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    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Eine alte Zusage

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Es hatten sich ihre Blicke gekreuzt. Und Glandis sagte daraufhin leise in ihrer Muttersprache: »‚hannad‘«. Sie hatte in dem Auf und Ab den ihr Geist, ihr Körper und ihr Ich gerade durchlief nicht darauf geachtet, dass es die Muttersprache war, in der sie sprach. Man konnte es durchaus als unhöflich beachten, den Aril war ja der Sprache nicht mächtig. Und in den wenigen Tagen konnte die Adlige bei Interesse ein paar Wortstücke aus dem Dalish aufgeschnappt haben. Doch es war eben nicht sicher, ob sie den Inhalt von »‚hannad‘« der Dalish-Elfen verstanden hatte. Doch Aril fragte nicht. Stattdessen nickte sie erneut mit einem gar wundervollen Gesichtsausdruck, der zu dem nichts zeigte, was der Tag in den Gefühlen ihrer Begleiterin fabriziert hatte. So konnte Glandis nicht erkennen, dass es hier eine Stelle gab, die sie gerade richten konnte. Und so blieb es bei dem »‚hannad‘«, wie es gesprochen war.

    Denn nach dem Nicken mit der überaus freundlichen Mimik folgte eine Frage von Aril: „Fühlst du dich besser? Ist die Kälte weg?“

    Die Dalish schaute mit einem erschrockenen Blick um sich. Sie musste sich erst klar werden, dass nur sie gemeint sein konnte. Zu sehr war sie beim Essen in diese Sache abgeglitten. Das machte sie immer so, wenn es ihr nicht gut ging. Sie kapselte sich in ihrem Kopf auf die zu verrichtende Sache ab. Damit war ein Versinken in ein kleines Stück heile Welt möglich. Sie hatte diese Gabe nicht von Natur aus. Nein, die hatte sie einst von ihrer Hüterin des Clans erlenen können. Eigentlich eine wunderbare Fügung. Denn man konnte es überall gebrauchen. Dazu gehörte natürlich auch die Jagd. Dort konnte man eins werden mit der Umgebung und war dann eines der Lebewesen, die in dem Wald auf Pirsch waren. Das schärfte die Sinne ungeheuer. Und diese mentale Stärke war es auch gewesen, die das in den Schatten gehen als nutzbringend adaptiert hatte. Aber die Frage von Aril holte sie zurück aus ihrer geistigen Hülse, brach die Hülle auf und lies die Welt wieder Zutritt haben zu ihrem Sein.

    Ja, es war alles wieder da. Auch die Erinnerung. Auch ein Versprechen, zumindest in den Augen der Dalish. Es hatte sich manifestiert und so schaute sie etwas traurig auf Aril zurück. Es musste gesagt werden und es sollte gesagt werden. Sie zog ein wenig Luft durch die Nase und dann sprach sie:

    »Aril, danke, dass du fragst. Die Kälte ist nicht weg.«

    Sie machte eine Pause, schaute sich mehrfach um. Sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Bis ihr die Idee kam, nicht auf die Frage zu antworten.

    »Weist du,« sagte sie ausweichend, »ich habe das schon einmal erlebt. Dieses Durchdringen meines Geistes und meines Körpers. Es ist etwas, warum du mich sogar am Flussbaum gefragt hattest. Dort wollte ich es nicht erzählen. Schließlich hatte dann der Wind Deine Bitte aus meinem Gedächtnis mitgenommen.« Dabei vollzog sie unwillkürlich eine öffnende Bewegung ihrer Hände. Wobei am Schluss die Handflächen zu sehen waren. Sie verhielt sich dabei so, als wenn der Wind immer Bitten mitnehmen konnte. Dann sprach sie weiter, den Blick auf Aril gerichtet:

    »Nun ist deine Bitte wieder da. Du hattest mich gefragt, was eine Brutmutter ist? Ich habe es nicht erzählt. Obwohl ich es dir sagen kann. Damals bei der Legion der Toten gab es diese Kälte, diese alles auffressende Gewalt auch. Leider ist sie nun hier …«

    Sie seufzte und fügte noch an: »Es ist einfach nur schrecklich!«

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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png]
    Auf Ihre Frage blickte sich Glandis erschrocken um, so als ob sie gerade erst erwacht wäre und die Lage sondieren müsste. Aril war verwirrt.
    War sie so sehr in Gedanken gewesen? War es etwas anderes? Aril erinnerte sich daran, wie Glandis sie einmal im Verdacht gehabt hatte, von einem Dämonen besessen zu sein, denn damals hatte sie auch viel geschwiegen und war abwesend gewesen.
    Aus der Verwirrung wurde langsam Sorge. Aber erst einmal wollte sie die Antwort der Elfe abwarten.

    Als hätte sie darauf gewartet sog Glandis ein wenig Luft durch die Nase und begann zu sprechen:
    »Aril, danke, dass du fragst. Die Kälte ist nicht weg.«

    Aril wartete geduldig. Egal was kam, es war gut, dass sie sprach.

    »Weist du, ich habe das schon einmal erlebt. Dieses Durchdringen meines Geistes und meines Körpers. Es ist etwas, warum du mich sogar am Flussbaum gefragt hattest. Dort wollte ich es nicht erzählen. Schließlich hatte dann der Wind Deine Bitte aus meinem Gedächtnis mitgenommen.«
    Sie öffnete ihre Hände und bot sie dar, so als könne der Wind die Bitten einfach immer wegnehmen. Aril nahm es hin und nickte, denn das Kommende war spannend.

    »Nun ist deine Bitte wieder da. Du hattest mich gefragt, was eine Brutmutter ist? Ich habe es nicht erzählt. Obwohl ich es dir sagen kann. Damals bei der Legion der Toten gab es diese Kälte, diese alles auffressende Gewalt auch. Leider ist sie nun hier …« Sie seufzte hörbar. »Es ist einfach nur schrecklich!«

    Jetzt sprang Aril auf und die Sorge und Unruhe und Verwirrung zeigten sich in der Art, wie sie begann auf und ab zu laufen. Das Gehörte musste sie verarbeiten, und das tat sie meistens, in dem sie redete.

    Da sie aber Glandis nicht wieder stören wollte, beließ sie es dabei, vor sich hin zu murmeln:
    "Eine Brutmutter ist dafür verantwortlich? Nun, hier ist mit Sicherheit keine Brutmutter, das hätten die Wachen ja hoffentlich bemerkt! Also ist es diese Kälte von der Brutmutter übertragen worden? Oder wird sie durch irgendetwas übertragen, womit wir Kontakt hatten?" Und so ging es hin und her.
    Nun war es Aril, die Glandis ausblendete.
    Nach einigen Minuten, dem gedanklichen und mündlichen Durchgehen alles möglichen, blieb sie stehen, hob den Kopf und sah Glandis an.

    Nach einem durchdringenden Blick sagte sie zu Glandis, mit allem Ernst in der Stimme:

    "Das verstehe ich nicht."
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    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • eine Nachfrage

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Sie hatte Aril nach ihrer Aussage beobachtet. Sie wusste nicht, warum das so geschah, aber es vollzog sich so. Manchmal nehmen eben die Dinge einen anderen Lauf, als man es sich selbst ausbaldowert hatte. Es war ja auch nichts, was dann einen Aufschrei verursachen müsste, aber es kommt eben vor. So wie es jetzt Glandis überrollte genau hinzuschauen, was ihre Begleiterin so tat, wie sich bewegte, welche Gesten sie vollzog und vor allem was sie sagte. Das war insofern ein wenig verwunderlich, weil Glandis Minuten vorher sich eben dieser Lage nicht konkret bewusst war. Aber das Leben ist immer Berg und Tal und so mussten sich die Dinge vielleicht auch ausgleichen. Sie selbst tat es nicht überlegt mit einer Absicht, nach dem sie gesagt hatte: »Es ist einfach nur schrecklich!«

    Und sie sah, wie dieser Schrecken auch Aril ergriff. Denn nur so konnte man ihre Art sich zu bewegen deuten. Die Adlige war aufgesprungen und begann hin und her zu laufen. Wie sollte man so etwas einordnen? Denn ihre Rolle in der Burg ihres Vaters würde genau so ein impulsives Handeln sicherlich nicht zulassen. Frauen, besonders von Rang oder Adel, hatten so etwas nicht zu tun. Glandis schaute hin und fragte sich aber nichts. Sie von der Art und Weise was Aril tat einfach angezogen. Vielleicht traf es auch genau ihre innere Verfassung. Ihre Gefährtin sagte kein Wort. So richtig nicht. Irgendetwas wollte sie sagen, sprach es aber nicht aus. Glandis, die fast durch sie hindurch glotze, sah die sich bewegenden Lippen. Aber sie vernahm keinen Ton. Immer noch tappelte sie von einer Ecke zur anderen. Die Soldaten am Feuer wurden aufmerksam. Sie hörte nur, wie einer sagte: »Hast du der was ins Essen getan?« Ein Gegröle war die Antwort. Aber Aril schien das nichts zu stören oder sie hatte es überhaupt nicht vernommen.

    Glandis überlegte bereits, ob sie nicht hingehen, sie in den Arm nehmen und ein paar nette Worte gut zusprechen sollte. Aber es kam anders. Plötzlich blieb die Adlige stehen und musterte die Dalish. Sie bekam einen stechenden Blick. So einen den der Kommandant beim Verhör sich auch ab und zu erlaubte. Diesen hatte Glandis aus überaus beeindruckend, aber zugleich derart unangemessen empfunden. Also jetzt wurde sie begutachtet. Dann endlich sagte Aril: „Das verstehe ich nicht.“

    Glandis gab ihr ein Lächeln zurück. Warum? Es war einfach geschehen. Aber ihr gefiel es nun mal ihre Begleiterin anzustrahlen und so tat sie es auch. Dann stand sie auf und ging die wenigen Schritte auf sie zu. Sie wusste, wie altklug ihre Handlung aussehen würde. Aber sie hatte sie bereits vorgehabt und so tat sie es auch. Sie umfasste mit ihrem rechten Arm Arils Schulter, welche ja nur von einem dünnen Hemd bekleidet war. Ihre Hand fühlte den kräftigen, von den zahlreichen Übungen und Kämpfen gestählten Oberarm. Sie empfand auch für die sich ausbreitende Wärme ein Wohlempfinden. So fragte sie: »Aril, was verstehst du nicht?« Sie schaute ihr ins Gesicht und es zuckte ein Gedankenblitz durch ihren Kopf, denn so nah waren sie sich in all den Tagen selten gewesen. Also sagte sie fragend weiter: »War es die Sache von deiner Bitte oder die vom Wind, oder wie es mir geht, oder ist es etwas anders?« Sie löste sich von ihrer Begleiterin und sagte noch aufmunternd: »Lasse es uns herausfinden. Zeit ist ja …« Und diesen Halbsatz begleitete erneut ein Lächeln.

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    [Bild: Aril_Ava.png] Nach ihrem durchweg geradeheraus gesagten Satz war Aril nicht sicher gewesen was die Reaktion von Glandis sein würde. Nun, was nun geschah, das hatte sie sicher nicht erwartet, aber die Freude über die überraschende Handlung war ihr mit Sicherheit anzumerken.
    Glandis kam auf sie zu und legte ihr einen Arm eng um die Schulter, und nicht nur das, sie suchte Blickkontakt, gab Aril mit mehr als Worten zu verstehen, dass sie da war, dass sie gemeinsam da waren und einander Wärme und Sicherheit spenden konnten.
    Aril erwiderte die Umarmung und legte ihren Kopf sanft an Glandis' Schulter.
    Diese hatte ihr sogar Möglichkeit für Fragen gegeben, als sie gesagt hatte:

    U »Aril, was verstehst du nicht? War es die Sache von deiner Bitte oder die vom Wind, oder wie es mir geht, oder ist es etwas anders?« Aril sortierte ihre Gedanken. Sie wollte Glandis' großherziges Angebot auf Antworten zum einen nicht zum letzten dieser Art machen, indem sie mehr als zwei Fragen stellte. Und sie wollte nicht, dass Glandis wieder das über sie denken konnte, was wohl die meisten dachten: 'Plappermaul!'
    »Lasse es uns herausfinden. Zeit ist ja …«

    Aril hob den Kopf und sah ein aufmunterndes Lächeln.
    Sie hob den Kopf langsam an und hob eine Hand. Von dieser spreizte sie den Zeige- und Mittelfinger ab. "Zwei Sachen davon, Glandis: Die Sache mit dem Wind ist eine. Die andere ist die Brutmutter. Wie hängt es zusammen?"

    Sie biss sich auf die Zunge, bevor sie anfing, ihre zwei sorgsam gewählten Fragen mit mindestens einem halben Dutzend anderer Fragen zu erklären und zu erweitern.
    Sie merkte was sie tat und nun lächelte auch sie verstohlen.
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
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    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Steif wie ein Brett, das war eine gute Umschreibung für den Zustand in dem sich Mealla nach dem aufstehen befand. Allerdings vermutete sie das Bretter nicht bei jeder Bewegung Schmerzen hatten, ungeachtet der Tatsache das Bretter sich generell wenig von alleine bewegten. Mit Mühe stand sie von alleine auf, wobei ihre steifen Muskeln und zahlreichen Prellungen, Quetschungen und Schwellungen sie dabei erinnerten das sie mit dieser Idee nicht einverstanden waren. Ihre Gelenke schienen auch den Dienst verweigern zu wollen, das Beugen ihres linken Armes konnte sie nur gegen schmerzhaften Widerstand vollführen. Linksseitig konnte sie aufgrund der Schwellung des Auges fast gar nichts mehr sehen und schaffte es auch nicht es weit zu öffnen. Nun immerhin würde sie jetzt wohl aufbrechen und wenn sie einmal im Sattel saß würde sie es schon schaffen irgendwie zu reiten.

    Morgana hatte den Ausführungen der anderen aufmerksam zugehört, auch den Umstand das man sich wieder Probleme machte wo keine sein sollten. Warum sie nicht einfach den Seeräuber zurückließen und weiterzogen erschien ihr nicht besonders schlüssig, am Besten auch ohne den Templer, aber der beharrte wenigstens nicht wie eine Gräfin darauf nicht ohne sein Gepäck weiterzureisen. Ein simples, "Dann holt es und kommt nach.", schien ihr die ehrlichste Antwort zu sein, aber Mordred schien ohne seinen neuen Saufkumpan nicht weiterziehen zu wollen. Ein weiterer Umstand den sie nicht nachvollziehen konnte, schien aber wohl unter das Mysterium der "Männerfreundschaft" zu fallen. Logik war da Fehl am Platz.
    Da sich keiner von den Trotteln jedoch wieder in der Stadt sehen lassen konnte, schienen sie Nimue und Morgana selbst dafür ins Auge gefasst zu haben, ein Plan für den sich Nimue, wohl von der Situation ähnlich begeistert wie Morgana, bereit erklärte. An sich ein guter Gedanke, würde aber die Abreise wohl weiter nach hinten verzögern. Also überwand sich Morgana und meldete sich widerwillig zu Wort. "Ich habe daran keinerlei Interesse, aber ich würde mich trotzde bereit erklären in die Stadt zu gehen um die Sache schnell zu erledigen und hier zu verschwinden.", erklärte sie und stand von ihrem Platz auf. "Ich würde allerdings vorschlagen das ich euch nicht begleite, sondern an eurer statt gehe. Ihr könnt zwar die Farbe eurer Augen oder Haare ändern, aber euere Klamotten stechen bei Tage trotz Schlamm immer noch aus der Masse hervor. Außerdem, auch wenn ich immer noch nicht weiß was überhaupt vorgefallen ist, so wart ihr doch wohl trotzdem anwesend als dieses Fiasko seinen Anfang nahm und könnt so leichter wiedererkannt werden.", sprach Morgana und erwähnte dabei gleich nochmal das für einen Teil der Gruppe immer noch nicht klar war, warum sie gestern überhaupt um ihr Leben rennen mussten. Eine der vielen Fragen die sich die Hexe stellte, genau wie die wer eigentlich die nicht gerade hilflose Mealla fast totgeprügelt hatte.
    "Letztendlich geht es mir aber auch nicht darum das ich unbedingt unaufälliger bin, sondern das ihr so direkt Zeit habt euch um die zu kümmern, welche gestern Verletzungen davon getragen haben und wir so aufbruchsbereit sind wenn unser stumpfer Herr der Meere seine Habe wieder hat.", sagte Morgana und schaute in Richtung von Mealla welche gerade versuchte ihre Satteltaschen am Pferd zu befestigen. Dabei schien sie sich mehr am Pferd zu stützen als dieses zu beladen, was ein bemitleidenswertes Bild abgab, da sie es dennoch weiter versuchte.

    Da die Schwarzhaarige nicht Unrecht hatte und auch Nimue vermutlich nicht unfroh war sich den Gang in die Stadt zu sparen, machte sie sich nach Erhalt der Liste nach kurzer Verabschiedung wieder auf in Richtung Stadt. Nachdenklich studierte sie die Liste von Haesten, wobei ihr auffiel das dieser für einen stinkenden Seemann gar nicht so eine hässliche Schrift hatte. Besser als die von Mealla und auch als Larissa wenn diese nicht mehr übte. Die Dalish dazu zu bringen schöner zu schreiben als ein Barbar schien der Hexe für die nähere Zukunft gar kein so schlechtes Lernziel zu sein. Langsam näherte sie sich wieder der Stadt, sie hatte ihre Tasche und Stab zurückgelassen und trog nur ihren Mantel über dem Kleid, welche beide nach gestern mit Schlamm überzogen waren. Das war widerlich, aber momentan wohl in ihrem Sinne. Der Himmel war immer noch dunkel bewölkt, aber das Gewitter hatte endlich aufgehört. In Reichweite der Stadtmauern sah Morgana dann das es wohl nicht einfach sein würde hinein zu kommen, das Tor war verschlossen und mehrere Wagen standen auf dem Pfad ohne Einlass zu erhalten. Der vorderste Waagenführer schien gerade mit dem Wachhabenden zu diskutieren: Was soll das heißen bis auf weiteres geschloßen? Ich habe Waren, die ich liefern soll. Verderbliche Waren!" "Ach was, so wie ihr ausseht sind die wahrscheinlich schon verdorben. Ich befolge nur Anweisungen, die Straßen und Häuser werden gerade nach gefährlichen Invid, Indivit, äh Personen durchsucht. Solange kommt keiner rein oder raus. Nicht mal eine Maus." "Tja, Ratten sind ja wohl scheinbar schon genügend in der Stadt.", erwiderte der Fuhrmann spöttisch. "Ja mach nur weiter so, dort drüben hängen noch ganz andere Großmäuler. Ein paar sind schon durchgerottet und haben Platz gemacht.", drohte der Wachsoldat, winkte dann aber ab und ging von den Zinnen weg. Ein wütendes Gemurmel ging durch den Stau und auch Morgana fluchte leise und ging ein wenig abseits des Weges parallel zur Stadtmauer. Das hätte sie bedenken sollen, vielleicht wäre Nimue in ihrer Katzengestalt doch besser geeignet gewesen. Aber garantiert würde sie nicht zurückgehen und das sagen und außerdem zweifelte sie das eine Katze durch das geschlossene massive Tor kam. Die Hexe ging zu einem Stück wo sie das Tor sehen konnte, aber nicht direkt in der Nähe war und betrachtete nachdenklich die Stadtmauer. Vielleicht sollte sie einfach zurückgehen und sagen das die Stadt abgeriegelt war, jedoch bezweifelte sie das diese unumstößliche Wahrheit den Sturkopf Haesten dazu bewegen würde seine Sachen aufzugeben. Wieso zog ihre Gruppe bloß manchmal immer solche sonderbaren Gestalten an?

    "Das Tor ist verschloßener als der Schoß einer ehrwürdigen Mutter, nicht wahr?", bemerkte eine weibliche Stimme hinter ihr gefolgt von einem knackenden Geräusch. Morgana drehte sich ruckartig um und erblickte plötzlich eine Person hinter sich, eine Elfe um genau zu sein. Sie war etwas kleiner als die Hexe und hatte noch einen blasseren Teint als Morgana. Rabenschwarzes Haar fiel ihr leicht wellig über die Schultern. Das Knacken welches Morgana vernommen hatte kam durch einen grünen Apfel von dem sich die Elfe ungerührt einen weiteres Stück lautstark abbiss. War die Frau schon die ganze Zeit hier gewesen, oder hatte sie sich angeschlichen. Morganas Blick fiel jetzt auf die Lederrüstung, an der zwei Schwerter und verschiedene Phiolen befestigt waren. Wie eine harmlose Passantin sah sie nicht aus, auch wenn sie jetzt im Moment nicht besonders bedrohlich wirkte, bedächtig kauend, mit einem interessierten Blick auf die andere Schwarzhaarige gerichtet. "Habt ihr mich beobachtet?", fragte Morgana misstrauisch. Die Elfe kaute langsam den Apfel und schluckte ihn dann lautstark herunter. "Mitnichten Madame. Ich habe die Stadt beobachtet und da kamt ihr auf einmal in mein Blickfeld. Ihr saht suchend aus, nach einem Einlass suchend. Das habe ich daran erkannt das ich auch am überlegen war wie ich reinkomme.", erklärte die Elfe beschwichtigend. Morgana war immer noch skeptisch, selbst wenn es stimmte, was wollte sie dann von ihr? "Vielleicht liegt ihr richtig, habt ihr denn einen Weg gefunden?" "Naturellement. Es ist eigentlich ganz einfach. Man kann durch das Hafenbecken schwimmen, was ich bei den Temperaturen allerdings nicht empfehlen würde...oder man klettert einfach über die Mauer.", erklärte die Elfe in einem Tonfall als ob es das einfachste der Welt wäre. "Das nennt ihr einfach?", erwiderte Morgana verächtlich. "Nun vielleicht das falsche Wort, aber es ist halt eine Möglichkeit. Aber ihr klettert wohl nicht oft?", erkundigte sich die Elfe neugierig. Morgana hob kurz ihren Rocksaum an und sah sie provokativ an. "Was denkt ihr?" "Das euch das Kleid gut steht, aber es zum klettern denkbar ungeeignet ist." "Richtig. Aber danke für eure Tipps. Hatte es einen bestimmten Grund warum ihr mich angesprochen habt, oder gebt ihr Fremden nur gerne ungewollte Ratschläge?", antwortete die Hexe leicht schnippisch. "Manchmal. Aber hauptsächlich saht ihr hilfsbedürftig aus und ich helfe je nach Situation gerne. Was wollt ihr denn in der Stadt?" Morgana seufzte kurz, wieso unterhielt sie sich noch weiter? "Etwas für jemanden holen, auch wenn euch das ja nichts angeht.", erklärte die Hexe. Letztendlich war es doch egal. Die Elfe schien jetzt noch interessierter und Morgana wusste nicht ob das gut war. Vom Aussehen her war Halsabschneiderin, eine mögliche Berufsbezeichnung für die Rabenschwarze. "Ich verstehe, also ist eure Person selbst in der Stadt nicht erforderlich? Wisst ihr ich muss tatsächlich in die Stadt hinein, vielleicht könnte ich es euch holen." "Ihr wollt rein und wieder raus um einer Wildfremden etwas zu holen. Verschaukelt mich nicht, so hilfsbereit ist niemand der noch ganz bei Trost ist.", erwiderte Morgana ungläubig. "Ihr seid etwas zynisch finde ich und ihr hört nicht richtig zu. Ich muss rein, raus komme ich natürlich nicht. Aber ich könnte die Gegenstände vielleicht von der Mauer abseilen wenn es sich nicht um einen Schrank handelt. Und wenn ihr mir einen kleinen Anreiz bieten könnt.", antwortete die Elfe jetzt auch etwas schnippisch, aber entgegenkommend. "Nun das erscheint mir realistischer als Altruismus. Vielleicht könntet ihr mir dann wirklich helfen, sofern ihr überhaupt hinein kommt.", antwortete Morgana jetzt etwas freundlicher und lächelte. "Ihr solltet öfters lächeln, macht einen hübscher. Also, was kann euch die gute Feia denn aus der Stadt holen." "Nun ich hätte eine Liste, aber wie kann ich sicher gehen das ihr euch den Kram nicht einfach schnappt wenn ihr wisst wo es ist und es für euch behaltet?", fragte Morgana und taxierte Feia misstrauisch. "Gar nichts. Allerdings bekommen Sachen die man nicht abholt für gewöhnlich nach kurzer Zeit Füße und zwar keine die sie zu dem Besitzer tragen. Ihr könnt natürlich auch warten bis man die Tore wieder öffnet.", verkündete die Elfe ehrlich. "Wisst ihr was, es ist nicht mein Kram und ihr seid immerhin eine Option, auch wenn ich euch noch nicht in der Stadt sehe. Hier ist die Liste, ich vermute ihr findet auch irgendwelche Wertsachen darunter, ich kann eh nicht verhindern das ihr sie durchsucht. Nehmt euch da einfach eine Entschädigung, falls es der Wirt nicht längst schon geklaut hat.", verkündetete Morgana fatalistisch. Auf der Liste waren eh keine Berge von Reichtümern aufgeführt und sie musste nur das bringen was drauf stand und würde sicher nicht seine Börse zählen. Die Elfe lachte amüsiert. "Weiß der Besitzer das ihr so freigiebig mit seiner Habe seid?" "Ach das ist vermutlich eh nicht ehrlich erworben." "Euer Bekannter ist Händler?", scherzte Feia. "In Ordnung, ich sehe was ich machen kann. Unweit von hier ist ein kleiner Kamm im Gelände, dort könnt ihr euch ein wenig verbergen aber die Mauer beobachten. Ich werde dann die Sachen an der Mauer herunterlassen, wie ihr es dann holt bleibt euch überlassen.", erklärte die Elfe und zeigte zuerst in das Gelände und dann auf einen bestimmten Mauerabschnitt. "Ihr wollt wirklich klettern?", fragte Morgana ungläubig. "Ja, zum schwimmen ist es zu kalt."

    Morgana hatte sich flach hinter die Kammspitze gelegt und beobachtete den Mauerabschnitt. Die Mauer war mehrere Meter hoch und ging steil nach oben. Sie konnte sich nicht vorstellen wie die Elfe da hoch wollte und dann auch noch unentdeckt. Die Elfe die sich als Feia vorgestellt hatte ging hingegen direkt auf den Mauerabschnitt zu. Plötzlich jedoch begannen ihre Konturen zu verschwimmen, wurden schemenhaft und nebulös. Morgana rieb sich kurz die Augen und schob es auf den Schlafentzug, aber mit jedem Schritt zur Mauer schien die Elfe weiter zu verschwimmen und verschwand plötzlich aus ihrem Blickfeld. Fassungslos suchte die Hexe das Vorfeld mit den Augen ab, war sie am träumen?

    Das Miasma strömte leise und bedächtig aus der geöffneten Phiole und umhüllte die schwarzhaarige Elfe wie eine persönliche Wolke. Ein Wolke die das Licht auf spezielle Weise brach und damit Feia aus dem Sichtfeld von Zuschauern entfernte. Schließlich erreichte sie das Mauerwerk und kontrollierte nochmal ob ihre Ausrüstung fest saß. Die Mauer war stabil und massiv, mehrere Meter hoch und war trotz ihres Alters vermutlich immer noch äußerst standhaft. Dennoch ragten ungleichmäßig behauene Steine hervor und auch der Zahn der Zeit hatte seine Spuren hinterlassen. "Dann wollen wir mal.", sprach Feia leise und rieb sich ihre Fingerspitzen mit einem Puder ein. Dann begann sie zu klettern, langsam und bedächtig immer den Körper fest an die Mauer gepresst. Stück für Stück arbeitete sie sich hoch und erreichte schließlich einen Überhang, dort wo das Zinnwerk anfing war die Mauer leicht vorgerückt. Sie stoppte, über sich waren Stimmen zu hören. Zwei Wachen schienen sich auf ihrem Wachgang die Zeit zu vertreiben. Angespannt wartete die Elfe, die Finger fest in die Fugen gekrallt, mit den Füßen den optimalen Halt suchend. Solche Kletterpartien luden nicht zu langen Pausen ein. Schließlich gingen die beiden Plaudertaschen endlich weiter. Feia atmete leise aus, jetzt noch der Überhang und sie war oben. Vorsichtig tastete ihre Hand über den Stein nach oben und fand schließlich Halt. Mit ihren Beinen stieß sie sich ab und kraxelte mit wenigen Zügen weiter nach oben, froh dann endlich ihre Hände über den Mauerrand legen zu können. Vorsichtig zog sie sich hoch, schaute in den Wehrgang und kletterte dann über die Mauer. Sie war drinnen.

    *

    Morgana hasste es zu warten, auch weil sie keine Ahnung hatte wie lange und ob die Elfe es überhaupt geschafft hatte. Und wenn doch war es ungewiß ob sie wirklich die Sachen rausgeben würde. Warum auf Almosen hoffen wenn man alles haben konnte? Schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit, die aber vermutlich nicht viel länger als zwei Stunde gewesen sein konnte, entdeckte die Hexe schließlich Bewegung an der Mauer. Auf der Mauerkrone selbst war nichts zu erkennen, aber dafür konnte sie ein kleines Bündel sehen welches sich langsam nach unten bewegte. Ungläubig verharrte die Hexe kurz, machte sich dann aber langsam in Richtung Mauer auf. Momentan schienen nicht viele Soldaten auf der Mauer zu sein, vermutlich suchten die meisten innerhalb der Stadt. Und sie selbst war ja keine Bedrohung der man groß Beachtung schenkte. An der Mauer angekommen entdeckte sie schließlich das Bündel, mit einem Tau umwickelt dessen Ende von oben fallen gelassen worden war. Vorsichtig hob die Hexe das Paket auf und schaute nach oben. Natürlich war niemand zu erkennen, hätte sie auch gewundert.

    Etwas von der Stadt entfernt legte die Hexe den Kram ab. Leider war kein dümmlicher Junge unterwegs der es für sie schleppen konnte. Sie öffnete kurz das Bündel in dem die Liste überraschenderweise ganz oben lag und schaute ob alles da war. Es schien so und ob die Elfe etwas geklaut hatte konnte sie nicht überprüfen, sie hatte schließlich keine Ahnung und würde sicher nicht die Taschen durchsuchen. Das hätte sie in der Taverne schließlich auch nicht getan.

    Bepackt erreichte sie schließlich wieder die Höhle, wo sie von Larissa erwartet wurde, welche die Straße beobachtet hatte. Ob sie jetzt nach der Hexe oder Patrouillen Ausschau gehalten hatte wusste Morgana nicht, war aber auf jeden Fall froh ihr Gesicht wieder zu sehen. Im Inneren der Höhle angekommen, ließ sie den Kram recht unsanft auf den Boden fallen.
    "Hier eure Habe, Held der Meere. Ich habe alles mitgebracht was ihr auf eurer Liste geschrieben habt. Der Besitzer eurer Unterkunft hat es allerdings nur sehr widerwillig rausgerückt, er hat es wohl schon als sein Eigentum angesehen. Falls also doch etwas fehlen sollte, dürft ihr gerne noch selbst ein Gespräch mit ihm führen, ich laufe sicher nicht nochmal zurück.", sprach Morgana in einem leicht giftigen Tonfall zu Haesten und drehte sich dann direkt zum Rest der Gruppe um dem Seeräuber nicht zuviel Aufmerksamkeit zu widmen. "Wären wir dann soweit aufzubrechen? Noch durchsucht man vornehmlich die Stadt, aber ich denke das wird nicht mehr lange so sein."



    [Bild: mordred_klein.png]

    Nicht ohne das Gefühl beobachtet zu werden setzte sich der bunt zusammengewürfelte Haufen in Bewegung. Niemand sprach, man hatte sich stillschweigend darauf geeinigt das erste Stück des Weges nach Möglichkeit heimlich zu bewältigen. Wenn Morganas Informationen stimmten, suchten die Wachen der Stadt innerhalb der Mauern. Zugegeben schienen die wenigsten von ihnen aus Heldenholz geschnitzt zu sein und jene, die es waren würden sich unter Haestens Axthieben und Arturs Schwert sicherlich schnell in Späne verwandeln, sollten sie die Dummheit besitzen die Gruppe zu attackieren. Immerhin umfasste sie nun bereits acht Personen und kaum eine von ihnen wirkte nicht wehrhaft. Selbst Morganas schwerer Stab versprach kräftige Hiebe. Die vielleicht bedrohlichste Gestalt in dem Gespann war der Templer, der sich in eine dunkle Schweigsamkeit zurückgezogen hatte, das Haupt gesenkt aber die Muskeln gespannt, die Arme verschränkt aber die Augen wach und wütend. Der Tod eines Waffenbruders hinterließ auch bei dem bewaffneten Arm der Kirche seine Spuren.

    Die Luft war kalt, durchsiebt von Regen und kein Vogel sang. So blieb das Schweigen der Begleiter der Kohorte. Erst nach zum frühen Mittag hin zerriss ein leiser Singsang den Mantel des Schweigens. Es war Haesten, der ein Lied auf einer fremden Sprache sang – eine harte Sprache, gezimmert aus Runen und der Härte der See. Mordred begann sofort ein angeregtes Gespräch, philosophierte über die Herkunft von Musik. Seiner Meinung nach gab es Musik nur der Frauen wegen. „Worüber würde es sich sonst lohnen zu singen?“ Hasten lachte. „Also jenes Lied handelte vom Kampf, Sieg und Eroberung. Das Gefühl, wenn man sich mit Blut, Schweiß und Tränen Eroberungen unter den Nagel reißt.“ „Was lohnen Geld, Waffen und Besitz wenn man kein Weib hat, dem gegenüber man seinen Reichtum präsentiert?“, lachte Mordred. „Ja, das stimmt. Aber der Rausch des Kampfes, Mordred, das müsst Ihr doch kennen.“ Mordred schlug die Augen nieder. „Sicherlich. Nun, lasst mich später Euren Gesang mit meiner Harfe begleiten.“ Die beiden schauten in ihren Rücken den Weg hinab. Niemand war zu sehen. „Später dann also.“
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  6. #206 Zitieren
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • vom Wind und anderen Dingen

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Aril zeigte zwei Finger ihrer Hand und sagte: „ Zwei Sachen davon, Glandis: Die Sache mit dem Wind ist eine. Die andere ist die Brutmutter. Wie hängt es zusammen?“ Glandis dachte: »‚mae pain‘«. Was soviel wie »ok, alles« bedeutete. Obwohl die Dalish natürlich niemals ok gesagt hätte. Die junge Frau musste sich richtig gegen die Erinnerungen stemmen. Denn das Wort »Brutmutter« hatte bei ihr eine Lawine an Dingen ausgelöst: Zwerge … Legion der Toten … die tiefen Wege … Tätowierungen … Stein … Vater … Kälte

    Und diese Kälte hatte sie durchfahren und war immer noch hier. Sie konnte es jetzt nicht so einfach erzählen. Sie wusste nicht warum. Doch es war einfach so. Und so schaute sie mit aufgerissenen Augen auf Aril, fasste sie an der Schulter und sagte: »Ich kann nicht.« Dann setzte sie sich hin. Mehr aus Sorge und Vorsicht. Denn sie wusste nicht, was dieser eisige Odem des Todes noch so anstellen würde. Doch nach ein paar Minuten ging es wieder. So begann sie doch zu sprechen: »Aril, manchmal fehlen einem die Worte und manchmal die Zeit und ein andermal die Inspiration oder der Mut.« Sie schaute ihre Begleiterin an. Doch die sagte nichts. Aber sie suchte den Blickkontakt. Ihre Augen sahen sich an. Die Dalish wusste, sie wollte es jetzt wissen. Aber sie selbst … einfach war es nicht.

    »Und wenn mir so ist, so wie jetzt eben …«, sie seufzte, bevor sie weiter sprach: »Dann kommt der Wind und nimmt alles von einem fort. Leise oder ruppig. So wie der Wind eben ist.« Dabei lachte sie etwas schrill. Ein Außenstehender hätte hier gut sich fragen können, ob er eine normal handelnde Frau vor sich hatte. Aber es war eben keine normale Frau, wie sie in Ferelden vorkommt. Nein! Hier erzählte eine Dalish, die viele Dinge aus der Natur der Sache sich erklärt. Da hat der Wind eine bedeutende Rolle.

    »Weißt du,« fragte Glandis ihre Partnerin, »… weißt du, dass wir ‚gwaew‘ zum Wind sagen?« Da lächelte sie, als wenn sie selbst einen logischen Fehler bemerkt hatte. »Es kann hier nicht helfen, weil, ja weil ich es selbst angeboten hatte.« Dabei schaute sie sich um, um sich zu vergewissern, dass sie wirklich allein waren. Klar waren sie allein. Von dem Wachfeuer und den Soldaten mal abgesehen. Sie hockten hier an einem alten Bauwerksrest, welcher zwischenzeitlich als Wachposten diente. Aber das vermutlich auch nur noch, weil diesem ein Kommandant vorstand, dem Befehle, auch in höchster Not, nicht ein Einerlei waren. Also sprach sie weiter:

    »Ich habe eine gesehen und bekämpft. Es war so furchtbar. Ich wusste nicht, als wir auf dieses Biest gestoßen waren, was es ist. Es war verderbt und hatte riesige Kräfte. Die von der Legion der Toten haben mir es später erklärt. Sie fangen Frauen. So wie dich oder mich. Sie füttern sie mit all den Toten. Viele sterben dabei. Doch die, die übrig bleiben, die werden Mütter der Dunklen Brut. Sie gebären neue Verderbnis. Bei einer menschlichen Abstammung werden es Hurlocks. Bei einem elbischen Ursprung sind es Kreischer und die zwergischer Herkunft werden es Genlocks.«

    Erneut schwieg Glandis. Denn die Gefühle, die Erinnerungen an ihren Besuch in Orzammar waren so greifbar nah. Sie musste sich wehren. Sie wollte die Bilder nicht mehr sehen. So sagte sie mit einem Seufzen: »Es müssen hier alle weg, so schnell es geht …«

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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] Obwohl Glandis entschlossen schien ihr etwas zu erzählen, war es eine sehr mühselige, zähe Angelegenheit, bis sie es endlich herausbekam.
    Aril wartete - wie sie hoffte - geduldig, zappelte nicht herum, stellte nicht eine einzige Frage und bekam eine kurze Lehre in Sachen Elfisch: »Weißt du,« fragte Glandis ihre Partnerin, »… weißt du, dass wir ‚gwaew‘ zum Wind sagen?« , Glandis beschrieb endlich näher, wie es ihr erging: »Aril, manchmal fehlen einem die Worte und manchmal die Zeit und ein andermal die Inspiration oder der Mut.«

    Und dann, nachdem sie lange genug eingeleitet hatte und Aril schon wieder fast verwirrt war, dann erzählte sie von dieser ominösen Brutmutter. Von dieser hatte Aril bei ihren Lehrern nichts erfahren, und sie meinte, dass sie sich an SO ein Wesen mit Sicherheit erinnern würde.
    »Ich habe eine gesehen und bekämpft. Es war so furchtbar. Ich wusste nicht, als wir auf dieses Biest gestoßen waren, was es ist. Es war verderbt und hatte riesige Kräfte. Die von der Legion der Toten haben mir es später erklärt. Sie fangen Frauen. So wie dich oder mich. Sie füttern sie mit all den Toten. Viele sterben dabei. Doch die, die übrig bleiben, die werden Mütter der Dunklen Brut. Sie gebären neue Verderbnis. Bei einer menschlichen Abstammung werden es Hurlocks. Bei einem elbischen Ursprung sind es Kreischer und die zwergischer Herkunft werden es Genlocks.«
    Die Braunhaarige nickte langsam und es setzte sich ein Bild in ihrem Kopf zusammen, dass Glandis Unwohlsein erklärte.

    Und dann kam der eine Satz, der die Verwirrung in Aril wieder hervorholte, der für sie jeglicher Logik entbehrte und der sie allmählich denken ließ, dass Glandis' Urteilsvermögen getrübt worden war:
    »Es müssen hier alle weg, so schnell es geht …«

    Aril traute ihren Ohren nicht, und starrte die Elfe entsetzt an. Bevor sie es verhindern konnte, war ein Satz aus ihrem Mund gestolpert:
    "Gut, vielleicht sollten wir Stöckchen ziehen, wer es den Wachen erzählen muss..."
    Sie biss sich auf die Lippe und verfluchte sich dafür. DAS war nun mit Sicherheit kein Augenblick für SCherzereien, gerade wenn man bedachte, wie lange es gedauert hatte, dass Glandis einen geraden Satz herausbekam.

    Sie musste das irgendwie retten!
    "Im ERnst, Glandis, wie stellst du dir das vor? Wie wollen wir den da," sie deutete auf die Hütte, in der der Kommandant sie verhört hatte, "überzeugen, dass ihm Gefahr droht, von etwas das er nicht kennt, sieht oder hört? Er würde denken wir wollen fliehen."

    Sie sprach absichtlich nicht davon, dass auch sie selbst diese Bedrohung nicht wahrnehmen konnte und an eine überhastete Flucht eher nicht gedacht hätte.
    Aber wenn es Glandis half, dass sie hier wegkamen, dann wäre sie natürlich bereitwillig mitgegangen, Brutmutter hin oder her.

    "Ich verstehe es immer noch nicht, wie soll eine... ein solches Ding, das in Tiefen Wegen haust - und dort ohne Frage fürchterliche Dinge anstellt - wie soll es uns hier bedrohen? Von Genlocks und Kreischern und Hurlocks ist hier keine Spur..."
    Die Frage ließ ihr keine Ruhe. Sie würde Glandis gerne helfen, weitere lebensgefährliche Dinge zu tun, aber zuerst wollte sie wissen, welcher Art von Bedrohung jetzt aktuell war.
    Fawks ist offline
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    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Einfalt oder Unwissenheit

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Glandis war eine Dalish und somit eng verwurzelt in ihrem Volk, ihren Traditionen und ihrem Erleben. Für sie war fast alles, was es gab, ein Lebewesen. Wenn sie für sich war, dann begrüßte sie es auch »'Aneth ara, Abelas'«. Sie sagte gern diese Worte. Nur in der letzten Zeit waren sie ihr abhandengekommen. Es war zu dem auch so, dass sie nicht stundenlang erzählen musste und auf Antworten wartete. Auch war es ihr bei ihrem Clan nicht gewohnt gesagte Dinge zu begründen. Hier war das etwas völlig anderes. Wobei mit dem hier Ferelden insgesamt gemeint sein könnte. Denn für sie fand eine Verständigung nicht hauptsächlich mit Worten statt. Die Berührung mit einer Hand, wenn sie an einer Baumborke entlang fuhr, der Duft des Wassers in der Nase, das Zwitschern der Meisen und ihr Blick zu den Sängern, das war für Glandis ausreichend. Sie fühlte sich wohl dabei.

    Doch hier war es anders. Was sie auch sagte, es kamen neue Worte, wieder und wieder. Gefolgt von neuen Worten. Wie sollte sie erklären, was sie gesehen und was sie gefühlt hatte. Aber es war ihr gewählter Weg. Sie war bewusst in diese Welt gegangen. Und so konnte sie eben nicht einfach mal das alte Holz neben sich berühren und es war gut. Nein es war nicht gut.

    „Im Ernst, Glandis, wie stellst du dir das vor? Wie wollen wir den da überzeugen, dass ihm Gefahr droht, von etwas das er nicht kennt, sieht oder hört? Er würde denken wir wollen fliehen.“ So erklang die Antwort auf ihren ernst gemeinten Ratschlag: » Es müssen hier alle weg, so schnell es geht … «. Und wäre nicht der nächste Satz gefolgt, hätte die Dalish vermutlich auch nichts mehr gesagt. Denn der Hinweis, dass alle gehen müssen, war ja eindeutig. Doch Aril hatte das »alle« nur auf sie beide bezogen.

    „ Ich verstehe es immer noch nicht, wie soll eine ... ein solches Ding, das in Tiefen Wegen haust - und dort ohne Frage fürchterliche Dinge anstellt - wie soll es uns hier bedrohen? Von Genlocks und Kreischern und Hurlocks ist hier keine Spur ...“ Glandis schaute hoch und sagte in einem ernsten Ton: „Aril, nenne es, wie du willst. Es ist für mich eine ahnungslose Antwort. Du warst weder dort, noch kanntest du die Bedeutung einer Brutmutter, noch hast du die Anzeichen nicht gespürt.“

    Sie stand auf und machte ein paar Hocksprünge. Und wie sie fertig war, versuchte sie zu schmunzel. Aber es gelang ihr nicht. »Ich habe die Kälte immer noch in mir. Sie will nicht weichen …« Erneut versuchte sie ein paar Übungen. Aber ihre Augen zeigten mit schnellen Blickwechseln, wie unwohl sie sich fühlen musste. Dann sprach sie weiter: »Ich habe das schon einmal erfahren. Es war bei der Legion der Toten. Die Zwerge waren überrascht, als ich es ihnen erzählte. Denn sie dachten, nur sie fühlen es.« Dann ging sie ein paar Schritte, kam zurück und sagte eindringlich und zeigte mit ihrer Hand auf alles, was sie benannte: »All das, das Feuer … die Soldaten … der Stall … dieser Turm … das Wasser … all das wird es in wenigen Tagen oder Stunden nicht mehr geben. Sie, … ich meine die Dunkle Brut …, können Spalten in der Erde öffnen und sind urplötzlich da … in großen Mengen.«

    Sie schaute zu Aril und fragte: »Wusstest du das nicht?«

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    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    [Bild: mordred_klein.png]

    Nicht ohne das Gefühl beobachtet zu werden setzte sich der bunt zusammengewürfelte Haufen in Bewegung. Niemand sprach, man hatte sich stillschweigend darauf geeinigt das erste Stück des Weges nach Möglichkeit heimlich zu bewältigen. Wenn Morganas Informationen stimmten, suchten die Wachen der Stadt innerhalb der Mauern. Zugegeben schienen die wenigsten von ihnen aus Heldenholz geschnitzt zu sein und jene, die es waren würden sich unter Haestens Axthieben und Arturs Schwert sicherlich schnell in Späne verwandeln, sollten sie die Dummheit besitzen die Gruppe zu attackieren. Immerhin umfasste sie nun bereits acht Personen und kaum eine von ihnen wirkte nicht wehrhaft. Selbst Morganas schwerer Stab versprach kräftige Hiebe. Die vielleicht bedrohlichste Gestalt in dem Gespann war der Templer, der sich in eine dunkle Schweigsamkeit zurückgezogen hatte, das Haupt gesenkt aber die Muskeln gespannt, die Arme verschränkt aber die Augen wach und wütend. Der Tod eines Waffenbruders hinterließ auch bei dem bewaffneten Arm der Kirche seine Spuren.

    Die Luft war kalt, durchsiebt von Regen und kein Vogel sang. So blieb das Schweigen der Begleiter der Kohorte. Erst nach zum frühen Mittag hin zerriss ein leiser Singsang den Mantel des Schweigens. Es war Haesten, der ein Lied auf einer fremden Sprache sang – eine harte Sprache, gezimmert aus Runen und der Härte der See. Mordred begann sofort ein angeregtes Gespräch, philosophierte über die Herkunft von Musik. Seiner Meinung nach gab es Musik nur der Frauen wegen. „Worüber würde es sich sonst lohnen zu singen?“ Hasten lachte. „Also jenes Lied handelte vom Kampf, Sieg und Eroberung. Das Gefühl, wenn man sich mit Blut, Schweiß und Tränen Eroberungen unter den Nagel reißt.“ „Was lohnen Geld, Waffen und Besitz wenn man kein Weib hat, dem gegenüber man seinen Reichtum präsentiert?“, lachte Mordred. „Ja, das stimmt. Aber der Rausch des Kampfes, Mordred, das müsst Ihr doch kennen.“ Mordred schlug die Augen nieder. „Sicherlich. Nun, lasst mich später Euren Gesang mit meiner Harfe begleiten.“ Die beiden schauten in ihren Rücken den Weg hinab. Niemand war zu sehen. „Später dann also.“


    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla ritt in der Mitte der kleinen Karawane, wobei sie es kaum als reiten bezeichnet hätte. Nimue hatte zwar den Verband ausgetauscht und die Schwellungen mit einer Salbe behandelt, aber viel mehr war zu diesem Zeitpunkt in der Höhle nicht möglich gewesen. Die Wunde hatte angefangen natürlich zu heilen, weswegen eine magische Heilung kontraproduktiv wirken konnte. Und für die zahlreichen Quetschungen, Stauchungen und Prellungen fehlte die Zeit, abgesehen von höllischen Schmerzen und dem fragilen Gesundheitszustand der Elfe waren sie jedoch auch nicht lebensgefährlich. Dennoch war jede Erschütterung des Pferdes unter ihr schmerzhaft und die Kopfgeldjägerin musste Selbstkontrolle bewahren um nicht jedes Mal laut aufzuschreien. Sie hatte sich in ihren schwarzen Reisemantel gewickelt, die Kapuze ins Gesicht gezogen und wenn man sie so auf dem Pferd hängen sah, war es unklar ob sie dem Tod glich, oder mehr jemand der des Todes war.

    Artur lief unweit von Mealla, damit rechnend das die Elfe auf einmal vom Pferd rutschte. Es war nicht ideal, aber wohl noch immer besser als wenn die Elfe zu Fuß gehen musste. Mehr Ruhe hätte Mealla sicher nicht geschadet, aber das war ein Luxus den sie sich nicht leisten konnte. Trotz ihres Zustands, oder gerade wegen diesem flößte ihm die Elfe Respekt ein. Er wusste nicht wie er sich in ihrer Lage gehalten hatte, die Elfe bestätigte erneut ihren eisernen Willen. Es war Zufall das sie immer noch mit der Gruppe reiste, aber sie hatte sich schon mehrfach bezahlt gemacht und das ohne das sie bisher jemand bezahlt hätte. Jetzt musste man auf sie aufpassen und ganz gleich was ihre Pläne jetzt waren, bevor sie vollkommen genesen war, würde er die sture Elfe nicht abreisen lassen. Das war er der Kopfgeldjägerin schuldig.

    Morgana trottete gedankenverloren über die Straße, den Alpträumen der Nacht nachhängend. Erst als sie den Weg verließen und in den Wald einbogen achtete sie wieder etwas mehr auf die Umgebung. Die Gruppe beschloss vorerst eine Weile abseits der Straße zu wandern, so konnte man die Wache besser abschütteln. Angesichts der Partisanen würden diese wohl kaum abseits der Hauptstraßen suchen. Und falls man Reiter aussandte würden diese wohl auch auf den Straßen bleiben. Larissa ging voraus, einen Pfad suchen den die inzwischen recht große Gruppe nutzen konnte. Schwarze Vögel stiegen auf als sie das Dickicht betraten. Waren es Raben? Verfolgten sie die Vögel jetzt im Traum und am Tage? Die Hexe schüttelte sich kurz, sie machte sich zu viele Sorgen wegen einem blöden Traum. Als ob es in der Realität nicht schon genügend Sorgen gäbe.

    Die Gruppe marschierte noch über den Mittag hinaus durch den Wald. Artur begann sich allmählich Gedanken zu machen wann und wo sie am Besten ihr Lager und die neuen Zelte aufbauen sollten. Plötzlich bemerkte er wie Mealla leicht zusammensackte und seitwärts den Sattel herabrutschte. Bevor sie komplett rutschte trat der Ritter an sie heran und hielt sie am Oberschenkel im Sattel unterstütz von Ser Ria der sie von der anderen Seite festhielt und wohl nicht nur mit sich und seinen Gedanken beschäftigt war. Mealla kam leicht benommen zu sich und schaute verwirrt zu den beiden Gepanzerten die sie im Sattel hielten. "Huch, ich bin wohl eingenickt. Verzeiht und seid bedankt meine Herren. Es geht schon wieder, ich muss mich nur wieder mehr zusammenreissen.", erklärte Mealla beschwichtigend. Artur schüttelte nur leicht den Kopf. Es war wohl Zeit einen Lagerplatz zu finden und unweit von ihnen entdeckten sie eine kleine Lichtung. Nachdem sie Mealla auf eine Decke gesetzt und sie von Nimue angewiesen worden war auch auf dieser sitzen zu bleiben, baute die Gruppe die drei Zelte auf. Mit dem Rest trockenen Holz den sie mitgeführt hatten, entzündeten sie ein kleines Feuer in einer Erdgrube.
    "Also.", meldete sich Morgana zu Wort nachdem das Lager aufgebaut war. "Ohne das ganze wieder komplett zu durchleben, könnte mich bitten jemand kurz darüber aufklären was gestern passiert ist? Das einzige was ich weiß ist das wir plötzlich schnell aufbrechen mussten, weil uns die Stadtwache plötzlich gejagt hat. Ich will auch keine Schuld zuweisen oder ähnliches, nur den Grund wissen warum sie uns gejagt hat.", erkundigte sich Morgana und schaute fragend in die Runde. Ihr Blick blieb kurz an Mealla hängen, welche leicht benommen an einem Baum lehnte. "Und hat die Wache auch unsere Kopfgeldjägerin so zugerichtet?"





    [Bild: Feieobenohne_mini.jpg]

    Sorgsam eingepackt verstaute Feia ihre beiden Schwerter in dem leicht modernden Fass in dem sich auch schon ihr Rucksack und die Rüstung befand. Diese Gasse schien nur selten besucht zu werden und die herumstehenden Kisten und Fässer hatten wohl schon lange als Lagermöglichkeiten ausgedient. Perfekt um ihre Habe zu verstecken während sie sich in der Stadt aufhielt. Sie selbst hatte ihre Bluse und die dunkle Hose angezogen und noch eine etwas abgewetzte Jacke damit sie in der Masse der Menschen nicht auffiel. Mit ihrer Rüstung und den Schwertern wäre sie keine 10 Meter weiter gekommen sobald sie die Schatten freigaben. Komplett unbewaffnet wollte sie jedoch auch nicht durch die Straßen laufen und so holte sie ein kleines Faustmesser heraus welches sich gut verstecken ließ. Auch ein wenig Silber holte sie aus ihren Taschen und verstaute es in einer kleinen Geldkatze. Den Rest verstaute sie in ihrem Rucksack, auch den kleinen Bernstein den sie beim Abholen für sich entdeckt hatte. Es waren noch andere Preziosen darunter versteckt gewesen, aber diese waren uninteressant für sie gewesen und es war nicht der einzige Bernstein gewesen. In Orlais war Bernstein viel Gold Wert und die Elfe fragte sich ob der Mann vielleicht damit handelte oder er einfach nur aus einer Gegend kam wo man ihn fand. Die Gegenstände die sie holen sollte, hatten nach denen eines Küstenbewohners ausgesehen. Nun jetzt konnte sie nicht mehr fragen und die schwarzhaarige Frau war sicher schon weg. Nachdem was sie bei ihrem Weg durch die Stadt gehört hatte, lag es nahe das sie zu dieser Gruppe gehörte weswegen man die Stadt durchsuchte. Scheinbar hatten sie mehrere Wachen erschlagen und einem hohen Adligen war in den Hintern geschossen worden. Letzteres fand die Elfe recht lustig und scheinbar war man auch schon eifrig dabei Spottverse über ihn zu dichten. Feia schaute sich nochmal kurz in der Gasse um, dann verschloss sie das Fass und legte noch eine modrige Kiste auf den Deckel. Auf die Rückseite ritzte sie mit ihrem Faustmesser ein kleines Zeichen ein. Vorsichtig ging sie zu dem Ausgang der Gasse und mischte sich in einem günstigen Moment wieder unter eine kleine Gruppe von Passanten. Das Wetter war immer noch trüb und bewölkt, die allgemeine Gemütslage schien ähnlich. Fast alle richteten ihren Blick nach unten, vermutlich in Sorge das ein aufgerichteter Kopf von den Wachen als Aufforderung verstanden werden würde, diesen zu entfernen. Feias Füße trugen sie unauffällig die Straße entlang, in Richtung des Gesindeviertels, dort hoffte sie Informationen zu bekommen. Nachdem was sie in Amaranthine erfahren hatte, war Bombarde nicht mit einem Schiff nach Norden gereist, sondern über das Land in Richtung Westen. Ein sonderbarer Zug wie die Elfe fand, aber das diesen Mann schlecht kannte hatte sich ja schon verhängnisvoll gezeigt.

    Schließlich erreichte sie die Tore des Gesindeviertels welche tagsüber offen standen. Selbst bei der aktuellen Lage konnte man nicht auf die Arbeitskraft der Stadtelfen verzichten. Im Inneren sah es jedoch recht wüst aus, umgestoßene Karren, zertrümmerte Kisten und ein paar Türen sahen so aus als ob sie eingetreten worden waren. Vermutlich hatte die Wache beschlossen auch das Gesindeviertel in seiner Untersuchung mit einzubeziehen. Ansonsten machte es jedoch keinen schlechten Eindruck auf Feia. Der Vhenadahl ragte majestätisch in der Mitte über die Dächer und die Häuser waren zwar auch klein und schlecht gebaut, aber nicht so gedrängt und in die Höhe gezimmert wie in Val Royeaux. Außerdem schien hier schon vor mittag die Sonne zu scheinen, natürlich nur sofern sie nicht wie am heutigen Tag von Wolken verdeckt war.
    Etwas abseits war gerade eine honigblonde Elfe dabei mit einem Besen den Schaden zusammenzukehren und fluchte ab und zu leise vor sich hin.
    Feia ging ein paar Schritte auf sie zu und sprach sie dann freundlich an: "Aneth ara." "Aneth ara", murmelte die Elfe als Antwort, dann stutzte sie jedoch und sah von ihrer Arbeit auf. "Verzeihung, ich bin gerade beschäftigt.", fügte sie entschuldigend an und musterte Feia skeptisch von oben bis unten mit ihren bernsteinfarbenen Augen. "Du bist nicht von hier, nicht wahr?", stellte sie neugierig fest. Die Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin nur zu Besuch. Val Royeaux war einst mein Zuhause." "Orlais? Das ist eine gute Strecke. Was führt dich zu uns?" "Ich suche jemanden und dachte hier bekomme ich am ehesten Informationen. Aber zunächst wollte ich den Ältesten aufsuchen um mich vorzustellen." Die Elfe legte leicht den Kopf schief, dann lächelte sie. "Wie höflich. Das wird meiner Großmutter gefallen, sie ist hier die Älteste und wenn du einen Elfen suchst, sie kennt jeden der hier wohnt.", erklärte die Elfe stolz und legte den Besen beiseite. "Ich führe dich zu ihr. Mein Name ist übrigens Ceana, falls dir meine Großmutter nicht helfen kann, so kann ich es vielleicht ich arbeite unten am Hafen, dort schnappt man einiges auf." "Ich danke dir für deine Freundlichkeit, Ceana. Ich bin Feia.", erwiderte die orlaisianische Elfe gutgelaunt. Sie konnte nicht genau sagen woran es lag, aber egal in welchem Gesindeviertel sie sich bewegte, es fühlte sich jedesmal wie ein kleines bisschen Heimat an.
    Ceana führte sie zu einem großen Haus, ganz in der Nähe des Vhenadahl. Es schien älter als die Häuser um sich herum, aber auch ein wenig stabiler gebaut. "Hier habe ich sehr lange als kleines Mädchen gewohnt, meine Eltern wohnen im Untergeschoß. Inzwischen habe ich aber eine eigene kleine Hütte.", verkündete Ceana mit einer Mischung aus Nostalgie und stolz. Die beiden Elfen liefen durch die Stuben im Untergeschoss und stiegen eine hölzerne Treppe hinauf zu einer eichernen Tür. Dort angekommen klopfte Ceana leicht aber bestimmt. "Herein.", verkündete eine warme und freundlich klingende Stimme durch die Tür hindurch.
    Ceana öffnete die Tür und die beiden Elfen schritten durch den Flur in ein Zimmer wo ein Lehnstuhl in der Nähe des Fensters platziert war. In diesem Stuhl versunken war eine alte Elfe, Feia schätzte sie auf mindestens 70, mit schlohweißem Haar. Aus ihrem faltigen Gesicht stachen zwei blaue Augen hervor, deren Blick durch das Alter leicht getrübt war aber Erfahrung ausstrahlten, aber auch eine Vertrautheit die Feia sofort in ihren Bann schlug. Sie machte trotz ihrem Alter noch einen recht agilen Eindruck und lehnte sich im Stuhl auf als die beiden jungen Elfen das Zimmer betraten. "Ceana mein Augenstern, wie schön das du mich besuchst.", begrüßte die alte Frau ihre Enkelin welche zu dem Stuhl trat und ihrer Großmutter einen Kuss auf die Wange gab und dann beiseite trat. "Und du hast jemanden mitgebracht, eine Schwester von außerhalb? Sei gegrüßt Da`len. Ich bin Edana, die Älteste dieses Viertels. Mit wem habe ich das Vergnügen?" Feia trat einen Schritt heran und verbeugte sich leicht vor der alten Frau. "Feia, werte Dame. Aus dem Gesindeviertel von Val Royeaux.", stellte sie sich vor. Die alte Elfe lächelte wohlwollend. "Orlais? Magnifique. Bienvenue Feia.", antwortete sie im fehlerfreien orlaisianisch. "Ihr sprecht orlaisiaisch?", fragte Feia leicht verdutzt nach.
    Edana lächelte verschmitzt. "Aber ja, schließlich ist es noch nicht lange her das dieses Land zu Orlais gehörte. Meine Familie kam damals mit einer Adelsfamilie nach Ferelden. Als die Befreiungskriege endeten verließ auch ein Teil meiner Familie wieder das Land, ich jedoch nicht. Die Liebe meine Kinder. Die Liebe.",erklärte Edana und schaute leicht verklärt bevor sie sich wieder fasste. "Meine Schwester Arely kehrte jedoch nach Orlais zurück, ein trauriger Abschied aber Krieg zerreißt leider oft Familien. Sie hat dann in Val Royaux ihre eigene Familie gegründet. Leider konnte ich die Hochzeit wegen den Beziehungen der beiden Königreiche nicht besuchen. Aber wir haben uns immer geschrieben. Sie hat selbst Kinder bekommen und als meine liebe Schwester vor zehn Jahren starb, hat ihre Tochter häufig mit mir geschrieben.", erzählte die alte Frau munter, während es in Feias Kopf zu arbeiten begann. Den Namen Arely kannte sie nur zu gut und als er erwähnt wurde fiel ihr auch der Name Edana in dessen Zusammenhang ein.
    "Oh tut mir Leid, langweile ich dich. Wir alte Menschen neigen dazu gerne zu erzählen und ich dachte vielleicht kennst du sie ja." Sie wandte sich Ceana zu. "Bist du so lieb und holst uns etwas zu trinken?" Ceana nickte kurz und lief die Treppe hinunter. "Verzeih mir meine Ausschweifungen. Seit ein paar Jahren habe ich nämlich keine Antwort mehr aus Val Royeaux bekommen, im letzten Brief hatte mich meine Nicht zu der Hochzeit ihrer Tochter eingeladen. Aber das Alter hat diesen Besuch leider verhindert.",seufzte Edana traurig. "Ich weiß euer Gesindeviertel ist groß, aber vielleicht kennst du sie ja. Ihr Name ist Arabella, sie hat einen netten Burschen namens Soleras geheiratet, Gavharel war sein Familienname soweit ich mich erinnere.", sprach Edana nachdenklich. Die Erkenntnis traf nun Feia, mit der Kraft eines Streithammers. Die Erwähnung ihrer Eltern ließ die Elfe kurz zusammensacken und sie suchte leicht benommen nach etwas um sich festzuhalten. "Ist alles gut Da`len?", fragte die alte Elfe besorgt während Feia langsam um Fassung ringte.
    "Ihr..ihr seid Großtante Edana?", fragte Feia ungläubig nach. Edana schaute nur kurz fragend, dann verstand sie jedoch und erhob sich langsam von ihrem Stuhl. "Du bist es. Als ich deinen Namen hörte kam mir der Gedanke, aber wie viele haben diesen Vornamen schon. Hunderte? Aber ich habe mich nicht getäuscht es sind ihre Augen. Die Augen von Arely.", verkündete Edana fröhlich und legte ihre Hände auf Feias Wangen. Vorsichtig hob sie den gesenkten Kopf und schaute der Elfe vertrauensvoll ins Gesicht. "Eindeutig. Das gleiche Himmelblau", bestätigte die alte Elfe und umarmte die Schwarzhaarige.
    Feia wusste nicht was sie tun sollte und kurz zuckten ihre Hände orientierungslos in der Luft. Sie spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen, aber auch wie eine wohlige Wärme sich in ihr ausbreitete. Zu lange hatte sie dieses Gefühl vermisst und so legten sich ihre Hände um die Schultern der alten Elfe. Sie legte ihren Kopf auf der Schulter von Edana ab, ein Geruch von Lavendel und Elfenwurzel stieg in ihre Nase. Schließlich endete die Umarmung und Edana nahm etwas Abstand, ihre Hände weiterhin auf den Schultern von Feia ruhend. "Es tut so gut dich mal in Wirklichkeit zu sehen, deine Mutter hat nicht gelogen als sie dich als hübsch beschrieben hat. Wie gerne hätte ich dich in deinem Hochzeitkleid gesehen.", sprach die Älteste leise und lächelte Feia an. Das wohlige Gefühl verschwand wieder, Bilder durchzuckten den Verstand von Feia, Schwerter die Gäste erschlugen, Cathair der blutig zu Boden sank. Das Geräusch wie das Kleid zerrissen wurde und Blut das sich über sie und ihr Kleid ergoss. Der Elfe wurde wieder leicht schwindlig, aber dieses Mal blieb sie standhaft. "Hättest du nicht.", murmelte sie leise und schüttelte betroffen den Kopf. Die Schwermut blieb nicht verborgen und Edana trat wieder an sie heran und schaute zu ihr herauf. Ihre alten rauen Hände ergriffen die weichen und glatten Finger der jungen Elfe. "Ich hatte es geahnt, es ist etwas schreckliches passiert, nicht wahr? Als ich keine Briefe mehr bekam nahm ich es damals an, aber ich habe nie etwas aus Orlais erfahren. Sanft streichelte ihre Finger den Handrücken von Feia. Sie wollte es erzählen, es sich erneut von der Seele reden, aber Worte kamen nicht über ihre Lippen. Stumm rollten Tränen ihre Wangen hinab und tropften auf die Holzdielen. Ein leichtes Nicken bestätigte die Frage der Alten.
    Just in diesem Moment kam Ceana mit einem Tablett in das Zimmer zurück und betrachtete irritiert die Szenerie. Ihr Mund formte eine Frage, doch eine Handbewegung von Edana gebot ihr Einhalt. Sie wandte sich wieder Feia zu: "Du musst nicht darüber reden wenn du nicht kannst. Was immer vor gefallen ist, hier bist du sicher und willkommen. Ruh dich aus, wir reden später Da`len.", sprach sie leise mit fürsorglicher Stimme. Dann wandte sie sich an Ceana. "Ceana, ich habe dir doch schon von unseren Verwandten in Orlais erzählt, Feia ist eine von ihnen. Sie ist deine Cousine zweiten Grades und ich hätte gerne das sie während sie hier ist bei dir wohnt. Würdest du das für mich tun?", fragte sie ihre Enkelin welche jetzt noch verwirrter aussah."Nun..das..ja. Natürlich Großmutter. Soll ich sie jetzt gleich mitnehmen?" "Ja bitte. Ich glaube sie ist gerade noch verwirrter als du es vermutlich bist." Ceanas Gesicht legte nahe das sie das für nur schwer möglich hielt, aber sie nickte und legte dann ihre Hand sachte auf die Schulter von Feia. "Folge mir..Base."
    numberten ist offline
  10. #210 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]

    "Erbauer, wer hat deinen Verstand mit diesen Dingen vernebelt?" Kasim hatte Mühe sich auf den Kampf zu konzentrieren. Das ganze Auftreten des Mädchen war ungemein verstörend. Was war das nur für ein Kult, dem sie da diente? Sie erwähnte Sarah. Das hieß also dass sie noch am Leben war! Erleichterung machte sich breit. Der Chevalier biss die Zähne zusammen und sammelte seine Willenskraft. Zögern war jetzt fehl am Platze! Er war hier um sie zu retten und das würde er auch. Dem Mädchen vor ihm würde er nur ungern weh tun, aber wenn es die einzige Alternative war, dann musste es sein. Wieder kam sie auf ihn zugestürmt, doch dieses Mal war er vorbereitet. Mit einer gekonnten Parade fing er beide Klingen seiner Gegnerin ab und benutzte seine rohe Stärke um sie von sich gestemmt weg zu halten. Nun war sie nahe genug dran. Es kostete selbst für den kurzen Moment extrem viel Stärke und Beherrschung, doch Kasim nahm die rechte Hand von seinem Zweihänder und hielt ihn nur noch mit der linken von sich. Die nun freie Hand ballte er zur Faust, holte einmal aus und schlug dem Mädchen direkt ins Gesicht. Benommen taumelte sie einige Schritte zurück. Kasim nutzte den Moment aus, nahm wieder sein Schwert mit beiden Händen und verpasste seiner Gegnerin einen noch heftigeren Schlag mit dem Knauf seiner Waffe. Aus der Nase blutend ging sie zu Boden und regte sich nur noch schwach stöhnend. Einige Momente dachte er nach, entschied sich jedoch dagegen dem Mädchen den Rest zu geben. Vielleicht konnte sie ja noch gerettet werden.....
    Der Blick des Blonden ging nun gen der Tür des Raumes. Aus dem Augenwinkel hatte er zuvor schon wahrgenommen dass jemand den Kampf beobachtet hatte. Ein weiteres Mitglied dieser Sippe? "Du sagst mir besser wo meine Reisegefährtin ist!"
    Sonmoon ist offline
  11. #211 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] „Aril, nenne es, wie du willst. Es ist für mich eine ahnungslose Antwort. Du warst weder dort, noch kanntest du die Bedeutung einer Brutmutter, noch hast du die Anzeichen nicht gespürt.“
    Aril nickte. Natürlich, sie wusste es nicht. Die Frage war, spielte es eine Rolle?
    Sie beobachtete die Elfe dabei, wie diese einige Sprünge machte und versuchte sich aufzuwärmen. Sie schien sich sichtlich unwohl zu fühlen.

    Dann erzählte sie noch ein weiteres bisschen, als sie die Übungen beendet hatte: »Ich habe das schon einmal erfahren. Es war bei der Legion der Toten. Die Zwerge waren überrascht, als ich es ihnen erzählte. Denn sie dachten, nur sie fühlen es. All das, das Feuer … die Soldaten … der Stall … dieser Turm … das Wasser … all das wird es in wenigen Tagen oder Stunden nicht mehr geben. Sie, … ich meine die Dunkle Brut …, können Spalten in der Erde öffnen und sind urplötzlich da … in großen Mengen.«
    Aril machte große Augen. »Wusstest du das nicht?«
    In Windeseile durchforstete sie ihr Hirn nach allem, was ihr Lehrmeister über die Dunkle Brut erzählt hatte. Ja, sie breiteten sich unglaublich schnell aus, sie kamen von unter der Erde - ja, das war es! Und es gab sicherlich keine großen Treppenpassagen, die an die Oberfläche führten. Daher mussten sie aus irgendwelchen Felsspalten kommen.
    "nunja, irgendwann habe ich es mal gelernt, glaubt ich... aber bisher habe ich vieles von meinem Gelernten noch nicht gebraucht," murmelte Aril etwas verlegen, aber setzte gleich eine kampflustigere Miene auf.

    "Also, ich habe einen Vorschlag: Wenn wir hier alle wegmüssen, dann geben wir den anderen ebenso die Chance zu gehen. Wenden wir uns direkt an den Hauptmann. Er hat heute schon bewiesen, dass er uns traut," sie deutete auf das Stilett in ihrem Stiefel, "vielleicht haben wir Glück und er hat etwas von Dunkler Brut in der Gegend gehört und wird aufgeschlossen sein."

    Sie deutete auf die Gruppe Männer: "Mit denen würde ich mich jetzt nicht aufhalten. Sie gehorchen dem Kommandanten und wenn wir sie auch überzeugen könnten, aber Drusus Nerwa nicht, dann werden sie wahrscheinlich ihm gehorchen. Wir müssen also direkt zu ihm. Kommst du mit?"
    Auffordernd sah Aril die Elfe an. Im Prinzip war es keine richtige Frage. Sie brauchte die Dalish, diese hatte das Wissen, das Gefühl, das sie sicher machte, dass hier alle in Gefahr schwebten.

    "Und dann sollten wir uns überlegen, wie wir dein Gefühl als eine Tatsache verkaufen und nicht als eine bloße Vorahnung oder ein verstimmter Magen..."

    Fawks ist offline
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    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Eine Absage

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Nein, Aril wusste es nicht, dass die Dunkle Brut so aus den Tiefen kommen konnte. Zumindest war das der Eindruck den Glandis gewann. Denn sie hatte ja gefragt: »Wusstest du das nicht?« Denn ihre spontane Antwort, und wertete Glandis so, war: „ nun ja, irgendwann habe ich es mal gelernt, glaub ich ... aber bisher habe ich vieles von meinem Gelernten noch nicht gebraucht“

    Dann vollzog sich etwas, was der Dalish bekannt vorkam. Aril hatte Ideen. Viele Ideen. Und die teilte sie auch. „ Also, ich habe einen Vorschlag: Wenn wir hier alle wegmüssen, dann geben wir den anderen ebenso die Chance zu gehen. Wenden wir uns direkt an den Hauptmann. Er hat heute schon bewiesen, dass er uns traut. Vielleicht haben wir Glück und er hat etwas von Dunkler Brut in der Gegend gehört und wird aufgeschlossen sein.“ Dabei sah Glandis die Geste zu dem Stilett. Es war war Drusus Nerva, der Kommandant der Wachanlage, der ihnen diese Art des freien Aufenthalts ermöglicht hatte. Und der ihnen ihre Messer zurückgab. Aber er war es auch, der sie entwaffnet hatte, weil das Wort einer Adligen hier nichts galt. Dass es zu dem die Schwester seines Befehlshabers war, schien ihn nicht zu beeindrucken. Doch Aril wäre nicht Aril, wenn schon Schluss gewesen wäre. „ Mit denen würde ich mich jetzt nicht aufhalten. Sie gehorchen dem Kommandanten und wenn wir sie auch überzeugen könnten, aber Drusus Nerva nicht, dann werden sie wahrscheinlich ihm gehorchen. Wir müssen also direkt zu ihm. Kommst du mit?“

    Die Dalish schaute hoch. »Warum nicht mit der Mannschaft reden?« schwebte ein Gedanke durch den Kopf. Es würde die Gruppe sich um ihr Leben sorgen. Der Kommandant müsste sie beruhigen und das wäre wohl zu überlegen. Aber es könnte auch die Anstiftung zur Meuterei sein, wann man ihnen erklärte, was geschehen könnte. »Ob Aril so dachte?«, aber Glandis konnte ihre Frage nicht mehr aussprechen. Denn ihre Begleiterin war wirklich drauf und dran loszulaufen: „Und dann sollten wir uns überlegen, wie wir dein Gefühl als eine Tatsache verkaufen und nicht als eine bloße Vorahnung oder ein verstimmter Magen ...“

    Glandis blieb da, wo sie war, und schaute Aril an. Sie wollte wirklich, jetzt, so in der Zeit, wo man schlafen sollte, zum Kommandanten. Aus ihren Fragen und Gedanken im Kopf sagte sie direkt »,ma, si part ma‘«. Und weil sie merkte, dass sie Aril in ihrer Muttersprache angeredet hatte, schob sie schnell das Gleiche in Fereldisch nach: »Nein, jetzt nicht!«.

    Sie sah Arils Augen aufgehen und sie wusste, was kommen würde. So sprach dann lieber sie. Denn aus ihrer Logik heraus war anders nicht möglich.

    »Aril, es ist ein lieb gemeinter Vorschlag …«, hörte sie sich reden. Doch ihr war klar, dass sie rasch zum Kern ihres Argumentes kommen müsste. »… aber ich komme nicht mit. Wir können jetzt eh nichts tun. Es gibt hier Wachposten. Reisen werden wir so in der Nacht nicht können. Wir sind in seinen Augen Spione oder dergleichen …« Sie schluckte ein »hast du das schon vergessen?« weg. »Wir sitzen eigentlich hinter Mauern, die es hier nicht gibt. Morgen können wir mit ihm reden. Dann sind wir, so hoffe ich, frei. Dann reicht es.«

    Erneut schaute sie zu Aril, dann zu den Männern. Von denen war die Mehrzahl gegangen. Nur noch wenige waren da. Das schienen aber welche zu sein, die in einer Art Bereitschaft sich am Feuer wärmten. Und sie schaute zu Aril zurück und sagte: »Wir sollten jetzt schlafen. Es wird morgen nicht einfach werden … « und weil sie keine Hellseherin war, fügte sie noch an »… glaube ich.«

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    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    [Bild: Aril_Ava.png] Also wirklich, diese Elfe war ein lebender Widerspruch. Ihre Reaktion auf Arils Vorschläge war nun wirklich nicht gerade begeistert. Eher sehr zurückhaltend.

    Also wollte Aril sich schon auf den Weg machen, da sagte Glandis: »,ma, si part ma‘« Aril musste nicht verstehen, was da gesagt wurde, die Gestik, der Tonfall klar. Aber die Übersetzung folgte: »Nein, jetzt nicht!«.

    Die Überraschung musste Aril ins Gesicht geschrieben stehen. Bevor sie etwas sagen konnte, hatte Glandis schon eine Erklärung hinterhergeschoben:
    »Aril, es ist ein lieb gemeinter Vorschlag …aber ich komme nicht mit. Wir können jetzt eh nichts tun. Es gibt hier Wachposten. Reisen werden wir so in der Nacht nicht können. Wir sind in seinen Augen Spione oder dergleichen …« Aril begab sich schon wieder in eine Position, die weniger an sofortiges Davonlaufen erinnerte.
    »Wir sitzen eigentlich hinter Mauern, die es hier nicht gibt. Morgen können wir mit ihm reden. Dann sind wir, so hoffe ich, frei. Dann reicht es.«
    Es kostete sie Mühe, nicht aufzulachen. Dann atmete sie tief durch. Der nächste Vorschlag war noch viel weniger nach ihrem Geschmack:
    »Wir sollten jetzt schlafen. Es wird morgen nicht einfach werden … glaube ich.«

    "Ich bin nicht müde. Kein Stück." Fast ein wenig trotzig nahm sie wieder Platz auf der Kiste.
    "Also gut dann morgen - aber woher weisst du, dass die Brut nicht noch heute Nacht kommt?"

    Sie kratzte sich im Nacken und wies auf die verbliebenen Wachen am Feuer. "Ich dachte einfach, dass es dringend ist, so wie du erzählt hast. Also richtig eilig."

    "Aber wenn wir dann morgen damit starten, wie sollten wir deiner Meinung nach vorgehen? Zu Nerva? Zu den Männern?"
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  14. #214 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • Eine gute Frage

    [Bild: VR_Gladis_1.png] Es kam so wie gedacht. Aril erklärte, sie wäre nicht müde. Und Glandis musste sich ein Grinsen verkneifen. Denn genau das hatte sie auch immer behauptet, wenn Mutter sie ins Bett schicken wollte. Sie war froh über diese Erinnerung an diesem Ort und zu dieser Zeit. Doch es blieb der dem kurzen Aufflackern. Denn ihre Begleiterin schien so überhaupt nicht einverstanden zu sein. So folgte als Argument: „aber woher weißt du, dass die Brut nicht noch heute Nacht kommt?“ Auch hier sagte die Dalish nichts.

    Zum einen ahnte sie, dass es noch nicht zu Ende war mit der Fragerei. Zum anderen konnte sie ja sagen: »Woher soll ich wissen, dass sie jetzt kommen?« Doch sie sagte es nicht. Die Adlige schaute sich um, blickte nach dem Wachfeuer und den sich dort aufhaltenden Soldaten. Es waren vermutlich welche, die kurz von ihren Posten an das Feuer kamen, um sich aufzuwärmen. Denn sie streckten dafür typisch ihre Hände in Richtung der Flammen. Aril erklärte bei ihren Blicken dorthin so nebenbei: „Ich dachte einfach, dass es dringend ist, so wie du erzählt hast. Also richtig eilig.“ Auch hier dachte sich Glandis: »Was ist für eine Gefangene eilig?« Sagte es aber wiederum nicht. Sie wartete, bis Aril ausgesprochen hatte. Sie wusste bereits jetzt, sie selbst würde lange reden müssen. Aber sie verkniff sich ein Seufzen. Leider waren die Fereldener alle so. Sie redeten und redeten, es schien ihnen zu gefallen, vermutete die Dalish. Ihr reichte eine Handbewegung bei der Jagd oder meist waren es nur wenige Worte der Mutter oder der Hüterin gewesen.

    „Aber wenn wir dann morgen damit starten, wie sollten wir deiner Meinung nach vorgehen? Zu Nerva? Zu den Männern?“ Glandis freute sich über die Frage. Denn sie hatte schon gedacht, sie müsste alles noch einmal erzählen. Nämlich, dass sie Gefangene sind, nur deswegen hier frei Herumlaufen konnten, weil es kein Gefängnis gab. Dass Drusus Nerva Aril nicht gelaubt hatte. Auch nicht als eindeutige Beweise der Herkunft vorgelegt wurden. Warum sollte er also jetzt ihnen glauben? Aber durch die Frage von Aril musste man das jetzt nicht bereden. Es würde also doch kurzer werden, als sie es für sich angenommen hatte. Freude kam zurück und so antwortete Glandis:

    »Aril, das ist eine gute Frage. Wir werden morgen nichts tun. Ja, staune nicht. Wir sollten uns darauf konzentrieren, dass er sein Versprechen einlöst. Erst dann und nur dann sollten wir ihn warnen. Er wird es so sehen, dass wir am Ende, nachdem wir alles hatten, ,laden', ja offen waren und ihm helfen wollten.« Doch Aril schien das Gleiche zu tun wie sie. Sie wartete geduldig, was die Dalish noch zu sagen hatte. So sagte diese weiter: »Gehen wir jetzt hin oder sagen es morgen zuerst, dann wird er es für eine Finte, eine Wichtigtuerei halten und dir nicht glauben.«

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  15. #215 Zitieren
    Legende Avatar von Annalena
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    [Bild: Sarah_klein.png]
    Yoshi konnte nicht glauben, was er sah. Der Fremde kämpfte gegen Sarana und nicht nur das, er besiegte sie sogar. Er dachte immer, dass Sarana unbesiegbar war, sein Lord sagte das immer wieder. Warum? Seine Augen füllten sich mit Tränen. Hatte sein Lord gelogen? Yoshi blinzelte seine Tränen weg als der Fremde zu ihm kam. Angst erfüllte ihn und er presste sich gegen die Wand. Doch der Fremde erhob sein Schwert nicht um ihn zu töten und Yoshi entspannte sich, nur ein klein wenig. Der Fremde fragte nach seiner Begleiterin und Yoshi wusste nicht so recht, was er tun sollte. Er konnte dem Fremden nicht helfen, denn das war gegen den Befehl seines Lords. Aber… sein Lord hatte gelogen und wenn Yoshi etwas hasste, dann waren es Lügen. Lügen haben ihm seine Familie genommen und nur der Güte seines Lords war es zu verdanken, dass er überlebt hatte. Aber…

    „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, sagte er laut und senkte den Kopf. „Mein Lord sagte, dass Sarana nicht besiegt werden kann, doch Ihr habt sie besiegt. Hat er gelogen?“ Wenn er darüber gelogen hatte, hatte er auch über andere Dinge gelogen? Wurden die Leute nicht erlöst? Die Gefährtin des Fremden war nicht die erste Person, die sein Lord erlöst hatte und wenn er genauer darüber nachdachte, hatte er die Erlösten nie wieder gesehen. Er hatte nie gefragt, wie die Erlösung aussah oder was genau bei dem Ritual passierte. „Eure Gefährtin wird erlöst werden. Oder nicht?“ Yoshi hob den Kopf und musterte den Fremden sorgfältig. Bisher hatte er seine Waffe nicht gegen ihn erhoben und er sah auch nicht so aus als ob er ihn jeden Moment niederstrecken würde. Was bedeutet das? Sollte er dem Fremden helfen?

    „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, wiederholte er. „Aber mein Lord hat gelogen…“ Das Gesicht seiner Mutter blitzte in seinen Gedanken auf und er schloss die Augen um ihr Lächeln zu absorbieren. Dann nickte er innerlich und öffnete seine Augen entschlossen. „Ich bin Yoshi“, stellte er sich dem Fremden vor. Sein Blick fiel auf Sarana und er bemerkte, dass sie noch lebte. Der Fremde hatte die Möglichkeit sie zu töten und doch hat er es nicht getan. Er fühlte, dass seine Entscheidung dem Fremden zu helfen richtig war. „Ich werde Euch zu Eurer Gefährtin bringen. Aber ich muss Euch warnen, mein Lord ist bei ihr und er ist ein sehr mächtiger Magier. Wir sollten uns beeilen. Die Vorbereitungen für das Ritual macht mein Lord allein und er hat sie fast abgeschlossen. Beim Ritual selbst sind auch seine Diener anwesend und es wird unmöglich sein ihr dann noch zu helfen. Egal wie stark Ihr seid, Ihr könnt gegen meinen Lord und seine Diener nicht gewinnen.“
    Annalena ist offline
  16. #216 Zitieren
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    Ayden Le Brun • Daheim

    [Bild: Ayden_VR.png] »Hier der Lohn und Danke für die gute Passage«, sagte der Ritter, als er vom Fuhrwerk sprang und dem Kaufmann einen Sovereign reichte. »Ja, Herr, es war eine angenehme Fahrt. Vielleicht wieder einmal.« Hörte Ayden, als diese das Geldstück nahm. »Ja, gerne«, antwortet der Mann. Er tat es aus Höflichkeit. Es war eine gute Fahrt über die Straßen Fereldens gewesen. Aber dass er den Kaufmann noch einmal wieder sehen sollte, glaubte er nicht. So nahm er seine Sachen als Bündel verschnürt von dem Wagen des Kaufmannes und sah ihm zu, wie er davon fuhr. Mit dem Sovereign wechselte zugleich sein Anteil aus der Entlohnung von der ehrwürdigen Mutter Carol den Besitzer. Yonice, die blinde Qunari, hatte in ihrem Stolz darauf bestanden. Wohl war ihm nicht dabei gewesen die kleine Summe zu teilen. Aber die Kriegerin, die ihn, obwohl er eine gute Größe aufwies, immer noch deutlich überragte, war da sehr bestimmend gewesen. Er hatte sie gemocht. Gerade zu, ehrlich, charakterstark, so hatte er die Frau kennengelernt. Leider hatte er sie nie richtig kämpfen sehen. Denn für einen Moment durfte er ihre Waffe tragen. Fürwahr ein edler Zweihänder. Er war deshalb in seinem Innersten nicht mit dem Teilen des Betrages einverstanden, weil die beiden, Yonice und ihr Begleiter Arwan, es dringender brauchen würden. Aber er hatte dann auch nicht ohne Ende reden wollen. Es war sein gut gemeintes Angebot gewesen, sie hatte es nicht gewollt und wurde halt geteilt.

    Er schaute an sich herunter und betrachtete seine Bekleidung. Sicher hier und da waren die Spuren der Reise zu sehen. Aber er konnte seine Mutter mit erhobenem Haupt begrüßen und auch sein Vater, Wardley Le Brun, Ritter beim Arl von West Hill, würde seinen Sohn so in die Arme nehmen können. Wie er so den linken Ärmel glattstrich, hörte er ein Japsen und Gejaule. Er wusste sofort, wer es war. Doch der sonst übliche Ansturm blieb aus. Hektor, den er schon als Welpen kannte, lag an seiner Hundehütte und begrüßte ihn. Aber die grauen Strähnen in dem Fell des Tieres zeigten, warum dieser noch vor seiner Hütte lag. »Na, Hektor, wie geht es so in der Welt?« fragte er und hockte sich zu dem Tier. Dem gefielen die Klapse auf seinem Fell. Vermutlich erinnerte er sich an die Jagden mit seinem Freund. Und wie Ayden nach dem Wasser schaute, musste er an Niclas denken, den sie ihm Wald gefunden hatten. Dabei erinnerte er sich an dessen große Augen, wie er Arwans Schutzzauber betrachtete. Aber Ayden erinnerte sich auch an seinen Kniff dem Jungen von einem Geheimbund zu erzählen, dem Yonice, Arwan und er angehörten. Diesen Trick hatte er ohne Abstimmung mit den anderen gewählt, um den Magier ein Motiv zu geben, wie er sich draußen in den Wäldern aufhalten konnte. Denn er hatte noch dessen Gesichtsausdruck in Erinnerung, als er gefragt wurde, ob er ein Templer sei. Dabei war er sich nicht sicher, aber irgendwie hatte Yonice so reagiert, dass sie seinen Kniff nicht akzeptierte. Doch wie sollte Arwans Anwesenheit bei Anni erklärt werden? Und der Junge hatte es dann auch so getan, wie es gedacht war. Ayden seufzte, als er sich wieder erhob.

    »Hektor, will zu Vater und Mutter …«, sagte Ayden Le Brun, als er sich von dem Tier verabschiedete. Er war gespannt zu erfahren, warum der Vater ihn zurückgeholt hatte. Und beim Gehen fügte er noch an: »Wir sind alle ein wenig reifer und erfahrener geworden.«

    ~ • ~
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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    [Bild: Artur_mal_ohne_Helm_mini.jpg][Bild: 14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg][Bild: Mealla_portrait.jpg]

    Mealla ritt in der Mitte der kleinen Karawane, wobei sie es kaum als reiten bezeichnet hätte. Nimue hatte zwar den Verband ausgetauscht und die Schwellungen mit einer Salbe behandelt, aber viel mehr war zu diesem Zeitpunkt in der Höhle nicht möglich gewesen. Die Wunde hatte angefangen natürlich zu heilen, weswegen eine magische Heilung kontraproduktiv wirken konnte. Und für die zahlreichen Quetschungen, Stauchungen und Prellungen fehlte die Zeit, abgesehen von höllischen Schmerzen und dem fragilen Gesundheitszustand der Elfe waren sie jedoch auch nicht lebensgefährlich. Dennoch war jede Erschütterung des Pferdes unter ihr schmerzhaft und die Kopfgeldjägerin musste Selbstkontrolle bewahren um nicht jedes Mal laut aufzuschreien. Sie hatte sich in ihren schwarzen Reisemantel gewickelt, die Kapuze ins Gesicht gezogen und wenn man sie so auf dem Pferd hängen sah, war es unklar ob sie dem Tod glich, oder mehr jemand der des Todes war.

    Artur lief unweit von Mealla, damit rechnend das die Elfe auf einmal vom Pferd rutschte. Es war nicht ideal, aber wohl noch immer besser als wenn die Elfe zu Fuß gehen musste. Mehr Ruhe hätte Mealla sicher nicht geschadet, aber das war ein Luxus den sie sich nicht leisten konnte. Trotz ihres Zustands, oder gerade wegen diesem flößte ihm die Elfe Respekt ein. Er wusste nicht wie er sich in ihrer Lage gehalten hatte, die Elfe bestätigte erneut ihren eisernen Willen. Es war Zufall das sie immer noch mit der Gruppe reiste, aber sie hatte sich schon mehrfach bezahlt gemacht und das ohne das sie bisher jemand bezahlt hätte. Jetzt musste man auf sie aufpassen und ganz gleich was ihre Pläne jetzt waren, bevor sie vollkommen genesen war, würde er die sture Elfe nicht abreisen lassen. Das war er der Kopfgeldjägerin schuldig.

    Morgana trottete gedankenverloren über die Straße, den Alpträumen der Nacht nachhängend. Erst als sie den Weg verließen und in den Wald einbogen achtete sie wieder etwas mehr auf die Umgebung. Die Gruppe beschloss vorerst eine Weile abseits der Straße zu wandern, so konnte man die Wache besser abschütteln. Angesichts der Partisanen würden diese wohl kaum abseits der Hauptstraßen suchen. Und falls man Reiter aussandte würden diese wohl auch auf den Straßen bleiben. Larissa ging voraus, einen Pfad suchen den die inzwischen recht große Gruppe nutzen konnte. Schwarze Vögel stiegen auf als sie das Dickicht betraten. Waren es Raben? Verfolgten sie die Vögel jetzt im Traum und am Tage? Die Hexe schüttelte sich kurz, sie machte sich zu viele Sorgen wegen einem blöden Traum. Als ob es in der Realität nicht schon genügend Sorgen gäbe.

    Die Gruppe marschierte noch über den Mittag hinaus durch den Wald. Artur begann sich allmählich Gedanken zu machen wann und wo sie am Besten ihr Lager und die neuen Zelte aufbauen sollten. Plötzlich bemerkte er wie Mealla leicht zusammensackte und seitwärts den Sattel herabrutschte. Bevor sie komplett rutschte trat der Ritter an sie heran und hielt sie am Oberschenkel im Sattel unterstütz von Ser Ria der sie von der anderen Seite festhielt und wohl nicht nur mit sich und seinen Gedanken beschäftigt war. Mealla kam leicht benommen zu sich und schaute verwirrt zu den beiden Gepanzerten die sie im Sattel hielten. "Huch, ich bin wohl eingenickt. Verzeiht und seid bedankt meine Herren. Es geht schon wieder, ich muss mich nur wieder mehr zusammenreissen.", erklärte Mealla beschwichtigend. Artur schüttelte nur leicht den Kopf. Es war wohl Zeit einen Lagerplatz zu finden und unweit von ihnen entdeckten sie eine kleine Lichtung. Nachdem sie Mealla auf eine Decke gesetzt und sie von Nimue angewiesen worden war auch auf dieser sitzen zu bleiben, baute die Gruppe die drei Zelte auf. Mit dem Rest trockenen Holz den sie mitgeführt hatten, entzündeten sie ein kleines Feuer in einer Erdgrube.
    "Also.", meldete sich Morgana zu Wort nachdem das Lager aufgebaut war. "Ohne das ganze wieder komplett zu durchleben, könnte mich bitten jemand kurz darüber aufklären was gestern passiert ist? Das einzige was ich weiß ist das wir plötzlich schnell aufbrechen mussten, weil uns die Stadtwache plötzlich gejagt hat. Ich will auch keine Schuld zuweisen oder ähnliches, nur den Grund wissen warum sie uns gejagt hat.", erkundigte sich Morgana und schaute fragend in die Runde. Ihr Blick blieb kurz an Mealla hängen, welche leicht benommen an einem Baum lehnte. "Und hat die Wache auch unsere Kopfgeldjägerin so zugerichtet?"





    [Bild: Feieobenohne_mini.jpg]

    Sorgsam eingepackt verstaute Feia ihre beiden Schwerter in dem leicht modernden Fass in dem sich auch schon ihr Rucksack und die Rüstung befand. Diese Gasse schien nur selten besucht zu werden und die herumstehenden Kisten und Fässer hatten wohl schon lange als Lagermöglichkeiten ausgedient. Perfekt um ihre Habe zu verstecken während sie sich in der Stadt aufhielt. Sie selbst hatte ihre Bluse und die dunkle Hose angezogen und noch eine etwas abgewetzte Jacke damit sie in der Masse der Menschen nicht auffiel. Mit ihrer Rüstung und den Schwertern wäre sie keine 10 Meter weiter gekommen sobald sie die Schatten freigaben. Komplett unbewaffnet wollte sie jedoch auch nicht durch die Straßen laufen und so holte sie ein kleines Faustmesser heraus welches sich gut verstecken ließ. Auch ein wenig Silber holte sie aus ihren Taschen und verstaute es in einer kleinen Geldkatze. Den Rest verstaute sie in ihrem Rucksack, auch den kleinen Bernstein den sie beim Abholen für sich entdeckt hatte. Es waren noch andere Preziosen darunter versteckt gewesen, aber diese waren uninteressant für sie gewesen und es war nicht der einzige Bernstein gewesen. In Orlais war Bernstein viel Gold Wert und die Elfe fragte sich ob der Mann vielleicht damit handelte oder er einfach nur aus einer Gegend kam wo man ihn fand. Die Gegenstände die sie holen sollte, hatten nach denen eines Küstenbewohners ausgesehen. Nun jetzt konnte sie nicht mehr fragen und die schwarzhaarige Frau war sicher schon weg. Nachdem was sie bei ihrem Weg durch die Stadt gehört hatte, lag es nahe das sie zu dieser Gruppe gehörte weswegen man die Stadt durchsuchte. Scheinbar hatten sie mehrere Wachen erschlagen und einem hohen Adligen war in den Hintern geschossen worden. Letzteres fand die Elfe recht lustig und scheinbar war man auch schon eifrig dabei Spottverse über ihn zu dichten. Feia schaute sich nochmal kurz in der Gasse um, dann verschloss sie das Fass und legte noch eine modrige Kiste auf den Deckel. Auf die Rückseite ritzte sie mit ihrem Faustmesser ein kleines Zeichen ein. Vorsichtig ging sie zu dem Ausgang der Gasse und mischte sich in einem günstigen Moment wieder unter eine kleine Gruppe von Passanten. Das Wetter war immer noch trüb und bewölkt, die allgemeine Gemütslage schien ähnlich. Fast alle richteten ihren Blick nach unten, vermutlich in Sorge das ein aufgerichteter Kopf von den Wachen als Aufforderung verstanden werden würde, diesen zu entfernen. Feias Füße trugen sie unauffällig die Straße entlang, in Richtung des Gesindeviertels, dort hoffte sie Informationen zu bekommen. Nachdem was sie in Amaranthine erfahren hatte, war Bombarde nicht mit einem Schiff nach Norden gereist, sondern über das Land in Richtung Westen. Ein sonderbarer Zug wie die Elfe fand, aber das diesen Mann schlecht kannte hatte sich ja schon verhängnisvoll gezeigt.

    Schließlich erreichte sie die Tore des Gesindeviertels welche tagsüber offen standen. Selbst bei der aktuellen Lage konnte man nicht auf die Arbeitskraft der Stadtelfen verzichten. Im Inneren sah es jedoch recht wüst aus, umgestoßene Karren, zertrümmerte Kisten und ein paar Türen sahen so aus als ob sie eingetreten worden waren. Vermutlich hatte die Wache beschlossen auch das Gesindeviertel in seiner Untersuchung mit einzubeziehen. Ansonsten machte es jedoch keinen schlechten Eindruck auf Feia. Der Vhenadahl ragte majestätisch in der Mitte über die Dächer und die Häuser waren zwar auch klein und schlecht gebaut, aber nicht so gedrängt und in die Höhe gezimmert wie in Val Royeaux. Außerdem schien hier schon vor mittag die Sonne zu scheinen, natürlich nur sofern sie nicht wie am heutigen Tag von Wolken verdeckt war.
    Etwas abseits war gerade eine honigblonde Elfe dabei mit einem Besen den Schaden zusammenzukehren und fluchte ab und zu leise vor sich hin.
    Feia ging ein paar Schritte auf sie zu und sprach sie dann freundlich an: "Aneth ara." "Aneth ara", murmelte die Elfe als Antwort, dann stutzte sie jedoch und sah von ihrer Arbeit auf. "Verzeihung, ich bin gerade beschäftigt.", fügte sie entschuldigend an und musterte Feia skeptisch von oben bis unten mit ihren bernsteinfarbenen Augen. "Du bist nicht von hier, nicht wahr?", stellte sie neugierig fest. Die Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, ich bin nur zu Besuch. Val Royeaux war einst mein Zuhause." "Orlais? Das ist eine gute Strecke. Was führt dich zu uns?" "Ich suche jemanden und dachte hier bekomme ich am ehesten Informationen. Aber zunächst wollte ich den Ältesten aufsuchen um mich vorzustellen." Die Elfe legte leicht den Kopf schief, dann lächelte sie. "Wie höflich. Das wird meiner Großmutter gefallen, sie ist hier die Älteste und wenn du einen Elfen suchst, sie kennt jeden der hier wohnt.", erklärte die Elfe stolz und legte den Besen beiseite. "Ich führe dich zu ihr. Mein Name ist übrigens Ceana, falls dir meine Großmutter nicht helfen kann, so kann ich es vielleicht ich arbeite unten am Hafen, dort schnappt man einiges auf." "Ich danke dir für deine Freundlichkeit, Ceana. Ich bin Feia.", erwiderte die orlaisianische Elfe gutgelaunt. Sie konnte nicht genau sagen woran es lag, aber egal in welchem Gesindeviertel sie sich bewegte, es fühlte sich jedesmal wie ein kleines bisschen Heimat an.
    Ceana führte sie zu einem großen Haus, ganz in der Nähe des Vhenadahl. Es schien älter als die Häuser um sich herum, aber auch ein wenig stabiler gebaut. "Hier habe ich sehr lange als kleines Mädchen gewohnt, meine Eltern wohnen im Untergeschoß. Inzwischen habe ich aber eine eigene kleine Hütte.", verkündete Ceana mit einer Mischung aus Nostalgie und stolz. Die beiden Elfen liefen durch die Stuben im Untergeschoss und stiegen eine hölzerne Treppe hinauf zu einer eichernen Tür. Dort angekommen klopfte Ceana leicht aber bestimmt. "Herein.", verkündete eine warme und freundlich klingende Stimme durch die Tür hindurch.
    Ceana öffnete die Tür und die beiden Elfen schritten durch den Flur in ein Zimmer wo ein Lehnstuhl in der Nähe des Fensters platziert war. In diesem Stuhl versunken war eine alte Elfe, Feia schätzte sie auf mindestens 70, mit schlohweißem Haar. Aus ihrem faltigen Gesicht stachen zwei blaue Augen hervor, deren Blick durch das Alter leicht getrübt war aber Erfahrung ausstrahlten, aber auch eine Vertrautheit die Feia sofort in ihren Bann schlug. Sie machte trotz ihrem Alter noch einen recht agilen Eindruck und lehnte sich im Stuhl auf als die beiden jungen Elfen das Zimmer betraten. "Ceana mein Augenstern, wie schön das du mich besuchst.", begrüßte die alte Frau ihre Enkelin welche zu dem Stuhl trat und ihrer Großmutter einen Kuss auf die Wange gab und dann beiseite trat. "Und du hast jemanden mitgebracht, eine Schwester von außerhalb? Sei gegrüßt Da`len. Ich bin Edana, die Älteste dieses Viertels. Mit wem habe ich das Vergnügen?" Feia trat einen Schritt heran und verbeugte sich leicht vor der alten Frau. "Feia, werte Dame. Aus dem Gesindeviertel von Val Royeaux.", stellte sie sich vor. Die alte Elfe lächelte wohlwollend. "Orlais? Magnifique. Bienvenue Feia.", antwortete sie im fehlerfreien orlaisianisch. "Ihr sprecht orlaisiaisch?", fragte Feia leicht verdutzt nach.
    Edana lächelte verschmitzt. "Aber ja, schließlich ist es noch nicht lange her das dieses Land zu Orlais gehörte. Meine Familie kam damals mit einer Adelsfamilie nach Ferelden. Als die Befreiungskriege endeten verließ auch ein Teil meiner Familie wieder das Land, ich jedoch nicht. Die Liebe meine Kinder. Die Liebe.",erklärte Edana und schaute leicht verklärt bevor sie sich wieder fasste. "Meine Schwester Arely kehrte jedoch nach Orlais zurück, ein trauriger Abschied aber Krieg zerreißt leider oft Familien. Sie hat dann in Val Royaux ihre eigene Familie gegründet. Leider konnte ich die Hochzeit wegen den Beziehungen der beiden Königreiche nicht besuchen. Aber wir haben uns immer geschrieben. Sie hat selbst Kinder bekommen und als meine liebe Schwester vor zehn Jahren starb, hat ihre Tochter häufig mit mir geschrieben.", erzählte die alte Frau munter, während es in Feias Kopf zu arbeiten begann. Den Namen Arely kannte sie nur zu gut und als er erwähnt wurde fiel ihr auch der Name Edana in dessen Zusammenhang ein.
    "Oh tut mir Leid, langweile ich dich. Wir alte Menschen neigen dazu gerne zu erzählen und ich dachte vielleicht kennst du sie ja." Sie wandte sich Ceana zu. "Bist du so lieb und holst uns etwas zu trinken?" Ceana nickte kurz und lief die Treppe hinunter. "Verzeih mir meine Ausschweifungen. Seit ein paar Jahren habe ich nämlich keine Antwort mehr aus Val Royeaux bekommen, im letzten Brief hatte mich meine Nicht zu der Hochzeit ihrer Tochter eingeladen. Aber das Alter hat diesen Besuch leider verhindert.",seufzte Edana traurig. "Ich weiß euer Gesindeviertel ist groß, aber vielleicht kennst du sie ja. Ihr Name ist Arabella, sie hat einen netten Burschen namens Soleras geheiratet, Gavharel war sein Familienname soweit ich mich erinnere.", sprach Edana nachdenklich. Die Erkenntnis traf nun Feia, mit der Kraft eines Streithammers. Die Erwähnung ihrer Eltern ließ die Elfe kurz zusammensacken und sie suchte leicht benommen nach etwas um sich festzuhalten. "Ist alles gut Da`len?", fragte die alte Elfe besorgt während Feia langsam um Fassung ringte.
    "Ihr..ihr seid Großtante Edana?", fragte Feia ungläubig nach. Edana schaute nur kurz fragend, dann verstand sie jedoch und erhob sich langsam von ihrem Stuhl. "Du bist es. Als ich deinen Namen hörte kam mir der Gedanke, aber wie viele haben diesen Vornamen schon. Hunderte? Aber ich habe mich nicht getäuscht es sind ihre Augen. Die Augen von Arely.", verkündete Edana fröhlich und legte ihre Hände auf Feias Wangen. Vorsichtig hob sie den gesenkten Kopf und schaute der Elfe vertrauensvoll ins Gesicht. "Eindeutig. Das gleiche Himmelblau", bestätigte die alte Elfe und umarmte die Schwarzhaarige.
    Feia wusste nicht was sie tun sollte und kurz zuckten ihre Hände orientierungslos in der Luft. Sie spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen, aber auch wie eine wohlige Wärme sich in ihr ausbreitete. Zu lange hatte sie dieses Gefühl vermisst und so legten sich ihre Hände um die Schultern der alten Elfe. Sie legte ihren Kopf auf der Schulter von Edana ab, ein Geruch von Lavendel und Elfenwurzel stieg in ihre Nase. Schließlich endete die Umarmung und Edana nahm etwas Abstand, ihre Hände weiterhin auf den Schultern von Feia ruhend. "Es tut so gut dich mal in Wirklichkeit zu sehen, deine Mutter hat nicht gelogen als sie dich als hübsch beschrieben hat. Wie gerne hätte ich dich in deinem Hochzeitkleid gesehen.", sprach die Älteste leise und lächelte Feia an. Das wohlige Gefühl verschwand wieder, Bilder durchzuckten den Verstand von Feia, Schwerter die Gäste erschlugen, Cathair der blutig zu Boden sank. Das Geräusch wie das Kleid zerrissen wurde und Blut das sich über sie und ihr Kleid ergoss. Der Elfe wurde wieder leicht schwindlig, aber dieses Mal blieb sie standhaft. "Hättest du nicht.", murmelte sie leise und schüttelte betroffen den Kopf. Die Schwermut blieb nicht verborgen und Edana trat wieder an sie heran und schaute zu ihr herauf. Ihre alten rauen Hände ergriffen die weichen und glatten Finger der jungen Elfe. "Ich hatte es geahnt, es ist etwas schreckliches passiert, nicht wahr? Als ich keine Briefe mehr bekam nahm ich es damals an, aber ich habe nie etwas aus Orlais erfahren. Sanft streichelte ihre Finger den Handrücken von Feia. Sie wollte es erzählen, es sich erneut von der Seele reden, aber Worte kamen nicht über ihre Lippen. Stumm rollten Tränen ihre Wangen hinab und tropften auf die Holzdielen. Ein leichtes Nicken bestätigte die Frage der Alten.
    Just in diesem Moment kam Ceana mit einem Tablett in das Zimmer zurück und betrachtete irritiert die Szenerie. Ihr Mund formte eine Frage, doch eine Handbewegung von Edana gebot ihr Einhalt. Sie wandte sich wieder Feia zu: "Du musst nicht darüber reden wenn du nicht kannst. Was immer vor gefallen ist, hier bist du sicher und willkommen. Ruh dich aus, wir reden später Da`len.", sprach sie leise mit fürsorglicher Stimme. Dann wandte sie sich an Ceana. "Ceana, ich habe dir doch schon von unseren Verwandten in Orlais erzählt, Feia ist eine von ihnen. Sie ist deine Cousine zweiten Grades und ich hätte gerne das sie während sie hier ist bei dir wohnt. Würdest du das für mich tun?", fragte sie ihre Enkelin welche jetzt noch verwirrter aussah."Nun..das..ja. Natürlich Großmutter. Soll ich sie jetzt gleich mitnehmen?" "Ja bitte. Ich glaube sie ist gerade noch verwirrter als du es vermutlich bist." Ceanas Gesicht legte nahe das sie das für nur schwer möglich hielt, aber sie nickte und legte dann ihre Hand sachte auf die Schulter von Feia. "Folge mir..Base."


    [Bild: KtgE3tZmvNOrh3xHiLarissa_klein.jpg] & [Bild: zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg] & [Bild: mordred_klein.png]


    Larissa schaute zu den Bäumen, die in einiger Entfernung zu ihrem Lager standen und in deren Kronen wohl die Nester einiger Vögel waren. Zumindest konnte sie durch das Gerede der Gruppe den leisen Klang von Vogelstimmen vernehmen. Sie winkelte das rechte Bein an, lehnte sich leicht zurück und schloss die Augen. Die Stimmen der Tiere wurden klarer und die der Menschen und Elfen verschwammen.

    „Die Kurzfassung ist, dass unser stummer Gast hier“, Mordred deutete auf Ser Ria, „…den Unmut der Wache auf sich gezogen hat. Templer scheinen in diesen Gefilden nicht sonderlich beliebt zu sein. „Was Mealla angeht…“ Die Augen des Barden huschten zu Larissa. „Die sind wohl eher von einem Geist, ohne theatralisch klingen zu wollen.“ Larissa öffnete die Augen und richtete sie auf Mordred. „Ihr spinnt“, wollte sie ihm zuwerfen, erinnerte sich dann aber an die schier unmöglichen Begegnungen, die sie aus ihren Reisen schon gemacht hatten. Elfenwächter, legendäre Monster, Reisende aus fernsten Ländern. Wieso wäre ein Geist also abwegig. „Ja, die Gefahren sind allgegenwärtig“, schwadronierte Mordred als Ser Ria plötzlich aussprang. Die umhersitzenden ignorierend zog er sein Schwert. Die dunkle Haut spannte sich über das Gesicht des Templers. Die Stimmung schlug sofort um, Larissa zischte ein paar Meter fort wie eine aufgeschreckte Katze, Nimue riss die Augen auf und Mordred war wie versteinert. Haesten grinste, beeilte sich nicht damit das Stück Brot, auf dem er gerade kaute, runterzuschlucken. „Haltet ein, Hexe! Lady Seren, zu mir!“ Nimue stand auf, hob die Hände. „Ich sagte doch…“ „Ich glaube Euch nicht! Ich habe die Magie gespürt, seit ich sie das erste Mal gesehen habe. Ihr habt die Wahl, Lady Seren. Helft mir und ich glaube Euch, dass Eure Ausführungen auf Irrtum beruhen oder weigert Euch und Ihr seid eine Abtrünnige – wie sie.“ Die Spitze seines langen Schwertes schwenkte zu Morgana. Mordred erhob sich, langsam. „Wisst Ihr, mit wem Ihr reist, Barde?“, fragte der Templer. „Einer Abtrünnigen? Wisst Ihr es, Ritter?“ Die dunklen, kalten Augen bohrten sich in Morgana. „Ich sehe es Euch an, Ihr seid der Überwachung durch den Zirkel lange entgangen. Da Ihr die zivilisierte Welt besucht nehme ich an, dass Ihr es wusstet. Ihr wusstet um Eure Verbrechen. Und für diese werdet Ihr zu Rechenschaft gezogen. So will es der Erbauer!“ Mordreds Schwert lehnte neben seiner Harfe am Pferdesattel, Haesten wollte sich scheinbar nicht einmischen und machte keine Anstalten sich überhaupt zu beteiligen und Nimue stand noch immer da wie eine Statue ihrer selbst. Larissa bewegte sich langsam, zog an dem Bogen im Rücken. „Ich will nicht kämpfen, gegen keinen von euch. Ich muss nur meiner Pflicht nachkommen. Lady Seren und diese Verbrecherin werden mich begleiten, wenn wir die Gabelung zum Turm erreichen. Helft und ich sorge dafür, dass ihr angemessen entschädigt werdet.“ Der Templer schwenkte das Schwert über die Köpfe der Leute. „Keiner von euch will einer Abscheulichkeit helfen, oder?“
    Shepard Commander ist offline
  18. #218 Zitieren
    Halbgöttin Avatar von Fawks
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    vorheriger Post: Eine erzwungene Pause ~ Antwort von: Glandis

    [Bild: Aril_Ava.png]

    Arils Erstaunen wuchs weiter. Glandis wirkte erfreut! Erfreut über Arils Frage. Jetzt war es also soweit. Arils Einschätzungen von dieser Elfe waren nicht länger zutreffend, weil besagte Elfe nun begann, ihr Verhalten auf Aril abzustimmen. Oder zumindest fiel es Aril erst jetzt so deutlich auf. Sie hätte am liebsten den Kopf geschüttelt, aber wollte mit ihren Gesten nun ihrerseits keine Verwirrung stiften.

    »Aril, das ist eine gute Frage. Wir werden morgen nichts tun. Ja, staune nicht. Wir sollten uns darauf konzentrieren, dass er sein Versprechen einlöst. Erst dann und nur dann sollten wir ihn warnen. Er wird es so sehen, dass wir am Ende, nachdem wir alles hatten, ,laden', ja, offen waren und ihm helfen wollten. Gehen wir jetzt hin oder sagen es morgen zuerst, dann wird er es für eine Finte, eine Wichtigtuerei halten und dir nicht glauben.«

    Aril nickte mechanisch. Die Argumentation war schlüssig. Glandis hatte den Hauptmann für sich charakterisiert und ihre Schlüsse gezogen. Und im Gegensatz zu Menschen hatte sie das nicht in der Gemeinschaft, in dem kleinen Kollektiv, das sie beide bildeten, getan. Sondern für sich, alleine. eine Entscheidung getroffen und wenn sie nun erfahren müsste, dass sie den KOmmandanten falsch eingeschätzt hatte, dann wäre es keine Frage für Glandis, wie damit umzugehen sei. Dann wäre es ein Fehler, ihr Fehler, und es würde sie vielleicht ärgern, aber beim nächsten Mal hätte sie daraus gelernt.

    Zum ersten Mal bemerkte die Adlige einen klaren, deutlichen Unterschied in einer Aktion zwischen sich und der Dalish. Sie, ihre Familie, ihre Freunde - alle Menschen, die sie kannte - bildeten Meinungen grundsätzlich gerne im Kollektiv. Wozu gab es Kriegräte? Ältestenräte? Den Beraterstab eines Königs? Einen Verbund aus Schülern, der gemeinsam lernte? Weil das Kollektiv mehr Ideen und Gedanken hat als das Individuum, schlussfolgerte Aril. Und - das musste sie sich eingestehen - weil es sehr viel leichter war Fehler zu diskutieren, zu schieben und zu vergessen, wenn der Ursprung nicht in einem selbst, sondern irgendwo im Kollektiv gelegen hatte.

    Sie bemerkte Glandis' Blick und ihr fiel auf, dass sie gar nichts gesagt hatte. Nur genickt. Sie beeilte sich zu sagen: "Du hast Recht. So machen wir es."
    Damit nahm sie wieder auf der Kiste Platz und rückte ein Stück näher an das Feuer. "Die einzge Frage, die sich dann noch stellt ist leicht, Glandis." Aril pausierte kurz und stellte fest, dass sie nicht länger nervös war. Also hob sie den Blick und fragte Glandis: "Was machen wir, wenn sie doch vorher angreifen?"

    Leise fügte sie hinzu, weil sie sich nicht sicher war, ob das nicht eine dumme Frage war: "Kann man sich vor ihnen verstecken?"
    Fawks ist offline
  19. #219 Zitieren
    Waldläufer Avatar von Sonmoon
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    Sarah
    [Bild: kasimava.jpg]
    "Das bleibt abzuwarten." erwiderte Kasim und folgte dem offensichtlich immer noch sehr verwirrtem Jungen. Immer noch war es für den Chevalier völlig undurchschaubar was hier eigentlich genau lief. Es war offensichtlich dass dies hier keine gewöhnliche Bande von Banditen waren. Vielmer hatte er es mit einem gefährlichen Kult zu tun. Aber was genau wollte dieser Kult erreichen? "Ich glaube dein Lord hat nicht nur dich angelogen." sagte er zu dem Kleinen während sie weiter gingen. Der Weg führte immer weiter hinein, bis sie schließlich an eine metalllene Tür kamen. Hinter ihr waren Stimmen zu hören. "Bleib zurück." sagte er zu dem Jungen. Da es offenbar keinen anderen Weg als hinein gab, stieß er die Tür auf, die Hand bereit am Schwertgriff. "Sarah?"
    Sonmoon ist offline Geändert von Sonmoon (22.12.2018 um 12:38 Uhr)
  20. #220 Zitieren
    Deus Avatar von VRanger
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    vorheriger Post: Eine gute Frage ~ Antwort von: Aril

    Aril & Glandis | Fereldischer Wachposten • einen offene Antwort

    [Bild: VR_Gladis_1.png] „Du hast Recht. So machen wir es.“, sagte Aril und folgte ein Kopfnicken. Danach ging ihre Begleiterin zu einer Kiste und rückte mit dieser näher an das Feuer. Dabei bemerkte sie: „Die einzige Frage, die sich dann noch stellt ist leicht, Glandis.“ Die Angesprochene schaute zu ihr. Leichte Fragen sind nicht immer einfach zu beantworten. Die Dalish war gespannt, was noch kommen würde. Und wie sie so wartete hob die Adlige ihren Kopf und fragte: „Was machen wir, wenn sie doch vorher angreifen?“ Und als wenn das der leichten Fragen nicht genug wären folgte ganz nach ihrer Art noch eine weitere: „Kann man sich vor ihnen verstecken?“

    Für einen Moment tat Glandis nichts. Sie schaute weder wo anders hin, noch griff sie mit den Händen zu dem bereitliegenden Holz, noch wechselte sie ihre Sitzposition. Sie war in Gedanken ihre Möglichkeiten durchgegangen. Dabei überlegte sie, warum Aril sie nach einem Versteck gefragt hatte. Schließlich beendete sie die Situation, in dem sie ein Stück Holz in das Feuer warf. Sie antwortete in der für sie eigenen Art. Sie sagte das zuletzt gedachte zuerst: »Ich würde es nicht bei den Pferden versuchen, wenn ich mich vor ihnen verbergen wollte.«

    Sie blickte auf Glandis. Denn im Pferdestall stand ihr Pferd. Ein schöner schwarzer Rappe. Doch so wie sie es sah würden sie die Tiere verlieren. Selbst wenn sie den Stall erreichen sollten und mit den Pferden hinaus kämen, würden sie es durch eine angreifende Meute der Dunklen Brut schaffen? Sie glaubte es nicht. Doch Glandis schien die Dalish zu kennen und erwiderte ebenso nichts. Das passte Glandis. Denn sie wollte ihre Gedanken schon zu Ende bringen. Also sagte sie weiter:

    »Ich würde mich tatsächlich verstecken. Würde hier zuerst keinem helfen …« Ein Gedanke unterbrach ihr Reden. »… es sei denn, ich bekäme meine Ausrüstung und meine Waffen …« Sie seufzte, setzte aber den neuen Gedanken fort: »Das würde jedoch erfordern, sie hätten ein paar gute Späher da draußen vor ihrem Anwesen. Was ich aber nicht glaube. Denn wir sind auch so mir nichts dir nichts in den Wachposten reinmarschiert.« Sie griff ihren zuerst geäußerten Faden wieder auf:

    »So im Hemd mit einem Messer in der Hand würde ich tatsächlich in den Schatten gehen und einen Platz suchen, der zumindest gut zu überschauen ist. Ich würde warten auf eine Gelegenheit. Aber kämpfen würde ich nicht.«

    Und wie sie sich so erklärt hatte und es aus ihrer Rolle als Einzelne abgeleitet hatte, sprach sie die Frage an: »Aril, was würdest du machen, wenn sie kämen?«

    nächster Post: Mal richtig Baff
    VRanger ist offline Geändert von VRanger (15.12.2018 um 05:37 Uhr) Grund: verlinkt
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