sich überall im Süden erhoben hatte. Er trägt die gleiche Rüstung wie ich, mit mehr Eisenverstärkunden an den Schultern. Über der rechten Augenbraue hat er eine Narbe, edswegen lässt er sein Vorderhaar etwas wachsen und darüber hängen, damit man sie nicht sieht. Da haben wir zum ersten Mal den Stabkampf ausprobiert und ich", sie schob ein Stück ihrer Rüstung und des Untergewandes nach oben und zeigte ihm eine Stelle seitlich am Bauch, knapp über dem Hüftknochen, prangte eine Narbe, in der Größe so wie ein kleiner Finger, quer auf der Haut, "habe das hier abbekommen."

    Sie holte Luft und überlegte. "Wisst Ihr, es ist schwer, Sachen zu erzählen, die überzeugend sein sollen, aber nicht zu wissen, was die Leute eigentlich von meinem Bruder wissen und was nicht. Wollt Ihr mich etwas fragen?"
    Fawks ist offline Geändert von Fawks (30.01.2018 um 20:12 Uhr) Grund: Reaktion auf Mylady
  2. #42 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Der junge Chevalier bedankte sich noch einmal für ihre Hilfe. „Ich danke Euch“, erwiderte sie, „ohne Euch wäre ich jetzt tot und Eure Heilung war das Mindeste, was ich tun konnte, denn Ihr seid nur meinetwegen verletzt worden.“ Als er anbot seine wenigen Vorräte mit ihr zu teilen und sie sogar ein Stück auf seinem Pferd mitzunehmen senkte die junge Frau ihren Kopf. Instinktiv gingen ihre Hände zu ihrer Kapuze und sie zog sie tiefer ins Gesicht. Warum war er so nett? Vielleicht… jetzt viel ihr ein, dass er sie nicht gesehen hatte und dafür war sie sehr dankbar. Hätte er ihr Gesicht gesehen, dann hätte er sich sicherlich angeekelt abgewandt und sie ihrem Schicksal überlassen. „Ich danke Euch“, sagte sie noch einmal leise und begann nachzudenken.

    „Der kürzeste Weg nach Redcliffe wäre in die Richtung aus der ich gekommen bin. Wir müssten das Dorf, das angegriffen wurde, passieren und ich glaube, das ist keine gute Idee.“ Sarah schauderte nur bei den Gedanken daran wie das Dorf jetzt aussehen würde. Selbst wenn es Überlebende gab, die Hilfe benötigen würden, so war die Gefahr groß, dass die Dunkle Brut sich auch noch in der Nähe befand. Ser Kasim war nicht in der Lage zu kämpfen und selbst wenn er es wäre, seine Chancen gegen mehrere dieser Kreaturen zu gewinnen war gering. „Wir benötigen einen Platz an dem Ihr Euch von Eurer Verletzung erholen könnt bevor wir uns auf eine längere Reise begeben.“ Die junge Frau dachte noch angestrengter nach wohin sie gehen konnten. Im Arltum von Arl Eamon gab es mehrere Dörfer und Gehöfte, die eine gute Möglichkeit boten sich zu erholen. Allerdings waren diese angreifbar, wie das zerstörte Dorf aus dem sie geflohen war, und man konnte nicht sagen, ob es dort sicher war. Im Gegensatz zu anderen Gebieten von Ferelden waren die Bewohner dieses Arltums gegenüber Orlaisianern aufgeschlossener. Während man über ihre Herkunft, die sie aufgrund ihres Akzents nicht verbergen konnte, hinwegsah da sie als reisende Heilerin benötigt wurde, konnte sie nicht sagen ob man gegenüber Ser Kasim wohlgesonnen sein würde.

    Sarah zeigte nach Nordwesten als ihr etwas eingefallen war. „Ich erinnere mich, dass es eine viertel Tagesreise von hier entfernt ein größeres Gehöft gibt. Die Menschen, die dort leben, sind sehr aufgeschlossen gegenüber Fremden. Ich habe dem Sohn des Besitzers des Gehöfts das Leben gerettet und ich denke, sie würden uns Unterkunft gewähren bis Ihr genesen seid.“ Sarah blickte Ser Kasim erwartungsvoll an und hoffte, er würde ihrem Vorschlag zustimmen.
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  3. #43 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Ayden

    Arwan

    [Bild: Char_Yonice.png]
    Ayden kümmerte sich sehr gut um den Jungen und Yonice seufzte innerlich. Sie war frustriert, dass sie nichts tun konnte außer dem Jungen und dem Krieger zu lauschen. Warum konnte sie nicht diejenige sein, die Niklas helfen konnte? Bevor sie weiter über ihre Lage nachdenken konnte, hörte sie Arwan im Unterholz nach Stöcken suchen. Doch was sie noch hörte ließ sie laut aufseufzen. Yonice erhob sich und ging zu Arwan. „Arwan“, sagte sie leise so dass der Junge sie nicht hören konnte, „Ayden und Niklas haben Euch nicht ausgelacht. Der Junge hatte über Eure magische Rüstung gesprochen. Vorher hatte er Eure ungewöhnliche Kleidung bemerkt. Ich denke, dass Ayden nur versucht hat den Jungen abzulenken, nicht nur von seinen Schmerzen sondern auch von Euch.“ Sie lächelte den jungen Mann sanft an bevor sie wieder ernst wurde. „Sollte der Junge erfahren, dass Ihr ein Magier seid, dann ist die Gefahr groß, dass er es weiter erzählt. Als Kind kann er die Situation nicht einschätzen und ich brauche Euch bestimmt nicht zu sagen was man mit Magiern macht, die nicht in einem Zirkel sind.“ Yonice strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich entschuldige mich, dass ich nicht mehr auf Euch geachtet habe. Ich hätte daran denken müssen, dass Eure Magier-Kleidung zu auffällig ist. Ihr solltet keine Robe tragen sondern normale Kleidung oder eine leichte Lederrüstung. Sobald wir dazu in der Lage sind, sollten wir Euch neue Kleidung besorgen.“

    Die junge Frau machte eine kleine Pause bevor sie fortfuhr. „Wir sollten uns jetzt erst einmal um Niklas kümmern. Habt Ihr passende Stöcke gefunden?“
    Annalena ist offline
  4. #44 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]

    "Nun gut." Es widerstrebte ihm zwar zu lange an einem Ort zu bleiben, aber sie hatte Recht. Mit einer kaputten Hand machte eine lange Weiterreise keinen Sinn. Er musste sich erholen um wieder zu funktionieren. Kasim steckte zwei Finger in den Mund und pfiff einmal laut. "Ici, garcon!" Der schwarze Hengst hörte auf zu fressen und kam angetrottet. Beim Anblick der jungen Frau jedoch atmete er laut durch die Nüstern und machte Anstalten zurückzuweichen. Offenbar verband er sie mit der Kreatur der dunklen Brut, welche ihr zuvor gefolgt war. "Hey! Ruhig! Ganz ruhig Junge." Kasim hielt die Zügel des Rappen mit seiner gesunden Hand fest und zog ihn mit sanfter Gewalt wieder nach vorne. "Fasst ihn ruhig an. Er fremdelt zwar ein wenig, aber er beisst nicht." Zumindest hatte er es bisher nie getan. Immer noch nervös ließ der Hengst die Berührung über sich ergehen und beruhigte sich ein wenig. "Nun....ich glaube ich brauche noch einmal eure Hilfe." Mit einer Hand war es schließlich etwas schwierig die Pferderüstung, sowie die Seitentasche wieder zu befestigen. "Nicht dass ihr euch wundert: Ich habe ihm keinen Namen gegeben. Meist nenne ich ihn nur Junge oder Garcon. Mein Vater ist Pferdezüchter. Bei so vielen Tieren baue ich selten eine Bindung zu einem bestimmten auf." Für sie mochte das vielleicht seltsam klingen, aber es war nunmal so. Als wenig später alles fertig war, stieg Kasim zuerst auf, setzte sich in den Sattel und nahm die Zügel in seine linke Hand, was noch recht problemlos ging. Nun brauchte er nur noch hoffen, dass er während der Reise nicht fester reingreifen musste..."Kommt!" Er hielt Sarah seinen rechten Arm hin und half ihr dann auf den hohen Pferderücken auf. Nachdem sie sicher hinter ihm saß und sich festhielt schnalzte der Chevalier mit der Zunge und das Pferd begann langsam anzulaufen. "Gebt die Richtung vor."
    Sonmoon ist offline
  5. #45 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Fingerspiele

    [Bild: VR_Begl_a.png] Nach dem der Kommandant eine weitere Waffe in den Händen hielt, ging er zur Tür. Er hörte zwar zu, aber er ging zur Tür. Er öffnete diese, sagte etwas und anschließend ging zurück auf seinen Platz. Er sah, wie Tom Shields die Tür schloss und sich jetzt im Zimmer postierte. Drusus Nerva quittierte es weder mit einem Nicken, einem finsteren Gesichtsausdruck oder irgend etwas anderem. Als er sich vergewissert hatte, dass alles am rechten Fleck stand, die Laterne nochmals gerückt wurde, sagte er: »Mylady, es ist nicht wichtig, was ihr denkt, was zu erzählen ist. Sondern es ist wichtig, ob ich dem glaube.« Dabei schaute er auf das Papier, welches vor ihm lag. Immer noch unterstrichen Schwester und Ausreißerin. Bei dem Betrachten des Schriftstückes drehte er das Stilett mit eben so einer Beflissenheit und Sicherheit, wie er das mit dem kleinen Messer getan hatte.

    Dann sprach er weiter: »Nun ich denke für mich, dass ihr bisher ohne besondere Dinge behandelt worden seit …« Er machte eine Pause und begann die Finger an der Linken mit dem Stilett abzuzählen. Das geschah, in dem er den jeweiligen Finger anhob und mit der Spitze der Handwaffe auf diesen zeigte. »Nun, ihr wurdet nicht durchsucht. Sondern konntet entscheiden, was ihr zeigt.« Bei dem zweiten Finger erklärte er: »Obwohl ihr in die falsche Richtung reist, wurdet ihr nicht unter Fesseln gelegt.« Beim dritten Finger fügte er an: »Alle geschilderten, bis ins Detail ausgemahlten Dinge kann auch eine Assassine berichten, die ihm Hause Nuemb sich Zutrifft verschafft hat, um ein Mitglied nach dem anderen zum Erbauer zu senden. Was natürlich bei der Frage des Berufes eine interessante …« Hier unterbrach er sich, weil er kurz das Blatt zurechtrücken musste. Dann nahm er das Fingerspiel wieder auf: »Ja, eine wirklich interessante Variante hervorbringt.« Tom Shields war bei dem Wort »Assassine« unruhig geworden. Zumindest trat er von einem Bein auf das andere. Bei dem vierten Finger sagte der Kommandant: »Weiterhin kommen die Dinge von euch auf Nachfrage. Es gibt kein Handeln aus der Vorhersehung. Denn bei der Abgabe der Waffen wäre es auch möglich gewesen … doch da hattet ihr euer Misstrauen. Doch wenn es bei den Truppen von Ferelden bei euch Misstrauen gibt … denkt es selbst mal zu Ende.«

    Dann nahm er das Stilett vor sein Gesicht und musterte es sehr genau. Er studierte es. Und als er damit fertig war, fragte er: »Es ist ein sehr altes Stück. Eine wunderbare Stichwaffe, hergestellt von einer begnadeten Hand. Ist die Waffe schon immer euer eigen Mylady?«

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (03.02.2018 um 07:02 Uhr) Grund: verlinkt
  6. #46 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: ein Kinderheld Antwort von Arwan und Yonice

    Ayden Le Brun • Ein kleines Dorf bei Lothering • Auf der Suche – ein Geheimbund

    [Bild: Ayden_VR.png] Ayden seufzte, worauf der Junge spontan reagiert und fraget: »Ist es schlimm mit meinem Bein?« »Ich denke nicht Niklas. Es war etwas anderes.« Diese Antwort, noch so halb in Gedanken gesprochen, forderte den am Boden liegenden Jungen erst recht heraus. »Sagst du mir, was es ist?«

    Ayden hatte sich wieder im Griff. Denn er hatte darüber nachgedacht, warum Arwan so tollpatschig durch sein Leben stolperte. Er war sich scheinbar der Gefahr, in der er sich und alle anderen brachte, nicht bewusst. Es konnte ja sein, dass jemand laut nachdachte, aber nicht in dieser Weise. Er zeigte keine Verantwortung. Nicht für die Situation, in der er die Qunari gebracht hatte noch jetzt. Denn scheinbar hatte er das Gemüt eines Kindes. Denn andere hätten das Kind getötet, nur um nicht zu erkennen zu lassen, dass er ein Ausgerissener war. Ein Magier. Eigentlich Steckbrief reif. Doch er spazierte munter durch das Unterholz und schnatterte herum. Ayden war sich sicher, man musste reden. Doch wie wusste er nicht. Und daraus resultierte sein Seufzen.

    Aber das Interesse des Jungen brachte ihn auf eine spontane Idee. Und die galt es auszugestalten. Er konnte es jetzt mit den anderen nicht bereden, aber es war eine günstige Gelegenheit. »Klar sage ich es dir. Doch zuvor will ich wirklich nachsehen, dass das mit deinem Bein auch geht. Sei tapfer!« Er betastete das Bein vorsichtig. Bereits das Überfahren der blutunterlaufenen Stelle führte bei dem Jungen zu einem Stöhnen. Aber er weinte nicht und hielt still. Als er fertig war, erklärte der Ritte: »Niklas, ich denke, es ist gebrochen. Aber nicht so, dass du nie wieder laufen kannst. Und …« »Woher willst du das wissen, wenn du kein Heiler bist?«, platze der Junge in seine Rede. »Zuerst Niklas warst du tapfer. Hast nicht geflennt. Macht auch kein starker Junge.« Der Bursche nickte nur und versuchte nicht zu zeigen, wie nah er am Wasser war. »Ich habe schon viel gesehen auf den Schlachtfeldern, dort …« »Du warst auf Schlachtfelder!«

    »Niklas, lasse mich doch es zu Ende erklären. Die Fragen laufen nicht weg. Abgemacht?«, fragte der Mann den Jungen und hielt ihm eine offene Hand hin. Der Angesprochene schlug ein und sagte »abgemacht«. Ayden sprach weiter: »gab es ähnliche Anzeichen, wie du sie hast. Aber bei dir steht kein Knochen vor. Die Haut ist geschlossen …« »Stimmt.« Ayden vermied eine Ermahnung. Es hätte vermutlich nicht viel gebracht bei dem Temperament des Jungen. So sagte er weiter: »Annie wird es wissen. Wir müssen nur hinkommen und deshalb die Schiene aus den Stöcken. Dann zu der Sache, warum habe ich geseufzt? Nun ich war in Gedanken bei unserem Auftrag. Denn …«, hier brach er ab. Schaute sich um, das brachte schon den Eindruck, dass jetzt etwas Wichtiges folgen sollte. Der Junge erinnerte sich an seinen Pakt, hob aber den Oberkörper an, um nichts zu verpassen. Doch Ayden fragte ihn: »Niklas kannst du schweigen, ein Geheimnis bewahren?« »Klar, geht klar. Kann ich«, kam sehr rasch als Antwort. Doch Ayden störte das nicht. Und er sprach zwar mit gedämpfter Stimme, aber doch so laut, dass es die anderen hören konnten: »Niklas, wir drei sind von einem Geheimbund des Arl. Es geht um die Sicherheit der Dörfer und Handelswege …« Hier zeigte Ayden Ly Brun mit dem Finger auf den Mund und Niklas verstand und blieb still. »Der Arl entscheidet, wer mit wem zusammen durch die Lande streift. Dabei hat Yonice ihr Augenlicht verloren. Deshalb die Suche nach einem Heiler. Mutter Carol war sehr behilflich. Aber ihr ward einfach zu lange weg. Deshalb haben wir entschieden nachzusehen.« Erneut seufzte der Ritter. Der Junge war ganz gespannt, was noch kommen würde. »Niklas, deshalb bitte ich dich, schweige zu dem, was du erlebst. Ich könnte es auch Lucy und Annie sagen. Sind die beiden vertrauenswürdig?«

    Niklas stutze und überlegte. Eine gute Frage war das für ihn. Dann sagte der Junge: »Annie ist in Ordnung. Nur Lucy ist etwas, na ja halt ein Mädchen.« Ayden lächelte und hoffte, dass es klappen würde. So sagte er noch: »Wenn wir die Stöcke haben, schienen wir das Bein. Du kannst mir ja helfen, wenn wir es den beiden erzählen.« Dabei hielt er wieder die Hand ihm entgegen und es war ein Klatschen von dem Händeschlag zu hören.

    nächster Post: der Stöcke Zweierlei
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (17.02.2018 um 07:20 Uhr) Grund: verlinkt
  7. #47 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Larissa entschied sich dazu, dem Lesen heute Abend nicht zu frönen. Es dauerte immer lange, oft waren die von Morgana in der Not der Ermangelung ausgesuchten Texte in Larissas Augen langweilig und ohnehin spürte sie die ganze Zeit den Blick einer Mentorin in ihrem tätowierten Nacken. „Ich glaube, ich schaue mir die Taverne an und die Leute“, erklärte die Elfe, stand auf und rückte den Gürtel zurecht. Sie prüfte den Sitz des Messers, warf einen Blick auf Pfeil und Köcher, die noch immer am Bett lehnend ruhten und verwarf den Gedanken der Bewaffnung. Der riesenhafte Türsteher aus dem dunklen Viertel würde sicherlich kaum im Schankraum auftauchen, beschloss die Elfe. Sie schenkte der schwarzhaarigen Hexe ein Lächeln, dann ging sie hinaus und zog die Tür hinter sich zu.

    Der Schankraum roch nach dutzenden Kräutern, die in diversen Pfeifen verbrannten. Larissa sog den Geruch mit verschlossenen Augen ein. Er biss zwar, hatte aber süßliche Noten in sich, die sie sehr mochte. Larissa betrachtete die Menschen, denn es waren zum größten Teil Menschen, die sich hier trafen. Viele schienen auf der Durchreise zu sein und die meisten schien der Krieg nicht zu betreffen. Das zumindest sagten die munteren Gesichter, wenn die Männer ihre Krüge hoben und anstießen. In der Stadt herrschte trotz des Trübsaals der Übernahme eine lebendige Stimmung, die nur von Denerim übertroffen worden war. Larissa erinnerte sich die wenigen Menschentavernen, die sie besucht hatte, ehe sie auf Artur getroffen war. Damals in dem Ort namens Quarkenfurt. Sie sog die schwere, warme Luft der Taverne zu einem nostalgischen Seufzer ein. „Spitzohr“ hatte der schwarze Ritter sie genannt. Es war eines der ersten Worte gewesen, die Artur ihr zu jener Zeit im Gasthaus zum rostigen Schwert entgegengeschleudert hatte. Larissa lächelte bei dem Gedanken. Damals war sie von ihm verschüchtert und dennoch genau das Zeichen gewesen, auf dass sie seit dem Verlassen ihres Clans gewartet hatte. „Wollt Ihr etwas trinken?“ Die Elfe schaute sich um. Eine rothaarige Schankmaid blinzelte sie an, die Augen zwischen ihren Tätowierungen und spitzen Ohren hin und herhuschend. „Nein, danke“, antwortete Larissa. Das beseelte Lächeln der Elfe verwirrte die Schankmaid, die sich rasch entfernte; allerdings nicht ohne nicht noch einen Blick zurück zu werfen. Ein Blick zurück, das war es, war auch Larissa durchlebte. „Danke, Artur“, murmelte sie still zu sich selbst und ihre Mundwinkel zuckten.

    *

    „Verzeiht, es geht micht wohl kaum etwas an, da ich nicht so richtig zu eurer kleinen Gemeinschaft gehöre, aber ich bin mir nicht ganz sicher was das gerade zu bedeuten hat. Was habt ihr jetzt vor, kehrt ihr in euren Zirkel zurück?“ Meallas Nachfrage kam spät aber sie kam. Den ganzen Weg von der Kirche bis zur Tavernentür hatte die Bogenschützin mit ihrer Neugier hinter dem Berg gehalten, obwohl Nimue deren Anstrengung förmlich spüren konnte. Die Magierin schaute auf die Maserung der Tür, die Hand schob auf dem Griff. Sie regte sich nicht von der Stelle, dachte nach. In ihrem Rücken wartete Mealla auf eine verdiente Antwort. Nicht die Person Mealla hatte die Antwort verdient, sondern die Frage hatte es verdient, beantwortet zu werden. Generell. „Zurück in den Zirkel“, sagte Nimue langsam, fast so als hätte sie den Sinn der Frage nicht erfasst. Sie ließ den Türgriff los, drehte sich um und verschränkte die Arme, die Elfe anstarrend. Mealla stand stellvertretend für diesen schicksalswendenden Punkt. „Ich weiß es nicht, Bogenschützin. Mein Interesse an Orzammar ist groß, das Verständnis von Lyrium würde uns auch in dem Krieg helfen… Dennoch: Ich kann mich dem Befehl meines Anführers nicht widersetzen. Wenn die Templer sich nachher nicht von mir überzeugen lassen, dass ich für die Sache handle, dann ja; dann werde ich die Gruppe verlassen und zum Zirkel zurückkehren.“ Die Entschlossenheit in Nimues Stimme ließ keinen Zweifel an ihren Worten zu. Befehl ist Befehl und wenn die Templer mit eben solchem gekommen waren, dann würde sie ihn ohne Widerspruch befolgen. Die Magerin war bereit, ihren Teil zu tun, um der einbrechenden Dunkelheit Einhalt zu gebieten – oder zumindest Gegenwehr leisten. Sie legte den schulmeisternden Blick auf Meallas Gesicht. „Magie soll dem Menschen dienen.“


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    "Nun wenn ihr davon überzeugt seid, den Menschen so am besten zu dienen, so spricht wohl nichts dagegen.", stimmte die Elfe der Magierin zu, auch wenn sie anderen vollendeten Überzeugung dennoch Zweifel hatte. "Ich selbst habe auch fast mein ganzes Leben die Befehle von anderen Leuten befolgt, ich kannte es auch nie anders. Aber für mich kam eines Tages der Punkt, an dem ich Gehorsam nicht mehr mit mir selbst vereinbaren konnte. Es führte zu Strafe, es hat nichts am Ausgang verändert, aber hätte ich es nicht getan könnte ich mir wohl nicht mehr ins Gesicht sehen und vielleicht stände ich jetzt nicht hier und würde mit euch reden. Deswegen hoffe ich auch für euch das ihr euch eurer Sache sicher seid, denn ansonsten kann euch eine solche Entscheidung ein ganzes Leben lang verfolgen.", sprach die Elfe im ruhigen Tonfall und ernsten Blick. Es war nicht so, dass sie die Ereignisse damals nicht manchmal schweißgebadet aufwachen ließen, aber zumindestens konnte sie sich selbst rückblicken keine Vorwürfe machen. Die Elfe zuckte mit den Schultern. "Allerdings wird euer Gehorsam durch Respekt erzeugt und nicht durch Angst gefordert, also was weiß die Bogenschützin schon darüber. Ich bin mir absolut sicher das ihr das Richtige, für euch tun werdet.",sagte die Elfe überzeugt und mit einem Lächeln zur Auflockerung. Dann öffnete sie die Tür und hielt sie Nimue auf. "Nach euch, die Dame."

    Die Taverne war immer noch voll, auch wenn sie jetzt mit anderen Menschen gefüllt war. Lachenden Menschen, die rauchten und tranken. Mealla hatte auch nichts dagegen sich ein wenig die Kehle anzufeuchten und während die Zauberin eher langsam durch den Schankraum schritt, ging sie schonmal entschlossen auf die Gemeinschaftsunterkunft zu und öffnete die Tür. Zuerst dachte sie das niemand da war, aber dann sah sie Morgana die in einem Buch mit blauen Einband am lesen war. Das bedeutete wohl das die Dalish auch irgendwo hier rumgeisterte, Mealla meinte sie auch kurz aus den Augenwinkeln gesehen zu haben. Aber selbst wenn dem so gewesen wäre, reden tat die Blondine ja eh nicht mehr als nötig mit Mealla und auf den Gesichtsausdruck den sie immer in ihrer Nähe aufsetzte war sie auch nicht unbedingt scharf. Sie hatte noch immer keine Ahnung warum die Dalish ihr eigentlich grollte, aber das würde bald wohl eh egal sein. Vorsichtig legte sie ihren Beutel mit den Einkäufen auf dem Bett ab. "Ah, ihr seid auch schon zurück, habt ihr gefunden was ihr gesucht habt?", erkundigte sich die Elfe höflich während sie ihr Zeug ablegte und Morgana sah sich genötigt kurz von ihrem Buch heraufzusehen. "Nein, das verschiebt sich alles auf morgen. Heute haben wir nur Scherereien bekommen, aber ich würde vermeiden dieses Thema auszubreiten wenn es euch recht ist. Wie war euer Ausflug?", antwortete die Hexe knapp, eher aus Höflichkeit fragend als aus Interesse. Mealla die schon auf dem Rückweg zur Tür war, hielt kurz an. "In Ordnung, ich habe die Zutaten bekommen die brauchte, war in der Kirche und wir sind irgendwelchen Templern begegnet die heute Abend vorbeikommen um Frau Seren zu sprechen. Euch dann noch viel Spaß beim lesen ich gehe in den Schankraum.", erzählte Mealla ohne über die Wirkung ihrer Worte nachzudenken und verließ dann das Zimmer. "Danke.", murmelte Morgana die schon wieder in ihrem Buch vertieft war, bis ihr auf einmal der Inhalt der Aussage komplett gewahr wurde. "Moment, wie bitte?", fragte sie, das Buch herunternehmend, in den Raum aber Mealla war nicht mehr da um zu antworten.
    Die Elfe stellte gerade fest das die erhöhte Nachfrage die Auswahl an Weinen erhöht hatte und beschloss einen Val-Cheviner Rotwein zu verkosten. Gerade als sie das Glas entgegengenommen hatte und sich einen Tisch suchen wollte, öffnete sich die Tavernentür und Artur betrat die Schenke.

    Nachdem ihn sein Gefühl zunächst getäuscht hatte und er doch die falsche Richtung gewählt hatte, war Artur froh endlich diese dämliche Herberge erreicht zu haben. Wobei der kleine Spaziergang hatte geholfen einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen und er hoffte das der hiesige Wirt auch irgendetwas auf dem Feuerchen hatte, sein Körper gab ihm nämlich deutlich zu verstehen das er sechs Bier nicht als eine vollwertige Mahlzeit ansah. Zwischen ihm und seinem Ziel der Theke, gab es nur ein Hindernis, welches sich als Tevinteranerin mit Weinglas in der Hand darstellte und für Arturs Geschmack einen zu erwartungsvollen Blick hatte. Gefasst marschierte er auf die Elfe zu. "Ich sehe ihr seid auch zurück und ihr habt euch scheinbar schon vergnügt. Ich hoffe ihr habt nicht die ganze Belohnung verprasst.", sprach ihn Mealla mit amüsierten Gesichtsausdruck an. "Sagen wir es so, das ganze gestaltet sich als komplizierter als nötig. Aber sucht euch doch einen Platz, dann bestelle ich mir etwas zu essen und kann euch dann von meinen Ereignissen auf der Burg erzählen. Im Sitzen.",antwortete Artur ein wenig genervter als es seine Absicht war. "Ich wusste das es nur eure Rüstung war die Geräusche macht und keine klingenden Münzen.",antwortete die Elfe konsterniert und nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas. "Werde ich für eure Erzählung mehr davon brauchen?", fragte sie und zeigte auf das Glas. Artur inzwischen an die Theke gelehnt, zuckte mit den Schultern. "Schaden tut es euch sicher nicht."
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  8. #48 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Eine pikante Frage ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png] Aril war kaum fertig, da öffnete der Kommandant die Türe wieder und holte wortlos Tom Shields herein. Danach wandte er sich an Aril und sagte »Mylady, es ist nicht wichtig, was ihr denkt, was zu erzählen ist. Sondern es ist wichtig, ob ich dem glaube.« Er spielte wieder mit dem Papier herum und fügte hinzu: »Nun ich denke für mich, dass ihr bisher ohne besondere Dinge behandelt worden seid …« Er zählte mit ihrem Stilett an seinen Fingern ab: »Nun, ihr wurdet nicht durchsucht. Sondern konntet entscheiden, was ihr zeigt. Obwohl ihr in die falsche Richtung reist, wurdet ihr nicht unter Fesseln gelegt. Alle geschilderten, bis ins Detail ausgemahlten Dinge kann auch eine Assassine berichten, die ihm Hause Nuemb sich Zutrifft verschafft hat, um ein Mitglied nach dem anderen zum Erbauer zu senden. Was natürlich bei der Frage des Berufes eine interessante …Ja, eine wirklich interessante Variante hervorbringt. Weiterhin kommen die Dinge von euch auf Nachfrage. Es gibt kein Handeln aus der Vorhersehung. Denn bei der Abgabe der Waffen wäre es auch möglich gewesen … doch da hattet ihr euer Misstrauen. Doch wenn es bei den Truppen von Ferelden bei euch Misstrauen gibt … denkt es selbst mal zu Ende.«

    Aril bemerkte, dass Shields unruhig wurde und hin und her trippelte. Also zum Krieger taugte der wirklich nicht!


    »Es ist ein sehr altes Stück. Eine wunderbare Stichwaffe, hergestellt von einer begnadeten Hand. Ist die Waffe schon immer euer eigen Mylady?«

    "Nun Kommandant, ich verstehe, dass es euch misstrauisch macht. Lasst mich zuerst dies sagen: Was die Waffen angeht, habe ich euch eben meinen Grund genannt. Ich habe von mir aus alles Mögliche erzählt, von dem ich der Ansicht bin, dass eben kein Assassine das wissen kann. Denn selbst wenn er einige Jahre in unserem Bannorn gelebt hätte, hätte er so viele Details nicht zusammentragen können, die sich so weit in der Vergangenheit befinden. Oh, wie wäre es damit? Kennt Ihr den Namen von Niens Pferd? Wisst ihr wie es aussieht? Denn sein Aussehen und sein Name hängen direkt mit mir und meinem Pferd zusammen." Sie deutete auf die Wand, wo draußen ihr Pferd stehen musste. "Mein Pferd ist ein Hengst, ein Rappe, also komplett schwarz. Sein Name ist Trovao, was in einem antivanischen Dialiakt "Donner" bedeutet. Niens Schimmel ist sein Bruder, auch ein Hengst und hört auf den Namen Raio - was im selben antivianischen Dialekt "Blitz" bedeutet. Blitz und Donner - ihr versteht? Diese Pferde haben wir gemeinsam bekommen, vor fast sieben Jahren! Sie waren ein Geschenk des Bruders meiner Mutter. Er lebt seit Jahren in Antiva und besucht uns nur selten. Damals der Besuch war anlässlich unserer Geburtstage. Achja, Niens Geburtstag ist genau vier Tage vor meinem - doch er ist 3 Jahre vor mir geboren."

    Dann deutete sie auf das Stilett. "Und auch hier erzähle ich euch die Wahrheit, ohne dass ihr nachbohren müsst. Dieses Stilett haben wir im überranten Flüchtlingslager bei Lothering gefunden - wir, das heißt die Dame, die vorhin noch draußen war und von der ich wirklich nicht weiß, wo sie hingegangen ist!" Sie holte tief Luft. "Wir hatten diesen Befehl, den ich Euch vorhin gegeben habe, in diesem Lager gefunden und haben in der Hütte des KOmmandanten gesucht, ob wir noch irgendwelche weiteren Hinweise finden. Dort fand meine Begleiterin dieses Stilett und sie schenkte es mir. Wir haben einander gerettet und sie ist meine Freundin. Deswegen bedeutet es mir viel."

    Aril verstummte. Ihre Kehle wurde rau. Sie war es wohl nicht mehr gewohnt viel zu sprechen - bei diesem Gedanken zuckten kurz ihre Mundwinkel. Sie wusste langsam nicht mehr weiter. Nur die Wahrheit konnte sie hier retten. Und auch wenn sie mit Glandis vereinbart hatte, sie als ihre Dienerin auszugeben, würde das Gerüst aus Lügen, das sie aufbauen musste um Glandis zu ihrer Dienerin zu machen, sehr empfindlich stehen und bei einer Befragung von ihr direkt zusammenfallen. Und das würde ihrem Leben und ihrer Glaubwürdigkeit noch viel mehr schaden. Deshalb: Wahrheit. Sie konnte nur hoffen, dass es half. Und vielleicht mussten auch extremere Methoden her...

    "Ihr habt sicher von diesem höchst unangenehmen Gerücht gehört, dass die Tochter der Schwester meiner Mutter, die in Orlais wohnt, ein inzestuöses Verhältnis mit ihrem schwachsinnigen Cousin hatte, das alle dementiert haben. Das stimmt natürlich nicht, sage ich Euch."
    Sie pausierte kurz und fuhr sich seelenruhig über die Haare: "Es war mir ihrem Bruder."
    Fawks ist offline
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • eine überraschende Aussage

    [Bild: VR_Begl_a.png] Der Kommandant hörte dem Bericht zu. Dabei verzog er keine Miene. Doch ab und zu schob der die auf dem Tisch stehende Lampe für ein winziges Stück mal nach links, dann zog er sie wieder zu sich. Er wartete, bis sie ausgeredet hatte. Dann sagte er: »Mylady, es ist mehr als verletzend zu erklären: „Was die Waffen angeht, habe ich euch eben meinen Grund genannt.“« Ich hoffe für euch, dass das nur so dahingesagt wurde. Denn das Mindestmaß ist Misstrauen. Eine Besorgnis, eine Befürchtung gegen über den Truppen Fereldens zu äußern für mich ein Unding. Und das Gesagte stärkt eure sowieso nicht sehr starke Position in keinster Weise. Ich habe schon mit Menschen gesprochen, die wurden über Jahre gedrillt. Ich will euch nicht fragen, wie es ist in der Nacht geweckt zu werden und die Frage nach dem Namen oder einem winzigen Detail zu wissen. Auch nicht dann, wenn man schwere Arbeit verrichten muss, in einem Eisbad sehr kalten Temperaturen ausgesetzt wird und bei all diesen Strapazen den Namen des Lieblingspuddings sofort parat haben sollte. Erzählt mir nichts über Assassinen und deren Ausbildung.

    Dann machte er eine Pause, legte das Stilett ab und griff sich die Schreibfeder. Er zeichnete einen Kreis auf das Blatt unter seine Notizen. In diesen zeichnete er ein Kreuz. Dieses war in der Form in der südlichen Richtung verlängert. Vielleicht war es auch ein Symbol für die Stichwaffe. Unter den Kreis schrieb er Ostagar. Und links oberhalb neben den Kreis mit dem Symbol notierte den Namen Aril. Dann kam rechts der Begriff Dame hinzu. Und neben einem Schrägstrich der Begriff Begleiterin. Dahinter postierte er ein Fragezeichen. Dann legte er die Schreibfeder zurück in ihre Ablage, griff sich die alte Waffe und begann erneut diese in den Händen auf geschickte Weise zu drehen. Dann sagte er:

    »Wie es auch sei Aril Nuemb, Mylady oder doch Miss, in einem habt ihr zum ersten Mal hier für mich etwas erzählt, dass ihr in der Auswirkung nicht wissen konntet.« Dabei hielt er inne. Er prüfte seine Gedanken, sprach dann aber weiter: »Ihr konntet nicht wissen, dass ich die Waffe hier kenne.« Wieder hielt er inne und wartete auf eine Wirkung. Dann sagte er mit deutlich leichterer Stimme und mit ergriffenem Tonfall. »Es stimmt. Das Lager wurde gestürmt. Er ist leider gefallen. Kommandant Brahen de Bort lebt nicht mehr und es ist seine Waffe.« Er seufzte, sagte nur noch: »Möge der Erbauer gut mit ihnen umgehen …« Dann trank er einen Schluck.

    Doch er hatte sich schnell im Griff. Er schaute auf seine Skizze und sagte: »Ein Zufall auf dem Weg nach Ostagar. Ein Zufall, der eine Legitimation erbringt. Ein Zufall?« Dann schaute er zur der ihm gegenübersitzenden jungen Frau und fragte diese: »So wie eure Geschichte klingt, wahrt ihr allein unterwegs. Bei eurer Reise seit ihr zu dem Flüchtlingslager gekommen. Doch wenn man euren Wohnort sich auf der Karte ansieht, schaut, wo Ostagar liegt und wo das Flüchtlingslager, es ist ein merkwürdiger Weg. Deshalb meine Frage: Wo kommt ihr ursprünglich her und wo wolltet ihr hin?«

    Wie er das so fragte, nahm er sich erneut sein Papier und schrieb neben das Symbol mit dem Kreis und Kreuz die Wörter Knopf und Schriftrolle.

    Dann fragte er erneut: »Mylady, wie lautete der ursprüngliche Weg?«

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    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    "Nun wenn ihr davon überzeugt seid, den Menschen so am besten zu dienen, so spricht wohl nichts dagegen.", stimmte die Elfe der Magierin zu, auch wenn sie anderen vollendeten Überzeugung dennoch Zweifel hatte. "Ich selbst habe auch fast mein ganzes Leben die Befehle von anderen Leuten befolgt, ich kannte es auch nie anders. Aber für mich kam eines Tages der Punkt, an dem ich Gehorsam nicht mehr mit mir selbst vereinbaren konnte. Es führte zu Strafe, es hat nichts am Ausgang verändert, aber hätte ich es nicht getan könnte ich mir wohl nicht mehr ins Gesicht sehen und vielleicht stände ich jetzt nicht hier und würde mit euch reden. Deswegen hoffe ich auch für euch das ihr euch eurer Sache sicher seid, denn ansonsten kann euch eine solche Entscheidung ein ganzes Leben lang verfolgen.", sprach die Elfe im ruhigen Tonfall und ernsten Blick. Es war nicht so, dass sie die Ereignisse damals nicht manchmal schweißgebadet aufwachen ließen, aber zumindestens konnte sie sich selbst rückblicken keine Vorwürfe machen. Die Elfe zuckte mit den Schultern. "Allerdings wird euer Gehorsam durch Respekt erzeugt und nicht durch Angst gefordert, also was weiß die Bogenschützin schon darüber. Ich bin mir absolut sicher das ihr das Richtige, für euch tun werdet.",sagte die Elfe überzeugt und mit einem Lächeln zur Auflockerung. Dann öffnete sie die Tür und hielt sie Nimue auf. "Nach euch, die Dame."

    Die Taverne war immer noch voll, auch wenn sie jetzt mit anderen Menschen gefüllt war. Lachenden Menschen, die rauchten und tranken. Mealla hatte auch nichts dagegen sich ein wenig die Kehle anzufeuchten und während die Zauberin eher langsam durch den Schankraum schritt, ging sie schonmal entschlossen auf die Gemeinschaftsunterkunft zu und öffnete die Tür. Zuerst dachte sie das niemand da war, aber dann sah sie Morgana die in einem Buch mit blauen Einband am lesen war. Das bedeutete wohl das die Dalish auch irgendwo hier rumgeisterte, Mealla meinte sie auch kurz aus den Augenwinkeln gesehen zu haben. Aber selbst wenn dem so gewesen wäre, reden tat die Blondine ja eh nicht mehr als nötig mit Mealla und auf den Gesichtsausdruck den sie immer in ihrer Nähe aufsetzte war sie auch nicht unbedingt scharf. Sie hatte noch immer keine Ahnung warum die Dalish ihr eigentlich grollte, aber das würde bald wohl eh egal sein. Vorsichtig legte sie ihren Beutel mit den Einkäufen auf dem Bett ab. "Ah, ihr seid auch schon zurück, habt ihr gefunden was ihr gesucht habt?", erkundigte sich die Elfe höflich während sie ihr Zeug ablegte und Morgana sah sich genötigt kurz von ihrem Buch heraufzusehen. "Nein, das verschiebt sich alles auf morgen. Heute haben wir nur Scherereien bekommen, aber ich würde vermeiden dieses Thema auszubreiten wenn es euch recht ist. Wie war euer Ausflug?", antwortete die Hexe knapp, eher aus Höflichkeit fragend als aus Interesse. Mealla die schon auf dem Rückweg zur Tür war, hielt kurz an. "In Ordnung, ich habe die Zutaten bekommen die brauchte, war in der Kirche und wir sind irgendwelchen Templern begegnet die heute Abend vorbeikommen um Frau Seren zu sprechen. Euch dann noch viel Spaß beim lesen ich gehe in den Schankraum.", erzählte Mealla ohne über die Wirkung ihrer Worte nachzudenken und verließ dann das Zimmer. "Danke.", murmelte Morgana die schon wieder in ihrem Buch vertieft war, bis ihr auf einmal der Inhalt der Aussage komplett gewahr wurde. "Moment, wie bitte?", fragte sie, das Buch herunternehmend, in den Raum aber Mealla war nicht mehr da um zu antworten.
    Die Elfe stellte gerade fest das die erhöhte Nachfrage die Auswahl an Weinen erhöht hatte und beschloss einen Val-Cheviner Rotwein zu verkosten. Gerade als sie das Glas entgegengenommen hatte und sich einen Tisch suchen wollte, öffnete sich die Tavernentür und Artur betrat die Schenke.

    Nachdem ihn sein Gefühl zunächst getäuscht hatte und er doch die falsche Richtung gewählt hatte, war Artur froh endlich diese dämliche Herberge erreicht zu haben. Wobei der kleine Spaziergang hatte geholfen einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen und er hoffte das der hiesige Wirt auch irgendetwas auf dem Feuerchen hatte, sein Körper gab ihm nämlich deutlich zu verstehen das er sechs Bier nicht als eine vollwertige Mahlzeit ansah. Zwischen ihm und seinem Ziel der Theke, gab es nur ein Hindernis, welches sich als Tevinteranerin mit Weinglas in der Hand darstellte und für Arturs Geschmack einen zu erwartungsvollen Blick hatte. Gefasst marschierte er auf die Elfe zu. "Ich sehe ihr seid auch zurück und ihr habt euch scheinbar schon vergnügt. Ich hoffe ihr habt nicht die ganze Belohnung verprasst.", sprach ihn Mealla mit amüsierten Gesichtsausdruck an. "Sagen wir es so, das ganze gestaltet sich als komplizierter als nötig. Aber sucht euch doch einen Platz, dann bestelle ich mir etwas zu essen und kann euch dann von meinen Ereignissen auf der Burg erzählen. Im Sitzen.",antwortete Artur ein wenig genervter als es seine Absicht war. "Ich wusste das es nur eure Rüstung war die Geräusche macht und keine klingenden Münzen.",antwortete die Elfe konsterniert und nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas. "Werde ich für eure Erzählung mehr davon brauchen?", fragte sie und zeigte auf das Glas. Artur inzwischen an die Theke gelehnt, zuckte mit den Schultern. "Schaden tut es euch sicher nicht."


    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Es war schon spät, als Nimue und Mealla die Taverne endlich betraten. Die rothaarige Magierin ließ die merkwürdigen Sprüche der Elfe mit der Gleichgültigkeit eines Steines von sich abperlen. Zweifellos hatte sie es versucht gut zu meinen, doch war Mealla mit Worten weit weniger geschickt als mit der Lanze. Nimue lächelte die Elfe mitleidig an, die ihr die Tür offenhielt, als sie an ihr vorbei in den Raum schwebte. Dort verlor sie die Bogenschützin dann rasch aus den Augen. Der Schankraum roch, wie ein Schankraum riechen musste, wenn die Stadt in der er sich befand eine der größten des Landes war. Und er war gefüllt mit eben derlei Art von Personen, die solche Städte aufzusuchen pflegten. Wie in jeder Taverne fehlten auch hier ein paar verschlagen dreinblickende Zwerge mit tätowierten Wangen nicht und ebenso ein rotnasiger Betrunkener, sicherlich ein Stammgast. Nimue hörte verschiedene Sprache, wenn auch nicht in der Fülle, wie sie Denerim bot. Der Krieg vertrieb für gewöhnlich die Art von Abenteurern, die sich in Tavernen mit Ruhmestaten brüsteten, ohne darauf aus zu sein, neue zu vollbringen. So überraschte die Abstinenz des Mordred auch wenig. Anders die Jägerin, die wie ein verlorener Sonnenschein in der Taverne strahlte und die Magierin mit einem kecken Lächeln begrüßte, ehe sie tänzelnden Schrittes zu Artur flog, den sie sanft den Bizeps umarmte; etwas, was den Krieger ganz offensichtlich verwirrte. Ein merkwürdiger Haufen war es, mit dem Nimue nun seit vielen Tagen durch die Welt streifte und ein merkwürdiger Gedanke, ihre Reise so jäh beenden zu müssen. Andererseits hatte sie kaum eine Wahl. Was tun, wenn Herr und Land einen rufen? Sie hatte bisher immer gehorcht und war damit auch recht gut gefahren. Dennoch spürte sie den Konflikt in sich. So nah an Orzammar war sie seit Ewigkeiten nicht gewesen und im Gegensatz zum letzten Mal hatte sie das Wissen und den Willen, ihre Forschungen in der Bibliothek der Bewahrer umzusetzen. Sie ging sogar noch einen Schritt weiter und hatte sich ein regelrechtes Konzept erstellt, welchen Dingen sie den Vorrang einräumen würde.

    Die Magierin durchmaß den Raum und setzte sich wortlos an den Tisch, den Artur und Mealla nach ausgiebigem Studiums des Tresens aufgesucht hatten. Ihre Anwesenheit wurde zur Kenntnis genommen aber nicht kommentiert. Arturs Gesichtsausdruck zufolge war der Ritter auch schwerlich in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, der sich nicht mit der komplexen Berechnung der Körbchengrößen der beiden ihm gegenübersitzenden Damen beschäftigte. „Gebt mir Bescheid und ich braue Euch ein Mittel, dessen Einnahme das hämmernde Martyrium Eures Schädels am morgigen Tag verhindert“, bot Nimue großzügig an. Die Zutaten waren einfach und schnell zu beschaffen, da der wichtigste Teil die magische Komponente war – der einzige Grund, warum dieses Wundermittel nicht bereits in jeder Taverne zu kaufen war. „Ihr scheint den Tag ja prächtig verbracht zu haben. Wo sind die anderen?“ Die Frage nach Larissa beantwortete sich von selbst, denn die Elfe kam mit einem bis über den Rand gefüllten Teller zum Tisch und schob den Haufen an gerupftem Fleisch, Graubrot und Gemüse vor sich. „Drei Kupferlinge nur, weil der Wirt meinte, ich würde ihn an seine Tochter erinnern“, strahlte die Elfe. Anscheinend entwickelte die Elfe mittlerweile ein Gespür für Geld, dachte sich die Magierin während Larissa anfing, riesige Stücken von dem Brot abzureißen und sich in den Mund zu stopfen. „Wofüfa redet iff“, schmatzte es. Larissa beeindruckte, indem sie dem vollen Brotmund noch etwas Hähnchenfleisch hinzufügte. Nimue hob tadelnd die Augenbrauen, hatte sich mit der Zeit aber an die fehlenden Essmanieren gewöhnt. „Über den Tag“, konstatierte die Magierin knapp. „Wo ist die Hexe?“ Larissas Zeigefinger deutete an die Decke und Nimue nickte. „Erkenntnisse?“ Larissa würgte den Klumpen Brotfleischgemisch herunter und bejahte eifrig. „Morgana hat jemanden gefunden, der ein Zelt besitzt und es verkaufen will. Dreiste Schurken sind das aber, das könnt Ihr mir glauben!“ „So?“ „Ja, haben mich nicht einmal einen Blick auf ihr Lager werfen lassen, sondern mich gleich gepackt und – zack – rausgeworfen, aus ihrem Schuppen.“ Larissa schüttelte angesichts des ihr widerfahrenen Unrechts empört den Kopf. „Und das Zelt?“, fragte Nimue nach. „Mowwn.“ Die Elfe kaute schon wieder, doch Nimue konnte aus dem Gemurmel schließen, dass sie spätestens morgen abreisen würden. Just in diesem Moment traten zwei Männer ein. Für die meisten mochten es hochgewachsene Krieger sein, deren Waffen ihre langen Umhänge ausbeulten, Nimue aber erkannte sofort Ria und Bors. „Entschuldigt mich.“ Sie erhob sich und ging zu den beiden Templern, die unentschlossen im Eingang des Gasthauses stehen geblieben waren.

    „Folgt mir“, sagte die Magierin und führte die Templer in ein kleines Nebenzimmer. Dort stellte sie sich vor sie und verschränkte die Arme. „Ich weiß, dass Ihr eine Antwort von mir verlangt und die will ich Euch geben. Doch wird sie Euch nicht gefallen, Ser Ria“, begann Nimue. Der Ritter mit dem dunklen Haar und den dunklen Augen bewegte sich unruhig unter dem Mantel. „Ich habe beschlossen, meine Reise nach Orzammar fortzusetzen. Wenn wir in den Krieg gegen die Verderbnis ziehen wird Lyrium für die Magier und für die Templer eine mächtige Waffe darstellen. Eine Waffe, auf die wir momentan nur sehr geringen Zugriff haben. „Meint Ihr, Ihr könntet etwas aushandeln?“, fragte Ser Ria. Nimue zuckte mit den Schultern. „Mir geht es um ein Verständnis des Elixiers.“ „Es gibt bereits Magier, die über die Fähigkeit verfügen, Lyriumtränke herzustellen“, warf Ser Bors ein. „Zweifellos. Doch wie viele Ressourcen werden dafür gebraucht? Vielleicht…“ „Mir gefällt das nicht.“ „Es ist Krieg“, gab Nimue harsch zurück. „Das gefällt niemandem außer dem Tod selbst. Ich bin keine Magierin, die im Kampf nützt. Und ich wäre es leid, immer nur tote und sterbende Soldaten zu pflegen, wenn ich vielleicht etwas beitragen könnte, was diesen Konflikt beendet.“ Ser Ria dachte mit in Falten gelegter Stirn einen Moment nach. „Ich habe meinen Befehl und der lautet, die Magier zum Zirkel zu bringen, wo sie ihren Teil zum Krieg gegen die Brut leisten.“ Der Ritter erklärte es stoisch, für ihn war die Sache damit erledigt. „Lasst mich eine Botschaft an den Ersten Verzauberer und den Kommandanten schreiben und die Lage erklären. Wenn sie befehlen, dass ich zurückkehren soll, so werde ich es anstandslos tun“, bat Nimue. Wieder dachte Ria nach. „Und wir?“ „Begleitet mich bis zur Antwort. Ich könnte den Schutz von Templern gut gebrauchen, wenn ich ins Frostfang-Gebirge aufbreche.“ „Hmm“, machte Ria und führt sich mit der Hand nachdenklich durchs Haar. „Eine Möglichkeit wäre das sicherlich.“ Ein paar Herzschläge lang herrschte nur Stille, dann sagte er: „Gut, setzt den Brief auf. Morgen schicken wir einen berittenen Boten zum Zirkel und sehen, was kommt.“ „Und Ihr?“ „Wir verbringen die Nacht in der Kirche und erwarten Euch morgen dort. Nichts für Ungut, Lady Seren, aber ich möchte die Botschaft selbst sehen und gerne das Wachssiegel des Ordens darauf hinterlassen.“ Nimue konnte das Misstrauen förmlich riechen, dennoch sagte sie nicht mehr als ein gequältes: „Wie Ihr wünscht.“ Die beiden Templer stellten keine weiteren Fragen. Weder zu Nimues Gefährten noch zu ihren Plänen. Sie nickten knapp und verschwanden wieder aus der Taverne.

    Die Magierin verharrte noch kurz in dem Raum, dann machte sie sich auf zum Tisch und wäre fast in zwei bereits leicht torkelnde Idioten geprallt. „Passt doch auf ihr ungeschickte… Mordred?“ Die leicht dämmrigen grünen Augen des Antivaners starrten sie an. „Aaaah!“, rief der Barde und schickten den Worten eine Alkoholfahne nach, die Nimue die Nase krausziehen ließ. „Nimue, meine beste Gefährtin!“, sagte Mordred, die Worte im Mund akrobatisch verdrehend und setzte dazu an, sie zu umarmen. Nimue blickte dies mit einer Unterarmlänge und zwei spitzen Fingern, die sie ihm in die Brust stieß ab, wobei sie die rechte Seite Oberlippe anzog, dass die schimmernden Zähne zu sehen waren. Mordred unterließ den weiteren Versuch und stellte stattdessen seinen Kameraden vor. „Das hier ist Haesten!“ „Jarl Haesten!“, korrigierte der langhaarige Kerl lauthals. „Schhhhhtimmt“, meinte Mordred und nickte. „Jarl Haesten und ich sind Kampfgefährten… oder zumindest Trinkkumpane.“ „Da hat er Recht“, brabbelte Haesten. „Entzückend“, sagte Nimue und schob den Antivaner und seinen Kameraden beiseite. Denen würde Nimue das Angebot mit dem Katerzauber nicht unterbreiten, beschloss die Magierin als die beiden lärmenden Blondschöpfe ihr bis zum Tisch der Gruppe nachtorkelten, an dem sich unterdessen auch Morgana eingefunden hatte. „Ich habe Mordred gefunden“, kommentierte die Rothaarige und deutete hinter sich, wo Haesten gerade beinahe einen Tisch umwarf und die sich aufregenden Reisenden derart bedrohlich anblaffte, dass sie sich wieder setzten und Stillschweigen walten ließen. Mordred stoppte, indem er den Tisch der Gruppe anrempelte, Haesten stoppte indem er gegen Mordred auflief und leicht verklärt in die Runde guckte. „So viele Schnecken“, sagte er zu niemandem bestimmtes. Nimue rollte mit den Augen und Larissa lachte, wobei etwas angekautes Brot den Tisch bombardierte. „Nun da wir alle da sind“, begann Nimue und warf einen strengen Blick gen Mordred „…sollten wir uns über den morgigen Tag unterhalten. Ihr, Hexe, wollt den Handel abschließen, nehme ich an? Die Jägerin bereits davon berichtet.“ Die Magierin setzte sich auf ihren Platz und rückte zurecht. „Ich selbst werde morgen zwei Templer treffen, denen ich eine Nachricht mitgeben muss. Eine Nachricht, dass ich die Reise nach Orzammar fortsetzen kann. Ich hatte insistiert, Highever so schnell wie möglich zu verlassen. Nun werde ich hier noch eine Zeit verharren müssen, bis die Botschaft geschickt, gelesen und beantwortet wurde.“ Mordred lehnte sich nach vorne. „Templer? Ihr seid eine Magierin“, sprach er das Offensichtliche aus. „Ihr könnt nicht alleine hingehen. Die schleppen Euch weg.“ Nimue zuckte gleichgültig die Achseln. „Ich werde mitkommen!“, beschloss der Antivaner. „Als Euer Beschützer und Held.“ Er warf der Magierin einen erwartungsvollen Blick zu und schenkte ihr ein verführendes Lächeln. Das prallte ab. „Kommt mit, wenn Ihr Euch dazu imstande fühlt aber erwartet keinen Dank.“ „Beschlossen!“, rief Mordred laut und schlug mit der Faust auf den Tisch. Nimue seufzte tief. „Gut. Will noch jemand mitkommen, der sich um meinen Schutz sorgt? Andernfalls…“
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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Es war schon spät, als Nimue und Mealla die Taverne endlich betraten. Die rothaarige Magierin ließ die merkwürdigen Sprüche der Elfe mit der Gleichgültigkeit eines Steines von sich abperlen. Zweifellos hatte sie es versucht gut zu meinen, doch war Mealla mit Worten weit weniger geschickt als mit der Lanze. Nimue lächelte die Elfe mitleidig an, die ihr die Tür offenhielt, als sie an ihr vorbei in den Raum schwebte. Dort verlor sie die Bogenschützin dann rasch aus den Augen. Der Schankraum roch, wie ein Schankraum riechen musste, wenn die Stadt in der er sich befand eine der größten des Landes war. Und er war gefüllt mit eben derlei Art von Personen, die solche Städte aufzusuchen pflegten. Wie in jeder Taverne fehlten auch hier ein paar verschlagen dreinblickende Zwerge mit tätowierten Wangen nicht und ebenso ein rotnasiger Betrunkener, sicherlich ein Stammgast. Nimue hörte verschiedene Sprache, wenn auch nicht in der Fülle, wie sie Denerim bot. Der Krieg vertrieb für gewöhnlich die Art von Abenteurern, die sich in Tavernen mit Ruhmestaten brüsteten, ohne darauf aus zu sein, neue zu vollbringen. So überraschte die Abstinenz des Mordred auch wenig. Anders die Jägerin, die wie ein verlorener Sonnenschein in der Taverne strahlte und die Magierin mit einem kecken Lächeln begrüßte, ehe sie tänzelnden Schrittes zu Artur flog, den sie sanft den Bizeps umarmte; etwas, was den Krieger ganz offensichtlich verwirrte. Ein merkwürdiger Haufen war es, mit dem Nimue nun seit vielen Tagen durch die Welt streifte und ein merkwürdiger Gedanke, ihre Reise so jäh beenden zu müssen. Andererseits hatte sie kaum eine Wahl. Was tun, wenn Herr und Land einen rufen? Sie hatte bisher immer gehorcht und war damit auch recht gut gefahren. Dennoch spürte sie den Konflikt in sich. So nah an Orzammar war sie seit Ewigkeiten nicht gewesen und im Gegensatz zum letzten Mal hatte sie das Wissen und den Willen, ihre Forschungen in der Bibliothek der Bewahrer umzusetzen. Sie ging sogar noch einen Schritt weiter und hatte sich ein regelrechtes Konzept erstellt, welchen Dingen sie den Vorrang einräumen würde.

    Die Magierin durchmaß den Raum und setzte sich wortlos an den Tisch, den Artur und Mealla nach ausgiebigem Studiums des Tresens aufgesucht hatten. Ihre Anwesenheit wurde zur Kenntnis genommen aber nicht kommentiert. Arturs Gesichtsausdruck zufolge war der Ritter auch schwerlich in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, der sich nicht mit der komplexen Berechnung der Körbchengrößen der beiden ihm gegenübersitzenden Damen beschäftigte. „Gebt mir Bescheid und ich braue Euch ein Mittel, dessen Einnahme das hämmernde Martyrium Eures Schädels am morgigen Tag verhindert“, bot Nimue großzügig an. Die Zutaten waren einfach und schnell zu beschaffen, da der wichtigste Teil die magische Komponente war – der einzige Grund, warum dieses Wundermittel nicht bereits in jeder Taverne zu kaufen war. „Ihr scheint den Tag ja prächtig verbracht zu haben. Wo sind die anderen?“ Die Frage nach Larissa beantwortete sich von selbst, denn die Elfe kam mit einem bis über den Rand gefüllten Teller zum Tisch und schob den Haufen an gerupftem Fleisch, Graubrot und Gemüse vor sich. „Drei Kupferlinge nur, weil der Wirt meinte, ich würde ihn an seine Tochter erinnern“, strahlte die Elfe. Anscheinend entwickelte die Elfe mittlerweile ein Gespür für Geld, dachte sich die Magierin während Larissa anfing, riesige Stücken von dem Brot abzureißen und sich in den Mund zu stopfen. „Wofüfa redet iff“, schmatzte es. Larissa beeindruckte, indem sie dem vollen Brotmund noch etwas Hähnchenfleisch hinzufügte. Nimue hob tadelnd die Augenbrauen, hatte sich mit der Zeit aber an die fehlenden Essmanieren gewöhnt. „Über den Tag“, konstatierte die Magierin knapp. „Wo ist die Hexe?“ Larissas Zeigefinger deutete an die Decke und Nimue nickte. „Erkenntnisse?“ Larissa würgte den Klumpen Brotfleischgemisch herunter und bejahte eifrig. „Morgana hat jemanden gefunden, der ein Zelt besitzt und es verkaufen will. Dreiste Schurken sind das aber, das könnt Ihr mir glauben!“ „So?“ „Ja, haben mich nicht einmal einen Blick auf ihr Lager werfen lassen, sondern mich gleich gepackt und – zack – rausgeworfen, aus ihrem Schuppen.“ Larissa schüttelte angesichts des ihr widerfahrenen Unrechts empört den Kopf. „Und das Zelt?“, fragte Nimue nach. „Mowwn.“ Die Elfe kaute schon wieder, doch Nimue konnte aus dem Gemurmel schließen, dass sie spätestens morgen abreisen würden. Just in diesem Moment traten zwei Männer ein. Für die meisten mochten es hochgewachsene Krieger sein, deren Waffen ihre langen Umhänge ausbeulten, Nimue aber erkannte sofort Ria und Bors. „Entschuldigt mich.“ Sie erhob sich und ging zu den beiden Templern, die unentschlossen im Eingang des Gasthauses stehen geblieben waren.

    „Folgt mir“, sagte die Magierin und führte die Templer in ein kleines Nebenzimmer. Dort stellte sie sich vor sie und verschränkte die Arme. „Ich weiß, dass Ihr eine Antwort von mir verlangt und die will ich Euch geben. Doch wird sie Euch nicht gefallen, Ser Ria“, begann Nimue. Der Ritter mit dem dunklen Haar und den dunklen Augen bewegte sich unruhig unter dem Mantel. „Ich habe beschlossen, meine Reise nach Orzammar fortzusetzen. Wenn wir in den Krieg gegen die Verderbnis ziehen wird Lyrium für die Magier und für die Templer eine mächtige Waffe darstellen. Eine Waffe, auf die wir momentan nur sehr geringen Zugriff haben. „Meint Ihr, Ihr könntet etwas aushandeln?“, fragte Ser Ria. Nimue zuckte mit den Schultern. „Mir geht es um ein Verständnis des Elixiers.“ „Es gibt bereits Magier, die über die Fähigkeit verfügen, Lyriumtränke herzustellen“, warf Ser Bors ein. „Zweifellos. Doch wie viele Ressourcen werden dafür gebraucht? Vielleicht…“ „Mir gefällt das nicht.“ „Es ist Krieg“, gab Nimue harsch zurück. „Das gefällt niemandem außer dem Tod selbst. Ich bin keine Magierin, die im Kampf nützt. Und ich wäre es leid, immer nur tote und sterbende Soldaten zu pflegen, wenn ich vielleicht etwas beitragen könnte, was diesen Konflikt beendet.“ Ser Ria dachte mit in Falten gelegter Stirn einen Moment nach. „Ich habe meinen Befehl und der lautet, die Magier zum Zirkel zu bringen, wo sie ihren Teil zum Krieg gegen die Brut leisten.“ Der Ritter erklärte es stoisch, für ihn war die Sache damit erledigt. „Lasst mich eine Botschaft an den Ersten Verzauberer und den Kommandanten schreiben und die Lage erklären. Wenn sie befehlen, dass ich zurückkehren soll, so werde ich es anstandslos tun“, bat Nimue. Wieder dachte Ria nach. „Und wir?“ „Begleitet mich bis zur Antwort. Ich könnte den Schutz von Templern gut gebrauchen, wenn ich ins Frostfang-Gebirge aufbreche.“ „Hmm“, machte Ria und führt sich mit der Hand nachdenklich durchs Haar. „Eine Möglichkeit wäre das sicherlich.“ Ein paar Herzschläge lang herrschte nur Stille, dann sagte er: „Gut, setzt den Brief auf. Morgen schicken wir einen berittenen Boten zum Zirkel und sehen, was kommt.“ „Und Ihr?“ „Wir verbringen die Nacht in der Kirche und erwarten Euch morgen dort. Nichts für Ungut, Lady Seren, aber ich möchte die Botschaft selbst sehen und gerne das Wachssiegel des Ordens darauf hinterlassen.“ Nimue konnte das Misstrauen förmlich riechen, dennoch sagte sie nicht mehr als ein gequältes: „Wie Ihr wünscht.“ Die beiden Templer stellten keine weiteren Fragen. Weder zu Nimues Gefährten noch zu ihren Plänen. Sie nickten knapp und verschwanden wieder aus der Taverne.

    Die Magierin verharrte noch kurz in dem Raum, dann machte sie sich auf zum Tisch und wäre fast in zwei bereits leicht torkelnde Idioten geprallt. „Passt doch auf ihr ungeschickte… Mordred?“ Die leicht dämmrigen grünen Augen des Antivaners starrten sie an. „Aaaah!“, rief der Barde und schickten den Worten eine Alkoholfahne nach, die Nimue die Nase krausziehen ließ. „Nimue, meine beste Gefährtin!“, sagte Mordred, die Worte im Mund akrobatisch verdrehend und setzte dazu an, sie zu umarmen. Nimue blickte dies mit einer Unterarmlänge und zwei spitzen Fingern, die sie ihm in die Brust stieß ab, wobei sie die rechte Seite Oberlippe anzog, dass die schimmernden Zähne zu sehen waren. Mordred unterließ den weiteren Versuch und stellte stattdessen seinen Kameraden vor. „Das hier ist Haesten!“ „Jarl Haesten!“, korrigierte der langhaarige Kerl lauthals. „Schhhhhtimmt“, meinte Mordred und nickte. „Jarl Haesten und ich sind Kampfgefährten… oder zumindest Trinkkumpane.“ „Da hat er Recht“, brabbelte Haesten. „Entzückend“, sagte Nimue und schob den Antivaner und seinen Kameraden beiseite. Denen würde Nimue das Angebot mit dem Katerzauber nicht unterbreiten, beschloss die Magierin als die beiden lärmenden Blondschöpfe ihr bis zum Tisch der Gruppe nachtorkelten, an dem sich unterdessen auch Morgana eingefunden hatte. „Ich habe Mordred gefunden“, kommentierte die Rothaarige und deutete hinter sich, wo Haesten gerade beinahe einen Tisch umwarf und die sich aufregenden Reisenden derart bedrohlich anblaffte, dass sie sich wieder setzten und Stillschweigen walten ließen. Mordred stoppte, indem er den Tisch der Gruppe anrempelte, Haesten stoppte indem er gegen Mordred auflief und leicht verklärt in die Runde guckte. „So viele Schnecken“, sagte er zu niemandem bestimmtes. Nimue rollte mit den Augen und Larissa lachte, wobei etwas angekautes Brot den Tisch bombardierte. „Nun da wir alle da sind“, begann Nimue und warf einen strengen Blick gen Mordred „…sollten wir uns über den morgigen Tag unterhalten. Ihr, Hexe, wollt den Handel abschließen, nehme ich an? Die Jägerin bereits davon berichtet.“ Die Magierin setzte sich auf ihren Platz und rückte zurecht. „Ich selbst werde morgen zwei Templer treffen, denen ich eine Nachricht mitgeben muss. Eine Nachricht, dass ich die Reise nach Orzammar fortsetzen kann. Ich hatte insistiert, Highever so schnell wie möglich zu verlassen. Nun werde ich hier noch eine Zeit verharren müssen, bis die Botschaft geschickt, gelesen und beantwortet wurde.“ Mordred lehnte sich nach vorne. „Templer? Ihr seid eine Magierin“, sprach er das Offensichtliche aus. „Ihr könnt nicht alleine hingehen. Die schleppen Euch weg.“ Nimue zuckte gleichgültig die Achseln. „Ich werde mitkommen!“, beschloss der Antivaner. „Als Euer Beschützer und Held.“ Er warf der Magierin einen erwartungsvollen Blick zu und schenkte ihr ein verführendes Lächeln. Das prallte ab. „Kommt mit, wenn Ihr Euch dazu imstande fühlt aber erwartet keinen Dank.“ „Beschlossen!“, rief Mordred laut und schlug mit der Faust auf den Tisch. Nimue seufzte tief. „Gut. Will noch jemand mitkommen, der sich um meinen Schutz sorgt? Andernfalls…“


    [Bild: nBNIRitter_940_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Morganas Vermutungen bestätigten sich, da sowohl Artur als auch Mordred betrunken waren, auch wenn man dem Ritter einen etwas besseren Zustand zubilligen konnte. Mordred hatte zudem einen Trinkkumpan gefunden, den sie als den flegelhaften Halsabschneider aus Denerim wiedererkannte. Das letzte Mal hatte er Mordred all sein Geld abgenknöpft und sie hätten sich am liebsten gegenseitig den Schädel eingeschlagen und jetzt waren sie scheinbar beste Kumpels. Andererseit hatte das zwischen Artur und ihm auch ähnlich angefangen. "Männer",dachte sie nur und verdrehte leicht genervt die Augen. Artur selbst löffelte seine Suppe, die ihm die Schankmagd gebracht hatte und für die er sicher mehr als 3 Kupferlinge bezahlt hatte, was ihm aber auch egal war. Stattdessen bemühte er sich den Ausführungen der anderen zu lauschen, er war schon verwirrt gewesen das ihn Larissa so gutgelaunt wie schon lange nicht mehr begrüßt hatte und jetzt kam Nimue mit irgendwelchen Templern um die Ecke die wohl ihre Weiterreise verzögern, wenn nicht sogar beenden würden. Und wegen de Zelten hatte auch irgendetwas nicht geklappt, lief in dieser Stadt eigentlich irgendetwas wie geplant?

    Das Mordred in einem Anfall von trunkener Großmannssucht Nimue sein unerwünschtes Geleit anbot war überhaupt nicht in Morganas Sinn und das lag nicht nur das sie wie die Zauberin die Sinnhaftigkeit davon in Frage stellte.
    "Nun wisst ihr Mordred, ich hätte tatsächlich morgen eure Begleitung brauchen können, aber..Na ja, ihr seid ja jetzt verplant vergesst es.",setzte sie leicht vorwurfsvoll an, brach dann aber ab. Sie strich sich leicht konsterniert über die Stirn, jetzt noch zu fragen war sinnlos. Letztendlich würde der Antivaner vor Morgengrauen, vermutlich eh nicht zu gebrauchen sein und außerdem war es ja nicht das erste Mal, dass er wenn sie ihn mal brauchte woanders war. Und sie würde jetzt nicht um seine Hilfe betteln. "Artur, würdet ihr mich morgen zu dem Treffen wegen den Zelten begleiten? Ein bewaffneter Arm wäre vermutlich nicht fehl am Platz.", fragte sie dem Ritter mit einem Lächeln, hoffend das er inzwischen wieder einigermaßen fokussiert war. "Nun wisst ihr, ich möchte morgen eigentlich wieder hoch zum Schloss Highever, leider hat das heute nicht geklappt wie ich wollte.", entgegnete der Ritter vorsichtig. "Ah ja, nun ich verstehe, gut dann werde ich halt morgen alleine im Morgengrauen. zu einem abgelegenen Lagerhaus voller Schmuggler gehen und drei Zelte von dort hierhin schleppen.", verkündete die Hexe giftig und schenkte dem Ritter einen Todesblick. "Ist ja gut, ich komme mit, ihr müsst mich nicht so anschauen und keifen wie ein altes Waschweib. Um die Uhrzeit ist vermutlich die Person die ich sprechen möchte eh nicht verfügbar.", erwiderte Artur beschwichtigend, aber eindeutig mit der falschen Wortwahl. "Wie ein altes Waschweib?", wiederholte Morgana erzürnt, kämpfte dann aber den Drang Artur anzuschreien und die angestaute Wut des Tages loszulassen. "Danke.", antwortete sie stattdessen ruhig und schenkte sich dann aus Meallas mitgebrachten Weinkaraffe etwas ein.
    Die Elfe beobachtete den Vorgang kurz mit stummer Empörung, beschloss aber der Hexe im Moment lieber ihren Willen zu lassen. Stattdessen wandte sie sich an Artur. "Was hat denn jetzt eigentlich nicht geklappt, wollten sie nicht zahlen?", erkundigte sie sich beim Ritter, der gerade Brot in die Suppe tunkte und dann zu seinem Mund führte. "Rebellen erschlagen hat wohl momentan mehr Priorität als Banditen zu bekämpfen, auf jedenfall fühlte sich Ser Schweinchen, oder wie immer der Kerl hieß nicht dafür zuständig und meinte ich sollte warten bis morgen Ser Harvald, der sogenannte Sheriff dieser Provinz wiederkommt. Der wie ich von Bekannten gehört habe sehr gut ist darin Steuern einzutreiben, aber als ein wenig geizig verschrien ist. Immerhin soll er jedoch immer pünktlich den Sold zahlen und auch ausstehende Verpflichtungen, also bleibe ich vorerst optimistisch.", antwortete Artur in den Pausen wenn er sein Essen heruntergeschluckt hatte. "Ich verstehe, die üblichen Verströstungen also.", antwortete Mealla nicht gerade erfreut aber verständisvoll und zog die Karaffe zu sich die noch immer leicht in Morganas Hand lag, aber nach leichtem Zug von dieser losgelassen wurde. "Soll ich euch vielleicht bei euerem Gang zur Burg begleiten?", bot sie freundlich an, immerhin hatte sie ein wenig Erfahrung mit dem Eintreiben von Kopfgeldern. Artur winkte ab. "Nein, danke für das Angebot aber so wie die Dinge in der Stadt liegen, würde eure Anwesenheit wohl mehr schaden als nutzen.", antwortete er höflich. "Wie ihr meint.",entgegnete die Elfe und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Wie es aussah würde ihr Aufenthalt damit auch verlängert und die hatte morgen einen freien Tag. In einer Stadt wo man als Elfe lieber nicht alleine herumlief, fabelhaft.
    numberten ist offline
  12. #52 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Logan

    Vanitas

    Faizah

    [Bild: Patrick_klein.png]
    Patrick hörte Vanitas aufmerksam zu und war überrascht, dass der Krieger sich so gut ausdrücken konnte. Vielleicht steckte ihn ihm ja doch mehr als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Seine Gründe konnte er allerdings nicht nachvollziehen, denn der Magier würde nie zum Wohle anderer handeln und das Herstellen des Gleichgewichts war in seinen Augen etwas zu Gunsten von Anderen. Wahrscheinlich steckte noch mehr hinter dem Handeln von Vanitas doch fürs Erste war er zufrieden. Er beobachtete Vanitas mit hungrigem Blick als dieser sich wusch und in saubere Sachen kleidete. Doch Patrick wusste instinktiv, dass der Krieger seine Avancen ablehnen würde, zumindest vorerst, und hielt sich zurück.

    Nachdem Vanitas das Zimmer verlassen hatte, blickte Patrick mit gerümpfter Nase in das leicht trübe Wasser. Er sollte sich wirklich mit diesem benutzten Wasser waschen? Bevor er sich entscheiden konnte ob er neues Wasser verlangen sollte oder nicht öffnete sich die Tür und eine hübsche Frau trat herein. Seine Laune besserte sich sofort als er Faizah erkannte. „Ich bin leider noch nicht bereit, meine Dame.“ Erneut blickte er in das Waschbassin und seufzte innerlich. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig als sich darin zu waschen wollte er Faizah nicht warten lassen. Unbeeindruckt von ihrer Anwesenheit befreite er sich von seiner Rüstung, doch er ließ seinen Lendenschurz an, etwas was er unter anderen Umständen nicht getan hätte. Wäre er komplett nackt, womit er kein Problem hätte, dann wäre die junge Frau sehr beeindruckt und beide würden das Zimmer nicht so schnell verlassen. Andererseits, wäre das wirklich so schlimm? Patrick schüttelte innerlich den Kopf. Sie würden sicherlich einige Zeit miteinander verbringen und er hielt es für unklug ihr seine überragenden Künste als Liebhaber zu zeigen. Frauen, und auch Männer, konnten sehr eifersüchtig sein und es wäre nur hinderlich in seiner Mission, wenn Faizah eifersüchtig werden würde und ihn in seiner Mission behindern würde.

    Nachdem er sich mit spitzen Fingern vom Schmutz befreit hatte zog er seine Rüstung wieder an. Er hatte neben seiner Rüstung nur eine Robe bei sich und hielt es nicht für klug diese anzuziehen. Die Leute reagierten sehr hysterisch auf Personen in Robe und während er kein Problem damit hätte das Dorf auszulöschen, so wusste er nicht was seine Begleiter dazu sagen würden. Zum Glück war seine Rüstung ziemlich sauber. „Verzeiht, dass Ihr warten musstet, meine Dame“, sagte er mit einem charmanten Lächeln. Dann hielt er der jungen Frau seinen gebeugten Arm hin. „Erlaubt mir Euch zu diesem Fest zu begleiten.“
    Annalena ist offline
  13. #53 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Die ganze Wahrheit ~ Antwort von: Kommandant Drusus Nerva

    [Bild: Aril_Ava.png] »Mylady, es ist mehr als verletzend zu erklären: „Was die Waffen angeht, habe ich euch eben meinen Grund genannt.“« Ich hoffe für euch, dass das nur so dahingesagt wurde. Denn das Mindestmaß ist Misstrauen. Eine Besorgnis, eine Befürchtung gegen über den Truppen Fereldens zu äußern für mich ein Unding. Und das Gesagte stärkt eure sowieso nicht sehr starke Position in keinster Weise. Ich habe schon mit Menschen gesprochen, die wurden über Jahre gedrillt. Ich will euch nicht fragen, wie es ist in der Nacht geweckt zu werden und die Frage nach dem Namen oder einem winzigen Detail zu wissen. Auch nicht dann, wenn man schwere Arbeit verrichten muss, in einem Eisbad sehr kalten Temperaturen ausgesetzt wird und bei all diesen Strapazen den Namen des Lieblingspuddings sofort parat haben sollte. Erzählt mir nichts über Assassinen und deren Ausbildung.

    So kommentierte Nerva Arils Gesagtes. Sie blickte verlegen zu Boden. Ega wie sie sich mühte, es schien alles nichts zu helfen! wie sollte sie ihm beweisen, wer sie war?
    Letztlich, gestand sie sich ein, würde er es ihr nur glauben, wenn er sie nach Hause eskortierte. Oder sie durch einen gewaltigen Zufall Nien fanden - lebend, natürlich.
    Währenddessen hatte der Kommandant etwas aufgezeichnet: einen Kreis auf das Blatt, in diesen zeichnete er ein Kreuz, nach unten hin ein Stück länger. Darunter schrieb er "Ostagar". Links über dem Ganzen wurden "Aril" und "Dame" notiert. Dazu "Begleiterin".
    Aril begriff nicht, was das sollte. Sollte das Ostagar sein? Oder wo sie waren und wo Ostagar? Sie verfluchte ihre Unaufmerksamkeit in Geografie.

    »Wie es auch sei Aril Nuemb, Mylady oder doch Miss, in einem habt ihr zum ersten Mal hier für mich etwas erzählt, dass ihr in der Auswirkung nicht wissen konntet.« Aril hochte auf. Sie schöpfte ein wenig Hoffnung. »Es stimmt. Das Lager wurde gestürmt. Er ist leider gefallen. Kommandant Brahen de Bort lebt nicht mehr und es ist seine Waffe. Möge der Erbauer gut mit ihnen umgehen …« Aril sah ihn mitleidig an. Sie hatte schon geahnt, dass auch dieser Kommandant Gefühle hatte, aber die Position erlaubte ihm nicht, sie immer zu zeigen. So war es mit vielen höherrangigen Soldaten.

    Dann fuhr er wieder ruhig fort: »Ein Zufall auf dem Weg nach Ostagar. Ein Zufall, der eine Legitimation erbringt. Ein Zufall? So wie eure Geschichte klingt, wahrt ihr allein unterwegs. Bei eurer Reise seit ihr zu dem Flüchtlingslager gekommen. Doch wenn man euren Wohnort sich auf der Karte ansieht, schaut, wo Ostagar liegt und wo das Flüchtlingslager, es ist ein merkwürdiger Weg. Deshalb meine Frage: Wo kommt ihr ursprünglich her und wo wolltet ihr hin?«
    Er notierte nun den Knopf und die Schriftrolle und fragte nochmals: »Mylady, wie lautete der ursprüngliche Weg?«

    Aril atmete aus. Das war ein willkommener Zufall, dass der Kommandant das Stilett kannte. "Es tut mir sehr Leid um Kommandant Brahen de Bort. Als wir dort ankamen war alles verlassen, es lag alles in Trümmern, die Zelte in Fetzen und das Schlachtfeld..." Aril fühlte, wie es sie würgte. Der Gestank, der Anblick der hunderten Leichen kam ihr nur zu deutlich in die Erinnerung. Wie sie mit Glandis auf Trovao zum Lager geritten war und sie in stiller Eintracht gemeinsam gelitten hatten den Flecken Erde so gezeichnet zu sehen. Sie holte erneut Luft.
    "Nien hatte von meinem Vater den Befehl bekommen, das Flüchlingslager zu unterstützen. Es war nicht so geplant, Niens Kompanie war in letzter Sekunde gerufen worden, als die Leute im Lager erkannten, welche Übermacht auf sie zukam. Nien hatte nur zwei Tage, um dorthin zu gelangen. Ich weiß nicht, ob er angekommen ist. Das heißt, ich wusste es nicht, bis ich diese Schriftrolle fand. Ich kam im Glauben ich würde ihn verwundet oder tot auf dem Schlachtfeld finden. Aber da war niemand aus seiner Kompanie. Stattdessen habe ich meine Begleiterin entdeckt. Sie lag verletzt auf dem Schlachtfeld mit zwei üblen Wunden. Ich habe sie in Sicherheit gebracht und ihr geholfen. Sie war eine Überlebende, vielleicht hatte sie ja Nien ankommen sehen..." murmelte Aril. "Aber Glandis, so heisst sie, kannte ihn nicht, hörte zum ersten Mal von ihm. Also beschlossen wir das Lager zu durchsuchen und nach Hinweisen Ausschau zu halten. Und das alles haben wir dabei gefunden und wollten nun weiter nach Ostagar. Ich war allerdings noch nicht dort und bin wohl etwas vom Weg abgekommen..." Sie deutete auf die Rolle, den Knopf und das Stilett.

    Ihre Gelassenheit war langsam aufgezehrt. Sie war dieser Spiele überdrüssig. Aber es war kein Spiel und wenn sie nun unvorsichtig wurde, konnte sie das alles kosten.
    "Bitte, Kommandant Nerva, sagt mir, ob ihr etwas von Nien gehört habt. Oder ob das Flüchtlingslager noch eine Botschaft schickte bevor sie überrant wurden," sagte sie mit zittriger Stimme. "Ihr habt die Nachricht vom Überrennen des Lagers erhalten - darin muss doch auch etwas über Überlebende oder woanders Hinbeordete gewesen sein?"
    Fawks ist offline
  14. #54 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Yonice

    Ayden

    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Arwan hatte schon einige Stöcke gesammelt. Da er nicht wusste, welche Größe er brauchte, hatte er einfach verschiedene ausgewählt. Als er Schritte hinter sich hörte, zuckte er zusammen und drehte sich rasch um. Es war jedoch nur Yonice, die zu ihm kam. Sie erklärte ihm, dass der Junge und der Ritter ihn nicht ausgelacht hätten, sondern es nur um eine Ablenkung ging. Es hörte sich logisch an. Als sie auf die Gefahr, die Magiern außerhalb des Zirkels drohten, zu sprechen kam, holte Arwan erschrocken Luft. So bekam er gar nicht mehr mit, dass sie auch nach den Stöcken fragte.

    "Tut mir leid! Daran habe ich bei meiner Flucht gar nicht gedacht. Ich habe noch so viel zu lernen.", antwortete Arwan zerknirscht, jetzt selbst darauf bedacht, leiser zu sprechen. "Aber wo wollen wir solch Kleidung her bekommen? Ich habe doch gar kein Geld. Und Ihr auch nicht." Dann, noch etwas leiser, fügte er hinzu: "Im Turm haben die anderen immer gesagt, ich wäre verrückt. Keiner wollte etwas mit mir zu tun haben. Die Elfenkinder haben mich gehasst, weil ich nicht reinblütig war, obwohl es ja selbst nur Stadtelfen waren und die Menschenkinder wollten ebenfalls nichts mit mir zu tun haben, weil ich anders bin. So lange wie mit Euch war ich noch nie am Stück mit Jemandem zusammen. Außer mit meiner Mutter..." Da brach seine Stimme ab. Er wischte sich eine Träne aus den Augen.

    "Kommt, wir sollten zurück gehen. Ich habe verschiedene Stöcke, aber ich weiß nicht, welche man braucht." Die Stöcke klemmte er sich unter den einen Arm und mit dem anderen griff er nach Yonice, um sie zurück zu führen.
    Emerahl ist offline
  15. #55 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Das Pferd schien vor Sarah Angst zu haben doch Kasim konnte es sehr schnell beruhigen. Sie half ihm beim satteln des Pferdes und mit seiner Hilfe nahm sie hinter ihm Platz. Die junge Frau musste zugeben, dass diese Art zu reisen wesentlich schneller und sicherer als zu Fuß war. Sarah konnte seine Gründe dem Pferd keinen Namen zu geben verstehen, doch sie fand es nicht richtig. Doch es war müßig sich einen Namen auszudenken, da sich ihre Wege bald trennen würden. Selbst wenn sie einige Zeit miteinander verbringen würden, würde Ser Kasim ihr gestatten dem Pferd einen Namen zu geben? Andererseits hatte sie dem Mabari auch keinen Namen gegeben. Gut, die Umstände waren etwas anders, da sie nicht viel über diese Hunderasse wusste. Als ihre Gedanken zu dem Mabari streiften musste sie leise seufzen. Hatte er den Angriff überlebt? Sie hoffte es wirklich, auch wenn sie das eine oder andere Problem mit ihm hatte.

    Ein Bellen war zu hören und riss Sarah aus ihren Gedanken. Kaum hatte sie an den Hund gedacht schon machte es ihr etwas vor. Doch das Bellen war erneut zu hören und Sarah war sich sicher, dass sie sich das nicht einbildete. „Könntet Ihr bitte anhalten?“ Ser Kasim kam ihrer Bitte nach und Sarah blickte sich um. Tatsächlich sah sie den Mabari in einiger Entfernung. Er hob etwas vom Boden auf, das sie nicht erkennen konnte, und rannte in ihre Richtung. „Mabari“, sagte sie erstaunt und glitt vom Pferd um sich hinzuhocken. Er hatte sie erreicht und ließ einen kleinen Rucksack fallen bevor er wieder bellte und freudig um sie herum sprang während sein Schwanz wedelte. Sarah blickte auf das was er fallen gelassen hatte und ihre Hand flog zu ihrem Mund. „Dieser Rucksack gehört mir“, sagte sie und mit zittrigen Fingern öffnete sie ihn um hinein zu blicken. Sie sank zu ihren Knien und drückte den Rucksack an ihre Brust. Es dauerte einen Moment bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte und aufstand. Sarah errötete leicht und war froh, dass die Kapuze ihr Gesicht verbarg. „Verzeiht meinen Ausbruch, Ser Kasim. In diesem Rucksack befinden sich zwei wertvolle Rezeptbücher die für mich als Heilerin unbezahlbar sind. Ich dachte… ich dachte sie wären für immer verloren als das Dorf überfallen wurde.“ Ihr Blick fiel wieder auf den Mabari als er erneut bellte. „Danke“, sagte sie zu dem Hund. „Das hast du wirklich gut gemacht.“ Sarah verstaute die restlichen Kräuter und ihr Messer im Rucksack bevor sie ihn umband. Dann hockte sie sich erneut hin und untersuchte den Hund. "Du bist nicht verletzt? Oder?“ Die junge Frau konnte keine Verletzung erkennen und war darüber erleichtert.

    Dann wandte sie sich wieder Ser Kasim zu. „Ich hoffe Ihr habt kein Problem damit, dass er uns begleitet. Er wurde… er wurde damit beauftragt mich zu beschützen und ist seitdem nicht von meiner Seite gewichen egal was ich getan oder gesagt habe.“
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  16. #56 Zitieren
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    Patrick

    Faizah

    Vanitas

    [Bild: Logan_klein.jpg]

    Logan ließ den Bürgermeister hinter sich und stapfte einen Hügel hinauf. Das ganze Dorf hob und senkte sich denn es zog sich über drei grünbewachsene Hügel. Einzelne Häuser waren mit Schotterwegen verbunden und Trampelfpfade im Grün zeigten die Abkürzungen der Kinder, die ihre Spielkameraden besuchen wollten. Dort, wo der Fuß eines jeden Hügels den anderen berührte, quasi im Zentrum des Ortes, glitzerte ein kleiner Teich. Nichts Besonderes, vermutlich ohne Fische sondern höchstens bewohnt von Fröschen und umkränzt von Schilf. Rechts von Logan reckte sich eine Wildmühle in den Himmel, ein solides Holzgebäude dessen riesige Räder müde im sanften Abendhimmel knarzten. Das ganze Dorf strahlte eine ungetrübte Friedfertigkeit und Gelassenheit aus, fernab der Konflikte von Adligen oder Helden. Logan schritt an einfachen langen Hütten vorbei, deren niedrige Stöckerzäune nicht für Fremde gedacht waren, sondern nur um die eigenen Gänse nahe dem Haus zu halten. Ein dreister Fuchs wäre der einzige Gauner, den diese Leute zu fürchten schienen. Weit zu ihrer Rechten raschelte ein mittlerweile schwarzer Wald, doch verhieß er keine Gefahr. Die Kriegerin seufzte leise. Sie hatte viele dieser Orte auf ihren Reisen für den Teyrn durchquert, sich aber nie die Zeit genommen sie zu Fuß zu besuchen. Über einen Hügelkamm schreitend erkannte Logan die Scheune in der die Hochzeitsfeier stattfinden sollte schon von weitem. Die Orientierung war in diesem Dorf nicht wirklich schwer. Aus einer Laune heraus wandte sie ihre Schritte zu dem Ort der Feier, dort wo Fackeln goldenes Licht aus den Schlitzen im Holz der Scheune warfen.

    „Willkommen! Ihr müsst einer der Gäste sein, die der Bürgermeister angekündigt hat“, rief ein junger Bauernbursche Logan schon von weitem an. Er hatte ein Kreuz wie ein Achse, rote Haare und rote Backen. Seine Augen spiegelten dümmliche Beseeltheit wider. Vermutlich konnte der Kerl weder lesen noch hatte er diesen Ort jemals mehr als drei Meilen in jede Richtung verlassen. „Es stimmt“, sagte Logan und kam langsam näher. Der Bursche, Mitte Zwanzig, bestaunte den schimmernden Stahl, der Logans Kettenhemd war und seine Blicke blieben länger an dem Schwertgriff hängen, der über Logans Schulter schaute, als an ihren Reizen. „Es ist mir eine große Ehre, einen Ritter Eures Ranges in unserem Ort willkommen heißen zu können“, plapperte der Mann. Logan lachte. „Ich bin kein Ritter. Ich bin nur eine einfache Frau die versucht ihren Weg durch die Welt zu gehen.“ „Ich, ah,…“ stotterte der Mann, dann fing er sich wieder. „Dennoch ist es mir eine Ehre. Ich bin Hauke, der Bräutigam.“ Er streckte eine bratpfannengroße Hand aus. Logan schüttelte sie und sagte: „Dann nehmt meine Glückwünsche an, auch im Namen von Teyrn Bryce Cousland, dem Herr von Highever.“ „Ich bin geehrt! Richtet dem Teyrn meine Grüße aus“, erwiderte Hauke völlig überrumpelt aber gut reagierend. Logan nickte wortlos. Der Teyrn hätte über den Dank eines unbedeutenden Bauernlümmels vermutlich sogar gefreut, wäre er noch am Leben. Wäre er allerdings noch am Leben, wäre Logan nicht hier. Doch schadete es nicht, wenn er in der Rede der Bauern noch atmete und regierte. „Kommt herein. Vergnügt Euch.“ Haukes Einladung riss Logan aus ihren Gedanken. Der Mann lud sie gestisch in die Scheune, die schon gut besucht war. Das Volk hier war so schlicht wie ihre Behausungen und ebenso zusammengewürfelt. Kleine Kinde und Hunde jagten um die Tische, alte Männer lachten und schlugen mit Humpen auf die Tische oder mit der Hand auf dralle Damenhintern. Die einfachste Sorte Männer tanzten mit der einfachste Sorte Frauen zu rasch vorgetragenen Takten eines Fiddlers, der ein kleines Begleitorchestar organisiert hatte. „Da kommen noch drei echte Barden“, kündigte ein Unbekannter Logan aus dem Nichts heraus an. „Die Glücklichen“, meinte Logan. Die hellblonde Kriegerin ließ die Blicke des Pöbels an sich abgleiten wie Schwertstreiche von einem guten Harnisch. Es wäre eine Station ihrer Reise an der sie essen, trinken und die neusten Neuigkeiten mitnehmen konnte. Nicht mehr und nicht weniger. Logan bewegte sich durch die Gäste, viele schufen umsichtig Raum, ein Junge grabschte nach dem Griff ihrer Sax. Er erstarrte in der Bewegung, als er Logans finsteren Blick sah, dann lächelte er. Und Logan lächelte auch. Mit einem Krug Hefebier in der Hand schob sich die Kriegerin zu einer kaum besetzten Bank. Angesichts der Größe des Dorfes waren die sicherlich zehn Schritt langen Sitzmöbel erstaunlich dicht besetzt. Der Blick der Kriegerin blieb an dem Mann hängen, den viele andere mit ihr anstarrten. Sie erkannte rasch, dass es Vanitas war und nickte ihm knapp zu. Der Kerl passte ebenso wenig auf eine Hochzeit wie sie über den Mond springen konnte. Auch schaute sie nach Faizah und dem schwarzen Magier. Insgeheim hoffte sie, dass die beiden von einem plötzlichen Wunsch des Aufbruchs getrieben worden waren und das Dorf längst hinter sich gelassen hätten. In einer anderen, geordneten Zeit hätte die Kriegerin die beiden eigenhändig aus dem Land verjagt. Aber Ferelden hatte derzeit genug Feinde.
    Shepard Commander ist offline
  17. #57 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Rollenwechsel

    [Bild: VR_Begl_a.png] Drusus Nerva hatte Aril Nuemb die Frage nach ihrem ursprünglichen Weg gestellt. Dabei hatte er es offen gelassen, ob es eine bildliche Frage gewesen war. Denn bei dieser ging es ausschließlich um die Tatsache, warum sie vom Wege abgekommen ist. Diese wiederum hatte nichts mit den Reisezielen zu tun. Es hätte also eine Frage nach der vorbestimmten Lebenslinie sein können. Aber man konnte natürlich die Erkundigung nach dem Woher und dem Wohin auch rein geografisch betrachten. Es war demnach eine interessante Situation. Wie würde die junge Frau ihm gegenüber antworten? Und was hatte dabei seine Zeichnung für eine Bedeutung?

    Doch die erste Antwort war anderes: „Es tut mir sehr Leid um Kommandant Brahen de Bort. Als wir dort ankamen, war alles verlassen, es lag alles in Trümmern, die Zelte in Fetzen und das Schlachtfeld ...“ Der Kommandant musste sich alle Mühe geben ruhig zu bleiben. Denn er hatte es bis eben nicht gewusst. Seit Tagen war das hier sein erster Gast, egal aus welcher Richtung betrachtet. Und so schaute er auf die Karte Fereldens, die schräg hinter der Frau an der Wand angebracht worden war. Er schüttelte den Kopf, als er mit seinen Blicken das Symbol des Lagers fand. Im Stillen dachte er: »So weit ist diese Brut schon vorgedrungen?« Doch er musste sich konzentrieren. Denn die Gefragte erklärte ihr Verständnis von seiner Frage.

    „Nien hatte von meinem Vater den Befehl bekommen, das Flüchtlingslager zu unterstützen.“ Hier horchte er auf. Es war zumindest ein Indiz, warum sie zum Lager gegangen war. Dann folgte ein für ihn weiterer, wichtiger Satz: „Ich weiß nicht, ob er angekommen ist. Das heißt, ich wusste es nicht, bis ich diese Schriftrolle fand.“ Die anderen Dinge waren dann die Folge, was dort vor Ort geschehen war.

    Dann folgte etwas, was der Kommandant nur zu gut verstand. Sie erklärte, ja forderte: „Bitte, Kommandant Nerva, sagt mir, ob ihr etwas von Nien gehört habt. Oder, ob das Flüchtlingslager noch eine Botschaft schickte, bevor sie überrannt wurden. Ihr habt die Nachricht vom Überrennen des Lagers erhalten - darin muss doch auch etwas über Überlebende oder woanders Hinbeorderte gewesen sein?“

    Er vernahm das Zittern in ihrer Stimme und so sagte er: »Trinkt einen Schluck, dann wird es euch besser gehen, Mylady.« Er wartete, bis sie es tat. In dieser Pause war er aufgestanden und hatte das Stilett zu den übrigen Waffen gelegt und sich wieder gesetzt. Er hatte sich seine Zeichnung wieder zurechtgelegt und sprach dann weiter. »Zuerst Mylady habt ihr meine Frage nach dem ursprünglichen Weg nicht beantwortet. Der beste Fall, so wie ich es sehe, ist der, dass ihr zu Hause ausgerissen seit, als der Vater den Befehl erteilte.« Dann trank er einen Schluck und sprach weiter: »Doch das ist zeitlich nicht möglich. Denn das Lager ist viel zu weit von all den Punkten entfernt und passt nicht zu der Zeit, die ihr nanntet. Wenn ihr es in letzter Sekunde erfahren haben sollt, warum den Befehl des Vaters hintergehen? Das wiederum brächte uns zu der Frage: Ob ihr alle Befehle eures Vaters so betrachtet? Dann stimmt es nicht, dass der Heerführer Nien Nuemb zu dem Lager sollte. Im Gegenteil, er hatte Kommandant Brahen de Bort den Befehl erteilt, ihm zu folgen, weil Ostagar gestürmt wurde.«

    Der Kommandant wartete eine Weile, um sicher zu sein, dass die vor ihm Sitzende seine Worte verstanden hatte und sie verarbeiten konnte. Dann wiederholte er seine Aussage von vor hin: »Ihr habt mir also meine Frage nach dem ursprünglichen Weg nicht beantwortet, sondern nur neue Widersprüche aufgezeigt.« Er schüttelte den Kopf und fuhr sich mit der rechten Hand durch seine Haare. Und er fragte so dabei: »Ach Mylady, was soll ich mit euch tun?«

    Wie er das so sagte, schaute er auf und man sah in seinen Augen, dass er so eben eine nach seiner Ansicht gute Idee bekommen hatte.

    »Ja Mylady, sagt mir was ich tun soll. Was wäre euer Verhalten, wäret ihr Kommandant?« Bei dieser Frage wurde der Posten an der Tür ganz unruhig und begann von einem Bein auf das andere zu wippen. »Immer ruhig Tom. Es ist eine rhetorische Frage.« Und weil er sich nicht sicher war, ob Tom Shields wusste, was damit gemeint war, fügte Drusus Nerva hinzu: »Für den Fall Mylady ihr müsstest entscheiden, lasse ich sie nach Ostagar reisen oder nicht, was wäre die Entscheidung?«

    Dabei schaute er sie bewusst an. Er erkannte aber auch, dass Tom sich wieder gefangen hatte. Denn er hatte es verstanden, wie es gemeint war.

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (17.02.2018 um 06:49 Uhr) Grund: verlinkt
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    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]
    Sie waren kaum 50 Meter losgeritten, als Sarah ihn bat das Pferd wieder zum stehen zu bringen. Ihm war das Bellen nicht aufgefallen und somit hätte er von sich aus auch nicht angehalten. Er war nie ein großer Freund von Hunden gewesen, erst recht nicht von Mabari. Sie waren immer so schmutzig, sabberten alles voll und erinnerten ihn irgendwie unwillkürlich an die schlechten Seiten der Fereldener. Dumm waren sie jedoch nicht, das musste er zugeben. Dieser hier hatte Sarah's Fährte offenbar über eine weite Strecke verfolgt und ihr nun sogar ihren Rucksack samt Bücher mitgebracht. Auf ihre Frage hin seufzte Kasim ein wenig.
    "Ja, von mir aus. Er wird allerdings Schritt halten müssen. Ich hoffe dazu ist er in der Lage." Ein freudiges Bellen war die Antwort. Hatte er ihn gerade etwa wirklich verstanden? Nachdem Sarah wieder aufgestiegen war, gab der Chevalier seinem Pferd die Sporen und es galoppierte los. Tatsächlich hatte der Hund nicht das geringste Problem mit ihnen Schritt zu halten. Ihm schien das sogar Freude zu bereiten.

    Die Nachmittagssonne war bereits im Begriff unterzugehen als sie in der Ferne die kleine Ansammlung von Hütten samt eines kleinen Farmlandes erblickten. Während sein Pferd langsam etwas müde wurde, schien der Mabari noch in keinster Weise erschöpft. Im Gegenteil, als auch er das Gehöft in der Ferne entdeckte spurtete er erst so richtig los und war bereits vor ihnen am Ziel. Begeistert umher hüpfend erwartete er die beiden und sprang an ihnen hoch als sie vom Sattel stiegen. "Lass das sein!" Ein wenig verärgert schüttelte er den Hund ab, der in seiner Unachtsamkeit beinahe mit seinem dicken Schädel an seine verletzte Hand gestoßen war. Aus einem der Häuse kamen einige Leute heraus. "Seid gegrüßt." Kasim platzierte wieder grüßend die Hand auf seiner Brust und verbeugte sich leicht. Sarah hatte gesagt dass sie den Besitzer bereits kannte. Ob einer von den Leuten hier das war?
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (10.02.2018 um 16:03 Uhr)
  19. #59 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
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    [Bild: Vanitas_5.jpg]

    Lehmhüten, Wege die aus festgetretener Erde bestanden, das Dorf war nicht besonders groß und schien im großen und ganzen aus Dreck gebaut zu sein, von den paar wichtigeren Häusern aus Stein und Holz mal abgesehen. Irgendwann würde das Dorf wohl wieder zu dem Dreck werden aus dem es errichtet worden war, genau wie seine jetzigen Bewohner irgendwann ein Teil des Erdreiches werden würden. Arlathan, der Tempel von Dumat, alles Orte die für die Ewigkeit gebaut worden waren und jetzt nur noch ein Teil von Geschichten waren, vergessen wenn Sie eines Tages niemand mehr erzählte. Wer wusste schon ob die Kathedrale von Val Royeaux nicht eines Tages das selbe Schicksal erleiden würde, aller Schönheit beraubt und eine verfallende Ruine ohne Wert für die Menschen?
    Diesen Menschen hier waren jedoch solche Überlegungen fremd, kein Gedanke an das Morgen schien sie heute zu grämen, eine Schlichtheit die man fast beneiden konnte. Ihre Versuche die Schönheit dieses Ortes zu zeigen waren emsig und eine stämmige Dame trug gerade einen Korb Äpfel in ein kleines Haus aus dem der Geruch von Apfelkuchen hervorkam. Wie lange war es her, dass er diesen Duft gerochen hatte? Wenn er in Sanctum war ging er nur selten durch die Straßen der Stadt, hielt sich vornehmlich in der Ordensburg oder im Tempel auf, bis er wieder aufbrach in eine neue Schlacht. Vielleicht sollte er sich beim nächsten Tag der Toten zur Abwechslung mal wieder in Sanctum befinden.

    "Sucht ihr den Festsaal, Ser? In der großen Scheune, ihr könnt es gar nicht verfehlen.", rief ihm die Frau mit den Äpfeln zu die scheinbar der Meinung war, dass sein kurzes Stehenbleiben ein Zeichen von mangelnder Orientierung war. Vanitas ließ von seinen Gedanken über Sanctum ab und ging weiter. Was brachte es schon länger durch das Dorf zu gehen, alle würden sich eh in der Scheune einfinden und je früher er dort war, desto weniger betrunken würden sie vermutlich sein.

    In der "Festhalle" hatte es sich der Bräutigam zur Aufgabe gemacht ankommende Gäste zu begrüßen und so kam auch Vanitas nicht umher dessen Pranke zu schütteln und in sein dümmlich-glückliches Gesicht zu starren. Sein Händedruck war kräftig wie sein ganzer Körper, dennoch bezweifelte Vanitas nicht das er den Mann mit einer Gabel im Kampf besiegen könnte.
    "Es freut mich euch als Gast begrüßen zu dürfen, Ser. Ihr seid doch ein Ser, nicht wahr?", begrüßte ihn der Mann namens Hauke und musterte den Waffenrock und den Anderthalbhänder am Wehrgehenk. "Ja, aber ihr müsst mich nicht mt Ser ansprechen.", antwortete der ehemalige Chevalier, nachdem er entschlossen hatte den Mann nicht mit Haarspaltereien zu verwirren. Vermutlich würde Hauke schon beschäftig genug damit sein, seinen Eheschwur zu behalten. Seine Schwertleite schien ihm eine Episode aus einem anderen Leben zu sein und irgendwie war sie das auch. "Es wundert mich das ein kräftiger Bursche wie ihr hier ist, wo doch scheinbar viele eurer Bewohner in den Krieg gezogen sind. Nun ihr Pech, ist wohl euer Glück.", sprach Vanitas und sah den Bräutigam fragend an. Die sowieso schon roten Wangen des jungen Mannes wurden noch roter. "Ich habe mich freiwillig gemeldet, aber sie haben nicht alle mitgenommen damit die Ernte eingebracht werden kann. Der Krieg ernährt keine Menschen, meint mein Vater und wir tragen so alle unseren Teil bei." "Das stimmt, der Krieg ernährt sich selbst. Ich gratuliere euch auf jedenfall zu eurem Fest und danke für die Einladung.", entgegnete Vanitas höflich.
    "Ich danke euch sehr, ich muss zugeben ich bin schon seit Tagen aufgeregt.", dankte ihm Hauke der jetzt wieder ein breites Grinsen hatte. "Vielleicht könnt ihr nachher ein paar Worte zur Feier des Tages sagen, als unser Ehrengast würde uns das freuen, Ser. Ihr seid doch sicher verheiratet, nicht wahr?", fragte ihn der Bräutigam in Spe. Der Blick des Ritters wurde kurz abwesend, Bilder tauchten plötzlich auf, von einer Frau, jung mit wallenden haselnussbraunen Haar, die ihn mit ihrem perfekten Mund anlächelte. Kurz war es Vanitas so als würde er den Duft von Nelken und Orangen wahrnehmen. Dann zerstob das Bild wieder und er schaute wieder in das einfältige Gesicht des Bauern.
    "Nein, ich bin nicht verheiratet. Aber vielleicht fällt mir ein Spruch ein, wenn ihr darauf besteht."
    antworte er nachdem er sich wieder gefangen hatte. Seinem Gegenüber schien seine kurze geistige Abwesenheit eh nicht aufgefallen zu sein, er wies Vanitas den Weg in die Scheune und begrüßte den nächsten Gast.

    Zahlreiche Blicke richteten sich auf ihn, im Gegensatz zu sonst schienen sie ihm aber neugierig und nicht misstrauisch wie sonst. Einer dieser Unterschiede zwischen der Land- und der Stadtbevölkerung. Auch entdeckte er die hellblonde Kriegerin und erwiderte ihr kurzes Nicken. Seltsame Zufälle, hatten ihm Reisegefährten gegeben und bisher war er sich noch nicht sicher was er davon halten sollte. Die Kriegerin schien ihm immerhin noch am ehesten einzuschätzen, ganz im Gegensatz zu der Krähe und dem Blutmagier. Die Scheune war schon recht gefüllt, am Abend würden wohl alle Bänke gefüllt sein und sich die Menschen auf der schon freigemachten Tanzfläche zu den Klängen der Fiedler amüsieren. Auch die Lampen und Fackeln wurden dann wohl alle angemacht, was Vanitas nicht unbedingt für klug hielt. Auch wenn man das Stroh rausgeräumt hatte, war dies immer noch eine große Holzscheune. "Du hast aber ein großes Schwert.", sprach ihn ein blonder Junge an der ihn vermutlich schon eine ganze Weile anstarrte. "Darf ich das mal halten?", fragte der Bengel den Blick nicht vom Schwert abwendend. Vanitas schaute den Jungen an, der kleiner war als seine Klinge lang war. "Ich weiß nicht mein Junge, kennst du die Regel wenn du ein Schwert in die Hand nimmst?", frage er den Jungen und ging leicht vor ihm in die Knie. Dieser schüttelte verneinend den blonden Schopf. "Jeder andere mit einem Schwert darf seines gegen dich führen. Wäre das in deinem Interesse?" Der Junge schüttelte erneut, jetzt etwas eingeschüchtert den Kopf. "Dann hol dir lieber ein Stück Apfelkuchen.", befand Vanitas und erhob sich wieder. Der Blondschopf nickte ergeben, lächelte dann aufeinmal wieder und rannte zu einem der Tische wo sich das Essen befand. Kinder waren doch seltsame Geschöpfe.

    Vanitas selbst ging jetzt auch zu einem der Tische, wo er den Apfelwein links liegen ließ und sich stattdessen etwas vom Apfelsaft nahm. Er trank alkoholische Getränke eigentlich nur wenn ihm das Wasser nicht geheuer war, ein klarer Kopf war oft vom großen Vorteil. Dann tat er sich etwas von dem Apfelkuchen aus, anders als viele der Akolythen des Tempels fastete keiner der Krieger des Ordens. Ein Schwert schwang sich nicht gut, wenn der Besitzer zu schwach war. Schließlich setzte er sich gegenüber der hellblonden Kriegerin auf eine der Bänke wo noch nicht soviel los war. Die einzigen freien Tische standen weiter vorne und waren wohl für die Familien des Brautpaares vorgesehen. Er begann seinen Kuchen zu essen, mit den Fingern denn Besteck war wenig überraschend nirgendwo zu finden. Die anwesenden Bauern aßen ebenfalls mit den Händen oder ihren eigenen Löffeln, die sich bei manchen vermutlich schon seit Generationen im Familienbesitz befanden.
    "Nun ich hätte nicht gedacht, mich je als Gast auf einer fereldischen Bauernhochzeit zu befinden.", beschied er nachdenklich während er einen Bissen von dem tatsächlich hervorragend gemachten Apfelkuchen zu sich nahm. Er richtetete seinen Blick jetzt vollkommen auf die Kriegerin gegenüber, wenig überraschen hatte sie schon einen Krug Bier in der Hand.
    "Was ist mit euch, ist so eine Hochzeit eine Feier nach eurem Geschmack, oder einfach nur eine Gelegenheit umsonst zu essen und zu trinken?", fragte er Logan in seinem üblichen neutralen Tonfall. Wenn er sie sich so ansah wurde sie vermutlich selten als Brautjungfer eingeladen.
    numberten ist offline
  20. #60 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Der lange Weg ~ Antwort von: Kommandant Drusus Nerva

    [Bild: Aril_Ava.png] Drusus Nerva hatte Aril Nuemb die Frage nach ihrem ursprünglichen Weg gestellt. Dabei hatte er es offen gelassen, ob es eine bildliche Frage gewesen war. Denn bei dieser ging es ausschließlich um die Tatsache, warum sie vom Wege abgekommen ist. Diese wiederum hatte nichts mit den Reisezielen zu tun. Es hätte also eine Frage nach der vorbestimmten Lebenslinie sein können. Aber man konnte natürlich die Erkundigung nach dem Woher und dem Wohin auch rein geografisch betrachten. Es war demnach eine interessante Situation. Wie würde die junge Frau ihm gegenüber antworten? Und was hatte dabei seine Zeichnung für eine Bedeutung?

    »Trinkt einen Schluck, dann wird es euch besser gehen, Mylady.« Aril gehorchte und nahm einen Schluck.
    Auf ihre Schilderung des Lagerzustandes war der Kommandant sehr still geworden und die meinte in seiner Haltung auch einen SChmerz und einen großen Verlust wahrzunehmen. Sie ließ es unkommentiert. Es war besser, sie konzentrierte sich darauf, wie sie aus dieser misslichen Lage wieder herauskam als die Emotionen des Kommandanten zu deute. »Zuerst Mylady habt ihr meine Frage nach dem ursprünglichen Weg nicht beantwortet. Der beste Fall, so wie ich es sehe, ist der, dass ihr zu Hause ausgerissen seit, als der Vater den Befehl erteilte. Doch das ist zeitlich nicht möglich. Denn das Lager ist viel zu weit von all den Punkten entfernt und passt nicht zu der Zeit, die ihr nanntet. Wenn ihr es in letzter Sekunde erfahren haben sollt, warum den Befehl des Vaters hintergehen? Das wiederum brächte uns zu der Frage: Ob ihr alle Befehle eures Vaters so betrachtet? Dann stimmt es nicht, dass der Heerführer Nien Nuemb zu dem Lager sollte. Im Gegenteil, er hatte Kommandant Brahen de Bort den Befehl erteilt, ihm zu folgen, weil Ostagar gestürmt wurde.«

    Aril blinzelte verwirrt. Sie war sich nicht sicher, ob sie alles richtig verstanden hatte. Ihre letzte Information über ihren Bruder war gewesen, dass er zu diesem Flüchtlingslager reiten sollte, mit seiner Kompanie, um die Leute dort zu unterstützen. Und in dem schriftlichen Befehl, den sie gefunden hatte, berichtete er, dass er nach Ostagar weiterzog. Wie sollte es denn nun gewesen sein?
    Zumindest was ihr widerfahren war konnte sie berichten.
    »Ihr habt mir also meine Frage nach dem ursprünglichen Weg nicht beantwortet, sondern nur neue Widersprüche aufgezeigt. Ach Mylady, was soll ich mit euch tun?«

    Er blickte nachdenklich und schien eine Idee zu haben: »Ja Mylady, sagt mir was ich tun soll. Was wäre euer Verhalten, wäret ihr Kommandant?« Natrülich war der Soldat bei diesen Worten unruhig geworden, das konnte sie spüren ohne dass sie sich umdrehen musste. »Immer ruhig Tom. Es ist eine rhetorische Frage.«
    Und weil er sich nicht sicher war, ob Tom Shields wusste, was damit gemeint war, fügte Drusus Nerva hinzu: »Für den Fall Mylady ihr müsstest entscheiden, lasse ich sie nach Ostagar reisen oder nicht, was wäre die Entscheidung?«

    "Ach, Kommandant Nerva, ich habe über Niens Aufbruch und den Ort, an den er berufen wurde, alles gesagt, was ich weiß. Ich bin einen Tag nach Nien aufgebrochen. Wir hatten einen adeligen Gast am Hof, ein junger Herr und sein Gefolge. Mit ihm sollte ich vermählt werden. Sein Name ist Ser Richard aus dem Bannorn der Wachen See und er stellte sich als Schürzenjäger heraus. Am Tag seiner Abreise entdeckte Nien ihn, wie er mit der Kammerzofe meiner Mutter... vertraut wurde. Ich war ohnehin sehr unbegeistert von ihm und habe, als ich davon erfuhr, ihn abgewiesen und vor die Türe setzen lassen. Meine Mutter war außer sich über meine mangelnde Diplomatie. Sie ließ mich in mein Zimmer sperren und verbat mir, das Schloss zu verlassen. Ich habe mich befreit und bin Nien, so schnell ich konnte nachgeritten. Ich bin also etwa einen und einen halben Tag später losgezogen. Nien verließ uns morgens, und am nächsten Tag wurde ich in mein Zimmer gesperrt. Ich musste allerdings bis zum Nachtanbruch warten, damit mich weniger Leute sehen, denn ich war ja auf Trovao, mein Pferd angewiesen und konnte nicht unter den Augen meiner Mutter davonreiten."

    Sie musterte den Kommandanten und erwiderte auf seine Frage: "Nun, Kommandant, der einzige Weg herauszufinden wer ich bin, ist, dass ihr mich begleitet. Helft mir meinen Bruder zu finden. Der wird es euch mit Sicherheit sagen. Die Truppen meines Bruders kennen mich, es sind auch meine Waffenbrüder. Wenn die Truppen der Brut nun wirklich schon in Ostagar sind, dann muss dieser Posten hier nicht länger gehalten werden und ihr könntet helfen, eure Brüder, eure Soldaten, direkt im Kampf zu unterstützen. Falls es nicht schon zu spät ist..."
    Fawks ist offline
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