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    Deus Avatar von VRanger
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    Ayden Le Brun • Ein kleines Dorf bei Lothering • Auf der Suche – ein Kinderheld

    [Bild: Ayden_VR.png] Der Junge hatte bemerkenswert auf die für ihn Fremden reagiert. Denn er lag immer noch am Boden und hielt sich sein Bein. Es konnte schon sein, dass so in den Zeiten des Krieges der eine oder andere Trupp durch das Dorf gezogen ist, an der Kirche war oder auch Dinge beim Heiler vorbeigeschaut hatten. Genau so, wie es eigentlich bei ihnen auch war. Vielleicht stammte der Auftrag zum Holen der Kräuter auch aus diesen Ereignissen. Es konnte aber auch sein, dass der Schmerz, die Erkenntnis versagen zu können, aber eigentlich helfen zu wollen alles überdeckte. Kinder sind von Natur aus hilfsbreit und denken bei diesen Dingen nicht an die Gefahren, in die sie sich begeben. Egal was es auch war, warum der Junge stillhielt, es war eine verzwickte Situation.

    Sie kannten den Weg nicht. Er musste zurück ins Dorf. Aber wer sollte das machen? Und ihn zurücklassen? Das würde auch nicht gehen. Auch wenn Yonice hier bleiben würde und er mit Arwan die alte Ruine suchen sollte. Da fand er den spontanen Vorschlag des Magiers praktikabel. Denn er hatte gesagt: »Dann sollte Yonice den Jungen tragen, denn sie ist die Stärkste von uns.« Der Junge hatte dabei nicht aufgeschrien und mit den Händen nach der Qunari gezeigt. Im Gegenteil, die blinde Kriegerin hatte versucht ihn zu beruhigen. So fragte sie ihn: „ Es hörte sich vorhin so an, als ob du verletzt bist. Sollen Ayden oder Arwan nachsehen, ob du verwundet bist?“ Der Junge reagierte aber nicht, aber er blieb auch still.

    Für Ayden war es ein gutes Zeichen. Denn sie mussten rasch handeln. Deshalb hockte er sich neben den Jungen. Er wusste, dass Kinder eine andere Perspektive hatten und er wollte nicht so aus der Höhe mit ihm reden. So begann er ein Spiel mit ihm zu spielen. Er hatte sich ausgedacht, dass er ein Held sein musste. So begann er: »Niklas, wir müssen dein Bein uns ansehen. Aber die Hosen umhüllt es. Was machen wir?« Der Junge stutzte. Die Antwort war doch ganz einfach, dachte er. »Na ausziehen.« Le Bryn nickte und sagte: »Stimmt. Aber du liegst ja hier und kannst nicht aufstehen. Was hältst du von Aufschneiden?« Der Junge riss die Augen auf. Und der Krieger dachte mit Sorgen, hoffentlich hält er nicht den Wert der Hose vor. Aber der Junge antwortete: »Wie soll das gehen? Habe nichts dafür!« »Nicht so wild. Traust du dich mit einem Dolch aus Silberit es zu versuchen?« »Aus Silberit? Zeig!«

    Ayden musste, er hatte den Jungen abgelenkt und er war jetzt mitten im Spiel. Als er seinen Dolch aus dem rechten Stiefel hervorzog und so in seine Hand legte, dass Niklas ihn mit dem Griff nehmen konnte, fragte er: »Niklas, es ist eine scharfe Waffe. Kannst du damit umgehen?« »Klar!«, antwortete der Bube. Dabei war zu hören, dass dieser sich alle Mühe gab, kräftig zu sprechen. Und weil die Waffe so angeboten griff er danach. Aber Le Brun lies ihn noch nicht handeln. So sagte er weiter: »Niklas, ich würde dir gern helfen. Ich halte das Hosenbein hoch, dann kannst du gut hineinfahren und es aufschlitzen.« Der Junge nickte nur. Es war viel zu verlockend mit so einem Dolch etwas aufzuschlitzen und wenn es seine Hose war. Denn er hatte so etwas noch nie in der Hand gehalten. Was für ein Ereignis. Wie würden die anderen ihn beneiden, ein Dolch aus Silberit. Doch bereits das Hochheben des Stoffel veränderte seine Welt. Es kamen die Schmerzen wieder im Bewusstsein an. Ein Stöhnen zeigte das. Ayden hatte damit gerechnet und erklärte: »Niklas, ich kann es auch für dich tun, wenn es so weh tut. Denn der Dolch ist sicher zu führen.«

    Der Trotz obsiegte. »Ich mache das. Ich …« Dann schnitten die beiden das Hosenbein auf. Das, was zum Vorschein kam, war, Ayden hatte solche Dinge schon oft gesehen, ein gebrochenes Bein. Er musste sich so zusammenreißen. Denn er hatte zwar ein paar Dinge hier, doch er selbst war kein Heiler. Er konnte jetzt nicht seufzen. Denn es galt das Spiel aufrechtzuerhalten. So tat er folgende Dinge: »Niklas, leider kann Yonice nicht sehen.« »Sie ist blind?«, platze es aus dem Jungen heraus. »Du sagst es«, antwortete Ayden. »Du könntest sie und mich gut zu Lucy führen. Leider kannst du nicht laufen.« »Na, der dort hat ja gesagt, sie … äh … Yonice? kann mich tragen.«

    Ayden nickte nur und sagte weiter: »Der, der das gesagt hat, heißt Arwan. Und ich weiß, was der jetzt machen wird.« »Was denn?«, wollte der Junge neugierig wissen. »Er wird zwei Stöcke holen, damit können wir dein Bein schienen. Was hältst du davon?« »Ja, wenn das geht? … Warum glitzert der … äh … Arwan so?« schoss es jetzt aus Niklas heraus. Er schien mehr und mehr Vertrauen zu fassen. Ayden lachte. Er fand die Frage lustig und ein Lachen kann auch mal ein paar Sorgen wegfegen. »Nun, er hat eine Rüstung, die so schillert. Vielleicht darfst du die mal anfassen. Doch erst wird das Bein geschient.«

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    Legende Avatar von Annalena
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    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Sarah musste zugeben, dass sie von Ser Kasims Verhalten beeindruckt war. Er wollte nichts zur Schmerzlinderung und ertrug ihre Wundbehandlung ohne zu jammern obwohl sie seinen Gesichtszügen entnahm, dass er Schmerzen hatte. Sie versuchte so sanft wie möglich zu sein und die Behandlung rasch abzuschließen. Die junge Frau räumte die restlichen Kräuter und ihr Messer wieder in ihren kleinen Beutel. Was sollte sie nun machen? Bevor sie genauer darüber nachdenken konnte fragte der Krieger über die Dunkle Brut nach.

    „Ich weilte in einem Dorf eine halbe Tagesreise entfernt von Redcliffe als dieses von der Dunklen Brut überfallen wurde“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Man ermöglichte mir die Flucht, aber…“ sie unterbrach um sich wieder etwas zu fassen. „Ich glaube… ich glaube nicht, dass jemand in diesem Dorf überlebt hat. Im Dorf gab es keine Krieger sondern nur Bauern. Einige konnten etwas kämpfen, aber sie hatten keine Chance gegen diese Kreaturen. Redcliffe selbst hat die Krieger des Arls und natürlich auch Templer, die in der dortigen Kirche dienen. Ich denke dort sollte es sicherer sein.“ Sarah wandte sich Ser Kasim zu bevor sie fortfuhr. „Ich habe Gerüchte gehört, dass es sich um eine Verderbnis handelt. Sollte dies der Fall sein, und so sieht es im Moment auch aus, dann ist es zumindest in Ferelden nicht mehr sicher.“

    Sarah kannte nur die Geschichten über die Verderbnisse und sie konnte sich den Horror nicht einmal annährend vorstellen. Sollte sie Ferelden verlassen? Sollte sie als Heilerin Ferelden helfen? Die Orlaisianerin in ihr wollte das Land so schnell wie möglich verlassen, doch die Heilerin in ihr wollte helfen. „Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll“, brach es aus ihr heraus und sie rümpfte innerlich die Nase darüber wie pathetisch sie klang.
    Annalena ist offline
  3. #23 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Lana

    Samira

    [Bild: LgOdRa55ur9EidBastien_Avatar.jpg]

    Der Weg zu der Hütte mit Lana auf dem Arm war ziemlich anstrengend. Innerlich verfluchte sich Bastien dafür, dass er überhaupt auf die Idee gekommen war, sie zu tragen. Jeder Schritt wurde zu einer Qual und er hätte am Liebsten vor Schmerz gestöhnt, aber er biss die Zähne fest zusammen und setzte weiter einen Schritt vor den anderen. Sie kamen nicht sehr schnell voran. Nach einer Weile jedoch schien Lana wieder zu Bewusstsein zu kommen, denn sie forderte Bastien auf, sie herunter zu lassen. Dankbar willigte er ein und stützte sie beim Gehen.

    Endlich kam die Hütte in Sichtweite. Samira sprang nun voran und öffnete die Tür einer ziemlich alten, kleinen und windschiefen Hütte. Dass sie überhaupt noch stand, grenzte fast ein Wunder, wie es Bastien schien. Doch das war ihm egal, Hauptsache, sie hatten ein Dach überm Kopf. Die Hütte ließ sich außerdem leichter verteidigen, als unter freiem Himmel zu nächtigen. So achtete er auch nicht großartig auf den Dreck, der hier herrschte. Er war schon Schlimmeres gewohnt.

    Bastien ließ Lana los, damit diese sich auf das einzige Bett im Raum fallen lassen konnte. Er beugte sich zu ihr hinab, um ihr dabei zu helfen, ihre Rüstung abzunehmen, als sie plötzlich zwei Fragen an Samira stellte: „Wie schwer sind meine Verletzungen, Mädchen? Ich habe keinen Spiegel. Wie sehe ich aus? Bin ich noch immer schön?“ Verdutzt hielt Bastien inne und richtete sich wieder auf, neugierig, wie Samira diese Fragen beantworten würde. Diese erwiderte, dass die Wunden aufgehört hätten zu bluten und sich im Gesicht nur ein Kratzer befand. Jedoch konnte sie die letzte Frage nicht wirklich beantworten und blickte Bastien hilfesuchend an.

    Nun war es an ihm zu grübeln, denn er hatte sich vorher noch keine Gedanken darüber gemacht, ob die Elfe schön sei. Er versuchte sich ihre Gestalt in Erinnerung zu rufen, wie sie in der Taverne ausgesehen hatte. Jedoch konnte er sich beim besten Willen nicht entsinnen, ob er sie je ohne ihre Rüstung gesehen hatte. So überging er ihre Frage, ob sie schön sei und versuchte, so zu antworten, wie er es jedem Krieger geantwortet hätte: "Narben beweisen nicht Schwäche, sondern nur, dass uns keiner kaputt kriegt. Es ist unmöglich, unversehrt durchs Leben zu gehen. Man sollte es sich auch gar nicht wünschen. An den Verletzungen, die wir ansammeln, können wir sowohl unsere Torheiten als auch unsere Erfolge ablesen. Denn wir sollten stolz auf unsere Narben sein, weil ganz andere dafür starben."
    Emerahl ist offline
  4. #24 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png]
    Aril sah sich unauffällig um. Der Wachposten war ein strategisch günstigen Stelle gelegen, nahe einer Flußschneise und es führte nur ein kleiner Weg weiter, der von einigen Soldaten bewacht wurden. Das steinerne Gebäude hinter den Soldaten sah eher mardoe aus, es war schwarz angekohlt und das Dach war sicher nicht zu 100% regendicht. »He! He! Ja, ihr da!«, brüllte ein Soldat, der allerdings sofort von einem Ranghöheren zurechtgestutzt wurde:
    »Tom!« »Tom Shields! Wie oft muss ich noch sagen, der Ton macht die Musik!«

    »Ja, Kommandant!« kam die Antwort. Dann befahl der Kommandant, dass die Frauen mit ihm in die Baracke kämen. Der mit Tom Shields angesprochene Mann ließ noch eine rüde Meberkung ab, für die Aril schon an ihr Schwert greifen wollte - doch als sie entdeckte, dass Glandis nicht mehr neben ihr stand und Gwess schnaubend den Kopf wand.
    Aril überlegte blitzschnell. Dass Glandis sich in die Schatten zurückgezogen hatte, beunruhigte Aril. Wollte sie nun - wie besprochen - angreifen? Erwartete sie, dass Aril nun die Wachen angriff? Das konnte sie nicht tun.

    »Kommt mit zum Kommandanten. Sein Name ist Drusus Nerva. Um die Pferde wird sich schon gekümmert.« sagte der Ranghöhere an Aril gewandt nicht unfreundlich.
    Aril nickte, und verband Trovaos Zügel mit Gwess' und reichte sie dem Ranghöreren, der zumindest Glandis nicht beleidigt hatte.

    "Selbstverständlich komme ich mit," sagte Aril laut, in der Hoffnung, dass Glandis es hörte. "Ich kann Euch und dem Kommandanten ausführlich erklären, wer ich bin und wohin ich unterwegs bin."

    Damit schloss sie sich dem Mann an und hoffte das Beste.
    Fawks ist offline
  5. #25 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Waffenabgabe

    [Bild: VR_Begl_a.png] Sie war seiner Aufforderung gefolgt und stand nun in seinem Zimmer. Oft hatte er in der letzten Zeit keinen Besuch gehabt oder einen Grund ein Verhör durchzuführen. Das hier versprach Abwechslung in dieser unendlichen Zeit des Wartens. Zu dem kam noch dazu, dass der Posten so weit ab von anderen Orten war, dass er sich oft fragte, was sie hier bewachen? Doch das war jetzt unwichtig. Hier galt es herauszufinden, was der Grund war, die sie so weit ab in diese verlassene Gegend geführt hatte. Dass sie möglicherweise sich verlaufen hätten, was bei Frauen schon mal im Walde vorkommen kann, so seine Erfahrungen, wollte er hier nicht glauben. Da stand eine Frau vor ihm voll unter Waffen. Sie hatte einen Gesichtsausdruck, als wenn sie sich sehr sicher fühlte. Also, warum von dem Weg abkommen?

    Er schaute sich um. Nun, ein paar der Bilder hingen schief an der Wand. Aber immerhin es gab Bilder. Es war auch mehr ein Witz gewesen diese gefundenen Stillleben aufzuhängen. »Etwas Farbe tut immer gut«, hatte er seinen Leuten gesagt, als die schallend lachten. Die Regale waren voller Staub, ein paar Bücher kreuz und quer. Essenreste auf dem Tisch, ein paar Befehle, tausend mal gelesen, rollten sich dazwischen. Er kratzte sich an den Haaren. Ja! Licht! Und so zündete er eine Laterne an und stellte diese mitten auf den Tisch. Er schaute noch einmal, nickte. So würde er schon gut sehen, wie sie dachte und ihre Mimik würde es zeigen.

    [Bild: VR_Begl_b.png]Dann sagte er zu dem Soldaten, der sie hereingebracht hatte: »Tom Shields! Nimm ihr die Waffen ab und lege diese hinter mich auf die Truhe.« Er machte eine kurze Pause, damit er sicher war, dass der Soldat es verstanden hatte. Dann sagte er im ruhigen, aber bestimmenden Ton weiter: »Wenn die dort liegen, kannst du gehen! Und ihr«, dabei zeigte er auf die vor ihm sitzende Frau, »und ihr könnt euch dann setzen.«

    Der angesprochene Soldat wollte den Befehl durchaus übereifrig erfüllen. So stelle er sich neben die Frau und erklärte: »Die Waffen!« Dann schaute er noch einmal zu seinem Vorgesetzten und fragte: »Kommandant! Die Hände sollen nicht gebunden werden?«
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  6. #26 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] Der Kommandant, Drusus Nerva, wie er genannt worden war, bat sie in die steinerne Baracke. Aril hätte fast laut losgelacht. Neben den eingestaubten Regalen und den zerfledderten Büchern darauf hingen quietschbunte Gemälde mit Obstschalen, Tischen und Kommoden, auf denen Essen, vor allem Obst und Fleisch, ausgelegt war.

    Der Tisch war übersät mit Pergamentrollen, ein Holzteller mit Essensresten stand dazwischen. Aril hätte am liebsten die Nase gerümpft, wie man Essen und Staub und Pergament und allen Dreck so an einem Tisch dulden konnte. In der Wildnis war das ja wohl etwas anderes, aber hier, in einer Baracke, hätte man das besser lösen können. Aber sie sagte nichts, es war unklug den Kommandanten gegen sich aufzubringen, wo er doch zu ihrem und Glandis' Schutz gesprochen hatte.

    »Tom Shields! Nimm ihr die Waffen ab und lege diese hinter mich auf die Truhe. Wenn die dort liegen, kannst du gehen! Und ihr könnt euch dann setzen.« sagte er an Aril gewandt und entzündete eine Laterne, die flackerndes Lich an die dunklen Wände warf., obwohl draußen die Sonne noch schien.
    Tom Shields war in seinem Element, er liebte es wohl Leute, die hier vorbeikamen, zu schikanieren: »Die Waffen! Kommandant! Die Hände sollen nicht gebunden werden?«

    Aril hielt still, half Tom Shields nicht dabei, die Schwerter aus ihren Futteralen zu lösen - er würde es als Angriffsversuch gegen ihn werten, ohne jeden Zweifel. Daher bleib sie stehen und wartete, bis er die Schwerter grob aus den Scheiden gezogen hatte, dass das Metall nur so schabte.
    "Kommandant, Ihr werdet feststellen, dass keine Notwendigkeit besteht, mir die Hände zu binden. Meiner Waffen habt Ihr mich entledigt, und wie ich schon sagte, rede ich gerne und bereitwillig mit euch," sagte sie höflich aber entschlossen. Die höfischen Ausdrücke, die Sprache des Adels war auf ihrer Zunge direkt eingerastet - das musste die jahrelange Übung sein. Und tatsächlich - wenn der Kommandant ihr nun nicht eröffnete, dass er Nien umgebracht hatte, dann hatte er nichts von ihr zu befürchten. Auch nicht vom Stilett, dass an der Seite ihrer rechten Wade unbemerkt im Stiefel steckte. Sie beschloss es dort zu belassen, denn sollte der Kommandant nicht so vernünftig sein, wie es den Anschein hatte und sie Tom Shields' Gnade überlassen, dann wollte sie nicht völlig ungewappnet sein.

    Als Zeichen ihres guten Willen trat sie neben den Stuhl, streckte die Hände aus, legte sie mit den Handflächen nach unten parallel auf den Tisch und nahm Platz.
    So konnten alle sehen, dass sie nichts in der Hand hielt, nichts in der Armbeuge oder den Achseln festklemmte und sogar bereit war, ihre Hände auf den schmutzigen Tisch zu legen, wo jeder sie sehen konnte.

    Sie atmete einmal tief durch und schenkte dem Kommandanten - ganz wie ihre Mutter es sie gelehrt hatte - ein freundliches aber nicht zu strahlendes Lächeln.
    Fawks ist offline
  7. #27 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Waffenabgabe ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Erste Fragen

    [Bild: VR_Begl_a.png]
    »Kommandant! Die Hände sollen nicht gebunden werden?«, hatte der Soldat gefragt. Der Kommandant hatte mit dem Kopf geschüttelt. Dann lagen die Waffen auf der Truhe, Tom Shields hatte den Raum verlassen und die Frau saß mit gerade zu gestreckten Armen, die Hände auf die Tischplatte gelegt am Tisch. Er kramte in einem Schrank. Dieser sackte nicht zusammen, bot aber so einen Anblick. Er drehte sich wieder um und stellte zwei hölzerne Becher auf den Tisch und goss etwas ein. Dann postierte er den einen Becher vor der Frau und nahm den anderen in die Hand. Dabei sagte er: »Ihr müsst durstig sein. Soweit von jedem Dorf entfernt.« Und er ging mit keiner Weise auf das Gesagte ein. Er schritt im Zimmer auf und ab, blieb aber im Gesichtsfeld der Frau. Dabei hielt er den Becher in der Hand, trank aber nicht.

    Er stellte das Getränk vor seinen Stuhl, strich sich mit der Rechten durch sein Haar. Es war eher eine flüchtige Geste. Dann sagte er beim Hinsetzen: »Ich bin Drusus Nerva, der Kommandant dieser Wachanlage. Bevor ich euch ein paar Dinge fragen möchte, stellt euch doch vor. Name, Beruf, Reiseziel.« Dann schaute er prüfend, ob der Licht der Laterne passte. Er schob diese einige Zentimeter von sich und sagte eher nebenbei: »Besser so.«

    Er hatte jetzt wieder Blickkontakt auf die Frau, die den Becher bisher nicht angefasst oder irgendetwas an ihrer Sitzhaltung geändert hatte. Und er wiederholte seine Frage: »Name, Beruf, Reiseziel. Es dürfte ja nicht schwerfallen, wo ihr gern reden wollt.«

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    VRanger ist offline Geändert von VRanger (23.01.2018 um 19:27 Uhr) Grund: verlinkt
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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png]
    Kommandant Nerva erwiderte nichts, nicht mal mit einem Wimpernschlag. Stattdessen dreht er Aril den Rücken zu und kramte in einem Schrank, der wirkte als könne er im nächsten Moment zusammenfallen. Doch er beförderte zwei Holzbecher und goss aus einer tönernen Flasche etwas ein. Es roch nicht stark ,also nahm Aril an, dass es sich um Wasser handelte. »Ihr müsst durstig sein. Soweit von jedem Dorf entfernt.«
    Aril erinnerte sich an die Lektionen ihrer Mutter. Ein dargebotenes Getränk abzuweisen war in Adelskreise eine Beleidigung, man könnte dem Gastgeber auch gleich einen Giftmordanschlag unterstellen.
    Behutsam hob sie den Holzbecher, setzte ihn an die Lippen und nahm einen Schluck.
    "Dankeschön," sagte sie artig.

    Der Kommandant stellte sich nun offiziell vor und nahm Platz: »Ich bin Drusus Nerva, der Kommandant dieser Wachanlage. Bevor ich euch ein paar Dinge fragen möchte, stellt euch doch vor. Name, Beruf, Reiseziel.« Er korrigierte die Position der Laterne, was Aril ein wenig penibel vorkam.
    Aril schwieg kurz, weshalb der Kommandant wiederholte: »Name, Beruf, Reiseziel. Es dürfte ja nicht schwerfallen, wo ihr gern reden wollt.«

    Sie nickte. "Natürlich. Mein Name ist Aril Nuemb. Ich bin die Tochter von Arl George Nuemb und Arlessa Elizabeth Nuemb, der mittlereren Adelsfamilie in Highever. Mein Bruder ist drei Jahre älter als ich und sein Name ist Nien Nuemb. Er ist ein mutiger und tapferer Krieger und wurde nach Ostagar gerufen. Ich bin auf der Suche nach ihm. Ich bin zu dem Lagerpunkt in der Nähe von Lothering gegangen und habe dort seine Spur gesucht. Und das habe ich auch. Hier," sie schob eine Hand unter ihre Rüstung und beförderte die Schriftrolle zutage, die sie im Lager gefunden hatten hatte und überreichte sie dem Kommandanten. "deshalb bin ich auf dem Weg nach Ostagar."
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  9. #29 Zitieren
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein Pergament

    [Bild: VR_Begl_a.png] Der Kommandant nahm das Pergament, öffnete es und las:

    » Kommandant,
    wir reiten nach Norden. Ostagar wird gestürmt und benötigt alle verfügbaren Einheiten.
    Sobald ihr eure Schlacht geschlagen habt, stoßt zu uns. Die Übermacht ist riesig.
    Wenn sie uns besiegen, ist Ferelden ihnen ausgeliefert!

    Nien Nuemb

    PS: Ein Bote berichtete mir, dass meine jüngere Schwester nicht mehr daheim ist. Es steht zu vermuten, dass sie mir nachgeritten ist.
    Solltet Ihr Aril finden, bringt sie zu mir. Sie ist sehr geschickt im Kampf mit zwei Schwertern und wird meiner Spur zu Euch folgen.
    «

    Dann legte er es wieder auf dem Tisch, sagte nichts. Er griff sich eine Schreibfeder, die in einem der Gläser steckte. Er prüfte mit der Fingerkuppe deren Spitze, entnahm ein kleines Messer einem Etui und schnitt ein Stück von dem Kiel ab und prüfte das Utensil erneut. Dann rollte er ein neues Pergament aus, tauchte die Feder in ein Tintenfässchen, strich die Tinte einmal am Rande ab und begann zu schreiben. Er sprach es mit, was er sich notierte:

    »Name«, »Aril Nuemb«
    »Beruf«, »Schwester von Nien Nuemb«
    »Reiseziel«, »Ostagar«.

    Dann schaute er hoch, blickte auf Aril, strich sich mit der Hand am Kinn und fragte: »Wie kann ich euch ansprechen Miss?«
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  10. #30 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Zusammenfassung ~ Antwort von: Drufus Nerva

    [Bild: Aril_Ava.png] Der Kommandant las das Pergament vor, das Aril ihm gereicht hatte.
    » Kommandant,
    wir reiten nach Norden. Ostagar wird gestürmt und benötigt alle verfügbaren Einheiten.
    Sobald ihr eure Schlacht geschlagen habt, stoßt zu uns. Die Übermacht ist riesig.
    Wenn sie uns besiegen, ist Ferelden ihnen ausgeliefert!

    Nien Nuemb

    PS: Ein Bote berichtete mir, dass meine jüngere Schwester nicht mehr daheim ist. Es steht zu vermuten, dass sie mir nachgeritten ist.
    Solltet Ihr Aril finden, bringt sie zu mir. Sie ist sehr geschickt im Kampf mit zwei Schwertern und wird meiner Spur zu Euch folgen.
    «

    Danach nahm er eine Feder zu Hand und notierte alles genau. Der Eindruck, dass der Kommandant sehr penibel war, verstärkte sich bei Aril, aber sie nahm es gelassen

    »Name«, »Aril Nuemb«
    »Beruf«, »Schwester von Nien Nuemb«
    »Reiseziel«, »Ostagar«.

    Danach sah er Aril an und fragte höflich: »Wie kann ich euch ansprechen Miss?«

    Aril verkniff sich ein Lächeln und nickte ernst. "Mylady ist die übliche Anrede, Kommandant."
    Sie schwieg einen Moment. "Habt ihr Nachricht von Nien? Von meinen Eltern? Wie ist der Status in Ostagar?"
    Sie blickte sich um: "Und wann kann ich weiterziehen?"
    Fawks ist offline Geändert von Fawks (25.01.2018 um 19:48 Uhr)
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    Rafael

    Der Krieg an – auf dem Papier und in den Köpfen jener, die an diesem Abend gemeinsam im runden Turmzimmer saßen und sich berieten. Kilian kannte diese Situation. Er hatte sie bereits erlebt, damals vor der Schlacht von Ostagar in einem ähnlichen Zimmer im entfernten Denerim. Damals war es der König gewesen, der über Schlachten philosophierte, heute war es der Kommandant. Der Hauptmann lauschte mit derselben sturen Missachtung des Todes, die jeder gestählte Schwertkämpfer an den Tag legte, der unentwegt mit Dämonen focht. Eines war angesichts dessen, was beschlossen wurde, gewiss: Es würde viele Opfer zu beklagen geben, ehe dieser Krieg ein Ende fand – auf die eine oder andere Weise.

    „Schärft die Schwerter, Brüder“, verkündete Gregoir seinen Offizieren, bevor er sie entließ. Kilian nickte stumm, den Blick grimmig auf die Karte gerichtet, die ein Königreich zeigte, welches nicht das seine war. Wäre sein Leben anders verlaufen, hätte er andere Entscheidungen getroffen, würde er nun in Starkhaven sitzen und selbst kommandieren anstatt die Aussicht zu haben, durch den fereldrischen Schlamm zu kriechen und legendäre Wesen zu erschlagen. Irving, der Erste Verzauberer, riss Kilian aus seinen Gedanken. Er stellte ihnen den Elfenmagier vor, der keiner Vorstellung bedurfte. Elendalath Mykkarion én Glasshart würde sie begleiten und schloss damit zumindest die Gruppe der Ausgebildeten. „Ich habe eine Liste angefertigt“, grummelte Kilian und kramte nach dem Pergament. „Hier.“ Er übergab das Schriftstück in sich sanft bewegende Hände von seltener Feinheit. Der elfische Magier schien einem Geschichtsbuch entsprungen zu sein, als die Elfen noch von edelster Gestalt waren und sich nicht wie Verbrecher in den Wäldern verstecken mussten, um nicht ein Schicksal als Bodensatz der Gesellschaft fristen zu müssen. Ich habe bereits darüber nachgedacht. Ich kenne vier Schüler, die ich für geeignet halte, zwei davon bilde ich zur Zeit selbst aus. Wir sollten morgen früh über die Sache sprechen und sie uns anschauen. Was denkt ihr?“, sprach der Elf. „Ich stimme zu. Prüft die Namen meiner Liste, vielleicht finden sich Überschneidungen. Und wenn nicht, dann vertraue ich Euch mehr als mir selbst, was diese Angelegenheit betrifft.“ Elendalath lächelte geschmeichelt, nickte aber verständig. „Es ist spät und ich ziehe mich zurück. Ich wünsche einen geruhsamen Schlaf.“ Der Hauptmann verneigte sich leicht, sagte aber nichts. Wenn Magier schliefen, liefen sie immer Gefahr von Dämonen heimgesucht zu werden. Immer.

    Auch Kilian wurde in dieser Nacht von einem Dämon eingeholt und der da hieß: Krankheit. Als der Hauptmann am nächsten Morgen erwachte war ihm hundeelend. Er fror und schwitzte gleichzeitig, sein Schädel hämmerte wie nach einem Besäufnis aus wilderen Tagen und sein Magen verkrampfte sich alle paar Augenblicke. Zuerst versuchte er noch, sich aus dem Bett zu heben und in die Uniform zu zwängen, gab es aber schon vor dem Kürass auf. Es wurde so schlimm, dass er sich kaum aufrecht hinsetzten konnte. Da er nicht pünktlich zum Dienst erschien, schickte man zwei Männer nach ihm, die ihn hustend im Bett vorfanden. Die beiden Männer hielten hinreichend Abstand und erklärten, dass man ihn – Kilian – mit entsprechender Medizin versorgen und einen Heiler schicken würde. Gegen Krankheit gab es aber keinen Zauber, das wusste Kilian und das wussten vermutlich auch die Ordensbrüder. Stattdessen verlangte Kilian aber nach Büchern. Büchern zur Strategie im Kampf, zu vergangenen Schlachten und zu der Dunklen Brut. Bald schon glich sein Zimmer einer unordentlichen Bibliothek, auch wenn sich der Templer nur schwerlich dazu durchringen konnte, mehr als drei Seiten am Stück zu lesen. „Schickt nach den Magiern Marlov und én Glasshart“, trug der Hauptmann einem jungen Kirchendiener auf, der gerade eine Abhandlung über zwergische Thaigs hineinschleppte. Der Bursche war offensichtlich froh, das Krankenzimmer zu verlassen in dem es schon merklich nach den charakteristischen Ausdünstungen zu riechen begann. Kilian hatte nicht vor seine Pflicht wegen derlei Lappalien vernachlässigen zu lassen.


    ***

    Bastien

    Samira

    [Bild: wDMU1xILana_Klein.jpg]

    Lana lachte, obwohl sie dabei Schmerz durchzuckte. „Ja und ich habe viele getötet“, stellte sie selbstzufrieden fest. Sowohl das Mädchen als auch der Chevalier hatten nicht durchblicken lassen, dass Lana von einem Hieb entstellt worden war. Von einer kleinen Narbe war die Rede und Bastien versuchte sich offenkundig in der Poesie. Lana hustete und spuckte etwas Blut neben das Bett. Der eiserne Geschmack blieb noch auf der Zunge während sie an den Verschlüssen ihrer Handschuhe nestelte. Sie schüttelte das gezackte Eisen von der Hand, löste den zweiten und ließ ihn zu Boden fallen. Der schimmernde Stahl, dunkel wie Rauch und doch glänzend, hob sich gegen den ordinären Boden ab. Lana beugte sich leicht um das wertvolle Metall aufzuheben, zuckte jedoch zurück. „Ich glaube, ich bin euch beiden zu Dank verpflichtet“, gestand die Elfe. Ihre sonst säuselnde Stimme war einem fadenscheinigen Atmen gewichen, dem ein paar Worte beigemischt waren. Der Kampf forderte noch immer Tribut. Es lag der Magierin jedoch fern, weitere Hilfe zu erflehen. Nicht von Bastien, der sie in Klingenbach von Oben herab behandelt hatte und nicht von Samira, deren Vater Lanas Kopf am liebsten in einem Loch im Boden verscharrt hätte. Lana war ohnehin eine Einzelgängerin und so ein paar Wunden würden sie dahingehend nicht ändern. Sie sog die stinkende Luft ein und sagte: „Helft mir, meine Rüstung abzulegen. Danach könnt ihr euch entfernen.“ Sie sah sich um, stellte fest, dass Samira versucht hatte, ihre Ausrüstung zu bergen. Mit einem weißen Finger deutete sie auf die Taschen, die einst über Garms Rücken gelegen hatten. „Darin findet ihr eine Börse mit etwas Gold und Silber. Nehmt es als Bezahlung.“ Der Finger machte eine entlassende Geste. Sie hatte noch mehr Geld und angesichts ihrer Lage würde sie es brauchen. Sobald sie genesen war, würde sie das Schlachtfeld nach ihren Waffen durchsuchen, bezweifelte aber, dass ihre guten Schwerter wieder aufzufinden wären. Unabhängig der Gefahr waren Plünderer schneller bei Leichenfeldern als Krähen oder der Gestank des Todes. Und jeder, der auch nur den Hauch von Ahnung besaß würde Lanas unauffällige aber hochwertige Klingen als etwas erkennen, dass es sich mitzunehmen lohnte. Die Elfe bezweifelte nicht, dass Bastien und Samira ihr Leben gerettet hatten. Hätte sie einer dieser Leichenfledderer gefunden wäre ein rascher Schnitt über ihre Kehle die einzige Gnade gewesen, die man ihr zugetragen hätte. „Helft mir und dann flieht“, sagte die Magierin leise. Ohne Rüstung floss die Arkane Energie besser und die würde sie brauchen, um wieder zu Kräften zu kommen. Sie war noch nicht tot und das bedeutete, dass ihr Dienst noch nicht zu Ende war.


    ***

    Artur, Mealla, Morgana

    [Bild: Larissa_klein.jpg] & [Bild: nimue_klein.jpg]

    Larissa entschied sich dazu, dem Lesen heute Abend nicht zu frönen. Es dauerte immer lange, oft waren die von Morgana in der Not der Ermangelung ausgesuchten Texte in Larissas Augen langweilig und ohnehin spürte sie die ganze Zeit den Blick einer Mentorin in ihrem tätowierten Nacken. „Ich glaube, ich schaue mir die Taverne an und die Leute“, erklärte die Elfe, stand auf und rückte den Gürtel zurecht. Sie prüfte den Sitz des Messers, warf einen Blick auf Pfeil und Köcher, die noch immer am Bett lehnend ruhten und verwarf den Gedanken der Bewaffnung. Der riesenhafte Türsteher aus dem dunklen Viertel würde sicherlich kaum im Schankraum auftauchen, beschloss die Elfe. Sie schenkte der schwarzhaarigen Hexe ein Lächeln, dann ging sie hinaus und zog die Tür hinter sich zu.

    Der Schankraum roch nach dutzenden Kräutern, die in diversen Pfeifen verbrannten. Larissa sog den Geruch mit verschlossenen Augen ein. Er biss zwar, hatte aber süßliche Noten in sich, die sie sehr mochte. Larissa betrachtete die Menschen, denn es waren zum größten Teil Menschen, die sich hier trafen. Viele schienen auf der Durchreise zu sein und die meisten schien der Krieg nicht zu betreffen. Das zumindest sagten die munteren Gesichter, wenn die Männer ihre Krüge hoben und anstießen. In der Stadt herrschte trotz des Trübsaals der Übernahme eine lebendige Stimmung, die nur von Denerim übertroffen worden war. Larissa erinnerte sich die wenigen Menschentavernen, die sie besucht hatte, ehe sie auf Artur getroffen war. Damals in dem Ort namens Quarkenfurt. Sie sog die schwere, warme Luft der Taverne zu einem nostalgischen Seufzer ein. „Spitzohr“ hatte der schwarze Ritter sie genannt. Es war eines der ersten Worte gewesen, die Artur ihr zu jener Zeit im Gasthaus zum rostigen Schwert entgegengeschleudert hatte. Larissa lächelte bei dem Gedanken. Damals war sie von ihm verschüchtert und dennoch genau das Zeichen gewesen, auf dass sie seit dem Verlassen ihres Clans gewartet hatte. „Wollt Ihr etwas trinken?“ Die Elfe schaute sich um. Eine rothaarige Schankmaid blinzelte sie an, die Augen zwischen ihren Tätowierungen und spitzen Ohren hin und herhuschend. „Nein, danke“, antwortete Larissa. Das beseelte Lächeln der Elfe verwirrte die Schankmaid, die sich rasch entfernte; allerdings nicht ohne nicht noch einen Blick zurück zu werfen. Ein Blick zurück, das war es, war auch Larissa durchlebte. „Danke, Artur“, murmelte sie still zu sich selbst und ihre Mundwinkel zuckten.

    *

    „Verzeiht, es geht micht wohl kaum etwas an, da ich nicht so richtig zu eurer kleinen Gemeinschaft gehöre, aber ich bin mir nicht ganz sicher was das gerade zu bedeuten hat. Was habt ihr jetzt vor, kehrt ihr in euren Zirkel zurück?“ Meallas Nachfrage kam spät aber sie kam. Den ganzen Weg von der Kirche bis zur Tavernentür hatte die Bogenschützin mit ihrer Neugier hinter dem Berg gehalten, obwohl Nimue deren Anstrengung förmlich spüren konnte. Die Magierin schaute auf die Maserung der Tür, die Hand schob auf dem Griff. Sie regte sich nicht von der Stelle, dachte nach. In ihrem Rücken wartete Mealla auf eine verdiente Antwort. Nicht die Person Mealla hatte die Antwort verdient, sondern die Frage hatte es verdient, beantwortet zu werden. Generell. „Zurück in den Zirkel“, sagte Nimue langsam, fast so als hätte sie den Sinn der Frage nicht erfasst. Sie ließ den Türgriff los, drehte sich um und verschränkte die Arme, die Elfe anstarrend. Mealla stand stellvertretend für diesen schicksalswendenden Punkt. „Ich weiß es nicht, Bogenschützin. Mein Interesse an Orzammar ist groß, das Verständnis von Lyrium würde uns auch in dem Krieg helfen… Dennoch: Ich kann mich dem Befehl meines Anführers nicht widersetzen. Wenn die Templer sich nachher nicht von mir überzeugen lassen, dass ich für die Sache handle, dann ja; dann werde ich die Gruppe verlassen und zum Zirkel zurückkehren.“ Die Entschlossenheit in Nimues Stimme ließ keinen Zweifel an ihren Worten zu. Befehl ist Befehl und wenn die Templer mit eben solchem gekommen waren, dann würde sie ihn ohne Widerspruch befolgen. Die Magerin war bereit, ihren Teil zu tun, um der einbrechenden Dunkelheit Einhalt zu gebieten – oder zumindest Gegenwehr leisten. Sie legte den schulmeisternden Blick auf Meallas Gesicht. „Magie soll dem Menschen dienen.“
    Shepard Commander ist offline
  12. #32 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Patrick

    Logan

    Vanitas

    [Bild: SPdKUSfYhFaizah_Ava.jpg]

    Irgendwie schien ihre Zimmergenossin kein Interesse an einem Gespräch zu haben. Der abfällige Blick, mit dem sie Faizahs Gepäck und Kleidungen musterte, ließ erkennen, dass sie es nicht verstand, wozu man so etwas benötigte. Als sie sich mit den Worten „Ich schaue mich um“ bei Faizah abmeldete und fast überstürzt das Zimmer verließ, zuckte sie nur mit den Schultern. "Ich bin eine Assassine und zwar eine verdammt gute und dafür braucht man nun mal verschiedene Verkleidungen, damit man sich nahtlos einfügen kann", murmelte sie vor sich hin.

    Faizah horchte auf, als sie Schritte auf dem Flur hörte. Nein, die Kriegerin kam nicht zurück, es mussten die Bediensteten mit der Wanne sein. Kurz darauf öffnete sich auch schon die Tür und ein Knecht betrat mit einer größeren, hölzernen Waschschüssel den Raum. Ein richtiger Badezuber war wohl zu viel verlangt, wirklich damit gerechnet hatte sie sowieso nicht. Faizah musterte ihn neugierig, denn eigentlich war er im passenden Alter für den Krieg. Schnell jedoch sah sie den Makel - er zog sein Bein hinterher. Faizah bedankte sich für die Waschschüssel. Ein wenig Höflichkeit hatte noch nie geschadet. Nachdem der Junge das Zimmer verlassen hatte, entkleidete sich Faizah und begann sich zu waschen. Wenigstens war das Wasser noch warm. Anschließend überdachte sie nochmals ihre Kleiderauswahl und beschloss doch, das andere Gewand zu wählen. Die Hose und das Oberteil passten wohl doch eher in eine Stadt als hier in das Dorf. Nichts desto trotz versteckte sie den einen Dolch in ihrem Mieder, er schmiegte sich perfekt zwischen ihre Brüste und würde so nicht auffallen. Den anderen befestigte sie mit einem Gurt an ihrem Oberschenkel.

    So verließ sie das Zimmer und begab sich zu dem Zimmer ihrer männlichen Gefährten. Vanitas kam ihr entgegen, doch er schien sie in ihrer Aufmachung nicht zu erkennen, so lächelte sie nur ein wenig verschmitzt. Sie lauschte einen Moment an der Tür und hörte Patricks Atmung und so betrat sie das Zimmer ohne vorheriges Anklopfen."Patrick, seid Ihr fertig? Was haltet Ihr davon, wenn wir zusammen das Dorf erkundigen?"
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  13. #33 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]

    Kasim seufzte tief. Genau das hatte er befürchtet. Nun war er quasi keinen Schritt weiter als vor seiner Reise. Im Grunde konnte er genau so gut wieder heim reiten. Doch für irgendetwas musste das alles doch gut gewesen sein.
    "Nun, Ihr habt meine Hand behandelt. Dafür schulde ich Euch Dank." Dass er sie zuvor vor dem Monster gerettet hatte bedachte er dabei gar nicht mehr. Für so etwas waren Ritter immerhin da. "Meine Vorräte sind begrenzt, aber ich teile das Wenige gerne und mein Pferd ist kräftig. Ich kann Euch gerne ein Stück mitnehmen und absetzen sobald Ihr es wünscht. Nur..." Ein wenig ratlos sah er zu beiden Seiten der Straße. "...ich bin mir über den weiteren Verlauf meiner eigenen Reise nicht mehr schlüssig. Ich weiß nicht ob es eine gute Idee ist, nach Redcliffe zu reiten oder eher ganz umzukehren. Wie wäre es, wenn Ihr entscheidet wohin wir reiten? Vielleicht haben wir ja beide Glück dabei..." Zwar war sie offensichtlich auch eine Fremde in diesem Land, aber sie war zumindest schon einmal länger in Ferelden als er.
    Sonmoon ist offline
  14. #34 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Skepsis

    [Bild: VR_Begl_a.png] Drusus Nerva hob den Kopf und schaute seiner Gegenüber direkt in die Augen. Sie sollte sehen, dass er sie verstanden hatte. Doch im Verhalten, in seinen Gesten, in seiner Mimik auch in seiner Sprache zeigte er die gleiche Ruhe, die er bei dem Anspitzen des Federkieles schon an den Tag gelegt hatte. Lediglich das scharfe, kleine Messer, welches er dafür benutzt hatte, drehte er am Griff zwischen Daumen und Zeigefinger.

    Bei dem Wort „Mylady“ kam aus seiner Nase ein kleiner Luftstoß. Er hörte sich an wie ein »Hmmf«. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Es war aber nicht mehr wie das Hochziehen der Mundwinkel. Er wartete ab, bis ausgesprochen worden war. Dann sagte er: »Ich bleibe bei dem Miss. Und wenn ich auf die Mitschrift schaue …«, dabei drehte er sein eben beschriebenes Blatt zu Aril und sagte in ruhiger Weise, dabei aber mit dem kleinen Messer auf die Positionen zeigend:

    Reiseziel: Ostagar; »ja gibt es«
    Beruf: Schwester von Nien Nuemb; »Nien gibt es. Heerführer bei den Fereldischen Truppen«
    Name: Aril Nuemb ...

    Hier brach er ab und drehte das Blatt wieder zu sich. Das Messer wanderte wieder zwischen Daumen und Zeigefinger, er suchte wieder den Blickkontakt und sprach in einem ruhigen Ton weiter: »Sollte bei Beruf nicht Barde, Spionin, Agentin stehen?« Er griff zu der Feder, tauchte diese ins Tintenfässchen, streifte diese ab und unterstrich das Wort Schwester. Dann legte er die Feder ab und erklärte, dabei das Spiel mit dem Messer fortsetzend: »Miss, ihr seit in die falsche Richtung unterwegs. Die Richtung geht zum Feind. Eure Ausbildung war gut. Ihr wisst, dass vom Adel die Anrede Mylady ist. Ihr kalkuliert sicherlich auch damit, dass man euch nicht zu den Eltern zurückschicken kann.«

    Da legte er das Messer auf den Tisch. Aber er blieb in der Sitzhaltung und in der Tonlage unverändert: »Das Zurückschicken einer Tochter des Adels, unter Wachen, die hier in voller Rüstung erscheint, um den vermeintlichen …«, »ja, den vermeintlichen Bruder zu suchen. Das wäre schon im Interesse der Familie geboten. Deshalb sagt, Miss, sollen wir dafür sorgen, dass ihr wohlbehalten bei Arl George Nuemb in Highever ankommt?«

    nächster Post: ein Wappen
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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] Aril fühlte sich unter dem Blick von Drusus Nerva unter eine ganz gründliche Lupe genommen. Er hatte eine unglaubliche Ruhe, lediglich das kleine Messerchen, mit dem er die Feder anspitzte, wippte gleichmäßig über seine Finger.


    »Ich bleibe bei dem Miss. Und wenn ich auf die Mitschrift schaue …«, sagte er recht gleichmütig als Aril die Frage beantwortete.

    Er vervollständigte die Liste immer weiter. Dann wandte er sich an Aril: »Sollte bei Beruf nicht Barde, Spionin, Agentin stehen?« Er fuhr auch gleich fort: »Miss, ihr seit in die falsche Richtung unterwegs. Die Richtung geht zum Feind. Eure Ausbildung war gut. Ihr wisst, dass vom Adel die Anrede Mylady ist. Ihr kalkuliert sicherlich auch damit, dass man euch nicht zu den Eltern zurückschicken kann.«
    Arils Herz begann schneller zu schlagen. Das nahm ja nun keine gute Wendung. Wollte er sie testen? Was bezweckte er?

    Er fuhr ausdruckslos fort: »Das Zurückschicken einer Tochter des Adels, unter Wachen, die hier in voller Rüstung erscheint, um den vermeintlichen …«, »ja, den vermeintlichen Bruder zu suchen. Das wäre schon im Interesse der Familie geboten. Deshalb sagt, Miss, sollen wir dafür sorgen, dass ihr wohlbehalten bei Arl George Nuemb in Highever ankommt?«

    Arils Gedanken rasten. In jedem Fall hatten sich Ruhe und Höflichkeit bisher ausgezahlt. Daran ließ sich nichts rütteln.
    Um ein wenig Zeit zu gewinnen, rang sie sich ein Lächeln ab. "Ihr seid sehr aufmerksam, Kommandant Nerva. Und es ist eure Aufgabe wachsam und misstrauisch zu sein. Deshalb nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich Euch darauf hinweise: Wenn ihr Zweifel an meiner Identität habt, betrachtet den Knauf meines Schwertes und meines Dolches. Darauf werdet ihr das Wappen meiner Familie finden. Es ist zweigeteilt, auf der linken Seite findet ihr ein Schwert, auf der rechten ein Schild, das über zwei Streifenm einen senkrecht, einen waagerecht geteilt ist. Falls euch das nicht genügt," sie griff abermals in ihre Rüstung und beförderte den gefunden Knopf zutage, auf dem sich ebenfalls das Wappen befand. "Dieser hier lag bei der Nachricht, die ihr eben vorgelesen habt."

    Sie holte kurz Luft, dann fuhr sie fort. Endlich mal einer, dem sie etwas erzählen konnte!
    "Was den Beruf angeht: Ihr wisst mit Sicherheit, dass den Kindern des Adels kein direkter Beruf beigebracht wird, da sie als Erben des Herrschers fungieren oder als künftiger Ehepartner für andere Adlige. Meine Kenntnisse reichen von Sticken, Geschichte, Diplomatie über Kriegsstrategie und eine Kriegerausbildung. Wenn ihr also eine Berufsbezeichnung für das Formular benötigt, würde ich "Kriegerin" angeben, da ich bisher weder verheiratet bin, noch mit meinen Fähigkeiten etwas verdienen konnte - aber durchaus habe ich durch meine Kampfes- und Überlebenskunst mich und die Elfin draußen gerettet."

    Sie hielt kurz inne, lächelte erneut um zu zeigen, dass sie vollstes Verständnis für das Verhör und die Fragen hatte, fuhr dann aber entschlossen fort: "Dass Ihr mich nach Hause geleiten wollt, ist sehr edel von euch, aber ich bin aus einem bestimmten Grund hier, den ich bereits nannte. Mein Bruder braucht mich und zu ihm werde ich gehen. Wie ihr selbst lesen konntet, hat er jemandem aufgetragen, mich zu ihm zu bringen. Es ist meine Pflicht, zuerst meinen Bruder zu finden und mich von seinem Wohlergehen zu überzeugen und mit ihm gemeinsam nach Hause zurückzukehren. Wenn ich also tatsächlich in die falsche Richtung untwegs bin, wäre ich euch für eine Korrektur meines Weges sehr verbunden!
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    #16  Avatar von Forenperser
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    Irgendwo da draußen.....
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen
    Sie steuerten den Hafen an der Ostküste der Insel an, der von den Qunari kontrolliert wurde. Der größte Teil des Nachschubs für den andauernden Kampf gegen das Imperium wurde weiter im Norden angeliefert, aber über den kleineren Küstenort, in den sie nun einliefen wurde fast der ganze Seehandel mit den südlichen Königreichen abgewickelt. Es fanden sich dementsprechend viele Menschen im Hafenbezirk und gingen unter den wachsamen Augen der Kossith ihren Geschäften nach, während die meisten vermutlich nicht einmal ahnten, dass auch unter ihnen Qunari aus ihren eigenen Völkern waren, die stets Ausschau nach Spionen des Imperiums oder anderen Unruhestiftern hielten.
    Ihr Schiff wurde durch Zuruf an ein Kai gelotst, das nicht weit von der steinernen Hafenmauer war, die die Gezeiten abhielt und den schweren Frachtern so den nötigen Schutz zum Be- und Entladen bot. Darius spürte, wie es ihn weiterzog und er stand mit seinem Bündel über der Schulter an der Reling, als die Landeplanke ausgelegt wurde. Die Schmerzen in seinem Arm waren vergessen. "Nun, hier sind wir. Nach euch bitte!", sagte Talorr fast freundschaftlich, als die hölzerne Verbindung zum Land geschaffen war. Der Ben-Hassrath nickte, ohne ihn anzuschauen und ging von Bord. Sie hatten viel zu tun und so entbehrungsreich die Seereise auch gewesen sein mochte, sie war nur ein Schritt auf der langen, der eigentlichen Reise gewesen. Nun galt es, den nächsten zu tun und den verantwortlichen Kommandanten zu finden, der sie nach Par Vollen bringen konnte.

    [Bild: rsz_1scarred.jpg]

    Jetzt wo sie von Bord waren wurde Talorr doch ein wenig nervös. Auch Slim war sichtlich unentspannt, mit aufgerichtetem Nackenfell drückte er sich an das Bein seines Herrn und knurrte jeden an, welcher zu nahe kam. "Ganz ruhig Junge." zischte Talorr seinem vierbeinigem Freund zu. Vor dem Verlassen des Schiffes hatte er sich wieder seinen Helm über gezogen. "Da man wahrscheinlich nicht sehr freundlich auf jemanden wie mich reagieren würde, wenn ich meinen Hintergrund offen lege, schlage ich vor dass ich mich ebenso als Anhänger des Quns gebe." sagte er leise gen Darius gewandt. Er war zum Glück kein namhafter Krimineller, welchen man sofort erkennen würde. Hoffte er zumindest. Und er war schließlich lange genug ein Qunari gewesen um sich angemessen wie einer zu geben. Nun war jedoch die Frage, wo sie denjenigen finden konnten, welcher ihnen bei der Weiterreise helfen konnte. Gerade als er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, fiel ihm abseits des Treibens eine Gruppe von circa zwei Dutzend Qunari auf, welche gleichermaßen aus Kossith und Menschen bestand. In Reih und Glied standen sie da und lauschten den Worten eines halbgroßen, hellhaarigen Menschen, welcher in voller Plattenrüstung vor ihnen auf und ab ging. "Sollen wir?...."
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  17. #37 Zitieren
    Grisha Avatar von Emerahl
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    Yonice

    Ayden

    [Bild: 4SwLKzqqxG82wAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png]

    Arwan war ein wenig enttäuscht, denn es schien, als wäre sein Vorschlag doch nicht so gut gewesen. "Nein, nein, nein. Das war dumm, keine Idee", murmelte Arwan vor sich hin. Das Gespräch zwischen Ayden und dem Jungen hatte Arwan nicht mitverfolgt, somit schrak er auf, als der Ritter plötzlich seinen Dolch zog. Wollte er jetzt den Jungen töten?! Doch er reichte den Dolch an den Jungen und dieser schnitt sein Hosenbein auf. Ein erleichtertes Seufzen entwich seinen Lippen. Er hatte schon gedacht, er müsse gleich einen Blitz herbei rufen. Das Bein von dem Jungen sah übel aus.

    Der Ritter erklärte gerade, dass der Junge den Dreien den Weg zu seiner Schwester und der anderen Frau zeigen könne, aber ja nicht laufen könne. 'Klar, wie auch, mit dem Bein?', dachte Arwan. Nun platzte der Junge damit heraus, dass Yonice ihn doch tragen könne, hätte schließlich der da gesagt. "Das bin ich!", freute sich Arwan. Ayden stellte ihn noch mit Namen vor und meinte, dass Arwan Stöcke besorgen würde. "Ja, ja, ja. Das kann ich. Das mache ich." Und schwupps drehte er sich herum und begann im Unterholz nach passenden Stöckchen zu suchen.

    »Ja, wenn das geht? … Warum glitzert der … äh … Arwan so?« konnte Arwan den Jungen fragen hören. Ayden lachte zur Antwort. Was er jedoch noch dazu sagte, bekam Arwan gar nicht mehr mit und so war er ein wenig enttäuscht. "Lacht mich einfach aus. Das ist nicht nett. Nein, gar nicht nett." Mit diesen Worten lies der junge Magier seinen Frust freien Lauf, nicht wissend, ob seine Worte gehört wurden.
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  18. #38 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Skepsis ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Ein Wappen

    [Bild: VR_Begl_a.png] Drusus Nerva wusste bereits im Voraus, was kommen würde auf seine Frage zu einer gesicherten Rückkehr zu den Eltern. „Dass Ihr mich nach Hause geleiten wollt, ist sehr edel von euch, aber ich bin aus einem bestimmten Grund hier, den ich bereits nannte. Mein Bruder braucht mich und zu ihm werde ich gehen. Wie ihr selbst lesen konntet, hat er jemandem aufgetragen, mich zu ihm zu bringen. Es ist meine Pflicht, zuerst meinen Bruder zu finden und mich von seinem Wohlergehen zu überzeugen und mit ihm gemeinsam nach Hause zurückzukehren. Wenn ich also tatsächlich in die falsche Richtung unterwegs bin, wäre ich euch für eine Korrektur meines Weges sehr verbunden!“

    Er nahm seine Schreibfeder und schrieb bei der Rubrik »Beruf« unterhalb des Wortes Schwester ein neues Wort. Die Feder kratze ein wenig auf dem Papier. Aber er schrieb es mit Bedacht und Sorgfalt das neue Wort. An den ersten Buchstaben setzte er noch oberhalb und unterhalb einen Schnörkel. Dann drehte er das Papier, so wie die vorherigen Male zu Aril und sagte: »Ausreißerin. Ja Miss, wenn es die Wahrheit wäre, dann könntet ihr die Schwester von Nien Nuemb, einem Heerführer bei den Fereldischen Truppen und zugleich Ausreißerin sein.« Er drehte wieder das Papier, legte der Schreibfeder ordentlich auf ihren Platz und sagte dann weiter: »Ich gehe mit absoluter Sicherheit davon aus, dass die Eltern vom Aril Nuemb, wenn sie den Highever tatsächlich verlassen haben sollte, eine Argumentation, es wäre für den Bruder wichtig, nicht teilen.«

    Er stand auf, verließ den Tisch, rede aber weiter: »Aber es ist eine nutzlose Diskussion. Ich weiß es und ihr wisst es auch Miss. Ich kann hier keinen entbehren und es ist ein weiter Weg.« Dann war er an seinem Ziel angekommen. Auf einer Fensterbank, dessen Fenster aus einem Holzverschlag bestand, stand ein mittelgroßes Kästchen. Diese Kassette aus Holz mit einigen Zierbeschlägen nahm er mit, als er wieder zu seinem Platz ging und sich setzte. Er öffnete es so, dass Aril den Inhalt nicht sehen konnte. Und er benötigte keinen Schlüssel dafür. Er seufzte ein wenig. Vermutlich schien er den Inhalt zu kennen. Dann drehte er das Behältnis und nahm zugleich ein Pergament heraus. Er rollte es nicht auf, zeigte aber Aril das Siegel. Dabei sagte er sehr trocken: »Zwei Streifen, einer senkrecht und einer waagerecht geteilt, ein Schild und ein Schwert. Zweifelsfrei das gleiche gezeigte Wappen. Doch bin ich jetzt der Bruder unseres Heerführers, nur weil ich Schreiben und Befehle mit seinem Siegel zeigen kann?«

    Er legte das Schreiben in die Holzschachtel und knallte den Deckel doch mit einem heftigen Geräusch zu. Es war das erste Mal überhaupt, dass es eine Regung seitens des Kommandanten gab. Doch er erklärte diese: »Miss, ihr müsst schon mehr bieten, damit ich euch trauen kann und die Striche beim Beruf, die richtigen sind. Ich bin eher für Spionin, gut ausgebildet und geschult. Aber ein Knopf und anderer Tand reichen nicht als Legende. Nicht, wenn es um den Heerführer geht.«

    Dann stand er auf und brachte die Kassette wieder zurück auf ihren angestammten Platz. Er holte ein wenig Luft, griff sich sein kleines scharfes Messerchen und sagte mit einem mehr als ruhigen Gesichtsausdruck: »Miss, erzählt mir etwas von Nien Nuemb. Ich muss nicht erwähnen, dass es schon überzeugend sein sollte. Oder?«

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  19. #39 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png]
    Aril wurde ein wenig bange zumute. Ein wenig? Nein, enorm! Der Kommandant war sehr intelligent, und leider konnte er auch sehr gut kombinieren. Aril hätte am liebsten aus Frust auf den Tisch gehauen. Aber genau das durfte sie nicht tun, die Fassung zu verlieren wäre wahrscheinlich so, als gäbe sie zu eine Spionin zu sein. Eine Ausreißerin. Das hatte er leider richtig erkannt, auch wenn sie keine Spionin war.

    Der Kommandant beförderte eine kleines Kästchen auf den Tisch und zeigte Aril ein darin verstautes Schreiben - mit dem Siegel der Nuembs! Er schien verärgert, denn er knallte den Deckel zu, dass es nur so schepperte, als er sagte: »Zwei Streifen, einer senkrecht und einer waagerecht geteilt, ein Schild und ein Schwert. Zweifelsfrei das gleiche gezeigte Wappen. Doch bin ich jetzt der Bruder unseres Heerführers, nur weil ich Schreiben und Befehle mit seinem Siegel zeigen kann?«
    Aril konnte nicht anders, sie musste ein kleines bisschen lächeln. Es war ein wenig kläglich. "Nun, dann Kommandant, wenn ihr tatsächlich mein Bruder seid, warum nennt ihr euch dann nicht Liam Nuemb?" Sie pausierte, denn kurz stieg der Schmerz in ihr auf, dann fuhr sie fort: "Das war der Name meines Bruders - und Niens Bruders, der kurz nach seiner Namensfeier verstarb. Das war vor mehr als 15 Jahren. Meine Mutter bestand darauf, das nicht an die große Glocke zu hängen, das versteht Ihr sicher..." Sie verstummte. Diese Gedanken waren sehr lange in ihr begraben gewesen. Aber vielleicht zählte es zu dem Wissen, das ein außenstehender, auch gut informierter Spion, nicht haben konnte.

    »Miss, erzählt mir etwas von Nien Nuemb. Ich muss nicht erwähnen, dass es schon überzeugend sein sollte. Oder?«

    Unmissverständlich. Aril wollte nicken, aber ihr Kopf war wie erstarrt. Der Gedanke an Liam, den sie als kleines Mädchen verloren hatte, das brachte den Gedanken auf, was nun geschehen würde, wenn Nien auch tot war. Gegen ihren Willen stiegen ihr Tränen in die Augen und sie blinzelte heftig, damit sie nicht aus den Augen herauskullerten.

    "Verzeiht mir, Kommandant, ich hätte das nicht sagen sollen, auch nicht in diesem sehr finsteren Spaß. Es macht mir klar, was ich möglicherweise verloren habe. Einen Bruder, der nicht nur bei seinen Soldaten, sondern auch bei seinen Eltern, im ganzen Teyrnair von Highever sehr gut angesehen ist. Wusstet ihr, dass er mit Teryn Cousland mehrmals auf der Jagd war? Er schoss einen Zwölfender und der Teryn kam an dieses Ergebnis nicht heran, er konnte nur einen Zahnender erlegen. Sie kamen überein, dass sie stillschweigen zur Feier die Geweihe tauschen würden, um dem Teryn seine Situation nicht zu unangenehm zu gestalten, er gilt als leidenschaftlicher Jäger. Aber nach der Feier händigte Bryce Cousland Nein das zwölfendige Geweih aus und bat Nien darüber Stillschweigen zu bewahren. Das Geweih hängt in unserer Eingangshalle und alle halten es für ein Geschenk von Bryce Cousland."

    Sie hatte sich während des Erzählens gefasst. Deshalb fuhr sie fort, wo sie nun schon dabei war: "Und daraufhin wollte meine Mutter arrangieren, dass Nien die Erstgeborene, Elissa heißt sie, Cousland zur Frau nimmt. Nien war zuerst angetan, aber nur solange, bis er hörte, dass Elissa wohl ähnlich kampfbegeisert ist wie ich. Wisst ihr, wie er Mutter erklrt hat, dass er sie nicht ehelichen kann? 'Mutter, wie soll ich meine Frau respektieren und lieben können, wenn sie mir entweder auf dem Kampfplatz regelmäßig den Helm einbeult, oder ansherum ich sie regelmäßig im Kampf besiege? Meinst du, sie würde mich noch zu ihr lassen, wenn ich besser kämpfte als sie? Nein, die Frau, mit der ich kämpfe, ist meine kleine Schwester, nicht meine künftige Ehefrau.' Da hat Mama nicht schlecht gestaunt. Nunja, vielleicht hat sie sich mittlerweile mit ihren beiden Heiratsverweigern als Kindern abgefunden..." sinnierte Aril und merkte erst, als sie ausgeredet hatte, dass hier der Anknüpfpunkt zur Ausreißerin lag. Warum also nicht die ganze Wahrheit?
    Sie seufzte.
    "Kommandant, ihr habt in einem Punkt recht. Ich bin eine Ausreißerin. Ich bin Nien gefolgt, weil ich einen schlimmen Streit mit meiner Mutter hatte, die mich mit so einem a...dligen Nichtsnutz vermählen wollte. Ich habe Nien nicht auf Geheiß meiner Eltern gesucht, sondern weil er der einzige ist, der mich versteht und der mir helfen kann - ich habe ja eben erklärt, weshalb. Deswegen bitte ich Euch: Bringt mich nicht zurück zu meinen Eltern - sondern helft mir, meinen Bruder zu finden."
    Sie hob eine Hand und fuhr sich über beide Augen, um zu prüfen ob die Tränen weg waren. Ihre Wimpern waren noch feucht. Sie versuchte sich zu entspannen und fügte hinzu: "Kommandant, ich weiß nicht, ob ich überhaupt irgendwelche Beweise erbringen kann, die Euch überzeugen. Wenn ihr glauben wollt, dass ich eine Spionin bin, die jahrelang bei den Nuembs gearbeitet hat und deshalb auch das kleinste Detail, wie die Geschichte um meinen kleinen Bruder kennt, wie sollte ich Euch davon abhalten? Ich muss auf Eure Menschenkenntnis und auf Eure Intuition vertrauen. Und wenn beides aus welchem Grund auch immer gegen mich spricht, dann tut eure Pflicht und bringt mich heim, und zwar schnell. Und ich versichere euch, ich werde wieder losziehen, solange, bis ich Nien gefunden habe. Und früher oder später werde ich wieder hier vorbeikommen und wir können dieses lustige Spiel wieder spielen - und vielleicht fragt Ihr euch dann, ob Ihr mir nicht beim ersten Mal hättet glauben sollen, weil Ihr mittlerweile Nachricht vom Tod meines Bruder erhalten habt!"
    Den letzten Satz hatte sie, unbemerkt und ungewollt, viel lauter gesprochen als den Rest und ertappte sich jetzt dabei, wie sie den Kommandanten anfunkelte.
    Fawks ist offline
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Eine pikante Frage

    [Bild: VR_Begl_a.png] Während Aril sprach, war die Tür geöffnet worden. Nur einen winzigen Spalt, aber sie war nicht mehr zu. Der Kommandant steckte scheinbar in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite war das sein Gespräch. Aber auf der anderen Seite hatte er einen klaren Befehl gegeben. Wiederum passte die so gering geöffnete Tür. Eigentlich war klar, warum die Tür geöffnet wurde. Der laut zugeknallte Deckel des Holzkästchens konnte die Ursache sein. Wenn das also keine spontane Reaktion gewesen war? Wenn es sich um ein Signal, ein verabredetes Zeichen gehandelt hatte?

    Drusus Nerva jedenfalls schaute auf Aril. Er studierte ihre Körperhaltung, ihre Mimik und Gestik. Er sah auf ihre Hände. Er sah die nach oben geöffneten Handflächen, als sie beide Hände nach außen führte. Er sah aber auch gespreizte Finger, die gleich einem Fächer von der Körpermitte weg geführt wurde. Und er bewunderte die Gabe, die seiner Meinung nach nur Frauen können: Auf Kommando Tränen in die Augen holen, aber nicht losflennen. Genau das sah er. Er kam in seinen Gedanken auch darauf, sich vorzustellen, was er bereits in seinem Leben für liebenswerte Menschen für den letzten Weg zum Erbauer vorbereiten musste. Doch er bekam bei solchen Gedanken, die schwer auf seiner Seele ruhten, keine Tränen in die Augen. Der Kommandant erkannte aber auch, dass es hier etwas gab, was er nicht genau fassen konnte. Er vermochte es nicht genau zu beziffern, aber etwas war anders.

    Drusus Nerva hätte, wenn er nach Bruder oder Schwester gefragt worden wäre, keine Geschichten erzählt. Er hätte nur danach gefragt, wo sie sind. Dieses hätte er begründet. Der es wäre sein Bruder gewesen. Doch so hatte er vermutlich unbewusst etwas erfahren, was ein Familiengeheimnis sein könnte. Mehr war es aber nicht. Erzählt wurde etwas, was vermutlich für eine Adelsfamilie wichtig war, aber er hatte nach dem Bruder gefragt. Doch er beschloss seiner ihm gegenübersitzenden Person entgegen zu kommen. Er wollte sie ab jetzt mit ihrem Namen anreden und war gespannt auf ihre Reaktion.

    »Einen Moment Mylady«, sagte er abgeklärt. Dann schaute er über sie hinweg und fragte: »Tom Shields, stehst du hinter der Tür?«

    [Bild: VR_Begl_b.png] Anstatt einer Antwort öffnete sich die Tür nun vollständig. »Kommandant?!«, fragte der Angesprochene. Drusus Nerva verkniff sich im Beisein von Aril etwas zu dem Tun und Handeln seines Unterstellten zu sagen. Aber er gab ihm weitere Aufgaben. »Bringe einen Krug Wasser und einen weiteren Becher. Dann lasse zwei Posten vor der Tür Wache beziehen.« Es dauerte einen Moment, bis der Soldat wieder in dem Zimmer stand und den Krug auf dem Tisch abstellte und etwas unschlüssig den Becher in der Hand behielt. »Den Becher dort hin«, erklärte Drusus und zeigte mit seinem kleinen Messer, mit dem er die Schreibfeder angeschnitten hatte, auf eine Stelle links von ihm. Nach dem das Geschehen war, sagte er weiter: »Dann schenke Mylady Wasser ein und postiere hier vor der Tür.«

    Dann steckte der Kommandant das kleine Messer zurück in sein Etui, ergriff die Schreibfeder und sagte zu Aril: »Mylady, ihr gabt einen Hinweis auf Beweise, um mich zu überzeugen. Nun es gibt schon etwas, was helfen könnte. Verschiedenes sogar.«

    Dann schwieg er für einen Moment. Denn er trank mit einem Zuge seinen Becher leer. Als er sah, dass Tom Shields sich aufmachen wollte diesen nachzufüllen, schüttelte er mit dem Kopf und befahl: »An der Tür bleiben. Wenn das so weitergeht mit meinen Befehlen, dann wirst du nie Rottenführer. Also Tom sei wachsam.«

    Er stand auf, griff sich den Krug, schenkte sich selbst das Wasser ein und so in seiner vollen Größe erklärte er fast nebenbei: »Mylady, ich gehe davon aus, es liegen noch nicht alle Waffen hinter mir. Das wäre doch ein Anfang, mich zu überzeugen. Meint ihr nicht auch?«

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