Seite 12 von 21 « Erste ... 5891011121314151619 ... Letzte »
Ergebnis 221 bis 240 von 401
  1. #221 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704
    vorheriger Post: Gemeinschaft zu zweit ~ Antwort von: Glandis



    [Bild: Aril_Ava.png]
    Glandis tat für eine kleine Weile nichts, bis sie schließlich einen weiteren Holzscheit ins Feuer warf.
    »Ich würde es nicht bei den Pferden versuchen, wenn ich mich vor ihnen verbergen wollte.«
    Nun, das war immerhin eine Antwort. Wenn die Brut auf Lebenwesen losging, dann wäre das sicher eine gute Art ihnen auszuweichen. Aril wusste, dass noch etwas kommen würde, so wartete sie.Es war immer das gleiche Spiel.

    »Ich würde mich tatsächlich verstecken. Würde hier zuerst keinem helfen …… es sei denn, ich bekäme meine Ausrüstung und meine Waffen …« Sie seufzte und blickte etwas betrübt, fuhr dann aber fort: »Das würde jedoch erfordern, sie hätten ein paar gute Späher da draußen vor ihrem Anwesen. Was ich aber nicht glaube. Denn wir sind auch so mir nichts dir nichts in den Wachposten reinmarschiert.... So im Hemd mit einem Messer in der Hand würde ich tatsächlich in den Schatten gehen und einen Platz suchen, der zumindest gut zu überschauen ist. Ich würde warten auf eine Gelegenheit. Aber kämpfen würde ich nicht.«

    Aril nickte gedankenverloren und drehte ihren Wasserbecher in der Hand. Tatsächlich wäre das sinnvoll. Abwarten, bis die Gefahr vorüber war. Reste aufsammeln. Weiterziehen. Alles hinter sich lassen.
    Ohja, darin war sie enorm gut, dachte sie spöttisch über sich selbst. Sie hatte schon begonnen, sich auszumalen was sie tun würde, als Glandis ihr genau diese Frage stellte:
    »Aril, was würdest du machen, wenn sie kämen?«

    Aril hatte eben einen Schluck Wasser aus dem Holzbecher genommen und verschluckte sich nun fast daran. Hustend und prustend versuchte sie, zu Luft zu kommen und als das Keuchen nachließ, sagte sie trocken: "Als erstes? Versuchen nicht zu schreien..."
    Sie erinnerte sich an die Leichen der Brut. An diese eine Hurlockleiche, die sie von Glandis nicht einmal runterziehen konnte, sodass ihr Hengst ihr hatte helfen müssen. Diese Viecher waren im toten Zustand so widerlich gewesen, dass es sie mehrmals gewürgt hatte. So würden wohl kaum in lebenden Zustand bezaubernde kleine Feen sein.
    "Ich kenne sie nicht wie du, Glandis. Aber die Toten von ihnen, die ich sah, haben mir Angst gemacht und mich angeekelt. Die Lebenden, die wir bekämpften, waren ein Vielfaches davon. Meine Kämpfernatur und mein Wille haben den Kampf ermöglicht, aber Angst hatte ich die ganze Zeit," erläuterte sie der Elfe, die ja ihre Gedanken nicht lesen konnte.

    "Tatsächlich glaube ich, dass mein erster Instinkt wäre, hinauszurennen und mich ihnen im Kampf zu stellen. Es wäre dumm." Sie nickte. "Aber es wäre das, was man mir beigebracht hat."
    Sie lächelte bitter: "Aber wie kämpft man "ehrenvoll", "heldenhaft" und "tapfer" so ganz ohne geeignete Waffen? Gar nicht, es sei denn, man möchte schnell sterben."
    Sie hob die freie Hand und deutete auf eine dunkle Ecke. "Ich vermute, da ich in den Schatten nicht so gut bin wie du, würde ich mich in den Schatten im Schatten verstecken, wenn du verstehst was ich meine." Nun lächelte sie ohne eine Spur von Bitterkeit und hoffte insgeheim, dass sie es nicht würden ausprobieren müssen.
    Fawks ist offline
  2. #222 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
    Registriert seit
    Nov 2014
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.627
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen


    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png]


    Larissa schaute zu den Bäumen, die in einiger Entfernung zu ihrem Lager standen und in deren Kronen wohl die Nester einiger Vögel waren. Zumindest konnte sie durch das Gerede der Gruppe den leisen Klang von Vogelstimmen vernehmen. Sie winkelte das rechte Bein an, lehnte sich leicht zurück und schloss die Augen. Die Stimmen der Tiere wurden klarer und die der Menschen und Elfen verschwammen.

    „Die Kurzfassung ist, dass unser stummer Gast hier“, Mordred deutete auf Ser Ria, „…den Unmut der Wache auf sich gezogen hat. Templer scheinen in diesen Gefilden nicht sonderlich beliebt zu sein. „Was Mealla angeht…“ Die Augen des Barden huschten zu Larissa. „Die sind wohl eher von einem Geist, ohne theatralisch klingen zu wollen.“ Larissa öffnete die Augen und richtete sie auf Mordred. „Ihr spinnt“, wollte sie ihm zuwerfen, erinnerte sich dann aber an die schier unmöglichen Begegnungen, die sie aus ihren Reisen schon gemacht hatten. Elfenwächter, legendäre Monster, Reisende aus fernsten Ländern. Wieso wäre ein Geist also abwegig. „Ja, die Gefahren sind allgegenwärtig“, schwadronierte Mordred als Ser Ria plötzlich aussprang. Die umhersitzenden ignorierend zog er sein Schwert. Die dunkle Haut spannte sich über das Gesicht des Templers. Die Stimmung schlug sofort um, Larissa zischte ein paar Meter fort wie eine aufgeschreckte Katze, Nimue riss die Augen auf und Mordred war wie versteinert. Haesten grinste, beeilte sich nicht damit das Stück Brot, auf dem er gerade kaute, runterzuschlucken. „Haltet ein, Hexe! Lady Seren, zu mir!“ Nimue stand auf, hob die Hände. „Ich sagte doch…“ „Ich glaube Euch nicht! Ich habe die Magie gespürt, seit ich sie das erste Mal gesehen habe. Ihr habt die Wahl, Lady Seren. Helft mir und ich glaube Euch, dass Eure Ausführungen auf Irrtum beruhen oder weigert Euch und Ihr seid eine Abtrünnige – wie sie.“ Die Spitze seines langen Schwertes schwenkte zu Morgana. Mordred erhob sich, langsam. „Wisst Ihr, mit wem Ihr reist, Barde?“, fragte der Templer. „Einer Abtrünnigen? Wisst Ihr es, Ritter?“ Die dunklen, kalten Augen bohrten sich in Morgana. „Ich sehe es Euch an, Ihr seid der Überwachung durch den Zirkel lange entgangen. Da Ihr die zivilisierte Welt besucht nehme ich an, dass Ihr es wusstet. Ihr wusstet um Eure Verbrechen. Und für diese werdet Ihr zu Rechenschaft gezogen. So will es der Erbauer!“ Mordreds Schwert lehnte neben seiner Harfe am Pferdesattel, Haesten wollte sich scheinbar nicht einmischen und machte keine Anstalten sich überhaupt zu beteiligen und Nimue stand noch immer da wie eine Statue ihrer selbst. Larissa bewegte sich langsam, zog an dem Bogen im Rücken. „Ich will nicht kämpfen, gegen keinen von euch. Ich muss nur meiner Pflicht nachkommen. Lady Seren und diese Verbrecherin werden mich begleiten, wenn wir die Gabelung zum Turm erreichen. Helft und ich sorge dafür, dass ihr angemessen entschädigt werdet.“ Der Templer schwenkte das Schwert über die Köpfe der Leute. „Keiner von euch will einer Abscheulichkeit helfen, oder?“


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla wollte sich schon gerade zu Wort melden um zu verhindern das Mordred weiter Unfug erzählte, als dies Ser Ria tat und wie er es tat! Morgana hatte sich entgegen der allgemeinen Gewohnheit vom Wort Hexe nicht angesprochen gefühlt und sah jetzt etwas verdutzt in Ser Rias Gesicht, dessen Schwertspitze allzu intensiv in ihre Richtung zeigte. Alle waren von den Anschuldigungen des Templers schockiert, außer Haesten dieser schien amüsiert. Meallas Hauptgefühl war Schmerz, als sie überrascht versuchte aufzuspringen und von ihrem lädierten Körper energisch am Boden gehalten wurde. Morganas Verwirrung hielt auch nur kurz an, dann wandelte sie sich in blanke Wut um. Sie war durch die Straßen gejagt worden, hatte in einer Höhle schlafen müssen, sofern sie zu Schlaf gekommen war und jetzt hielt ihr der Grund für diese Tortur ein Schwert entgegen und schimpfte sie eine Abscheulichkeit. Arturs Hand lag am Schwertgriff und er trat langsam näher bereit die Klinge zu ziehen wenn es nötig sein sollte. Jedoch bezweifelte er schnell genug zu sein falls der Templer etwas unbedachtes tun würde. Oder noch schlimmer, Morgana etwas schreckliches. "Haltet ein Ser, ihr wisst doch nicht was ihr da sprecht!", sprach er bedächtig während er langsam näher kam. "Ich kann verstehen das der Tod eures Kampfgefährten euch die Seele verfinstert, doch sollte er euch nicht euer Urteilsvermögen trüben. Habt ihr irgendwelche Beweise dafür das Morgana eine Abtrünnige ist, hat sie in eurer Gegenwart Magie ausgeübt? Das Gefühl kann eine trauernde Seele täuschen, ich weiß es aus Erfahrung.", sagte Artur diplomatisch und für sich selbst überraschend wortgewandt. Aber das hier war kein Kriegsknecht den er einfach niederbrüllen konnte. "Braucht er Beweise für seine Anschuldigungen, ist er nicht Richter und Henker in einem?", meldete sich plötzlich Morgana zu Wort. Ihr Blick war finster und die Erschöpfung stand ihr in Form von dunklen Augenrändern deutlich ins Gesicht geschrieben. Eine Bitterkeit erfüllte ihre Worte, aber auch Empörung. "Ich kann ihn auch verstehen, seine Ehre wurde beschmutzt und er wurde wie ein Tier durch die Straßen gejagt. Ein edler Krieger des Lichts behandelt, wie ein einfacher Bandit. Welch Scham.", verkündete die Schwarzhaarige und schien das Wort Scham fast nur zu wispern. "Doch wer trägt die Schuld an seinem Leid und seinem Verlust, ein Lord den er nicht angreifen kann. Also sucht er mich heraus, wie auch immer diese Erkenntnis in den Stunden seiner Einsamkeit in ihm gereift ist. Mich, dessen einziges Verbrechen ist ebenfalls mit ihm aus der Stadt gejagt worden zu sein. So hat er wohl wenigstens etwas vorzuweisen wenn er in den Turm zurückkehrt, eine vermeintliche Abtrünnige. Eine schöne Posse nenne ich das!", warf die Hexe dem Templer anklagend entgegen. Ihr Blick wich dem entschlossenen Blick des Templers auch nicht aus, als sie weiter im lauten Tonfall fortfuhr: "Ich versichere euch, dass eure Anschuldigungen haltlos sind aber ich denke kaum das ihr meinen Worten Glauben schenken werdet. Abscheulichkeit nennt ihr mich, dann ist doch wohl alles zu spät. Wenn ihr euch für unfehlbar haltet und kein Zweifel euer Urteil umschleicht, tut eure Pflicht. Ich werde nirgendwo mitgehen. Streckt mich hier und jetzt vor Ort nieder, vollstreckt euer Urteil das ihr aufgrund eures Gefühls gefällt habt! Und dann lebt damit für den Rest eures Lebens!" Morgana hatte ihre Arme leicht seitwärts von sich gestreckt, die leeren Handflächen nach vorne zeigen. Fast schon herausfordernd fixierten ihre grüne Augen die des Templers. Von der Seite kam Artur näher, innerlich fluchen und unsicher ob er rechtzeitig ankommen würde falls Ser Ria sich zum Henker erklärte.
    numberten ist offline Geändert von numberten (07.12.2018 um 09:28 Uhr)
  3. #223 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
    Registriert seit
    Oct 2011
    Ort
    Oberlausitz (Sachsen)
    Beiträge
    7.938
    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Yoshi führte den Fremden durch die Gänge zu seinem Lord. Oder war er noch sein Lord? Er hoffte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Vor einer metallenen Tür blieben sie stehen und Yoshi schluckte nervös. Er hörte Stimmen und wusste, dass das Ritual bereits begonnen hatte. War es zu spät für eine Rettung? Der Fremde öffnete die Tür und rief den Namen seiner Gefährtin. Yoshi blieb zurück, doch er konnte nicht anders als vorsichtig in den Raum zu schauen. Der Lord hatte seinen Ritualdolch in der Hand und an dessen blutiger Klingenspitze konnte man erkennen, dass er bereits begonnen hatte die Runen in die Haut der fremden Frau zu ritzen. Die Frau selbst war noch bewusstlos und Yoshi wusste, dass sie nicht so schnell aufwachen würde. Vier andere Untergebene des Lords standen in Trance um den Opfertisch, auf dem die fremde Frau lag, und murmelten leise vor sich hin.

    „Was soll diese Unterbrechung“, rief der Lord wütend. Er sah den Fremden mit Abscheu an. „Ihr… Ihr lebt noch? Sarana hat also versagt… Nun gut, dann werde ich mich um Euch kümmern.“ Er hob seine knochige Hand und wischte das Blut von dem Dolch. Rote Schwaden umgaben seine Hand als seine trockenen Lippen etwas murmelten. Zwei Skelettkrieger erhoben sich wie von Geisterhand und machten sich bereit anzugreifen. „Kümmert Euch um diesen Eindringling“, befahl er mit harschem Ton. Ohne den Fremden eines weiteren Blickes zu würdigen wandte er sich wieder seinem Opfer zu. Er fluchte leise, als die Wunden wieder geschlossen waren und die Runen somit verschwunden. Nun musste er von vorne anfangen.

    Yoshi starrte fassungslos auf seinen Lord, nein, er war nicht sein Lord. Er mag noch jung sein, doch selbst er wusste, was er war. Blutmagier. Magier, die Dämonen beschwören konnten und mit den Toten redeten. Der Fremde hatte keine Chance gegen einen Blutmagier. Was konnte er tun? Yoshi machte kehrt und rannte so schnell er konnte. Er musste Templer holen. Templer waren die Einzigen, die etwas gegen Blutmagier machen konnten. Doch die nächste Kirche war weit weg. „Es tut mir leid“, flüsterte er, denn für die beiden Fremden würde es zu spät sein.
    Annalena ist offline
  4. #224 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.863
    vorheriger Post: einen offene Antwort ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Mal richtig Baff

    [Bild: VR_Gladis_1.png] »Aril, was würdest du machen, wenn sie kämen?«, ja das hatte die Dalish ihre Begleiterin gefragt. Sie war sich nicht sicher, was kommen würde. Und die junge Frau aus dem Clan von Elfen hatte ein wenig Sorge um ihre Partnerin. Sie wusste nicht, ob es ein besonnenes oder sehr spontanes Handeln sein würde. Sie für ihren Teil mochte das Nachdenken. Das Durchspielen von möglichen Facetten. Es geschah meist in ihren Gedanken. So konnte es scheinen, dass Glandis abwesend war. Aber das war sie nicht. Sie beobachtete Dinge genau und prüfte zugleich ihre Position und ihr Wissen. Das empfand sie als völlig normal. Sie hatte es so bei ihrem Volk kennengelernt. Andere sahen so etwas natürlich aus einer ganz anderen Richtung. »Mit denen kann man nicht reden. Träumen nur den ganzen Tag, bekommen kauf ein Wort heraus«, das waren meist noch nett gemeinte Bemerkungen. Glandis hatte sich ihrem Reim bereits gemacht. Sie wusste für sich, was sie tun würde bei einem Überfall. Gleichzeitig war der Grund für ihre Frage ein wenig Neugierde, aber auch Sorge, was Aril, ihre Begleiterin, wohl für das Klügste hielt.

    Sie bemerkte das Ausprusten des Wassers bei Aril, als sie die Frage verstand. Und in dem Moment raste ein Gedanke durch ihren Kopf. »Hättest du nicht gefragt …« Aber Aril antwortete ohne Groll: „Als erstes? Versuchen nicht zu schreien ...“ Glandis riss die Augen auf. Mit so einer spontanen Aussage hatte sie nicht gerechnet. Sie war auf eine Bewegung, eine Handlung aus gewesen. Aber dass es um Sprache ging, eigenartig. Aber Aril schien die Dalish zu kennen. Denn sie schob eine Erklärung nach: „Ich kenne sie nicht wie du, Glandis. Aber die Toten von ihnen, die ich sah, haben mir Angst gemacht und mich angeekelt. Die Lebenden, die wir bekämpften, waren ein Vielfaches davon. Meine Kämpfernatur und mein Wille haben den Kampf ermöglicht, aber Angst hatte ich die ganze Zeit …“ Sicher war Angst und Respekt ein guter Ratgeber, wenn diese nicht überhand nahmen. Doch dass es mit nicht schreien begründet wurde? Glandis erinnerte sich an einen Jungen bei ihr im Lager. Dieser hatte eine Vorliebe anderen einen Schrecken einzujagen. Sich anschleichen und Buh rufen, einen Stock zerbrechen oder eine Froschblase voll mit Wasser zum Platzen zu bringen, das waren so seine Ideen und Einfälle. Glandis bekam fast immer einen Schreck und eine Gänsehaut. Sie ärgerte sich und nahm sich vor: »Nicht erschrecken!« Dann knallte es wieder und sie zuckte zusammen. Wie ihr so die Erinnerung durch die Gedankenwelt empor stieg, fragte sie unbewusst, doch leise und nicht mehr in Gedanken: »Ob das glücken wird?«

    Sie wusste nicht, dass sie es vernehmbar gesagt hatte. Doch die Antwort von Aril schien darauf zu passen: „Tatsächlich glaube ich, dass mein erster Instinkt wäre, hinauszurennen und mich ihnen im Kampf zu stellen. Es wäre dumm.“ Es folgten noch ein paar Sätze, so auch dieser: „Aber wie kämpft man "ehrenvoll", "heldenhaft" und "tapfer" so ganz ohne geeignete Waffen? Gar nicht, es sei denn, man möchte schnell sterben.“ Glandis staunte. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Und wie sie schon etwas sagen wollte, folgte von ihrer Partnerin noch ein Hinweis, was sie wirklich machen wolle: „Ich vermute, da ich in den Schatten nicht so gut bin wie du, würde ich mich in den Schatten im Schatten verstecken, wenn du verstehst was ich meine.“ Glandis sah dorthin, wo ihre Hand den Blick führte. Eine dunkle Ecke schien es zu sein. Für diesen Moment gut gewählt.

    Glandis brauchte einen Moment und schob ihre Antwort zurück. Sie dachte an den Kampf mit den Hurlocks. Dort wo sie ihr Lager hatten, weil sie auf den Weg nach ein paar Vogelfallen waren. Da war sie offen stehen geblieben, wie es sich für eine Kämpferin geziemt. Bei dem Kampf bei den Wölfen … ja. Daran konnte sie sich nicht mehr so richtig erinnern. Es war dort alles so schnell gegangen. Dann dachte sie an die Zeit, als Aril durch ihren Parkour gegangen war. Mit Flüchen, blauen Flecken, Erschöpfung, aber beharrlich und später auch mit Erfolg. Sie hatte schnell gelernt.

    So schaute sie beim Aufstehen ihre Nachbarin mit großen Augen an und fragte leise: »Aril, hast du dich verändert?« Aber sie fügte noch an, als sie dann stand: »Doch wir sollten, bevor du antwortest, uns die dunkle Ecke ansehen, in die du dich hocken willst. Und vielleicht finde ich dabei auch ein Versteck für mich.«

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (20.12.2018 um 05:31 Uhr) Grund: verlinkt
  5. #225 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704
    vorheriger Post: Schatten im Schatten ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png] Auf Arils Anmerkung, dass sie versuchen würde nicht zu schreien, murmelte Glandis ein "Ob das glücken wird". Aril ließ es unkommentiert.
    Ihre Ausführungen quittierte Glandis mehr mit Gesten als mit Worten. Offensichtlich ließ sie nebenher einiges Revue passieren.

    Als Aril in die Ecke deutete, folgte Glandis ihrem Blick. Wahrscheinlich hatte sie die Sorge und die Angst im Blick der Adligen gesehen.

    So stand Glandis schließlich auf und fragte leise: »Aril, hast du dich verändert?« In die Pause hinein grinste Aril. Na das war ja eine schöne Frage!1 Vor allem für jemanden, der ausführliche Antworten nur selten mochte. »Doch wir sollten, bevor du antwortest, uns die dunkle Ecke ansehen, in die du dich hocken willst. Und vielleicht finde ich dabei auch ein Versteck für mich.«
    Aril stimmte ihre nickend zu. Sie erhob sich ebenfalls, stellte den Wasserbecher wieder ab und begann sich durch die Kisten, zerfallenen Stühle und anderes Zeug hindurchzuwühlen, Glandis dicht hinter ihr. Das Regal, das sie vorher in Augenschein genommen hatte, kam ihr verlockend vor. Es stand direkt an der Wand und ließ einen kleinen Platz frei hin zur Ecke. Darin stapelten sich mehrere schon zerlegte Kisten, deren Formen aber noch erkennbar waren.
    Aril deutete auf die Kisten und schob ihren Fuß unter die unterste. Dann zog sie das Beinseitlich nach hinten, sodass die Kisten aus der Ecke geschoben wurden. Es war ein großer Spalt, Platz genug für eine Person auf jeden Fall - wenn sie sich schmal machten, vielleicht zwei.
    "Und, was meinst du? Wenn wir die Kisten wieder vorrücken, dann ist das ein optimales Versteck." Sie überlegte kurz. "Nunja, nicht optimal, denn wir können nicht ohne Lärm zu machen angreifen durch die Kisten. Aber wie ich es sehe, wollen wir uns ja verstecken."

    Bei diesen Worten dachte sie wieder an Glandis vormaligen Ausspruch, ob sie sich verändert habe. Ohja, ganz eindeutig!
    "Und wie ich mich verändert habe Glandis. Nien würde mich zur Strafe mehrmals um die Burg rennen lassen, wenn er wüsste, dass ich mich in einem alten Regal verkrieche. Obwohl ich Waffen und eine ... Waffenschwester habe, die höllisch gut kämpft!"
    Sie lächelte. "Aber so ist es nun eben."
    Fawks ist offline
  6. #226 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.863
    vorheriger Post: Mal richtig Baff ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Gibt es ein optimales Versteck?

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Aril handelte. Sie zeigte Glandis, was sie unter verstecken verstand. Es war eine dunkle Nische zwischen alten Möbeln und Kisten. Dazu erklärte sie: „Und, was meinst du? Wenn wir die Kisten wieder vorrücken, dann ist das ein optimales Versteck.“ Dann schwieg sie, aber nur kurz. Vermutlich hatte sie noch an etwas gedacht. Doch die Dalish musste sich nicht fragen, ob die Adlige es sagen würde. Die Pause des Nachdenkens war dafür einfach zu gering: „Nun ja, nicht optimal, denn wir können nicht ohne Lärm zu machen angreifen durch die Kisten. Aber wie ich es sehe, wollen wir uns ja verstecken.“

    »Zum Glück …«, dachte Glandis, habe ich ihr die Frage nach der Veränderung gestellt. Denn Aril antwortete ebenso rasch, wie sie zu ihrem Schatten gegangen war. „Und wie ich mich verändert habe Glandis. Nien würde mich zur Strafe mehrmals um die Burg rennen lassen, wenn er wüsste, dass ich mich in einem alten Regal verkrieche. Obwohl ich Waffen und eine ... Waffenschwester habe, die höllisch gut kämpft!
    Aber so ist es nun eben.“
    Das wiederum brachte die Dalish in eine geänderte Situation. Sie musste so gesehen weder auf das eine noch auf das andere Antworten. Bei ihrem Clan sind lange und großartige Reden nie Tagesordnung gewesen. So wollte sie es hier auch halten. Also zog sie Aril etwas am Arm und sagte kurz: »Komm!« Die Angesprochene tat es. Sie folgte ihr. Sie versuchte nicht einmal den Griff zu lösen. Doch das tat Glandis von selbst. Sie hackte sich unter und die beiden schritten so durch das Lager, wie es zwei Schwestern oder zwei Freundinnen tun würden. Glandis steuerte zum Wasser. Dieses umschloss mit seinem Glucksen die kleine Halbinsel, auf der der Standort vor langer Zeit errichtet worden war. Vermutlich konnte es als Zollstation gedient haben. Denn über die Brücke musste jeder, konnte mit Platz und Raum aber auch diese verlassen und geprüft werden.

    Während dieses Rundganges sagte die Elfe nichts. Sie schaute sich um, setzte ihre Schritte langsam, aber mit bedacht. Man hätte meinen können sie lernte, so ruhig und gewissenhaft, aber eben auch so gemächlich kamen sie voran. Dann kam eine Stelle, die ein Halt gebot. Am Wasser standen mehrere Fässer. Ein paar Stangen dazu und wenige Kisten lagen vom Wasser weg verstreut. Das Feuer errichte mit den Zungen seines Lichtes nur die Vorderseiten der Behältnisse. Und wenn es ein wenig heller gewesen wäre, hätten diese lange Schatten geworfen. Doch die Dunkelheit fraß diese Feuerschatten schon seit einer guten Stunde.

    Glandis hockte sich neben eins der Fässer und Aril tat ihr nach. Die Kiste vor ihr war nicht so hoch und gab einen Blick in das Lager frei. Auf das Gebäude, was sie als Stall nutzen, den Raum, in dem sie hätten schlafen sollen und auch auf jenen Teil, in dem das Verhör stattgefunden hatte.

    Wie so Ruhe eingezogen war und sich ihr Geist auf die Umgebung eingestellt hatte, sie, zumindest Glandis, das Glucksen des Wassers hörte, sagte sie: »Aril, das wäre mein Versteck. Hier kann ich vieles sehen und ich kann fliehen. Ich brauche nur rücklings ins Wasser fallen und mich von ihm tragen lassen. Was meinst du zu meinem Schlupfloch?«

    VRanger ist offline Geändert von VRanger (05.01.2019 um 05:53 Uhr) Grund: verlinkt
  7. #227 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
    Registriert seit
    May 2015
    Beiträge
    170
    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]
    Der Anblick war grauenvoll. Wenn jemals ein Templer nach einem guten Vorwand gesucht hätte Magier als gefährlich und verrückt bezeichen zu können, wäre diese Szenerie wohl die perfekte für ihn gewesen. "Ihr habt den Verstand verloren Magier. Lasst Sie frei, ehe - " Weiter kam er nicht. Voller Entsetzen sah er, wie der Mann mit einer unheilvollen Geste die Knochen zu seinen Füßen lebendig werden ließ. Mit klappernden Schritten kamen sie auf ihn zu, rostige Klingen schwingend. Mühevoll wehrte er die Schläge ab und stolperte zurück, als eines der Knochengeripppe ihm direkt am Brustpanzer traf. Mit ganzer Kraft ging er zum Gegenangriff über und hieb einem Gegner den Schädel ab. Doch das ließ ihn nicht zu Boden gehen. Wieder kassierte er einen Schlag, dieser traf seine Hüfte. "Hrrch...." Verzweifelt, den Schmerz ignorierend, festigte er seinen Stand. Das kopflose Geripppe schlug wieder zu, doch dieses Mal versuchte Kasim den Schlag nicht abzufangen, sondern duckte sich stattdessen. Die Waffe schwang weiter als geplant und erwischte das zweite Skelett, welches in seine Knochen zersprang. Den Griff des eigenen Schwerts fest umschlungen holte der Chevalier aus und zerteilte den verbleibenden Angreifer mit einem mächtigen Hieb. Der Blutmagier jedoch schien davon gar nicht beeindruckt. "Ihr werdet lästig. Euer Blut wird das nächste sein, was mich stärken wird!" Ohne sich auch nur umzudrehen streckte der Mann seinen linken Arm nach hinten aus und ein roter Nebel verließ seine Hand. Kasim wurde davon umschlungen und hilflos an die nächste Wand gedrückt. Ungerührt fuhr der Magier damit fort mit seiner freien Hand weiter in Sarah's Haut zu schneiden. "Nein....."
    Sonmoon ist offline
  8. #228 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
    Registriert seit
    Mar 2012
    Ort
    Schleswig-Holstein
    Beiträge
    6.062
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla wollte sich schon gerade zu Wort melden um zu verhindern das Mordred weiter Unfug erzählte, als dies Ser Ria tat und wie er es tat! Morgana hatte sich entgegen der allgemeinen Gewohnheit vom Wort Hexe nicht angesprochen gefühlt und sah jetzt etwas verdutzt in Ser Rias Gesicht, dessen Schwertspitze allzu intensiv in ihre Richtung zeigte. Alle waren von den Anschuldigungen des Templers schockiert, außer Haesten dieser schien amüsiert. Meallas Hauptgefühl war Schmerz, als sie überrascht versuchte aufzuspringen und von ihrem lädierten Körper energisch am Boden gehalten wurde. Morganas Verwirrung hielt auch nur kurz an, dann wandelte sie sich in blanke Wut um. Sie war durch die Straßen gejagt worden, hatte in einer Höhle schlafen müssen, sofern sie zu Schlaf gekommen war und jetzt hielt ihr der Grund für diese Tortur ein Schwert entgegen und schimpfte sie eine Abscheulichkeit. Arturs Hand lag am Schwertgriff und er trat langsam näher bereit die Klinge zu ziehen wenn es nötig sein sollte. Jedoch bezweifelte er schnell genug zu sein falls der Templer etwas unbedachtes tun würde. Oder noch schlimmer, Morgana etwas schreckliches. "Haltet ein Ser, ihr wisst doch nicht was ihr da sprecht!", sprach er bedächtig während er langsam näher kam. "Ich kann verstehen das der Tod eures Kampfgefährten euch die Seele verfinstert, doch sollte er euch nicht euer Urteilsvermögen trüben. Habt ihr irgendwelche Beweise dafür das Morgana eine Abtrünnige ist, hat sie in eurer Gegenwart Magie ausgeübt? Das Gefühl kann eine trauernde Seele täuschen, ich weiß es aus Erfahrung.", sagte Artur diplomatisch und für sich selbst überraschend wortgewandt. Aber das hier war kein Kriegsknecht den er einfach niederbrüllen konnte. "Braucht er Beweise für seine Anschuldigungen, ist er nicht Richter und Henker in einem?", meldete sich plötzlich Morgana zu Wort. Ihr Blick war finster und die Erschöpfung stand ihr in Form von dunklen Augenrändern deutlich ins Gesicht geschrieben. Eine Bitterkeit erfüllte ihre Worte, aber auch Empörung. "Ich kann ihn auch verstehen, seine Ehre wurde beschmutzt und er wurde wie ein Tier durch die Straßen gejagt. Ein edler Krieger des Lichts behandelt, wie ein einfacher Bandit. Welch Scham.", verkündete die Schwarzhaarige und schien das Wort Scham fast nur zu wispern. "Doch wer trägt die Schuld an seinem Leid und seinem Verlust, ein Lord den er nicht angreifen kann. Also sucht er mich heraus, wie auch immer diese Erkenntnis in den Stunden seiner Einsamkeit in ihm gereift ist. Mich, dessen einziges Verbrechen ist ebenfalls mit ihm aus der Stadt gejagt worden zu sein. So hat er wohl wenigstens etwas vorzuweisen wenn er in den Turm zurückkehrt, eine vermeintliche Abtrünnige. Eine schöne Posse nenne ich das!", warf die Hexe dem Templer anklagend entgegen. Ihr Blick wich dem entschlossenen Blick des Templers auch nicht aus, als sie weiter im lauten Tonfall fortfuhr: "Ich versichere euch, dass eure Anschuldigungen haltlos sind aber ich denke kaum das ihr meinen Worten Glauben schenken werdet. Abscheulichkeit nennt ihr mich, dann ist doch wohl alles zu spät. Wenn ihr euch für unfehlbar haltet und kein Zweifel euer Urteil umschleicht, tut eure Pflicht. Ich werde nirgendwo mitgehen. Streckt mich hier und jetzt vor Ort nieder, vollstreckt euer Urteil das ihr aufgrund eures Gefühls gefällt habt! Und dann lebt damit für den Rest eures Lebens!" Morgana hatte ihre Arme leicht seitwärts von sich gestreckt, die leeren Handflächen nach vorne zeigen. Fast schon herausfordernd fixierten ihre grüne Augen die des Templers. Von der Seite kam Artur näher, innerlich fluchen und unsicher ob er rechtzeitig ankommen würde falls Ser Ria sich zum Henker erklärte.


    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    „Ihr wählt Eure Worte mit Bedacht. Aber denkt nicht, dass ich sie auch nur einen Augenblick glaube, Hexe. Ihr mögt den Anschein einer jungen Frau erwecken, mögt lächeln und atmen und stinken wenn Eure Haare nass werden. Und obwohl Eure Gefährten selbst die Hand ans Heft legen, um Euch zu verteidigen wissen sie nicht, was ich weiß: Ihr seid eine Frucht mit schöner Schale und verdorbenem Innern.“ Das Schwert des Templers zitterte nicht während er sprach. Seine wachen Augen huschten zu Artur. „Ich weiß nicht, was Ihr denkt, Ser Ritter, aber Euer Schwert zu ziehen wird nichts nützen. Es wäre eine Tat wider dem Erbauer.“ Nimue erhob sich langsam, die Hände zur beschwichtigenden Geste ausgestreckt. „Ser Ria, ich bitte Euch…“ „Nein, ich bitte Euch, Lady Seren. Ihr seid dem Zirkel stets treu gewesen, habt Recht und Ordnung höher geschätzt als die Lehre und seid dem Orden mehr als einmal bei der Jagd nach Abtrünnigen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Verratet nun Eure Prinzipien nicht.“ Ein Schatten legte sich auf das Gesicht der rothaarigen Magierin. Ein Leben lang hatte sie gedient und sie hatte nicht vor damit aufzuhören. Ein Leben lang hatte sie gedient und dennoch, so kurz vor dem Ziel, wollte der Templer sie zurückbringen und in einen unsinnigen Kampf gegen die Brut werfen, wo sie in Orzammar nicht nur ihrer Leidenschaft frönen könnte sondern tiefgreifende Erkenntnisse im Kampf gegen die Brut zu sammeln vermochte. Ein wütender Blick traf Morgana. Die Hexe war stets die Wurzel allen Übels gewesen, ein dunkles Omen wie die Krähen die ihr so ähnelten. Dennoch: Würde sie sich nun gegen die Gruppe stellen, so würde sie Orzammar nie erreichen. Im Innern ihres Herzens wusste sie es. „Ich kann Euch nicht unterstützen, Ser Ria. Nicht dieses Mal. Kehrt zum Turm zurück, ich werde folgen. Und was die Hexe angeht: Ich lasse sie nicht ziehen.“ Nimue wandte sich an Morgana. „Nachdem unsere Mission erfüllt ist werdet Ihr mit mir kommen. Zum Zirkel der Magie.“ Die Tonlage ihrer Stimme ließ keinen Widerspruch zu. „Ser Ria, Ihr habt mein Wort. Vergisst nicht das Blut jener, die gerade Seite an Seite mit Euch fochten und im schlimmsten Fall Euer eigenes. Der Brut sollte nun unser Hauptaugenmerk gelten.“ Der Templer war nicht überzeugt. „Warum sollte ich das eine Übel gegen das andere austauschen? Denkt Ihr nicht…“ Er wischte seinen Gedanken fort. „Zwecklos.“ Eine leichte Bewegung, der blitzende Stahl näherte sich Morgana, schon riss Larissa den gespannten Bogen hoch. „Ihr würdet sterben ehe Ihr zum Streich ausholt!“, schrie sie. Obwohl die Abenteuer die Elfenseele gestählt haben mochten lag der Unterton ängstlichen Zitterns in Larissas Ruf. Mordred stand ebenfalls, waffenlos und auch Haesten erhob sich. Prüfend fuhr er mit dem Daumen über die Klinge seiner Axt. „Ich habe Templer noch nie gemocht“, sagte er verächtlich und spuckte etwas undefinierbares ins hohe Gras neben sich. Das Scharren eines gezogenen Schwertes verkündete Arturs Kampfbereitschaft. Ser Ria warf den Kopf zurück, das lange schwarze Haar fiel ihm tief in den Rücken. „Ich fürchte den Kampf mit euch nicht.“ Entgegen seiner Aussage jedoch machte er erst einen, dann zwei und dann drei Schritte rückwärts. Ein rascher Blick zu seinem Pferd verriet seinen Gedanken. „Ich nehme Euch beim Wort, Lady Seren. Ihr und die Hexe kommt zum Turm, ansonsten werde ich Euren Namen brandmarken und Euch persönlich jagen. Das ist mein Schwur!“ Mit ein paar langen Schritten war er beim Pferd, schwang sich behände in den Sattel. Das Schwert glitzerte noch immer in seiner Faust. „Ich hoffe ihr alle wisst, was ihr tut. Und wenn ihr doch sterbt oder euch in der Sklaverei ihrer Gedanken befinden, dann denkt an meine Worte und betet zum Erbauer, auf dass er eure verdammten Seelen mit Erlösung beschenkt.“ Der Templer gab dem Pferd die Sporen und rauschte unter lautem Knacken und Rufen in das Unterholz. Jene, die er zurück ließ blieben noch kurz stehen. Larissas Pfeil zitterte im Takt ihres Armes mit. Schließlich senkte sie ihn ab und wandte sich zu den anderen um. In ihren Augen flammte Panik.
    Shepard Commander ist offline
  9. #229 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704
    vorheriger Post: Ene mene miste ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]

    Aril wurde am Arm gezogen und Glandis sprach sie kurz an: »Komm!« Bereitwillig ließ sich Aril durch das Lager bugsieren und folgte der Elfe. Kaum aus dem Schuppen heraus ging es in guter Entfernung am Lagerfeuer vorbei und Aril erkannte den Weg zum Fluss. Da beide schwiegen hörte Aril sogar nach kurzer Zeit das leise Plätschern von dahinfließendem Wasser. Am Wasser standen immer noch die Fässer.Dahinter war es stockfinster. Das Lagerfeuer reichte nicht so weit. Nun setzte sich die Elfe neben eines der Fässer und die Adlige tat es ihr gleich. Sie war sich sicher, dass jetzt etwas kommen würde. Und sie wurde nicht enttäuscht: »Aril, das wäre mein Versteck. Hier kann ich vieles sehen und ich kann fliehen. Ich brauche nur rücklings ins Wasser fallen und mich von ihm tragen lassen. Was meinst du zu meinem Schlupfloch?«

    "Oh."
    Das war Arils erste Reaktion. Es war nicht abfällig oder geringschätzig, es war nur überrascht.
    Daran hatte sie gar nicht gedacht! Die offene Welt zu nutzen, Die Natur, wie sie Möglichkeiten gewährte, sich zu verstecken. Für sie war Verstecken immer etwas innen gewesen, etwas, was Schutz gewährte. Ein Schrank, unter einem Bett. Nicht hinter einem Felsen, den man problemlos umrunden und sie überraschen konnte.
    Aber das - das war eine gute Idee! Aber sie funktionierte nur in der Dunkelheit.
    Oder wenn man in den Schatten so gut war, dass es keine Rolle spielte, ob Licht oder Dunkelheit.

    "Das ist eine hervorragende Idee! Dein Versteck ist viel freier, bietet viel mehr Möglichkeiten als meines!"

    Sie gestikulierte zur verfallenen Hütte: "Wenn die Hütte von den Brutdingern bewacht würde, käme ich vielleicht nicht wieder heraus, weil ich in den Schatten noch nicht so geübt bin. Und weil ich mir bei deren Anblick wahrscheinlich wünschen würde, ich wäre nie in diese Lage geraten und alles Denken abschalten würde..." Sie würgte sich selbst ab und rief sich zur Ordnung. Das wurde schon wieder zu einem verwirrenden, gedankenschwangeren Monolog, den sie ja selbst kaum verstand.

    "Aber Glandis, denkst du, wir werden es brauchen? Meinst du, dass es morgen soweit ist?" Sie räusperte sich kurz. "Und klappt dein Versteck auch am Tag? Ich meine - kann man im Wasser auch so... unsichtbar sein?"
    Fawks ist offline
  10. #230 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.863
    vorheriger Post: Gibt es ein optimales Versteck? ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Eine vorbeihuschende Idee

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Auf die Frage nach dem Vorschlag zu ihrem »Schlupfloch« folgte ein „Oh“. Das wiederum sollte die Dalish überraschen. Aber eigenartigerweise folgte diese Wirkung nicht. Vielleicht hatte sich zwischen den beiden Frauen bereits eine besondere Beziehung entwickelt. Wo jeder den anderen schätzte und nicht bei jeder nicht erwarteten Äußerung oder Handlung Panik schob. Es konnte aber auch die Art von Glandis sein, die scheinbar bei sehr vielen Ereignissen einfach sie selbst blieb. Wobei es schon sie selbst verwunderte, dass sie so ohne Reaktion bleiben konnte. Doch es blieb nicht Zeit, um diesen Gedanken zu vertiefen.

    „Das ist eine hervorragende Idee! Dein Versteck ist viel freier, bietet viel mehr Möglichkeiten als meines!“ Die Dalish staunte als dieser Satz nach dem „Oh“ folgte. Denn eigentlich, …, aber das spielte jetzt überhaupt keine Bedeutung mehr.

    Mit einer Geste zeigte ihre Begleiterin auf das zuvor gewählte Versteck und erklärte: „Wenn die Hütte von den Brutdingern bewacht würde, käme ich vielleicht nicht wieder heraus, weil ich in den Schatten noch nicht so geübt bin. Und weil ich mir bei deren Anblick wahrscheinlich wünschen würde, ich wäre nie in diese Lage geraten und alles Denken abschalten würde ...“, weiter kam sie nicht, denn es folgte ein Kloß im Hals. Zumindest empfand es Glandis so. Sie wollte schon ihre Hand drücken, einfach etwas Nettes tun. Doch Aril fing sich schnell und es folgten so wie immer in aller Regelmäßigkeit neue Fragen: „Aber Glandis, denkst du, wir werden es brauchen? Meinst du, dass es morgen soweit ist?“ Und nach einem Hüsteln schob sie noch nach: „Und klappt dein Versteck auch am Tag? Ich meine - kann man im Wasser auch so ... unsichtbar sein?“

    Glandis setzte sich auf eine der Kisten und klopfte mit der Handfläche mehr als Geste neben sich und lud so Aril ein. Das tat sie auch. Und weil die Kisten etwas höher waren, baumelten ihre Füße in der Luft. Aus der Ferne hätten die beiden durchweg wie zwei Freundinnen ausgesehen, aber die Dunkelheit schluckte das Bild. Der Dalish war es recht, dass sie von der Bildoberfläche verschwunden waren und so vielleicht auch freier reden konnten. Doch wo sollte sie anfangen?

    »Reden wir über Verstecke«, schlug sie vor. Aber sie wartete nicht auf eine Antwort, denn sie war ja gefragt worden. »Ein Schlupfloch, ein Versteck sollten eben passen. Doch so gut es eben geht. Was ich am Tage wählen würde?« fragte sie sich selbst. Aber sie sprach klar und rasch, ohne Stocken: »Hier weiß ich es noch nicht. Doch ich habe eins für jetzt. Und wenn wir an unserem Feuer sitzen und hier her müssen, wird es schwer genug.« Sie seufzte. Denn sie stellte sich vor, wie sie hier her kommen wollte. Doch dann kam die Entschlossenheit zurück und die Dalish sagte: »Ich würde den Weg so wie jetzt gehen. Nicht so offen, mehr geduckt oder sofort ins Wasser. Ich glaube, das wäre das richtige.«

    Glandis schaute sich um, wirkte ein wenig nervös dabei. Sie war es auch. Denn sie hatte alles über Verstecke gesagt, was sie sagen wollte. Das eine Fackel den Schuppen in Brand setzen konnte und das der Normalfall bei einen Angriff war und keiner da einen Posten an die Tür stellen würde, dass verkniff sie sich. Doch darum war ihr nicht so kribbelig. In ihrem Kopf breitete sich ein Thema aus: »Vergiss die Fragen nicht!« Und wie es sich so breitmachte, wusste sie, sie würde etwas vergessen. Trotzdem sagte sie nach außen mit einer selbstsicheren Stimme: »Reden wir über morgen!« Dabei schaute sie zu ihrer Partnerin, die immer noch geduldig auf der Kiste ausharrte und zuhörte. »Aril, ich weiß nicht was in einer Stunde sein wird. Ich weiß auch nicht, was morgen kommt. Doch ich will morgen meine Rüstung zurück. Du kannst dir überlegen ob du sie warnen willst. Denn die Warnung kann unsere Abreise verzögern oder auch aufhalten. Und ich hoffe, dass wir dann zum Schlafen kommen.«

    Und wie sie das so sagte, huschte eine Idee durch ihr Denken. Die fügte sie erleichternd undmit einem typischen Lächeln auch an: »Sag Aril, sind all deine Fragen beantwortet oder habe ich etwas vergessen?«

    nächster Post: unerwartete Wendung
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (12.01.2019 um 05:32 Uhr) Grund: verlinkt
  11. #231 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
    Registriert seit
    Oct 2011
    Ort
    Oberlausitz (Sachsen)
    Beiträge
    7.938
    Kasim

    [Bild: Sarah_klein.png]
    Ser Marko lief zielsicher durch den Wald. Er und seine beiden Begleiter waren einem Blutmagier auf der Spur und sie hatten ihn nun endlich aufgespürt. Zu oft war er ihnen entwischt und er hoffte, dass sie ihn dieses Mal endgültig stellen konnten. Ser Marko wusste, dass es zum Kampf kommen würde, denn der Blutmagier war von einem Dämon besessen und konnte nicht mehr gerettet werden.

    Er wünschte, dass sich mehr Templer dem Blutmagier stellen könnten, doch in der Kirche und bei den Templern war es im Moment ziemlich unruhig. Durch diese Unruhe vernachlässigten viele von ihnen ihre eigentliche Aufgabe, die Welt vor den Magiern zu schützen und die Magier vor der Welt. Er schüttelte innerlich den Kopf, nun war nicht die Zeit darüber nachzudenken. Plötzlich hörte er Schritte, die schnell in seine Richtung kamen. Auch seine Begleiter hörten es und alle machten sich kampfbereit. Ser Marco konzentrierte sich, doch er konnte keine dämonische Macht spüren. Seine Wachsamkeit ließ jedoch nicht nach.

    Yoshi stoppte als er mit weit aufgerissenen Augen drei Templer sah, die ihn kampfbereit ansahen. Er hob die Hände und lächelte leicht. „Ich kann nicht glauben, dass ich euch gefunden habe“ sagte er immer noch außer Atem. „Bitte helft mir. Dieser Blutmagier wird die Beiden umbringen.“

    Die drei Templer entspannten sich ein wenig als sie einen Jungen trafen. Als er von einem Blutmagier sprach verhärteten sich die Gesichtszüge von Ser Marko. Er war lange genug Templer und er glaubte dem Jungen sofort. Er war sich sicher, dass der Junge den Blutmagier meinte, den sie suchen. Es wäre schon ein großer Zufall, sollte ein anderer Blutmagier hier sein Unwesen treiben. „Kannst du uns zu ihm führen?“ Als der Junge nickte folgten sie ihm, denn das erleichterte ihre Suche ennorm.

    Der Junge, welcher sich als Yoshi vorstellte, führte die Templer zielsicher zu einem riesigen Höhlensystem, dessen Eingang gut verborgen lag. Sie hätte lange suchen müssen und der Blutmagier wäre ihnen vielleicht entwischt bevor sie ihn gefunden hätten. Sobald sie die Höhlen betraten spürten die Templer sofort die bösartige Präsenz von dem Dämon, der den Blutmagier besessen hat. Sie waren sich sicher, dass er nicht allein war und sie zogen ihre Waffen.

    Yoshi stoppte vor dem Raum in dem die Frau und der Mann waren. Er zitterte am ganzen Leib und brachte kein Wort über seine Lippen als er mit einer Hand zu dem Raum deutete. Die Templer nickten und baten ihn sich in Sicherheit zu bringen bevor sie den Raum mit gezogenen Waffen betraten. Yoshi überlegte nicht lange und drehte sich um. Er würde bei Sarana warten. Vielleicht wusste sie ja nicht, was ihr Lord wirklich war und er konnte sie davon überzeugen sich gegen ihn zu stellen.
    Annalena ist offline
  12. #232 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
    Registriert seit
    May 2015
    Beiträge
    170
    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]
    Er sah nur noch verschwommen. Sein Körper, durch die unbändige Macht des Magiers weiter wie eine lose Stoffpuppe an die Wand gepress, konnte absolut nichts tun um sich zur Wehr zu setzen. "Das...kann nicht...das Ende...." Bilder aus seinem Leben flogen an ihm vorbei. Seine Eltern, seine Schwester....war es das? Würde er sie nie wieder sehen?
    Langsam fielen ihm die Augen zu....

    Krack
    Mit einem lauten Bersten wurde die Tür aufgetreten. Das Geräusch schreckte Kasim trotz seiner Kraftlosigkeit auf und er öffnete noch einmal die Augen. 3 Gestalten, allesamt in Rüstung und bewaffnet. "Templer?" dachte er sich. Mussten es wohl. Doch der Blutmagier machte keine Anstalten sich zu ergeben. Im Gegenteil. Unverständliche Worte schreiend sammelte er immer mehr rote Macht in seinen Händen, eine riesige magische, blutrote Barriere formte sich um ihn. Die 3 Templer stürmten furchtlos auf ihn zu, riefen ebenso für ihn unverständliche Worte und schlugen allesamt auf einmal auf ihn ein. Ihre Schwerter durchbrachen die Barriere und die Klingen gruben sich in das Fleisch des Unholds. Ein grauenvoller, urtümlicher Schrei entfuhr dem Magier. Sein Körper blähte sich grotesk auf und im nächsten Moment explodierte er in tausend Fetzen.

    "Aah...." Die Macht der Druckwelle hatte ihn ohnmächtig werden lassen. Seine Sicht kam langsam zurück, in seinem Ohr dröhnte es immer noch. "Erbauer...." Es war ein schreckliches Blutbad. Von dem Magier war nicht ein Stückchen mehr übrig. Die 3 Templer lagen bewegungslos an verschiedenen Orten des Raumes. "Sarah...." murmelte er nur und schleppte sich unter Schmerzen vorwärts. Wie durch ein Wunder lag sie immer noch an der selben Stelle. Er schüttelte sie. "Sarah! Kommt schon....bitte seid nicht tot...."
    Sonmoon ist offline
  13. #233 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704
    vorheriger Post: Freies Versteck ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png] Kaum hatte Aril alle Fragen gestellt, da setzte sich Glandis und signalisierte Aril, dass sie es ihr gleichtun sollte.
    Also setzte sich die Adlige auf die gewiesene Kiste, auch ihre Beine baumelten knapp über dem grasigen Boden. Es hatte etwas Entspannendes an sich, dazusitzen, sämtliche Gliedmaßen schlendern und schlackern zu lassen... das hatte sie lange nicht getan. Es fühlte sich ein wenig kindlich an. Sie behielt diese Gedanken für sich, aber ein kleines Lächeln huschte auf ihre Lippen.

    Das legte sich allerdings gleich wieder, als Glandis begann:
    »Reden wir über Verstecke. Ein Schlupfloch, ein Versteck sollten eben passen. Doch so gut es eben geht. Was ich am Tage wählen würde? Hier weiß ich es noch nicht. Doch ich habe eins für jetzt. Und wenn wir an unserem Feuer sitzen und hier her müssen, wird es schwer genug.« Die Elfe seufzte. Ja, das wäre wirklich ein langer weg vom Feuer hierher, verfolgt von Soldaten oder Schlimmerem. »Ich würde den Weg so wie jetzt gehen. Nicht so offen, mehr geduckt oder sofort ins Wasser. Ich glaube, das wäre das richtige.«

    Aril nickte zustimmend. Nicht, dass das ihre Paradedisziplin war. Sie war mehr für den offenen Kampf trainiert. Aber das war ohnehin schon klar und musste nicht weiter betont werden.
    Glandis sah zum SChuppen und wirkte auf einmal gehetzt.

    »Vergiss die Fragen nicht!« meinte sie plötzlich und erklärte mit dem nächsten Satz, weshalb sie jetzt darauf kam: »Reden wir über morgen! Aril, ich weiß nicht was in einer Stunde sein wird. Ich weiß auch nicht, was morgen kommt. Doch ich will morgen meine Rüstung zurück. Du kannst dir überlegen ob du sie warnen willst. Denn die Warnung kann unsere Abreise verzögern oder auch aufhalten. Und ich hoffe, dass wir dann zum Schlafen kommen.«

    Aril stöhnte. Es war eher unbewusst. Der Gedanke daran, sich dem Kommandanten erneut zu stellen, erneut dieser Taktiererei ausgesetzt zu sein und erneut Gefahr zu laufen, sich selbst oder Glandis falsch darzustellen machte ihr Angst.
    "Ich muss sie warnen, natürlich! Es sind Soldaten, wie Du und ich ... also eher wie ich und weniger als du..." schmunzelte sie. "Ich würde es mir nie verzeihen, wenn wir die Chance gehabt hätten, diese Männer vor dem sicheren Tod zu bewahren und ich sie einfach verstreichen ließe. Ja, ich werde es versuchen!" bekräftigte sie und klang wieder selbstbewusst.
    "Gleich morgen," fügte sie ein wenig kleinlaut hinzu und die Schultern sanken ein wenig herab.

    »Sag Aril, sind all deine Fragen beantwortet oder habe ich etwas vergessen?«
    Aril grinste. "Nun, da wäre noch die Frage, ob du im Wasser unsichtbar ... heee, warte mal!"

    Mit einem Satz sprang sie von der Kiste und begann - wie im Schuppen - langsam auf und ab zu gehen. Dabei redete sie wieder - allerdings nicht mit sich selbst, sondern versuchte sich an klaren Aussagen, an Fragen, die an Glandis gingen - und an deren Antworten, die sie sich herleitete:
    "Glandis, was würde ein Kommandant, der hier einige Leben zu schützen hat sagen, wenn wir ihn vor einer Gefahr warnten? - Im besten Fall sagt er 'Danke' und glaubt uns." Sie hob einen Finger und fuhr fort:
    "Aber was, wenn er irgendwie merkt, dass wir schon vorher informiert waren? Dass wir die ganze Zeit wussten, was passieren würde, und ihn nicht gewarnt haben - Er wäre verärgert. Sehr verärgert. Er könnte uns vorwerfen, dass es unsere List war, ihn durch die Brut vernichten zu lassen und dann zu fliehen!"
    Sie hob einen weiteren Finger.
    "Also nutzen wir doch genau das gegen ihn! Wir gehen zu ihm, erzählen ihm was wir wissen - und vor allem, dass wir es wissen - und stellen ihn vor die Wahl. Er wird tun, was er für Richtig hält, aber wir haben in jedem Fall das Richtige getan."
    Finger Nummer drei kam in die Höhe:
    "Ob wir nun heute Abend schweigen und es ihm morgen sagen - oder ob er uns heute abend nicht glaubt, das macht keinen Unterschied für den Angriff. Aber für unseren weiteren Weg kann es entscheidend sein."

    Sie holte tief Luft.
    "Habe ich etwas übersehen? Etwas falsch gedacht?"
    Bereit für jedwede Antwort der Elfin - die recht sprachlos mit den Beinen baumelte - sah Aril der Dalish in die Augen.
    Fawks ist offline
  14. #234 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.863
    vorheriger Post: Eine vorbeihuschende Idee ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Unerwartete Wendung

    [Bild: VR_Gladis_1.png]Sie hatte Aril gefragt, ob sie etwas von den Fragen vergessen hatte. Und die Dalish war sich sicher, dass sie etwas schuldig geblieben war. Es kam auch sofort: „Nun, da wäre noch die Frage, ob du im Wasser unsichtbar ... heee, warte mal!“

    Irgendetwas oder irgendjemand näherte sich. Noch etwas weg, doch Glandis schien sich sicher sie wurden beobachtet und …

    Aber sie wurde abgelenkt. Denn ihre Begleiterin fing an Finger in die Luft zu heben und da Geschichten anzuhängen. Es war die übliche Logik von wir retten die Welt.

    Ein Finger:
    „Glandis, was würde ein Kommandant, der hier einige Leben zu schützen hat sagen, wenn wir ihn vor einer Gefahr warnten?“

    Ein weiterer Finger:
    „Aber was, wenn er irgendwie merkt, dass wir schon vorher informiert waren?“

    Noch ein Finger … irgendjemand kam auf sie zu, das spürte sie …
    „Ob wir nun heute Abend schweigen und es ihm morgen sagen - oder ob er uns heute Abend nicht glaubt, das macht keinen Unterschied für den Angriff. Aber für unseren weiteren Weg kann es entscheidend sein.“

    „Habe ich etwas übersehen? Etwas falsch gedacht?“ kam als Frage zurück. Doch Glandis hatte keine Gelegenheit mehr etwas zu sagen. Davon, dass sie früher Shemlen nie geholfen hat, dass ihre Reise auf der Kippe stand, dass …


    [Bild: VR_Begl_a.png] »Was hat Mylady falsch gemacht?«, fragte eine Männerstimme und es war zweifellos klar zu wem die Stimme gehörte. Glandis sagte nur kurz »Kommandant«, denn Aril saß immer noch auf einer der Kisten und lies ihre Beine baumeln. Sie sollte zumindest wissen, wer sie das angesprochen hatte. Und wenn es nur für den Moment des Aufstehens war. Denn der Blick ins Gesicht Sekunden später konnte schon zu spät sein.

    »Na, die Damen noch hier? Staune ja , denn ich habe mit einer Flucht gerechnet«, fügte Drusus Nerva an.
    VRanger ist offline
  15. #235 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704
    vorheriger Post: Ein Einfall ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]Aril hatte ihre Ausführungen gerade zu Ende gebracht und hatte bei Blick auf Glandis das unbestimmte Gefühl, dass sie etwas sagen wollte. Aril wollte schon die ermunternden Worte sprechen, dass die Elfe ihre Gedanken teilte, da hörte sie eine durchaus bekannte Stimme hinter sich.

    »Was hat Mylady falsch gemacht?« »Kommandant« sagte Glandis in einem schon fast militärischen Ton. Aril sprang geschwind und so schwungvoll wie möglich auf, und kaschierte damit das Zucken, dass sie beim "Kommandanten" bekommen hatte. Sie zwang ihr Gesicht in einen neutralen Ausdruck und schalt sich selbst: Natürlich lief der KOmmandant hier herum - aber sie hatten nichts verbotenes getan und besser wurde die Gelegenheit nicht. Also sachte - aber bestimmt, das war der Leitweg.

    »Na, die Damen noch hier? Staune ja, denn ich habe mit einer Flucht gerechnet«

    "Ja, Kommandant, natürlich sind wir noch hier. Wie wir heute schon diskutiert hatten, haben wir nichts zu verbergen und sind gewillt, das Ergebnis eurer Prüfung abzuwarten."
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu: "Ich habe Euch versprochen, die Wahrheit zu sagen, deshalb komme ich gleich zur Sache: Wir sind in Gefahr. Ihr, Eure Soldaten, Glandis und ich. Alle die sich hier befinden. Die Gefahr kommt auf uns zu und zwar von Süden. Das, was dort alle im Flüchtlingslager getötet hat, ist weitergezogen und es sind bei weitem nicht alle."
    Beim Gedanken an die Brut, die sie dort zuhauf gesehen hatte - wenngleich nur tote - wurde ihr übel. Das Abendessen drohte, sich einen Weg ins freie zu bahnen. Sie wandte sich ab und holte zwei, drei Mal tief Luft. "Kommandant, wir haben sie gesehen, wir haben sie bekämpft." Unbewusst strich sie sich über die Schulter, wo der Pfeil des Bogenschützen sie gestreift hatte. "Ihr kennt sie doch auch."

    Mit diesen Worten drehte sie sich wieder zu Drusus Nerwa um und fing seinen Blick ein: "Wir müssen hier alle weg. Besser früher als später. Wir möchten Euch warnen und Euch unterstützen. Die Brut ist auf dem Weg - und wenn im Flüchtlingslager ungefähr so viele Krieger waren wie hier, dann weiß ich, wie es hier aussieht, nachdem die Biester hier vorbeikamen."
    Aril sprach ruhig und sachlich - obwohl in ihr alles tobte und sie war sich sicher, dass ihre braunen Augen das widerspiegelten.
    Sie würden den Kommandanten nicht anflehen ihr zu glauben - das machte alles noch viel unglaubwürdiger und stellte es so dar, als wäre die Wahrheit nur eine Glaubenssache. Das entsprach nicht den Tatsachen. Sollte er selbst entscheiden, was er glaubte. In gewisser Weise handelte sie hier so wie Glandis. Sie traf eine Entscheidung und Nerwa würde ebenfalls eine treffen und damit leben - oder sterben - müssen.

    "Und wieso habe ich das nicht sofort beim Verhör erzählt?" fragte Aril in die Stille, den Blick unablässig auf Nerwa gerichtet und ihre Lippen zuckten das erste Mal: "Nun, ich dachte mir, ein Verhör, das mit den Worten 'Ich würde euch ja alles sagen, aber leider müssen wir weiter, da wir von ein paar fiesen Kreaturen verfolgt werden' kein guter Start ist."
    Und diesmal hielt sich das feine, schwache Lächeln auf Arils Gesicht.
    Fawks ist offline
  16. #236 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.863
    vorheriger Post: Unerwartete Wendung ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Keine Gründe für einen Wechsel der Ansichten

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Es war, wie sie vermutet hatte, so auch gekommen. Aril hatte dem Kommandanten erzählt was sie meinte erzählen zu müssen. Glandis war sich überhaupt nicht sicher, was daraus erwachsen würde. Denn sie hätte es nicht getan. Denn aus seiner Sicht waren sie Spione, mit denen er ein kleines Abkommen hatte. Dieses Abkommen fußte auf dem Mangel an Möglichkeiten sie beide ernsthaft wegzusperren. Dieser Mangel hatte sie in die komfortable Situation gebracht sich in einem gewissen Grade frei zu bewegen. Aber sie hatten dabei auch, wenn man der Theorie der Spione treu bleibt, gut den Kontrollposten ausgekundschaftet. Sie beide wussten nun, was man machen musste, um die Anlage hier einzunehmen. Einzig die Tatsache, dass dem Kommandanten seine eigene Lage bewusst war, er auch keinen Wert darin sah seinen Stützpunkt vor einem Ausspähen zu schützen, allein die Tatsache sprach dafür, dass sie bis eben auf Kisten unter dem freien Himmel sitzen konnten. Welchen Wert hatte dann die Information über einen Angriff? Diese Frage war für Glandis ein Beweggrund es Drusus Nerva nicht zu sagen. Denn die Aussicht, dass sie kein freies Geleit bekommen würden, die war aus ihrer Sicht gewachsen. Und so beschloss sie nichts zu sagen. Sie hatte zu dem ja Aril ein Versprechen gegeben, wie sie sich verhalten würde. Gut die Adlige hatte davon am Flussbaum nichts hören wollen, aber die Dalish sah keine andere Wahl. Deshalb beschloss sie zu Schweigen, bis man sie ansprach. Dabei hoffte sie, dass Aril sich dessen bewusst war, dass sie eigentlich allein mit dem Kommandanten klarkommen musste.

    [Bild: VR_Begl_a.png] »Mylady!«, sagte der großgewachsene Mann, dessen silberne Rüstungsplatten ein wenig das Mondlicht spiegelte. »Mylady, egal was auch kommt. Aber ich bin davon überzeugt, dass eure Ausbildung hervorragend war. Das sowohl, wenn ihr wirklich die Schwester meines Befehlshabers seid. Weitschauend, gerade heraus, kein Blatt vor dem Mund, nicht auf Sicherheit bedacht, sondern auf das Wohl Fereldens. Aber auch eine Assassine könnte so reden, um abzulenken, um einen Vorteil zu gewinnen und wenn es nur mein Vertrauen ist.«

    Dann schwieg er für einen Moment und schubste einen Stein mit der Stiefelspitze weg. Worauf dieser ein gutes Stück entfernt in den Wasserlauf plumpste. Das sah so gelungen aus, dass man nur davon ausgehen konnte, dass er darin Übung hatte. Vielleicht war es sein Weg, um seiner Nervosität einen Kanal zu öffnen. Dann sprach er weiter: »Wenn die Dunkle Brut kommen würde, dann würden wir kämpfen. Keiner weiß, wie es ausgeht. Wir haben hier wenig Schutz. Doch mehr als mancher Siedlertreck. Und in das würden wir uns wandeln, gäben wir die Stellung vollständig auf. Hier haben wir Wasser, die Soldaten ihren geregelten Gang. Wer weiß ob eure allgemeine Annahme genau diese Stelle trifft. Weiterhin …«

    Erneut klatsche ein Stück Kiesel befördert von der Stiefelspitze in das Wasser. Es war schon eine gute Fertigkeit, die er da an den Tag legte.

    »Weiterhin schien mir eure Ausrüstung nun nicht so kostbar. Mal von dem Bogen eurer Dienerin abgesehen, eine wirklich alte und zu dem gute Waffe.« Glandis biss sich auf die Lippen. Der Bogen ihres Vaters. Schon verloren auf dem Schlachtfeld vor dem Flüchtlingslager und dann gefunden. Sie hätte, doch sie konnte nicht. Er hatte es getroffen »Dienerin«. Also musste sie schweigend zuhören, während er sprach.

    »Mylady, es bleibt dabei. Wir sprechen morgen über all die Dinge weiter. Oder habt ihr jetzt noch etwas zu sagen und wollt es eingestehen?«, fragte Drusus Nerva, eigentlich im Begriff zu gehen.

    nächster Post: Harte Realitäten
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (24.01.2019 um 12:45 Uhr) Grund: verlinkt
  17. #237 Zitieren
    Drachentöter Avatar von numberten
    Registriert seit
    Nov 2014
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    4.627
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg]

    „Ihr wählt Eure Worte mit Bedacht. Aber denkt nicht, dass ich sie auch nur einen Augenblick glaube, Hexe. Ihr mögt den Anschein einer jungen Frau erwecken, mögt lächeln und atmen und stinken wenn Eure Haare nass werden. Und obwohl Eure Gefährten selbst die Hand ans Heft legen, um Euch zu verteidigen wissen sie nicht, was ich weiß: Ihr seid eine Frucht mit schöner Schale und verdorbenem Innern.“ Das Schwert des Templers zitterte nicht während er sprach. Seine wachen Augen huschten zu Artur. „Ich weiß nicht, was Ihr denkt, Ser Ritter, aber Euer Schwert zu ziehen wird nichts nützen. Es wäre eine Tat wider dem Erbauer.“ Nimue erhob sich langsam, die Hände zur beschwichtigenden Geste ausgestreckt. „Ser Ria, ich bitte Euch…“ „Nein, ich bitte Euch, Lady Seren. Ihr seid dem Zirkel stets treu gewesen, habt Recht und Ordnung höher geschätzt als die Lehre und seid dem Orden mehr als einmal bei der Jagd nach Abtrünnigen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Verratet nun Eure Prinzipien nicht.“ Ein Schatten legte sich auf das Gesicht der rothaarigen Magierin. Ein Leben lang hatte sie gedient und sie hatte nicht vor damit aufzuhören. Ein Leben lang hatte sie gedient und dennoch, so kurz vor dem Ziel, wollte der Templer sie zurückbringen und in einen unsinnigen Kampf gegen die Brut werfen, wo sie in Orzammar nicht nur ihrer Leidenschaft frönen könnte sondern tiefgreifende Erkenntnisse im Kampf gegen die Brut zu sammeln vermochte. Ein wütender Blick traf Morgana. Die Hexe war stets die Wurzel allen Übels gewesen, ein dunkles Omen wie die Krähen die ihr so ähnelten. Dennoch: Würde sie sich nun gegen die Gruppe stellen, so würde sie Orzammar nie erreichen. Im Innern ihres Herzens wusste sie es. „Ich kann Euch nicht unterstützen, Ser Ria. Nicht dieses Mal. Kehrt zum Turm zurück, ich werde folgen. Und was die Hexe angeht: Ich lasse sie nicht ziehen.“ Nimue wandte sich an Morgana. „Nachdem unsere Mission erfüllt ist werdet Ihr mit mir kommen. Zum Zirkel der Magie.“ Die Tonlage ihrer Stimme ließ keinen Widerspruch zu. „Ser Ria, Ihr habt mein Wort. Vergisst nicht das Blut jener, die gerade Seite an Seite mit Euch fochten und im schlimmsten Fall Euer eigenes. Der Brut sollte nun unser Hauptaugenmerk gelten.“ Der Templer war nicht überzeugt. „Warum sollte ich das eine Übel gegen das andere austauschen? Denkt Ihr nicht…“ Er wischte seinen Gedanken fort. „Zwecklos.“ Eine leichte Bewegung, der blitzende Stahl näherte sich Morgana, schon riss Larissa den gespannten Bogen hoch. „Ihr würdet sterben ehe Ihr zum Streich ausholt!“, schrie sie. Obwohl die Abenteuer die Elfenseele gestählt haben mochten lag der Unterton ängstlichen Zitterns in Larissas Ruf. Mordred stand ebenfalls, waffenlos und auch Haesten erhob sich. Prüfend fuhr er mit dem Daumen über die Klinge seiner Axt. „Ich habe Templer noch nie gemocht“, sagte er verächtlich und spuckte etwas undefinierbares ins hohe Gras neben sich. Das Scharren eines gezogenen Schwertes verkündete Arturs Kampfbereitschaft. Ser Ria warf den Kopf zurück, das lange schwarze Haar fiel ihm tief in den Rücken. „Ich fürchte den Kampf mit euch nicht.“ Entgegen seiner Aussage jedoch machte er erst einen, dann zwei und dann drei Schritte rückwärts. Ein rascher Blick zu seinem Pferd verriet seinen Gedanken. „Ich nehme Euch beim Wort, Lady Seren. Ihr und die Hexe kommt zum Turm, ansonsten werde ich Euren Namen brandmarken und Euch persönlich jagen. Das ist mein Schwur!“ Mit ein paar langen Schritten war er beim Pferd, schwang sich behände in den Sattel. Das Schwert glitzerte noch immer in seiner Faust. „Ich hoffe ihr alle wisst, was ihr tut. Und wenn ihr doch sterbt oder euch in der Sklaverei ihrer Gedanken befinden, dann denkt an meine Worte und betet zum Erbauer, auf dass er eure verdammten Seelen mit Erlösung beschenkt.“ Der Templer gab dem Pferd die Sporen und rauschte unter lautem Knacken und Rufen in das Unterholz. Jene, die er zurück ließ blieben noch kurz stehen. Larissas Pfeil zitterte im Takt ihres Armes mit. Schließlich senkte sie ihn ab und wandte sich zu den anderen um. In ihren Augen flammte Panik.


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Das Herz schlug Morgana bis zum Hals als sich der blitzende Stahl des Templers ihr näherte, die Umgebung schien zu verschwinden. Ihr Blick wurde zu einem Tunnel, fokussiert auf den selbsternannten Streiter der Gerechtigkeit vor ihr. Nur gedämpft nahm sie die Worte der anderen wahr, während das Adrenalin ihren Körper durchflutete. Nur sehr langsam beruhigte sich ihr Herzschlag, verschwand die Anspannung. Sie hörte den Schwur von Ser Ria, sowie die damit einhergehende Drohung, bevor dieser sich letztendlich doch noch auf sein Pferd setzte und seine Haut rettete. Die Hexe spürte einen leichten Schwindel, blieb jedoch aufrecht stehend, die Fassung behaltend.

    Mealla schaute dem davon gallopierenden Templer hinterher, leicht fassungslos über das was sie gesehen hatte. Vor allem das man ihn einfach nach seiner Drohung reiten ließ, Krieger der Kirche hin oder her. An den Erbauer glauben war etwas anderes als für den Erbauer zu sprechen und der Zorn des Erbauers war eh unvermeidbar. Der Zorn der Kirche jedoch schon und die Elfe hatte wenig Lust irgendwann von der Kirche gejagt zu werden. In einer besseren Verfassung hätte sie sich vermutlich ein wenig an seine Fersen gehängt, aber das war momentan mehr als utopisch. Und da die Dalish nicht die Geistesgegenwart besaß ihm einen Pfeil in den Rücken zu jagen lag es nun wieder in der Hand des Schicksals. Vielleicht lief der Templer ja den Männer von Howe, Banditen oder der Brut in die Arme. Der Weg zum Turm war weit und er nicht willkommen in diesem Lande. Mealla stöhnte leise und ließ ihren Kopf an den Baum gelehnt ruhen. Vermutlich würde das nicht passieren, Sturköpfe wie dieser Mann schafften es irgendwie doch immer.

    Ganz langsam steckte Artur sein Schwert wieder weg, den Umrissen des Templers mit dem Blick folgend. Erst als er komplett verschwunden war drehte er sich wieder um, den Blick auf Nimue gerichtet dann auf Morgana. In weniger als zwei Tagen waren sie mit der weltlichen und geistlichen Macht in Konflikt geraten. Und der Grund dafür waren die schwarzhaarige und derzeit rothaarige Magierin. Erbost schritt er in die Mitte des Lagers. "Wisst ihr, eine Reise durch dieses Land gleicht einem Spaziergang auf einem Misthaufen. Mit jedem Schritt versinkt man tiefer im Unrat und es steigt die Gefahr das die ganze Scheiße über einem zusammenbricht.", verkündete er resigniert, aber vor allem wütend. Zuerst traf sein funkelnder Blick die Hexe. "Ich weiß nicht was ihr mit eurere kleinen Rede beabsichtigt habt, ob ihr einen Plan hattet oder einfach einen Nervenzusammenbruch. Aber was es auch war, glaubt mir es hätte nicht funktioniert! Er hätte euch den Kopf von den Schultern geschlagen bevor ihr auch irgendetwas getan hättet. Also tut mir bitte den Gefallen und nutzt in Zukunft wieder den von euch oft erwähnten Verstand bevor ihr den Mund aufmacht!", ermahnte Artur zornig die momentan sehr bleiche Schwarzhaarige. Dann drehte er sich zu Nimue um:"Und was euch angeht, da uns eure beiden Bekannten aus der Stadt jetzt sowohl den Zorn der Howes, als auch der Kirche beschert haben, tut mir den Gefallen und haltet euren Groll wirklich auf der weiteren Reise im Zaum", sprach er mit Nachdruck, den vorherigen wütenden Blick der Magierin hinsichtlich Morgana, durchaus bemerkt habend. "Ihr habt euch vorerst für diese Gruppe entschieden, dass respektiere ich ebenso wie eure Loyalität. Solange es nicht zum Problem wird, kann ich damit leben.",erklärte er etwas ruhiger aber immer noch erhitzt. Sein Blick traf jetzt beide Magierinnen. "Die Reise wird jetzt noch gefährlicher als bisher, da können wir keine zusätzlichen Probleme brauchen. Also bitte, schluckt die gegenseitige Verachtung herunter wie bisher.", schloß Artur seine Rede ab. Sein Blick wanderte kurz zwischen den beiden Frauen her. Dann drehte er sich um und stapfte ein wenig von beiden weg, dort wo sich Haesten und Mealla aufhielten.
    "Misch dich nicht in die Angelegenheiten von Zauberern ein..", murmelte er wütend.

    Morgana hätte etwas erwidern können, es lag ihr auf der Zunge. Ein Spruch das es nicht ihre Schuld war das man wie Vieh durch die Straßen gejagt worden war. Doch sie fühlte sich einfach zu erschöpft, ihr war immer noch schwindlig vom Umstand knapp der Klinge entgangen zu sein. Außerdem spürte sie eine kleine Übelkeit aufkommen. Deshalb nickte sie kurz nur und drehte sich dann ohne einen weiteren Blick zu Artur oder Nimue um. Ihre Beine fühlten sich ein wenig wie Pudding an, doch nach ein paar kurzen Schritten wurde ihr Schritt schnell wieder sicher. Leicht benommen steuerte sie das schwarze Zelt an, schlüpfte durch die Zeltbahn und sackte dort, im düsteren Innern erschöpft auf ihrer hergerichteten Bettstatt zusammen. Langsam drehte sie sich auf ihren Rücken und beobachtete die dunkle Zeltdecke, bemüht ihren Körper wieder komplett zur Ruhe kommen zu lassen.




    [Bild: Feieobenohne_mini.jpg]

    Immer noch etwas überrumpelt von den Ereignissen, folgte Feia Ceana. Oder Cousine Ceana um genauer zu sein. Diese schien selbst recht nachdenklich und schritt grüblerisch die Treppe hinab. Über all die Jahre, in denen Feia mit ihrem Verlust und der Trauer gekämpft hatte, hatte sie fast komplett vergessen das es ja noch in Ferelden einen Zweig ihrer Familie gab. Seltsam wieder jemanden vor sich zu haben, Blut von ihrem Blut. Das Ceana mit sich beschäftigt war konnte sie auch verstehen, es war vermutlich auch recht befremdlich, wenn eine Fremde auftauchte und einem die Großmutter erklärte das es sich um die Cousine aus Orlais handelte.

    „Wie ist Orlais so?“, fragte plötzlich Ceana und drehte sich zu Feia um. Diese schritt auf ihre Höhe. „Orlais? Schwer zu beschreiben. Es kann grausam sein, niederträchtig und frustrierend. Aber auch voller Freude, Liebe, Tanz, Gesang und gutem Essen.“, erklärte sie nachdenklich als müsste sie es sich selbst erklären. Wie war Orlais eigentlich für sie und vor allem was? „Der letzte Teil klingt bedeutend besser als der erste.“, antwortete Ceana und musste kurz lächeln.
    „Ist er auch. Es ist niemals leicht, aber wenn man Leute um sich hat die man liebt hält man es aus. Man hält zusammen.“, erklärte Feia im Brustton der Überzeugung, auch wenn sie dabei einen Stich in ihrem Herzen spürte. Wo waren die Leute, welche sie liebten und welche sie geliebt hatte? Futter für die Raben.
    „Das stimmt wohl, hier ist es auch selten einfach, aber im Gesindeviertel halten wir zusammen. Egal ob in Highever, Amaranthine oder Denerim.“, stimmte ihr Cena stolz zu und schritt auf eine kleine grüne Tür zu. Diese lag in einer schmalen Häuserfront, welche den Anschein erweckte, zwischen die Beiden anderen Häuser gequetscht worden zu sein. Die Tür sah recht ramponiert aus und das Schloss schien erst vor kurzem aufgebrochen worden zu sein.
    „Stadtwachen.“, beantwortete die honigblonde Elfe den fragenden Blick der Schwarzhaarigen. „Eine kleine Kontrolle, Suche nach Waffen oder noch schlimmer…“, sie machte eine kurze Pause und fügte im spöttischen Tonfall an, „Verbindungen zu den Rebellen.“


    Mit Schwung stieß sie die lädierte Tür auf, welche dies mit einem Ächzen quittierte. „Nun willkommen in meinem Haus.“, verkündete sie stolz und präsentierte mit ihrer Hand die schmale Wohnung, welche aus einem Bett, einem Tisch mit Schemeln und einer kleinen Kochstelle zu bestehen schien. Nicht besonders viel, aber für eine Stadtelfe war es schon Luxus die Wohnung nicht mit jemanden zu teilen. „Ich weiß nicht atemberaubend, aber es ist meins und ich habe meine Ruhe, wenn ich sie mal brauche.“, fügte Ceana an.
    „Eigentlich war bei dem Haus noch ein zweiter Stock geplant, aber die beiden Nachbarhäuser sind nicht gerade und laufen nach oben hin zusammen.“, erklärte die Elfe und machte eine entwaffnende Geste. „Setzt dich doch, ich mach uns Tee.“, lud Ceana Feia ein und wies auf einen freien Schemel. „Habe extra eine Mischung für Gäste. Irgendwo.“, erklärte sie und kramte in der überschaubaren Anzahl von Schubladen wo sie schließlich eine kleine hölzerne Dose fand. Aus einem Eimer schöpfte sie etwas Wasser und füllte es in den Topf auf der Feuerstelle um. „Ich mach schon an.“, erklärte Feia hilfsbereit und schnappte sich den Zunder. Kurze Zeit später prasselte ein kleines Feuer.

    „Von was für Rebellen hast du eben geredet?“, fragte Feia neugierig nachdem sich die blonde Elfe zu ihr gesetzt hatte. Ceana stutzte kurz und sah sie fragend an, dann erhellte sich ihr Gesicht. „Oh das! Stimmt du bist ja nicht von hier, da fällt es dir ja gar nicht auf das hier ein anderes Banner weht als früher. Früher herrschte die Familie Cousland über diese Länder. Aber eines Nachts kamen Soldaten von Arl Howe, griffen die Stadt an und töteten alle die sie im Schloss finden konnten. Ein paar hatten auch versucht ins Gesindeviertel einzudringen. Doch wir bauten Barrikaden und konnten sie aufhalten! Vermutlich nur weil ihr Auftrag war das Schloss anzugreifen.“, erklärte Ceana leicht bedrückt. Feia nickte mitfühlend. Ihrer Meinung nach war es egal von welchem feinen Lord das Banner wehte, letztendlich wurde es selten besser. Jedoch ging das in Orlais aufgrund des „Spiels“ nur selten mit offener Gewalt einher. In Orlais würde man so etwas wie hier als weiteren Beweis für die Barbarei in Ferelden sehen. „Ist dieser Howe denn so schlimm?“, erkundigte sich Feia neugierig.
    „Ich weiß nicht, er selbst regiert hier nicht. Meine Cousine Alana lebt in Amaranthine, ihr geht es recht gut. Aber sein Statthalter scheint wenig von uns zu halten. Unter den Couslands war es auch nicht ideal, aber manchmal hörten sie sich Anliegen meiner Großmutter an. Dieser neue Lord würde sie niemals empfangen und auch seine Männer schikanieren uns gerne. Vielleicht auch weil wir sie damals zurückgeschlagen haben. Seitdem halten sie uns für Unruhestifter und Verbündete der Rebellen. Das sind Soldaten von Teyrn Cousland, die in den Wäldern leben und die Soldaten von Howe bekämpfen.“, informierte die Elfe ihre Cousine. „Alana, wie die Elfe im Bordell von Amaranthine? “, dachte Feia kurz, beschloss es aber lieber nicht zu fragen. Letztendlich hatte es hier also einen Machtwechsel gegeben, die Verlierer hockten in den Wäldern und die Gewinner ließen wiederum ihren Frust darüber an den hiesigen Elfen aus. „Großartig.“, dachte Feia verärgert.

    „Hast du eigentlich mehr Sachen dabei als die an deinem Körper?“, fragte Ceana nach und musterte die Kleidung ihrer entfernten Cousine. Die Schwarzhaarige lächelte verlegen: „Schon, aber es erschien mir klug es nicht ins Gesindeviertel mitzubringen. Wollte euch keine Schwierigkeiten machen.“ Ceana erwiderte das Lächeln und nickte wissend. „Danke Base. Aber wenn du mir sagst wo es ist, lasse ich es holen. Wir haben hier unsere Verstecke und die Shemlen haben sie in all den Jahren nie gefunden.“, verkündete sie stolz und lachte schelmisch. „Wenn es euch keine Umstände macht gerne.“, bedankte sich die Orlaisianerin freundlich. „Kein Problem, ich werde das dann organisieren. Außerdem besorge ich die Wanne, momentan müsste die noch mein Vetter und seine Familie nutzen. Und dann erzählst du mir alles über deine Heimat.“, versprach Ceana und grinste gutgelaunt.
    numberten ist offline
  18. #238 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704
    vorheriger Post: Unerwartete Wendung ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png] Während Aril sprach, bemerkte sie, dass Glandis schwieg. Sie konnte sich denken, dass die Elfin anderer Ansicht war und sie erinnerte sich auch an den Vorschlag, dass Glandis ihre Dienerin spielen würde. Damals hatte sie protestiert - jetzt, mit dem so scharf kombinierenden Drusus Nerwa vor sich - wünschte sie sich insgeheim, dass Glandis ihr nicht offen widersprechen würde. Nur wenn sie an einem Strang zogen, dann konnten sie hier etwas erreichen. Und Die Dalish tat ihr den Gefallen und blieb stumm. Die Adlige wiederum wusste, dass sie den Kommandanten alleine bearbeiten musste. Nun, sie würde nichts unversucht lassen...

    [Bild: VR_Begl_a.png] »Mylady! Mylady, egal was auch kommt. Aber ich bin davon überzeugt, dass eure Ausbildung hervorragend war. Das sowohl, wenn ihr wirklich die Schwester meines Befehlshabers seid. Weitschauend, gerade heraus, kein Blatt vor dem Mund, nicht auf Sicherheit bedacht, sondern auf das Wohl Fereldens. Aber auch eine Assassine könnte so reden, um abzulenken, um einen Vorteil zu gewinnen und wenn es nur mein Vertrauen ist.«

    Aril biss hinter geschlossenen Lippen die Zähne aufeinander. Assassine, Assassine, Meuchelmörder, Spion, Intrigen - blablabla! Jeder echte Assassine hätte Nerwa schon längst etwas über den Schädel gezogen, wenn er ertappt worden wäre.
    Bleib ruhig! ermahnte sie sich selbst im Stillen. Wenn du aus der Haus fährst, dann ist gar nichts gewonnen und er kann seine Assassinen-Spion-Intrigen-Weltherrschaftstheorie weiter so bunt ausschmücken, wie er möchte.


    Mit einem gezielten Tritt beförderte der Kommandant einen Kiesel in den Fluss. Der Stein flog weit, gerade und versank mit einem endgültigen "Plums!"

    »Wenn die Dunkle Brut kommen würde, dann würden wir kämpfen. Keiner weiß, wie es ausgeht. Wir haben hier wenig Schutz. Doch mehr als mancher Siedlertreck. Und in das würden wir uns wandeln, gäben wir die Stellung vollständig auf. Hier haben wir Wasser, die Soldaten ihren geregelten Gang. Wer weiß ob eure allgemeine Annahme genau diese Stelle trifft. Weiterhin …«

    Wieder trat der Komandant genau mit der Spitze seines Stiefels so zielgenau auf einen Stein, dass Aril insgeheim amüsiert dachte "Angeber!"

    »Weiterhin schien mir eure Ausrüstung nun nicht so kostbar. Mal von dem Bogen eurer Dienerin abgesehen, eine wirklich alte und zu dem gute Waffe.«
    Aril warf einen Blick zu Glandis und sah, wie sie an ihrer Lippe nagte. Ja, dieses leidige Diener-Thema, das würde ihr noch den gesamten Weg mit der Elfe versauen. Aber dafür war nun nicht die Zeit.

    »Mylady, es bleibt dabei. Wir sprechen morgen über all die Dinge weiter. Oder habt ihr jetzt noch etwas zu sagen und wollt es eingestehen?«

    Aril stand stramm. "Ich sagte bereits, dass ich euch warne. Nicht, dass ich mir anmaße zu beraten, zu befehlen, zu ... kommandieren. Ich kenne meinen Platz - wir kennen unseren Platz," schloss sie Glandis mit ein. "Deshalb," fuhr sie scharf fort, "gibt es weiterhin nichts einzugestehen. Ich habe weiterhin kein Interesse an einem Assassinenberuf, auch wenn ihr mir da wohl einiges an Talent unterstellt." Sie war schnippisch geworden im Tonfall. Sie merkte es. Oh nein, nicht gut! so bremste sie sich.

    Sie hob die Arme ein Stück, öffnete sie mit den Handflächen gen Himmel gerichtet in einer sich völlig ergebenden und offenen Bewegung, so als zeige sie, dass sie keine Waffen an den Armen oder am Oberkörper trug.
    "Kommandant, lasst mich euch etwas zeigen." Die Steine hatten ihr eine Eingebung gewährt. Es erinnerte sie an etwas.

    Sie ging in die Hocke und griff nach 3 großen Kieseln.
    Einen legte sie wieder vor sich auf den Boden, stellte den Stiefel quer und trat den Kiesel indme sie ihn mit der Innenseite der Sohle traf mit mäßiger Kraft in den Fluss.
    "So könnte es beim Flüchlingslager gewesen sein. Vielleicht nicht allzu präzise, vielleicht nicht so sauber geplant, wahrscheinlich gab es gute Gegenwehr." Sie nickte in Richtung Glandis. "Aber die Übermacht war viel zu groß. Es brauchte keine Präzision, um alle die dort waren, auszulöschen."

    Sie legte den zweiten Stein vor sich, dort wo eben der erste gewesen war: "Und wie war es in Ostagar? Glandis und ich wissen es nicht. Vielleicht eine riesige Übermacht? Vielleicht eine gute Planung? Finten? Vielleicht ist man unseren Brüder," sie stockte, aber fasste sich, "und Schwester in die Flanke gefallen? Wir wissen ja nicht einmal, wie viele überlebt haben! Und da wir das nicht wissen, gehen wir vom Schlimmsten aus!" Sie kickte den zweiten Kiesel wieder mit der Innenseite, aber deutlich mehr Kraft in den Fluss, der Stein flog weit und versank laut platschen. "Der Unterschied ist, dass das Echo des Untergangs diesmal größer war," schob sie die Erklärung nach und deutete auf die Stelle, wo es laut geplatscht hatte.

    "Und jetzt - Euer Posten. Gleichgültig von wo oder wie viele, sie sind auf dem Weg. Die Übermacht aus Süden? Die mögliche Übermacht aus Ostagar? Vielleicht noch eine ganz andere Armee, die aus der Erde gekrochen kommt." Sie zeigte Drusus und Glandis den dritten und letzten Stein und legte ihn dann genau an die Stelle, von der der Kommandant den ersten Stein aus in den Fluss getreten hatte. Erwartungsvoll sah sie ihn von unten her aus der Hocke an. "Kommandant, wenn wir weiter warten, dann können wir nur zu allen Göttern beten, dass der Angriff nicht so kommt, wie ihr tretet: Präzise, kraftvoll, zielorientiert, nicht einmal mit einer Mehrheit an Soldaten - und mit dem Untergang für alle."

    Sie richtete sich langsam auf und stemmte die Hände in die Hüften.
    Innerlich lobte sie sich für das tolle Sinnbild des Untergangs, das den Kiesel wie auch die Soldaten im Lager einfasste.

    "Also Kommandant - wir können wie Ihr wünscht gerne morgen weitersprechen. Falls wir den Morgen erleben."
    Fawks ist offline
  19. #239 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
    Registriert seit
    Dec 2010
    Ort
    Alte Militärbasis
    Beiträge
    25.863

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Harte Realitäten

    [Bild: VR_Begl_a.png] „Also Kommandant - wir können wie Ihr wünscht gerne morgen weitersprechen. Falls wir den Morgen erleben.“ Der Kommandant hatte sich alles angehört und die gewollte Symbolik mit den Kieseln durchaus verstanden. Er verzog hingegen keine Miene, egal was die vermutliche Adlige vor ihm tat oder was sie erzählte oder ob der Tonfall dem angemessen war. Er wusste, dass er hier der Kommandant war und da seine Männer die beiden auf seinen Befehl sofort zum Erbauer befördern würden. Aber er wollte die beiden auch nicht dermaßen einschüchtern. Aber er genoss die Abwechslung, die der Aufenthalt mit sich brachte. Bei den Rundgängen kleine bis mittlere Steine in den Bach zu bugsieren war zwar nett, brachte jedoch keine Abwechslung mehr. Hier entgegen war etwas Neues, etwas Anderes eben etwas was er selbst seit ein paar Monaten nicht mehr erlebt hatte. Darum und nur aus diesem Zweck waren die beiden hier noch so frei unterwegs. Bei mehreren Besuchen am Tag, bei vielen Durchreisenden, die zu kontrollieren wären, hätte es so einen Luxus nicht gegeben. Das sprach für die Theorie, dass die beiden keine Spione waren. Deshalb auch die etwas lockere Umgangsweise und die Zurückgabe der Messer. Aber er war auch verpflichtet Spionen nachzusehen. Und deshalb konnte er nicht einfach so über die Ereignisse hinweggehen. »Denn wer reist freiwillig nach Ostagar?«, fragte er sich in seinen Gedankenspielen. So beschloss er das Gespräch zu beenden. Aber um die Sache nicht nur durch ein Weggehen zu beenden erklärte er:

    »Mylady! Hier bin ich der Kommandant! Ich entscheide!« Dann machte er eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. Dabei stelle er ein Bein vor das andere und nahm eine entspannte Körperhaltung ein. Das was er dann sagte, passte nicht zu seiner Körpersprache, passte nicht zu seinen vorherigen Vorhaben. Aber ihm war danach. »Mylady, wir sind hier im Krieg. Wenn ich jetzt zwei Spioninnen hängen lasse wird keiner hier in diesem Drecksloch später fragen.« Er schweig erneut einen kurzen Moment bevor er weitersprach, diesmal etwas mit leiserer Stimme und ein wenig den Kopf vorbeugend: »Ich rate euch beiden, macht bis morgen früh keine Dummheiten.«

    Dann drehte er sich um und ging einige Meter. Aber er schaute noch einmal zurück und sagte: »Wenn Ostagar gefallen wäre, so redet ihr Mylady, warum soll ich euch dann dorthin reisen lassen? Darüber solltet ihr bis morgen mal nachdenken!«

    Dann schluckte ihn die Dunkelheit des Lagers für wenige Augenblicke, bis seine Silhouette vom Feuer angestrahlt wurde. Als er dem sehr nahe war sprangen die Soldaten hoch und salutierten. Er dankte den Männern und gab ein paar Befehle, die aber nicht richtig zu verstehen waren.

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Glandis wusste nicht so richtig wie sie das gerade Erlebte und Gehörte einordnen sollte. Aber sie war sich mit sich nicht eins, ob es der richtige Weg gewesen war mit ihm zu sprechen. Die Dalish konnte es auch nicht abschätzen, ob ihre morgige Abreise nun schwerer zu bewerkstelligen oder gänzlich auszuschließen war als vor der Unterredung.

    Deshalb beschloss sie nicht viel zu sagen: »Da hast du einen schönen Vergleich mit den Steinen gewählt …«

    nächster Post: offene Worte
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (02.02.2019 um 05:21 Uhr) Grund: verlinkt
  20. #240 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
    Registriert seit
    Sep 2010
    Ort
    Bayern
    Beiträge
    9.704

    [Bild: Aril_Ava.png]
    Der Kommandant reagierte ungefähr so mitteilsam wie Glandis - er sagte nichts. Er tat nichts. Er guckte nur, aber nicht anders als sonst.
    Als er dann doch etwas sagte, war es nur das, was Aril nicht mehr hören wollte:
    »Mylady! Hier bin ich der Kommandant! Ich entscheide!«

    Aril riss sich eisern zusammen um nicht genervt die Augen zu verdrehen.
    Ihr Vater, George Nuemd, hatte ihr immer wieder eingebleut, dass das Verhalten, das Charisma, wichtig war, denn wie er sie immer wieder erinnerte: 'Ein König ist kein König, wenn er sagen muss "Ich bin der König!" '

    Inwieweit sprach das also für den bisher sehr kompetenten Kommandanten, dass er nun die "Ich bin der Boss"-Karte ausspielte, obwohl sich ihm niemand widersetzt hatte?
    Aril hatte nur eine Antwort darauf: Er hatte genug von dieser Unterhaltung, aber der Inhalt war wahrscheinlich doch zu brisant, als dass er sie einfach hätte stehen lassen wollen.

    Erneut stellte sich Aril in Position, wie es sich vor einem Vorgesetzten gehörte.

    »Mylady, wir sind hier im Krieg. Wenn ich jetzt zwei Spioninnen hängen lasse wird keiner hier in diesem Drecksloch später fragen. Ich rate euch beiden, macht bis morgen früh keine Dummheiten.«
    Stumm nickte Aril. Hier konnten Worte nichts mehr ausrichten. Sie hatte ihre Chance genutzt und gewarnt. Alles weitere lag bei Nerwa.
    Nun marschierte er doch davon und drehte sich noch einmal um:

    »Wenn Ostagar gefallen wäre, so redet ihr Mylady, warum soll ich euch dann dorthin reisen lassen? Darüber solltet ihr bis morgen mal nachdenken!«
    Das war der Tropfen, der Arils Fass des Ärgers zum Überlaufen brachte. Hatte sie heute nicht lang und breit, in allen Formen und Farben geschildert, WARUM sie nach Ostagar musste? Hatte er es vergessen? Hatte er ihr nicht zugehört und stattdessen nur seinen "Spioninnen"-Theorie im Kopf gehabt?
    Wütend ballte sie beide Fäuste und knurrte mit zusammengebissenen Zähnen: "Wegen meines Bruders!!!" Sie schrie es nicht heraus, obwohl sie sich danach fühlte. Es war mehr ein halblautes Knurren und es war ihr völlig egal, ob der Kommandant das hörte.
    Für den Moment hatte sie von seinen dummen Kommentaren und Theorien genug.

    Sie entdeckte einen weiteren Kiesel um Flussufer und hieb mit der Stiefelvorderseite so dagegen, dass ein kräftiges "Klack" zu hören war, gefolgt von einm Plumsen, als der Stein im Fluss versank.
    Ein wenig befreiter atmete sie durch.

    In die Stille hinein sagte Glandis: »Da hast du einen schönen Vergleich mit den Steinen gewählt …«
    Aril lächelte gequält und wandte sich der Elfe zu: "Gebracht hat es nichts."

    Sie streckte die Hand aus und legte ihn auf Glandis' Arm: "Danke, dass du dich so verhalten hast. Ich musste es einfach versuchen, auch wenn ich diesen Kampf alleine bestreiten muss."

    Erschöpft atmete Aril aus und entließ die Elfe aus ihrem Griff, um sich stattdessen an einer Kiste abzustützen.
    "Ich glaube, Glandis, er spielt mit uns. Aber was sollen wir nun tun? Uns einfach schlafen legen?"
    Fawks ist offline
Seite 12 von 21 « Erste ... 5891011121314151619 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •